Feedback - (K)ein gRund zum FeieRn 20 Jahre Tafeln in Deutschland - Tafel Deutschland
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Das Magazin für Freunde, Förderer und Mitarbeiter der Tafeln in deutschland
(K)ein grund zum Feiern
20 Jahre Tafeln in Deutschland
RubrikLiebe Tafel-Freundinnen und Tafel-Freunde,
wir freuen uns, Ihnen unser neues Verbandsmagazin präsentieren Und wir möchten Ihnen stellvertretend für viele andere einige
zu können. Es ist die umfangreichste Ausgabe, die wir bisher veröf- kleine und große Unternehmen vorstellen, die die Tafeln seit vie-
fentlicht haben, und das hat einen Grund: len Jahren als Spender unterstützen.
Die Tafel-Bewegung wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Ohne ihre Hilfe könnten die Tafeln weder Lebensmittel verteilen,
1993 wurde in Berlin die erste Tafel gegründet. Die Tafel-Idee hat noch könnten sie ihre zahlreichen zusätzlichen Projekte vor Ort
sich seitdem unaufhörlich im Land verbreitet. Aus der Initiati- umsetzen: Kinderprojekte etwa oder Gartenprojekte. So wird ein
ve von Berliner Frauen wurde eine ganze Bewegung, in der sich Ausschnitt dessen sichtbar, was Tafeln, oft in Kooperation mit an-
Menschen jeden Alters und jeder Herkunft für ihre bedürftigen deren, leisten.
Mitmenschen und gegen die sinnlose Verschwendung von Lebens-
mitteln engagieren. Nicht zuletzt beleuchten wir das Thema Lebensmittelüberschüsse
aus verschiedenen Blickwinkeln und nennen Zahlen, die das Aus-
Wir möchten Ihnen in dieser Ausgabe die ganze Bandbreite des maß der Verschwendung zeigen. Wir laden alle Leserinnen und
„Danke, Monika
Tafel-Lebens vorstellen. Leser ein, über ihre persönlichen Möglichkeiten nachzudenken,
Wer über Tafeln spricht, der kommt an den Themen Armut, bür- Verschwendung einzudämmen. In einer globalisierten Welt hat
gerschafliches Engagement, Spendenkultur und Lebensmittel- das Verhalten von Produzenten, Händlern, Verbrauchern und vie-
verschwendung nicht vorbei. Sie sind es, die die Arbeit der Tafeln len anderen Akteuren eben nicht nur Auswirkungen auf unsere
notwendig oder möglich machen. Lebensgewohnheiten, sondern auf das Leben von Millionen Men-
All diesen Themen widmen wir uns in diesem Heft. Der Philosoph schen weltweit.
und Ursula!”
Richard David Precht teilt mit uns seine Betrachtungen über Bür-
gersinn. Was bedeutet Bürgersinn in Zeiten großer sozialer Un- Die Geschichte der Tafeln zeigt, dass niemand Ungerechtigkeiten
gleichheit? Not oder Tugend? Lesen Sie selbst. hinnehmen muss. Jeder kann sich auf seine Weise engagieren. Das
Wie sich Armut in den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelt ändert nicht den Gang der Welt, aber es macht einen Unterschied.
hat und welche Rolle die Tafeln bei der Linderung spielen, das er- Das wissen alle, die für die Tafeln aktiv sind oder sich dort Hilfe
läutert der Forscher Dr. Rudolf Martens. holen.
Monika Siegmann und Ursula Hannemann Vor allem aber widmen wir uns den Menschen, die auf ganz un- Auch diesmal möchten wir sehr herzlich allen danken, die das
Helferinnen bei einer der Ausgabestellen der Berliner Tafel terschiedliche Weise mit den Tafeln in Beziehung stehen. Die Ärz- Entstehen dieses Heftes möglich gemacht haben. Danke für Ihre
tin Dr. Ursula Kretzer-Mossner erzählt im Interview, warum ihr Unterstützung!
USA-Urlaub 1986 zur Entstehung der Berliner Tafel geführt hat.
Wir lassen einige der Menschen zu Wort kommen, deren schwie- Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen
rige Lebenslage den Gang zur Tafel notwendig gemacht hat. Wir
stellen Ihnen Männer und Frauen aus ganz Deutschland vor, die
Eine starke Idee wird 20 Jahre. sich als Ehrenamtliche nicht mit der Not anderer abfinden wollen
– und anpacken.
Eine der größten sozialen Bewegungen wird 20 Jahre guten Zweck engagieren. Es ist ihre Zeit und es sind Gerd Häuser
189east.com
alt. Eine Initiative, die ohne Menschen wie Monika ihre Ideen, die die Leistung der gemeinnützigen Tafeln Vorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e.V.
Siegmann und Ursula Hannemann gar nicht denkbar erst möglich machen. Der Bundesverband Deutsche
wäre. Denn sie sind zwei von vielen ehrenamtlichen Tafel e.V. dankt deshalb ganz besonders allen Tafel-
Helferinnen und Helfern, die sich Tag für Tag für den Aktiven für ihr unschätzbares Engagement. Danke!
B Bundesverband
Rubrik Deutsche Tafel e.V. | Dudenstraße 10 | 10965 Berlin feedback Ausgabe 01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Editorial 1
Telefon (030) 200 59 76-0 | Fax (030) 200 59 76-16 | info@tafel.de www.tafel.deFeedback. Das Magazin für Freunde,
Förderer und Mitarbeiter der Tafeln
in Deutschland. Inhalt
Herausgeber: Bundesverband Deutsche
Tafel e.V., Dudenstr. 10, 10965 Berlin,
Tel.: 030/20 05 97 60, E-Mail:
info@tafel.de, Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft;
BLZ 100 205 00, Kto. Nr. 111 85 00
01 Editorial 34 Wandel im Handel
Redaktion: Anke Assig (verantw.)
04 20 Jahre Tafeln in Deutschland 37
Nachhaltig handeln.
Layout: Kirchhoff Consult AG, Hamburg
Druck: dierotationsdrucker.de,
Nachhaltig helfen.
Esslingen 06 Armes Deutschland
Vertrieb: Trefz GmbH, Schwieberdingen 42
Partnerschaft unter einem
und BC DirectGroup GmbH, Berlin 08
Arbeit, Armut und Soziales guten Stern
Texte: Anke Assig, Berit Carlsweit, Marc in Zahlen
Dannenbaum, Prof. Dr. Wiking Ehlert, 44 Pfand sei Dank!
Gerd Häuser, Dr. Rudolf Martens, Dr. Nachhaltig handeln. Nachhaltig helfen. 37 Die Wiederkehr der Tugend 56
09 Armut verhindern-
Richard David Precht, Karoline Schulte,
Aranka Szabó Wohlstand gerecht verteilen! 46 S
pielen, kochen, lernen,
Fotos: Kirchhoff Consult AG, Hamburg lachen ... Kind sein
(Illustrationen), Tafeln, Dietmar Gust, 10 Transatlantikflug der Tafel-Idee
Wolfgang Borrs, Sandy Faulhaber, 48
Schwein gehabt ...
Sabrina A. Hinck, Daimler, Trefz, Marc 13 Die Tafeln in Zahlen und vieles mehr!
Dannenbaum, METRO Group, REWE
Group, Bettina Müller, HR, ©iStockpho-
14 Glückwunsch 51 Spende 2.0
to.com/farluk, Christian Irrgang, Anke
Assig, Christof Rieken
Wenn nicht anders angegeben, wurden 17
Fünf Jahre später... 52
Die Palettenschubser aus
uns die Bilder von privater Seite oder Wie geht es euch? Schwieberdingen
den Tafeln unentgeltlich zur Verfügung
gestellt. Vielen Dank. 20 E
infach anfangen ... und dann 53 Eine Frage der Verteilung
Reinzeichnung: Thorsten Lück, Medien immer weitermachen
und Presse Service Hamburg
54 Aus eigener Ernte
22 Wir sind die Tafeln
55 Wir retten Lebensmittel!
DANKE! 24 »Die Tafel hat mich gerettet«
»Feedback« wurde vollständig durch 56 Die Wiederkehr der Tugend
die Unterstützung von Anzeigenkunden 25 Die große Verschwendung
sowie die Zeitspenden von Autoren 60 Zwischen Klischee und Porträt
und Fotografen ermöglicht. Unser
29 Mit-Denkzettel
ganz besonderer Dank gilt der Agentur
Kirchhoff Consult in Hamburg, deren 62
Die schwierige Zukunft der
Fünf Jahre später ... Wie geht es euch? 17 Transatlantikflug der Tafel-Idee 10
Mitarbeiter und Auszubildende »Feed- 30 Lebensmittel in Zahlen Deutschen Tafel
back« sowie weitere Publikationen des
Bundesverbandes seit vielen Jahren 32
Tafel-Karte - 64 Termine 2013
unentgeltlich gestalten. Mehr als 900 Tafeln vor Ort
An dieser Ausgabe haben mitgewirkt:
Zahlen
Lars Blum, Viktoria Busching, Jana Pütz,
Miriam Strauß. 0597461645980626495124587996547123654085545569099874042365
Die Eigenanzeigen verdanken wir der 5126496056686056598652321504952952659059746164598062649512
4587996547123654085545569099874042365512649605668605659865
Agentur Hundert 89 East aus Frankfurt 232150495295265905974616459806264951245879965471236540855
am Main. 455690998740423655126496056686056598652321504952952659059
74616459806264951245879965471236540855455690998740
42365512649605668605659865232150495295265905974616
45980626495124587996547123654085545569099874042365
5126496056686056598652321504952952659059746164598062649
512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986
Für weitere Informationen über die Ta-
feln und den Bundesverband Deutsche
Tafel e.V. besuchen Sie uns im Internet
unter www.tafel.de
Die Tafeln in Zahlen 13 Glückwunsch 14
2 Impressum feedback Ausgabe 01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Inhalt 3anders aus – und zwar in Ost und West. Amtlich festgestellt wurde Die gemeinnützige Leistung der Tafeln wird zudem nur möglich, weil
20 Jahre Tafeln in
das erstmals 2001, als der erste Armuts- und Reichtumsbericht der kleine und große Unternehmen aus der Lebensmittelbranche und
Bundesregierung erschien. vieler anderer Branchen, aber auch viele Privatpersonen die Tafel-
Idee mit ihren Sach- und Geldspenden unterstützen.
Von der Idee zur vielfältigen Bürgerbewegung
Daseinsvorsorge ist Aufgabe des Staates
Deutschland
Vielen sozial engagierten Bürgerinnen und Bürgern war diese Erkennt-
nis nicht neu. Sie hatten andere Erfahrungen gemacht und ergriffen Es ist nicht hinnehmbar, wie groß die sozialen Gegensätze in unserer
selbst die Initiative: Sie gründeten Tafeln, um schnell und unbürokra- Gesellschaft geworden sind. Auf viele Probleme unserer Zeit hat die
tisch helfen zu können. Denn die Tafel-Idee ist so einfach wie wirksam: Politik bisher keine Antworten gefunden: die Armut von Kindern, ins-
Helfer sammeln einwandfreie und verzehrfähige Lebensmittel bei besondere der Kinder von Alleinerziehenden und deren fehlende Auf-
Herstellern und Händlern ein und reichen sie an Menschen weiter, die stiegschancen. Die Armut von immer mehr Beschäftigten. Die Armut
sie sich ansonsten im wahrsten Sinne des Wortes sparen müssten. Für von Langzeitarbeitslosen, die dauerhaft auf Alg II angewiesen sind. Die
die Nutzer der Tafeln bedeutet diese Unterstützung sehr viel. Die Le- zunehmende Zahl bedürftiger Senioren, deren Rente nicht reicht. Und
20 Jahre außerordentliches zivilgesellschaftliches bensmittel ergänzen ihren Speiseplan, entlasten ihr schmales Budget nicht zuletzt die Armut von Asyl-Suchenden ohne ein Recht auf Arbeit.
Engagement – 20 Jahre Versagen der staatlichen Sozialpolitik zugunsten anderer dringender Anschaffungen und sie können soziale
Kontakte pflegen, sich Rat und weitergehende Hilfen holen.
Es ist beschämend für ein so wohlhabendes Land, dass zwar ein
Armutsbericht nach dem anderen erscheint, sich die Verhältnisse
Die Tafel-Bewegung war von Anfang an eine Graswurzelbe- aber für die Betroffenen nicht grundlegend verbessern, weil es un-
wegung. Sie breitete sich ohne Plan von oben im ganzen Land aus. sere Gesellschaft nicht schafft, allen Bürgern ein menschenwürdiges
Die Initiative zur Gründung einer Tafel geht grundsätzlich von den Auskommen zu ermöglichen.
Text: Gerd Häuser, Vorsitzender Bundesverband Deutsche Tafel e.V. | Fotografie: Wolfgang Borrs Bürgern vor Ort aus. Wie eine Tafel genau funktioniert, wer sich dort Armut ist ein gesellschaftliches Problem, das die Anstrengungen
engagiert, welche Angebote die Tafel über die Lebensmittelausgabe aller gesellschaftlichen Akteure erfordert: Staat, Bürger, Wohlfahrts-
hinaus macht, mit welchen anderen Einrichtungen sie kooperiert – verbände, Gewerkschaften, Unternehmen und Gemeinnützige. Jeder
das hängt von den Lebenserfahrungen und Talenten der Menschen dieser Akteure hat seine Möglichkeiten und Pflichten, jeder hat aber
ab, die diese Tafel aufbauen und weiterentwickeln. auch seine Grenzen.
Bürgerschaftliches Engagement kann vieles bewirken, es entbin-
Die Tafeln vernetzen sich mit anderen det den Staat aber ganz sicher nicht von der Fürsorgepflicht für sei-
Wohlfahrtsangeboten ne Bewohner. Daseinsvorsorge ist Aufgabe des Staates – und muss es
bleiben! Tafeln und andere gemeinnützige Initiativen können Armut
Neben den vielen aus Bürgerinitiativen hervorgegangenen Tafeln nicht beseitigen, sie können nur bei einem Teil der Betroffenen ihre
haben sich auch die großen staatlich unterstützten Wohlfahrtsver- Folgen lindern.
bände an der Entstehung von Tafeln beteiligt. Vor allem die lokalen
Verbände von Diakonie, Caritas, AWO, DRK und des Paritätischen Ge- Blick in die Zukunft
samtverbandes sind Träger vieler Tafeln. Diese Entwicklung macht
klar: Tafeln stehen nicht in Konkurrenz zu den Hilfsangeboten der Nichts wünschen wir uns mehr, als dass es keine Tafeln geben müss-
Wohlfahrtsverbände, sondern ergänzen diese sinnvoll. Unabhängig te. Wir wollen in einem Land leben, das allen Menschen ein würdiges
von ihrer Rechtsform fungieren Tafeln als Wegweiser zu den vielfäl- Auskommen und gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht. Von dieser
tigen Angeboten der gemeinnützigen Hilfen. Weil Armut viele Ursa- Vision scheinen wir weiter entfernt als je zuvor, denn die sozialen Un-
chen hat, sind unterschiedliche Formen der Hilfe nötig. Die Tafeln terschiede sind größer denn je. Auch die Menge der über Bedarf pro-
sind Teil dieses Hilfenetzwerkes. duzierten Lebensmittel wird auf absehbare Zeit kaum kleiner werden.
Solange es soziale Ungerechtigkeit einerseits und Lebensmit-
Die Tafeln als Lebensmittelretter telüberfluss andererseits gibt, werden sich in unserer Bürgergesell-
schaft Menschen aus allen sozialen Schichten und Generationen fin-
Tafeln sind ein Phänomen unserer Überflussgesellschaft. Seit sie den, die das nicht hinnehmen. Sie werden Lebensmittel retten und
existieren, weisen sie auf die Lebensmittelverschwendung hierzulande Bedürftigen helfen. Mit Lebensmittelspenden, und wo möglich, mit
hin. Seit kurzem befasst sich auch die Politik damit. weiteren Formen der Hilfe.
Wie groß das Ausmaß der Verschwendung zwischen Acker und Weil sich die Gesellschaft ändert, werden sich auch die Tafeln
Teller wirklich ist, ist nach wie vor nicht ganz klar. Laut einer Studie des und ihre Trägerorganisationen verändern und immer wieder ganz
Verbraucherschutzministeriums (BMELV) werfen die Deutschen jedes pragmatische Antworten auf die Fragen der Zeit suchen. Das wird
Jahr geschätzte elf Millionen Tonnen Lebensmittel weg! nicht ohne Widersprüche gehen.
Für die Tafeln ist das weder aus ökologischer noch aus ökonomi- Für die Tafeln und ihren Bundesverband gilt es, bestehende Kon-
scher Sicht akzeptabel. Die Tafeln haben sich in fast 20 Jahren einen takte zu pflegen und neue zu knüpfen – z. B. mit Wohlfahrtsverbänden,
Namen als Lebensmittelretter gemacht. Zehntausende Tonnen ein- mit der Politik, mit Kommunen und mit der Wirtschaft. Sie werden sich
wandfreier Lebensmittel würden jedes Jahr sinnlos im Müll landen, neben ihrer praktischen Arbeit weiter in gesellschaftspolitische Fragen
wenn es sie nicht gäbe. Die Ressourcen, die in diese weltweit erzeug- einmischen, von den politisch Verantwortlichen Lösungen einfordern.
ten Produkte geflossen sind, wären vergeudet. So aber retten sie mit 20 Jahre Tafeln in Deutschland: Das ist die bemerkenswerte Ge-
Hilfe von Spendern, was gerettet werden muss. Alles andere wäre schichte einer sozialen und ökologischen Bürgerbewegung, die ihren
Es gibt Jubiläen, die lösen zwiespältige Gefühle aus. Das 20-jährige Wie alles begann im Angesicht des Mangels, der bei Millionen Bedürftigen herrscht, Platz in unserer Gesellschaft gefunden hat. Es ist die Geschichte von
Bestehen der Tafeln in Deutschland ist so eines. Warum die Tafeln schlicht unmoralisch. zehntausenden Bürgerinnen und Bürgern, aber auch von unzähligen
entstehen und sich so rasant entwickeln konnten, hat mehrere Ursa- Als Berliner Frauen 1993 die erste Tafel ins Leben riefen, war nicht Unternehmen, denen weder das Schicksal ihrer Mitmenschen noch
chen. Manche davon machen betroffen (Armut und Verschwendung), abzusehen, wie sehr sich die Tafel-Idee ausbreiten würde. Doch sie tat Bürgerschaftliches und unternehmerisches der ethische Wert von Lebensmitteln egal ist. Sie alle engagieren sich
andere machen Mut (engagierte Bürger und Unternehmen). es. Heute verteilen mehr als 900 Tafeln zwischen Ostsee und Boden- Engagement aus Überzeugung. Es tut gut zu wissen, dass 97 Prozent der Bevölke-
Der »Stern« hat die Tafeln einmal als eine der größten sozialen see Lebensmittelspenden an Bedürftige. rung die Arbeit der Tafeln richtig und unterstützenswert finden.*
Bewegungen unserer Zeit bezeichnet. Mit ihrer Arbeit haben die Welche Ausmaße Armut in unserem reichen Land hat, war An- Mehrere zehntausend Ehrenamtliche aus allen sozialen Gruppen bil-
Tafeln in den vergangenen Jahrzehnten zwei Phänomene ins Be- fang der 1990er Jahre den meisten nicht bewusst – auch der Politik den das Rückgrat der Tafel-Bewegung. Für sie sind Bedürftige keine Allen Helferinnen und Helfern, allen Freunden und Förderern der
wusstsein der Öffentlichkeit gerückt: Armut und Lebensmittelver- nicht. Deutschland galt als der »starke Mann Europas«. Noch lange »Fälle«, sondern Mitbürger, die konkrete Unterstützung und Zuwen- Tafeln in Deutschland gilt unser herzlichster Dank!
schwendung. Beide wurden lange Zeit kaum ernsthaft wahrgenom- nach der Wiedervereinigung wurden »blühende Landschaften« und dung brauchen. Für sie engagieren sie sich und diese Hilfe kommt an.
men. Das ist heute anders. Wohlstand für alle versprochen. Dabei sah die Realität schon damals Ohne sie gäbe es die Tafeln nicht. * Infratest-Umfrage im Auftrag des BMELV Nov. 2012
4 Klartext feedback Ausgabe
feedback Ausgabe 01.2013
01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Klartext 5Gegenteil: Die Armutsquoten sollten sinken, wenn Wirtschaft und Wenn das Geld knapp ist –
Arbeitsmarkt wachsen. Nicht nur im Vergleich mit den EU-Mitglied- Leben mit dem Regelsatz
staaten fällt das deutsche Armuts-Paradox auf: Zugleich Beschäfti-
gungswunder und Armut. Muss ein Haushalt über einen längeren Zeitraum mit einem zu gerin-
Das deutsche Armuts-Paradox lässt sich verstehen, wenn man gen Einkommen auskommen, verändert dies sein Ausgabeverhalten.
auf den Arbeitsmarkt schaut. Ein wachsender Niedriglohnbereich Nach Berechnungen des Paritätischen Gesamtverbandes beträgt die-
hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass nicht jeder abhängig Be- se Lücke bei Einpersonen-Haushalten ca. 80 Euro, bei Paarhaushal-
schäftigte von seinem Einkommen wirklich gut leben kann. Befris- ten mit zwei Kindern ca. 280 Euro monatlich. Ein Haushalt wird zu-
tungen, unfreiwillige Teilzeit, geringfügig Beschäftigte und Leihar- nächst die laufenden Ausgaben aus dem Regelsatz bedienen, die für
beit erhöhen eindeutig die Wahrscheinlichkeit für viele Beschäftigte, die tägliche Lebensführung notwendig sind. Alle Güter, deren Kauf
unter die Armutsgrenze zu fallen. Auch Hartz IV, das das Einkommen man aufschieben kann oder die im Haushalt vorhanden sind, werden
aufstockt, hilft da nicht weiter. erst zu einem späteren Zeitpunkt erworben. Wenn dann etwa Möbel,
Kleidung, Bücher, Spielzeug gekauft werden müssen, bleibt immer
Armut in den Regionen weniger für Lebensmittel übrig.
Unser Land ist nicht nur sozial, sondern auch regional ein zerrisse- Warum die Hilfe der Tafeln wichtig ist
nes Land. Ob jemand von Armut betroffen oder bedroht ist, hängt
stark von seinem Wohnort ab. Die wirtschaftlich starken Bundeslän- An diesem Punkt setzt die Wirkung der Tafeln ein. Die Nahrungsmit-
der Bayern, Baden-Württemberg und Hessen weisen eine Armuts- telspenden reduzieren sowohl fühlbar als auch stetig die Lebensmit-
gefährdungsquote von knapp über 11 bis unter 13 Prozent auf. Acht telausgaben des Haushalts. Nahrungsmittelausgaben sind der größte
Bundesländer in der Mitte und im Norden Deutschlands bilden das Ausgabeposten eines Haushaltes im Grundsicherungsbezug – näm-
weite Mittelfeld. Zwischen 13,8 (Schleswig-Holstein) und 16,9 (Bran- lich etwa ein Drittel des Regelsatzes.
denburg) schwanken hier die Quoten. Bei Menschen, die dagegen in Allerdings ist dieses privat organisierte Netz ziemlich löchrig:
Mecklenburg-Vorpommern (22,2), Bremen (22,3), Berlin (21,1), Sach- 5 bis 8 Millionen Personen sind jeweils länger von Armut betrof-
sen-Anhalt (20,5) oder Sachsen (19,6) zu Hause sind, ist der Anteil der fen. Die Tafeln erreichen rund 1,5 Millionen Personen. Selbst wenn
von Armut Betroffenen beinahe doppelt so groß wie in Süddeutsch- sie wollten, die Tafeln könnten auch in Großstädten nicht mehr als
land oder Hessen. vielleicht 10 bis 20 Prozent der Bedürftigen mit Lebensmitteln un-
terstützen. Im ländlichen Bereich sind die Hilfsmöglichkeiten noch
geringer.
Die Rolle der Tafeln
Die Tafeln können in vielen Einzelfällen Not lindern: Ihre Helferin-
Schleswig-Holstein
13,8 % nen und Helfern können aber keine Versorgungslücken flächende-
Hamburg Mecklenburg-Vorpommern ckend in Deutschland schließen, weder quantitativ noch dauerhaft.
14,7 % 22,2 %
Die Aufgabe der Tafeln besteht vielmehr darin, auf die Versorgungs-
Armes Deutschland
Bremen
lücken und die Vernachlässigung einer wirksamen Armutspolitik
Brandenburg
22,3 %
16,9 % hinzuweisen. Heißt: hinzuweisen auf eine hohe Armutsquote – auch
Niedersachsen
15,7 % in Zeiten des Wirtschaftswachstums –, eine wenig wirksame Armuts-
Berlin
21,1 % politik und auf ein ungenügendes Existenzminimum.
Gut, dass es die Tafeln gibt – schlimm, dass es die Tafeln geben
Sachsen-Anhalt
20,5 %
muss! 20 Jahre Tafeln: Ein Jubiläum und eine großartige Arbeit der
Nordrhein-Westfalen
15,7 %
vielen Helferinnen und Helfer verdienen unseren Applaus!
Sachsen
Autor: Dr. Rudolf Martens | Fotografie: ©iStockphoto.com, farluk, Privat 19,6 %
Hessen Thüringen
12,7 % 16,7 %
Rheinland-Pfalz
15,1 %
Armut hat es in Deutschland immer gegeben. Mehr denn je wird heu- Das deutsche Armuts-Paradox: Saarland
15,6%
te dazu geforscht und über die Ursachen sowie Präventionsmaßnah- Armut trotz Wirtschaftswachstum Bayern
men gestritten. Lange bevor die Bundesregierung 2001 ihren ersten 11,3 %
Armuts- und Reichtumsbericht veröffentlicht hat, hat der Paritäti- Das Risiko in Deutschland, unter die Armutsschwelle zu geraten, ist Baden-Württemberg
11,2 %
sche Wohlfahrtsverband in zwei Armutsberichten 1989 und 1994 die seit Anfang der 90er Jahre deutlich gestiegen. Das gilt insbesonde-
unterschiedlichen Lebenslagen der Deutschen beschrieben. re für die Zeit nach der Jahrtausendwende. Die Einkommensarmut
Damals galten die Armutsphasen der meisten Betroffenen als steigt von 10 bis 11 Prozent stetig und stark an, ab 2005 pendeln die
eher kurzfristig, vor allem in Westdeutschland. 57 Prozent der Perso- Werte trotz insgesamt guter wirtschaftlicher Lage um ca. 14 bis 15 Pro-
nen, die 1994 Sozialhilfe bezogen, waren höchstens ein Jahr auf diese zent. Die aktuellen Werte liegen bei ca. 15 Prozent. Weil zugleich die
Hilfe angewiesen. Zehn Jahre später sah die Lage deutlich schlechter mittleren Einkommensklassen schrumpfen, wird deutlich: Armut Über den Autor
aus. 2004 lebten fast 60 Prozent der Empfänger länger als ein Jahr trifft nun auch immer mehr Haushalte mit mittlerem Einkommen, Armutsquoten 2011 Dr. Rudolf Martens ist seit 2007 Leiter der
von Sozialhilfe, mehr als ein Drittel sogar länger als zwei Jahre. Wer wenn auch nicht so dauerhaft wie Geringverdiener-Haushalte. Bundesländer in Prozent Paritätischen Forschungsstelle beim Paritä-
zu dieser Zeit bedürftig wurde, blieb es also länger. Berücksichtigt man die aktuellen Zahlen des Statistischen Bun- tischen Gesamtverband. Unter seiner Feder-
An diesem negativen Trend hat auch die Einführung von Hartz desamtes (für 2011) ergibt sich ein dramatisches Bild: Die Armutsge- bis 13,0 % führung entstehen Analysen zu Ursachen,
IV (SGB II) im Jahr 2005 nichts wesentlich verändert. Im Gegenteil, fährdungsquote befindet sich auf einem Rekordhoch seit der Vereini- über 13,0 % bis 15,0 % © Dr. Rudolf Martens, Paritätische Forschungs- geografischer Verbreitung und den sozialen
Familien, die über längere Zeit durchgehend oder wiederholt ihr Ein- gung: Mit 12,4 Millionen Menschen sind so viele Menschen betroffen über 15,0 % bis 19,0 % stelle, Berlin, Dezember 2012 Folgen von Armut in Deutschland. Seine Ex-
kommen nicht selbst sichern konnten, waren bzw. sind immer länger wie nie zuvor. Trotz eines stetigen Wirtschaftswachstums und mehr über 19,0 % bis 21,0 % Quelle: Statische Ämter des Bundes und der pertise bringt der Forscher immer wieder in
auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Menschen in Arbeit sinkt die Armut nicht. Zu erwarten wäre das mehr als 21,0 % Länder Kommissionen, auch im Bundestag, ein.
6 Armut feedback Ausgabe 01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Armut 7Arbeit, Armut und Armut verhindern –
Soziales in Zahlen Wohlstand gerecht verteilen!
Es heißt ein Bild würde mehr sagen als tausend Worte. Und tatsächlich braucht
man nicht unbedingt tausend Worte, um sich von komplexen Sachverhalten Die Armutsquote hat mit über 15 Prozent
ein Bild zu machen. Manchmal können Zahlen genauso hilfreich sein. ihren höchsten Stand seit der Wieder-
vereinigung erreicht. Je nach Berech-
nungsgrundlage sind 12–16 Millionen
Menschen in Deutschland von Armut
382 € 7,3
Armutsgefährdungsquote: Geringver- Etwa 20 % Ende 2011 erhielten rund
betroffen oder unmittelbar bedroht.
Die Einkommen und Vermögen sind
15,1 %
dienerquote der Kinder
2010: unter 15 Jahren so ungleich verteilt wie nie.
leben in Hartz beträgt die Grundsicherung für
20,6 %. IV-Familien. alleinlebende erwachsene Alg II-
Mio.
Bezieher, Grundsicherungsrent-
der Bevölkerung (2011). Das sind ner und Sozialhilfeempfänger.
12,4 Millionen Menschen. Nach Der Regelsatz für Kinder sieht
Statistiken der EU sind sogar 16 je nach Alter zwischen 224 und Text: bundesverband Deutsche tafel e.v.
Millionen Menschen betroffen.* Drei Millionen Beschäftigte 289 Euro vor.
arbeiten für einen Stunden- Menschen und damit 8,9 Pro-
D
lohn von zent der Bevölkerung Transfer-
Die Armutsgefährdungsgrenzee
unter 7 €.
Mehr als eine Million Arbeitneh- Die Arbeitslosenquote betrug
leistungen zur Sicherung ihres
Lebensunterhalts.*
er Bundesverband Deutsche Tafel e.V. fordert die politisch Ver-
liegt aktuell bei mer arbeiten für weniger als im Dezember 2012 antwortlichen in den Kommunen, Ländern und beim Bund auf,
848 € 6,7 %
5 Euro/Stunde. ** schnellstmöglich:
66 %
• eine nationale Strategie zur Vermeidung von Armut zu entwickeln
und deren Umsetzung zu ermöglichen.
pro Monat (60 Prozent des • einen unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung im Kampf
durchschnittlichen Nettoein- Laut Armuts- und Reichtumsbe- bzw. 2,84 Mio. Menschen.*** gegen Armut zu berufen.
kommens).* richt 2012 verfügen die vermö- der Beschäftigten stehen in ei- • Reformen in der Arbeitsmarkt-, Bildungs- und Sozialpolitik zu be-
10 %
gendsten nem unbefristeten Vollzeit-Ar- schließen.
beitsverhältnis.*
Insbesondere gilt es,
13 % 26 %
3 Mio
der Deutschen über 53 Prozent • armutsfeste Mindestlöhne einzuführen.
41,6
des Nettovermögens. Das Ver- der Hartz IV- der Hartz • öffentliche Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Jeder hat ein Fazit und Appell
mögen der unteren Hälfte der Bezieher befin- IV-Bezieher Recht auf Arbeit, die seinen Lebensunterhalt sichert.
Haushalte summiert sich dage- den sich in der gehen arbei- • armutsfeste Mindestrenten einzuführen. Wir brauchen ein solidarisches Deutschland, in dem der Wohl-
Menschen bzw. 26 Prozent gen auf nur etwa ein Prozent. Ausbildung.*** ten.*** (2012) • die staatlichen Leistungen zur Existenzsicherung anhand der rea- stand und die Entwicklungschancen der Generationen gerecht
aller Erwerbstätigen arbeiten (2012) len Bedarfe (Bedürfnisse) neu zu berechnen. Die Kosten für soziale verteilt werden.
Mio.
Teilzeit.** Teilhabe sind dabei zu berücksichtigen. Wer Arbeit hat, soll von dieser Arbeit auch leben können.
• die Arbeitslosenversicherung so zu reformieren, dass das Mindest- Wer keine Arbeit findet oder als junger oder älterer Mensch nicht
arbeitslosengeld deutlich über der Armutsgrenze liegt. erwerbsfähig ist, muss sich darauf verlassen können, dass die Ge-
2,6 % 135 €
Ein allein lebender erwachsener • genügend qualifizierte Kinderbetreuungsmöglichkeiten bereitzu- sellschaft ihm ein menschenwürdiges Existenzminimum sichert.
Alg II-Empfänger hat monatlich Das private Geldvermögen aller stellen, um Eltern die (Voll-)Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Wir sollten dringend im sozialen Bereich investieren – dort, wo
Bundesbürger beträgt lt. Deut- Menschen gingen 2011 einer be- • allen Kindern (frühkindliche) Bildung und Förderung zukommen es am nötigsten ist:
scher Bank zahlten Beschäftigung nach. Mit zu lassen. • in Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit
29,4 Millionen waren 63 Prozent • kostenlose Mittagsmahlzeiten für alle Kinder in Kitas und Schulen • in berufliche Aus- und Weiterbildung
4.871 Milliarden der Beschäftigungsverhältnisse zu ermöglichen. • in frühkindliche Bildung
der über 65-Jährigen beziehen für Nahrungsmittel und alko- Euro. sozialversicherungspflichtig.* • strukturelle Reformen und Programme zu beschließen, die die ge- • in die Integration von Migranten
Grundsicherung. 7,4 Prozent der holfreie Getränke zur Verfü- sellschaftliche Teilhabe aller Menschen an Bildung und Kultur er- Wer diese Investitionen scheut und nur in Legislaturperioden
Gesamtbevölkerung sind auf die gung, 30 Euro für Bekleidung/ möglichen – vor allem für Kinder und Jugendliche. anstatt in Generationen denkt, der wird die Folgen zu spüren
gleich hohen Hartz IV-Leistun- Schuhe und 1,45 Euro für *Quelle: Statistisches Bundesamt **Quelle DIW ***Quelle: Bundesagen- • allen Menschen, die der Hilfe bedürfen, den Zugang zu menschen- bekommen: in Form von noch teureren Sozialtransfers, höherer
gen angewiesen.**** Bildung. tur für Arbeit ****Quelle: Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim würdigen Sozialleistungen zu ermöglichen. Das heißt auch Men- Altersarmut und Demokratiemüdigkeit.
Bundeswirtschaftsministerium. Stand: 11.01.2013 schen, die als Flüchtlinge oder illegal in unserem Land leben.
8 Statistik feedback Ausgabe 01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Appell 9» Ich habe von vornherein gedacht, dass die Tafel-
Idee groß wird. Ich habe nicht damit gerechnet,
dass die Berliner Tafel so groß wird. Ich wünsche
mir, dass alle, die bei den Tafeln dabei sind, mit
Spaß und Elan weiter dabeibleiben.«
Sabine Werth
Die Anfänge der Berliner Tafel. Alle packen mit an, auch Sabine Werth, Tafel-Gründerin.
Frau Dr. Kretzer-Mossner, die Berliner Tafel Bis zu einer denkwürdigen Sitzung der Ber-
ist ein »Kind« der Initiativgruppe Berliner liner Initiativgruppe im Jahr 1992 …
Frauen. Wer waren diese Frauen? Ja, bei einer der Besprechungen ging es dar-
Das waren alles patente Geschäftsfrauen, die um, ob sich die Gruppe statt auf immer wie-
den Wunsch hatten, ehrenamtlich etwas Gu- der neue Projekte lieber auf ein dauerhaftes
tes zu tun: Fotografinnen, Architektinnen, Engagement einlassen könnte. Zu diesem
PR-Frauen, Unternehmerinnen. Sie hatten Treffen habe ich den Artikel über City Har- Dr. Ursula Kretzer-Mossner brachte die Tafel-
gute Kontakte, einen gewissen Einfluss und vest mitgebracht. Die Idee kam gut an: Le- Idee nach Deutschland. Ihren USA-Besuch
1986 dokumentiert ein Urlaubsalbum.
ein gutes Einkommen. Ab 1991 hat die Gruppe bensmittel abholen, wo sie übrig sind, und
Veranstaltungen organisiert, um Geld für ver- dahinbringen, wo es nötig ist. Das war das
schiedene Berliner Hilfsprojekte zu sammeln. Prinzip. Ganz einfach.
Männer durften nicht mitmachen? Und Berlin war eine Stadt, in der nach der
Nein, das wurde ja später unser Problem, Wende 1989 viele Menschen hilfebedürftig
als das junge Tafel-Projekt dann in schwere waren.
Arbeit ausartete. Allerdings. Wir hatten die damalige Sozial-
senatorin Dr. Ingrid Stahmer zu uns eingela-
Langsam, langsam. So weit sind wir ja noch den. Ihre Referentin hat dann in einem Vor-
Transatlantikflug
gar nicht. Die Idee für die Berliner Tafel ha- trag über Obdachlosigkeit sehr eindrücklich
ben Sie doch von einem USA-Urlaub mitge- beschrieben, wie groß die Not in der Stadt
bracht, oder? war: Obdachlosigkeit war ein immer aku-
Ja, das war 1986. Damals besuchte meine Fa- ter werdendes Problem, weil immer mehr
milie eine Bekannte in North Carolina. Un- Menschen vom Lande nach Berlin strömten.
der Tafel-Idee
sere Gastgeberin konnte sich aber nicht um Viele waren orientierungslos und wussten
uns kümmern, weil sie an dem Tag Dienst in nicht, woher sie Geld und Hilfe bekommen
der örtlichen Suppenküche hatte. Was eine konnten. Etwa 11.000 Personen galten da-
Suppenküche ist, wussten wir nicht und ha- mals als obdachlos.
ben gefragt, ob wir mitkommen könnten. Im
Gemeinderaum der Kirche waren die Tische Und als Ihnen klar war, dass es einen ent-
schon gedeckt, eine Nonne kochte in riesigen sprechenden Bedarf gab ...
Töpfen Suppe und die Damen des Ortes, die … haben wir einfach angefangen mit dem City Harvest (»Stadternte«)
Die Geburt der ersten Tafel in Deutschland: Ein Zeitungsartikel, die Zutaten mitgebracht hatten, bedienten Einsammeln von Lebensmitteln. Der Winter New York City Harvest wurde 1982 von New Yorker
herausgerissen 1986 aus einer amerikanischen T ageszeitung die vorwiegend schwarzen Gäste. Das hat
uns beeindruckt.
1992/93 war richtig kalt. Turnhallen wurden
als Notunterkünfte geöffnet. Dorthin haben
Bürgern gegründet. Sie wollten nicht hinnehmen,
dass Super
märkte und Restaurants täglich große
führt 1993 in Berlin zur Gründung der B erliner Tafel. Ein wir zuerst Lebensmittel gebracht. Unser ers- Mengen einwandfreier Lebensmittel wegwarfen,
Gespräch mit der Ärztin Dr. Ursula K retzer-Mossner über die Und wie ging es weiter? ter Spender war die Firma Kartoffel Krohn. während zahllose New Yorker am Existenzminimum
Am Ende der Reise habe ich eine amerika- Zweimal in der Woche konnten wir abholen leben mussten. Seit über 30 Jahren sammeln Freiwil-
Folgen eines USA-Urlaubs. nische Zeitung gekauft. Darin wurde auf ei- und haben richtig Kisten geschleppt. lige Lebensmittel überall dort ein, wo sie in Überzahl
ner ganzen Seite über City Harvest berichtet. anfallen: bei Landwirten, Herstellern, in Geschäften,
Diese Initiative, die Lebensmittel an Bedürf- Kisten schleppen statt Charity-Events. Wie Restaurants, Kantinen usw. Eine ganze Fahrzeugflot-
tige verteilt, kannte ich bis dahin nicht. Es müssen wir uns die ersten Wochen vor te liefert diese Spenden an 600 städtische Verteiler-
Das Gespräch führte Anke Assig | Fotografie: Anke Assig, Dietmar Gust, Berliner TAfel gab sie auch erst seit 1982. Ich war fasziniert, stellen? stellen. Pro Tag sind das 52 Tonnen bzw. 19.000 Ton-
habe den Artikel rausgerissen und nach Jede Frau brachte sich nach ihren Möglich- nen jährlich. Diese Lebensmittelhilfe nehmen nach
Hause mitgenommen. Dort lag er jahrelang keiten ein: Die einen sprachen Spender, z. B. Angaben von City Harvest etwa eine Million von rund
in einer Schublade. Autovermietungen und Restaurants an, an- 19 Millionen New Yorkern in Anspruch.
10 Anfang feedback Ausgabe 01.2013 feedback Ausgabe 01.2013 Anfang 11408554556909987404236551264960566860565986523215049529 61645980626495 12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049
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29526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540
554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215
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150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799
Die Tafeln in Zahlen
dere schleppten Kisten, wieder andere orga- bar an. Meine Kinder haben mitgemacht, Hätten Sie damals gedacht, dass aus der
547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740
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nisierten vom Büro aus Fahrgemeinschaften auch mein Mann (von Beruf Notar, Anm. d. Tafel-Idee eine so große soziale und ökolo- 46164598062649512455455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960
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für Abholung und Verteilung oder kümmer- Redaktion) hat mit Lebensmittel ausgefah- gische Bewegung wird? 4 5 9 7 4 6 1 6 4 5 9 8 0 6 2 6 4 9 5 1 2 4 5 8 7 9 9 6 5 4 7 1 2 3 6 5 4 0 8 5 5 4 5 5 6 9 0 9 9 8 7 4 0 4 2 3 6 5 5 1 2 6 4 9 6 0 5 6 6 8 6 0 5 6 5 9 8 6 5 2321504 9 5 2 9 5 2 6 5 9 0 5 9 7 4 6 1 6 4 5 9 8 0 6 2 6 4 9
ten sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Nach ren. Damals war der Bereich des ehemaligen Niemals! Aber ich freue mich. Ich habe den 1245569099874042365512649605668 0495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059
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und nach kamen so immer mehr Spender Mauerstreifens ja noch unbebaut. Ich weiß Funken vorsichtig nach Berlin rüberge- 65512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746
64598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 124587996547123654085545569099874
und damit auch Waren hinzu – die wir an noch, wie wir da Silvester auf unbefestigtem bracht und an der richtigen Stelle zur richti- 42365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059
immer mehr Einrichtungen verteilten. Gelände mit unseren Privatautos zu den gen Zeit eingebracht. Aber diesen langfristi- 46164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099
7404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265
Wagenburgen hin sind und Unmengen an gen Erfolg verdanken wir Sabine Werth. Sie 059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587
Offiziell gab es die Berliner Tafel da aber Pfannkuchen verteilt haben. Das war gewöh- hat so viel Energie dareingesteckt. Sie macht In Deutschland gibt es Lebensmittel
96547123654085545569099874042365512649605668605 im Überfluss – dennoch
659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496
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9512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649
noch gar nicht. Das änderte sich schlagar- nungsbedürftig – für beide Seiten. das ja wunderbar, auch die Kontakte zum
herrscht bei vielen Menschen Mangel. Die Tafeln bemühen sich um
0566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865 23215049529526590597461645980626
tig nach einer Pressekonferenz im Februar RBB und zu den Kirchen und die ganzen wei- 95 124587996547123654085545569099874042365512649605668 049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659
1993. Warum konnten Sie persönlich sich so für terführenden Projekte hat sie erdacht. Die- einen Ausgleich: mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, für
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Ja, da ging es plötzlich los: Rundfunk, Fern- die Tafel begeistern? sen riesigen Betrieb aufzubauen, das ist eine die Bedürftigen in ihrer Stadt.
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sehen, Spender und Helfer – alle meldeten Ich habe da so viele tolle Menschen kennen- Wahnsinnsleistung. 65232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799
sich bei uns. Die Zeitungen haben wie wild gelernt. Erst die engagierten Frauen aus der 54712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605
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berichtet. Es war die richtige Idee zur richti- Initiativgruppe. Nachher kamen die Helfer Sind Sie der Berliner Tafel heute noch 2952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587
gen Zeit! aus allen Schichten. Das ist ja das Schöne verbunden? 9654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605
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zehntausende
daran: Der Professor ist mit dem Rentner auf Meine ganze Familie, die Töchter, mein 65471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860
Die Tafeln retten jährlich
65986523215049529526590597461645980626495 124587996547123654085545569099874042365512649605668 04952952659059746164598062649512458799654712365408
Jetzt galt es also, auch die Männer mit ins Tour gegangen, der ehemalige Obdachlose Mann und ich, wir sind bis heute dabei. 5455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215
Boot zu holen? hat mit der Frau Doktor oder dem Rechtsan- Wenn Grüne Woche oder Fruit Logistica ist, 9529 61645980626495 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554
Insgesamt über
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Tafeln
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Es kam der Punkt, dass wir die Supermarkt- walt Obst und Gemüse sortiert. Das waren sind wir zur Stelle. Wenn die Halle in zwei 95265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408
54556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150
ketten gewinnen wollten und die Männer wunderbare Begegnungen. Stunden geleert werden muss, da können Sie 95295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654785545
brauchten. Deshalb hat Sabine Werth die was erleben. Da tanzt der Bär! 6909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874551264960566860565986523
Tonnen einwandfreier Lebensmittel vor der Vernichtung (Schätzung des Bundesverbandes)
150495295265900597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264
Berliner Tafel gegründet. Hier konnten dann An welche erinnern Sie sich noch heute? 5124587996547123654085545569093.0004236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649
3.000
auch Männer und Firmen Mitglied werden. Bei einer der ersten Grünen Wochen – es 566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459 8062649
12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649
ging noch ziemlich chaotisch zu – half ich 0566860565986523215049529526590597461645980626495 124587996547123654085545569099874042365512649605668 04952952659059746164598062649512458799654
12365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659
Woran erinnern Sie sich noch, wenn Sie mit, damit die von den Ausstellern gespen- 523215049529 Mehr als
61645980626495 12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123
5265905974
an die Gründungsjahre der Berliner Tafel dete Ware auch auf unseren LKWs ankam. Da 54085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652
Ausgabestellen bundesweit Die Tafeln unterstützen regelmäßig etwa
215049529526590597461645980626495 12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547
1,5 Millionen
denken? kam ein Obdachloser, der ebenfalls mithalf, 23654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264950.0005879965471236540855455690998740423655126496056686056
86523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879
Wir haben richtig doll gearbeitet. Aber es auf mich zu und sagte: »Hier, Kleene haste 654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512
hat Freude gemacht, weil wir merkten, die zwei Tafeln Schokolade, du machst dit janz 496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529
Menschen nehmen die Unterstützung dank- jut.« Der hat also MICH beschenkt! 41 % 59 %
2659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545
bedürftige Menschen mit Lebensmittelspen-
6909987404236551264960566860565986523215059%295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952
50.000
den. Zu den Tafel-Nutzern zählen vor allem
5265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554
56909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 124587996547123654085545569099874042365512649605668 0495295265905974616
Langzeitarbeitslose, darunter viele Alleinerzie-
59806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404
6551264960566860565986523215049529 hende und Migranten, aber auch immer mehr
61645980626495 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598
Mehr als
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62649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365
Rentnerinnen und Rentner sowie Geringver-
1264960566860565986523215049529526590597461645980626495
freiwillige Helferinnen und Helfer 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164
diener.
98062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042
65512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746
6459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952 50:509059746164598062649512458799654712365408554
sind Projekte in Trägerschaft der verschie-
569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056
8605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455 987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495
denen gemeinnützigen Organisationen
6909
45879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960
(Diakonie, Caritas, DRK, AWO, Arbeitslo-
6686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495
24587996547123654085545569099874042365512649605668605659865 23215049529526590597461645980626495
senverbände, Stiftungen etc.) 12458799654712365408554556909987404236551264960
9%
668 04952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587940%71
365408554556909987404236551264960566860565986523215049529 5265905974
49529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236
der Tafeln sind eingetragene Vereine (e.V.)
30 %
61645980626495 12458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215
408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652
00049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471
Kinder und Jugendliche (500.000)
36540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986
232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458
996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998
404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265
05974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554zeh
53 %
91 %
tausende 09987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150
In der »Führungsebene« der Tafeln bzw.
9529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865 ih- 49529526590597461645980626495
232150 124587996547123654
Erwachsene im berufsfähigen Alter (740.000)
85545569099874042365512649605668 0495295265905974616459806264951245879965471 65408554
rer Trägerorganisationen 23herrscht 5569099874042365512649605668605659865232150495295265905
Gleich-
746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529 61645980626495 12458799654712365408554556909987404
5265905974
Die Berliner Tafel – Mutter aller Tafeln berechtigung. Das Verhältnis von Frauen
36551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974
Die Berliner Tafel arbeitet unter diesem Namen seit Februar 1993. Seit Vereinsgrün-
164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 12458799654712365408554556909987
und Männern beträgt hier: 17 %
50:50
04236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905
dung ist Sabine Werth ehrenamtliche erste Vorsitzende. Sie ist es bis heute – und 74616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909
Ehrenamtliche
Rentnerinnen und Rentner (260.000)
874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952 6
damit ist sie die dienstälteste Vorsitzende einer Tafel. 20 Transporter beliefern über 905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458
330 soziale Einrichtungen: Wärmestuben, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Not- 996547123654085545569099874042365512649605668605
bezahlte Mitarbeiter 65986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649
05668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062
übernachtungen u. v. m. Zusätzlich gibt es LAIB und SEELE, eine Aktion der Berliner 4951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264
60566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865 2321504952952659059746164598062
Tafel, der Kirchen und des rbb. In 45 Ausgabestellen werden einmal pro Woche 495 124587996547123654085545569099874042365512649605668 04952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565
Lebensmittel an Bedürftige ausgegeben. In diesen beiden Bereichen werden mo- 8652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529 61645980626495 1245879965471
5.000
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36540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986
natlich etwa 660 Tonnen Lebensmittel verteilt und circa 125.000 bedürftige Berli- 2321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495 1245879965
700
nerinnen und Berliner unterstützt. Es sind rund 600 Ehrenamtliche und 20 Festan-
71236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565
86523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879
gestellte bei der Berliner Tafel und weitere 1.200 Engagierte in den Ausgabestellen 65471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860
Etwa Fahrzeuge
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im Einsatz. Zusätzlich betreibt die Berliner Tafel aktiv Kinder- und Jugendarbeit, Über Bundesfreiwillige sind bundesweit im Einsatz
645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605 659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855
zum Beispiel mit dem Kinderrestaurant TALMArant, dem KIMBAmobil und dem 5569099874042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952
sind bei den Tafeln im Einsatz
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KIMBAexpress: Kinder und Jugendliche, gleich welcher Herkunft, lernen gemein- 56909987404236551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865 2321504952
526590597461645980626495 124587996547123654085545569099874042365512649605668 04952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404
sam Kochen und Spaß an gesunder Ernährung. Alljährlich bewältigt die Berliner 3655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236551264960566860565986523215049529 616459 5265905974
Tafel die bundesweit größten städtischen Lebensmittelretter-Aktionen: Bei der 0626495 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404236
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Viele Helferinnen und Helfer, eine Idee: Die Arbeit der Berliner Tafel ruht auf den Internationalen Grünen Woche und der Fruit Logistica sammeln über 350 freiwilli- 5980626495 1245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512458799654712365408554556909987404
Schultern von 600 Ehrenamtlichen und 20 Angestellten. Die Zentrale befindet sich gen Helfer über 160 Tonnen verzehrfähige Lebensmittel von den Ausstellern dieser 36551264960566860565986523215049529526590597461645980626495124587996547123654085545569099874042365512649605668605659865232150495295265905974
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auf dem Berliner Großmarkt. Fachmessen ein. 042365512649605668605659865232150495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321 Stand: 11.01.2013
0495295265905974616459806264951245879965471236540855455690998740423655126496056686056598652321504952952659059746164598062649512
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12 Anfang feedback Ausgabe 01.2013 feedback
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Ausgabe 01.2013 124587996547123654085545569099874042365512649605668 0495295265905974616459806264951245879965471
Statistik 13 236
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