Green Jobs Wie die Grünen und ihre Freunde durch die Institutionen marschieren - POLITISCHE STUDIE 13 - Freilich Magazin
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DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER P O L I T I S C H E S T U D I E 13 Green Jobs Wie die Grünen und ihre Freunde durch die Institutionen marschieren FEBRUAR 2022
POLITIK BRAUCHT ANALYSEN www.freilich-magazin.at/studien FREILICH Studien Das FREILICH MAGAZIN arbeitet zweimonat- lich aktuelle politische und kulturelle Themen auf. Zusätzlich bieten die Politischen Studien unregelmäßig aktuel- le Analysen rund um Schwerpunktthemen. Die FREILICH Studien sind auf der Seite gratis als PDF herunterzu- laden.
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort 4 2. Die Grünen in der Bundesregierung 6 3. Der Nanny Staat und seine grünen Kinder 9 4. NGOs, die grünen Umverteilungsmaschinen 13 5. Die grünen Ränder der Marktwirtschaft 19 6. Die grünen Profiteure der Umverteilung 24 7. Die grünen Wirtschaftsvertreter 27 8. Grüne Geschäftemacher 28 8.1 Monika Langthaler 28 8.2 Lothar Lockl 30 8.3 Christoph Chorherr 31 8.4 Eva Glawischnig 34 8.5 Pius Strobl 35 9. Schwarz auf weiß: Türkis-Grüner Postenschacher 36 10. Literatur 42 11. Quellenverzeichnis 43
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 4 K A PI T E L 1 1. Vorwort auch Selbsttäuschung. Die Grünen, also deren Repräsentan- ten, Funktionäre, Wähler und Sympathisanten, gehören ei- nem Milieu an, das wie kein anderes von staatlichen Transfer- Die Grünen haben sich über Jahrzehnte erfolgreich ein Image leistungen profitiert und abhängig ist. Das belegt dieses Studie als saubere, korruptionsfreie und moralisch einwandfreie anhand vieler Zahlen und Fakten. Die Grünen brauchen einen Partei aufgebaut, als eine politische Bewegung, der Posten- starken Staat als Arbeitgeber, Finanzier, Unterstützer, sozusa- schacher, Freunderlwirtschaft und Mauscheleien fremd sind, gen als Eltern, die sich um sie kümmern. die Politik aus Idealismus, Überzeugung und für die Bürger Die Anhängerschaft der Grünen setzt sich vor allem aus macht. Persönliche Bereicherung, Nepotismus und Macht- Beamten, Bediensteten, NGO-Mitarbeitern, Künstlern, missbrauch sind den Grünen fremd, es geht ihnen einzig um Geisteswissenschaftlern, Beschäftigten im Sozial-, Asyl- und eine bessere Gesellschaft, eine saubere Umwelt, um Gerechtig- Bildungsbereich zusammen. Es sind vor allem Menschen, die keit und um die Rettung des Planeten. So das gängige Narra- direkt oder indirekt von den Steuerleistungen, sprich: der pro- tiv, das die Grünen und jene linken Kräfte, die die Oberhoheit duktiven Arbeit der anderen leben. Ihr Einsatz für Migranten, über die veröffentlichte Meinung haben, Mainstreammedien, Minderheiten oder das Klima ist alles andere als selbstlos. Man Kultur, Wissenschaft etc., verbreiten. So tönt es aus dem Fern- lässt sich sein Engagement gut bezahlen. sehen, liest man es in der Zeitung, verbreiten es die Künstler, Die Grünen setzen sich vor allem deshalb für soziale Ge- wird es in den Klassen und Hörsälen unterrichtet. Sie haben es rechtigkeit und einen möglichst starken Umverteilungsstaat geschafft, die Grünen als moralische Instanz zu etablieren, als ein, weil sie selbst und ihre Klientel von dieser Umverteilung Heilsverkünder und Hüter der linken Moral, sprich: der poli- in hohem Maße profitieren. Es gehört zu den großen politi- tischen Korrektheit. schen Leistungen der Grünen, ihr parasitäres (nicht: symbio- Die Grünen haben sich auf ein hohes moralisches Podest tisches) Geschäftsmodell dem Wirt, also Netto-Steuerzahlern gestellt bzw. stellen lassen, von dem aus sie die politischen Mit- und Leistungsträgern, als notwendig und alternativlos zu ver- bewerber, insbesondere jene aus dem rechten Lager, bewerten, kaufen. Sich sogar über sie zu stellen. Der Soziologe Helmut kritisieren, be- und aburteilen, während sie bei sich selbst jegli- Schelsky: „Die Klasse der Heilsherrscher lebt immer von der che kritische Selbstreflexion vermissen lassen. Dass große Teile Arbeit der anderen, deren Alltagsmühen und -anstrengungen der Bevölkerung diese Positionierung, diese eitle und gefähr- sie gleichzeitig als minderwertige Lebensform verleumden und liche Selbsteinschätzung teilen, hat unterschiedliche Gründe. zugleich ausbeuten.“2 Der wichtigste ist die enge Vernetzung der Grünen mit der Diese Studie zeigt, dass sich die Grünen – entgegen ihrer Medienbranche und der Kultur. Diese beiden für die öffent- Selbst- und der medialen Darstellung – nicht nur nicht positiv liche Meinungsbildung respektive -beeinflussung so wichtigen von anderen Parteien, im Besonderen den konservativen und Bereiche der Gesellschaft stützen und befördern dieses grüne rechten, abheben, sondern im Gegenteil mehr als jede andere Narrativ. politische Kraft auf staatliche Leistungen und Unterstützung Der Großteil der Journalisten ist offen grünenaffin, ist stolz angewiesen sind. Dementsprechend richten sie ihre Politik, ihr auf seine Haltung. Medien wie der ORF oder „Der Standard“ Handeln und ihre Ziele aus, versuchen, den Staat und die Ge- fördern und stützen das Sauberimage der Grünen aktiv u. a. sellschaft gemäß ihres Lebensmodells umzugestalten. dadurch, dass sie Skandale im Umfeld der Grünen verharm- Aufgrund der für dieses Milieu typischen Bildungsab- losen, relativieren und umdeuten.1 Ein weiterer Grund: Die schlüsse – Geistes- und Sozialwissenschaften statt MINT –, Grünen haben erst seit Kurzem auf Bundesebene Regierungs- die am freien Arbeitsmarkt kaum nachgefragt werden und verantwortung übernommen, hatten bisher also nur im klei- Verdienstmöglichkeiten limitieren, sind Grüne in hohem nen Rahmen, auf kommunaler und regionaler Ebene, direkten Maß für Korruption, Freunderlwirtschaft, Verschwendung Zugang zu Posten, Fördertöpfen, Steuergeldern, Auftragsver- und Missbrauch von Steuergeldern, Seilschaften etc. anfällig, gaben etc. auch wenn man das in diesen Kreisen und den Medien gern Dem grünen Fuchs waren aufgrund seiner Oppositionsrol- als positive Errungenschaften sieht und mit Euphemismen wie le die Trauben bisher zu hoch. Und wo sie in greifbare Nähe Networking, positive Diskriminierung, soziale Gerechtigkeit, gerückt waren, z. B. in der Wiener Stadtpolitik, bediente man Empowerment umschreibt. „Echte“ Korruption ist dank der sich mit beiden Händen, entweder ganz offiziell oder auf noch grünlinken Deutungs- und Meinungshoheit immer nur auf juristisch zu klärende Weise, wie etwa der Fall Chorherr zeigt. der anderen Seite des politischen Spektrums zu finden. Wer hinter die Kulissen blickt, die die Grünen mit ihren Hel- Der libertäre Denker Roland Baader: „Die Furcht der In- fershelfern über Jahre für die Bürger aufgebaut haben, erkennt, tellektuellen vor freien Märkten sitzt so tief, dass sie sich eher dass dieses Image, dass die hehren politischen Ziele vor allem mit totalitären Systemen arrangieren als mit der Ordnung der eines sind: Mittel zum Zweck, Täuschung, in vielen Fällen Freiheit.“3
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 5 K A PI T E L 1 Das Magazin für Selbstdenker – jetzt abonnieren! „Political Correctness? Voll 1984.“ Fakten, Reportagen, alternative Meinungen und mehr jetzt zweimonatlich im FREILICH-Magazin. Bestellung auf freilich-magazin.at! Freilich will ich ein Abo. Ich bestelle 6 Ausgaben als FREILICH POLITIK Interview: Frank Böckelmann über ’68er, das große Rauschen und die Unruhe, die es braucht. S. 10 FREILICH N o 15 R E P O R TAG E Verfassungsschutz AUund Islamismus SLA ND Warum sich politische DänenPolizisten mit lügen nicht radikaler Religion Was so schwertun. S. 56 wir von Migrations- und Corona- FREILICH N o 14 POLITIK Normal-Abo Sozial-Abo* Förder-Abo Interview: Der Publizist Politik der Dänen lernen. S. 50 P O L I T I Kund Grünen- Mitgründer RolfDer Stolz über seine Par- Spalter FREILICH POLITIK tei und schwindende S. Ö10Seinst Freiheit. Kurz Wie Sebastian TERREICH die ganze DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER N o 13 Die Fahrt in der Achterbahn Der schwarze Faden Wie Pandemie undI Lockdown SLAMISMU alle S Volkspartei abwickeln Zweiwollte. S.. 50 decken die Netz- S Polit-Autoren A 1 freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 Probleme im Land Die verschärfen verschärfen. S. 22 werke von Kurz & Co. auf. S. 86 Metapolitik Kder Muslimbrüder DEZEMBER 2021 N o 12 U LT UR für € 85,– / Jahr (DE € 94,–) für € 49,– / Jahr (DE € 58,–) für € 170,– / Jahr (DE € 192,–) DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER R E P O R TAG E Wie der politische Islam an der Verän- Gesäubert FREILICH POLITIK derung der Gesellschaft Th omas arbeitet. Mann und SS.C 56 die H Hexenjagd W E R P U N Kan T A 1 1 China kommtMartin Interview: Militärhistoriker freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 Warum China eine GErfolgsgeschichte den Universitäten von heute. S. 72 IGANTISCHE PROJEKTE SEPTEMBER 2021 van Creveld über Terrorismus, soldati- DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER S. 50 FREILICH POLITIK sche Traditionund undHerausforderung Frieden. S. 10Weiße ist. Elefanten N o 11 A 1 1 Interview: Der Philosoph Alain de S C H W E R Pwerden Wie Utopien Wirklichkeit U N K T sol- freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 WIRTSCHAFT TERRORISMUS Benoist über Rechtspopulismus und len und an der Natur scheitern. S. 80 DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER JULI 2021 S. 10 Die WieGuten Bitcoinins Erscheinungsweise zweimonatlich / 6 Ausgaben im Jahr. Das Abo verlängert sich bis auf Weiteres um den Geld machen: das Volk als Souverän Souverän. Töpfchen und andere N o 10 A 1 1 AfD. Aber Kryptowährungen Was Terroristen funktionieren.stoppt Undund wie man freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 W I R T S C H A F T warum sie jetzt Gefährder so boomen. S. 62S C H W zurückholen ERPUNKT kann. S. 42 MAI 2021 Die große Umverteilung K U LT U R „Corona“ bringt große die Gesellschaft. Smart EingriffeS in CHWERPUNKT S. 46 City: Die intelligente Stadt ist DAS MAGA ZIN FÜR SELBSTDENKER angegebenen Zahlungszeitraum zum gültigen Bezugspreis, wenn es nicht vier Wochen vor Ablauf schriftlich normal. A 11 1 ein digitales Projekt. Freie Stadtluft freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 trifft auf perfekte Überwachung. S. 76 gekündigt wird. * Für Schüler, Studenten, Wehrdiener ist ein Nachweis zu erbringen. D A S M A G A Z I N F Ü R S E L B S T DFEBRUAR 2021 ÖSTERREICH ENKER Der Burschen alte Herrlichkeit Das Links. A 1 Welche politischeSRolle C H W spielen ERPUNKT freilich-magazin.at / DE 1 CHF 1 Burschenschaften wirklich? S. 54 SEPTEMBER 2020 Die AfD komplettiert die SCHWERPUNKT Demokratie als parlamentarische grüneRechts. Rechte. Wir erklären, was das freiheitliche Lager in Deutschland Zurück ausmacht. Seite 20 Schlecht Netz in die Die einen denken so. Die anderen so. Leider gibt mehr solche. Wie sich Linke Vorname Nachname und Rechte umkreisen. Und warum gerüstet wir mit dem Spiel mehr Spaß haben sollten. Zukunft Die Kinder übernehmen dasSeite 10 Kommando. Und wollen verbie- ten, umregeln und eine schöne Der SoldatLockdown, allein ist längst neue Welt kein politische bauen. Das und Radikalisierung neue Bür- freier Mann mehr. Unddes gertum ist außen umAbendlandes: den grün – Straße Hausnr./Stiege Untergang Der kurze Sommer des Rechts- Da kommt Zustand der heimischen ganz schön was und innen rot. Armeen zusammen. Doch mit der populismus ist vorbei. Manche steht es schlecht. Dabei drohen Seite 20 auch. Warum der Parteien brechen ein. Gefahr Das wächst das immer mehr Gefahren. Wie schaut Rettende Establishment die macht zu. widerständiges Zukunft Doch des Krieges aus? Dasein so wichtig ist. Seite 10 politische Veränderung ist wichtiger denn je. BBC Wildlife Photographer of the Year – Die besten Naturfotos des letzten Jahres S. 66 Unpopulär World Press Photo 2021 – Das sind die besten Pressefotos des Jahres S. 62 PLZ Wohnort Land rechts Auf eigene Gefahr – Vom riskanten Wunsch nach Sicherheit. S. 66 Ästhetische Wiederbetätigung – Das Lentos und seine rechten Bildwelten. S. 64 Alles Fasching – Narren und Verkleidete machen die Welt, wie sie ihnen gefällt. S. 66 Telefon E-Mail World Press Photo 2020 – Das sind die besten Pressefotos des letzten Jahres S. 60 Ich will FREILICH verschenken: ausfüllen Geschenk-Abo Lieferanschrift des Abo-Empfängers Rechnungsanschrift fotografieren Vorname Nachname absenden Straße Hausnr./Stiege E-Mail abo@freilich-magazin.at PLZ Wohnort Land Adresse Aboservice Datenschutzhinweis: Ich bin einverstanden, dass mir schriftlich, per E-Mail oder telefonisch weitere interessante Angebote Freilich Medien GmbH der Freilich Medien GmbH unterbreitet werden und dass die von mir angegebenen Daten für Beratung, Werbung und zum Zweck Mandellstraße 7 der Marktforschung durch den Verlag gespeichert und genutzt werden. Vertrauensgarantie: Eine Weitergabe meiner Daten 8010 Graz an andere Unternehmen erfolgt nicht. Meine Einwilligung kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Österreich Online freilich-magazin.at Datum Unterschrift
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 6 K A PI T E L 2. Die Grünen in der Bundesregierung Dank des Ibiza-Skandals, an dessen Inszenierung, Verbrei- tung und Vermarktung Kräfte, die den Grünen nahestehen, maßgeblich beteiligt waren, schaffte es die damalige 3,8-Pro- zent-Partei nicht nur zurück ins Parlament, sondern direkt in die Regierung. Dank dieses Staatsstreiches, dessen Auslöser bzw. Auf- hänger, die weitgehend konstruierten Vorwürfe gegen den damaligen Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, sich strafrechtlich längst in Luft aufgelöst haben, ge- langten die Grünen dorthin, wo sie seit vielen Jahrzehnten hinwollten: an die Spitze des Staates, an jene Schaltstellen, wo die Steuergelder verteilt, Aufträge, Förderungen, Subven- tionen vergeben und über wichtige Posten entschieden wird. Das ist für eine Partei, die keine Verankerung in der Markt- wirtschaft hat, deren Funktionäre und Wähler im hohen Foto: Die Grünen Maße von direkten und indirekten staatlichen Zahlungen abhängig sind, überlebenswichtig. Die Grünen haben die Besetzung wichtiger Posten und Ämter durch ihre Vorgängerregierungen stets scharf kriti- Die Grünen halten sich tapfer im Spiel und haben siert, vor allem FPÖ und ÖVP Umfärbung, Mauscheleien Türkis standhaft mitgetragen. Lohnt sich … und Postenschacher vorgeworfen, selbst dann, wenn es sich bei den betreffenden Personen um ausgewiesene Fachleute gehandelt hat. Man trat bei jeder Wahl mit dem Versprechen an, es anders, besser zu machen, sobald man selbst in dieser – wie der ORF, Puls 4 oder „Der Standard“ – Teil der grü- Position wäre. Das Image, Politik aus Idealismus, Liebe zur nen Netzwerke sind, bedeutet jede grüne Postenbesetzung Umwelt und den Menschen zu betreiben, sich von den ande- eine Erweiterung und Festigung ihrer Macht und wird den ren politischen Kräften, den korrumpierten, unmoralischen, Bürgern als Gewinn für das ganze Land verkauft. eigennützigen abzuheben, eine garantiert saubere Partei zu Wie die Grünen haben auch die linken Medien von „Fal- sein, gehört seit den Anfangstagen zum Markenkern dieser ter“ bis ORF fast jede neue Postenbesetzung während der Partei und wird entsprechend beworben und vermarktet. türkis-blauen Regierungszeit kritisiert und ihre Verbünde- Dieses Versprechen, diese Werte waren immer nur Stra- ten in der Justiz sogar versucht, sie zu kriminalisieren. Man tegie, Verkaufsargumente, wurden nie praktiziert und gelebt. denke etwa an den Fall Peter Sidlo und die Casinos Austria. Seit die Grünen mit Werner Kogler als Vizekanzler in der Re- Über grüne Postenbesetzungen berichten die linken Leit- gierung sitzen, ist von ihnen gar nichts mehr übrig geblieben. medien hingegen nicht oder wohlwollend. Es ist noch keine Innerhalb weniger Monate haben die Grünen Dutzende Per- einzige grüne Postenbesetzung von diesen Medien problema- sonen aus ihrem engen und erweiterten Umfeld in wichtige tisiert oder skandalisiert worden. Es gilt im linken meinungs- Positionen gehievt. Haben in Rekordzeit jene Bereiche umge- bildenden Milieu die Regel, dass Grünsein als Qualifi kation färbt, auf die sie Zugriff bekommen haben, in einem Tempo für jede Position, jedes Amt und jedes Anforderungsprofi l und mit einer Kompromisslosigkeit, die alle anderen Parteien ausreichend ist. Deshalb kann etwa eine Kochbuchautorin in den Schatten stellt. und Bloggerin („chili&schokolade“) ohne mediale Stör- Dass die Bürger davon wenig erfahren, dass diese Um- geräusche zur Aufsichtsrätin der Brenner-Basistunnel-Bau- färbeaktionen weitgehend unter Ausschluss der Öffentlich- gesellschaft gemacht werden.4 Die Grünen haben bei ihrem keit stattfinden, liegt vor allem daran, dass die grünenaffinen Marsch durch die Institutionen die volle Rückendeckung der Mainstreammedien sie nicht thematisieren und vor allem Medien und der sogenannten Zivilgesellschaft. nicht problematisieren. Egal, wie schief die Optik auch sein Nur die sogenannten alternativen und rechten Medien mag, aus der Perspektive jener Journalisten und Medien, die berichten über diese grüne Postenschacherei. Doch sie wer-
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 7 K A PI T E L den von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, seinen Vertrag verlängern wollte. Selbst „Der Standard“ weshalb die Grünen – wo immer sie dazu die Möglichkeit schrieb von einer „ungünstigen Optik“ 7, weil „das Haus am haben – ihre Leute in Aufsichtsräten, Vorständen oder Gre- Ring vom Impaktforscher Christian Köberl zehn Jahre lang mien problemlos installieren können. erfolgreich geleitet worden war“. Wie groß die Gier der Grünen nach Posten, Funktionen und Jobs im staatlichen Bereich ist, wie skrupellos sie dabei Dieter Brosz, Abteilungsleiter im Sportministerium: vorgehen, beschreibt Europarechtler Stefan Brocza in einem Brosz ist ein grünes Urgestein, saß viele Jahr im Nationalrat Gastkommentar im „Standard“: „Bereits am 4. Jänner, weni- und ist ein enger Vertrauter von Vizekanzler Werner Kogler. ge Tage vor seiner Angelobung als Vizekanzler, hat Werner Kogler machte ihn kurzzeitig zu seinem Kabinettschef und Kogler beim Bundeskongress der Grünen voller Stolz ver- verschaffte ihm später diesen gut bezahlten Abteilungsleiter- kündet, dass es den Grünen obliegen wird, eine Richterstelle posten in seinem Ministerium. am Verfassungsgerichtshof (VfGH) zu besetzen. Zu diesem Zeitpunkt war weder eine solche Stelle ausgeschrieben, noch Marc Schimpel, Geschäftsführer der COVID-Finanzie- konnte der Grünen-Parteichef Kenntnis oder gar Einblick in rungsagentur (COFAG): die laufenden Bewerbungen für den VfGH-Präsidenten ha- Er war Büroleiter und Finanzreferent im Grünen Klub. ben (außer die zu diesem Zeitpunkt amtierende Regierung Nun ist er für die Verteilung der Corona-Finanzhilfen zu- hätte ihr Amtsgeheimnis gebrochen). […] Was hat nun Kog- ständig. ler da im Überschwang der kommenden Regierungsbeteili- gung am 4. Jänner eigentlich verkündet? Der herrschenden Karin Tausz, Aufsichtsratschefin der Austro Control: politischen Gerüchtelage nach scheint hübsch klar zu sein, FPÖ-Verkehrssprecher Christian Hafenecker kritisiert die wer der kommende, nächste Präsident des VfGH sein wird – Postenbesetzung so: „Mag. Levina-Rabl bekam gestern ein nämlich der derzeitige Vizepräsident. Wenn dem so ist, kann ‚Angebot‘ aus dem grünen Verkehrsministerium. Entweder Kogler wohl nur gemeint haben, dass der dann freiwerdende freiwilliger Rücktritt oder Abberufung durch die Ministe- Vizeposten der grünen Personalpolitik zusteht. Wie das mit rin. Diese wurde heute umgesetzt, und anstelle der erfahre- der allzeit verkündeten Transparenz bei Postenbesetzungen nen Juristin schicken die Grünen nun ihre Aktivistin Karin einhergehen soll, ist jedenfalls nicht nachzuvollziehen. Die Tausz in das Gremium.“8 betreffende Stelle ist noch nicht einmal ausgeschrieben, man weiß daher auch noch gar nicht, wer sich alles bewerben wird. Josef Meichenitsch, Aufsichtsrat in der ABBAG, der Ver- Aber eines steht offensichtlich spätestens seit dem 4. Jänner wertungsgesellschaft der Hypo Alpe Adria und Abteilungs- fest: Es wird eine grüne Kandidatin. Komme was wolle bezie- leiter in der Österreichischen Nationalbank: hungsweise Transparenz hin oder eher. Früher nannte man Meichenitsch war Büroleiter im Grünen Parlamentsklub so eine Vorgehensweise schlicht Postenschacher.“5 und ist ein enger Vertrauter von Werner Kogler. Er war für Den richterlichen Job ergatterte, wenig überraschend, die Grünen an den Koalitionsverhandlungen beteiligt und eine waschechte Grüne: Verena Madner. Sie gehörte dem soll laut Medienberichten auch als Staatssekretär im Ge- Beirat der Grünen Bildungswerkstatt an, und sogar „Der spräch gewesen sein. Im Mai 2020 bekommt er einen Job Standard“ schreibt über sie: „Politisch sind viele ihrer juristi- in der Nationalbank9, ein Jahr später wird er Aufsichtsrat schen Expertisen eher links der Mitte einzuordnen“6. in der ABBAG. Nachdem Kritik an der grünen Postenscha- Informationen über grüne Umfärbungen dringen zu- cherei laut wird, lässt Werner Kogler verlauten: „Man wolle meist nur an die Öffentlichkeit, wenn es sich um sehr wich- keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Es müsse tige und hohe Positionen handelt. Von Postenbesetzungen in nicht alles kommentiert werden.“10 den mittleren und unteren Ebenen im staatlichen und staats- nahen Bereich erfährt man nur unter der Hand. Der grüne Alexandra Medwedeff, Aufsichtsrätin in der Brenner-Ba- Marsch durch die Institutionen erfolgt diskret. Die Liste sistunnel-Baugesellschaft: grüner Postenbesetzungen seit ihrem Regierungseintritt Die Ex-Büroleiterin der Tiroler Grünen ist Kochbuchautorin kann deshalb nur fragmentarisch sein: und betreibt den Blog „chili&schokolade“. Katrin Vohland, Generaldirektorin des Naturhistorischen Christa Geyer, ASFINAG-Aufsichtsrätin: Museums: Sie ist die Ehefrau von Walter Geyer, dem ehemaligen Grü- Vohland war Parteichefin der Grünen in Brandenburg. Sie nen-Politiker und früheren Leiter der Antikorruptions- wurde von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek zur Che- staatsanwaltschaft (heute Wirtschafts- und Korruptions- fin des NHM bestellt, obwohl ihr erfolgreicher Vorgänger staatsanwaltschaft).
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 8 K A PI T E L Harald Frey, ASFINAG-Aufsichtsrat: Julian Schmid, Managerposten in der österreichischen Er ist Mitglied im Beirat der Grünen Bildungswerkstatt. Energieagentur: Ehemalige grüne Nachwuchshoffnung, die 2017 Peter Pilz Lothar Lockl, ORF-Stiftungsrat: von einem wählbaren Listeplatz verdrängt hat und während Ehemals grüner Geschäftsführer und nun Berater von Bun- des Wahlkampfes dank entsprechender Plakate zum grünen despräsident Alexander Van der Bellen, betreibt ein Bera- „Küsserkönig“ avancierte. tungsunternehmen, das vor allem im staatlichen und staats- nahen Bereich aktiv ist (mehr zu Lockl im Kapitel „Die Geschäfte der Grünen“). Diese Aufzählung ist nur ein Schlaglicht. Seit die Grünen in der Regierung vertreten sind, versorgen sie ihre Freunde Andrea Danmayr, ORF-Stiftungsrätin: und Förderer mit attraktiven Posten, richten es sich im Staat Ehemalige Pressesprecherin im Grünen Klub und im Grü- ein. Das ist für dieses Milieu wichtig, weil die Grünen und nen Klub im Wiener Rathaus. ihr Umfeld, im Gegensatz zu Parteien aus dem bürgerlichen, liberalen und rechten Lager, selten in der Privatwirtschaft er- Sigrid Pilz, ORF-Stiftungsrätin: folgreich sind. Sie sind wie keine andere Partei auf staatliche Ehemalige Gesundheitssprecherin der Wiener Grünen und Gelder und Jobs angewiesen. nun Patientenanwältin der Stadt Wien. Pilz war auch im Ge- spräch als Nachfolgerin von Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Doris Schmidauer, Aufsichtsrätin Burgtheater: Gattin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und ehemalige Geschäftsführerin des Parlamentsklubs der Grü- nen. Madeleine Petrovic, „Tierschutzexpertin“ im Gesundheits- ministerium: Foto: Die Grünen Die ehemalige grüne Bundesparteichefin und langjährige Chefin der niederösterreichischen Landespartei wurde von Rudi Anschober mit einem neu geschaffenen Job in seinem Ministerium versorgt. Grüne sind immer „öffi“ für gut bezahlte Staatsjobs: vom Jungpolitiker zum Staatsbetriebsmanager. Verena Madner, Vizepräsidentin des Verfassungsgerichts- hofes : Sie war Beirätin in der Grünen Bildungswerkstatt und ist für ihre ideologisch motivierten Urteile und Entscheidungen be- kannt.11 Martina Gura, Aufsichtsrat Schieneninfrastruktur-Dienst- leistungsgesellschaft (SCHIG): Gura ist „Radlobbyistin“ und soll laut „OE24“ mit der stell- vertretenden grünen Landesobfrau Ingrid Felipe gut bekannt sein.12 Eva Wildfellner, Aufsichtsrätin ASFINAG: Wildfellner ist Generalsekretärin im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport beim grünen Vizekanzler Werner Kogler.
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 9 K A PI T E L 3. Der Nanny-Staat und seine abgehandelt wird, während die wenig glanzvollen Ausflüge in die Privatwirtschaft nur nebenbei erwähnt und besten- grünen Kinder falls vage beschrieben werden. Wer in der freien Marktwirtschaft erfolgreich ist und sich in der Politik engagiert, tut das in der Regel nicht bei Aus welchen Milieus und Schichten sich das politische Per- den Grünen. Hier haben jene Menschen zusammengefun- sonal der Grünen zusammensetzt, zeigen die Biografien den und politisch organisiert, die direkt oder indirekt vom jener Politiker, die es in der Parteihierarchie aus den Nie- Staat leben, sprich: den Staat für ihren Lebensunterhalt be- derungen der Kommunalpolitik bis in die oberen Etagen, nötigen. Grüne betreiben Klientelpolitik für sich und ihr in die Landtage, den National- und Bundesrat oder gar in Umfeld. Egal, ob sie Afrika, das Klima, die Transsexuellen, die Bundesregierung geschafft haben. Nur in Ausnahmefäl- die Menschheit oder das, was sonst gerade en vogue ist, „ret- len haben Spitzenpolitiker der Grünen längere Zeit in der ten“, grünes Engagement wird in der Regel von Steuer- und Privatwirtschaft gearbeitet, eine Karriere außerhalb staat- Spendengeldern getrieben. Bei jedem grünen Projekt, bei licher und staatsnaher Strukturen gemacht. Das gilt auch jedem Problem, das die Grünen bekämpfen, beim Klima- für Personen wie Sibylle Hamann, die nach ihrer journalis- wandel, den Kampf gegen rechts oder der Integration von tischen Tätigkeit, u. a. bei „profil“, als Quereinsteigerin bei sogenannten Schutzsuchenden, fallen als angenehmer „Ne- den Grünen angeheuert hat. Denn die linken Mainstream- ben“effekt Geld und Jobs für sie und ihre Klientel ab. So medien in Österreich, wie „profil“, werden zu einem großen hat die deutsche Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Teil durch Förderungen und Inserate der öffentlichen Hand Maßnahmenpaket gegen Rechtsextremismus in der Höhe mit Geld versorgt, sind also ebenfalls in einem vom Staat von rund einer Milliarde Euro beschlossen.13 Mit diesem finanzierten und damit gesteuerten Bereich der Marktwirt- Geld können unzählige neue Jobs für Linke und Grüne ge- schaft tätig. schaffen werden. Der auf der grünen Karriereleiter aufgestiegene Politiker Bei grünen Lebensentwürfen und Karrieren zählt nicht hat in der Regel die staatlich geschützte und finanzierte Bla- die Leistung, sondern die richtige Haltung, die Moral. Die- se nie verlassen, kennt die Privat- und Marktwirtschaft nur ses Modell hat sich mittlerweile in der europäischen Gesell- von Uniseminaren, arte-Dokus, den Schauergeschichten schaft etabliert. Die neuen Eliten und Vorbilder sind nicht von Attac und vom Hörensagen. Für den gemeinen Grünen- mehr erfolgreiche Unternehmer oder geniale Erfinder, son- Politiker ist die Marktwirtschaft fremdes und in der Regel dern Menschen, die sich für die linke Sache engagieren. Frü- auch feindliches Gelände. Weshalb grüne Wirtschafts- und her bewunderte man Menschen wie Wilhelm Röntgen, Carl Finanzpolitik niemals Sach-, sondern immer nur ideologi- Benz oder Friedrich Krupp, heute sind die Vorbilder der Ju- sche, linksdogmatische, sprich: wirtschaftsfeindliche Poli- gend und der Gesellschaft Greta Thunberg, Annalena Baer- tik ist. Was einen natürlichen und für alle linken Kräfte gül- bock oder Florian Klenk. Deren „Leistung“ ist es, besonders tigen Widerspruch bedeutet: Man ist von seinem (Klassen-) gut auf der Welle des Zeitgeistes zu surfen. Sie sind, wie es Feind, den man auf politischer und metapolitischer Ebene Friedrich August von Hayek ausgedrückt hat, „second-hand bekämpft, existenziell abhängig, man beutet ihn aus, was dealers in ideas“, Gebrauchtwagenhändler von linken Ideen. langfristig in der Regel zu einem Systemkollaps, einer Krise Nicht wer direkt oder indirekt Wohlstand generiert, führen muss. sondern wer ihn verteilt, nicht wer den Staatsapparat finan- Der Großteil der grünen Politiker in den Landtagen und ziert, sondern wer von ihm lebt, gilt in einer von Grünen und im Nationalrat wechselte, wie die folgende Auflistung zeigt, Linken dominierten Gesellschaft als wertvolles und angese- vom Klassenzimmer in den Hörsaal und von dort entweder henes Mitglied und Bereicherung derselben. Diejenigen, die direkt oder mit einem kurzen Umweg über NGOs, Vereine mit ihrer Arbeit und Leistung den Staat und sein Heer an oder staatliche Stellen in die Politik. Die Erfahrungen mit Bedürftigen finanzieren, werden im besten Fall als notwen- der Marktwirtschaft beschränken sich – wenn überhaupt – diges Übel, in der Regel aber als Ausbeuter und Unterdrü- auf Studenten- und kurzfristige Übergangsjobs. Rechtsan- cker betrachtet. Dass die Grünen mit ihrer wirtschafts- und wälte aus dem grünen Milieu sind ebenfalls vor allem im standortfeindlichen Politik mittel- und langfristig auch sich staatsnahen und -finanzierten Asyl- und Sozialbereich tä- selbst und ihrer Klientel schaden, begreifen sie aufgrund tig. Das erkennt man u. a. an den ausführlichen Biografien ihrer Sozialisation und einseitigen Ausbildung, ihres Desin- dieser Politiker in der Grünen-affinen Onlineenzyklopädie teresses an ökonomischen Zusammenhängen und des damit Wikipedia, wo selbst die gewonnene Klassensprecherwahl verbundenen Scheuklappendenkens nicht. Ihre Politik und von anno dazumal oder das Engagement beim örtlichen ihre Weltsicht sind von ihren Biografien und Erfahrungen Umweltverein mangels echter Qualifikationen ausführlich geprägt. Sie trauen dem Staat, dem Kollektiv alles, dem In-
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 1 K A PI T E L dividuum und der Privatwirtschaft nichts zu. Um das zu torat). Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am In- verdeutlichen, sind hier die Kurzbiografien der National- stitut für Politikwissenschaften. Ab 2008 politische Refe- ratsabgeordneten und der Wiener Landtagsabgeordneten rentin im Parlamentsklub der Grünen. Grüne Bezirksrätin (Stand Juli 2021) aufgelistet. in der Brigittenau, ab 2015 für die Grünen im Bundesrat, seit 2019 Nationalratsabgeordnete. Nationalratsabgeordnete: Ulrike Fischer Eva Blimlinger Jusstudium (Magister). Seit 2013 Rechtsanwältin, unter Hat ihr berufliches Leben ausschließlich im universitären anderem für den „Verein für Konsumenteninformation“ und politischen Umfeld verbracht. Nach dem Studium der (VKI). Ab 2015 Vizebürgermeisterin St. Andrä-Wördern, Deutschen Philologie, Geschichte und Sozialkunde (Ma- seit 2019 Nationalratsabgeordnete. gister) wurde sie Gleichbehandlungsbeauftragte der öster- reichischen Rektorenkonferenz und Leiterin des Büros Elisabeth Götze für Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule für angewandte Betriebswirtschaft (Doktorat). Universitätsassistentin an Kunst Wien. Ab 2011 Rektorin der Akademie der bilden- der WU Wien am Institut für internationales Marketing den Künste, obwohl kein Doktorat. 2017 Präsidentin der und Management. Kurzzeitig Assistentin in einem „Direkt- österreichischen Universitätenkonferenz. Mitglied des vertriebsunternehmen“, Vortragende an mehreren Univer- ORF-Publikumsrates. Seit 2019 Nationalratsabgeordnete. sitäten. Seit 2007 Senior Lecturer an der Wirtschaftsuni- versität Wien. Verschiedene Funktionen bei den Grünen in Georg Bürstmayr Niederösterreich, seit 2019 Nationalratsabgeordnete. Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf Fremden- und Asyl- recht sowie Menschenrechts- und Grundrechtsschutz. Von Heike Grebien 2000 bis 2012 Kommissionsleiter des Menschenrechtsbei- Erziehungs- und Bildungswissenschaft (Bachelor) und In- rates des Bundesministeriums für Inneres. Wie man seiner terdisziplinäre Geschlechterstudien (Master). Nach zwei Website14 entnehmen kann, ist seine Kanzlei vor allem im Jahren bei der Weitzer Hotels BetriebsgesmbH Arbeit in Asyl- und Fremdenwesen tätig: „Ich vertrete Asylwerber einer gemeinnützigen Behinderteneinrichtung. Ab 2017 und Flüchtlinge, berate aber auch ihre Unterstützer in allen Sprecherin des Frauenvolksbegehrens für die Steiermark, Stadien eines Asylverfahrens.“15 danach beim Referat für Frauen und Gleichstellung der Stadt Graz und Projektmanagerin für das „Women’s Action Meri Disoski Forum“ in der Steiermark. Seit 2019 im Nationalrat. Germanistikstudium, von 2007 bis 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universi- Sibylle Hamann tät Wien. Drei Jahre lang Onlineredakteurin bei derstan- Studium der Politikwissenschaft (Magister), Journalistin dard.at. Artikel zu den Themen Integration, Migration, bei „Kurier“ und „profil“. Ab 2015 freie Journalistin („Fal- Bildungsfragen und Kultur. 2012 bis Februar 2017 Ge- ter“, „Presse“ etc.) und Buchautorin, seit 2019 Nationalrats- schäftsführerin des Vereins „Wirtschaft für Integration“. abgeordnete. 2015 bis 2017 Mitglied des Landesvorstandes der Grünen Wien sowie der Landesleitung der Wiener Landesgruppe Lukas Hammer der Grünen Wirtschaft. Ab 2017 Büroleiterin der Wiener Studium der Politikwissenschaften (Magister). 2011 bis Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, seit 2019 National- 2017 Umweltreferent im Grünen Parlamentsklub. Ab 2017 ratsabgeordnete. bei Greenpeace u. a. als umweltpolitischer Sprecher, seit 2019 Nationalratsabgeordneter. Faika El-Nagashi Studium der Politikwissenschaft (Magister). Seit 2013 für Markus Koza die Grünen tätig, zunächst als sozialpolitische, später als in- Studium der Volkswirtschaft (Magister), ab 1999 Ange- tegrationspolitische Referentin im Grünen Klub im Wiener stellter und Betriebsratsvorsitzender beim Verein „Institut Rathaus. Ab 2015 Wiener Landtagsabgeordnete, seit 2019 zur Entwicklung Gesellschaftlicher Alternativen“ (IGA), Nationalratsabgeordnete. Mitglied des Bundesvorstandes des Österreichischen Ge- werkschaftsbundes (ÖGB) und seit 2011 Vorsitzender der Ewa Ernst-Dziedzic Unabhängigen GewerkschafterInnen im ÖGB. Ab 2019 Publizistik, Philosophie und Politikwissenschaften (Dok- Nationalratsabgeordneter.
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 11 K A PI T E L Martin Litschauer Ralph Schallmeiner HTL Karlstein. Fünf Jahre Produktingenieur bei „Tyco Lehre bei der Metro AG, 2004 bis 2019 Angestellter bei Con- Electronics Austria“. Sprecher der Plattform „Stopp Te- rad Electronic, ab 2012 in der grünen Kommunalpolitik ak- melin“, Vorstandsmitglied bei Eurosolar Austria. 2013 bis tiv, seit 2019 Nationalratsabgeordneter. 2018 Mitglied im Landesvorstand der Grünen Niederöster- reich, seit 2019 Nationalratsabgeordneter. Jakob Schwarz Physiker (Doktorat), Berufssoldat, Nuklearer Mess- und Sigrid Maurer Regelungstechniker bei Konrad M&R GmbH, Atmosphä- Langzeitstudentin, von 2009 bis 2011 ÖH-Vorsitzende, renphysiker am Wegener Center für Klima und globalen 2017 Bachelor in Soziologie, 2013 bis 2017 Nationalratsab- Wandel sowie Berater bei McKinsey, seit 2019 Nationalrats- geordnete, kurzzeitig und nur mit einem Bachelorabschluss abgeordneter. Sozial„wissenschaftlerin“ am Institut für Höhere Studien, seit 2019 Klubobfrau der Grünen. Clemens Stammler Landwirt, seit 2015 Kammerrat der Landwirtschaftskammer Barbara Neßler Oberösterreich, seit 2020 Nationalratsabgeordneter. Lehramtsstudium Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung (nicht abgeschlossen), Freiwilliges Sozi- David Stögmüller ales Jahr in einer Flüchtlingsunterkunft, ab 2018 Gemein- Hotelfachschule, 2008 bis 2015 Angestellter beim Roten derätin in Innsbruck, seit 2019 Nationalratsabgeordnete. Kreuz, seit 2015 Gemeinderat in Braunau und grüner Bun- desrat, seit 2019 Nationalratsabgeordneter. Agnes Sirkka Prammer Rechtswissenschaften (Magister), 2006 bis 2016 Rechtsan- Nina Tomaselli wältin, 2017 bis 2018 Beraterin eines gemeinnützigen So- Studium Volkswirtschaftslehre (Magister), eineinhalb Jahre zialbetriebes (Asylantenbetreuung), Vertragsbedienstete in Vertriebscontrolling/Sales Support18, 2014 bis 2019 Abge- OÖ, seit 2019 Nationalratsabgeordnete. ordnete zum Vorarlberger Landtag, seit 2019 Nationalrats- abgeordnete. Michel Reimon Studium der Informatik und Organisationsentwicklung, Olga Voglauer wenig erfolgreicher freier Journalist16, Pressesprecher der Studium der Landwirtschaft (Dipl. Ing.), Projektmitarbei- Initiative „STOPP GATS“, Lehrauftrag an der Universität terin beim Umweltbüro Klagenfurt, Mitarbeit im elterlichen Wien. „Autor“ und „Aktivist“17. Burgenländischer Land- Bauernhof, seit 2017 grüne Kommunalpolitik. 2019 Landes- tagsabgeordneter, ab 2015 EU-Parlamentarier, seit 2019 sprecherin der Grünen in Kärnten, Nationalratsabgeordnete. Nationalratsabgeordneter. Hermann Weratschnig Bedrana Ribo Studium der Politikwissenschaften (Bachelor) und Business Betriebswirtschaft (Master), 2008 bis 2011 Angestellte in Administration (Master), 2001 bis 2011 gemeinsam mit einem Architekturbüro und einer Hausverwaltung. 2011 Partner GM-Handels-GmbH, 2011 bis 2017 Betrieb eines bis 2019 bei „VertretungsNetz“, einem Verein, der sich für „Schreibbüros“, seit 1996 in der Kommunalpolitik, ab 2013 „den Schutz der Grundrechte von Menschen mit psychi- Landtagsabgeordneter in Tirol, seit 2019 Nationalratsabge- scher Erkrankung oder intellektueller Beeinträchtigung“ ordneter. einsetzt. Seit 2019 Nationalratsabgeordnete. Süleyman Zorba Astrid Rössler Lehre als IT-Techniker, 2017 bis 2019 Angestellter. Seit 2015 Studium der Rechtswissenschaften, 1988 bis 1990 Salzbur- grüne Kommunalpolitik, 2019 Nationalratsabgeordneter. ger Landesumweltanwaltschaft, Beraterin und Mediatorin. Mitglied der Strategiegruppe Partizipation der ÖGUT & Lebensministerium, seit 2005 Lektorin am Institute of Wiener Landtagsabgeordnete: Tourism and Hotel Management Klessheim. Ab 2009 Ab- geordnete zum Salzburger Landtag, 2013 bis 2018 Landes- Hans Arsenovic hauptmannstellvertreterin, seit 2019 Nationalratsabgeord- Der wohl einzige echte Unternehmer in den Reihen der Grü- nete. nen, wenn auch nicht im großen Stil. Er war bis 2000 Leiter
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 1 K A PI T E L einer Raiffeisenkassenfiliale in Niederösterreich und baute Julia Malle die Sonnenstudiokette Sun Company auf, die derzeit 15 Fi- Germanistik, Romanistik und Lehramtsstudium für Deutsch lialen betreibt. und Italienisch (Magister), Mitarbeit im Grünen Klub, 2006 bis 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fonds zur För- Aygül Berîvan Aslan derung der wissenschaftlichen Forschung, Gymnasiallehre- Studium der Politikwissenschaft (Magister), Studienassis- rin, Universitätsassistentin am Institut für Germanistik der tentin an der Fakultät für Politikwissenschaft und Sozio- Universität Wien. Seit 2019 ist sie dort Universitätslektorin, logie, Mitarbeiterin am Unabhängigen Verwaltungssenat ab 2010 Kommunalpolitik, seit 2020 Landtagsabgeordnete. in Tirol, Universitätsassistentin am Institut für Österrei- chisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht der Wirt- Martin Margulies schaftsuniversität Wien. Seit 2020 ist sie Landtagsabgeord- Technische Mathematik (Dipl. Ing.), schon während Studi- nete. enzeit in der grünen Kommunalpolitik engagiert, seit 2001 Landtagsabgeordneter. Ursula Berner Studium der Sozialgeschichte, Germanistik und Theater- Huem Otero García wissenschaft (Magister) und Genderforschung (Master). Kulturtechnik und Wasserwirtschaft (Dipl. Ing.), ein Jahr Redakteurin u. a. für den ORF, 2005 bis 2007 Büroleitung in der Erwachsenenbildung, Mitarbeiterin bei Greenpeace, der Grünen Wirtschaft, 2007 bis 2018 Referentin im Grü- Referentin in der Katholischen Frauenbewegung, seit 2020 nen Parlamentsklub, 2013 bis 2019 Leitung des Bezirksmu- Landtagsabgeordnete. seums Neubau, 2018 bis 2019 Referentin Magistratsabtei- lung für Stadtteilkultur und Interkulturalität. Diese Auflistung zeigt, wo das grüne Milieu in der Gesell- David Ellensohn schaft verortet ist, aus welchen Schichten es sich zusammen- Kurzzeitig Angestellter in der Finanzbuchhaltung eines setzt: aus den Geisteswissenschaften, dem Sozialbereich, der Textilbetriebes, Studium der Betriebswirtschaftslehre und öffentlichen Verwaltung, dem Kunstbetrieb. Obwohl die Politikwissenschaften (ohne Abschluss). 1991 bis 2001 Grünen sich als Linke definieren, sind Arbeiter und untere (Chef-)Redakteur der „Sportzeitung“. Ab 1996 Kommu- Mittelschicht weder in nennenswerter Zahl in der Partei ver- nalpolitik, ab 2001 Landtagsabgeordneter. treten, noch machen die Grünen Politik für diese Gruppen. Gleiches gilt für Unternehmer, Manager und Leistungsträ- Barbara Huemer ger. Die Grünen vertreten die Interessen einer klar abgrenz- Studium der Soziologie, Philosophie und Politikwissen- baren gesellschaftlichen Gruppe, sie betreiben unter dem schaft (Magister), ab 2001 Referentin im Rathausklub der Deckmantel von Umweltschutz, Minderheitenrechten und Wiener Grünen. Ab 2015 Landtagsabgeordnete. sozialer Gerechtigkeit Klientelpolitik auf Kosten der Mehr- heit der Bürger und des Landes. Jennifer Kickert Studium der Biologie (Doktorat), Assistentin am Konrad- Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung (KLIVV), Projektkoordinatorin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1997 bis 2000 Assistenz in Bundesgeschäftsführung der Grünen, Angestellte im Grü- nen Klub im Parlament 2000 bis 2002, Assistenz der Bun- desgeschäftsführung der Grünen 2002 bis 2006, ab 1996 Kommunalpolitik, seit 2011 Landtagsabgeordnete. Nikolaus Kunrath Lehre zum Typografiker, Betreuer in einem Evangelischen Jugendwohnheim, Mitarbeiter bei Konsum Österreich (SPÖ-Supermarktkette), danach unterschiedliche Be- schäftigungen im NGO-Bereich (u. a. Caritas, „SOS Mit- mensch“, „Lichtermeer“, „starting line“). Seit 1994 bei den Grünen, seit 2019 Landtagsabgeordneter.
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 1 K A PI T E L 4. NGOs, die grünen Umverteilungsmaschinen Foto: Greenpeace Da Ressourcen wie Planstellen und Budgets im staatlichen Bereich endlich sind, sich der Beamtenapparat nicht be- liebig aufblähen lässt und deshalb für die vielen Mitstreiter der Grünen nicht ausreicht, mussten sie andere Wege und Lösungen finden, eine möglichst große Zahl an attraktiven Eitle Selbstinszenierung als „Retter der Welt“: NGOs und Versorgungsposten zu schaffen, die zwar vom Staat finanziert Grüne als neue Priesterkaste und Heilsverkünder, die und gefördert werden, aber – offiziell – nichts mit ihm zu tun ihren gesellschaftlichen Status gewinnbringend in ihrer haben. Glaubensgemeinde vermarkten. Gemeinsam mit dem politischen Aufstieg der Grü- nen wachsen deshalb Bedeutung und Zahl der NGOs, der Nichtregierungsorganisationen. Aus der Friedens-, Anti- atomkraft-, Umweltschutz- und Frauenbewegung, aus den linksextremen und kommunistischen Studenten- und Split- bis heute weiter als kleine Bürgerinitiativen, die gegen eine tergruppen entsteht in den 1980ern die Grüne Bewegung, übermächtige Industrie kämpfen. Tatsächlich aber haben die sich schnell in verschiedenen Parteien organisiert mit viele Umweltverbände in entscheidenden Fragen längst dem Ziel, den politischen Kampf der linksextremen 68er größeren Einfluss als die oft beschworene ‚Wirtschafts- von der Straße in die Volksvertretungen zu tragen, an die lobby‘. Die NGO-Vertreter arbeiten eng mit der Bundes- Steuergeldtöpfe zu gelangen und die Macht im Staat zu über- regierung zusammen, bei Auslandsreisen begleiten sie auf nehmen. Von Anfang an war der Umweltschutz nur Mittel Steuerzahlerkosten Umweltpolitiker. NGOs erhalten hohe zum Zweck.19 Der Soziologe Helmut Schelsky beschreibt die Millionensummen aus Bundes- und EU-Haushalten, und sozialistische bzw. linksextremistische Ideologie der Protest- sie schreiben an Gesetzesvorlagen mit. Bei wichtigen Ent- bewegungen als „Tarnung ihrer wirklichen Absichten und scheidungen beruft die Regierung Kommissionen, in denen deshalb nicht diskutierwürdig“20. NGOs mittlerweile Stammplätze haben.“22 Die sogenannte Zivilgesellschaft, die NGOs, gewinnen NGOs sind eine Domäne der Grünen respektive Lin- gemeinsam mit den Grünen in den vergangenen Jahrzehnten ken, es gibt praktisch keine rechte NGO, die von der Poli- stark an Bedeutung und Einfluss in Staat und Gesellschaft, tik, den Medien oder der breiten Öffentlichkeit als solche weil sie zwei Teile derselben politischen Bewegung sind, auch anerkannt würde. Als FPÖ-Chef Herbert Kickl über die wenn NGOs aus strategischen Gründen in der Regel als „par- „Identitären“ sagte, sie seien „so etwas wie eine NGO von teiunabhängig“ auftreten. Viele NGOs gehören zum außer- rechts“23, löste er einen Sturm der Entrüstung aus. Die parlamentarischen Arm der Grünen, die Zivilgesellschaft ist „Identitären“ weisen in Bezug auf Organisation, Aufbau, ihre Fußtruppe. Struktur, Engagement etc. alle Merkmale einer NGO auf, Das ist so offensichtlich, dass man seine nicht vorhan- abgesehen von der politischen Ausrichtung und den gesell- dene Unabhängigkeit vom Staat, von den Grünen und schaftspolitischen Zielsetzungen. Die Grünen bzw. Linken anderen linken Interessengruppen bereits in seiner Eigen- haben ein Monopol im NGO-Bereich, ähnlich wie in der bezeichnung zu verschleiern versucht: Nichtregierungsor- Kultur, das sie vehement und aggressiv verteidigen. ganisation. Auch die DDR trug die nicht vorhandene „De- NGOs sind aus mehreren Gründen ideale Vehikel, um mokratie“ stolz im Namen. Unabhängig sind diese linken das Umfeld der Grünen mit Geldern zu versorgen und Jobs Vorfeldorganisationen nicht, sie werden zu einem Gutteil auf Kosten der Steuerzahler zu schaffen, die den strengeren über staatliche Zuwendungen fi nanziert: „Die Bezeichnung Regelungen und der genaueren Kontrolle des Staates (Rech- Nichtregierungs-Organisation ist bewusst irreführend, da nungshof, Ausschreibungsgesetz, Hearings, mediale Beob- fast alle dieser Organisationen personell, fi nanziell und ide- achtung etc.) und der Öffentlichkeit weitgehend entzogen ell massiv mit Politik und Staat verwoben sind“21, schreibt sind. Bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter haben die NGOs Autor und Rechtsanwalt Ansgar Neuhof. Die Tageszeitung freie Hand, sie unterliegen trotz der zum Teil öffentlichen „Die Welt“ über die engen Beziehungen von NGOs und Finanzierung nicht den Regeln, die im staatlichen Sektor zur Regierung: „Viele dieser Nichtregierungsorganisationen Anwendung kommen. Auch die Einkünfte müssen nicht, wie (NGO) im Energie- und Klimabereich inszenieren sich bei Abgeordneten oder Ministern, offengelegt werden. Was
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 1 K A PI T E L ein Minister verdient, ist bekannt – was der Chef von Green- peace Österreich einsackt, hingegen nicht. Obwohl sich NGOs gern als transparent vermarkten, las- sen sie sich kaum in die Karten schauen. Ihre Finanzierung liegt meist im Dunkeln. Das beklagt auch eine EU-Studie aus dem Jahr 2017. Sie kritisiert: „Analysis reveals a complex web of interconnected NGOs linked through membership of numerous overlapping networks that address many different issues. It is often difficult to identify which organisations in a network or consortium are undertaking which activities or how funds flow between them in relation to those activi- ties.“24 NGOs haben sich mit der Unterstützung der ihnen nahe- stehenden Medien, Politiker und anderen Promi-Linken (die gern aus Imagegründen für solche Organisationen werben) einen guten Ruf, ein positives Image erarbeitet. Sie setzen sich – nach außen – für Menschen, Tiere, Umwelt, Frieden, Gerechtigkeit, Minderheiten, Klima, Behinderte, Benachtei- ligte, sprich: für die gute Sache ein, für Ziele, die mehr oder weniger alle Menschen zumindest oberflächlich teilen kön- Foto: Die Grünen nen. Dieser gutmenschliche Tarnmantel verbirgt ihre eigent- lichen Interessen und Absichten. NGOs sind ein zentraler und wichtiger Teil des tiefen linken Staates. Sie bereiten als demokratisch nicht legitimierte Vorhut den Boden für linke Themen und Vorhaben auf, bauen als selbst ernannte mora- Greenpeace-Werbekampagne bedient gängiges grünlinkes lische Autoritäten mit Wahrheitsanspruch einen erpresseri- Narrativ: mutige, linke Underdogs gegen übermächtige, schen Druck auf die Bevölkerung auf und beeinflussen massiv böse Konzerne und Lobbys. die öffentliche Meinung, Politik und Gesetzgebung, sie über- nehmen immer mehr Aufgaben des Staates (Asylwesen etc.), sie sind in der Regel schlicht grüne Vorfeldorganisationen, die unter dem Deckmantel des „zivilgesellschaftlichen En- gagements“ beinharten linken Lobbyismus betreiben: Viele NGOs sind Hilfstruppen der Grünen, die vom Staat, sprich: Kanälen zu kassieren, Zahlen nennt sie aber nicht. Die steu- vom Steuerzahler finanziert werden müssen. Ihre politischen ergeldfinanzierten Umweltschützer betonen stets, wie not- Ziele, ihr ideologisches Fundament und ihr Engagement sind wendig wichtig ihre Tätigkeit für Demokratie, Gesellschaft praktisch ident mit jenen der Grünen. etc. ist: „Auf EU- und nationaler Ebene wird die Tätigkeit Es geht aber nicht nur um die Umsetzung linker Politik, von NGOs durch Mittel der öffentlichen Hand gefördert. den Umbau der Gesellschaft, sondern auch um monetäre Für eine lebendige Demokratie ist es von großer Bedeutung, Ziele. NGOs definieren sich als dritte gesellschaftliche Kraft dass gesellschaftliche Anliegen, wie der Umweltschutz, auch neben Staat und Markt. Das ist die Selbst- und Außendar- aus der Perspektive der Zivilgesellschaft artikuliert werden stellung. Die heimische NGO „World of NGO“ beschreibt können und so ein Gegengewicht bilden zu finanziell bes- auf ihrer Website diese Strategie recht offen: „NGOs sind in- tens ausgestatteten Wirtschafts- und Industrieinteressen. haltlich und finanziell unabhängig vom Einfluss des Staates Daher fördern sowohl die EU als auch die Republik Öster- und der Wirtschaft, sie wählen ihre Themen und Tätigkeiten reich zivilgesellschaftliche Recherchetätigkeiten, Bewusst- selbst, ausschließlich orientiert am erklärten Ziel der Organi- seinsbildungsarbeit und Forschungsprojekte.“26 Auch das ge- sation. Das bedeutet nicht, dass keine finanziellen Unterstüt- hört zum Geschäftsmodell respektive Narrativ der NGO: die zungen angenommen werden, denn gerade in Österreich er- Selbstdarstellung als NGO-David, der gegen den übermäch- halten viele NGOs vom Staat Förderungen für Projekte oder tigen Industrie- und Konzern-Goliath antritt. In Wahrheit den Betrieb eines Büros, dem Verfassen von Studien, etc.“25 haben sich die Verhältnisse längst umgekehrt. „Die Welt“ Auch die Umweltorganisation „GLOBAL 2000“ be- schreibt in einem Artikel mit der Überschrift „Die unter- stätigt zwar auf ihrer Website, Fördergelder aus mehreren schätzte Macht der grünen Lobby“:
FR E I L I C H / P O L I T I S C H E S T U D I E 1 K A PI T E L „Umweltschutzorganisationen gelten oft als kleine Ini- • Frauen beraten Frauen tiativen, die sich gegen einen übermächtigen Gegner stem- • Frauen-Rechtsschutz men. Doch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zeigt • Frauenhetz – feministische Bildung, Kultur und Politik exemplarisch: Die Klimalobby besitzt beste Verbindungen • Frauensolidarität – feministisch-entwicklungspolitische zur Regierung – und bremst sogar alternative Energiekon- Informations- und Bildungsarbeit zepte aus.“27 „GLOBAL 2000“ zählt auf, welche Projekte • JUNO – Verein für Getrennt- und Alleinerziehende aktuell (im November 2021) mit Steuergeldern finanziert • LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migran- werden: tinnen • Mädchenberatung – Frauen gegen sexuelle Ausbeutung • Bring the Dialog – Green European Deal und die GAP von Mädchen und jungen Frauen • Inspiring for Biodiversity • Multikulturelle Wohngemeinschaft – Kolping Österreich • Ökotox-Projekt • Ninlil – Empowerment und Beratung für Frauen mit Be- • Growing Together – Unser Essen geht uns alle an! hinderung – Arbeitsbereich: Kraftwerk gegen sexuelle • Empowerment und Weiterbildung für Aktive und NGO- Gewalt an Frauen mit Lernschwierigkeiten MitarbeiterInnen • Orient Express – Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitia- • Projekt CrowdFundRes tive für Frauen • zam.wachsen – Integration durch Umweltbildung • *peppa Mädchenzentrum – Caritas der Erzdiözese Wien • Living Gardens – Hilfe in Not • Unity in Community • Peregrina – Bildungs-, Beratungs- und Therapiezentrum • Projekt Euratom für Immigrantinnen • SYSTEM:RESET … auf dem Weg zu einer jungen, inter- • samara – Verein zur Prävention von (sexualisierter) Ge- sektionalen Transformation! walt • Innovationsprojekt: Blattläuse auf Ackerbohnen • Schwarze Frauen Community (SFC) • Blühlinge – Blühende Landschaften für Schmetterlinge • Selbstlaut – Gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Bu- • Drahtwürmer: Gibt es Alternativen zu Pestiziden?28 ben, Vorbeugung – Beratung – Verdachtsbegleitung • SOPHIE – BildungsRaum für Prostituierte – Volkshilfe Hier werden mit hohen Steuergeldsummen linke Gesell- Wien schaftspolitik und linkes bis linksextremes Lobbying finan- • Stichwort – Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung ziert, werden viele unproduktive und für eine Volkswirt- • TAMAR Beratungsstelle – Für misshandelte und sexuell schaft völlig unnötige, ja schädliche Arbeitsplätze geschaffen. missbrauchte Frauen und Mädchen Weil in Österreich so viele Gelder in diesen unproduktiven • Verein Autonome österreichische Frauenhäuser (AÖF) – Sektor fließen, ist ein wahrer Wildwuchs an Vereinen, Or- Informationsstelle gegen Gewalt ganisationen. Initiativen etc. entstanden. Allein das Frauen- • Wiener Frauenhäuser – Soziale Hilfen für von Gewalt service der Stadt Wien hat 2021 folgende Vereine, NGOs, betroffene Frauen und ihre Kinder NPOs29 und Initiativen finanziert30: • Women against Violence Europe. Europäisches Netz- werk gegen Gewalt an Frauen und Kindern (WAVE) • abz*beratung für frauen 12 – abz*austria – kompetent für • Afghanische Kultur in Österreich, Unterstützung afgha- frauen und wirtschaft nischer Kultur, Integration und Solidarität (AKIS) • Allgemeine Beratungsstelle Sprungbrett – Mädchenbera- • beratungsgruppe.at – Verein für Informationsvermitt- tung, Mädchenbildung, Mädchenforschung lung, Bildung und Beratung • CheckART – Verein für feministische Medien und Poli- • Bet Debora. Frauenperspektiven im Judentum tik • Craftistas Wien – Offene FrauenWerkstatt • EfEU – Verein zur Erarbeitung feministischer Erzie- • Deutsch ohne Grenzen hungs- und Unterrichtsmodelle • Die Bunten – Forum für Würde, Gerechtigkeit und De- • Fachberatungsstelle zu sexueller Gewalt – Verein Notruf mokratie und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen • Fachtagung Frauen*Netzwerke • FEM Süd – Institut für Frauen- und Männergesundheit • fairplay – Verein für Vielfalt im Sport – Gesundheitsberatung für afrikanische und arabische • FIBEL – Fraueninitiative Bikulturelle Ehen und Lebens- Frauen gemeinschaften • First Love – ÖGF (Österreichische Gesellschaft für Fa- • Fonds Wiener Institut für internationalen Dialog und milienplanung) Zusammenarbeit
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