Gzo magazin - GZO Spital Wetzikon
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GZO Spital Wetzikon www.gzo.ch gzo magazin Geschäftsbericht 2012 DRG in Wort auf dem und Bild Prüfstand 16 Monate nach Einführung von der SwissDRG Swiss DRG ziehtzieht dasdas GZOGZOSpital Spital Wetzikon Wetzikon eine Bilanz eine positive positive und Bilanz. warntWir vorerklären das neue den Absichten Abrechnungsmodell. des Preisüberwachers. Ambulante Palliative Care Der Chefarzt Chirurgie im Interview Eröffnung der Dialyse-Station Reanimationskurse für Mitarbeitende
Editorial 3 „Medizin fasziniert mich. Sie ist gleichzeitig hoch wissenschaftlich und ganz nahe am Menschen.“ Liebe Leserinnen und Leser PD Dr. Daniel Frey, Chefarzt Chirurgie am GZO Spital Wetzikon Das ganze Interview lesen Sie ab Seite 26 in diesem Magazin. Das erste Jahr mit der neuen Spitalfinanzierung nach SwissDRG und dem neuen Spitalplanungs- und -finanzierungsgesetz liegt hinter uns. Die Veränderungen stellten erwartungsgemäss eine He- rausforderung dar, aber der Start ist gelungen. Auch an der Umsetzung der strategischen Vorstellungen wurde Schritt um Schritt gearbeitet. Da- mit verbunden sind auch die Anstrengungen um die Gebäudesanierung und Weiterentwicklung unserer baulichen Infrastruktur. Hier hat sich gezeigt, dass Wünsche und tatsächliche Möglichkei- ten nicht immer einfach in Einklang zu bringen sind. All dies galt es zu bewältigen, ohne die eigentliche Aufgabe zu vernachlässigen: das Wohl unserer Patientinnen und Patienten. Meine Jahresbilanz fällt für 2012 einmal mehr sehr positiv aus. Wieder hat sich gezeigt, dass wir auf gutem Weg sind. In unserem Spital mit all seinen Teilbereichen wird sehr gute, hochprofessi- onelle Arbeit geleistet. Dies bestätigt auch die hohe Kundenzufriedenheit. Die Tatsache, dass wir uns bezüglich Aufwendungen in der Spitzengruppe der kostengünstigsten Spitäler des Kantons etablieren konnten, belegt, dass wir dabei die Wirtschaftlichkeit nicht ausser Acht gelassen haben. Für das Engagement und die vorbildliche Aufgabenerfüllung danke ich allen Mitarbeitenden und zolle ihnen Respekt und Anerkennung für ihre Leistung. Den Partnern unseres Hauses, aber auch unseren Aktionären, danke ich für ihr Vertrauen. Jörg Kündig, Präsident des Verwaltungsrates
4 INHALTSVERZEICHNIS 5 22 Zentren Editorial 43 Physio-Fachgruppen 3 Vorwort des Präsidenten Pflege Strategie 44 Zu Hause trotz schwerer Krankheit 6 Wachstum dank Kooperation und Integration Personal 46 Mitarbeiterumfrage Jahresrückblick 2011 48 Who is who 8 Eine Übersicht 49 Vernetzung mit Zentrumsspitälern Einleitende Worte Endlich gut 50 Jubilare schlafen 16 10 Sicht des Vorsitzenden der Vermischte Meldungen Geschäftsleitung Spitalfinanzierung Die kostendeckende 52 GZO-Sport-Events Fallpauschale für ein effizientes Spital mit 12% Schlafmedizin Die GZO-Pneumologie 52 Von der Swiss lernen Unternehmensentwicklung jährlichem Investitionsbedarf beträgt unter ist als Zentrum für Schlafmedizin offiziell 53 Zentrum für Radiotherapie 12 DRG: Wie geht das? den aktuellen Bedingungen CHF 9 998. Gesund- anerkannt. Hier werden Schlafstörungen 14 Fazit DRG 2012 heitsdirektor und Preisüberwacher haben unter- abgeklärt und kompetent behandelt. Finanzen 16 DRG-Preisboxen schiedliche Ansichten. 55 Finanzbericht 2012 INNERE MEDIZIN DRG-Preisboxen 56 Bilanz 58 Anhang der 26 18 Blick ins Innere des Menschen Jahresrechnung 22 Endlich gut schlafen 62 Erfolgsrechnung 24 Neueröffnung Dialyse Wir gehen an die 64 Geldflussrechnung 65 Leistungseckdaten Chirurgie Leber, ans Herz, 26 Der neue Chefarzt im Gespräch Trägerschaft und Partner 29 Wechsel auf der Urologie ans Innerste 66 13 Aktionärsgemeinden 29 Zahlen der Chirurgie 66 Partner- und Tochterunternehmen Chirurgie Ein Gespräch mit dem neuen Chefarzt Frauenklinik Chirurgie, PD Dr. Daniel Frey, über die Zukunft der 31 Gute Chancen für die natürliche GZO-Chirurgie und aktuelle Herausforderungen im Geburt Spitalalltag. 32 Schwerpunkte in der Frauenklinik 34 33 Zahlen der Frauenklinik Radiologie 34 Nuklearmedizin 37 Zahlen der Radiologie Anästhesie 38 Die erste Person entscheidet 41 Zahlen der Anästhesie Nuklear- 44 Medizin Zu Hause trotz schwerer Radiologie Die Nuklearme- Krankheit dizin macht es möglich, die Funktionen einzelner Organe Palliative Care Der Wunsch, trotz unheilbarer Krankheit abzubilden. im vertrauten Umfeld bleiben zu können, soll dank dem ambulanten Angebot der Palliative Care mehr Menschen erfüllt werden.
6 Strategie 7 Wachstum dank Gleichstand ist Rückschritt. Das gilt ganz besonders im Gesund- senden Spitexorganisationen, Anbietern von Übergangspflege, heitswesen. Die GZO AG will die medizinische Spitalversorgung Pflegeheimen und Spitälern. in der Region sicherstellen, die Kostenkontrolle hochhalten und ein nachhaltiger Arbeitgeber bleiben. Sie ist in einer wachsenden Die Nachfolgeregelung ist für in Pension gehende Hausärzte oft Region beheimatet und will mindestens mit dem Bevölkerungs- eine Herausforderung. Vermehrt treten private Unternehmen Kooperation und wachstum Schritt halten. Doch Schritt zu halten ist eben nicht als Investoren auf, um im Zürcher Oberland Arztpraxen zu er- genug. Kooperationen mit Partnern und Erschliessung neuer Ge- werben; darunter auch Krankenkassen und sogar Detailhänd- schäftsfelder sollen zusätzliches Wachstum ermöglichen. ler. Der Verwaltungsrat der GZO ist überzeugt, dass das Spital als verantwortlicher Leistungserbringer in der medizinischen Ausgebaute Kooperationen Grundversorgung und wichtige Ausbildungsstätte für junge Integration Die Ausrichtung auf die Patientinnen und Patienten und ihre Ärztinnen und Ärzte ein idealer Partner für solche Nachfolge- Versorgung mit höchster Betreuungsqualität bleibt die ent- regelungen ist. Der Erfolg des Spitals hängt schliesslich unmittel- scheidende Basis für weitere Entwicklungsschritte. Die Kunden- bar von einer nachhaltigen regionalen, ambulanten Grundver- zufriedenheit ist darum ein wichtiger Indikator unserer Unter- sorgung und einer starken Hausarztmedizin ab. nehmenszielsetzungen. Mit Kooperationen (beispielsweise mit dem Kantonsspital Winterthur, genannt sei hier das Stichwort Am 20. Juni 2012 entstand durch eine massgebliche Betei- Das GZO Spital Wetzikon befindet sich „Radioonkologie“), aber auch durch Investitionen in neue Ge- ligung der GZO Partner AG an der Praxis handclinic AG Rüti auf dem Weg zum integrierten Anbieter schäftsfelder wie die Nuklearmedizin oder die Rhythmologie eine erste vertiefte Partnerschaft. Die handclinic AG ist aus in der medizinischen Versorgung. Die alles wollen wir neue Gebiete erschliessen und unsere Dienstleis- tungen weiter verbessern. Diese Entwicklungen sollen sich mit der Praxis von Dr. med. Peter Bleuler in Rüti hervorgegangen. Der bisherige Eigentümer wird die handclinic als Chefarzt entscheidende Basis bleibt die Ausrichtung verstärkten Marketingaktivitäten verbinden. „Gutes tun – und und Geschäftsführer operativ am bisherigen Standort weiter- auf unsere Patientinnen und Patienten. darüber reden“, muss unser Motto sein. führen. Sämtliche Mitarbeitenden wurden zu den bisherigen Bedingungen in die neue Firma übernommen, die bewährte Text Jörg Kündig, Präsident des GZO-Verwaltungsrates und FDP-Kantonsrat Den gesamten Patientenpfad im Blick Zusammenarbeit mit den Spitälern Hirslanden Im Park, GZO Das Gesundheitswesen besteht aus einer eigentlichen medizi- Wetzikon, Männedorf und Lachen soll ebenso unverändert nischen Versorgungskette. Prävention, Geburt, Notfälle, am- weitergeführt werden. Für Mai 2013 erwarten wir zudem die bulante Behandlung, Übergangs- und Langzeitpflege sind in Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit der Accum AG in diesem Zusammenhang einige zentrale Stichworte. Die unter- Gossau ZH über die Beteiligung an einer Gemeinschaftspra- schiedlichen Leistungserbringer stehen vor immer komplexeren xis im auf dem Firmenareal geplanten Gesundheitszentrum. Herausforderungen. Der Kostendruck steigt. Direkte Folge da- von sind Zusammenarbeiten und Verbindungen in den unter- schiedlichsten Formen. Auch die GZO AG will sich als wichtige Der Erfolg des und kompetente Partnerin in diesem Netzwerk etablieren. Ein rund um die Uhr bereitstehendes Team für die sofortige Inter- Spitals hängt auch vention bei Hirnschlägen, ein entsprechendes Angebot in den Bereichen Palliative Care und onkologische Betreuung sowie die von einer starken Übernahme der handclinic AG in Rüti sind sichtbarer Ausdruck Hausarztmedizin ab. dieser Entwicklung, die sich noch verstärken wird. Neben einer verbesserten Kundenbindung ist es auch unser Ziel, bei den Wachsendes Interessengebiet Hausärzten eine partnerschaftliche Rolle zu übernehmen, dies Mit der freien Spitalwahl und den neuen Finanzierungsmodellen speziell im Hinblick auf Nachfolgeregelungen. So gestalten wir wächst auch das geografische Interessengebiet der GZO AG. Im- unsere Entscheidungen und unser Handeln im Interesse einer mer mehr geht es darum, zufriedene Patientinnen und Patienten medizinischen Grundversorgung für die Region. zu gewinnen, und zwar unabhängig von ihrem Wohnort. Damit wir diese Entwicklungs- und Wachstumsziele erreichen können, GZO Partner AG: erweitertes Wirkungsfeld benötigen wir eine Infrastruktur, die dieses Wachstum zulässt. Die Mit der Gründung der GZO Partner AG am 12. Juni 2012 konn- entsprechenden Investitionen werden im derzeitigen Planungsver- ten wir die Grundlage dafür legen, das Wirkungsfeld des GZO fahren präzisiert und die nötigen Finanzmittel bereitgestellt. Spital Wetzikon im Bereich von Arztpraxen und nachbehan- delnden Organisationen auszuweiten und im Markt als starker Trends frühzeitig zu erkennen und ein Unternehmen so darauf Partner von verbündeten Leistungserbringern aufzutreten. An- auszurichten, dass es in einem intensiven Wettbewerb auch gestrebt werden Kooperationen mit Hausärzten und Zuwei- weiterhin bestehen und ein nachhaltiger Arbeitgeber sein kann: serorganisationen sowie nachbehandelnden Diensten wie den Dies wollen wir mit unserer Strategie erreichen. Ich bin sicher, immer mehr geforderten und an die Belastungsgrenzen stos- wir sind auf dem richtigen Weg.
8 Jahresrückblick 2012 9 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 Erstes Baby 2012 Spatenstich Neue Webcam Info-Tag Gemeindeschrei- Osteomobil SWOT-Analyse Alpenkino Podiums- Neuer Chefarzt Mitarbeiter Teamwork für Am zweiten Tag Dialyse Die auf dem 10. Im Rahmen einer ber zu Besuch Prof. Kurt Lippuner Die Entscheidung, Zum 6. Mal finden Diskussion Chirurgie umfrage Unfallverletzte des neuen Jahres Am 10. Februar Stockwerk statio- kantonalen Aktion Am 10. Mai statten vom Inselspital Bern bis im Sommer im Kino am Bachtel Am 13. Septem- Der Verwaltungs- Alle drei Jahre führt In einem öffentli- kommt Matteo als erfolgt der Spaten- nierte neue Spital- lädt auch das GZO uns die Gemeinde- ist zum ersten Mal 2013 ein Unter- exklusiv für das ber findet eine rat des GZO Spital das GZO Spital chen Vortrag stellt erstes von insge- stich für die neue Webcam geht on- Spital Wetzikon schreiber aus dem mit seinem Team nehmens-Entwick- GZO-Personal Podiumsdiskus- Wetzikon ernennt Wetzikon eine Mit- Dr. Patrick Saudan samt 934 Babys Dialysestation. Für line. Sie zeigt Bilder zum jährlich statt- Zürcher Oberland und dem Osteo- lungskonzept zu zwei Filmabende sion zum Thema am 27. September arbeiterbefragung eine neue, muskel- im GZO Spital Patienten mit stark in HD-Qualität und findenden Info- einen Besuch ab. porose-Mobil bei erstellen, führt zu statt. Vor den „Krebsbetroffene PD Dr. med. Daniel durch. Nach 2009 schonende Wetzikon zur Welt. eingeschränkter überträgt die ein- Tag ein. Rund 40 Die Spitalführung uns vor Ort, um an einer breit ange- Filmen „The King's am Arbeitsplatz“ Frey zum neuen war es im Novem- Operationstechnik Speech“ und „Der Welches 2012 die Nierenfunktion zigartige Aussicht Jugendliche und endet auf dem Patienten Knochen- legten Analyse aller statt. Zu Gast sind Chefarzt Chirurgie. ber des letzten zur Implantation Klang des Herzens“ beliebtesten Baby- stehen am GZO noch besser als die Eltern folgen der Dach des Spital- dichtemessungen Pflege-Abteilun- eine Patientin, ihr Daniel Frey tritt Jahres wieder so von künstlichen wird ein feines Namen waren, Spital Wetzikon bisherige Kamera. Einladung und gebäudes. Die Aus- durchzuführen. gen, Kliniken und Arbeitgeber und am 1. Oktober die weit. Mehr zu den Hüftteilgelenken Essen serviert. erfahren Sie auf inzwischen acht Wir verdanken an erhalten einen le- sicht aus rund 40 Institute. Dr. Ruth Gräter, Nachfolge von Dr. Ergebnissen (im vor, dank der Seite 30. Dialyseplätze für dieser Stelle die bensnahen Einblick Meter Höhe reicht Neuartiger Herz- Uster Triathlon Oberärztin Radio- Ruedi Stieger an. Bild eine grafische Patienten nach der eine sogenannte finanzielle Betei- in die Welt der vom Pfäffikersee Schrittmacher Abschied Das GZO Spital onkologie am Siehe Seite 26. Darstellung der Operation schneller Neujahrs-Dinner „Blutwäsche“ ligung der Stadt Gesundheitsberufe. über den Bachtel Das Kardiologie- Nach 13-jähri- Wetzikon steht Kantonsspital Win- Resultate) erfahren und mit weniger Der Einladung der (Hämo- und Perito- Wetzikon. bis zum Alpen team implantiert ger Tätigkeit als am 26. August mit terthur. Kunst im OG1 Sie auf Schmerzen wieder GZO-Spitalleitung nealdialyse) bereit. Finanzabschluss panorama. erstmals einen Chefarzt Chirurgie fünf Teams und Der Architekt, Seite 46. auf die Beine kom- zum Neujahrs-Din- Siehe Seite 24. Berufung Der Verwaltungs- Herzschrittmacher verlässt Dr. Ruedi drei Einzelläuferin- Zentrum für Maler und Grafiker men. ner mit Infover- Unser Sportarzt rat der GZO AG Eröffnung mit integriertem Stieger das GZO nen und -läufern Radiotherapie Gustav Deus prä- Fortbildung anstaltung folgen 14 Neue Betten Gery Büsser wird verabschiedet an Mit einer Dialyse- Defibrillator, der die Spital Wetzikon. am Start des Uster Mit der Gründung sentiert seine Wer- An der Fortbil- Palliative Care am 5. Januar viele Aufgrund der ge- an die Schulthess seiner Sitzung vom station für Nieren- starken Magnetfel- Eine Würdigung Triathlon. In der der ZRR AG ist der ke vom 11. Oktober dungsveranstaltung auf SRF Hausärzte, Spitex- sunkenen Aufent- Klinik berufen, 19. April 2012 das kranke und einem der von MRI-Gerä- lesen Sie auf Kategorie „Firmen“ Grundstein für ein bis 22. November für Zuweiser spricht Am 8. Dezem- verantwortliche, haltsdauer in den bleibt uns aber als Jahresergebnis Schlaflabor für ten aushält. Seite 28. erreicht das OPS- neues Zentrum im Rahmen der Dr. Guido Verhoek, ber strahlt das Heimleiter und letzten Jahren ist Konsiliararzt er- 2011. Es resultiert Menschen mit Team den elften für Radiotherapie GZO-Ausstellung Chefarzt Radio- Schweizer Fern- politische Vertreter der Umsatz der halten. ein erfreulicher Ge- Schlafstörungen Gründung Podestplatz Platz. gelegt. Es soll im „Kunst im OG1“. logie, zum Thema sehen im Rahmen aus der Region Zür- Spitalbetten gestie- winn, der wieder werden am 10. Mai Um das Wirkungs- Das GZO Spital Siehe Seite 52. Herbst 2014 auf „Kontrastmittel“. der „Gesundheit cher Oberland. Die gen, sodass die zu- Neue Webseite investiert werden zwei neue Abtei- feld im Bereich von Wetzikon sichert dem Areal des ehe- In der Fortbildung Sprechstunde“ eine Gäste werden aus sätzliche Anschaf- für Smart- soll. lungen in Betrieb Arztpraxen und sich bereits zum 5. maligen Spitals Rüti werden die Neue- Sendung zum The- erster Hand über fung von 14 Betten phones genommen. Zur nachbehandelnden Mal in Folge einen eröffnet werden. rungen beleuchtet, ma Palliative Care die Kooperation nötig wurde. Auf der für das Eröffnungsveran- Organisationen Platz in der Spit- Siehe Seite 53. Vor- und Nach- aus. Dabei werden mit dem Kantons- iPhone optimierten staltung erscheinen auszuweiten, wird zengruppe der drei teile sowie Risiken Dr. Andreas Weber spital Winterthur GZO-Webseite sind zahlreiche Interes- die GZO Partner kostengünstigsten ALS-BLS-Kurse erläutert und an und sein Team am und die geplanten die wichtigsten sierte. AG gegründet und Spitäler im Kanton Mit dem Ziel, alle klinischen Beispie- GZO Spital Wet- Bauvorhaben infor- Inhalte abrufbar. eine erste Praxis Zürich. Dieses gute GZO-Mitarbeiten- len illustriert. zikon ausführlich miert. Dazu gehören gekauft. Abschneiden und den vom Lehrling porträtiert. neben den Kon- Siehe Seite 7. die unverändert bis zum Direktor Siehe Seite 44 taktinformationen hohe Patientenzu- in Wiederbele- das medizinische Modeschau friedenheit bestäti- bung auszubilden, Angebot, die An einer profes- gen uns in unseren starten Dr. Andreas Babygallery und die sionell organisier- Bemühungen, Kündig und sein Jobbörse. ten Modeschau Qualität und Effi- Team mit dem ers- werden die neuen zienz miteinander ten ALS-BLS-Kurs. Berufskleider prä- zu verbinden. Siehe Seite 38. sentiert. Siehe Seite 52.
Einleitende KapiteltitelWorte 11 Die Zauberworte heissen Fokussierung und Zusammenarbeit. Liebe Leserinnen und Leser Vor der Einführung der Fallpreispauschalen waren die Befürch- Die Alterung der Gesellschaft und die zunehmende Spezialisie- tungen gross, dass die Qualität im Gesundheitswesen abnimmt. rung einzelner Berufe gerade im Gesundheitswesen werden in Von blutigen Entlassungen und Drehtürmedizin war die Rede. den nächsten 10 Jahren zu einem Personalmangel führen. Das Nach dem ersten Jahr ist klar, dass sich zwar einiges geändert notwendige Ziel von DRG, eine Strukturbereinigung bei den Spi- hat und vieles im Fluss ist. Aber die zentrale Daseinsberechtigung tälern, wird derzeit noch von den Kantonen mit ihrer Planung eines Spitals, die Behandlung von Patienten, hat sich nicht ge- und mit Subventionen verhindert. Es werden aber nicht die feh- ändert, die Arbeit der Ärzte und der Pflege ist gleich geblieben. lenden Finanzen, sondern die fehlenden Ressourcen – gerade bei Die Führung eines Spitals jedoch ist anspruchsvoller geworden, den Spezialisten – sein, die zu einer Bereinigung der Spitalland- es gibt viele unbekannte Variablen, um die sich unsere Vorgän- schaft führen. Wie kann ein Spital dieser Entwicklung begegnen? ger nicht kümmern mussten. Neu gibt es Preise – deren Höhe für 2012 ist selbst im Frühjahr 2013 noch immer nicht bekannt Die Zauberworte heissen hier Fokussierung und Zusammen- – und keine Defizitdeckung mehr. Gleichzeitig muss ein Spital arbeit. Spitäler werden sich zunehmend auf Leistungen fokussie- seine Investitionen planen und verdienen. Für eine Bankfinan- ren, die sie in guter Qualität erbringen können und für die sie ge- zierung sind Businesspläne mit einem zeitlichen Horizont von nügend Ressourcen haben. Da aber weiterhin die Patientin und der Patient im Vordergrund stehen und nicht irgendeine Krank- mindestens 10 Jahren zu erstellen. Die Führung eines Spitals hat deshalb auch in Zeiten der Unsicherheit kühlen Kopf zu bewah- heit, werden Netzwerke von Kooperationen zwischen Leistungs- ren, das grosse Ganze zu beachten und die Zukunft nicht aus erbringern ein zentraler Erfolgsfaktor. Solche Kooperationen be- den Augen zu verlieren. inhalten gegenseitige Zuweisungen ebenso wie den Austausch von Spezialisten und Informationen. Ein Spital für diese Entwick- Gewisse Themen im Gesundheitswesen werden in den nächsten lung vorzubereiten, benötigt jahrelange Arbeit an der Unterneh- Jahren in den Fokus treten. Während die immer höhere Prämien- menskultur. Die GZO AG hat sich dieser Herausforderung seit belastung der Prämienzahler und die knapper werdenden Finan- 2006 aktiv gestellt und ist vorbereitet. zen der öffentlichen Hand im Vordergrund stehen, zeichnet sich am Horizont eine noch wesentlich grössere Herausforderung ab. Herzlichen Dank! Dr. Andreas Gattiker Vorsitzender der Geschäftsleitung
12 Unternehmensentwicklung Die Grouper-Software verarbeitet Herr M.s Behandlung zu einer DRG mit fix zugewiesenem Kostengewicht und durchschnittlicher Verweildauer. Herr M. Tritt wegen Arthrose im Knie ins Herr M. wird untersucht, operiert, von Nach 8 Tagen kann Herr M. das Spital Spital ein. Er soll ein künstliches Kniege- der Pflege betreut und erhält Physio- verlassen. lenk bekommen. therapie. Jedes Detail wird sorgfältig dokumentiert. DRG: Wie geht das? Mit dem neuen Abrechnungsmodell SwissDRG werden nicht mehr einzelne Behandlungstage in Rechnung gestellt, sondern eine von Diagnose und Behandlung abhängige Pauschale. Wir erklären, wie das funktioniert. Illustration Cla Gleiser, Peter Wild
14 Unternehmensentwicklung 15 Dr. Dieter Michel, Ärztlicher Direktor am GZO Was DRG ist. Fazit DRG 2012 Die ersten Erfahrungen Spital Wetzikon, erklärt Zusammenhänge und mit SwissDRG am Spital Abläufe hinter dem neuen Abrechnungssystem und schildert, was sich am GZO konkret geändert hat. Wetzikon lassen sich wie folgt zusammenfassen: Und was es nicht ist. Text Dr. Dieter Michel, Ärztlicher Direktor »»Es sind keine zu frühen Entlassungen erfolgt, Die Einführung von DRG hat zu grossen Veränderungen bei wie vor Einführung be- den Spitalabläufen geführt. DRG-Prozessdokumentationen fürchtet. wurden erstellt, das Austrittsmanagement optimiert, für Was heisst DRG? Betrachten wir ein Beispiel: »»Handhabungsprobleme die Abrechnung Austrittsberichte angepasst. Der Bedarf an DRG ist die Abkürzung für „Diagnosis Related Der Basisfallwert beträgt CHF 9 500 und das bestehen bei Mehrfach- Auswertungen und Statistiken hat stark zugenommen und Groups“, diagnosebezogene Gruppen, aus Kostengewicht der DRG 0,534 (z. B. ein kleine- eingriffen oder -behand- stellt besondere Anforderungen an die Controllingabteilungen. denen eine sogenannte Fallpauschalenent- rer chirurgischer Eingriff). Der Ertrag errechnet lungen. schädigung abgeleitet wird. Das heisst, dass sich aus 0,534 x CHF 9 500 = CHF 5 073. Be- Führungsgremien der Spitäler müssen sich neu mit Themen nicht mehr einzelne medizinisch-pflegerisch- trägt das Kostengewicht der DRG 1.680 (z. B. »»Die von uns erarbeiteten wie Langfristplanung, Kennzahlen zur strategischen Steuerung therapeutische Leistungen in Rechnung gestellt ein grosser chirurgischer Eingriff) errechnet sich Patientenpfade sind in und Businessplänen für die Fremdkapitalaufnahme befassen. werden, sondern eine von der medizinischen der Ertrag 1,680 x CHF 9 500 = CHF 15 960. der Erprobungsphase und Diagnose und der Behandlung abhängige Pau- Tritt ein Patient mit der gleichen Diagnose bieten die Möglichkeit, die Schlüsselbegriffe wie „Defizitdeckung“ oder „Globalbudget“ schalvergütung, die auch die im Spital nötigen (DRG) innert 18 Tagen wieder ins Spital ein, so Qualität der medizinisch- sind innerhalb eines Jahres aus dem Spitalvokabular Investitionen decken muss. handelt es sich um einen sogenannten Klam- pflegerisch-therapeuti- verschwunden und haben „Baserate“, „Fallgewicht“ merfall, das heisst, er wird mit der ersten Ho- schen Massnahmen zu Wie wird eine DRG erfasst? spitalisation verknüpft und kann nicht separat verbessern. oder „Umsatzmarge“ Platz gemacht. Veränderungen sind Die Zuordnung einer DRG zum Patienten und abgerechnet werden. mit Unsicherheit verbunden und gerade DRG bringt viele Spitalaufenthalt erfolgt bei Spitalaustritt. »»Das Vermeiden von und Veränderungen mit sich – als wichtigste wohl eine Erhöhung Aus der Dokumentation über Abklärungen, Erste Erfahrungen am GZO der Umgang mit Klammer- Behandlungen und Diagnose werden Daten Befürchtungen im Vorfeld der Einführung von fällen (Wiedereintritt der Transparenz. Und doch ist DRG nicht mehr als ein erfasst und dann mit einer Software codiert. SwissDRG (1. 1. 2012), dass Patientinnen und innert 18 Tagen mit Tarifsystem. Die von Gesundheitsökonomen und Politikern Ferner beeinflussen Geschlecht, Verweildauer Patienten zu früh aus dem Spital entlassen derselben DRG) stellen erhoffte Leistungssteuerung übernehmen weiterhin die im Spital, Alter, Dauer einer maschinellen Be- würden, bewahrheiteten sich nicht. eine besondere Heraus- atmung, Urlaubstage oder bei Neugeborenen Um spezifische DRG-Fragen anzugehen, haben forderung für das Patien- Patienten. Als Fazit lässt sich festhalten: Die Zusammenarbeit das Geburtsgewicht die DRG-Zuweisung und wir eine DRG-Task-Force ins Leben gerufen. tenmanagement dar. zwischen Medizin und Pflege auf der einen und Codierung damit das Kostengewicht. Grundlage der rich- Dabei hat sich herausgestellt, dass insbeson- und Controlling auf der anderen Seite hat sich stark verändert. tigen Vergütung ist die korrekte Erfassung all dere die medizinische Dokumentation und das »»Zu verzeichnen ist eine DRG in 60 Sekunden dieser sogenannten Falldaten und erbrachten Berichtswesen auf die Codieranforderungen Zunahme des administra- Gleich geblieben sind jedoch Diagnostik, Behandlung und Wir erklären Ihnen auf Leistungen. Die Diagnosen werden mittels der abgestimmt werden müssen. tiven Aufwands. Pflege unserer Patienten. Youtube, was sich hinter ICD-10 Klassifikation (Internationale Klassifika- Ferner haben wir in interdisziplinären Arbeits- den drei Buchstaben DRG tion der Krankheiten) erfasst, die Operationen gruppen Behandlungspfade für die wichtigs- »»Eine präzise Ein- und Franz Peter, Direktor Finanzen und Dienste verbirgt. Geben Sie dafür oder Prozeduren nach der CHOP Klassifikation ten und häufigsten DRGs erarbeitet, das heisst, Austrittsplanung ist nötig. in Ihrem Internetbrowser (schweizerischer Operationskatalog). Die Ver- normierte Abläufe festgelegt, um einerseits www.gzo.ch/drg ein. schlüsselung erfolgt durch Codierregeln, deren Doppelspurigkeiten zu vermeiden, andererseits »»Eine Pilotcodierrevision Einhaltung durch die Codierrevision, der sich zeitgerechte Diagnostik und Therapiemassnah- der Abrechnung mit ein Spital unterziehen muss, überprüft wird. men einzuleiten. Dabei spielt eine präzise Ein- SwissDRG Ende 2012 Eine erfolgreiche Pilotrevision im Kanton Zürich und Austrittsplanung mit rechtzeitiger Abklä- durch die Gesundheitsdi- hat am Spital Wetzikon 2012 stattgefunden. rung und Einleitung der Anschlussbehandlung rektion des Kantons Zürich eine wichtige Rolle (z. B. Rehabilitation nach war erfolgreich. Wie errechnet sich der Ertrag? Hüftgelenksprothesenoperation). Der Basispreis, auch Basisfallwert oder Basera- Schwierig in der Handhabung ist das Fallpau- te, festgelegt durch die Tarifpartner, wird mit schalensystem, wenn beispielsweise zwei Ein- dem Kostengewicht multipliziert. Der Basis- griffe gleichzeitig vorgenommen werden sol- preis entspricht dem Erlös bei einem Kostenge- len. Hier kann nur einer davon abgebildet und wicht von 1,0. Damit errechnet sich der Ertrag. damit abgerechnet werden.
16 Unternehmensentwicklung 17 Hohe Gewinne – trügerische net“ wurden. Doch täuschen auch diese Umwandlung alter Investitionen in Dar- Schlussfolgerung Gewinne, da in vielen Spitälern wichtige lehen zusätzlich erschwert, gehen Kan- Nach einem Jahr DRG zeigt eine erste Investitionen anstehen. Die aktuellen An- tone dazu über, das Anlagevermögen zu Bilanz, dass die Spitäler Gewinne erwirt- lagenutzungskosten beispielsweise in der einem symbolischen Preis an die Spitäler schaften, die in der Presse euphorisch GZO liegen aufgrund der verzögerten In- zu übertragen oder grosse Bauinvestitio- gefeiert werden. Doch diese Gewinne vestitionen je nach Kategorie zwischen nen als gemeinwirtschaftliche Leistungen sind trügerisch und verleiten Politik und 6.4 % und 8.4 % des Umsatzes. Würde aus Steuergeldern (z. B. in Solothurn oder Preisüberwacher zu falschen, für die Zu- man der Ergebnisrechnung realistische Schaffhausen) zu tätigen. Dadurch ent- kunft eventuell fatalen Schlüssen. Auch Anlagenutzungskosten von 12 % zugrun- stehen interkantonale Wettbewerbsver- die GZO AG weist für 2012 einen Gewinn de legen, resultierte beim kantonalen Fall- zerrungen, die der ursprünglichen Absicht von CHF 6.7 Mio aus. Wenn die Zahlen preis von CHF 9 500 ein Fehlbetrag von des Gesetzgebers widersprechen. jedoch differenziert nach Aufenthaltsart CHF 3.7 Mio. (stationär vs. ambulant) und nach Versi- Die Zeche zahlen die Steuerzahler cherungsklasse (nur-grundversichert vs. Die Empfehlung des Preisüberwachers für oder unsere Kinder zusatzversichert) analysiert werden, zeigt die GZO AG (Fallpreis CHF 8 730) würde Unabhängig davon, wie der Kampf zwi- sich ein anderes Bild. Der Gewinn bei je nach Anlagenutzungskosten in einen schen dem Kanton und dem Preisüber- den nur-grundversicherten Patienten mit Fehlbetrag von CHF 5.0 bis 8.4 Mio. mün-wacher ausgeht, besteht mit den heuti- dem Fallpreis von CHF 9 500 beträgt CHF den. Aufgrund der Zahlen 2012 müsste gen Fallpreisparametern das Risiko einer 83 633, de facto eine „schwarze Null“. Die bei der heutigen, bereits hohen Produk- Unterfinanzierung der Spitalinfrastruktur. gleiche Situation findet man im ambulan- Diese Situation stellt Spitäler vor die He- tivität ein kostendeckender Fallpreis bei ten Bereich mit einem Gewinn von CHF Anlagenutzungskosten von 12 % für die rausforderung, weitere Effizienzpoten- 23 551. Die hohen Gewinne entstehen in GZO AG CHF 9 998 betragen. ziale zu erarbeiten. Ansonsten besteht der Zusatzversicherung. Diese sind aktu- das Risiko, dass irgendwann der Steuer- ell willkommen, ermöglichen sie doch die Kantonale Wettbewerbs zahler oder unsere Kinder als zukünftige Bildung von flüssigen Mitteln und Eigen- verzerrungen Prämienzahler die Infrastruktursanierung kapital, nachdem die öffentlichen Spitäler Während der Kanton Zürich die finan- übernehmen müssen. über Jahrzehnte von den Trägern „enteig- zielle Situation der Spitäler durch die DRG -Preisboxen Trügerische Gewinne Die kostendeckende Fallpauschale für ein effizientes Spital mit 12 % jährlichem Investitionsbedarf beträgt in GZO- Stationär Stationär Stationär Stationär der aktuellen Situation CHF 9 998. Wenn wir nicht gewillt Spitalbetrieb Allgemein Allgemein Allgemein Allgemein sind, diesen Preis zu zahlen, ist die Erarbeitung weiterer 2012 nach Gesund- heitsdirektion nach GD Investitionen nach Preis- Überwacher nach PÜW Investitionen Effizienzpotenziale notwendig. Ansonsten besteht das (GD) à Jour (PÜW) à Jour Risiko einer Investitions- und Innovationsverzögerung Fallpreis 9 500 9 500 8 730 8 730 – zulasten der nächsten Generation. Umsatz 117 494 941 67 287 635 67 287 635 61 833 795 61 833 795 Text Dr. Andreas Gattiker, Vorsitzender der Geschäftsleitung Illustration Cla Gleiser Engere Betriebskosten 103 906 931 62 884 040 62 884 040 62 884 040 62 884 040 Betriebserfolg 13 588 010 4 403 595 4 403 595 -1 050 245 -1050 245 Anlagenutzungskosten 7 909 343 4 319 962 8 074 516 3 969 818 7 420 055 Anteil Anlagenutzungskosten 6.73 % 6.42 % 12 % 6.42 % 12 % Gewinn 5 678 667 83 633 - 3 670 921 -5 020 063 -8 470 300
18 Innere Medizin Blick ins Innere des Menschen Die Erfüllung des alten Wunsches, das Verborgene sichtbar zu machen, wird von kaum einer medizinischen Disziplin so vorangetrieben wie von der Gastroenterologie. Text Dr. Bernhard Magdeburg, Leitender Arzt Gastroenterologie Fotografie Tres Camenzind
20 Innere Medizin 21 Am GZO wurde die Gastroenterologie in den zu heilen. Mehrere Patienten konnten wir endoskopisch an einem sogenann- Die Entwicklungen und Möglichkeiten in der Gastroenterologie waren im Septem- Geplante Erweiterungen Die rasante Entwicklung der Medizin wird letzten Jahren besonders engagiert gefördert. ten Zenker-Divertikel (eine Gewebe-Aus- ber Thema eines gut besuchten öffentli- zu weiteren komplexen minimal-invasi- Dank modernsten Verfahren und Geräten hat stülpung im Schlund) operieren, unsere chen Vortrags: „Blick ins Innere des Men- ven Eingriffen führen. Deshalb planen wir Kollegen bei bariatrisch-chirurgischen schen – Gastroenterologie gestern, heute, mittelfristig sowohl personelle wie auch die Disziplin sich vom vorwiegend diagnostischen Eingriffen unterstützen und auch inter- morgen.“ Information ist ein ebenfalls infrastrukturelle Erweiterungen und freu- zum operativen Fachgebiet weiterentwickelt. disziplinär bei Eingriffen wichtige Beiträge wichtiges Element in unserer Sprechstun- en uns auf den Neubau, der uns weiter zum Wohl der Patientinnen und Patien- de, in der wir 2012 über 550 Patientinnen ermöglichen wird, am Puls der Zeit im ten leisten. Dazu zählen auch viele Vor- und Patienten berieten, behandelten oder 24h-Service Patienten und zuweisenden sorge-Darmspiegelungen, bei denen wir auf bevorstehende Eingriffe vorbereiteten. Ärzten in gastroenterologischen Frage- gut- und bösartige Polypen und Tumore Unterstützt wurden wir dabei von unserem stellungen beizustehen. Ausserdem sind entfernten. Zusammen mit unserem Spe- hervorragenden Endoskopieteam, wel- neue Weiterbildungen geplant, etwa die zialisten Dr. med. René Fiechter, Leitender ches unsere Patientinnen und Patienten Durchführung eines Ultraschall-Grund- Arzt Pneumologie, wurden in unserer Ab- während der Eingriffe betreute, uns in ad- kurses, unterstützt durch die SGUM teilung ausserdem zusätzlich 105 Bron- ministrativen Belangen entlastete und die (Schweizerische Gesellschaft für Ultra- choskopien durchgeführt. gesamte Korrespondenz der Abteilung ab- schall in der Medizin). wickelte. Die drei Häufigsten Untersuchungen und Eingriffe bei Magen-Darm-Leiden Schon immer war es ein Wunsch des modernste Techniken wie digitale Videos ter Dr. med. Bernhard Magdeburg, Stv. Menschen, das Innere des Körpers zu er- (HDTV), Hochfrequenz-Ultraschallgerä- Chefarzt Innere Medizin, und Dr. med. forschen, einen Blick auf das Verborgene te, Lasertechnologie, Kapselendoskopie Silke Kenngott, Kaderärztin. Dr. med. zu werfen. Die Gastroenterologie treibt und Manometrie zur Verfügung. Dane- Bigna Straumann, unsere Oberärztin, dieses Bestreben in besonderer Weise vo- ben verfügt das GZO auch über speziel- wechselte im Verlauf des Jahres in eine ran, hat sie es doch möglich gemacht, mit le Geräte für Ultraschalluntersuchungen Privatpraxis. spezialisierten Instrumenten und Tech- im Inneren des Körpers (Endosonografie) niken den gesamten Magen-Darm-Trakt oder z. B. für Operationen im Bereich der Untersuchungen und Eingriffe und weitere Bereiche des menschlichen Gallenwege (ERCP). Gerade dank diesen 2012 Körpers zu betrachten. Techniken hat sich die Gastroenterologie Zusammen konnten wir über 4 600 Un- im Laufe der letzten Jahre von einem di- tersuchungen durchführen, darunter Engagierte Weiterentwicklung agnostischen zu einem mehr und mehr 1 288 Darmspiegelungen (Koloskopien), Die Gastroenterologie befasst sich mit den minimal-invasiv tätigen operativen Fach- 1 408 Magenspiegelungen (Gastroskopi- Erkrankungen des Magen-Darm-Trak- gebiet weiterentwickelt. en), 166 ERCP (endoskopisch retrograde Gallenwegsuntersuchungen Magenspiegelungen Darmspiegelungen tes. Am GZO wurde unsere Disziplin Gallenwegsspiegelungen), 144 Endoso- (ERCP) (Gastroskopie) (Kolonoskopie) in den letzten Jahren mit grossem En- Dabei ist ein enger Kontakt sowohl mit nografien und 1 228 Ultraschalluntersu- gagement weiterentwickelt. Heute sind der Viszeralchirurgie als auch der Inneren chungen (Sonografien). Dabei wurden Besteht der Verdacht auf einen Stein in Zur Abklärung von Sodbrennen, Reflux- Die schweizerische Gesellschaft für wir in der Lage, sowohl diagnostische Medizin sehr wichtig. Auch mit Spezialis- mehrere teils komplexe endoskopische den abführenden Gallenwegen, wird beschwerden und anhaltenden Ober- Gastroenterologie empfiehlt ab dem 50. als auch therapeutische minimal-invasi- ten der Radiologie, Urologie, Gynäkolo- Eingriffe durchgeführt. So gelang es zum dieser vor einer allfälligen Gallenblasen- bauchschmerzen wird eine Magenspie- Lebensjahr eine Vorsorge-Kolonoskopie. ve Untersuchungen und Interventionen gie und Onkologie pflegt das Team der Beispiel, einen schwer kranken Mann mit operation endoskopisch dargestellt und gelung mit Gewebeentnahme (Biopsie) Auch therapeutische Eingriffe wie Dila- durchzuführen. Im Zentrum stehen en- GZO-Gastroenterologie eine intensive mehreren endoskopischen Eingriffen vor entfernt. Bei Verengungen aufgrund durchgeführt. Bei einer akuten Blutung tationen und Polypenentfernung werden doskopische Verfahren wie Magen- und Zusammenarbeit. Es besteht aus zwei einer grossen Operation der Bauchspei- eines Tumors können Protheseneinlagen erfolgt die Untersuchung notfallmässig am GZO vorgenommen. Darmspiegelungen. Hierfür stehen uns erfahrenen Fachärzten, Abteilungslei- cheldrüse zu bewahren und schliesslich (Stents) den Gallenabfluss gewährleisten. rund um die Uhr.
22 Innere Medizin Endlich gut schlafen Die GZO-Pneumologie ist als Zentrum für Schlafmedizin offiziell anerkannt. Hier werden Schlafstörungen abgeklärt und kompetent behandelt. Text Dr. René Fiechter, Leitender Arzt Pneumologie und Schlafmedizin Lungenabteilung (Pneumologie) zur Beurteilung der Atemwege und Entnahme Aufgabe der Pneumologie sind die Erkennung von Gewebeproben können dank moderner und Behandlung sämtlicher Lungenkrankhei- Anästhesiemedikamente gut verträglich am- ten. Sie umfasst ausserdem die Schlafmedizin bulant durchgeführt werden. Thorakoskopien (Somnologie) und beschäftigt sich demnach zur Behandlung von Wasser- oder Luftansamm- mit Krankheitsbildern wie Asthma oder chro- lungen zwischen Rippenfell und Lunge (Pleura- nischer Bronchitis, der frühen Erkennung und erguss oder Pneumothorax) werden kurzstatio- Abklärung von Lungenkrebs oder der Behand- när in Zusammenarbeit mit der chirurgischen lung von Schlafstörungen. Klinik durchgeführt. Eröffnung und Besichtigung Stationäre und ambulante Betreuung Schlafmedizin (Somnologie) des neuen Schlaflabors am von Lungenpatienten Seit 1. Januar 2013 ist die GZO-Pneumologie 10. Mai 2012 Unsere Abteilung gehört zur Inneren Medi- als Zentrum für Schlafmedizin von der Schwei- zin und wird zur Betreuung lungenkranker zerischen Gesellschaft für Schlafforschung, Patienten beigezogen. Ambulante Patienten Schlafmedizin und Chronobiologie SGSSC werden in der Regel auf Zuweisung der Haus- akkreditiert. Die Schlafmedizin mit integrier- ärzte abgeklärt. Auf Wunsch unterstützen wir tem Schlaflabor gehört bereits seit 2011 zum die zuweisenden allgemeinmedizinischen Spe- Angebot des GZO Spital Wetzikon und umfasst zialisten zudem in der Behandlung schwer lun- die fachübergreifende Abklärung eines breiten genkranker Menschen. Spektrums von Schlafstörungen sowie deren wirksame Behandlung. Modern eingerichtete Funktionsdiag- nostik Ein Team von Spezialisten In unserem modern eingerichteten Lungen- Unser kompetentes Team aus Schlafmedizi- funktionslabor führen wir Lungenfunktionsprü- ner (Somnologen), Lungenspezialist (Pneumo- fungen durch, messen die Blutgaszusammen- logen), Spezialisten für Nervenerkrankungen setzung und beraten unsere Patienten in der (Neurologen) und Psychiater leitet die notwen- Inhalationstechnik und Langzeit-Heimsauer- digen Abklärungsschritte in die Wege. Nach stofftherapie. Zusätzlich bieten wir eine aus- der Abklärung führen wir ein Beratungsge- gebaute kardiopulmonale Leistungsdiagnostik spräch und legen falls nötig gemeinsam eine und die Abklärung und Therapie schlafassozi- Therapiestrategie fest. ierter Störungen an. Invasive Untersuchungen umfassen diagnostische und therapeutische Diplomierte Pflegefachfrauen und FND (Fach- Pleurapunktionen, Bronchoskopien (inklusive personen für neurophysiologische Diagnostik Vorbereitung für die Nacht im endobronchialen Ultraschalls) und Thorakosko- mit Fachausweis) ergänzen das eingespielte Schlaflabor: Mittels Elektroden pien. Lungenspiegelungen (Bronchoskopien) Team gemäss den Anforderungen der SGSSC. werden Hirnströme abgeleitet.
24 Innere Medizin 25 Neueröffnung Dialyse Im neuen Dialyse-Pavillon stehen 8 Plätze für Die Disziplin Nephrologie und Dialyse ist Teil des neu- en Leistungsauftrages, der dem GZO Spital Wetzikon Zahlen der Inneren Medizin die so genannte „Blutwäsche“ zur Verfügung. 2011 von der Gesundheitsdirektion zugesprochen Patienten stationär 3 148 Die Disziplin Nephrologie und Dialyse ist Teil wurde. Die Nephrologie befasst sich mit den Erkran- Patienten teilstationär 331 kungen der Niere und deren Behandlung. Die beiden des 2011 neu erhaltenen Leistungsauftrags. Nieren dienen zur Entwässerung des Körpers durch Patienten total 3 479 Pflegetage 25 631 Text Dr. Matthias Zobrist, Leitender Arzt Nephrologie und Dialyse Steuerung des Salz- und Wasserhaushalts sowie zur ø Aufenthaltsdauer in Tagen 8.1 Entgiftung. Sie haben ausserdem hormonelle Funk- tionen. ø Belegung in % 97.3 Eröffnung der Abteilung für Nierenkranke Im Januar 2012 erfolgte der erfolgreiche Start der Nephrologie und Dialyse am GZO mit dem Ambula- Jahresrückblick 2012 torium, welches das ganze Spektrum der Nephrolo- Gegenüber 2011 stieg die Zahl der Pflegetage gie abdeckt; behandelt wurden Patienten mit akuter auf der Inneren Medizin. Da die Komplexität der und chronischer Niereninsuffizienz, einschliesslich stationär behandelten Fälle ebenfalls zunahm, der Beurteilung von Urinsedimenten und der Durch- wurden nicht nur Pflege und Ärzteschaft, sondern führung von Nierenultraschall und -biopsien, letzte- alle Mitarbeitenden unseres Departements zeitweise re in Zusammenarbeit mit der urologischen Abtei- stark gefordert. Obwohl in mehreren Bereichen au- lung. Zum Alltag im Ambulatorium gehörten auch sserplanmässig Stellen besetzt wurden, unsere Teams Patienten nach Nierentransplantationen sowie die überdurchschnittlich gut ausgebildet und unsere metabolische Abklärung bei Nierensteinleiden durch Prozessorganisation vorbildlich sind, wäre diese erweiterte Laboruntersuchungen und 24h-Urin-Mes- Herausforderung ohne den persönlichen Einsatz aller sungen. nur schwer zu schaffen gewesen. Daher möchte ich allen Mitarbeitern unseres Departements hier mein Acht vollausgerüstete Dialyseplätze ganz grosses Dankeschön und meine grösste Wert- Im Frühling konnte der neue Dialyse-Pavillon in Be- schätzung ausdrücken. trieb genommen werden und am 7. Mai wurde am GZO Spital Wetzikon der erste Patient dialysiert. Für Ausbildung, Weiterbildung und Forschung Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion In Ergänzung zu unserem Weiterbildungsauftrag für stehen im Spital Wetzikon nun acht Dialyseplätze für Allgemeine Innere Medizin bietet die Innere Medizin eine sogenannte „Blutwäsche“ bereit. Mittlerweile zusammen mit den anderen Kliniken Fortbildungen nehmen 14 Dialysepatienten diese Behandlung rund für niedergelassene Ärzte an. Auch im Bereich der dreimal pro Woche während jeweils vier Stunden in klinischen und nichtklinischen Forschung konnte das Anspruch. 2012 bedeutete dies über 1000 durchge- GZO Zeichen setzten. Dres. Krasniqi, Cakic, Mül- führten Dialysen. ler-Edenborn, Kenngott und Schurter konnten ihre Forschungsarbeiten in internationalen Zeitschriften Zukunft sowie auf nationalen und internationalen Kongres- 2013 wird das Angebot um die sogenannte Bauch- sen veröffentlichen und vorstellen. Das Engagement felldialyse (Peritonealdialyse) erweitert. Diese Form unseres Hauses in Ausbildung und Forschung unter- der Blutwäsche bietet den Vorteil, dass Patienten streicht einerseits die gute Vernetzung und ande- weitgehend unabhängig sind von einem Dialysezen- rerseits das hohe Renommée unserer Ärzte in der trum. Im Rahmen des geplanten Erweiterungsbaus Fachwelt. Diese hohe Fachkompetenz ist eine der soll auch die Station für nierenkranke Patienten ver- Voraussetzungen, damit sich unsere Ärzte am GZO grössert werden. Geplant ist eine Erweiterung auf 14 für unsere kranken Mitmenschen auch in Zukunft Dialyseplätze. optimal einsetzen können. Prof. Dr. Urs Eriksson, Chefarzt und Departementsvorsteher Innere Medizin
26 Chirurgie 27 Wir gehen an die benötigen, was uns personell an die Gren- zen bringt. Die Qualität ist aufgrund der eingespielten Abläufe im letzten Jahr er- neut gestiegen, und trotz der personellen Herausforderungen haben wir äusserst Leber, ans Herz, wenig Komplikationen zu verzeichnen. (HH): In der Urologie steht ein grosser Wech- sel bevor. Dr. Thomas Sautter und sein Team ans Innerste verlassen das Spital. Wie geht es mit der Uro- logie am GZO Spital Wetzikon weiter? (DF): Klar war, dass wir weiterhin eine Urologie am GZO wollten. Für ein Spital unserer Grösse scheint mir das wichtig. Ein Gespräch mit dem neuen Chefarzt Chirurgie, Glücklicherweise haben wir mit Stefan Preusser einen sehr kompetenten Nachfol- PD Dr. Daniel Frey, über die Zukunft der GZO- ger gefunden, der am 1. Juli 2013 nahtlos Chirurgie, die Partnerschaft mit dem KSW und übernehmen kann. Wir werden die Urolo- gie genau so weiterführen wie bisher. aktuelle Herausforderungen im Spitalalltag. (HH): Das GZO Spital Wetzikon ist in den Bereichen Chirurgie und Innere Medizin (DF): Richtig. Als Privatdozent ist man ver- (HH): Im Januar 2011 wechselten Sie nach Medizin fasziniert mich. Sie ist seit 1. Januar 2013 offizielles „Lehrspital pflichtet, eine Lehrtätigkeit auszuüben. Das mache ich übrigens sehr gerne, eine rund 10-jähriger chirurgischer Tätigkeit am Universitätsspital Basel ins Zürcher Oberland. gleichzeitig hoch wissenschaft- der Universität Zürich“. Was bieten Sie den Medizinstudenten der Uni Zürich? erfüllende Aufgabe. Als Bauchchirurg hal- te ich Vorlesungen zu Themen wie trauma- Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen? lich und ganz nahe am Menschen. (DF): Die Uni Zürich hat die Studentenzahl tisierter Bauch, Bauchspeicheldrüsenkrebs (DF): Ehrlich gesagt war Wetzikon mehr von 240 auf 300 aufgestockt, da braucht und bariatrische Chirurgie (Chirurgie des oder weniger ein Zufall. Mein Vorgänger Unsere Partnerschaft mit dem Kantons- Geht diese Rechnung auf? es mehr Partnerspitäler, an denen man krankhaften Übergewichts). Dazu kom- Dr. Ruedi Stieger suchte jemanden, rief spital Winterthur KSW werden wir in- Studentenkurse durchführen kann. Urs men Prüfungsabnahmen, von Zwischen- meinen Chef in Basel an und dieser sag- tensivieren. Wir werden an unserer Kli- (DF): Wir hatten pro Jahr rund 20 Fälle im Eriksson ist bereits seit längerer Zeit mit prüfungen bis zum Staatsexamen. te mir, ich solle doch in Wetzikon vorbei- nik einen Leitenden Arzt haben, der an Bereich der hoch spezialisierten Medizin der Uni Zürich verbunden, so hatten wir schauen. Hier traf ich Prof. Urs Eriksson, beiden Häusern tätig ist. Damit ist die – etwa Operationen an der Lunge oder die Idee, die Uni zu uns nach Wetzikon Per Zufall (HH): Neben der Übergewichtschirurgie den ich aus Basel kannte. Ich dachte mir, Kontinuität der Betreuung von Patienten der Hauptschlagader sowie grössere Ein- zu holen. Nach gründlicher Prüfung er- Wetzikon haben Sie sich in Basel auch im Bereich wenn Urs da ist, kann dieses Spital ja nicht Krebsforschung einen Namen gemacht. so klein und unbedeutend sein … gewährleistet, die wir aufgrund der hoch spezialisierten Medizin nicht mehr bei uns griffe an Leber und Bauchspeicheldrüse. Die haben wir nicht mehr. Dafür haben hielten wir die Lehrerlaubnis und damit den Auftrag, den Studierenden gewisse Was genau haben Sie erforscht? operieren können. Diese strategische Zu- wir 110 Patienten mehr im Bereich der Krankheitsbilder zu vermitteln; dies nicht Hansjörg Herren, Leiter Marketing und (HH): Seit dem 1. Oktober 2012 sind Sie sammenarbeit mit dem KSW hebt uns bariatrischen Chirurgie. Eigentlich haben in Form von Vorträgen, sondern am Pa- Kommunikation am GZO (HH): Wofür steht (DF): Wir haben untersucht, wie das Im- Chefarzt der Chirurgie am GZO Spital Wet- auch von der Konkurrenz ab. Mit dem wir also gewonnen. Und auch in diesem tientenbett, im Rahmen so genannter eigentlich das „PD“ vor Ihrem Namen? munsystem auf Krebszellen reagiert bzw. zikon. Wohin entwickeln Sie die chirurgi- Spezialgebiet „Übergewichts-Chirurgie“ Zusammenhang ist die Kooperation mit „klinischer Lehre“. den Krebs bekämpft. Wir haben drei Stu- sche Klinik in den nächsten 5 - 10 Jahren? haben wir ausserdem einen Leistungsauf- dem KSW relevant: Ich oder eine Person PD Dr. Daniel Frey, Chefarzt Chirurgie am dien mit dem malignen Melanom, dem trag, den das KSW nicht hat. Wir werden aus meinem Team begleitet den Patienten GZO (DF): PD heisst Privatdozent. Voraus- schwarzen Hautkrebs, gemacht, einer (DF): Wir werden uns weiterhin klar für daher künftig vermehrt auch Patienten nach Winterthur, wo wir ihn zusammen Ein Spital setzung für die Ernennung zum PD ist der Nachweis wissenschaftlicher Befähigung sehr aggressiven Krebsform mit geringer die erweiterte Grundversorgung positio- Überlebensrate. Mit einer Impfung konn- nieren, daneben aber auch für Spezialge- aus dem Raum Winterthur am GZO ope- rieren. Diese Entwicklung ist schon deut- mit den Chirurgen vor Ort operieren. unserer Grösse in Forschung und Lehre durch eine Habi- litationsschrift. Diese ist auch Bedingung ten wir einen Stillstand der Krankheit be- biete wie die Übergewichtschirurgie, die wirken. Intensive Forschung haben wir minimalinvasive Chirurgie oder auch die lich spürbar. (HH): In welchem Bereich sind Sie aktuell besonders herausgefordert? braucht eine für die Bewerbung um eine Professur. zur Immunreaktion beim Enddarmkrebs Unfallchirurgie. Allenfalls werden wir die (HH): Das klingt alles sehr positiv, obschon Urologie. (kolorektales Karzinom) betrieben. Hier Orthopädie in die allgemeinchirurgische wir im vergangenen Jahr im Zusammen- (DF): In der Übergewichtschirurgie. In- (HH): Sie haben einen Lehrauftrag an der beschäftigte uns primär die Frage, warum Klinik integrieren. Meine Vision ist es, hang mit den neuen Leistungsaufträgen zwischen haben wir seit Beginn des Pro- (HH): Sie sind verheiratet und haben drei Uni Basel, wie muss man sich das vorstel- es trotz des chirurgischen Eingriffs zu Ab- einen Spezialisten für Traumatologie und doch attraktive chirurgische Eingriffe an gramms über 300 Patienten operiert, die Kinder. Bringen Sie Beruf und Privatleben len? Sind Sie als Dozent tätig? legern und Rückfällen kommt. Orthopädie ans GZO zu holen. die Zentrumsspitäler abgeben mussten. 1 - 2 Mal pro Jahr eine Nachbetreuung unter einen Hut?
28 Chirurgie 29 Wechsel auf der Die Schweiz kann da als Begründerin des Jahresrückblick Zahlen der Chirurgie Kriegsvölkerrechts einen wichtigen Bei- Chirurgie trag leisten. Urologie Patienten stationär 4 311 Auch in der chirurgischen (HH): Was hat Sie ursprünglich motiviert, Klinik hat die Einführung Patienten teilstationär 1 010 Medizin zu studieren und dann Chirurg von DRG viel verändert. Patienten total 5 321 zu werden? Dank guter Vorbereitung Pflegetage 23 907 konnten wir zahlreiche Dr. med. Stefan Preusser, Facharzt Urologie, ø Aufenthaltsdauer in Tagen 5.5 (DF): Ich wollte bereits im Kindergarten strukturelle Anpassungen Schwerpunkt operative Urologie, übernimmt die ø Belegung in % 76.0 Chirurg werden. Medizin hat mich fas- rasch umsetzen. Besonde- Leitung der Urologie am GZO Spital Wetzikon per ziniert, weil sie gleichzeitig hoch wissen- rer Dank gebührt meinem EINGRIFFSSTATISTIK schaftlich ist und doch sehr nahe am Vorgänger Dr. Ruedi Stieger, 1. Juli 2013. Zur Zeit ist Dr. Preusser als Oberarzt Viszeralchirurgie 1 590 Menschen. In keinem anderem Beruf der der in weiser Voraussicht am Kantonsspital St. Gallen tätig. Stefan Preusser Coloneingriffe (alle) 147 geht man so nahe an den Menschen, und mit unermüdlichem Ein- ist 40 Jahre alt, verheiratet und Vater einer zwei- Bariatrische Eingriffe (alle) 145 muss man so viel Vertrauen gewinnen. satz die chirurgische Klinik Ich will die Das gilt speziell für die Chirurgie, wo wir für diese neue Situation fit jährigen Tochter. Appendektomien 165 Schilddrüse, Nebenschilddrüse 34 Angst vor der Patienten an die Leber gehen, ans Herz, ans Innerste. gemacht hat. Mit der ge- änderten Spitalfinanzierung Dr. Preusser tritt die Nachfolge von Dr. Thomas Cholezystektomie (alle) 194 Operation besei- (HH): Als Chirurg übernehmen Sie enor- müssen wir uns nun noch stärker der Konkurrenz Sautter an, der das GZO Spital Wetzikon per 30. Thoraxchirurgie Gefässchirurgie 96 232 tigen – nicht me Verantwortung für Ihre Patienten. stellen. Neben der erwei- Juni 2013 verlässt. Neben seiner privatärztlichen Weichteilchirurgie und Diverses 2 048 den Respekt. Wie gehen Sie mit diesem Druck um? terten Grundversorgung Praxistätigkeit in Winterthur und der Übernahme Traumatologie 1 138 werden wir unsere Spezial- Orthopädie 1 089 (DF): Der Druck ist natürlich in der An- gebiete weiter ausbauen. So einer Praxis in Rapperswil wird Dr. Sautter sich dem Ophthalmologie 527 fangsphase der chirurgischen Ausbildung konnten wir in der bariatri- Aufbau einer neuen urologischen Gemeinschafts- ORL 879 (DF): Ich versuche einmal in der Woche grösser. Man wird mit der Zeit sicherer. schen Chirurgie die Zahl der praxis in Wetzikon widmen. Das Urologie-Team Urologie 1 324 rechtzeitig zum Abendessen zu Hause Aber es gibt auch immer wieder Kompli- Eingriffe im Vergleich zum zu sein. In den letzten 8 Monaten war kationen, die man dann wie eine persön- Vorjahr verdoppeln und ge- (Dr. Nadja Engel und Dr. Christian Schmidt) hat das nicht immer einfach einzuhalten, das liche Niederlage erlebt. Man versteht es hören somit zu den gröss- sich entschlossen, ihm zu folgen. Dr. Tobias Gra- Notfall-Patienten Chirurgie Stationär 2 324 muss ich korrigieren. An meinem freien nicht, hat das Gefühl, doch alles richtig ten Adipositaszentren im mann wird als Oberarzt an einem Zentrumsspital Ambulant 5 342 Tag bin ich dafür ganz für meine Familie gemacht zu haben. Was sich nicht ver- Kanton Zürich. Die Leitung da, da erledige ich keine Spitalarbeit. drängen lässt, ist, wenn jemand stirbt. der Gefässchirurgie hat Dr. seine Ausbildung fortsetzen. Wir bedauern den Total Notfallpatienten Chirurgie 7 666 Das geht mir jedes Mal sehr nahe. Aber Philipp Stalder vom Kantons- Verlust von verdienten Mitarbeitenden und wün- (HH): Was machen Sie in Ihrer Freizeit? man muss auch dann sagen: Es geht wei- spital Winterthur übernom- schen ihnen für die neuen Aufgaben alles Gute. ter. Sonst zerbricht man an solchen Situ- men. Die Zusammenarbeit (DF): Ich habe nicht mehr so viel Freizeit. ationen. mit dem KSW haben wir in Früher ging ich sehr oft mit meiner Frau verschiedenen Bereichen Wir freuen uns ausserordentlich, dass wir mit Dr. biken. Seit die Kinder da sind, geht das (HH): Und wie helfen Sie Patientinnen weiter verstärkt. Gerade im Stefan Preusser einen versierten und in St. Gallen nicht mehr so einfach, aber wir haben und Patienten, die sich vor einem Eingriff Hinblick auf das veränderte einen grossen Garten, da erholen wir uns fürchten? Umfeld ist eine Vernetzung geschätzten Urologen gewinnen konnten. Mit sehr gut. Eines meiner Hobbys ist ausser- mit einem starken Part- seiner Wahl ans GZO Spital Wetzikon können wir dem kochen. Dafür nehme ich mir am (DF): Man muss sich Zeit nehmen, die ner unabdingbar. Für die im Bereich Urologie eine lückenlose medizinische Wochenende Zeit. Operation Schritt für Schritt erklären – Zusammenarbeit und das auch mögliche Komplikationen. Ich ver- Vertrauen bedanke ich mich Versorgung sicherstellen. (HH): Was wissen nur wenige über Sie? suche, ihnen die Angst zu nehmen, aber herzlich bei allen Mitarbei- PD Dr. Daniel Frey, Chefarzt Chirurgie nicht den Respekt, als wäre ein Bauchein- tenden unserer Klinik und (DF): Vielleicht, dass ich Instruktor und griff ein Gang zum Coiffeur. Wenn ich am gesamten GZO sowie Organisator eines internationalen Kurses den Patienten offen aufkläre, ist er gut bei allen niedergelassenen bin, in dem ich im Auftrag des Schwei- vorbereitet und weiss, was auf ihn zu- Kollegen. zer Militärs ausländische Kommandanten kommt. in Kriegsvölkerrecht und militärmedizi- PD Dr. Daniel Frey, nischer Ethik unterrichte. Diese Kurswo- (HH): Vielen Dank für dieses Gespräch. Chefarzt Chirurgie che findet einmal jährlich in Spiez statt.
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