Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg - IHK Bonn/Rhein-Sieg
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
März 2011 . A 12041 Ihr Wirtschaftsmagazin von der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg Technik und Natur- wissenschaft an Schulen TuWaS! Fahren Sie mit uns! Schiff der Wirtschaft Elektronische Übermittlung von Bilanzen und GuV Vorbereiten auf die Elektronische Bilanz
Sparkassen-Finanzgruppe International besser ankommen. Überall an Ihrer Seite: die Sparkassen und ihr weltweites Netzwerk. Regional verankert, international erfolgreich – mit der Sparkasse als Ihrem Partner. Wir stehen Ihnen mit unserem S-CountryDesk und seinen Kontakten auf der ganzen Welt zur Seite. Wir unterstützen Sie bei der Erschließung neuer Märkte ebenso wie bei Ihren Export- und Importgeschäften. Mehr dazu bei Ihrem Berater oder auf www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
Börsting Büro- und Gewerbebau Die Basis für Ihren Er folg. Editorial Die Arbeitsbedingungen für Frauen haben sich in den vergangenen Jah- ren deutlich gewandelt: Durch die demografische Entwicklung werden Frauen gezielt als Fachkräfte um- worben. Der Stellenwert der Frau in der Wirtschaftswelt wächst, wie- gen ist. Die Wählerlisten liegen vom wohl Frauen als Führungskräfte 4. bis 11. April 2011 bei der IHK aus immer noch unterrepräsentiert sind. und können dort eingesehen werden. Wir stellen Ihnen in unserer Titel- Darin können Sie feststellen, ob Sie geschichte selbstständige Unterneh- im September die Kandidaten in der merinnen und Frauen in Führungs- für Ihr Unternehmen richtigen Wahl- positionen vor. Ab Seite acht be- gruppe und im richtigen Wahlbezirk richten wir unter anderem über die wählen. Mehr über die IHK-Vollver- zunehmende Vernetzung von Frauen sammlungswahl - Seite 26. untereinander, betrachten aber auch, Erstmals mit einem eigenen wie schwierig es oft ist, Familie und Schiff der Wirtschaft wird die IHK Karriere unter einen Hut zu bringen. Bonn/Rhein-Sieg an der Festver- „Hat die Wirtschaft in der Schule anstaltung „Rhein in Flammen“ am Zukunft“ - darüber diskutierten Mit- Samstag, 7. Mai 2011, teilnehmen glieder des IHK-Forums Personalent- und als regionale Wirtschaft Flagge wicklung mit NRW-Schulministerin zeigen. Sie können Ihr Unternehmen Sylvia Löhrmann. Ab Seite 21 können präsentieren, indem Sie mit uns fah- Sie die Antwort(en) auf diese Frage ren - unter welchen Voraussetzungen nachlesen. steht auf den Seiten 28 und 29. Die Wirtschafts-Initiative Tu- Nach heftiger Kritik der Wirt- WaS! unterstützt inzwischen über schaft hat das Bundesministerium 4.000 Grundschüler und versucht der Finanzen (BMF) die elektronische diesen zu vermitteln: „Naturwissen- Übermittlung von Bilanzen und Ge- schaften machen Spaß!“. Ab Seite 23 winn- und Verlustrechnungen um ein können Sie mehr über die Initiative und die Funktionsweise des Projektes Jahr hinausgeschoben. Ab Seite 30 können Sie nachlesen, was jetzt zu tun * Innovativ! erfahren. Im September 2011 wählen Sie ist, um die wohl letzte Schonfrist zur Anpassung der Unternehmensbuch- * Kostengünstig! wieder Ihre IHK-Vollversammlung. Wählen kann nur, wer in den fest- haltung zu nutzen. * Termingerecht! Viel Spaß beim Lesen! gestellten Wählerlisten eingetra- * Schlüsselfertig! Michael Swoboda * Festpreisgarantie! Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg Börsting Büro- und Gewerbebau GmbH Boumannstraße 10, 46325 Borken Tel. 02861/90991-0, Fax 02861/90991-40 E-Mail: info@boersting-gewerbebau.de www.boersting-gewerbebau.de
Einmal „ganz anders“ effizient und informativ werben! Info-Guid e Wie sch „Datenschutz“ Der Advocat Verlag Rheinbach hat mit den Pocket-Info-Guides ein ütze ich meine D aten Werbemittel entwickelt, dass ganz gezielt auf Unternehmen, Stephan ie König Organisationen und Institutionen zugeschnitten ist. Datensc hut ist Verbra z Die Guides zu den Themen: uchersc Was Sie hu tz ü ber Date Verkehrsrecht Patientenverfügung/Vorsorgevollmacht nschutz wissen s ollten Vereinsrecht Schenken und Vererben Insolvenzrecht Datenschutz sind kurz und knapp gebündelte, informative Ratgeber aus dem juristischen Bereich für: jeden Kunden, jedes Mitglied und jeden Verbraucher! Dabei schmücken die Umschlagseiten Ihr Corporate Design. Zusätzlich zur Gestaltung der Umschlagseiten haben Sie die Advoca Möglichkeit, im Innenteil weitere Werbebotschaften, t Verla g © Info-Gu ide Date nschutz Informationen und Ihr persönliches Vorwort zu platzieren. , Forma t 90 x 1 48 mm Weitere Guides auf Anfrage. Finkenweg 5 53359 Rheinbach Tel. +49 (0) 22 26 90 03 94 Fax +49 (0) 22 26 90 03 95 info@advocatverlag.de www.advocatverlag.de Für die gesamte Abwicklung von Satz, Layout, Druckfertigung bis hin zur Anlieferung frei Haus, trägt die Advocat Verlag GmbH die Verantwortung.
INHALT 3 Editorial 1 Dihk Neues aus Berlin und Brüssel 41 Aktuelles 4 Standortpolitik Titelthema Wirtschaftsstatistik 42 Familie, Beruf, Karriere: Standortpolitik 42 Chancen für Frauen in Bonn/Rhein-Sieg 8 Aus- und Die Rolle der Frau im Berufsleben Weiterbildung „Wir brauchen eine Berufsbildung 43 Kombination von Berufstätigkeit Lehrgänge und Seminare 44 und Mutterschaft.“ 13 Recht und Steuern Drei Fragen an Steuern 45 Schauspielerin Margy Kinsky Recht 45 Familie, Beruf, Karriere: „Die Bühne ist ein tolles Ventil.“ 16 Wettbewerbsrecht 45 Chancen für Frauen in Bonn/Rhein-Sieg Die beruflichen Angebote für Frauen nehmen zu Innovation Die Zahl der Kinderbetreuungs- Mütter dringend gesucht! 18 und Umwelt plätze nimmt zu. Viele jüngere Innovation 46 Frauen profitieren vom Kampf ihrer Multimedia 46 Mütter für Gleichberechtigung... Seite 8 Reportagen Umweltschutz 47 Schule der Zukunft: „Wir können uns keine International hoffnungslosen Fälle leisten.“ 21 Aussenwirtschaft 48 EU-Info 48 Technik und Naturwissenschaften an Schulen TuWaS! 23 Börsen Technologie-/Unternehmens- IHK-Wahl 2011 nachfolge-/ Kooperationsbörse 49 Wählerlisten liegen vom 4. bis 11. April 2011 aus 26 Bekanntmachung 49 Fahren Sie mit uns! Schiff der Wirtschaft 28 Kulinarisches Kantine, Bonn-Südstadt 50 Fahren Sie mit uns! Elektronische Übermittlung Schiff der Wirtschaft von Bilanzen und GuV IHK Intern Seite 28 Vorbereiten auf die Veranstaltungskalender 52 Elektronische Bilanz 30 Elektronische Übermittlung von Aus der Arbeit des Ehrenamtes 53 Bilanzen und GuV IHK von A - Z 54 Vorbereiten auf Unsere Region Impressum 54 die Elektroni- Firmenberichte 32 Fragen an... 55 sche Bilanz Kurz notiert 34 Cartoon/Vorschau Seite 27 Nachgefragt 36 April 2011 56 Firmenjubiläum 37 Wissenschaft 39 Arbeitsjubiläen 40 www.ihk-bonn.de DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
4 AKTUELLES 110 Aussteller Jahreshauptversammlung der Wirtschaftsjunioren Bonn am 2. und 3. April I Gewerbeforum in Niederkassel IKatrin Treichel und Frank Ackermann rücken in den Vorstand auf Katrin Treichel, stellvertretende Leiterin Fachgeschäft bei JF. Carthaus, und Frank Acker- Das Niederkasseler Gewerbeforum findet mann, Firmenkundenbetreuer bei der Volksbank Bonn RheinSieg eG, wurden von der Mit- am Samstag, 2. April, und Sonntag, 3. April, gliederversammlung der Wirtschaftsjunioren auf zwei Jahre neu in den Vorstand gewählt. im Schulzentrum Nord in Niederkassel- Turnusgemäß aus dem Vorstand ausgeschieden sind Isabell Hackenbroich, Ge- schäftsführerin der Iterio GmbH, und Peter Ha- macher, Abteilungsleiter Personalentwicklung bei Lülsdorf statt. Veranstalter ist die Stadt- der Sparkasse KölnBonn. marketing Niederkassel GEWERBEforum Die Wirtschaftsjunioren GbR. 110 ausstellende Unternehmen und Bonn sind Unternehmer 8.000 bis 10.000 Besucher werden er- und Führungskräfte aus wartet. Ziele sind die Dokumentation der allen Bereichen der bis zu Leistungsfähigkeit und Angebotsvielfalt einem Alter von 40 Niederkasseler Unternehmen sowie die Jahren, die sich aktiv Stabilisierung und Erhöhung der Kaufkraft- und ehrenamtlich en- bindung in der Stadt. Nach Veranstalteran- gagieren. Sie zählen zur gaben und unter Berufung auf IHK-Zahlen Zeit rund 60 Mitglieder gehen Niederkassel jährlich über 300 Mil- und bieten eine Platt- lionen Euro an Kaufkraft verloren, die nach form für den fachlichen Neuer Vorstand der Wirtschaftsjunioren: Köln, Siegburg oder Bonn abfließen. Zen- und persönlichen Er- Stephan Jürgenliemk, Frank Ackermann, Tobias Hövelborn, traler Messeschwerpunkt ist das Thema fahrungs- und Gedan- Katrin Treichel, Nina Marth und Sascha Piprek. (v.l.) „Fit und Gesund“. Informationen bei Walter kenaustausch. Weitere Informationen und Termine unter www.wj-bonn.de oder bei Wetzels Marketing, Telefon 02208 910050, Fabian Göttlich, Geschäftsführer Wirtschaftsjunioren Bonn, Tel.: 0228 2284-145, E-Mail: info@wetzels-marketing.de. E-Mail: goettlich@bonn.ihk.de e-Marketingday Rheinland ketinginstrumente für KMUs aus? Welche Publizist Tim Cole wird unter dem Thema Trends sind für KMUs interessant und wo „Marketing 2020“ die Kernthesen seines IFachtagung zum Online-Marketing Das Internet und die elektronischen Ver- sollten sie abwarten? Was sollte der Mit- telstand für die eigene Onlinevermarktung auf jeden Fall tun? Was sollte rechtlich neuen Buchs vorstellen. Weitere hochran- gige Referenten informieren in den Vor- trägen und Workshops unter anderem zu triebs- und Vermarktungsmöglichkeiten berücksichtigt werden? Um diese Themen den Themen Suchmaschinenoptimierung, sind heute in der Wirtschaft nicht mehr dreht sich eine Fachtagung der Industrie- Rechtsfragen beim E-Marketing, Web- wegzudenken. Dies erfordert auch bei und Handelskammern im Rheinland in Zu- monitoring und Reputation, Social Media den kleineren und mittleren Unternehmen sammenarbeit mit erfahrenen Onlinemar- und Mobile Marketing für KMU. (KMUs) die Wahl der richtigen Online- ketingexperten am Für die Tagung wird eine Teilnehmer- marketingstrategie. Dabei muss der Mit- gebühr in Höhe von 75 Euro inkl. Imbiss telstand heute wesentlich mehr tun, als Mittwoch, 6. April 2011 und Getränke erhoben. Weitere Informa- Suchmaschinenoptimierung der eigenen 9.00 bis 18.00 Uhr im KölnTriangle tionen zu dieser Veranstaltung und eine Webseite zu betreiben. Neben fast schon Turm, Ottoplatz 1, 50679 Köln. Anmeldemöglichkeit finden sie unter klassischen Dingen wie Google Adwords www.e-marketingday.de. bieten dabei Social Media Marketing, Mo- Die Veranstaltung bietet umfassende und Ansprechpartner: Heiko Oberlies, Tele- bile Marketing oder Affiliate (Partner)- praxisnahe Informationen zu den neuen fon 0228 2284-138, E-Mail: oberlies@ Marketing den Unternehmen neue Mög- Vertriebsmöglichkeiten im Internet und bonn.ihk.de oder Sabine Plagwitz, Telefon lichkeiten der Kundenansprache. Wie sieht zur elektronischen Vermarktung von Pro- 0228 2284-165, E-Mail: plagwitz@bonn. dabei die richtige Auswahl der Onlinemar- dukten und Dienstleistungen. Der Internet- ihk.de DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
AKTUELLES 5 KiOly 2011 – Die Kinder- Olympiade in Bonn ISchüler organisieren Bon- ner Grossveranstaltung Hallo, wir sind das Schüler-Organisationsteam der KiOly 2011, die Kinder-Olympiade in Bonn! Wir sind elf Schülerinnen und Schüler aus Bonn und bereiten gemeinsam mit den Veranstaltern Stadt Bonn und Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V. ein Spiel-, Sport- und Lernfest für Kinder im Alter bis zwölf Jahre vor. Am Samstag, den Elf Schülerinnen und Schüler aus Bonn bereiten gemeinsam 16. Juli 2011, laden wir alle Kinder zur KiOly von 11 bis 17 Uhr mit der Stadt Bonn und Don Bosco ein Spiel-, Sport-, und in die Bonner Innenstadt ein. Lernfest für Kinder vor. Die KiOly ist keine „gewöhnliche“ Kinder-Olympiade. Sie richtet sich an wirklich alle Kinder, egal welcher Nation, ob ten wir uns natürlich ganz herzlich bei der IHK bedanken, die mit oder ohne Behinderung, sportlich oder anderweitig be- Partner für unsere KiOly ist. Alle Unternehmen in Bonn und gabt. Deshalb werden die einzelnen Aktionsstände auch so dem Rhein-Sieg-Kreis sind ebenfalls herzlich eingeladen, sich aufgebaut sein, dass jedes Kind mitmachen kann, denn das in Form eines kindgerechten Aktionsstandes oder einer klei- Motto lautet: Dabei sein ist alles! nen (vielleicht sogar einer großen?) Spende zu beteiligen. Das Damit die KiOly tatsächlich so vielfältig wird, sind alle Spendenkonto für alle Interessierten und fleißigen Geber ist: Bonner Schulen und Kindertagesstätten angefragt, sich mit Don Bosco Jugend Dritte Welt e.V., Konto-Nr. 200 870 005, eigenen Aktionsständen zu beteiligen. Außerdem integriert Blz. 370 605 90, Sparda Bank West eG, Stichwort „KiOly“. der Stadtsportbund seinen „Bonner Tag des Sports“ in die Wir hoffen, Sie alle am 16. Juli 2011 in der Bonner Innen- KiOly. Wir engagieren uns jedoch nicht nur in Bonn: 75 Pro- stadt begrüßen zu dürfen, denn die KiOly können Sie sich auf zent des Erlöses werden an ein Straßenkinderheim der Sale- keinen Fall entgehen lassen! sianer Don Boscos in Bolivien gespendet und die anderen 25 Ihr KiOly-Organisationsteam Prozent kommen Projekten in Bonn zugute. Sogar unser Bun- despräsident Christian Wulff beteiligt sich an der Benefizver- Sie haben noch Fragen? Dann wenden Sie sich doch einfach anstaltung. Er ist der Schirmherr der KiOly 2011 in Bonn. Das an: Cornelia Franz, Agentur panta rhei, Tel. 0228 909089-16, Beste kommt bekanntlich immer zum Schluss: Deshalb möch- E-Mail: franz@panta-rhei-berlin.eu, www.KiOly-Bonn.de Firmenteam besteht aus IHK-Forum Personalentwicklung vier Läufern INKLUSION - VERSCHIEDENHEIT UND DOCH GLEICH? IFirmenhalbmarathon am 10. April in Bonn Am 10. April 2011 ruft die Stadt Bonn Freitag, 8. April 2011, 18 Uhr Inklusion (lateinisch „inclusio“ = der Einschluss) versteht die Verschiedenheit von zum 6. Bonner Firmenlauf im Rahmen Menschen als bereichernde Vielfalt. Sie zielt auf die bestmögliche Potenzialent- des Deutsche Post Marathon Bonn faltung jedes Einzelnen – unabhängig von sozialer oder ethnischer Herkunft, auf. Gesucht wird die schnellste Firma Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, körperlichen Behinderungen usw. Dis- Deutschlands, für den Halbmarathon- kriminierung soll nachhaltig beseitigt werden. Firmenwettbewerb werden dabei min- Die IHK Bonn/Rhein-Sieg diskutiert beim Forum Personalentwicklung mit destens vier Läufer pro Unternehmen Experten und dem Publikum über: benötigt. Die Halbmarathonstrecke (eine Runde) für Läufer und Walker ist neue Denk- und Handlungsmuster des Begriffs Inklusion vom DLV offiziell vermessen (21,0975 Bedeutung inklusiver Konzepte für Bildungs- und Sozialpolitik, km), eben, asphaltiert und verkehrsfrei. Arbeitsmarkt, Kommunen und Unternehmen Die Strecke präsentiert die Bundesstadt rechtliche Verbindlichkeiten aus der UN-Behindertenrechtskonvention. Bonn von ihren schönsten Seiten: Mu- seen, Kirchen und der Rhein liegen ent- Veranstaltungsort: IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn lang der Strecke. Anmeldungen können Anmeldung: Gertrud Auf der Mauer, Telefon 0228 2284-147, E-Mail: unter http://www.deutschepost-mara- aufdermauer@bonn.ihk.de Weitere Infos: www.ihk-bonn.de / Webcode 1282 thonbonn.de erfolgen. DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
6 AKTUELLES Innovationsclub im Rafael Parra Mora, Partner in der der Un- Intensivseminar FORUM Innovation ternehmensberatung MSU Consulting, I Erfolgreich im strate- gischen Management wird den Strategieansatz vorstellen und die vielfältigen Möglichkeiten der Blue Ocean Strategy anhand von praktischen I„Interviews Fernsehen“ fürs Am 11./12. Mai 2011 organisiert der Schon seit etlichen Jahren gibt es mit der Beispielen erläutern. Die kostenfreie Ver- Ernst-Schneider-Preis der deutschen „Blue Ocean Strategy“ einen strategischen anstaltung findet statt: IHKs e.V. für Führungskräfte das In- Ansatz zur Entwicklung eines nachhaltig am Donnerstag, 24. März 2011, tensivseminar „Interviews In nterviews wirkenden Geschäftsmodells. Hintergrund 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr, fürs Fernsehen“. Dabei abbei üben ist der Gedanke, dass erfolgreiche Unter- im Forschungszentrum caesar, Ludwig- die Teilnehmer, vor d der er Kame- nehmen sich nicht am Wettbewerb orien- Erhard-Allee 2, 53175 Bonn. ra Sicherheit und AuAuthentizität thentizität tieren, sondern eigene innovative Wege Innovationsprozesse in den Unterneh- zu erlangen und in n wenigen suchen, um neue Märkte („blue oceans“) men anzustoßen und zu unterstützen ist das Sätzen Kernbotschaften ften zu zu generieren. Innovationen eröffnen wesentliche Ziel des FORUM Innovation. formulieren. Zum Seminar eminar neue Märkte und Darüber hinaus fördert das gehört unter anderem m ein steigern deren At- FORUM die Netzwerkbildung Gespräch mit der Wirt-W traktivität durch zwischen Unternehmen und schaftsredaktion des WDR. W die Abwesenheit Wissenschaftseinrichtungen in Das Interviewtraining g mit negativer Markt- der Region, beispielsweise in dem Fernsehmoderator orr und eigenschaften, die Form der regelmäßig statt- Autor Hans-Joachim Rüdel Rüüdel den klassischen findenden Clubabende. Das findet in der RTL Journa- rn na- Wettbewerb do- FORUM Innovation ist bei der listenschule für TV un und nd minieren. Kreiert durch die Professoren IHK Bonn/Rhein-Sieg angesiedelt und wird Multimedia in Köln statt. tt Chan Kim und Renee Mauborgne von von einem Lenkungskreis aus Unter- Das auf acht Teilnehmer begrenzte Semi- der renommierten Business School „IN- nehmens- und Wissenschaftsvertretern nar kostet 840 Euro. Im Preis enthalten SEAD“ wurde dieser Ansatz des innovati- getragen. Informationen erhalten Sie bei sind zwei gemeinsame Essen. Außerdem ven Denkens bereits in vielen bekannten Dr. Rainer Neuerbourg, Telefon 0228 2284- erhält jeder Teilnehmer zur Nachberei- Großunternehmen, wie Samsung, DuPont, 164, E-Mail neuerbourg@bonn.ihk.de. tung seine vom Seminarleiter individu- MasterCard oder BASF, aber auch in einer Anmeldungen zur Veranstaltung sind bei ell kommentierten Übungen auf DVD. Reihe mittelständischer Unternehmen er- Beatrice Frosch, Telefon 0228 2284-129, Anmeldungen: Telefon 0221 1640-157 folgreich umgesetzt. E-Mail: frosch@bonn.ihk.de möglich. oder E-Mail: sigrid.baum@koeln.ihk.de Mitarbeiterbindung, Effizi- sind und wie die speziellen Bedürfnisse integrierbar, die der Gesundheitsfach- enzsteigerung, Fördergelder sowohl der Betriebe wie der Mitarbei- mann von außen komplett regelt. ter berücksichtigt werden können. Es Einzelheiten zu diesem Verfahren mit IExternes Gesundheits- management Gesundheitsmanagement bedeutet ist vielfach erwiesen, dass die der Maßnahmen sich Effekte de betriebswirtschaftlich positiv betriebsw Präsentation verschiedener Fördermög- lichkeiten werden an der Informationsver- anstaltung in der IHK Bonn/Rhein-Sieg, mehr als nur Rückenschule und Ge- auswirken. auswirken Bonner Talweg 17, 53113 Bonn, am sundheitstage. Und ist auch nicht nur nur gelegentliche prä- Ob nu Donnerstag, 7. April, etwas für große Konzerne. ventive Maßnahmen, ve 18 – 21 Uhr Im Gegenteil: Die Beschäfti- AAbsicherung der Mit- vorgestellt. gung mit der Gesundheit der aarbeiter oder Integ- Zielgruppe: Kleine und mittelstän- Mitarbeiter motiviert diese, rration weitreichen- dische Unternehmen mit ca. 10 - 200 verbessert die Bindung an den der d Anpassungen, angestellten MitarbeiterInnen. Die Ver- Betrieb und wird in Zeiten die entsprechenden anstaltung richtet sich nicht an Gesund- von Fachkräftemangel zum Maßnahmen können heitsmanagement Unternehmen. Qualitätskriterium der Be- extern organisiert Referenten: Dipl.-Kfm (FH) Azad triebe. Gesetzliche Vorgaben oder durchgeführt Ghasimi und Dr. med. Heinz Pilartz, Insti- wie BEM oder Empfehlungen wwerden. Somit muss tut für Gesundheitsvorsorge und Gesund- wie EAP können einbezogen en keine eigene Abteilung kei heitsmanagement, Bonn werden. oder Resort aufgebaut od Ansprechpartnerin IHK: Gerlinde Der Vortrag zeigt Wege werden. we Waering, Tel.: 0228 2284-131, E-Mail: auf, wie Gesamtpaket oder Dabei ist eine waering@bonn.ihk.de, Anmeldung Einzelmaßnahmen im Unter- Vielzahl von Förde- V online: www.ihk-bonn.de webcode: nehmen zu implementieren n rrungsmöglichkeiten 6491255 DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
Mittelstandsbank Näher dran und leistungsstärker Regional und international Ihr strategischer Partner Die neue Commerzbank ist näher dran am deutschen Mittelstand. Mit dem dichtesten Filialnetz aller privaten Banken in Deutschland. Mit einem grenzüberschreitend einheit- lichen Betreuungskonzept an allen internationalen Standorten. Mit Netzwerken und syste- matischen Analysen Ihrer Branchen und Märkte. Mit kundenorientierten und innovativen Lösungen im Rahmen eines ganzheitlichen Beratungsansatzes. So leben wir unseren Anspruch, die beste Mittelstandsbank für Sie zu sein. Mit Größe, Erfahrung und Leistungsfähigkeit, von der jeder Kunde profitiert. www.commerzbank.de/firmenkunden Gemeinsam mehr erreichen
Familie, Beruf, Karriere: Chancen für Frauen in Bonn/Rhein-Sieg Die Arbeitsbedingungen für Frauen haben sich in den ver- gangenen Jahren deutlich gewandelt: Durch die de- mografische Entwicklung werden Frauen gezielt als Fachkräfte umwor- ben. Die Zahl der Kin- derbetreuungsplätze nimmt zu. Viele jün- gere Frauen profitie- ren vom Kampf ihrer Mütter für Gleichbe- rechtigung. Auch in Bonn/Rhein-Sieg ist der Wandel spürbar, die Chancen für Frau- en sind gestiegen.
TITELTHEMA 9 Sabine Pagenkemper (r.), Inhaberin von Bodendesign Pagenkemper, ist Sprecherin des Netzwerks Bonner Unternehmerinnen b.unt. Die Mitglieder des Netzwerks b.unt sind gern gesehene Gäste bei Unternehmen - hier bei der Baustellenbesichtigung des Kameha Grand Hotels. „Die Männerwelt hat unser Netzwerk anfangs stimmt werden. Sei es der Besuch in der BMW belächelt“, sagt Sabine Pagenkemper, Spreche- Niederlassung zur Präsentation eines neuen Fahr- rin des Netzwerks Bonner Unternehmerinnen, zeugs, die Besichtigung der Baustelle des Kameha kurz b.unt (www.bonner-unternehmerinnen.de). Grand Hotels oder der Vortrag im Museum König. „Inzwischen gehören 162 Frauen zu unserem Neben Betriebsbesichtigungen, gemeinsamen Netzwerk, Unternehmerinnen und Frauen in Füh- Besuchen kultureller Ereignisse und dem jährli- rungspositionen aus Bonn und Rhein/Sieg. Wir chen Get Together im Parkrestaurant Rheinaue haben uns sehr schnell und sehr effizient ver- tauschen sich die Frauen rege zu Themen aus, die netzt, um uns gegenseitig zu unterstützen.“ die eigenen Unternehmen betreffen. „Wir ver- Das war an jenem Abend vor zehn Jahren, als mitteln Jobs, wir leisten Hilfe bei Rentabilitäts- acht Unternehmerinnen sich bei Sabine Pagen- prüfungen und empfehlen die geeigneten Berater, kemper zum Abendessen trafen, nicht absehbar. wir unterstützen Existenzgründerinnen und wir Bei Lasagne und Rotwein stellten die Damen viele sorgen für den eigenen Nachwuchs: Die Töchter Gemeinsamkeiten fest, auch wenn sie aus ganz unserer Mitglieder sind zu den Veranstaltungen unterschiedlichen Branchen kamen. „Ein Netz- herzlich eingeladen“, fasst Sabine Pagenkemper, werk wollten wir gar nicht gründen. Doch es ent- selbst Inhaberin von Bodendesign Pagenkemper wickelte sich eine hohe Eigendynamik.“ in Bonn-Bad Godesberg, zusammen. Mittlerweile ist b.unt in der Netzwerkland- Mittlerweile ist das Netzwerk über seine schaft von Bonn/Rhein-Sieg so wichtig, dass Ver- Grenzen hinaus bekannt. Aus Berlin kam die An- anstaltungen mit den übrigen Netzwerken abge- frage, ob die Bonnerinnen mehrere Frauen aus DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
10 TITELTHEMA Bärbel Langwasser-Greb (M.) ist seit Januar 2000 Geschäftsführerin der Kaiser-Karl-Klinik GmbH. Entwicklungsländern bei Betriebsbesichtigungen in unterschiedliche Führungsstile.“ Für sich hat sie je- Bonn/Rhein-Sieg begleiten könnten. Was sie gerne doch einige typisch weibliche Eigenschaften ausge- taten. Zum Frauennetzwerk in Bonns Partnerstadt macht: „Frauen sind sozial, sie können sich gut in Oxford besteht enger Kontakt. Davon profitierte ihre Mitarbeiter hineinversetzen“, sagt die Ge- zum Beispiel die Tochter eines b.unt Mitglieds. Das schäftsführerin, die zum Beispiel den Anspruch hat, Mädchen besucht nun ein britisches Internat. die Abteilungsleitungen paritätisch zu besetzen: „In der Orthopädie ist ein Mann Chefarzt, die Oberärz- IWeiblicher Führungsstil Das zunehmende Interessen von Frauen, sich mit- tin ist eine Frau. In der Geriatrie/Inneren Medizin ist es genau umgekehrt, eine Frau ist die Chefin, ihr Stellvertreter ein Mann. So gibt es für jeden Mitar- einander zu vernetzen, ist ein Hinweis auf ihren beiter einen Ansprechpartner seines Geschlechts.“ wachsenden Stellenwert in der Wirt- Außerdem hat sie den Ansatz, ältere Arbeitnehmer schaftswelt. Frauen sind als Führungs- und Teilzeitkräfte gezielt einzustellen: „Ich habe drei kräfte immer noch unterrepräsentiert. Sekretärinnen, die sich außerdem um das Marketing Andererseits wundert es niemanden kümmern. Zwei von ihnen sind über fünfzig, alle ar- mehr, wenn eine Frau die Chefin eines beiten Teilzeit. So können sie sich gegenseitig ver- Unternehmens ist. So wie Bärbel Lang- treten, wenn eine von ihnen im Urlaub ist. Eine Voll- wasser-Greb, seit Januar 2000 Ge- zeitsekretärin wäre während ihres Urlaubs einfach schäftsführerin der Kaiser-Karl-Klinik weg und nur aushilfsweise zu ersetzen.“ Und eine GmbH (www.kaiser-karl-klinik.de) mit weitere Personalentscheidung bringe das Unterneh- 200 Mitarbeitern. Eine blaue Mappe men nach vorn: „Wir haben uns gegen das Outsour- unter den Arm geklemmt, eilt sie durch cing entschieden. Wir arbeiten ohne fremden Cate- das Treppenhaus der Klinik, vorbei am rer und ohne Gebäudereinigungsunternehmen. Das zentralen Schwesternzimmer der Sta- machen wir selbst, denn wenn die Mitarbeiter sich tion, hinauf zur Abteilung für Physio- integriert fühlen, steigt die Qualität ihrer Arbeit.“ therapie. Hier muss sie sich mit einem Bärbel Langwasser-Greb hat eine spannen- Therapeuten besprechen, nebenan be- de Biographie hinter sich. Als gelernte Arzthelferin treut dessen Kollegin eine greise Pa- begann sie ihre Karriere, erreichte über zahlreiche Bärbel tientin, der kürzlich ein künstliches kaufmännische Weiterbildungen ihre Langwasser-Greb Hüftgelenk eingesetzt wurde. heutige Position. Eine Quote, um „Ich kann gar nicht sagen, ob Frauen in Führungspositionen zu Frauen anders führen als Männer“, fördern, hat sie als junge Frau strikt sagt Bärbel Langwasser-Greb. „Denn abgelehnt. Heute denkt sie anders: auch unter Männern gibt es ja ganz „Ich glaube, anders geht es nicht.“ DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
11 Unternehmerinnen aus Bonn/Rhein-Sieg Karola Tröndle, Heimwerkermarkt Klein, Neunkirchen-Seelscheid „Ich komme aus einer Generation, in der jungen können, damit sowohl Familie, als auch der Beruf, Frauen noch gesagt wurde: ‚Du brauchst nichts nicht zu kurz kommen. Einzige Voraussetzung war, zu lernen, du heiratest ja sowieso’“, erzählt Ka- dass es eine Betreuung für die Kinder gab, hier auf rola Tröndle, Inhaberin des Heimwerkermarktes dem Land meist die Oma.“ Bis heute stellt sie fest, Klein in Neunkirchen-Seelscheid. Ihren Wunsch, dass manche männlichen Kunden ihren Mitarbei- eine Ausbildung zur Schreinerin in der Schreine- terinnen mit Vorurteile begegnen: „Es gibt immer rei des elterlichen Betriebes zu machen, lehnten noch Männer, die nicht glauben wollen, dass eine die Eltern rundweg ab. Immer- Frau sie zu einem Dübel be- hin waren die Ausbildung zur raten kann.“ Diese Kunden Einzelhandelskauffrau und der überzeuge ihr Team mit Kom- Besuch der Möbelfachschule petenz und Charme. in Köln erlaubt, Karola Tröndle Für die Zukunft macht wurde Betriebswirtin des Mö- Karola Tröndle sich Gedanken belhandels. über die Unternehmensnach- Heute gehört sie zur so- folge in ihrem Familienbe- genannten Generation Tochter. trieb. Ihre Tochter ist Phy- Denn seit 1987 führt sie den siotherapeutin von Beruf, ihr Heimwerkermarkt Klein, der Sohn hat in der Industrie den sich aus der bereits 1890 ge- Beruf des Kaufmanns gelernt. gründeten Möbelschreinerei der Stefan Tröndle ist inzwischen Familie Klein entwickelt hat und 25 Jahre alt und schließt den sie 1987 von ihrem Vater für seine weitere berufliche übernahm. Sie hat fast aus- Entwicklung eine Übernah- schließlich Frauen als Mitarbei- me des elterlichen Betriebes terinnen eingestellt, der Haus- nicht aus. meister ist der einzige Mann im Team. „Frauen sind engagiert Ob Axt, Klebepistole und bereit Verantwortung zu oder Gartenschere - tragen“, sagt Tröndle. „Außer- Karola Tröndle berät ihre dem müssen sie organisieren Kunden gerne persönlich. Telefon 02 28 / 36 29 13 Telefax 02 28 / 35 31 41 DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
12 TITELTHEMA Unternehmerinnen aus Bonn/Rhein-Sieg Petra Kremer, Softworld IT-Consulting, Niederkassel Es muss Mitte der 80er Jahre gewesen sein, als die Hüls Troisdorf AG ihren ersten und zunächst einzigen PC bekam. Wie ein außer- irdisches Objekt stand dieser sperrige Computer in der Personalab- teilung, das Handbuch war netterweiser mitgeliefert worden. Petra Kremer, damals gerade mit der Ausbildung zur Industriekauffrau fer- tig, galt als computeraffin – auch wenn damals niemand dieses Wort kannte. „Hier ist das Handbuch. Machen Sie mal die Schulungsunter- Thomas Sattelberger, lagen“, sagte ihr damaliger Chef und legte damit den Grundstein für Vorstandsmitglied Personal ein erfolgreiches Unternehmen in der IT-Branche. der Deutschen Telekom, hat Inzwischen ist Petra Kremer seit zwanzig Jahren selbständig. Ihr sich für die Frauenquote Beratungsunternehmen für Datenverarbeitung heißt Softworld IT- stark gemacht. Consulting und hat seinen Sitz in Niederkassel. Bei EDV-Schulungen ist es nicht geblieben. Hinzu kamen Datenbanken für Electronic Ban- king und Systeme zur Personalzeiterfassung. „Beim Electronic Ban- king haben wir uns auf die Sparkassen spezialisiert“, erzählt Petra IQualität oder Quote? Eine Meinung, die auch Kremer. „Inzwischen haben wir Kunden von Hamburg bis Weilheim in Thomas Sattelberger, Vor- Oberbayern.“ Auch das Zeiterfassungssystem für das Wachpersonal standsmitglied Personal der des Kölner Doms hat sie installiert. Deutschen Telekom, vertritt. Auf ihn geht die Frau- Mit einem Schmunzeln erinnert sie sich an die Zeit, als sie als enquote, die die Telekom vor einem Jahr mit dem Zwanzigjährige in der Männerwelt der Programmier, die bis dahin Ziel, künftig etwa jede dritte Position im oberen und nur Großrechner kannten, auftauchte. „Da gab es so manchen väter- mittleren Management mit Frauen zu besetzen, zu- lichen Spruch“, erinnert sie sich. Inzwischen seien Frauen in der rück. „Der Frauenanteil in deutschen Chefetagen ist IT-Branche selbstversändlich. In den vergangenen zehn Jahren hat beschämend gering. Offenkundig hindert eine ‚glä- es einen enormen Wandel gegeben. serne Decke’ Frauen am Aufstieg in Führungspositi- onen“, schreibt Sattelberger in einer Kolumne. IT-Beraterin Petra Kremer hat unter anderem auch das Als das Unternehmen die Frauenquote einführ- Zeiterfassungssystem des Wachpersonals am Kölner Dom installiert. te, fand es viel Beifall in der Presse: Die Financial Times Deutschland erkannte einen „richtigen und wegweisenden Schritt“, die Welt jubelte: „Die Deut- sche Telekom wird endlich innovativ.“ Die Wirtschaft hingegen, vor allem die Kollegen in den Vorstand- setagen anderer DAX-Unternehmen, zeigte sich zu- rückhaltend: Ein Sprecher der Deutschen Post sprach davon, „daran arbeiten zu müssen, Frauen für Füh- rungs- oder Expertenpositionen zu gewinnen und zu halten. Die Lösung kann aber keine Frauenquote sein.“ Wirtschaftsverbände appellieren an die Frei- willigkeit der Unternehmen. Der ersten Bilanz der Telekom zufolge hat die Quote bereits einen Wandel bewirkt: Im 60-köpfigen Management-Team unterhalb des Konzernvorstands, dem Business Leader Team, sind seit März 2010 statt zwei insgesamt sechs Managerinnen vertreten. Den- noch möchte sich keine der Damen öffentlich zu ihrem Karriereschub äußern. Zu groß ist die Sorge, als Quotenfrau, die es nicht aus eigener Kraft ge- schafft habe, abgestempelt zu werden. Ursula Katthöfer freie Journalistin, Bonn DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
TITELTHEMA 13 „Wir brauchen eine Kombination von Berufs- tätigkeit und Mutterschaft.“ Prof. Dr. Una M. Röhr-Sendlmeier ist Leiterin der Abteilung für Entwicklungs- psychologie und Pädagogische Psychologie an der Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität Bonn. Zu ihren wissenschaftlichen Schwerpunkten zählen das Lernen im Beruf, die Auswirkungen der mütterlichen Berufstä- tigkeit und die Weiterbildung im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Ursula Katthöfer sprach mit ihr über die Rolle der Frau im Berufsleben. Wo sehen Sie die Gründe für die geringe etwa aus der Türkei, wollen nach Anzahl von Frauen in Führungspositionen dem Studium in aller Regel in deutscher Unternehmen? den Beruf. Deutsche Frauen In Deutschland dominiert noch immer das eher tradi- fühlen sich freier, auch unab- tionelle Zuverdiener-Modell. Der Haupternährer wird hängig von ihrer Qualifikation steuerlich begünstigt und die Kinderbetreuung ist unterschiedliche Lebensentwür- noch zu gering ausgebaut. Hinzu kommt, dass Füh- fe zu wählen. Sie entscheiden Prof. Dr. Una M. rungspositionen längere Arbeitszeiten, hohe Anforde- individuell, ob Macht und Ansehen ihnen wichtiger sind Röhr-Sendlmeier, rungen an die Flexibilität und Arbeit am Wochenende oder beispielsweise mehr Zeit für Freunde und Familie. Rheinische Fried- mit sich bringen. Man muss die Frage nach der Ver- Studien zeigen außerdem, dass Frauen häufig weniger rich-Wilhelms- einbarkeit von Familie und Beruf hier miteinbeziehen. Spaß an Wettbewerbssituationen haben als Männer. Universität Bonn, forscht zu Frau und Beruf. Fehlt den Frauen der Wille zur Macht? Netzwerken Frauen anders? Unsere Forschung zeigt, dass junge, gut ausgebildete Sie netzwerken oft ganz ähnlich wie die Männer. deutsche Frauen sagen: „Ich könnte mir auch vorstel- Aber Frauen in Führungspositionen fehlen oft gleich- len, Hausfrau und Mutter zu sein.“ Akademisch gebil- rangige Frauen, um sich zu vernetzen. Sie sind Ein- dete Frauen mit einem anderen kulturellen Hintergrund, zelkämpferinnen und finden über ihre fachliche und Wechseln Sie jetzt zu Deutschlands erster Bank, die nicht von Provisionen lebt, sondern von zufriedenen Kunden. Wir beraten unabhängig auf Honorarbasis. Wir vergüten Ihnen alle Provisionen. Wir machen nur Gewinn, wenn Sie Gewinn machen. Wir werden von über 80 Prozent unserer Kunden weiterempfohlen. 0221 5540260 oder www.quirinbank.de Die Honorarberater RQU_DE_A11006 Topmagazin_185x90_39L.indd 1 02.02.11 13:51 DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
14 TITELTHEMA kommunikative Kompetenz Wege, ihre Führungsposi- tion zu stabilisieren. Es gibt aber auch eine Konkur- renz unter Frauen. Gerade kinderlose Frauen in Füh- rungspositionen machen es jüngeren Frauen oft ganz besonders schwer, Beruf und Familie zu vereinbaren. Fehlen in unserem Alltagsleben immer noch die weiblichen Vorbilder? Diese Frage zielt meist darauf ab, ob es genügend Frauen in Führungspositionen gibt. Die bessere Frage wäre aber, ob es genug Frauen gibt, die Familie und Beruf gut miteinander vereinbaren können. Bei einer Untersuchung dazu haben wir herausgefunden, dass berufstätige, gut ausgebildete Mütter ein gutes Vor- bild für ihre Töchter und Söhne sind. Die Kinder sind häufiger in Begabtenklassen, sind teamfähig und leistungsmotiviert. Sie zeigen später eine höhere Be- rufswahlreife als andere. Berufliche Vorbilder durch eine Quote zu erzwingen, führt in die Sackgasse, weil so die ohnehin hohe Kinderlosigkeit unter hoch qua- lifizierten Frauen noch stärker würde. Sie forschen unter anderem zu Rollenein- stellungen im Elternhaus. Wie wirkt sich die Berufstätigkeit der Mütter auf die spätere Rollenentwicklung der Kinder aus? Studien belegen, dass Kinder berufstätiger Mütter weniger geschlechtsspezifische Stereotype zeigen. Das sieht man zum Beispiel an den Schulnoten. Die Jungen sind in den Sprachen durchschnittlich besser als Mitschüler aus Familien, in denen der Vater der Service: Netzwerke und Beratungsangebote für Frauen Frauen finden für ihre Unternehmens- und Karriereplanung zahlreiche Angebote in Bonn/Rhein-Sieg. Das beginnt bei der persönlichen Beratung und endet bei Netzwerken. IBusiness and Professional Women - Club Bonn e.V. zum Equal Payday BPW ist ein internationales Frauennetzwerk, das bereits 1930 gegründet wurde. Ziel ist, die Situation berufs- tätiger Frauen zu verbessern und ihnen zu finanzieller Unabhängigkeit zu verhelfen. Der Bonner Club gründete sich 1951 und hat heute 50 Mitglieder. „Frauen werden in der Berufswelt völlig neu betrachtet“, sagt die erste Vorsitzende, Viktoria Balensiefen. „Dank des demographischen Wandels und des Fachkräftebedarfs ergeben sich für Frauen heutzutage ganz andere Möglichkeiten als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren.“ Eines der wichtigen Themen des BPW ist die unterschiedliche Entlohnung von Män- nern und Frauen für die gleiche Tätigkeit. Um auf die Gehälterungerechtigkeit auf- merksam zu machen, initiierte BPW Germany 2008 den ersten „Equal Payday“. Auch in diesem Jahr findet die Aktion für Gehältergerechtigkeit in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Bonn, der Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn und der IHK Bonn/Rhein-Sieg statt. Equal PayDay 2011 – was muss sich ändern, damit sich was ändert? Donnerstag, 24.03.11, 19:00 Uhr Ort: Sitzungssaal der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Bonner Talweg 17, 53113 Bonn www.equalpayday.de / www.bpw-bonn.de DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
einzige Ernährer ist. Bei den Mädchen verbessert sich die Leis- Ihre tung in Mathematik. Denn wenn die Mutter berufstätig ist, er- leben die Kinder Väter, die auch mit ihnen zum Arzt gehen oder Treffpunkte die Hausarbeit machen. Je mehr Egalität in der Familie, desto geringer die Stereotype. 2011 Außerdem können wir belegen, dass berufstätige Mütter im Schnitt zufriedener sind als andere. Die Herausforderung und das Bewusstsein, die doppelten Aufgaben zu meistern, führt auch zur Zufriedenheit. Sind die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Karriere und Familie noch zu schlecht? Hier haben wir ein ganz großes Manko. Kinderbetreuung ist heutzutage immer noch sehr teuer. Für Eltern, die erst am 2011 Beginn ihres Berufslebens stehen, sind die Kosten ein großer 12.–20.03. Equitana Posten. Dabei wissen wir inzwischen, dass qualitativ gute Kin- Die Weltmesse des Pferdesports derbetreuung eine Mutter wunderbar ersetzen kann. Voraus- 31.03.–03.04. Techno-Classica Essen setzung ist, dass die Eltern ihre Freizeit mit der Familie und Weltmesse für Oldtimer, Classic- + Prestige-Automobile mit Zuwendung für die Kinder verbringen. Wenn das stattfin- det, sind Schuldgefühle nicht nötig. 14.–17.04. FIBO Int. Leitmesse für Fitness, Wellness & Gesundheit An den deutschen Universitäten sind inzwischen 18 14.–17.04. FIBO POWER Europas größter Treffpunkt der Bodybuilding-Szene Prozent der Professoren Frauen. Das sind fast doppelt so viele wie noch vor zehn Jahren. Wie sind Ihre eigenen 05.–07.05. Briefmarken Internationale Briefmarken-Messe Erfahrungen im Rückblick auf Ihre Karriere? Als ich 1990 als Professorin berufen wurde, war ich eine Exo- 10.–14.05. Metpack Internationale Fachmesse für Metallverpackungen tin, die erste Professorin am Institut für Erziehungswissen- schaft überhaupt. Ich war 35, hatte bis dahin unglaublich viel 24.–26.05. Kiosk Europe Expo* gearbeitet und war zufrieden mit meinem Leben. Doch richtig Internationale Fachmesse für Self Service Terminals glücklich war ich erst, als dann meine drei Söhne kamen. 24.–26.05. Digital Signage Expo* Internationale Fachmesse für Digital Signage 08.06. STB Marketplace Trendmesse der deutschen Veranstaltungsbranche 25.–28.06. Modatex Fashion Fair* Internationale Fachmesse für Braut- und Abendmode 17.–18.09. Raumtex WEST Fachmesse für Raumausstatter und Heimtex-Fachhandel 23.–24.09. Start Die Messe für Existenzgründung und junge Unternehmen 08.–09.10. Euro Teddy Internationale Teddybären- und Steifftiermesse 20.–23.10. Spiel Internationale Spieltage mit Comic Action Kämpft für Gehälter- 05.–13.11. Mode · Heim · Handwerk Die große Verbrauchermesse für die ganze Familie gerechtigkeit: Viktoria Balensiefen, 11.–12.11. Azubi- & Studientage Die Messe für Ausbildung und Studium erste Vorsitzende des Business and 11.–13.11. Patienta Gesund werden. Gesund bleiben. Professional Women - Club Bonn e.V. 26.11.–04.12. Essen Motor Show For drivers and dreams *Nur für Fachbesucher | Termine Stand Februar 2011 Auszug aus dem Veranstaltungsprogramm 2011 Änderungen vorbehalten www.messe-essen.de I Messe-Info 01805. 22 15 14 (0,14 )/Minute, Mobilfunkpreise max. 0,42 )/Minute)
16 REPORTAGE REP PORTAGE Drei Fragen an Margie Kinsky, Mitglied des Improvisations-Theaters Springmaus „Die Bühne ist ein tolles Ventil.“ Sie sind Gründungsmitglied des 1983 gegründeten die Bühne. Ich war zwölf Jahre lang immer wieder Improvisations-Theaters Springmaus. Improvisati- schwanger, habe mit dickem Bauch gespielt. Doch on - das klingt spontan und kreativ. Aber was muss als Frau vom Chef kann man sich am wenigsten leis- eine Schauspielerin managen? ten. Wenn eine Schauspielerin sagt „Och, mir geht es Ich bin in erster Linie Mutter von sechs Jungs und heute nicht so gut“, hat der Chef viel mehr Verständ- Frau eines arbeitswütigen Mannes, nämlich Bill nis als für die eigene Frau. Denn zu Hause läuft es ja Mockridge, Schauspieler, Regisseur und künstleri- immer irgendwie. Das ist bei allen Unternehmen so, scher Leiter der Springmaus. Das ist schon Manage- ob Autohaus oder Gemüsehandel. ment genug, wir Mütter sind das reinste Manage- ment-Büro. Wer bastelt die Laterne, warum hat das Beruflich erfolgreiche Frauen reagieren schnell Kind die Schule geschwänzt? Daneben die Schau- beleidigt, wenn man sie auf ihre Kinder anspricht. spielerei: Bei den Proben pünktlich sein, raus auf Sie fürchten, als Rabenmutter abgestempelt zu werden. Sie, Frau Kinsky, gehen sehr offen mit Ihrer Mutterrolle um. Wollen Sie anderen Frauen Mut machen? Ja! Ich finde Kinder toll, ich möchte keines missen. Die Jonglage zwischen Beruf und Kindern und Mann und der 85-jährigen Oma – wie es bei uns der Fall ist – hält fit. Für mich ist die Bühne ein tolles Ventil. Andere rennen zur Therapie oder zum Tupper-Abend, ich gehe auf die Bühne und lasse zwei Stunden Dampf ab. Margie Kinsky managt sechs Ihr Solo-Programm „Kinsky legt los!“ behandelt Söhne, ihren die Themen Elternsprechtag, Zahnspange und arbeitswütigen Eier ausblasen. Wer kann besser darüber lachen, Mann Bill Mockridge und Männer oder Frauen? ihren Beruf als Die Frauen lachen mehr, vor allem, wenn sie in Grup- Schaupsielerin. pen kommen. Da geht die Post ab, das höre ich schon Im April 2011 ist hinter der Bühne. Wenn Frauen mit ihren Männern sie mit ihrem Solo- kommen, ist es anders. Die Frauen brüllen vor La- programm wieder im Haus der chen, wenn ich ihnen am Schluss des Programms Springmaus zu sage: „Seid relaxt zu Euren Kindern. Die suchen spä- sehen. ter das Altersheim für Euch aus.“ DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
TITELTHEMA 17 Service: Netzwerke und Beratungsangebote für Frauen Frauen finden für ihre Unternehmens- und Karriereplanung zahlreiche Angebote in Bonn/Rhein-Sieg. Das beginnt bei der persönlichen Beratung und endet bei Netzwerken. I „Frauen gründen anders.“ – Das BeraterinnenNetzwerk Bonn/Rhein-Sieg Vor mehr als zehn Jahren haben Unternehmerin- nen und Frauen in Führungspositionen aus Bonn/ Rhein-Sieg sich zum BeraterinnenNetzwerk zu- sammengeschlossen. Mit ihren unterschiedlichen Fachkompetenzen beraten sie Gründerinnen, Freiberuflerinnen und bereits etablierte Unter- nehmerinnen. Sie wirken in politischen Gremien mit, um den Blick auf selbständige Frauen zu schärfen und deren Rahmenbedingungen zu ver- bessern. Außerdem initiiert und organisiert das Das BeraterinnenNetzwerk Bonn/Rhein-Sieg unterstützen Gründerinnen BeraterinnenNetzwerk Veranstaltungen speziell seit mehr als 10 Jahren: Gerlinde Waering, Kristiane von dem Bussche, für selbständige Frauen. Yvonne Günther, Gertrud Hennen, Annett Herrendörfer, Elke Dickmann- Löffler, Friedeborg Röcher und Martina Déus (hint.), Ursula Kalus, Edith Ketter, www.beraterinnennetzwerk.de Angelika K. Nickelsburg, Anita Halft, Irene Kuron und Claudia Albold (vorn). Iwomen&work – Messe und Kongress für weibliche Führungskräfte Women&work heißt die bundesweit erste Messe zur Karriereplanung weiblicher Führungskräfte, die am Samstag, 14. Mai 2011 im World Conference Center Bonn stattfindet. Fünfzig Unternehmen, darunter die Deutsche Telekom, Postbank, Eaton und Kautex Textron, kommen, um gezielt Frauen zu rekrutieren. Zwanzig Beratungsfirmen informieren über Themen, die auch Unternehmerinnen und Existenzgründerinnen betreffen, zum Beispiel zum Eigenmarketing und Networking. Ergänzt wird die Messe durch einen Kon- gress: „Spieglein, Spieglein an der Wand – Womit Frauen in Auswahlprozessen rechnen sollten“, lautet ein Melanie Vogel ist Vortag. Ein anderer trägt den Titel: „Immer die richtige Antwort parat: Schlagfertigkeit“. Melanie Vogel, Ge- Initiatorin und Orga- schäftsführerin der Bonner AoN Agentur ohne Namen GmbH und Initiatorin des Kongresses, empfiehlt eine nisatorin der bundes- selbstbewusste und zielstreige Karriereplanung: „Die Saat für Frauen mit Karriere-Ambitionen ist gesät, sie weit ersten Messe müssen nur noch ernten. Die Chancen dazu waren nie besser.“ zur Karriereplanung Der Eintritt zum Kongress ist frei. Für die Vorträge und Workshops sind eine Anmeldung und eine weiblicher Führungs- kräfte women&work Gebühr von zehn Euro erforderlich. in Bonn. www.womenandwork.de 2011 kommt der Used-Market nach Köln www..usetecc.com Weltmesse für Gebraucht-Technik 6. bis 8. April 2011 Koelnmesse, Germany DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011 Veranstalter: Koelnmesse GmbH und Hess GmbH | Fachlicher Träger: FDM e.V. Anmelden und informieren: Tel. +49 7244 7075-0, www.usetec.com
18 TITELTHEMA onardo sind bereits junge Erwachsene, die weniger Aufmerksamkeit brauchen. Doch ihr Vater benötigt hin und wieder ihre Hilfe: „Ich habe die Freiheit, mal einen Tag frei zu nehmen. Neulich wurde mein Vater krank und ich musste kurzfristig nach Hamburg. Das war überhaupt kein Problem.“ IInfoflyer in Kindergärten „Wir fragen bereits im Vorstellungsgespräch, zu wel- chen Zeiten unsere Mitarbeiter verfügbar sind“, sagt Beate Effelsberg, Prokuristin bei Prodialog (www. prodialog.de). „In unseren Dienstplänen werden die genannten Zeitfenster berücksichtigt. Wenn jemand außer der Reihe frei nehmen muss, kann er die Stun- den beispielsweise an einem Samstag nachholen.“ Die Prodialog Telemarketing GmbH, 2001 von Geschäftsführer Amir Shafaghi gegründet, setzt auf Frauen, die nach der Familienphase in den Beruf zu- rückkehren möchten. In einem Flyer mit dem Titel „Be- rufe für Mütter, die sich für ihre Kinder Zeit nehmen“ wirbt das Unternehmen für seine familienfreundlichen Arbeitsplätze. Der Flyer wird beispielsweise in Kinder- gärten ausgelegt, es treffen Bewerbungen von Frauen Beate Effelsberg (l), Prokuristin bei Pro- dialog, spricht Mütter gezielt als zukünfti- aus allen Branchen ein. „Die Berufe, die die Mütter hier ge Mitarbeiterinnen an. Nina Ladouz und im Unternehmen haben, sind wie ein bunter Blumen- Martina Specchia sind Call Center Agen- strauß“, sagt Beate Effelsberg. „Wir haben Hotelkauf- tinnen im Unternehmen und haben so Fa- leute, frühere Selbständige, Ärztinnen mit abgeschlos- milie und Beruf gut miteinander vereinbart. senem Staatsexamen und viele weitere Berufe.“ Das Einarbeitungsprogramm ist kurz, es dauert drei bis fünf Die beruflichen Angebote für Frauen Tage. Dann steht ein Pate, der bereits über Erfahrung im Unternehmen verfügt, als Ansprechpartner zur Ver- nach der Familienphase nehmen zu fügung, um über anfängliche Hürden hinwegzuhelfen. Mütter dringend Um eine möglichst hohe Zufriedenheit seiner Mit- arbeiter zu erlangen, hat das Schwesterunternehmen von Prodialog, die H2O AG, die Talentmanagement- gesucht! software Human Lifecycle Matrix entwickelt. „Wir erfassen neben den üblichen Daten zum Lebenslauf alle besonderen Fähigkeiten der Mitarbeiter, das kann auch Gartenarbeit sein“, erläutert Ersan Hasan, Senior „Wenn ich an einem Nachmittag mit meinem Sohn Project Manager bei der H2O AG. „Daraus entsteht ein unvorhergesehen einen Termin beim Kieferorthopä- Profil, nach dem zum Beispiel eine berufstätige Mut- den habe, kann ich die Arbeitszeit an einem anderen ter eingesetzt wird. Wenn sie gut und gern verkauft, Tag nachholen“, sagt Nina Ladouz, Call Center Agentin bringt sie im Qualitätsmanagement vielleicht nicht bei Pro Dialog in Bonn-Bad Godesberg. Gerade hat sie die volle Leistung. Fühlt sie sich hingegen an ihrem mit der Kundin eines Mobilfunkbetreibers über das zu- Arbeitsplatz wohl, ist sie für das Unternehmen erfolg- sätzliche Angebot einer Internat-Flatrate gesprochen reich. Eine Win-Win-Situation.“ und damit das letzte Telefonat für diesen Arbeitstag erledigt. Nun ist es 16.15 Uhr und es geht nach Hause zu den beiden jugendlichen Söhnen Amir und Mizar. Ihre Kollegin Martina Specchia hat noch ein IBrücken zurück in den Beruf Prodialog schätzt an Müttern die Kommunikati- paar Stunden vor sich. Mit einem Headset ausge- onsstärke, die Geduld und das Verantwortungsbe- rüstet sitzt sie noch bis zum Abend wusstsein. Softskills, die jedes Un- an ihrem Computerarbeitsplatz, um ternehmen gut gebrauchen kann. mögliche Neukunden für eine pri- Angesichts des Fachkräftebedarfs vate Zahnzusatzversicherung anzu- werden Arbeitgeber zunehmend auf rufen. Ihre Kinder Valentina und Le- Mütter während der Familienphase DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
TITELTHEMA 19 Ersan Hasan, Ersan sagt sie. „Heute gehen die jüngeren, gut ausgebilde- Hasan, Senior Pro- ten Mütter bereits nach fünf bis sechs Jahren wieder ject Manager bei der an den Start.“ Die Länge der Familienphase hinge von H2O AG, hat für Pro- vier Faktoren ab: Der Tätigkeit, der Qualifikation, den dialog die Entwick- lung einer Talentma- Karrierechancen und dem Einkommen. „Frauen mit nagementsoftware körperlich anstrengenden Berufen, etwa in der Pflege, koordiniert. in Kantinen oder im produzierenden Gewerbe, bleiben länger zu Hause als Frauen in Büroberufen. Fachper- aufmerksam. Denn sonal mit guten Karrierechancen will meist schnell wenn junge Frauen wieder arbeiten. Und wer beispielsweise das Reihen- mit abgeschlossener haus abbezahlt, kehrt ebenfalls schnell zurück“, fasst AusbiIdung und Be- die Leiterin der Regionalagentur zusammen. ’’ rufserfahrung sich in ,, die Familienphase verabschieden, wenn sie mit ihren Wir können uns gar nicht Kindern Laufrad fahren üben und Hausaufgaben be- leisten, auf Berufsrückkehrerinnen treuen, liegt für die Wirtschaft wichtiges Wissen brach. zu verzichten. „Wir können uns gar nicht leisten, auf diese Zielgrup- pe zu verzichten“, sagt Martina Schönborn-Waldorf, Martina Leiterin der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg (www. Allerdings sei es nicht immer einfach, an den alten Schönborn-Waldorf, regionalagentur.net). Die Agentur berät zu den The- Arbeitsplatz zurückzukehren. „Beide Seiten, Arbeitge- Leiterin der men Arbeitsmarkt und Beschäftigungsförderung, ihr ber und Arbeitnehmerinnen, haben inzwischen hohe Regionalagentur Handlungsprogramm für Berufsrückkehrer nennt sich Ansprüche an die Flexibilität“, meint Schönborn-Wal- Bonn/Rhein-Sieg. „Brücken bauen in den Beruf.“ Dabei geht es um Wei- dorf. „Wenn der Chef sagt, Teilzeit sei nicht möglich, terbildung während der Familienphase, die über den orientieren sich viele Frauen um.“ Den Bemühungen Bildungsscheck gefördert werden kann, und um Aus- der Kommunen und der Unternehmen in Bonn/Rhein- bildung in Teilzeit (www.wiedereinstieg.nrw.de). Sieg, für eine bessere Betreuung der Kinder unter drei Jahren zu sorgen, stellt sie ein gutes Zeugnis aus. IKürzere Familienphasen, längere Betreuungszeiten Martina Schönborn-Waldorf beobachtet, dass sich „Da hat sich vieles getan. Bonn hat inzwischen einen Betreuungsschnitt von 20,5 Prozent, der Rhein-Sieg- Kreis von 13,2 Prozent.“ Auch die Entwicklung bei den in den vergangenen fünf Jahren bei berufstätigen Offenen Ganztagsschulen sei positiv. Allerdings gebe Müttern vieles verändert hat. „Früher dauerte die es noch viel zu tun: „Das ist eine Baustelle, an der wir Familienphase durchschnittlich zehn bis zwölf Jahre. kontinuierlich weiterarbeiten müssen.“ Manche Frauen blieben sogar 18 Jahre zu Hause“, Ursula Katthöfer, freie Journalistin, Bonn Ihr Geschenk,Ihre Probefahrt! VIEL RAUM FÜR WENIG GELD! www.renault-koeln.de/geschenk Sichern Sie sich Ihr Geschenk, Ein Angebot für Gewerbekunden. z.B. die Renault Brotdose** Am besten auch gleich Probefahrt reservieren! Ihr Code: rrgkKW8_ihk Jetzt Probefahrt RENAULT KANGOO RAPID vereinbaren! Extra dCi 70 eco2 Euro4 50 kW (68 PS) RENAULT MASTER LKW KASTEN monatlich ab monatlich ab L2H2 3,5t dCi 100 FAP E5 74 kW (100 PS) EUR 279,–* EUR 199,–* Anzahlung EUR 0,–, mtl. Leasingrate EUR 279,–, Laufzeit 47 Monate, Gesamtlauf- Anzahlung EUR 0,–, mtl. Leasingrate EUR 199,–, Laufzeit 47 Monate, Gesamtlauf- leistung 60.000 km. Ein Angebot der Renault Niederlassung über die Renault Leasing. leistung 60.000 km. Ein Angebot der Renault Niederlassung über die Renault Leasing. Gesamtverbrauch (l/100 km) komb.: 8.3 – 5.3; CO 2 -Emissionen komb.: 221 – 140 g/km (Messverf. gem. RL 80/1268/EWG). NIEDERLASSUNG Renault Retail Group Rhein-Sieg 53757 Sankt Augustin | Einsteinstraße 33 www.renault-rhein-sieg.de RHEIN-SIEG Ein Unternehmen der Renault Retail Group Deutschland GmbH Tel.: 02241 92913-0 | Sonntag freie Schau von 10:00 – 16:00 Uhr*** Abb. zeigen Sonderausstattungen. *Preise zzgl. Überführung, zzgl. Mwst. **Pro Person kann nur ein Geschenkcode benutzt oder ein Coupon durch Abgabe eingelöst werden. Geschenk erhalten Sie durch Abholung im Autohaus. Geschenke nur solange der Vorrat reicht. Abb. ähnlich. ***Außerhalb der gesetzl. Öffnungszeiten kein Verkauf, keine Beratung, keine Probefahrt. DIE WIRTSCHAFT MÄRZ 2011
Sie können auch lesen