Wirtschaftsstandort Dortmund 2014 - Dortmund pulsiert unaufhörlich - Eine stadt. Viel Wirtschaftskraft - Stadt Dortmund
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W i r t s c h a f t s s ta n d o r t d o r t m und Dortmund pulsiert unaufhörlich. a ft ss ta n d o rt D o rt m u n d 2 0 1 4 Wirtsch 1 Eine stadt. Viel Wirtschaftskraft.
Wir tschafts s ta n d o r t D o r t m u n d i n h a lt Seite Kapitel 3 Vorwort 4 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Branchen in Dortmund 12 Informationstechnologie 15 Mikro- und Nanotechnologie 18 Logistik 21 Biotechnologie 24 Gesundheitswirtschaft 27 Produktionswirtschaft 32 Handwerk 35 Dienstleistungswirtschaft 38 Versicherungs- und Finanzwirtschaft 41 Kultur- und Kreativwirtschaft 44 Hotel-, Gaststättengewerbe und Tourismus 47 Einzelhandel Branchenübergreifende Themen 50 Gründung 53 Fachkräftemonitoring 56 Fachkräfteentwicklung 59 Landesinitiative Fachkräftesicherung in NRW 62 Dortmund – Kompetenzstandort für Effizientechnologien 66 Cross-Clustering 69 Wissenschaft 72 Standortentwicklung/Zukunftsstandorte 75 Dortmund braucht alle: starke Frauen für einen starken Standort 83 Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 85 Ethnische Ökonomie in Dortmund 87 Quellen und Hinweise 87 Begriffsdefinitionen der Beschäftigtenbezeichnungen 2
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und s e h r gee h r t e damen und herren, die Dortmunder Wirtschaft ruht auf einem soliden Von der Verzahnung der lokalen Fundament und wächst stabil. Dies belegen wichtige Wirtschaft mit den wissensin- volkswirtschaftliche Indikatoren, wie beispielsweise die tensiven Dienstleistern und Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes, das seit 2006 einer verstärkten regionalen auf einem stetigen Wachstumskurs liegt. Besonders Ausrichtung erhalten in der Fol- erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Steigerung ge weitere Wirtschaftsbereiche der Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäf- wie das Handwerk, der Handel tigungsverhältnisse, die seit nunmehr sieben Jahren oder der Bereich der personen- konstant zunehmen und mittlerweile eine Zahl von bezogenen Dienstleistungen rund 208.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zusätzliche Impulse. am Arbeitsort Dortmund aufweisen. Damit ist erstmals das Beschäftigungsniveau der montanindustriellen Zeit Gleichwohl ist das Niveau der wieder erreicht und sogar leicht übertroffen. von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen in dieser Stadt zu Die strukturelle Betrachtung des Arbeitsmarktes zeigt hoch und es wird deutlich, dass auch der Bereich der dabei deutlich, dass insbesondere der Anteil der hoch- Einfach- und Helferarbeitsplätze in einem nennens- qualifizierten Arbeitsverhältnisse mit einer ausgepräg- werten Umfang ausgebaut werden muss. Vor diesem ten Dynamik stetig ansteigt. Dies ist nicht nur auf einen Hintergrund gilt es, in Kooperation mit den Arbeits- gesunden Branchenmix zurückzuführen, sondern in marktpartnern einen breiten Maßnahmenmix zur besonderer Weise auch auf die Tatsache, dass Dort- Beschäftigungsförderung zu verfolgen. mund mittlerweile zu einem Zentrum für wissensba- sierte Dienstleistungen mit Ausstrahlung ins gesamte Dazu zählt für die Wirtschaftsförderung eine fokussier- Westfalen geworden ist. te Ausweitung der überregionalen Akquisitionsmaß- nahmen, das bestehende Flächenangebot verstärkt Die Ergebnisse zu den untersuchten Branchen und zu positionieren und den strategischen Ausbau der Cluster belegen: Dienstleistungs- und Forschungsinfrastruktur voranzu- treiben. Daneben ist ein besonderes Augenmerk auf die Die Dortmunder Kernbranchen, die das Rückgrat der regelmäßige Weiterqualifizierung der in der Industrie lokalen Wirtschaft bilden, treiben das ökonomische und in anderen Branchen Beschäftigten zu legen und Wachstum und insbesondere die Beschäftigungsent- flankierend ein öffentlich geförderter Beschäftigungs- wicklung. Exemplarisch sei in diesem Zusammenhang sektor aufzubauen. der Produktions-/Dienstleistungsverbund mit dem großen Logistikanteil genannt. Gerade dieser Branchen- Die in diesem Bericht beschriebenen Entwicklungen verbund zeigt in seiner dynamischen Entwicklung, wel- des Jahres 2013 geben insgesamt den hier ansässigen chen Stellenwert die Verknüpfung von wissensbasierten Unternehmen, ihren Beschäftigten und Bürgerinnen Dienstleistungen mit der westfälischen Industrie besitzt. und Bürgern gute Gründe, weiterhin optimistisch nach vorn zu blicken. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Auch die breit aufgestellte Gesundheitswirtschaft eine interessante Lektüre. am Standort Dortmund profitiert von den vielfältigen wissenschaftlichen und unternehmerischen Kompe- Ihr tenzen vor Ort. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Wirkstoffforschung. Hier werden von der Grund- lagenforschung bis hin zur Zusammenarbeit mit der Pharmabranche Grundlagen für die Entwicklung neuer Thomas Westphal Medikamente und Therapieansätze gelegt. Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Dortmund 3
Zahlen, Daten & Fakten 2014 » Westfalenmetropole mit 571.143 Einwohnern » 307.400 Erwerbstätige » 208.401 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, davon 96.451 Frauen » 13.174 Beschäftigte im IT-Cluster » 23.737 Beschäftigte im Logistik-Cluster » 2.404 Beschäftigte in der Mikro- u. Nanotechnologie » 352 Beschäftigte in der Biotechnologie » Hochschulstandort mit stark technolo- gischer Ausrichtung und international renommierten Forschungsinstituten WirtschaftLichE rahmEnBEdinGunGEn Vor dem hintergrund der in weiten teilen anhaltenden schöpfung dagegen nochmals zurück, allerdings war rezession in einigen europäischen Ländern und einer der rückgang 2013 mit minus 1,2 Prozent nur noch gebremsten weltwirtschaftlichen Entwicklung ist die halb so stark wie 2012. das produzierende Gewerbe, konjunkturelle dynamik in deutschland 2013 nur sehr das ohne das Baugewerbe gut ein Viertel der gesamten verhalten ausgefallen. nach mitteilung des statistischen Bruttowertschöpfung ausmacht, konnte das niveau des Bundesamtes ist das preisbereinigte Bruttoinlands- Vorjahres in etwa halten. insgesamt stieg die preisbe- produkt (BiP) gegenüber dem Vorjahr (+ 0,7 Prozent) reinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche lediglich um 0,4 Prozent gewachsen. Eine wesentliche genau wie das BiP um 0,4 Prozent. Konjunkturstütze war im Jahr 2013 erneut der private Konsum. mit einer Expansion um 0,9 Prozent trug er die Zahl der Erwerbstätigen erreichte bundesweit 2013 0,5 Prozentpunkte zum BiP-Wachstum bei. der sonst mit 41,8 millionen das siebte Jahr in folge einen neuen robuste deutsche außenhandel büßte hingegen im höchststand. allerdings schwächte sich der Beschäf- Jahresdurchschnitt 2013 angesichts eines weiterhin tigungsaufbau mit + 0,6 Prozent deutlich ab. insbe- schwierigen außenwirtschaftlichen umfelds an dyna- sondere die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mik ein. deutschland exportierte preisbereinigt insge- profitierten von dieser Entwicklung. insgesamt wuchs samt 0,6 Prozent mehr Waren und dienstleistungen als ihre Zahl gegenüber 2012 bundesweit um 1,2 Prozent ein Jahr zuvor, gleichzeitig stiegen die importe um 1,3 auf 29.268.918. Prozent. im inland investierten unternehmen und staat zusammen 2,2 Prozent weniger in maschinen und Ge- Ausblick räte sowie in fahrzeuge als noch ein Jahr zuvor. auch die preisbereinigten Bauinvestitionen gingen zurück, die Vorhersagen nationaler und internationaler or- diese jedoch lediglich um 0,3 Prozent. ganisationen und Wirtschaftsforscher für das Wirt- schaftswachstum sehen im Vergleich zu 2013 für das auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts laufende Jahr wieder optimistischer aus. so rechnet das konnten die meisten dienstleistungsbereiche ihre rheinisch-Westfälische institut für Wirtschaftsforschung Wirtschaftsleistung 2013 steigern. dabei waren die (rWi) wie auch das münchner ifo-institut mit 1,9 Pro- unternehmensdienstleister der Wirtschaftsbereich mit zent Wachstum, das deutsche institut für Wirtschafts- einem besonders deutlichen Zuwachs (+ 3,4 Prozent). forschung (diW) geht von einem Plus von 1,7 Prozent im Baugewerbe ging die preisbereinigte Bruttowert- aus und das imK – institut für makroökonomie und 4
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und Entwicklung des ifo-Geschäftsklimas Deutschland Erläuterung: Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurtei- in der gewerblichen Wirtschaft (saisonbereinigt) len und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit Quelle: ifo-Institut für Wirtschaftsforschung e.V., München, „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die nächsten sechs ifo-Geschäftsklima Deutschland, Januar 2014 Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten 35 „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Das ifo-Geschäftsfklima basiert auf 7.000 mo- natlichen Meldungen von Unternehmen, davon 1.000 aus NRW des verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Großhandels und des Einzelhandels. Differenzwert in % 0 5 -20 Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Okt Nov Dez Jan Mrz Mai Jul Sep Okt Nov Dez Jan 11 11 11 11 11 11 12 12 12 12 12 12 12 12 13 13 13 13 13 13 13 13 14 Geschäftsbeurteilungen Geschäftsklima Geschäftserwartungen Konjunkturforschung erwartet ein Wachstum von haben sich aber deutlich verbessert. Sie liegen sogar 1,2 Prozent. über dem Niveau, das vor einem Jahr bekundet wurde. Konjunktur in Deutschland und NRW Auch in NRW gehen die Unternehmen von einer anhaltenden positiven Entwicklung aus: Das ifo-Institut Ein vielbeachtetes Stimmungsbarometer für die deut- befragt regelmäßig im Auftrag der NRW.BANK rund sche Wirtschaft ist der Indikator des Geschäftsklimas 1.000 Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen, aus den des ifo-Instituts. Es basiert auf einer monatlichen Um- Bereichen: Verarbeitendes Gewerbe, Bauhauptgewer- frage bei rund 7.000 Unternehmen. Als positives Signal be, Großhandel und Einzelhandel. Danach beurteilten kann gelten, dass sich der Geschäftsklimaindex für die die befragten Unternehmen Anfang 2014 nicht nur gewerbliche Wirtschaft Deutschlands zum dritten Mal ihre Geschäftslage merklich günstiger als im Dezember, in Folge verbessert hat und auf den höchsten Wert seit auch im Hinblick auf die Entwicklung in den nächsten Juni 2012 gestiegen ist. Die Erwartungen an den wei- sechs Monaten waren sie wesentlich optimistischer. Im teren Geschäftsverlauf waren fast drei Jahre lang nicht verarbeitenden Gewerbe hat das Geschäftsklima einen mehr so optimistisch wie Anfang 2013. Die deutsche deutlichen Sprung nach oben gemacht. Die Indust- Wirtschaft ist damit äußerst hoffnungsfroh in das lau- rieunternehmen bewerteten angesichts anziehender fende Jahr gestartet. So haben die Industriefirmen ihre Nachfrage insbesondere ihre aktuelle Geschäftssitu- aktuelle Geschäftslage deutlich besser bewertet. Mit ation noch positiver als zuletzt. Auch bezüglich ihrer Blick auf den weiteren Geschäftsverlauf, auch aufgrund Perspektiven für die nächsten sechs Monate waren der gestiegenen Exporterwartungen, hat der Optimis- sie überwiegend zuversichtlich. Im Bauhauptgewerbe mus merklich zugenommen. Die Kapazitätsauslastung erholte sich das Geschäftsklima im Januar ebenfalls. Die ist um 0,2 Prozentpunkte leicht gestiegen. Im Großhan- Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage zwar noch del hat der Geschäftsklimaindex merklich zugelegt. Die ungünstiger als im Vormonat, der kommenden Ent- Firmen waren erheblich zufriedener mit den laufenden wicklung blickten sie aber erstmals seit neun Monaten Geschäften. Zudem stieg der Optimismus bezüglich der wieder optimistisch entgegen. Geschäftsaussichten auf ein Zweijahreshoch. Im Einzelhandel ist der Klimaindikator im Januar wieder Im Einzelhandel hat der Index jedoch etwas nachgege- deutlich gesunken. Die Situation der Unternehmen ben. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage wurde war im Januar bei weitem nicht mehr so gut wie Ende wieder etwas zurückgenommen. Die Erwartungen an des vergangenen Jahres. Ihre Zukunftsperspektiven den weiteren Geschäftsverlauf sind hingegen leicht stuften die Einzelhandelsunternehmen hingegen wie- optimistischer ausgefallen. Im Bauhauptgewerbe ist der der vorsichtig positiv ein. Im Großhandel hat sich das Geschäftsklimaindex erneut gestiegen. Die Baufirmen Geschäftsklima erheblich verbessert. Im Gegensatz zum haben zwar ihre aktuelle Geschäftssituation etwas Vormonat fiel die Beurteilung der aktuellen Geschäfts- schlechter beurteilt als im Vormonat. Die Erwartungen lage wieder günstig aus. Zu ihren Geschäftsaussichten 5
Wir tschafts s ta n d o r t D o r t m u n d Entwicklung des ifo-Geschäftsklimas in der gewerblichen Wirtschaft Nordrhein-Westfalens (Salden sind saisonbereinigt); Quelle: NRW.BANK.ifo-Index, Januar 2014 30 Differenzwert in % 0 5 -20 Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Jan Mrz Mai Jul Sep Nov Dez Jan 11 11 11 11 11 11 12 12 12 12 12 12 13 13 13 13 13 13 13 14 Geschäftsbeurteilungen Geschäftsklima Geschäftserwartungen äußerten sich die Großhandelsunternehmen noch höchste Wert seit dem Start der Erfassung durch die optimistischer als zuletzt. Ruhr-IHKs zum Jahresbeginn 2009. „Es geht konjunkturell weiter aufwärts, begleitet von Konjunkturentwicklung in Dortmund mehr Optimismus für die kommenden Monate“, dies ist eine zentrale Aussage im Lagebericht der Ruhrge- Zum Jahresbeginn 2014 verkündet die IHK zu Dort- biets-IHKs zum Jahresbeginn 2014. Befragt wurden mund erfreuliche Ergebnisse ihrer im Kammerbezirk mehr als 900 Unternehmen mit über 130.000 Beschäf- durchgeführten Konjunkturumfrage bei rund 190 tigten. Unternehmen mit insgesamt 40.000 Beschäftigten. Danach befindet sich die Wirtschaft weiterhin auf Insgesamt bewertet jedes dritte Unternehmen seine Wachstumskurs. Insgesamt beurteilen rund 92 Prozent aktuelle Situation als „gut“. Weitere 53 Prozent sind der Unternehmen ihre aktuelle Situation als befriedi- immerhin „zufrieden“. Die Geschäftslage hat sich in gend oder sogar gut und weit mehr als ein Drittel der Industrie, im Handel und bei den Dienstleistungen (36 Prozent) sehen sich in einer guten Verfassung. verbessert. Hinsichtlich der Erwartungen zeigt sich, dass Das sind knapp acht Prozentpunkte mehr als noch im zum dritten Mal in Folge mehr Unternehmen optimisti- Herbst 2013. scher in die Zukunft blicken. Jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) ist zuversichtlich. Demgegenüber äußern Die Hälfte der Unternehmen berichtet von gestiegenen sich 15 Prozent der Unternehmen pessimistisch. Der Umsätzen, ein Drittel von gestiegenen Erträgen. Gut IHK-Konjunkturklimaindex, der Lage und Erwartungen 30 Prozent gehen von einer weiteren Verbesserung zusammenfassend widerspiegelt, legte zum dritten Mal ihrer Situation aus, nur jedes sechste Unternehmen von in Folge zu und steht nach 112 Punkten im Herbst nun einer Verschlechterung. Im Exportgeschäft erwarten bei 115 Punkten. – gegenüber jeweils rund 20 Prozent im Herbst des ver- gangenen Jahres und zu Beginn des Vorjahres – aktuell In der Herbstumfrage 2013 berichteten noch 22 37 Prozent weitere Steigerungen. Allerdings geht nur Prozent der Betriebe von steigenden Erträgen, zu jedes fünfte Unternehmen von steigenden Beschäftig- Jahresbeginn 2014 sind es 28 Prozent. Der seit 2011 tenzahlen aus. über alle Wirtschaftszweige hinweg zu beobachtende Ertragsrückgang konnte damit gestoppt werden. Vor Besonders gut beurteilt zu Beginn des Jahres die Indus- diesem Hintergrund zeichnet sich eine Verbesserung bei trie ihre Lage. Mit 43 Prozent ist der Anteil der Unter- der Investitionstätigkeit ab. Jedes vierte Unternehmen nehmen, die ihre Lage als gut beurteilen, nahezu gleich (23 Prozent) beabsichtigt eine Erhöhung seiner Investi- groß wie derer, die einfach „nur“ zufrieden (45 Pro- tionstätigkeit im Inland (Herbst 2013: 21 Prozent). Auf zent) mit ihrer geschäftlichen Situation sind. Ein Grund ausländischen Märkten wollen 25 Prozent der Unter- dafür sind die Auftragseingänge aus dem Ausland. Ge- nehmen investieren. Jeder dritte Betrieb will die Mittel nau ein Drittel berichtet von steigenden Volumina. Im für seine Investitionstätigkeit aufstocken. Dies ist der Vergleich zum Herbst des Vorjahres erwarten sogar mit 6
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und fast 46 Prozent mehr als doppelt so viele Unternehmen Forschung und Innovationen Ideen für innovative Pro- steigende Exportzahlen. Außerdem hat sich der Anteil dukte und Dienstleistungen, die dem weiteren qualifi- der Industrieunternehmen mit steigenden Erträgen von zierten Beschäftigungswachstum dienen. Beispiele aus 14 auf fast 36 Prozent mehr als verdoppelt. der Hochschullandschaft und weiteren wissenschaftli- chen Einrichtungen sind: Ähnlich gut beurteilen die Unternehmen der anderen Branchen die konjunkturelle Lage. So berichten jedes »» Technische Universität Dortmund zweite Dienstleistungsunternehmen und 47 Prozent der »» Fachhochschule Dortmund Groß- und Einzelhändler von gestiegenen Umsätzen. »» International School of Management (ISM) »» Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung Dortmund: »» Hochschule für Ökonomie und Management FOM innovativ, vielseitig und lebenswert »» OrchesterZentrum NRW »» Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dort- Dortmund steht als östliche Drehscheibe der Millionen- mund (IfADo) metropole „Ruhrgebiet“ für ein wirtschaftliches Zen- »» Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften (ISAS) trum mit langjähriger Erfahrung für innovative Wand- »» Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie (MPI) lungsprozesse, dessen Unternehmen und Einwohner »» Chemical Genomics Center (CGC) die weitere positive und dynamische Entwicklung des »» Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik Standortes aktiv mitgestalten. Wirtschaft und Wissen- (ISST) schaft kooperieren auf vielen Feldern miteinander und »» Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik sind in Zeiten zunehmender wirtschaftlicher Globalisie- (IML) rung wesentliche Garanten für die Wettbewerbsfähig- »» Außenstelle Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und keit der Stadt. Strahltechnik (IWS) »» Außenstelle Fraunhofer-Institut für Schicht- und Damit ist als prosperierender Wirtschafts- und Lebens- Oberflächentechnik (IST) standort Dortmund unverändert gut positioniert. Dies belegt auch das attraktive Lebensumfeld mit einer um- Ein weiterer wichtiger Baustein für die positive Ent- fangreichen Kultur-, Sport- und Freizeitlandschaft. Für wicklung eines Wirtschaftsstandortes ist die unterneh- die rund 572.000 Einwohner leistet hierzu insbesonde- merische Ausbildungsverantwortung, die zugleich den re eine nachhaltige Standortpolitik, die eine gleichwer- Fachkräftebedarf zu decken hilft. Sie eröffnet insbe- tige positive Entwicklung von Ökonomie und Ökologie sondere auf dem Weg der dualen Ausbildung für den verfolgt, einen wichtigen Beitrag. überwiegenden Teil junger Menschen den Zugang zu einer qualifizierten Berufstätigkeit und schafft damit Für Dortmund als eine Stadt des vitalen und kreativen einen wesentlichen Teil der Grundlagen für lebensbe- Mittelstands im Verbund mit internationalen Markt- gleitendes Lernen. und Branchenführern spielt die enge Verzahnung der arbeitsplatzrelevanten und damit wirtschaftlichen Für den Dortmunder Ausbildungsmarkt können positive Standbeine Dortmunds eine wesentliche Rolle. Zu ihnen Nachrichten verkündet werden: zählen: So vermeldet die IHK zu Dortmund, dass sich der regio- »» Informationstechnologien (IT), nale Ausbildungsmarkt 2013 auf einem hohen Niveau »» Logistik, stabilisiert hat. Mit 5.170 neu eingetragenen Ausbil- »» Mikro-, Nano- und Biotechnologie, dungsverhältnissen im Bereich der IHK wurde die Zahl »» Gesundheitswirtschaft, von 5.000 Verträgen zum dritten Mal in Folge über- »» Handel, schritten. Für Dortmund wurden nahezu 3.000 Verträge »» Finanz- und Versicherungswirtschaft, registriert. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der »» wissensintensive Dienstleistungen sowie Neuverträge im IHK-Bezirk deutlich erhöht. So stieg die »» der nach wie vor ausgeprägte industrielle Kern. Zahl von 3.234 Neuverträgen im Jahr 1994 auf 5.170 Neuverträge im Jahr 2013. (Dortmund: 1994 – 1.794 Mit den wissenschaftlichen Einrichtungen am Standort Verträge/2013 – 2.981 Verträge). Dieses Ergebnis ist wie z. B. den Hochschulen sind nicht nur bedeutende dem hohen Engagement der Unternehmen zu verdan- Orte der Forschung und Lehre vorhanden, sondern ken, die sich auch weiterhin ihrer Verantwortung ge- auch wichtige Innovationsmotoren für die Stadt und genüber den jungen Menschen bewusst sind. Die 798 die Region. Sie sind einerseits für Dortmund verstärkt Ausbildungsbetriebe im Handwerk berichten für das imageprägend und lösen andererseits auch beachtliche Jahr 2013 von 796 neu abgeschlossenen Ausbildungs- wirtschaftliche Impulse aus. Darüber hinaus generieren verträgen. Damit erhalten derzeit insgesamt 3.775 sie hochqualifizierte Arbeitskräfte. So entstehen durch Jugendliche eine qualifizierte Handwerksausbildung. 7
Wir tschafts s ta n d o r t D o r t m u n d Kennzahlen zum Wirtschaftsstandort Grundlage einer etwa zehnprozentigen Stichprobe Befra- Dortmund – eine Auswahl gungen bei ausgewählten Haushalten durchgeführt. Dortmund ist dabei statistisch um mehr als 9.000 auf Entwicklung des Bestands an IHK- und HWK-Unternehmen in Dortmund 571.143 Einwohner im Jahr 2011 geschrumpft. Das Quelle: IHK Dortmund, HWK Dortmund, Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund entspricht einem Rückgang von 1,6 Prozent, der jedoch niedriger ist als der Bundeswert und gleichauf mit dem 4.081 35.000 31.628 4.080 Landeswert liegt. Bei Fortschreibung der Ergebnisse der 30.783 4.085 4.192 4.143 29.212 4.081 Volkszählung 1987 läge die amtliche Einwohnerzahl 28.572 4.095 27.087 4.229 31.630 zum 31.12.2011 bei 580.956. Trotz des statistisch nied- 30.255 26.042 4.099 30.422 21.324 25.005 3.907 rigeren Wertes ist Dortmund nach wie vor größte Stadt Unternehmen in der Metropole Ruhr. Positiv kann daneben vermeldet werden, dass die jahrelange rückläufige Einwohnerent- wicklung gestoppt wurde und seit 2012 wieder positiv ist. Beschäftigung: 10.000 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Die schwächelnde Konjunktur und die Verunsicherung IHK-Unternehmen HWK-Unternehmen durch die Finanz- und Schuldenkrise in der Europäi- schen Union waren zwei wesentliche Ursachen für die zunächst verhaltene Entwicklung des Dortmunder Ar- Einwohner: beitsmarktes im Jahr 2013. Erst zum Jahresende nahm die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften Im Mai 2013 hat IT.NRW als statistisches Landesamt die wieder leicht zu. Seit September sank die Arbeitslosig- Ergebnisse des Zensus 2011 vorgestellt, die insbesondere keit in Dortmund stetig. Im Dezember lag die Arbeits- Fragen beantworten sollten wie: Wie viele Menschen losenquote mit 12,5 Prozent erstmals 2013 unter dem leben in Deutschland? Wie wohnen sie und wie arbei- Vorjahreswert. Dabei zeigen sich aber auch strukturelle ten sie? Im Gegensatz zu den bisherigen Volkszählun- Probleme des Arbeitsmarktes. So hatten arbeitslose gen (letztmalig 1987) wurde auf eine Befragung aller Menschen am Aufbau des Beschäftigungsniveaus nur Haushalte und Personen verzichtet. Stattdessen wurde geringen Anteil. Es ist festzustellen, dass eher Personen ein registergestützter Zensus durchgeführt, der auf aus der „Stillen Reserve“ wie Frauen, die nach einer verschiedenen, bereits vorhandenen Verwaltungsdaten Familienphase wieder auf den Arbeitsmarkt zurückkeh- aufbaut und damit die Bürgerinnen und Bürger entlas- ren, und gut ausgebildete Zuwanderer freiwerdende tet hat. Wichtigste Datenquellen waren die jeweiligen Stellen besetzen. Unbestritten ist der Bedarf an Fach- Einwohnermelderegister und Daten der Bundesagentur kräften in vielen Wirtschaftsbereichen. Daher wird es für Arbeit. Allerdings konnten aus den vorhandenen nach wie vor eine der zentralen Herausforderungen der Quellen nicht alle Angaben ermittelt werden, die für eine Arbeitsmarktpolitik sein, dem wachsenden Fachkräf- Volkszählung erforderlich sind. Deshalb wurden auf der tebedarf zu begegnen und gleichzeitig die Chancen Arbeitsloser, wieder in Beschäftigung zu kommen, zu erhöhen (siehe hierzu auch Kapitel: „Fachkräftemonito- ring“ Seite 53) Bevölkerungsentwicklung in Dortmund Quelle: Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im Jahr Stichtag jeweils 31.12. * Für 2013 zusätzlich 30.06.; Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund 2013 bei 13,2 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte 600.000 höher als im Durchschnitt des Vorjahres. Demgegenüber ist die Erwerbstätigkeit insgesamt erneut 588.168 587.624 586.909 584.412 581.308 580.444 580.956 gestiegen. Die Anzahl aller Erwerbstätigen am Arbeitsort 572.087 571.143 Dortmund beläuft sich nunmehr auf 307.400. Dabei ist Einwohner zu beobachten, dass sich die Erwerbstätigkeit seit 2000 in Dortmund im Vergleich zu Bund und Land äußerst positiv entwickelt hat. Bis 2011 ist die Zahl der Erwerbs- tätigen um 27.000 gestiegen (9,6 Prozent). In Bund und Land dagegen nur um 4,5 Prozent bzw. 4,2 Prozent. 500.000 Dies korrespondiert mit dem Anstieg der sozialversiche- 05 06 07 08 09 10 11 11 12 rungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse, der trotz 8
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und Durchschnittliche Arbeitslosenquote für alle zivilen Erwerbs- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte personen (einschl. der Selbstständigen) in Dortmund 2013 am Arbeitsort Dortmund Quelle: Bundesagentur für Arbeit, * März 2014; Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag jeweils 30.06., Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund 20 210.000 208.401 17,5 17,1 204.782 203.839 Sozialversicherungspflichtig 200.352 14,4 198.500 13,6 13,2 Beschäftigte 13,1 13,2 13,1 13,0 12,8 194.965 In % 191.801 189.022 188.919 185.310 0 170.000 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14* 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Erwerbstätige am Arbeitsort Dortmund Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Dortmund Quelle: Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag jeweils 30.06., Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund 310.000 200.000 307.400 183.770 181.055 304.200 177.436 301.700 Sozialversicherungspflichtig 298.100 Erwerbstätige 295.000 Beschäftigte 291.300 289.300 288.300 99.893 100.942 97.858 283.300 283.200 82.828 81.162 79.578 265.000 0 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 2011 2012 2013 Insgesamt Männer Frauen der zurückhaltenden wirtschaftlichen Entwicklung sei- zeigen. Die Auswertungen der „Arbeitszeit“ ergeben nen Aufwärtstrend weiter fortgesetzt hat. Im Juni 2013 z. B. einen Teilzeitanteil, der mit bundesweit nunmehr konnten 208.401 Personen in sozialversicherungspflich- 25 Prozent (31.12.2012) um rund fünf Prozentpunkte tigen Beschäftigungsverhältnissen gezählt werden und über dem Vorjahreswert liegt. Das ist viel mehr, als der damit 3.619 Personen mehr als im Juni 2012 (204.782). normale Anstieg der Teilzeit zuletzt betrug. Der Grund Dabei ist es besonders erfreulich, dass auch die Anzahl liegt darin, dass die Arbeitgeber im Zuge der Umstel- der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am lung in den Lohnabrechnungsprogrammen die melde- Wohnort um 2.715 auf 183.770 merklich gestiegen ist. relevanten Angaben über ihre Beschäftigten überprüft und häufig auch aktualisiert haben. Für die sozialver- Die Statistik der BA berichtet regelmäßig über die sicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung kann dieser Struktur und die Entwicklung der sozialversicherungs- Sondereffekt mit rund vier Prozentpunkten veranschlagt pflichtig Beschäftigten. Wegen einer Umstellung im werden. Erhebungsverfahren war für einen vorübergehenden Zeitraum eine Berichterstattung zu ihrer „Arbeitszeit“ Mit Ausnahme der Jahre 2006 und 2009 ist das nicht möglich. Das betraf die Stichtage nach dem erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt in Dortmund seit 30. Juni 2011. Ab dem Stichtag 31. Dezember 2012 2000 stetig gestiegen, allein zwischen 2009 und dem können diese Merkmale in der Beschäftigungsstatistik Berichtsjahr 2011 um acht Prozent. Bezogen auf das wieder berichtet werden. Bruttoinlandsprodukt pro Erwerbstätigen, ist dies im Verhältnis zu den ausgewählten Vergleichsstädten eher Mit der Umstellung war nicht nur eine Lücke in der noch gering ausgeprägt, gleichwohl zeigt die Zuwachs- Berichterstattung verbunden, sondern es gibt auch spe- rate eine erfreuliche Dynamik nach oben. zifische Umstellungseffekte, die sich in teilweise deutlich gegenüber den Vorjahren abweichenden Ergebnissen Dortmund ist regionale Drehscheibe und verzeichnet 9
Wir tschafts s ta n d o r t D o r t m u n d als Oberzentrum mit einer eine hohe Arbeitsplatzkon- Anteil der Teilzeitbeschäftigungsverhältnisse im Vergleich Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag 30.06.; Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund zentration. Insoweit ist der Einpendleranteil auch höher als der Anteil der Auspendler. Ca. 128.000 Berufstä- 30 tige insgesamt pendeln täglich nach Dortmund, etwa 83.000 sind außerhalb tätig (Stand 2011). Bezogen auf 26,4 25,61 24,71 die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügt die Bundesagentur für Arbeit über aktuelle Zahlen 19,72 (siehe unten stehende Grafik). Danach ist mit der wach- 18,21 17,38 In % senden Beschäftigung die Anzahl sowohl der Einpend- ler (+ 2,28 Prozent) wie auch der Auspendler (+ 1,72 Prozent) im Jahr 2013 nochmals gestiegen. 0 DE DE NRW NRW DO DO 2008 2013 2008 2013 2008 2013 Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort im beschäftigten Ein- und Auspendler in Dortmund Vergleich, Dortmund, NRW, Bund Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Stichtag jeweils 30.06., Relative Entwicklung, 2000 = 100 Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund Quelle: Bundesagentur für Arbeit; Darstellung: Wirtschaftsförderung Dortmund 100.000 120 91.520 90.921 92.995 89.675 88.096 105,67 67.194 68.364 65.117 105,19 62.462 61.663 Anzahl 103,40 100 0 5 09 10 11 12 13 80 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Einpendler Auspendler Deutschland NRW Dortmund Exportquoten* in Dortmund mit dem Vergleich zum Vorjahreszeitraum * Die Daten beziehen sich auf das verarbeitende Gewerbe in Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten. Quelle: Landesbetrieb für Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW); Darstellung Wirtschaftsförderung Dortmund Jahr 2013 Jahr 2012 Vergleich zum Vorjahr in % Auslandsum- Auslandsum- Gesamtumsatz Exportquote Gesamtumsatz Exportquote Gesamt- Auslands- Monat satz satz in Tsd. Euro in % in Tsd. Euro in % umsatz umsatz in Tsd. Euro in Tsd. Euro Januar 389.882 193.436 49,6 394.098 174.564 44,3 -1,1 10,8 Februar 415.646 201.442 48,5 405.389 187.354 46,2 2,5 7,5 März 412.460 192.765 46,7 475.647 223.891 47,1 -13,3 -13,9 April 430.050 203.882 47,4 423.816 204.485 48,2 1,5 -0,3 Mai 380.651 176.679 46,4 461.602 219.582 47,6 -17,5 -19,5 Juni 409.139 199.893 48,9 426.315 203.343 47,7 -4,0 -1,7 Juli 426.774 197.822 46,4 454.905 213.298 46,9 -6,2 -7,3 August 398.893 182.062 45,6 412.534 183.419 44,5 -3,3 -0,7 September 408.611 176.952 43,3 410.504 182.268 44,4 -0,5 -2,9 Oktober 443.620 212.153 47,8 504.234 268.791 53,3 -12,0 -21,1 November 446.095 212.917 47,7 487.676 249.864 51,2 -8,5 -14,8 Dezember 455.270 240.986 52,9 433.340 226.441 52,3 5,1 6,4 Gesamt 5.017.091 2.390.989 47,7 5.290.060 2.537.300 48,0 -5,2 -5,8 10
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und Bruttoinlandsprodukt 2010–2011 im Vergleich (in %) Quelle: Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung/Erwerbstätigenrechnung des Statistischen Bundesamtes und der Statistischen Landesämter 90.000 2,4 0, 2 3,2 85.345 83.340 81.731 81.297 4,9 81.566 5,8 78.806 1,8 3,9 0,4 74.812 0,7 73.849 71.489 71.339 0, 4 69.822 69.772 68.810 68.584 58.672 0,6 4,4 65.971 65.858 65.740 3,4 65.378 59.010 59.543 58.992 57.027 60.697 60.428 57.071 In Euro 0 Kreis Unna Hamburg Köln Berlin Bremen Düsseldorf Frankfurt München Dortmund Stuttgart Bochum Essen Duisburg a.M. 2010 2011 Delta in % Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den in diesem Bericht dargestellten Clustern und Branchen 1 1 Biotechnologie (352)* 2 3 4 2 Mikro- u. Nanotechnologie (2.404)* 5 3 Finanzwirtschaft (4.771) 12 1 6 4 Hotel-, Gaststättengewerbe 7 und Tourismus (5.118) 5 2 5 Kultur- u. Kreativwirtschaft (5.754) 6 Versicherungswirtschaft (6.095) 8 7 Informationstechnologie (13.174) 11 3 8 Unternehmensnahe, wissens- intensive Dienstleistungen (14.756) 4 9 Logistik (23.737) 9 10 Produktions-/ 10 Dienstleistungsverbund (29.909) 11 Handel (31.149) 12 Gesundheitswirtschaft (34.267) * Mikro-, Nano- und Biotechnologie: Anzahl der „Köpfe“ Ansprechpartner: Martin Prothmann Telefon: 0231 5024357 E-Mail: martin.prothmann@stadtdo.de Internet: wirtschaftsfoerderung-dortmund.de Anschrift: Wirtschaftsförderung Dortmund Töllnerstr. 9 –11, 44122 Dortmund 11
Zahlen, Daten & Fakten 2014 » 867 Unternehmen » 13.174 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte » 6.586 Studierende i n f o r m at i o n s t E c h n o L o G i E Rahmenbedingungen des deutschen IKT- stellenprogrammierung und allgemeinen it-dienstleis- Marktes tungen. die stimmung bei den hightech-unternehmen ist gut. mehr als drei Viertel der unternehmen gehen für die Entwicklung der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Dortmunder IT-Cluster kommenden sechs monate von steigenden umsätzen Stichtag jeweils 30.06. aus, so ist die it-Branche deutlich zuversichtlicher als die Gesamtwirtschaft. Besonders hohe Erwartungen haben 14.000 die softwareanbieter und it-dienstleister, von denen 87 13.174 12.954 12.811 12.700 12.631 12.500 Prozent mit steigenden umsätzen im ersten halbjahr 12.390 11.820 rechnen. die iKt-Branche ist neben dem maschinenbau der einzige industriesektor, der hierzulande mehr als Beschäftigte 900.000 menschen beschäftigt. it ist nicht nur eine Wachstumsbranche. it ist auch ein Jobmotor. im Ver- gleich zum Vorjahr steigerte die Branche die anzahl der Erwerbstätigen um etwa 1,7 Prozent. (Quelle: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Gmbh, BitKom.) 0 Die IT-Wirtschaft in Dortmund 06 07 08 09 10 11 12 13 auch die dortmunder it-Wirtschaft profitiert von diesem positiven trend. mit 13.174 sozialversicherungs- 35,0 Prozent der it-unternehmen sind mit der gegen- pflichtig Beschäftigten ist in dortmund das Beschäfti- wärtigen wirtschaftlichen Lage ihres unternehmens am gungsniveau so hoch wie nie zuvor und liegt mit einer standort dortmund zufrieden, 59,3 Prozent bewerten steigerung um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr diese sogar mit gut. 92,3 Prozent der unternehmen genau im Bundesschnitt. gehen für 2014 von gleichbleibenden bis steigenden umsätzen aus. Lediglich 7,7 Prozent der dortmunder dortmunds 867 it-unternehmen haben ihre schwer- it-unternehmen gehen von einem umsatzrückgang im punkte in Projekten zur softwareentwicklung, schnitt- laufenden Jahr aus. Bei annähernd zwei dritteln der 12
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und Entwicklung der Anzahl der Unternehmen im Dortmunds Highlights 2013 Dortmunder IT-Cluster Die Wirtschaftsförderung Dortmund konnte im Jahr 900 2013 vieles für den IT-Standort Dortmund bewegen. 864 867 In einem starken Netzwerk wurden zahlreiche Formate 845 840 819 800 780 zu aktuellen Themen angeboten. Der „GeoRoundtable 770 720 680 Dortmund“ (Runder Tisch Geoinformation) verfügte Unternehmen auch 2013 über hohe Anziehungskraft und hat erneut viele Fachleute zum Thema Geodaten zusammen- gebracht. Neben einer Unternehmerreise zur Messe InterGEO in Essen wurde auch eine Kooperationsver- anstaltung mit dem Landescluster IKT.NRW durchge- führt. Die Veranstaltungsreihe „BARsession – die Web 0 2.0 Konferenzen“, die gemeinsam mit den Partnern 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 der BusinessAcademyRuhr GmbH durchgeführt wird, wurde aufgrund hoher Nachfrage in größere Veranstal- IT-Unternehmen (63,2 Prozent) blieb die Beschäftigten- tungsräume verlegt. Die alle zwei Monate stattfinden- zahl in den vergangenen zwölf Monaten unverändert, den und weiterhin stets ausgebuchten Veranstaltungen 31,9 Prozent konnten die Mitarbeiterzahl steigern. Für erreichen je 120 Teilnehmer/-innen und haben aktuelle den weiteren Verlauf des Jahres erwartet die über- Themen in der rasanten Welt des Web 2.0 zum Inhalt. wiegende Mehrheit (67,6 Prozent) der Dortmunder IT-Branche gleichbleibende Beschäftigtenzahlen, einen Am 8. Oktober 2013 war Dortmund Gastgeber des ers- Rückgang befürchten lediglich 3,4 Prozent der befrag- ten eBusiness-Lotsen Ruhr Kongresses. Der IT-Standort ten Unternehmen. Dortmund konnte sich vor den mehr als 150 Besuchern stark präsentieren. Dortmunder Firmen haben in den Beschäftigten- und Umsatzprognose 2014 Fachforen vorgetragen und sich in der Begleitaus- für den Dortmunder IT-Cluster stellung gezeigt. Die ganztägige Veranstaltung für Anwender war Teil der BMWi Initiative „Mittelstand 100 Digital“. Eine weitere Veranstaltung im Rahmen des 4,8 3,4 10,4 7,7 76,9 67,6 eBusiness-Lotsen Ruhr brachte 50 Experten zum Thema 60,0 57,3 Cloud-Computing für die Kreativwirtschaft in Dort- mund zusammen. Das von Januar bis Juli dauernde Kooperationspro- In % jekt mit der Effizienzinitiative „ESS – effizient Stärken 35,0 stärken“ hatte die Vertriebsoptimierung von IT-Techno- 29,0 29,6 Fallend logieunternehmen zum Inhalt. Durch die nahezu wö- 18,3 Stagnierend chentlich stattfindenden Projektbausteine konnte der 0 Steigend Weg für zahlreiche Kooperationen in einem lebendigen 13 14 13 14 Netzwerk bereitet werden und die Professionalisierung Beschäftigte Umsatz Dortmunder IT-Firmen weiter vorangetrieben werden. Der bereits zum zweiten Mal stattfindende Westfalen- IT-Nachwuchs – kongress im Dortmunder Kongresszentrum erreichte in Dortmund gut ausgebildet ca. 200 Teilnehmer/-innen über das Thema „Daten- Goldgrube für neues Wissen“. Dortmund ist eine der ältesten und größten Ausbil- dungsstätten für Informatik in Deutschland. 6.586 Ein Highlight zum Jahresende war der von dem Landes- Studierende werden an der Technischen Universität cluster IKT.NRW in Paderborn ausgerichtete IuK-Tag, Dortmund, der Fachhochschule Dortmund und am der Treffpunkt für die IT-Szene des Landes. An einem IT-Center Dortmund nahezu mit der gesamten Band- Gemeinschaftsstand präsentierten sich fünf hochkarä- breite der Informationstechnik akademisch ausgebildet. tige Dortmunder Unternehmen unter dem Label „IT- Darüber hinaus führt das dortmund-project gemeinsam Standort Dortmund“ in der gut besuchten Begleitaus- mit seinen Partnern Projekte wie beispielsweise die stellung. Aber auch in den Fachforen und Workshops JOBtec oder die IT-Arbeitsfrühstücke durch, um die wurde auf die Kompetenzen Dortmunder Akteure Sicherung des IT-Nachwuchses für die lokale Wirtschaft zurückgegriffen, so dass die überregionale Sichtbarkeit zu gewährleisten. und Bedeutung enorm war. 13
Projekt „ESS–effizient Stärken stärken“ als Koopera- tionsprojekt von dem IT-Standort Dortmund und der Effizienzinitiative Dortmund zur Professionalisierung von Technologieunternehmen im Bereich Vertrieb. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten Projekts „eBusi- ness-Lotse Ruhr“ werden zwei Anwenderveranstaltun- gen stattfinden. Die Durchführung des vom Clustermanagement IKT.NRW ausgerichteten IuK-Tages bietet ebenfalls wieder eine sehr gute Gelegenheit für die überregionale Öffentlich- keitsarbeit der Dortmunder IT-Branche. Dortmund war darüber hinaus im Februar Gastgeber für das IKT.NRW- Arbeitstreffen aller IT-Netzwerke in NRW. Hierüber konnte eine Kooperation mit dem Landes- netzwerk für IT-Sicherheit (nrw.units) eingegangen werden, dessen erste Veranstaltung Anfang April unter dem Motto „IT-Security trifft Kreativwirtschaft“ hier am Standort stattfindet. Im Rahmen der Dienstleistungskampagne „ALLES in Dortmund“ werden Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus dem benachbarten Ausland aktiv angesprochen und auf die Standortvorteile Dortmunds hingewiesen. Einen Branchenschwerpunkt bildete in diesem Jahr die IT-Wirtschaft. Hier wurde auf der CRM Expo in Stuttgart speziell bei süddeutschen IT-Unternehmen für die Eröffnung von Niederlassungen in Dortmund geworben. Ausblick 2014 In diesem Jahr sollen etablierte und erfolgreiche Forma- te weitergeführt und die Steigerung der Bekanntheit des IT-Standorts Dortmund fortgesetzt werden. Die belastbaren und lebendigen Netzwerke hier am Stand- ort sollen so weiter aktiv gestaltet werden, da sie einen echten Standortvorteil gegenüber anderen Regionen bilden. Die Außendarstellung dieser und weiterer Vor- teile des IT-Standorts Dortmund soll weiter erhöht und zielgerichtet im Rahmen einer weiteren Branchenaktivi- tät „IT“ der Kampagne „ALLES in Dortmund“ auf der CeBit Messe in Hannover eingesetzt werden. Das Format GeoRoundtableDortmund (Runder Tisch Ansprechpartner: Geoinformation) soll einmal im Quartal stattfinden Kai Bünseler und fachlich noch stärker in die Tiefe gehen. Durch die regelmäßig stattfindenden Web | 2.0 | Konferen- Telefon: zen, in Partnerschaft mit der BusinessAcademyRuhr 0231 5029213 E-Mail: GmbH, wird der IT-Standort Dortmund mittlerweile so kai.buenseler@stadtdo.de stark mit dem Thema Social Business in Verbindung Internet: gebracht, dass bereits im Januar das erste „Foursquare it-standort-dortmund.de BARcamp“ Europas über zwei Tage im Dortmunder U Anschrift: Wirtschaftsförderung Dortmund stattfand, zu dem Teilnehmer/-innen aus ganz Europa Töllnerstr. 9 –11, 44122 Dortmund anreisten. Ebenfalls bereits im Januar gestartet ist das 14
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t d o r t m und Zahlen, Daten & Fakten 2014 » Der Dortmunder Cluster der Mikro- und Nanotechnologie zählt zu den Top- Standorten Europas » 43 Unternehmen » 2.404 Beschäftigte » Innovativer Standort für das Quer- schnittsthema „Neue Materialien und Werkstoffe“ » Dortmund treibt den Innovationsprozess im Bereich der nanoskalierten Teilchen kraftvoll voran miKro- und nanotEchnoLoGiE Innovative Hightech-Lösungen prägen indust- Mikro- und Nanotechnologie am Standort rielle Entwicklungen Dortmund Vernetzung, flexibilität, selbstorganisation, Effektivität nachdem im Vorjahr erstmals wieder ein anstieg bei und Effizienz sind die themen, die derzeit die indus- den unternehmensansiedlungen im Bereich der mikro- triellen Entwicklungen prägen. themen wie industrie und nanotechnologie auf 46 unternehmen verzeichnet 4.0 und cross-clustering sind in allen Branchen von werden konnte, ergab sich im Jahr 2013 ein rückläufiger besonderer Bedeutung. Welche technologien bieten trend. fünf firmen der mikro- und nanotechnologie hierzu innovative Produkte und Prozesse, um die Lö- verlagerten ihren firmensitz an einen anderen ort sungen dieser herausforderungen wettbewerbsfähig außerhalb dortmunds oder mussten insolvenz anmel- abzubilden? neben it zählen hierzu die mikro- und den. demgegenüber konnten zwei neuansiedlungen nanotechnologien. ihr breites technologiespektrum bilanziert werden. dies führt in der summe zu einer für unterschiedlichste anwendungen macht einen unternehmensanzahl am standort von 43 unterneh- Verzicht auf diese hightech-Lösungen undenkbar. men. dabei sei daraufhingewiesen, dass diese anzahl im mit ihren innovativen forschungen und Entwicklun- Vergleich zu anderen technologiestandorten keine un- gen zeigt die Branche ihren wichtigen stellenwert ternehmen entlang der Wertschöpfungskette beinhaltet, als Querschnitts- und Zukunftstechnologie und trägt sondern sich rein auf die in der mikro- und nanotechno- entscheidend zur sicherung der Wettbewerbsfähigkeit logie-Branche tätigen unternehmen bezieht. der standorte im internationalen Wettbewerb bei. Effizienzsteigerungen und -einsparungen sind durch trotz der gesunkenen Zahl an unternehmen konnten die anwendung von mikro- und nanotechnologischen die anderen unternehmen am standort einen leich- Verfahren selbstredend. ten mitarbeiterzuwachs von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen. absolut entspricht dies einer die bereichsübergreifende Vielfalt spiegelt sich auch in steigerung von 31 arbeitsplätzen, so dass zum Ende des der großen anzahl der in diesem technologiesegment Geschäftsjahres 2013 in dortmund 2.404 Beschäftigte tätigen Kmu wider. Gemäß oEcd entfallen demnach im Bereich der mikro- und nanotechnologie aktiv waren. künftig die meisten arbeitsplätze auf die Kmu als wesentlichen innovations- und Beschäftigungsfaktor in für die unternehmen der mikrotechnik, nanotechnik, Europa. der neuen materialien und optischen technologien in 15
Wir tschafts s ta n d o r t D o r t m u n d Deutschland ist das Geschäft 2013 genau so gelaufen, Anzahl der MST-Unternehmen in Dortmund enthalten sind alle Unternehmen, die vom Fachverband IVAM wie die Branche es Anfang des Jahres vorhergesagt als MST-Unternehmen angesehen werden hat: auf einem konstanten Niveau. 2014 soll es deutlich besser werden. Die Wachstumserwartungen der Unter- 50 nehmen sind so positiv wie seit Ausbruch der Finanz- 45 45 45 45 46 und Wirtschaftskrise nicht mehr. 43 42 39 Dieses Lage- und Stimmungsbild, das sich aus der Unternehmen 30 aktuellen Datenerhebung des IVAM Fachverbands 24 für Mikrotechnik ergibt, deckt sich mit der gesamt- wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und den Prognosen für 2014. Laut Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2013 nur um 0,4 Prozent gestiegen – so 0 gering wie zuletzt im Krisenjahr 2009. Für 2014 sagt 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 das ifo-Institut für die deutsche Wirtschaft ein kräftiges Wachstum voraus. Vor allem Exporte sollen wieder zunehmen. Erwerbstätige (feste und freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) im Mikro- und Nanotechnologie-Cluster in Dortmund Für die Mikro- und Nanotechnik-Branche in Deutsch- land wird sich laut IVAM, dem Fachverband für Mikro- 2.500 2.404 technik, 2014 voraussichtlich vor allem die Auftragslage 2.373 2.332 2.305 2.274 2.275 2.206 deutlich verbessern. Auch Produktion und Absatz sollen 2.079 bei jeweils über 60 Prozent der Unternehmen steigen. 1.854 1.683 Erwerbstätige Mehr Personal einstellen wird voraussichtlich nur gut ein Viertel der Befragten. Nur ein Zehntel erwartet Verbesserungen bei der Finanzierung. Dennoch planen 30 Prozent der Unternehmen, Investitionen zu tätigen – ein höherer Anteil als in den Vorjahren. Das Ergebnis der IVAM-Befragung spiegelt auch das 0 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 Stimmungsbild zur Geschäftsentwicklung und -lage bei den Dortmunder Unternehmen gut wider. In ihrer Grundstimmung zeigen sich die Mikro- und Nano- technologie-Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr Beschäftigten- und Umsatzprognose 2014 tendenziell positiver. Knapp 50 Prozent erwarten für für den Dortmunder MST-Cluster 2014 einen Umsatzanstieg. 91,4 Prozent der Unter- nehmen bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche Lage 100 9,1 8,1 15,2 16,7 mit gut oder befriedigend (87,9 Prozent Anfang 2013), 69,7 64,9 8,6 Prozent sehen diese als schlecht an (12,1 Prozent 54,5 36,1 Anfang 2013). In % Auch die Beschäftigtenentwicklung in der Dortmunder 47,2 Mikro- und Nanotechnologie wird für 2014 wieder positiver eingeschätzt. Während im Vorjahr nur gut ein 30,3 Fünftel (21,2 Prozent) der Unternehmen einen Anstieg 27,0 Fallend 21,2 der Mitarbeiterzahlen erwartete, gehen für das Jahr Stagnierend Steigend 2014 27 Prozent von einer Erhöhung aus. Rund 0 13 14 13 14 65 Prozent der Unternehmen erwarten, dass die Beschäftigte Umsatz Beschäftigtenzahlen in etwa gleich bleiben. Diese Ergebnisse lassen eine weiterhin moderate positive Entwicklung erwarten, die die Basis einer zukunftsfä- higen kontinuierlich stabilen Branchenentwicklung in Dortmund ist. Offene Stellen gibt es derzeit in 29,7 Prozent der Dort- munder Mikro- und Nanotechnologie-Unternehmen. 16
W i r t s c h a f t s s ta n d o r t D o r t m und Ausblick 2014 Die Aktivitäten im Jahr 2014 sind darauf ausgerichtet, die im Handlungsprogramm 2011 ff. erarbeiteten Kon- zepte und Strategien umzusetzen. Eine zentrale Rolle wird dabei der Ausbau der Netzwerkarbeit sein. Hierzu zählt u. a. die Schaffung einer stärkeren Vernetzung des Dortmunder MST-Clusters entlang der Wertschöpfungs- kette mit Unternehmen und Wissenschaftseinrichtun- gen anderer Branchen und Standorte. Im Rahmen dieser Aktivitäten werden mikro- und nanotechnologienahe Themen gemeinsam in Ko- operationsveranstaltungen mit externen Partnern am Standort Dortmund durchgeführt. In diesen Bereich fallen die Fachtagung Automotive meets Electronics des VDE-GMM, der Austausch und Besuch des Nano- Energie-TechnologieZentrums Duisburg/Essen sowie die Kooperationen mit der Projektinitiative nanogoes- makro, Ilmenau. Ebenso die im Jahr 2012 begonnene Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Bochum im Bereich Medizintechnik. Diese Kooperation wird in Vorwiegend werden Fachhochschul- und Hochschulab- Form eines neuen Formats in der zweiten Jahreshälfte solventen sowie Facharbeiter und Gesellen gesucht. 30 fortgeführt. Ergänzend kommt das Thema Werkstoff in Prozent der derzeit offenen Stellen bleiben drei Monate Form der gemeinsamen Konferenz mit der TU Dort- oder länger unbesetzt, dieses entspricht einer deutli- mund und der SGS Institut Fresenius GmbH mit dem chen Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr (zehn Prozent 1. Dortmunder Werkstoff-Forum im Herbst 2014 hinzu. Anfang 2013). Etablierte Kommunikationsplattformen für Anwen- Einen Fachkräftemangel in der Mikro- und Nanotech- der und Hersteller der Hightech-Technologien wie die nologie-Branche insgesamt sehen nur 37,5 Prozent MST-Regionalkonferenz werden im Juni fortgeführt. der befragten Unternehmen. Diese Problematik betrifft Ebenso ist Dortmund 2014 erneut Austragungsort der auch in gleicher Prozenthöhe das eigene Unternehmen. 6. nordrhein-westfälischen Landeskonferenz der Nano- technologien. Abgerundet werden diese Aktivitäten durch gemeinsa- me Unternehmerreisen mit der Produktionswirtschafts –Branche zu diversen Messen und Kongressen im Themenschnittfeld Mikro- und Produktionstechnolo- gien. Gemeinsam mit der MST.factory dortmund wird die MST-Seminarreihe im zweiten Halbjahr fortgeführt, ebenso wie der Ausbau des Standortmarketings mit unterschiedlichsten Maßnahmen. Ansprechpartnerin: Michaela Franzes Telefon: 0231 5029211 E-Mail: michaela.franzes@stadtdo.de Internet: mikrotechnik-dortmund.de Anschrift: Wirtschaftsförderung Dortmund Töllnerstr. 9 –11, 44122 Dortmund 17
Zahlen, Daten & Fakten 2014 » 930 Unternehmen » 26.871 Beschäftigte » Logistikdrehscheibe innerhalb der Met- ropole Ruhr » Standort für Spitzenforschung in der Logistik LoGistiK Wichtige Standortfaktoren mit der Eu-osterweiterung ist dortmund in das geogra- fische Zentrum des neuen Europas gerückt. so errei- Kaum ein anderer standort in Europa bietet so gute chen Logistiker von dortmund aus rund 10 millionen Voraussetzungen für Logistikunternehmen wie dort- menschen in nur zwei LKW-fahrstunden. Über mund: der standort zeichnet sich mit seiner zentralen 40 Prozent der Bevölkerung Europas leben in einem geografischen Lage in Europa nicht nur durch eine gute radius von 500 Kilometern. mit den direkten an- flächen- und immobilienverfügbarkeit mit hervorragen- schlüssen an sechs Bundesautobahnen (a 1, a 2, a 40, der Verkehrsanbindung aus, sondern verfügt darüber a 42, a 44, a 46) ist dortmund ein top-standort für die hinaus über ein qualifiziertes fachkräfteangebot auf straßengebundene Logistik. den unterschiedlichen Qualifikationsebenen und führende Einrichtungen der Logistikforschung und -ent- Ergänzend hierzu besitzt dortmund den größten wicklung. so finden Bestandsunternehmen wie auch Kanalhafen Europas mit einem über 60 hektar großen start-ups ideale rahmenbedingungen vor, die durch containerterminal. mit dem dortmunder hauptbahn- ein umfassendes angebot an lokalen und regionalen hof mit ca. 1.000 Zuganbindungen pro tag sowie initiativen und netzwerken ergänzt werden. dem dortmunder flughafen und seinem cargocenter ist dortmund einer der wenigen Logistikstandorte in Potenziale für Logistik Europa, der alle vier wichtigen Verkehrsträger (straße, schiene, Wasser und Luft) bedienen kann. Gerade für die Logistikbranche hat die industrielle Geschichte der stadt auch heute noch positive nach- abgerundet wird die leistungsfähige infrastruktur durch wirkungen. die ehemaligen flächen der schwerindus- Einrichtungen wie das openid center, das rfid-sup- trie sind für Logistikunternehmen in besonderer Weise port-center nrW oder den e-port-dortmund, die den nutzbar, da sie in vielen fällen über eigene autobahn- standort als Zentrum der logistiknahen dienstleistun- ausfahrten oder schienenanbindungen verfügen. gen auszeichnen. mit den flächen der ehemaligen Westfalenhütte, der ehemaligen Zeche Gneisenau und weiteren Forschung, Innovation und Entwicklung ehemals von der schwerindustrie genutzten flächen besitzt dortmund ein flächenpotenzial von rund mit der technischen universität dortmund, der fach- 1,5 millionen m². hochschule dortmund, zwei fraunhofer-instituten 18
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