IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV

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IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Magazin des
  Berliner Mieter-
  verein e.V.,
  Landesverband
  Berlin im
  Deutschen
  Mieterbund

  April
  4/2013
MieterMagazin

                                            IMMOWATCH
             www.berliner-mieterverein.de

                                                                   Die Ergebnisse

                                                            SanierungSgebiet    Stadtent-
                                                            teutoburger Platz   wicklungSPlan
                                             erdwärme       aufgehoben          wohnen
                                             heizkosten     am teute lauter     blick verengt
                                             tieferlegen?   neue leute          auf neubau
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
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Guter Rat …
      … und gar nicht teuer!
Der Klassiker

                                                                Tel. 55 25 55 - 25 / Fax -26

                                                           Berliner Lohnsteuerberatung
                                                           für Arbeitnehmer e.V.
                                                           Lohnsteuerhilfeverein
                                                           Über 30 Jahre Erfahrung & Vertrauen -
                                                           über 50.000 zufriedene Mitglieder.
                                                           Wir beraten Sie als Arbeitnehmer, Beamten, Rentner und Arbeitslosen.
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 13 Euro
 rund 700 Seiten
 Aktuell und informativ
 Mit neuen Gesetzen und Verordnungen
 Übersichtlich von A bis Z
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 Fundgrube für Fachleute
 Über 2000 Gerichtsurteile
 Alle großen Mietrechtsthemen
 Die häufigsten Alltagsprobleme
 Die wichtigsten Fragen rund um die Wohnung                                                                                        sstellen
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Das Mieterlexikon ist erhältlich in den Beratungszentren                                              finden Sie au
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                                                                                                       www.blb-e
und in der Geschäftsstelle des Berliner Mietervereins,
Spichernstraße 1, 10777 Berlin während der Geschäfts-      Wir beraten Sie im Rahmen einer Mitgliedschaft, wenn Sie Einkünfte aus nichtselbstständiger
zeiten oder beim DMB-Verlag, 10169 Berlin oder             Tätigkeit, Renten oder Unterhaltsleistungen erzielen, nicht selbstständig tätig sind und die Ein-
im Internet unter www.mieterbund.de                        nahmen aus den von Ihnen erzielten Nebeneinkünften (z. B. Vermietung, Kapitalvermögen) die
                                                           Grenzen von 13.000 € bzw. 26.000 € bei Zusammenveranlagung nicht überschreiten.
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
INHALT
                                                                               PANORAMA
                IBB-Wohnungsmarktbericht: Attest für Erfolglosigkeit ..........                          6
                Auf den letzten Drücker .........................................................        6
                                                                                                                   Wie die Verwerfungen am Wohnungs-
                Mediation: Nicht bis zum Allerletzten ...................................                7
                                                                                                                   markt von Berliner Mietern wahr-
                Geplantes Zweckentfremdungsverbot:
                                                                                                                   genommen, erlebt und eingeschätzt
                Ein Weg mit starkem Gegenwind ..........................................                 7
                                                                                                                   werden, hat der Mieterverein in einer
                Energieeinsparverordnung: Auf einem Auge blind .................                         8
                                                                                                                   sechsmonatigen Umfrage ermittelt:
                Die Bundesregierung berichtet: Das Armutszeugnis ..............                          8
                Staubsauger: Schlechte Noten für die Beutellosen .................
                Asbest: Ein Sanierungsfahrplan muss her ..............................
                Das aktuelle Interview:
                                                                                                         9
                                                                                                         9         IMMOWATCH
                                                                                                                   Mieter beobachten

                                                                                                                                                   14
                Mieterbeiräte fordern mehr Beteiligung ................................                10          den Wohnungsmarkt
                Der Mietrechtstipp: Mietminderung nur,
                wenn Mängel bewiesen werden können ...............................                     10           Die Ergebnisse ab Seite
                Der Literaturtipp:
                Kunst an der Fassade – und ein Blick dahinter ......................                   10
                Stromtarifrechner im Test: Vorsicht geboten ..........................                 11
                BSG zu Hartz-IV-Wohnkosten:
                Jobcenter muss Modernisierungskosten zahlen ....................                       11      Migranten wer-
                Wohnungsbau: Bauen statt suchen? .....................................                 12        den von vielen
                Aktionsbündnis zur Energiewende:                                                                 Vermietern als
                Kosten gerecht verteilen ........................................................      12        Mieter zweiter
                Bambusparkett: Laufen auf Gräsern ......................................               13         Klasse behan-
                                                                                                              delt. Das belegen
                                                                                                                die Betroffenen
                                                                                               TITEL               – von beiden
                IMMOWATCH:                                                                                                Seiten
                Die Ergebnisse ....................................................................... 14          Nicht mit
                                                                                                                   Kopftuch
                                                                          HINTERGRUND
                Stadtentwicklungsplan Wohnen:
                                                                                                                         20
                Blick verengt auf Neubau ......................................................        19
                Migranten und der Wohnungsmarkt: Nicht mit Kopftuch ......                             20
                Sanierungsgebiet Teutoburger Platz aufgehoben:
                Am Teute lauter neue Leute ...................................................         22      Der Anbau von Nutzpflanzen auf dem
                Milieuschutz: Zwei Bezirke machen Druck .............................                  23      Balkon der Stadtwohnung gewinnt immer
                Pflegeleistungen:                                                                              mehr Freunde. Das MieterMagazin gibt

                                                                                                                                                      26
                Solange wie möglich in vertrauter Umgebung ......................                      24      Tipps für die Selbstversorgung:
                Erdwärme: Heizkosten tieferlegen? .......................................              25      Einkaufen war gestern ...
                Balkon: Einkaufen war gestern ... ...........................................          26

                                                                                 MIETRECHT
                Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes ............................ 27
                Instanzen-Rechtsprechung .................................................... 30

                                                                                        SERVICE
                BMV-Bezirksmitgliederversammlungen .................................. 5
                Die BMV-Beratungszentren .................................................... 31
                Beratungsstellen und weitere Angebote ................................. 32
                Impressum .............................................................................. 4
                Leserbriefe ............................................................................. 4
                                                                                                                                     Abbildungen: balkongarten.
                                                                                                                                   wordpress.com, Sabine Münch

MieterMagazin 4/2013                                                                                                                                         3
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Die auf dieser Seite abgedruckten                       edv-technisch und juristisch seriö-       ma _ Turmstrasse.pdf). Die Antwort

               Leserbriefe
                             Beiträge sind Meinungsäußerungen                        sen Indizien bezüglich eines Online-      des Bezirksamts Mitte ist zwar (be-
                             von Lesern zu Berichten im Mieter-                      Vertragsschlusses sind sogenannte         wusst?) verschleiernd („gefundener
                             Magazin und geben nicht die Mei-                        Logfiles des Firmenservers. Vor Ge-       Ersatzwohnraum“), aber sie geht von
                             nung der Redaktion wieder.                              richt legt Flexstrom als Beweis für       anderen Voraussetzungen für die
                                                                                     vorgeblich über Verivox erfolgte          Kündigung aus. Der Rechtsstaat war
                             Betr.: MieterMagazin 4/2012, Sei­                       Vertragsschlüsse aber nur Screen-         in Form von zwei Zivilpolizisten zur
                             te 23, Kristina Simons: „Strom­Tarif­                   shots von Tabellen mit Kundenda-          Beobachtung da (siehe Antwort auf
                             rechner im Internet – Preisvergleich                    ten vor. Screenshots sind leicht zu       die Anfrage). Auch hier zeigen sich
                             mit Tücken“                                             fälschen. In einem Fall wiesen die        die langfristigen Folgen der Agenda
                                                                                     Kopien eines Kunden vom Menü              2010: Die Beseitigung des Bundes-
                             Böse Überraschungen                                     des Online-Vertragsschlusses andere       sozialhilfegesetzes und dessen Vor-
                             Nach Einsicht in die vertraglichen                      Teildaten auf, als die Screenshots von    gaben sind ein Teil einer neuen so-
                             Unterlagen mehrerer durch die Ko-                       Flexstrom.                                zialen Härte. Früher gab es noch die
                             operation von Verivox und Flex-                         Verivox-Angestellte leisten den           Pflicht, Hilfsbedürftige aufzusuchen.
                             strom Geschädigter (Selbsthilfegrup-                    Flexstrom-Anwälten vor Gericht            F. Widmann per E­Mail
                             pe) rate ich persönlich ausdrücklich                    mit Behauptungen über Online-
                             von Online-Vertragsschlüssen über                       Vertragsschlüsse Schützenhilfe. Ich
                             Verivox und ähnliche Portale ab.                        persönlich habe eine solche Verivox-      Betr.: MieterMagazin 3/2013, Sei­
                             Sich die Unterlagen vom Stroman-                        Stellungnahme selbst gesehen.             te 26, Jens Sethmann: „Parteien­
                             bieter schicken zu lassen, um dann                      Trotz solcher Praktiken will die Inter-   positionen zum Mietrecht – Kampf
                             abzuwägen, erspart böse Überra-                         netplattform Verivox also nichts mit      um Wählerstimmen“
                             schungen. Ich persönlich rate auch                      den Internet-Vertragsschlüssen zu
                                                                                                                               Leere Kassen, leere Worte
                             ausdrücklich von Vertragsschlüssen                      tun haben, die über sie erfolgen.
                             mit Flexstrom ab. Verivox führt ent-                    L. Zwieber per E­Mail                     Die vollmundigen Ankündigungen
                             scheidende Teile des elektronischen                                                               von Steinbrück in Sachen Mietrecht,
                             Vertragsschlusses für Flexstrom durch,                                                            wie auch die vielen, vielen anderen
                             stellt sich aber zugleich per Allgemei-                 Betr.: MieterMagazin 1+2/2013,            Versprechen der letzten Wochen,
                             ner Geschäftsbedingungen (AGB)                          Seite 9, Jens Sethmann: „Wilhelm­         sind reine Wahlpropaganda. Nichts
                             außerhalb jeder vertragsrechtlichen                     straße 56­59 – Bewohner können            wird realisiert werden – zumal bei un-
                             Verantwortung.                                          den Abriss verhindern“                    seren leeren Kassen auch gar nichts
                             In Artikel 246 EGBG hat der Gesetz-                                                               finanzierbar ist. Wie immer vor Wah-
                             geber die Aufklärungspflicht bezüg-
                                                                                     Ein Fall mit Potenzial                    len: leere Worte, Brei ums Maul und
                             lich des Zustandekommens von Ver-                       Nach Erscheinen des MieterMaga-           Hypnotisierung der Wähler. Wie im-
                             trägen im elektronischen Geschäfts-                     zins wurde bekannt, dass es in der        mer wird es bei einer eventuellen Re-
                             verkehr genauer bestimmt. Meines                        Flächenplan-Änderungsvereinbarung         gierungsübernahme heißen: Nach
                             Erachtens klafft hier bei Verivox/                      zum Grundstück Wilhelmstraße 56-          Übernahme der Regierungsgeschäf-
                             Flexstrom eine internetrechtlich                        59 heißt: „Berlin verpflichtet sich,      te mussten wir feststellen, dass die
                             breite Beweislücke. Die einzigen                        die beantragte entwicklungsrecht-         Haushaltskasse leer ist. Natürlich
                                                                                     liche Genehmigung für dieses Bau-         eine Lüge, denn schließlich sitzt die
IMPRESSUM
Herausgeber und Verlag: Berliner Mieterverein e.V., Landesverband Berlin             vorhaben einschließlich der Geneh-        Opposition ja heute auch schon im
im Deutschen Mieterbund, Spichernstr. 1, 10777 Berlin, S 030/22626 - 0,              migung für den Abriss des Bestands-       Haushaltsausschuss und weiß, dass
Telefax 030/22626 - 161, www.berliner-mieterverein.de, E-Mail: bmv@ber
liner-mieterverein.de · Konto für Beitragszahlungen: bitte die Kontenan-             gebäudes zu erteilen.“ Der Fall ent-      die Kassen leer sind. Trotzdem wird
gaben unserer Überweisungsträger nutzen · Bankverbindung für sonstige                wickelt sich – entwickelt er sich zum     gelogen, was die Balken herhalten.
Zahlungen: Commerzbank Berlin, Bankleitzahl 100 400 00, Konto-Nummer
771 900 800 · 61. Jahrgang 2013                                                      Spreedreieck Nummer zwo?                  Mein Vorschlag ist: Wahlboykott!
Geschäftsführender Redakteur: Hermann Behlau · Chefredakteur: Udo Hil-               F. Widmann per E­Mail                     Keine einzige Wählerstimme wird
denstab (v.i.S.d.P.) · Redaktion: Wibke Werner, Frank Maciejewski, Reiner
Wild · Mitarbeiter: Rainer Bratfisch, Bettina Karl, Birgit Leiß, Rosemarie Mieder,                                             etwas an diesem System ändern.
Michael Roggenbrodt, Wiebke Schönherr, Jens Sethmann · Titelfoto: Chris tian                                                   H. May per E­Mail
Muhrbeck · Fotografen/ Bildagenturen: Bau- und Wohnungsgenossenschaft
von 1892, Beamten-Wohnungs-Verein zu Köpenick, Rainer Bratfisch, bal-                Betr.: MieterMagazin 1+2/2013,
kongarten.wordpress.com, Malte Hentschke, Peter Homann, Valeriu Kurtu,               Seite 7, Wibke Werner: „Zwangs­           Dem Vorschlag eines Wahlboykotts
Sabine Münch, Chris tian Muhrbeck, Daniel Schaub, Peter Schlömer, Wiebke
Schönherr, Wallpaper.com · Layout: Susanne Nöllgen/GrafikBüro ·                      räumung von Roma­Familien –               schließt sich das MieterMagazin aus
Anzeigen: Hermann Behlau (verant wortlich) · Anzeigenverkauf: scala                  Wo war der Rechtsstaat?“
media Ver lagsservice GmbH, Stauffenbergstraße 13, 10785 Berlin, S 030-
                                                                                                                               gutem Grund nicht an: Im demokra­
211 00 95, Fax 211 00 99, E-Mail: scalamedia@arcor.de · Zur zeit gilt Anzei-                                                   tischen Staat sind Veränderungen
genpreisliste 8 vom 1.1.2002 · Satz: ComPress Media Services GmbH, Ber-              Der Rechtsstaat kam in Zivil              an politischen Mehrheiten und da­
lin · Druck: Sattler Media Press GmbH, Hornburg
Das MieterMagazin ist das offizielle Organ des Berliner Mieterverein e.V.            Zum Thema Ihres Beitrags gab es           mit an politischen Verhältnissen nur
und erscheint mit zehn Ausgaben jährlich, wovon zwei Hefte Doppelnum-
mern sind. Abonnement: 20 Euro pro Jahr, Vorabüberweisung auf obiges
                                                                                     eine kleine Anfrage (http:susanna-        durch ein entsprechendes Votum
Konto des Berliner Mietervereins. Für unverlangt eingesandte Manuskripte             kahlefeld.de/fileadmin/Susanna _          der Bevölkerung möglich. Boykott
wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel
stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Nachdrucke nur
                                                                                     Kahlefeld/Dokumente/Anfragen/             ist kein Votum. Er ändert nichts.
nach Rücksprache mit der Redaktion. ISSN 0723-3418                                   Kleine _ Anfrage _ Bezirksebene _ Ro-     Die Redaktion

4                                                                                                                                           MieterMagazin 4/2013
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Liebes BMV-Mitglied, liebe Mieterinnen und Mieter,

                                                                    Mitmachen
                                                                                die Rekommunalisierung der Stromnetze und der Aufbau
Erinnerung

             BMV-Bezirksmitgliederversammlungen 2013                            eines Berliner Stadtwerks sind Ziele, die der Berliner Ener-
                                                                                gietisch seit dem 11. Februar 2013 mit einem Volksbegeh-
             Charlottenburg-Wilmersdorf
                                                                                ren verfolgt. Der Berliner Mieterverein unterstützt dies.
             Donnerstag, 11. April 2013, 19.15 Uhr
                                                                                Energieversorgung gehört als Daseinsvorsorge der Bevöl-
             BMV, Beratungszentrum Wilmersdorfer Straße 50/51
                                                                                kerung in die öffentliche Hand. Die Netze sollen klima-
             Friedrichshain-Kreuzberg                                           freundliche Energieversorgung sichern und nicht private
             Donnerstag, 4. April 2013, 18 Uhr                                  Renditeerwartungen erfüllen. Das vom Berliner Senat
             Kulturhaus „Alte Feuerwache“, Theatersaal,                         angekündigte Engagement in diesem Unterfangen lässt
             Marchlewskistraße 6, 10243 Berlin                                  aber Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit erkennen. Deshalb
                                                                                muss der Druck auf den Senat erhöht werden. Unter-
             Spandau
                                                                                stützen Sie mit Ihrer Unterschrift das Volksbegehren. Es
             Freitag, 12. April 2013, 19.00 Uhr
                                                                                braucht 200 000 Stimmen bis 10. Juni. Die Unterschrif-
             Seniorenclub Lindenufer, Mauerstraße 10 A
                                                                                tenlisten liegen in den BMV-Beratungszentren aus oder
             Steglitz-Zehlendorf                                                sind unter www.berliner-energietisch.net zu finden.
             Dienstag, 9. April 2013, 19 Uhr                                    Reiner Wild, BMV­Geschäftsführer
             im Bürgertreffpunkt Bahnhof
             Lichterfelde-West, Hans-Sachs-Straße 4 D

             Treptow-Köpenick
             Mittwoch, 10. April 2013, 18.30 Uhr
             Villa Offensiv, Hasselwerderstraße 38-40 /
                                                                                   Vorstandssprechstunde
             Ecke Michael-Brückner-Straße, 1. Etage                                Der ehrenamtliche Vorstand des Berliner Mietervereins bie-
                                                                                   tet an jedem dritten Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr
             Die jeweilige Tagesordnung entnehmen Sie bitte                        eine Sprechstunde für Mitglieder an. Gerne stellt sich der
             der Märzausgabe des MieterMagazin.                                    Vorstand den Fragen oder Anregungen der Mitglieder.
                                                                                   Die nächsten Termine sind: Montag, 15. April 2013 und
                                                                                   Montag, 17. Juni 2013. Wegen der Pfingstfeiertage
                                                                                   findet im Mai keine Sprechstunde statt.
                                                                                   Eine Anmeldung ist bis 14 Tage vor dem Termin
                                                                                   unter S 226 26-120 erforderlich.
                   Helmut Reitzig
     Wir trauern

                                                                                   Edwin Massalsky (Vorsitzender),
                   Er war über viele Jahre hinweg ein gleicher-
                                                                                   Eugen Koch (Schatzmeister),
                   maßen stiller wie nachdrücklicher und aner-
                                                                                   Dr. Regine Grabowski (Schriftführerin)
                   kannter Vertreter von Mieterinteressen an der
                   Basis des Mietervereins. Sein Engagement
                   galt insbesondere den Nachbarn in seiner
                   Borsigwalder Wohnsiedlung, die verkauft
                   und in den Privatisierungsstrudel geraten
                   war, nachdem sich Vorstandsmitglieder der
                                                                    Gut zu wissen
                                                                     BMV-Infoblätter im Internet
                   damaligen gewerkschaftseigenen Neuen Hei-
                                                                     Als Mitglied des Berliner Mietervereins stehen Ihnen die BMV-
                   mat persönlich bereichert hatten. Auch im
                                                                     Infoblätter im Internet unter www.berliner-mieterverein.de
                   Beirat des Berliner Mietervereins war Helmut
                                                                     zum Abruf und Download bereit.
                   Reitzig eine Stimme der Basis. Stets mit knap-
                                                                     Bitte geben Sie als Benutzernamen Mitglied ein,
                   pen Worten, engagiert und mit dem Blick da-
                                                                     das Passwort lautet diesen Monat: Immowatch
                   rauf, wo den Mietern der Schuh drückt. Hel-
                   mut Reitzig ist bereits Ende 2012 verstorben.     Änderung Ihrer persönlichen Daten
                   Wir werden ihn in Erinnerung behalten.            Ihre Anschrift, Ihre Kontoverbindung oder Ihr Nachname
                   Vorstand, Geschäftsführung und                    hat sich geändert? Sie können im Internet die persönlichen
                   Bezirksleitung Reinickendorf                      Daten Ihrer Mitgliedschaft ändern und dem Berliner Mieter-
                   des Berliner Mietervereins                        verein online mitteilen:
                                                                     https://service.berliner-mieterverein.de/service

                                                                     MieterMagazin online lesen
                                                                     Wenn Sie künftig zu den Online-Nutzern des MieterMagazin
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     MieterMagazin 4/2013                                                                                                                      5
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Panorama

                   IBB-WohnungsmarktBerIcht
                   attest für erfolglosigkeit
                   Berlins Wohnungsmarkt befindet                                   schnittlichen Wohnfläche pro Person   aus berufenem Munde der vorwie-
                   sich in der Phase des stärksten                                  (um 0,3 auf jetzt 38,5 Quadratme-     gend kommunalen Wohnungsver-
                   nachfrageanstiegs, und zukünf-                                   ter“).                                sorger nicht, als ob man schon viel
                   tig werden preiswerte Wohnun-                                    Dieses Ergebnis der alle Jahre wieder auf den Weg Gebrachtes erkennt.
                   gen mehr denn je gesucht werden                                  vorgenommenen IBB-Analyse gleicht     Und auch der Berliner Mieterver-
                   – zwei der wichtigsten ergebnisse                                in den entscheidenden Punkten je-     ein sieht wenig Konkretes: „Beim
                   des kürzlich vorgestellten Woh-                                  nem der Vorjahre, wobei die konkre- und mit dem Senat wird viel gere-
                   nungsmarktberichts der Investi-                                  ten Zahlen eine sich von Jahr zu Jahr det, aber etwas Handfestes ist da-
                   tionsbank Berlin (IBB).                                          hochschraubende Marktanspannung       bei noch nicht herausgekommen“,
                                                                                    widerspiegeln. Dass daraus keine Kon- so Geschäftsführer Reiner Wild.
                                                                                    sequenzen gezogen wurden, redet       Letztlich attestieren in ihrem Bericht
                                                                                    der Bericht mit dem Umstand klein,    auch die Experten der IBB dem Se-
                                                                                    dass „sich die Wohnungsmarktak-       nat Erfolglosigkeit bei seinen bishe-
                                                                                    teure zunächst der Tragfähigkeit der  rigen Bemühungen: Berücksichtige
                                                                                    Nachfrageentwicklung sicher sein      man, dass aufgrund eines Planungs-
                                                         Foto: Christian Muhrbeck

                                                                                    mussten, bevor Maßnahmen, Pla-        vorlaufs von mindestens zwei Jahren
                                                                                    nungen und Konzepte auf den Weg       bei den Baufertigstellungen noch
                                                                                    gebracht wurden“.                     keine Trendumkehr ablesbar ist, so
                                                                                    Und sind sie nun auf den Weg ge-      lasse sich diese wohl aber bei den
                                                                                    bracht? Der Verband der Berlin-Bran- 5600 im Jahr 2011 erteilten Bauge-
                                                                                    denburgischen Wohnungsunterneh-       nehmigungen erkennen. Die Ernüch-
Wer einen neuen                                                                     men (BBU) fordert, „an allen Stell-   terung folgt auf dem Fuße: „Zur De-
Mietvertrag ab-    Die Bevölkerung wächst durch Zuzü-                               schrauben für mehr Neubau und ei-     ckung der zusätzlichen Nachfrage
schließt, zahlt    ge und einen Geburtenüberschuss                                  ner Verbesserung der Wohnraum-        werden in Berlin in den nächsten
heute 14 Prozent   und damit auch die Nachfrage nach                                versorgung einkommensschwacher        Jahren jedoch bis zu 12 000 Woh-
mehr als noch      Wohnungen, dem kein entsprechen-                                 Haushalte zu arbeiten.“ Das klingt    nungen jährlich benötigt.“        uh
vor einem Jahr     des Angebot gegenübersteht. Die
                   Folge: Bei neuen Mietvertragsab-
                   schlüssen schnellten die verlangten
                                                                                                         auf den letzten Drücker
                   Mieten empor (plus 14 Prozent in-
                   nerhalb eines Jahres), Familien rü-                                                   In buchstäblich letzter Minute wurde die Zwangsräumung
                   cken zusammen, um einen Umzug                                                         einer Mieterin in Reinickendorf ausgesetzt. Die 67-jährige
                   zu vermeiden, und preiswerte Miet-                                                    Rosemarie F. sollte aus ihrer Wohnung in der Aroser Allee
                   wohnungen werden nachgefragt                                                          ausziehen, weil nach einem Eigentümerwechsel bei der
                   wie nie zuvor. Doch insbesondere in                                                   neuen Vermieterin keine Miete ankam. Die Gerichtsvoll-
                   den Innenstadtbezirken wird dieses                                                    zieherin war bereits vor Ort, als das Landgericht den Vor-
                   Markt segment durch Modernisierung                                                    gang stoppte, allerdings nur vorläufig. Die Räumung war
                   und allgemeinen Mietenanstieg klei-                                                   angewiesen worden, nachdem Rosemarie F. zur Verhand-
                   ner, die Nachfrage aber wächst –                                                                                      lung über die Räumungskla-
                   unter anderem durch wirtschaftlich                                                                                    ge nicht erschienen war und
                   schwache Zuzügler, Berufsbeginner                                                                                     das Amtsgericht Wedding
                   und Studenten.                                                                                                        den Vortrag der Eigentü-
                   Laut IBB-Wohnungsmarktbericht ist                                                                                     merin für schlüssig befand.
                                                                                    Foto: Peter Homann

                   davon auszugehen, dass auch dort,                                                                                     Als Grund für den kurzfris-
                   wo es noch preiswerte Altbaubestän-                                                                                   tigen Stopp der Räumung
                   de gibt – Wedding, Neukölln, Moa-                                                                                     gab das Landgericht an,
                   bit –, der „Druck“ zunehmen wird                                                                                      Rosemarie F. solle „vor ei-
                   und die Stadtrandsiedlungen von                                                                                       ner unbilligen Härte durch
                   Marzahn, Neukölln und Spandau mit                                                                                     die drohende Zwangsvoll-
                   ihren noch preiswerten Wohnungen                                                      streckung“ geschützt werden. Die Rentnerin ist schwer-
                   zum „Überlaufbecken“ für den Ber-                                                     behindert. Am Tag der versuchten Räumung haben rund
                   liner Wohnungsmarkt werden. Den                                                       200 Berliner in der Aroser Allee demonstriert. Rund 100
                   Umzugsstau und die damit verbun-                                                      Polizisten waren im Einsatz. Zum Zeitpunkt des Redak-
                   dene Bevölkerungsverdichtung do-                                                      tionsschlusses war offen, ob es einen neuen Termin für
                   kumentiert der Rückgang der durch-                                                    die Zwangsräumung geben wird.                          ws

6                                                                                                                                            MieterMagazin 4/2013
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
meDIatIon
                           nicht bis zum allerletzten

                                                                                                           Grafik: Valeriu Kurtu
                 konflikte wegen Lärm, Fahrrädern                  nen, aber immerhin jeder Siebte ist
                 im treppenhaus und sonstigen un-                  wegen des Dauerzoffs am Ende                                                                        Vorbeugen ist
                 annehmlichkeiten gehören in vielen                ausgezogen.                                                                                         bekanntlich bes-
                 mietshäusern zum alltag. Jeder drit-              Nun muss man nicht unbedingt                                                                        ser als bohren
                 te Deutsche fühlt sich von seinen                 Freundschaft schließen mit seinen
                 nachbarn schikaniert, wie eine ak-                Nachbarn, aber ein friedliches, rück-                      dämmende Untersetzer fürs Klavier.
                 tuelle studie des Internet-Portals                sichtsvolles Zusammenleben unter                          Marco Wälisch, der im Auftrag des
                „Immowelt“ ergab. Vor allem män-                   einem Dach sollte möglich sein. Der                       Berliner Mietervereins die Mediation
                 ner reagieren oft unangemessen                    Berliner Mieterverein bietet seinen                        durchführt, erklärt: „Häufig wird
                – manchmal sogar mit körperlicher                  Mitgliedern daher seit einigen Jah-                       von mir erwartet, dass ich die Partei
                 gewalt oder racheaktionen. ein                    ren die kostenlose Möglichkeit einer                       desjenigen ergreife, der sich gestört    L Kontakt:
                 wesentlich erfolgversprechenderer                 Mediation an.                                             fühlt.“ Aber darum geht es bei der        S 85 95 68 623,
                Weg ist die mediation.                             Bei dieser Art der Konfliktvermitt-                       Mediation nicht. Der Mediator ist         donnerstags von
                                                                   lung suchen beide Seiten, professio-                      grundsätzlich unparteiisch. Er gibt       17 bis 18 Uhr
                       39 Prozent der Befragten gaben in           nell begleitet von einem Mediator,                         niemandem recht, sondern unter-          Außerhalb der Be-
                       der Immowelt-Studie an, dass sie            nach einer einvernehmlichen Lösung.                       stützt die Streithähne beim Ringen        ratungszeit können
                       schon mal negative Erfahrungen mit          Diese sollte möglichst konkret sein,                      um einen Kompromiss. Die Erfah-           Sie eine Nachricht
                       ihren Nachbarn gemacht haben. 40            etwa dass künftig nur zu bestimm-                          rung zeigt, dass eine solche Konflikt-   hinterlassen, die
                       Prozent fühlen sich ständig kontrol-        ten Uhrzeiten Klavier gespielt wer-                       vermittlung auf Dauer mehr bringt,        Mediatoren rufen
                       liert, etwa bei der Mülltrennung.           den darf. Oder man einigt sich dar-                       als immer wieder die Polizei zu rufen     zurück. Das Ge-
                       Gut ein Drittel wurde vom Nach-             auf, dass im Kinderzimmer Teppich                          oder die Hausverwaltung anzuschrei-      spräch findet in
                       barn schon einmal beschimpft und            verlegt wird. Manchmal sind auch                           ben. „Wichtig ist, dass man nicht        den Räumen des
                       beleidigt. Zwar ignoriert mehr als          technische Lösungen möglich, etwa                         wartet, bis der Streit schon eskaliert    Berliner Mieter-
                       die Hälfte der Befragten die Schika-        Entkoppler für die Boxen oder schall-                      ist“, weiß Marco Wälisch. Birgit Leiß    vereins statt.
                                                                                                                             .

                                               gePLantes ZWeckentFremDungsVerBot
                                               ein Weg mit starkem gegenwind
                                                monatelang debattierten die Berli-    Ursprünglich war der Entwurf schon                          Frank Maciejewski, Rechtexperte
                                                ner regierungsfraktionen cDu und      für Herbst 2012 angekündigt wor-                            beim Berliner Mieterverein, sieht
                                                sPD über ein ins auge gefasstes       den. Doch die Diskussion hat sich                           eine mögliche Hürde in der Beurtei-
                                                Zweckentfremdungsverbot für           hingezogen. Immerhin: Mit dem                               lung des Zweckentfremdungsverbots
                                                Wohnraum in Berlin. nun scheint       jetzigen Gesetzestext sei man sogar                         durch die Gerichte: Auch wenn das
                           Zunehmend wer-       sich ein ergebnis abzuzeichnen:       weiter gegangen, als ursprünglich                           Abgeordnetenhaus dem Entwurf zu-
                           den ganz normale    „Wir sind uns über den entwurf         geplant, so Staatssekretär Gothe.                           stimmt, ist seine Zukunft längst nicht
                           Wohnungen als        koalitionsintern einig“, sagte eph-   Hatte man bisher nur verhindern                             gesichert. Mehrere Interessenverbän-
                           Urlaubsunterkünf-    raim gothe (sPD), staatssekretär in   wollen, dass noch mehr Wohnraum                             de, wie etwa die Eigentümerschutz-
                           te genutzt – ein     der senatsverwaltung für stadtent-    in Ferienunterkünfte umgewandelt                            Gemeinschaft „Haus & Grund“, ha-
                           Unding angesichts    wicklung, auf anfrage des mieter-     wird, will man nun auch an die rund                         ben bereits juristische Schritte ange-
                           der Wohnungsnot      magazin.                              12 000 nach einer Studie bereits be-                        kündigt. Sie sehen darin eine Verlet-
                                                                                      stehenden Touristenappartements                             zung ihrer Eigentumsrechte. Macie-
                                                                                      heran. „Wir haben einen Weg gefun-                          jewski: „Entscheidend wird sein, was
                                                                                      den“, so Gothe weiter, ohne auf die                         für die Gerichte schwerer wiegt: das
                                                                                      juristischen Einzelheiten eingehen zu                       Eigentumsrecht der Vermieter oder
                                                                                      wollen.                                                     die Wohnungsknappheit in Berlin.“
                                                                                      Der baupolitischer Sprecher der                             Gothe selbst sieht den Entwurf auf
                                                                                      CDU-Fraktion, Matthias Brauner,                             der juristisch sicheren Seite, auch
Foto: Christian Muhrbeck

                                                                                      gab an, über den erarbeiteten Ent-                          wenn er sich bewusst sei, dass die
                                                                                      wurf „persönlich happy“ zu sein –                           Ausweitung des Verbots die Gegner
                                                                                      zumal es gerade seine Partei gewe-                          nicht gerade besänftigen wird: „Der
                                                                                      sen sei, die auf die Ausweitung des                         Gegenwind wird jetzt noch stärker
                                                                                      Gesetzes auf bestehende Ferienwoh-                          werden“, vermutet er.
                                                                                      nungen bestanden hätte.                                     Wiebke Schönherr

                           MieterMagazin 4/2013                                                                                                                                           7
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Panorama

ENErgiEEiNspArVErorDNuNg
Auf einem Auge blind
Die Bundesregierung hat die Neu-           sagt Bauminister Peter Ramsauer
fassung der Energieeinsparverord-          (CSU). Die EnEV­Novelle stehe für
nung (EnEV) beschlossen. Nur für           eine „Energiewende mit Augenmaß“.
Neubauten sind verschärfte Anfor-          Ihm sekundiert Wirtschaftsminister
derungen vorgesehen. Vermieter             Philipp Rösler (FDP): „Energieeffi­
müssen künftig den Energieausweis          zienz lässt sich vor allem mit Anrei­
von sich aus vorzeigen.                    zen steigern, nicht mit staatlichen
                                           Eingriffen.“ Beim Setzen von Anrei­

                                                                                                    Foto: Christian Muhrbeck
 Neubauten sollen ab 2014 im Schnitt       zen hat die Bundesregierung aller­
 rund 12,5 Prozent weniger Primär­         dings versagt: Schwarz­Gelb brachte
 energie verbrauchen als bei der der­      weder ein CO2­Gebäudesanierungs­                                                                         Vorhandene Ge­
zeit geltenden Regelung. Der Wärme­        programm noch eine steuerliche För­                                                                      bäude spart die
verlust der Außenwände, der soge­          derung energetischer Sanierungen                                                                         Energieeinspar­
 nannte Wärmedurchgangskoeffi­             zustande.                                                                                                verordnung aus
zient, soll gleichzeitig um 10 Prozent     Für die Umweltverbände geht die
gesenkt werden. Für Neubauten, die         neue EnEV nicht weit genug. Der       schärfungen geben“, meint der
 ab 2016 errichtet werden, hebt man        BUND nennt sie einen Rückschritt.     BID­Vorsitzende Walter Rasch.
 diese Werte noch einmal um den            Die Bundesarbeitsgemeinschaft Im­     Beim Berliner Mieterverein (BMV)
gleichen Prozentsatz an. Die Anfor­        mobilienwirtschaft Deutschland (BID) bezweifelt man den angeblichen
 derungen für bestehende Gebäude           hingegen findet sie überzogen. Die    Teuerungseffekt der Verordnung.
werden hingegen nicht erhöht. Es           neue EnEV würde das Bauen so ver­ „Wenn am Schluss Nettokaltmieten
gibt keinerlei Nachrüstpflichten –         teuern, dass man im unteren Preis­    von 12 Euro herauskommen, dann
 auf diesem Auge ist die Verordnung        segment keine Wohnungen mehr er­      nicht wegen der energetischen An­
 blind.                                    richten könne. „Bevor das Wohnen      forderungen“, sagt BMV­Geschäfts­
„Für den Gebäudebestand sehen wir          in Deutschland zum Luxus wird, muss führer Reiner Wild.
 bewusst von Verschärfungen ab“,           es Alternativen zu den stetigen Ver­ Jens Sethmann

                       DiE BuNDEsrEgiEruNg BErichtEt
                       Das Armutszeugnis
                       selten ist über einen Bericht der Bun-                     In der Endfassung wird, anstatt auf          Sonnenseiten der Wirtschaftsnation
                       desregierung so viel debattiert und                        die Ungleichverteilung der Vermö­            Deutschland. Der Rückgang der Ar­
                       so sehr über einzelne sätze gestrit-                       gen explizit hinzuweisen, kommen­            beitslosigkeit wird hervorgehoben,
                       ten worden: Der vierte „Armuts-                            tarlos aufgelistet, dass auf die ver­        besonders die Quote der Jugendar­
                       und reichtumsbericht der Bundes-                           mögensstärksten zehn Prozent der             beitslosigkeit, die mit 5,4 Prozent die
                       regierung“, der im März vorgestellt                        Haushalte 53 Prozent des gesamten            momentan niedrigste in ganz Euro­
                       worden ist, polarisiert.                                   Nettovermögens entfallen (Zahlen             pa ist. Und: Der Niedriglohnsektor
                                                                                  aus dem Jahr 2008). Zehn Jahre frü­          habe wesentlich zum Beschäftigungs­
 Die Schattenseiten                                                               her lag die Quote dem Bericht zufol­         aufbau der vergangenen Jahre bei­
                                                            Foto: Daniel Schaub

    des Wohlstands                                                                ge bei 45 Prozent. Umgekehrt besaß           getragen.
   will die Bundes­                                                               die Hälfte der Haushalte 2008 nur            Für Ulrich Schneider, den Chef des
           regierung                                                              rund ein Prozent des Nettovermö­             Paritätischen Wohlfahrtsverbandes,
        nicht sehen                                                               gens. Fünf Jahre früher waren es             ist dagegen gerade die Entwicklung
                                                                                  noch 3 Prozent gewesen.                      des Niedriglohnsektors der Grund
                                                                                  Ob die Regierung das nun als unge­           für den wachsenden Anteil der Ar­
                                                                                  recht empfindet, darüber schweigt            men: „400­Euro­ und Niedriglohn­
                                                                                  die Endfassung des Berichts. Ursula          Jobs sorgen wegen unterbleibender
                                                                                  von der Leyen beschwichtigt: „Wir            Absicherung in der Rentenkasse für
                                                                                  gehören zu den Staaten, die am               die nächste Generation der von Al­
                                                                                  meisten die Ungleichheit durch               tersarmut Betroffenen.“ In dem Be­
                                                                                  Steuern und Sozialtransfers ausglei­         richt aus dem Ministerium sieht er
                                                                                  chen.“ Auch sonst verweisen Bericht          eine „peinliche Hofberichterstat­
                                                                                  und Ministerin hauptsächlich auf die         tung“.            Wiebke Schönherr

8                                                                                                                                            MieterMagazin 4/2013
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
stAuBsAugEr
schlechte Noten für die Beutellosen
Wer sich einen neuen staubsauger                             speziellen Düsen aufgerüstet wer­       unhygienische Sache und insbeson­        L Staubsauger
anschaffen will, steht vor der Qual                          den, etwa für Parkettböden. Elektro­    dere für Allergiker problematisch.“      in test, Ausgabe
der Wahl: mit Beutel oder ohne?                              bürsten können vor allem in Haushal­    Auch in puncto Saugleistung und          02/13, für 3 Euro
Muss es ein Modell für 800 Euro                              ten mit großen, robusten                Haltbarkeit überzeugen die Beutel­       herunterzuladen
sein oder tut’s auch eines vom Dis-                          Teppichböden sinnvoll sein, heißt es    losen nicht. Anders als für Wasch­       unter
counter für 60 Euro?                                         bei der Stiftung Warentest. Auch        maschinen oder Kühlschränke gibt         www.test.de/the­
                                                             Tierhaare werden von den rotieren­      es für Staubsauger kein Energie­La­      ma/staubsauger/
„Mindestens 100 Euro sollte man                              den Bürsten sehr gut aufgesaugt.        bel. Verbraucherschützer kritisieren     oder Bezug über
 schon ausgeben“, meint Cecilia Meu­                         Auf glatten Böden reicht dagegen        dies schon seit langem. Als Faustre­     Stiftung Warentest
 sel von der Stiftung Warentest. Bei                         ein guter Staubsauger mit Standard­     gel gilt: Mehr als 1600 Watt sollte      Lützowplatz 11­13
 einer aktuellen Untersuchung von                            düse aus.                               ein Sauger nicht haben.                  10785 Berlin
zehn Bodenstaubsaugern wurden                                Derzeit entscheiden sich rund 30 Pro­   Übrigens sind mittlerweile bereits       S 26 31 0
zwei Geräte mit „Gut“ bewertet, die                          zent der Käufer für Staubbox­Gerä­      Staubsauger­Roboter auf dem Markt.
für rund 150 Euro erhältlich sind. Für                       te. Die Aussicht, nie wieder Tüten      Auf Hartböden sind sie ganz brauch­
 den Testsieger von Vorwerk muss                             nachkaufen zu müssen, ist für viele     bar, aber beim gründlichen Saugen
 man zwar stolze 800 Euro hinblät­                           Verbraucher verlockend, weiß              von Teppichen schwächeln sie, wie
tern, doch der „Bosch Ergomaxx                               Cecilia Meusel. „Aber das                       frühere Untersuchungen der
                                         Quelle: Wallpaper.com

 Professional 1000“ für 370 Euro                             Entleeren und Reinigen der                       Stiftung Warentest ergaben.
 schnitt fast genauso gut ab. In die­                        Staubbox ist eine relativ                        Auf absehbare Zeit muss man
 ser Preisklasse verfügen fast alle                                                                            den Sauger also schon selber   F Dem Roboter
Modelle über umschaltbare Stan­                                                                                       durch die Wohnung       keine Chance: Am
 darddüsen für Teppich­ und Hart­                                                                                      schieben.              besten geht‘s noch
 böden. Viele können zusätzlich mit                                                                                   Birgit Leiß             immer von Hand

                     AsBEst
                     Ein sanierungsfahrplan muss her
                     Der Verband Berliner-Brandenburgi-                          war. Ein gesundheitliches Risiko geht   Eberhart. Mietervereins­Chef Wild
                     scher Wohnungsunternehmen (BBu)                             von den Platten allerdings erst aus,    verlangt: „Innerhalb von drei Mona­
                     hat jüngst öffentlich gemacht, dass                         wenn sie beschädigt werden.             ten sind durch alle städtischen Woh­
                     in rund 48 000 landeseigenen Woh-                           Die Zahlen über asbesthaltige Woh­      nungsunternehmen verbindliche Sa­
                     nungen asbesthaltige Bodenplatten                           nungen wurden auf Druck der Grü­        nierungspläne aufzustellen, die den
                     verbaut worden sind.                                        nen erhoben, die vergangenes Jahr       Mietern mitzuteilen sind.“
                                                                                 im Abgeordnetenhaus eine Anfrage        Das Entfernen der Bodenplatten samt
                     „Der fahrlässige Umgang mit asbest­                         zu diesem Thema gestellt hatten.        Kleber könnte die kommunalen Woh­
                     verseuchten Fußböden in Wohnun­                             Dem gingen zwei Berliner Gerichts­
                     gen muss endlich beendet werden“,                           urteile voraus, bei denen Mieter er­
                      so der Geschäftsführer des Berliner                        folgreich auf Mietminderung und                                                   Foto: Haack Abbruch GmbH
                      Mietervereins, Reiner Wild. Es habe                        Schadenersatzansprüche geklagt
                      bereits viele Vorfälle gegeben, bei                        hatten, weil ihre Wohnungen asbest­
    Beschädigte E     denen Mieter ihre Vermieter auf ge­                        haltige Bodenbeläge enthielten. Ein
    Asbest­Boden­     brochene Fußbodenplatten hinge­                            Mieter darf nun, sofern eine solche
    platten müssen   wiesen, die erforderlichen Sanierungs­                      Bodenplatte gebrochen ist, die Mie­
    vom Fachmann      arbeiten sich aber viel zu lange hin­                      te um zehn Prozent mindern (hier­
   entfernt werden   gezogen hätten. Auch der baupoliti­                         zu ein Beitrag im MieterMagazin
                      sche Sprecher der Grünen, Andreas                          3/2013, Seite 8: „Schadenersatz
                      Otto, fordert: „Ein Sanierungsfahr­                        auch für Spätfolgen“).                  nungsbaugesellschaften teuer zu ste­
                      plan muss her.“                                            Bislang sind die Bewohner der 48 000    hen kommen. Die Kosten schätzt der
                      Die betroffenen Wohnungen wurden                           Wohnungen mit Asbest­Böden nicht        BBU auf rund 350 Millionen Euro.
                      alle in den 50er bis 70er Jahren des                       über ihre Lage informiert worden.       Wie viele Wohnungen auch von Pri­
                     vergangenen Jahrhunderts gebaut,                            Man arbeite noch an einem geeig­        vateigentümern betroffen sind, ist
                      als die Gesundheitsgefahr, die von                         neten Verfahren, die Bewohner auf­      bislang nicht bekannt.
                     Asbest ausgeht, noch nicht bekannt                          zuklären, so der BBU­Sprecher David     Wiebke Schönherr

MieterMagazin 4/2013                                                                                                                                           9
IMMOWATCH Die Ergebnisse - Berliner Mieterverein eV
Panorama

                                             DAS AktuEllE INtErVIEW
                                             Mieterbeiräte fordern mehr Beteiligung
                                             In den sechs städtischen Berliner      rungen und unser Wissen um kon­          gen reduziert oder sogar vollständig
                                             Wohnungsbaugesellschaften arbei­       krete Mietsituationen bei der Erar­      zurückgenommen wurden. Mieter,
                                             ten mehr als 50 gewählte ehrenamt­     beitung des Mietspiegels einfließen      die aufgrund einer schwierigen per­
                                             liche Mieterbeiräte. Einige Gesell­    zu lassen. Wir sehen einen dringli­      sönlichen oder sozialen Situation
                                             schaften arbeiten gut mit den Beirä­   chen Bedarf, seine Wissenschaftlich­     nicht in der Lage sind, Kontakt zum
                                             ten zusammen, andere dulden sie le­    keit und Transparenz weiterzuent­        Vermieter herzustellen, unterstützen
                                             diglich oder lehnen sie ab. Das Mie­   wickeln.                                 wir besonders. Sozialverträgliche
                                             terMagazin sprach mit Eberhard El­     MieterMagazin: Wie könnte eine           Mieten setzen vor allem eine Ände­
                                             sing, Horst Baer, Horst Neumann        Mitarbeit aussehen?                      rung des Mietrechts voraus, deshalb
                                             und Dr. Anne­Marie Czihak, Vertre­     Horst Baer: Die Mieterbeiräte ver­       suchen und pflegen einige Mieter­
                                             ter der Mieterbeiräte „Frankfurter     langen keinen Sitz in der zuständi­      beiräte auch Kontakte zur Politik auf
                                             Allee Süd“ und „Anton Saefkow“.        gen Arbeitsgemeinschaft, sondern         Bezirks­ und Landesebene.
                                                                                    Partizipation in Form von Anhörun­       MieterMagazin: Ihre Arbeit ist eh­
                                                                                    gen, etwa bei der Einordnung und         renamtlich. Wie ist die Rechtslage?
                                                                                    Bewertung von Wohnungsmerkma­            Eberhard Elsing: Seit Jahren existiert
                                                                                    len, bei der Festlegung von Sonder­      keine Rechtsgrundlage mehr. Am
                                                                                    merkmalen sowie bei Entscheidun­         30. Januar 2013 haben sich deshalb
                                                                                    gen zur Wohnlageneinstufung. Das         zwei Mieterbeiräte des Wohnungs­
                                                                                    kann funktionieren, wenn der politi­     unternehmens Howoge mit einem
Foto: Rainer Bratfisch

                                                                                    sche Wille dazu da ist.                  Schreiben, das von acht weiteren
                                                                                    MieterMagazin: Welchen Beitrag           Mieterbeiräten aus vier städtischen
                                                                                    können Mieterbeiräte zur Erhaltung       Wohnungsbaugesellschaften mit­
                                                                                    sozial verträglicher Mieten leisten?     getragen wird, an Senator Michael
                                                                                    Horst Neumann: Die Mieterbeiräte         Müller gewandt. Eine wesentliche
                         Aktive Mieterbei-                                          erwarten eine Partizipation, die stän­   Forderung besteht in einer dem ak­
                         räte sehen sich     MieterMagazin: Sie verlangen eine      dige Aufwärtsbewegung der Mie­           tuellen Stand angepassten neuen
                         gebremst durch      demokratische Mitwirkung der Mie­      tenschraube zu bremsen, indem sie        Rechtsverordnung, wie es sie zwi­
                         Politik und Woh-    terbeiräte, insbesondere bei der Er­   Mieter bei der Abwehr unberechtig­       schen 1996 und 2006 bereits gab.
                         nungsverwaltungen   arbeitung des Mietspiegels. Was        ter Mieterhöhungsverlangen unter­        Positiv ist: Zwischen den Mieterbei­
                                             steht dem im Wege?                     stützen. Durch die richtige Bewer­       räten und der Geschäftsführung der
                                             Dr. Anna­Marie Czihak: Es ist nicht    tung der Wohnungen und des Wohn­         Howoge wurden Vereinbarungen
                                             nur eine Wand, es ist ein Bollwerk,    umfeldes konnte mehrfach erreicht        geschlossen.
                                             das uns daran hindert, unsere Erfah­   werden, dass Mieterhöhungsverlan­        Interview: Rainer Bratfisch

                                                                                    DEr lItErAturtIpp
                                                                                    kunst an der Fassade –
                                   DEr MIEtrECHtStIpp                               und ein Blick dahinter
                                 Mietminderung nur,                                 Eine willkommene Abwechslung im Einerlei immer wie­
                                                                                    der gleicher Fassaden sind Wandbilder. Und sie stärken
                                 wenn Mängel bewie­                                 die Identifikation der Bewohner mit ihrem Kiez. Norbert
                                sen werden können                                   Martins dokumentiert seit 1975 Berliner Fassaden. Einige
                                                                                    sind längst entfernt oder von einer Wärmedämmung ver­
                                                                                                                                                  L Norbert und
                                                                                                                                                  Melanie Martins:
                     Wer die Miete mindert, muss den zugrunde­                      deckt, manche Gebäude mit Wandbildern abgerissen.             Hauswände statt
                     liegenden Mangel notfalls auch vor Gericht                     Schade – einen Denkmalschutz für Wandbilder gibt es           Leinwände – Ber-
                     beweisen können. Allein Fotos genügen dazu                     nicht. Und wer weiß schon, wer die noch vorhandenen           liner Wandbilder.
                     nicht. Eine Bestätigung durch möglichst quali­                 Bilder wann entworfen und ausgeführt hat? Das Buch            Berlin 2012, 144
                     fizierte Zeugen ist am überzeugendsten. Gera­                  erzählt auch die Geschichten hinter den Bildern: Wie          Seiten, 29,90 Euro
                     de bei sehr subjektiv empfundenen Mängeln –                    drei Jungen und ein Mädchen nach einem fertiggestell­
                     etwa Lärm­ oder Geruchsbelästigungen – soll­                   ten Wandbild einen Ausbildungsplatz als Maler und La­
                     te neben einem detaillierten Mängelprotokoll                   ckierer erhielten, oder wie ein Österreicher von einem
                     immer ein Zeuge benannt werden können, der                     Wandbild in der Zillestraße so begeistert war, dass er es
                     die Protokollangaben bestätigen kann.    mr                    sich an sein Haus am Bodensee malen ließ.             rb

                         10                                                                                                                MieterMagazin 4/2013
StroMtArIFrECHNEr IM tESt
Vorsicht geboten
Die Stiftung Warentest hat Strom­                                                       Strommenge zwar günstig geliefert                            F Es erfordert
kosten­Vergleichsportale getestet.                                                      wird, der Kunde jedoch bei niedri­                           einiges Wissen, um
Das Ergebnis: kein portal ist ver­                                                      gerem Verbrauch kein Geld zurück­                            sich im Wirrwarr
braucherfreundlich, ein „Gut“                                                            bekommt und bei Mehrverbrauch                               der Stromtarife
konnte nicht vergeben werden.                                                           teuer hinzukaufen muss. Verträge                             zurechtzufinden
                                                                                         sollten Kündigungsfristen von vier
                                         Foto: Eon
Zum Jahresbeginn sind die Stromprei­                                                     bis sechs Wochen haben und sich
se bundesweit um durchschnittlich                                                        nicht automatisch verlängern. Ein
fast 12 Prozent gestiegen. Viele Mie­                                                    Neukunden­Bonus kaschiert die tat­
ter denken über einen Wechsel des               das erstbeste Angebot zu nehmen.         sächlichen Kosten, deshalb sollte
Anbieters nach. Sich im Tarif­Dschun­           Anita Stocker von der Stiftung Wa­       unbedingt der Punkt „Bonus im End­
gel der etwa 1100 deutschen Strom­              rentest: „Wer die Voreinstellungen       preis“ weggeklickt werden.                                  L Zum Weiter-
anbieter mit Tausenden von Preisen              der Rechner übernimmt, erhält mehr       Nur zwei der getesteten Portale –                           lesen:
zurechtzufinden, ist jedoch nicht               oder minder fragwürdige Ergebnis­        Energieverbraucherportal und Haus­                          „Im Wirrwarr
leicht. Vergleichsportale wie Verivox,          se.“ Wichtig ist, die Filtermöglichkei­ pilot – filtern Lockangebote von                             der Tarife“,
Check 24 und Toptarif versprechen,              ten der Stromtarifrechner selbststän­   vornherein aus. Hier stehen auf den                          test 3/2013,
den optimalen Anbieter zu finden                dig einzustellen. Keinesfalls sollten   vorderen Plätzen „überwiegend bis                            Seite 60-63;
(das MieterMagazin berichtete in sei­           Tarife mit Vorkasse abgeschlossen        ausschließlich“ faire Tarife, aber die                      „Kein Stress
ner Ausgabe 4/12, Seite 23: „Preis­             werden, bei denen der Betrag für         Ergebnisse sind teils intransparent,                        mit Strom“,
vergleich mit Tücken“). Nach wie vor            den geschätzten Jahresverbrauch         teils sind die Preise falsch. Auch sie                       Finanztest 3/2013,
stehen jedoch dubiose Dumping­An­               im Voraus zu überweisen ist. Die         erhielten von den Testern nur ein                           Seite 58-59;
gebote auf den vorderen Plätzen.                Stiftung Warentest warnt auch vor       „Befriedigend“.                                              www.test.de/
Die Stiftung Warentest warnt davor,             Pakettarifen, bei denen eine feste       Rainer Bratfisch                                            stromtarifrechner

                       BSG zu HArtz­IV­WoHNkoStEN
                       Jobcenter muss Modernisierungskosten zahlen
                       Hartz­IV­Bezieher haben das recht,                                                                         einen Teil der Miete aus eigener Ta­
                       mit ihrem Vermieter eine Verbesse­                                                                         sche zu zahlen, so das Landessozial­
                       rung des Wohnstandards zu verein­                                                                          gericht.
                       baren, auch wenn dadurch die Mie­                                                                          Das Bundessozialgericht sah das an­
   Das Bundes- E       te steigt. Solange die festgelegten                                                                        ders. Bei modernisierungsbeding­
    sozialgericht in   Angemessenheitsgrenzen durch den                                                                           ten Mieterhöhungen sei keine vor­
    Kassel urteilte,   fälligen Modernisierungszuschlag                                                                           hergehende Genehmigung durch
                                                                                                           Foto: Peter Schlömer

  dass auch Hartz-     nicht überschritten werden, muss                                                                           das Jobcenter erforderlich, so das
     IV-Bezieher in    das Jobcenter die kosten überneh­                                                                          Gericht. Im Gesetz, so stellten die
  den Genuss einer     men. Das entschied das Bundes­                                                                             obersten Sozialrichter klar, gebe es
   Modernisierung      sozialgericht in einem unlängst ver­                                                                       keinen Grundsatz, wonach die ur­
   kommen dürfen       öffentlichten urteil.                                                                                      sprüngliche Miete eines Hartz­IV­
                                                                                                                                  Empfängers nicht steigen darf. Es
                       In dem vorliegenden Fall ging es um          Jobcenter Marzahn­Hellersdorf,                                gelte vielmehr der Grundsatz der
                       eine Alleinerziehende, die sich mit ih­       den Modernisierungszuschlag zu                               Übernahme der mietvertraglich ver­
                       rer Vermieterin auf eine Verfliesung          übernehmen. Begründung: Es ha­                               einbarten Kosten innerhalb der An­
                       des Badezimmers geeinigt hatte. Vor­          be sich um eine nicht notwendige                             gemessenheitsgrenzen.
                       her war das fensterlose Bad unge­            „Wunsch­Modernisierung“ gehan­                                Für die Hartz­IV­Beratungsstellen
                       fliest, was immer wieder zu Schim­            delt, die zudem nicht mit dem Amt                            ist das Urteil wenig überraschend.
                       melbildung führte. Die Warmmiete              abgesprochen gewesen sei.                                    Es komme immer wieder zu Fehlern,
                       für die Zweizimmerwohnung stieg               Das Sozialgericht und das Landes­                            gerade bei der Übernahme der Wohn­
L Urteil: Bundes-      durch die Baumaßnahme von 400                 sozialgericht hatten dem Jobcenter                           kosten. Doch nicht alle Betroffenen
sozialgericht vom      auf 429,27 Euro. Obwohl die neue              recht gegeben. Die Mieterin könne                            haben die Energie, ihr Recht durch
23. August 2012        Miete unterhalb der Angemessen­               ja ihren Mehrbedarfszuschlag für                             alle Instanzen durchzusetzen.
– B 4 AS 32/12 R       heitsgrenze liegt, weigerte sich das          Alleinerziehende verwenden, um                               Birgit Leiß

MieterMagazin 4/2013                                                                                                                                                 11
Panorama

WoHnunGsBAu
Bauen statt suchen?
Gemeinschaftsmodelle im Woh­                                                                           te von Vorteil: Die Menschen ziehen      F Baugruppen
nungsbau sind auch in Berlin der­                                                                       nicht ins Umland, zahlen hier ihre      sollen mehr von der
zeit gefragt. Angesichts zunehmen­                                                                     Steuern, Quartiere werden sinnvoll       konzeptbezogenen

                                                                                  Foto: Sabine Münch
der Wohnungsnot ist selbstorgani­                                                                      verdichtet. Ökologische und nach­        Grundstücksver-
siertes Bauen für viele Wohnungs­                                                                       haltige Bauweisen verbessern die        gabe des Senats
suchende eine Alternative. Aber lin­                                                                   Umweltbilanz. Solche Projekte sind       profitieren
dert ein „dritter Weg“ zwischen                                                                         auch ein Muster für Engagement
dem staatlich subventionierten                                                                          und mehr Demokratie in der Stadt.
und dem renditeorientierten Woh­                                                                        Noch scheitern allerdings viele Pro­
nungsbau tatsächlich den Mangel        werden nicht für die dringend erfor­                             jekte an fehlenden oder zu teuren       L Literatur:
an bezahlbaren Wohnungen? Im            derliche Entspannung auf dem Ber­                               Grundstücken. Daniela Augenstein,       Wohnen in
Hinblick auf die Internationale Bau­    liner Wohnungsmarkt sorgen. Aber:                              Sprecherin der Senatsverwaltung          Gemeinschaft
ausstellung Berlin 2020 werden         „Die Mischung macht’s“, so Senats­                              für Stadtentwicklung und Umwelt:         Von der Idee zum
entsprechende Modelle diskutiert.       baudirektorin Regula Lüscher auf                               „Im Rahmen der Neuausrichtung der        gemeinsamen Haus
                                        einer IBA­Veranstaltung unter dem                               Berliner Liegenschaftspolitik ist be­   Berlin: Stattbau
Baugruppen und Baugemeinschaften Motto „Eigeninitiative statt Woh­                                      absichtigt, das mit den Baugruppen­     GmbH 2012,
errichten für bis zu 25 Prozent weni­ nungssuche – Gemeinschaftsmo­                                     portfolios erstmals ausprobierte Kon­   116 Seiten;
ger Kosten individuell und ökologisch   delle im Wohnungsbau“. Allerdings                              zeptvergabeverfahren verstärkt an­       im Internet:
geplante Häuser – letztendlich zum      nicht nur in Baulücken sollten Bau­                            zuwenden. Damit dürften auch Bau­        www.stadtent
Selbstkostenpreis. Ein Weg zur Lö­     willige aktiv werden, sondern auch                               gemeinschaften eine größere Chan­       wicklung.berlin.de/
sung des Berliner Wohnungspro­          in Neubau­ und Bestandsgebieten.                                ce bekommen.“ Ein erster Schritt,       bauen/baugemein
blems? Selbstorganisierte Wohnpro­ Für die Stadt Berlin sind selbstorga­                               weitere müssen folgen.                   schaft/de/down
jekte, ob zur Miete oder als Eigentum, nisierte Miet­ und Eigentumsprojek­                              Rainer Bratfisch                        load.shtml

                      AKtIonsBünDnIs Zur EnErGIEWEnDE
                      Kosten gerecht verteilen
                                                             Es geht den Initiatoren nicht um die                          hinnehmbar sei, wenn Mieter nach
                                                             Preisdebatte, mit der die Gegner des                          energetischer Sanierung ihre Woh­
                                                            Atomausstiegs derzeit wieder Stim­                             nung aufgeben müssten, weil sie die
                                                             mung machen. Im Gegenteil, die                                Miete nicht mehr aufbringen können.
                                                             Energiewende sei der Garant einer                             Das Aktionsbündnis verlangt daher
                                                             in Zukunft bezahlbaren Energiever­                            in seinem Acht­Punkte­Forderungs­
                                                          Foto: Malte Hentschke

                                                             sorgung, heißt es in dem Positions­                           katalog eine Aufstockung der För­
                                                             papier. Steigende Preise für Strom                            dermittel für die Gebäudesanierung.
                                                             und Heizung seien nicht allein dem                            Subventionen für fossile Energieträ­
                                                            Ausbau der erneuerbaren Energien                               ger sowie Privilegien der Industrie
                                                             anzulasten. „Wer die Diskussion                               müssten abgeschafft werden. Des
                                                             über die Energiewende als eskalie­                            Weiteren müsse man dafür sorgen,
Ex-Umweltminis-                                              rende Preisdebatte führt, spielt mit                          dass sich auch Einkommensschwa­
ter Klaus Töpfer      Die Energiewende ist eine der wich­ der Zustimmung der Bevölkerung“,                                 che einen angemessenen Energie­
(Mitte) ist Schirm-   tigsten Herausforderungen der Zu­      erklärte der frühere Bundesumwelt­                            verbrauch leisten können. Dazu ge­
herr des Aktions-     kunft. Doch die Kosten werden bis­ minister Klaus Töpfer, der die Schirm­                            hört unter anderem eine kostenlose
bündnisses zur        lang äußerst ungerecht verteilt: Für   herrschaft des Bündnisses übernom­                            Energiesparberatung und die Erst­
Energiewende          die Industrie gibt es großzügige Ver­ men hat.                                                       ausstattung von Wohnungen für
                      günstigungen, während die Verbrau­ Dass es Klimaschutz nicht zum Null­                               Hartz­IV­Bezieher mit energieeffi­
                      cher mit steigenden strom­und Miet­ tarif gibt, verstehe jeder, meint der                            zienten Geräten. Vor allem aber be­
                      preisen belastet werden. Ein neues     Direktor des Deutschen Mieterbun­                             darf es einer Anpassung von Arbeits­
                      Aktionsbündnis aus Verbänden, Kir­     des (DMB), Lukas Siebenkotten:                                losengeld, Grundsicherung, Wohn­
                      chen und Gewerkschaften fordert       „Doch die Akzeptanz steht und fällt                            geld und ähnlichen staatlichen Leis­
                      nun eine sozial gerechte Gestaltung    mit der sozial gerechten Verteilung                           tungen an die steigenden Energie­
                      der Energiewende.                     von Kosten und Belastungen.“ Nicht                             kosten.                  Birgit Leiß

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BAMBuspArKEtt
Laufen auf Gräsern
Bambusparkett wird als Alternati­        Marcelli Kelek, Inhaber von „Bam­
ve zu Holz und Laminat immer be­         bus Komfort“ in Berlin. Weitere Vor­
liebter. Der Bodenbelag aus asiati­      teile: Bambus ist extrem robust und
schen Gräsern sieht nicht nur edel       sogar härter als Eiche, wie Forscher

                                                                                                                                                  Foto: Capture One
aus, sondern ist auch äußerst stra­      am Institut für Holzforschung der
pazierfähig. Allerdings sollte man       TU München in einem Test bestätig­
auf Qualität und fachgerechte Ver­       ten. Weil es zudem bei Feuchtigkeit
legung achten.                           nicht quillt, eignet es sich auch gut
                                         für Küchen und Bäder.
 Bambus, das in Asien eine lange Tra­    Allerdings gibt es große Qualitätsun­                                              Ökologisch unbe-
 dition als Nutzpflanze hat, ist kein    terschiede. Vor allem Billigware ist    Fehler. Daher sollte man darauf ach­      denklich, vielseitig
 Holz, sondern ein schnell wachsen­      häufig mit Pestiziden belastet, oder    ten, einen erfahrenen Fachbetrieb        anwendbar: Parkett
 des Riesengras. Geerntet werden         es wurden in Europa nicht zugelas­      zu beauftragen. Klickparkett kann               aus Bambus
 ausschließlich die verholzten Stiele,   sene Kleber verwendet. „Für hoch­       man mit einiger Geschicklichkeit –
 die Pflanze selber bleibt stehen und    wertiges Bambusparkett muss man         und guter Beratung – auch selbst
wächst weiter – bis zu einem Meter       schon mindestens 40 Euro pro Qua­       verlegen. Sofern es schwimmend
 am Tag. Anders als bei Tropenholz       dratmeter ausgeben“, so Kelek.          verlegt wurde, kann man es dann
 ist also kein Kahlschlag in der Natur   Genau wie Holzparkett wird Bam­         bei einem Umzug auch mitnehmen.
zu beklagen, Bambus hat in Sachen        busparkett entweder schwimmend          Vor einer großflächigen Verklebung
 Nachhaltigkeit eine makellose Bilanz.   verlegt oder verklebt, anschließend     – was in puncto Trittschall besser ist
„Der ökologische Aspekt ist den meis­    wird mit Öl oder Lack versiegelt. Da    – muss der Vermieter um Erlaubnis
ten Kunden neben der ansprechen­         sich Bambus anders verhält als Holz,    gefragt werden.
 den Optik am wichtigsten“, sagt         passieren bei der Verlegung häufig      Birgit Leiß

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                                                                                   Jeden Freitag aktuell bei
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MieterMagazin 4/2013                                                                                                                       13
TiTel

                                             Steigende Mieten, teure Modernisierungen,             Mieter müssen einen immer größe­
                                                                                                   ren Anteil ihres Einkommens für die
                                             spekulativer Wohnungsleerstand, Zweckent­             Wohnkosten aufbringen.
                                             fremdung und Abriss von Wohnraum sowie                Diese Beobachtungen sind für die
                                                                                                   Berliner Mieter längst Alltagserfah­
                                             immer mehr Umwandlungen von Mietwoh­                  rungen. Doch weil es darüber keine

               IMMOWATCH                     nungen in Eigentum – das sind die Erfahrun­
                                             gen der Berliner Mieter mit dem angespann­
                                             ten Wohnungsmarkt. Der Berliner Mieterver­
                                                                                                   verlässlichen Statistiken gab, haben
                                                                                                   die politischen Entscheidungsträger
                                                                                                   solche Erfahrungen als subjektive
                                                                                                   Einzelfallschilderungen abgetan und
                                                                                                   gleichzeitig das immer gleiche Lied
                                             ein (BMV) hat in den vergangenen Monaten              von hohen Leerstandszahlen und ei­
                                                                                                   nem entspannten Wohnungsmarkt
                                             mit seiner Aktion „IMMOWATCH“ die Mie­                abgesungen. Die ehemalige Stadt­
                                             ter nach ihren Beobachtungen auf dem Ber­             ent wicklungssenatorin Ingeborg
                                                                                                   Junge­Reyer (SPD) hat dieses Lied
                                             liner Wohnungsmarkt befragt. Die Ergebnis­            noch um eine Strophe ergänzt: Man
                                             se zeigen, dass der Druck dort größer wird.           beobachte die Entwicklungen auf
                                                                                                   dem Wohnungsmarkt sehr genau –
                                             Der BMV sieht sich in seinen wohnungs­                Folgen hatten ihre Beobachtungen
                                                                                                   nicht. Das Ergebnis eines runden
                                             politischen Einschätzungen bestätigt: „Jetzt
                                                                                                   Jahrzehnts wohnungspolitischer Ta­
                                             heißt es handeln“, lautet sein dringender             tenlosigkeit haben die Berliner Mie­
                                                                                                   ter jetzt auszubaden.
                                             Appell an den Senat.                                  Um Entwicklungen und Tendenzen
                                                                                                   auf dem Berliner Wohnungsmarkt
                                                                                                   mit Daten zu untermauern, hat der
                                                                                                   Berliner Mieterverein unter seinen

                                             Die Ergebnisse                                        150 000 Mitgliedern eine Umfrage
                                                                                                   durchgeführt. Unter dem Titel „IM­
                                                                                                   MOWATCH – Mieter beobachten
                                                                                                   den Wohnungsmarkt“ wurde in den
                                                                                                   sechs MieterMagazin­Ausgaben von
                                                                                                   Juni bis Dezember 2012 und im In­
                                                                                                   ternet ein zweiseitiger Fragebogen
                                                           Auf dem Berliner Wohnungsmarkt          veröffentlicht, auf dem Angaben zur
                                                           hat sich die Lage der Mieter in den     Miethöhe, zu Leerstand und Zweck­
                                                           letzten Jahren deutlich verschlech­     entfremdung von Wohnraum, zu
                                                           tert. Angebot und Nachfrage stehen      Modernisierungskosten und zur Um­
                                                           längst nicht mehr im Gleichgewicht      wandlung von Miet­ in Eigentums­
                                                           – das gilt nicht mehr nur für die ge­   wohnungen erfragt wurden. Die
                                                           fragtesten Innenstadtkieze, sondern     Fragebögen sind nun ausgewertet.
                                                           für die meisten Bezirke. Wer eine       Der Berliner Mieterverein sieht sich
     O-Ton                                                 neue Wohnung sucht, steht oft in        durch die Ergebnisse von IMMO­
                                                           Konkurrenz zu Dutzenden anderen         WATCH in seinen Bewertungen zen­
     Stefan D. aus der Bielefelder                         Mietinteressenten. Bei Neuvermie­       traler Wohnungsmarktprobleme be­
     Straße in Wilmersdorf:                                tungen verlangen die Vermieter ei­      stätigt.
     „Die Investoren aus Übersee – oder                    nen erheblichen Aufschlag auf die
     wo immer sie sitzen – wollen nur                      vorherige Miete. Wer nicht unbe­
     Zahlen lesen, aber können nichts                      dingt umziehen muss, bleibt in sei­     Miethöhe bei
     fühlen, und ihre Handlanger hierzu­                   ner alten Wohnung. Selbst wenn die
     lande tun es ihnen gleich. Und im­                    Wohnung, etwa durch den Auszug
                                                                                                   neuen Mietvertrags-
     mer mehr Leute spielen dieses arm­                    der Kinder, eigentlich zu groß ist,     abschlüssen
     selige Spiel mit, von unseren Politi­                 lohnt es sich kaum, eine kleinere
     kern ganz zu schweigen. Wo wird                       Wohnung zu suchen, weil die oft         In den meisten Fällen müssen Mieter
     das alles einmal enden?“                              genauso teuer ist. Und auch in lau­     nach einem Umzug einen größeren
                                                           fenden Mietverhältnissen steigen        Teil ihres Haushaltsnettoeinkommens
                                                           die Mieten schnell an. Die Berliner     für die Miete aufbringen als zuvor.

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