Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein

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Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Königsteiner

Burgfest

10. bis 13. Juli 2009
Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
07809-9387 KO FB1079 4/7/09 9:30 AM Page 1

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Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Königsteiner

Burgfest

Vom Vorwerk
zum Alten Rathaus

Festbuch zum
Königsteiner Burgfest 2009

Herausgegeben vom
Burgverein Königstein e.V.
Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
V Ihr Partner für den Verkauf und die Vermietung von
        errückte Zeit –das
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    E    s regiert mit Ehrfurcht und Freude das neue Burgfräulein.

    R    uhm soll ihr dafür zuteil werden. Ihre

    E    rscheinung und Ausstrahlung soll Königstein

    N    och weit über ihre Amtszeit hinaus in Erinnerung bleiben.

    A    uch Euch Leut‘ viel Spaß dabei wünscht das

    I.   Burgfräulein in unserer Familie.

Die Insel der Gastlichkeit
Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Inhalt                                       Vor 100 Jahren in Falkenstein:
                                             Die Einweihung des „Offiziers-
                                             heim Taunus“ – eine Heilanstalt
                                                                                  61

Grußworte                           4        für kaiserliche Offiziere
Von Bürgermeister Leonhard Helm,             Von Hermann Groß
Schirmherr Alexander Prinz                   Entwurf des Stickmotives für die     69
zu Stolberg-Roßla und Präsidentin            Robe von Burgfräulein Verena I.
Brigitte Oswald-Mazurek                      Von Inga Ernst
Programm                            11       Fotos von Udo-Rainer Hecht

Eintrittspreise, Buspendelverkehr   13       Burgfräulein 2009 Verena I.          71
und Burgöffnungszeiten                       Von Verena Hees

Kinderprogramm auf der Burg         15       Auszüge aus unserem Fotoalbum        73
                                             vom Königsteiner Burgfest 2008
Festzug 2009                        17       Von Birgit Becker
                                             Fotos von Stefan Jung/TZ und
Königsteins ältestes Rathaus        21       Udo-Rainer Hecht
Von Brigitte Oswald-Mazurek
                                             Fotografen gesucht                   76
Salvaguardia                        24       Von Birgit Becker
Von Alexander Prinz zu
Stolberg-Roßla                               Von Kindern für Kinder               77
                                             Von Markus Reichardt
Vom Vorwerk zum Rathaus             27
Von Ellengard Jung                           Die Seiten für kleine Burgfräulein   79
                                             und junge Ritter
Die Kochkunst und das               36       Von Anne-Katrin Sura und dem
Tafelwesen in Mittelalter
                                             Verein für Heimatkunde e.V.
und Renaissance
Von Edmund Brütting                          Herzlichen Glückwunsch!              87
Das Alte Rathaus im Spiegel         41       Erlebnisse der Hohen Burgfrauen      89
der letzten 100 Jahre                        von Königstein
Von Beate Großmann-Hofmann                   Von Gabriele Trabert und
                                             Sabine Wieland
Die Königsteiner Elle               49
am Alten Rathaus                             Die Burgfräulein des Burgvereins     92
Von Ellengard Jung
                                             In Memoriam, Dankeschön,             93
Der Burgsitz der Kugelherren        51       Burgfest 2010
zu Königstein im Taunus –
Ausgrabung im Juni 1969                      Burgfest 2009, Impressum             94
Von Rudolf Krönke, 1969                      Beitrittserklärung                   95
Ein Blick zurück in das Jahr 1909   55
Von Beate Großmann-Hofmann

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Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Grußworte                                           frohes, generationenübergreifendes Fest.
                                                    Dennoch ist ein ernstes Wort erlaubt: In den
                                                    letzten Jahren hat der hohe Alkoholkonsum
                                                    junger Menschen einen zunehmend schalen
                                                    Beigeschmack nicht nur zu diesem fröhlichen
                                                    Fest gegeben. Der Burgverein bemüht sich
                                                    hier gemeinsam mit den Vereinen und der
                                                    Stadt um eine grundlegende Verbesserung.
                                                    Schärfere Alkohol- und Alterskontrollen
                                                    sind unvermeidbare Begleiterscheinungen
                                                    dieser Bemühungen, für die wir um Ihr
                                                    Verständnis bitten.

                                                    In diesem Jahr steht das Fest unter dem
                                                    Zeichen des Alten Rathauses: Gemeinsam
                                                    mit der Burg ist es als herausragendes
                                                    Denkmal Wahrzeichen unserer Stadt und
                                                    gemeinsam mit unserer Burg steht es als
                                                    besonderes Kulturgut seit Neuestem unter
Liebe Königsteinerinnen und Königsteiner,           dem Schutz der Haager Konvention. Es
sehr geehrte Gäste des Burgfestes,                  steht wie kein anderes Gebäude für die engen
                                                    Gassen, die kleinen Fachwerkhäuser und den
vom 10. bis 13. Juli 2009 lebt unsere Burg          liebenswerten Charme unserer Altstadt. Es
wieder auf: Keller und Höfe der roman-              ist der ideale Ort für unser Heimatmuseum,
tischen Ruine werden von Menschen aller             und es spielt bei jedem Burgfest eine zentrale
Generationen belebt, das bunte Treiben bringt       Rolle als Ort der feierlichen Eröffnung und
vergangene Zeiten in Erinnerung, in denen           Schlüsselübergabe.
die Burg der Stadt, aber auch dem benach-
barten Handelsweg, Schutz und Zuflucht bot.         Gerade für das politische Geschehen in
Die Stadt feiert zum 59. Mal das traditio-          unserer Stadt hatte das Haus früher aller-
nelle Königsteiner Burgfest, zu dem ich Sie         dings eine weitaus größere Bedeutung: von
alle sehr herzlich grüße.                           1676 bis 1909, also 233 Jahre, war das
                                                    ehemalige Torhaus Rathaus der Stadt.
Das Fest ist längst fester Bestandteil des          Man mag das kaum glauben, aber in den
kulturellen Lebens unserer Region geworden.         kleinen Räumen fand nicht nur die Stadt-
Weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus          verwaltung Platz, sogar die Stadtverordneten-
zieht es Besucher in seinen Bann, die die           versammlungen konnten dort stattfinden.
besondere Mischung aus Geschichte,                  Die letzte Stadtverordnetenversammlung
Romantik, Abenteuer und Geselligkeit                fand im Jahr 1909 statt, als durch den
suchen. Die Stadt wird diese Besucher mit           Erwerb des früheren Hotel Colloseus von
selbstverständlich gewordener Gastfreund-           Karl Borgnis größere und komfortablere
schaft herzlich aufnehmen. Gemeinsam erle-          Räume bezogen werden konnten.
ben wir mit Feuerwerk, Festzug, Schlüssel-          Ein kleines Detail am Rande: Damals
übergabe, Kellern, Kinderprogramm und               leitete mein Urgroßvater Friedrich Bender als
weiteren Attraktionen auf der Burg, ein             Vorsitzender diese Versammlung.

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Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Auch die übrigen Namen wecken bei vielen
in unserer Stadt Erinnerungen: J. Marnet,
W. Ohlenschläger, J. Appiano, A. Heber,
Dr. Amelung, Dr. Mettenheimer,
Dr. Kohnstamm, O. Bauch, A. Kroth,
Dr. Herrmann und J. Weber hießen die
damaligen Stadtverordneten. Viele ihrer
Nachkommen sind auch heute noch im
städtischen Leben aktiv – eine besonderes              Den schönsten
Zeichen für Heimatverbundenheit im besten
Sinne.                                                   Blick auf’’s
Auch die Mitarbeit beim alljährlichen
Burgfest ist ein Zeichen für diesen heimat-
                                                      Feuerwerk finden
verbundenen Bürgersinn. Der Einsatz vor
und während dem Fest wird von ehrenamt-
                                                        Sie bei uns -
lichen Aktiven erbracht. Nicht nur der
Burgverein, sondern auch die vielen anderen             Entspannung
beteiligten Vereine sowie alle Helfer verdienen
unseren besonderen Dank. Aber nicht nur                natürlich auch.
der unermüdliche Einsatz verdient unsere
Anerkennung: Ich danke ganz besonders
auch den Anwohnern rund um unsere Burg
für ihr Verständnis für den Trubel in dieser
lebhaften Zeit.

Dem Burgfest 2009 wünsche ich einen guten
und harmonischen Verlauf mit vielen Gästen
aus nah und fern und uns allen viele
fröhliche, schöne und unvergessliche Stunden!

Leonhard Helm
Bürgermeister

                                                      www.kurbad-koenigstein.de

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Wir unterstützen Jahr für Jahr
                                                      über 700 Vereine, Institutio-
                                                      nen und Einrichtungen aus
                                                      Sport, Kultur und Kunst im
                                                      Main- und Hochtaunuskreis
                                                      mit Spenden und Sponsoring-
                                                      maßnahmen – zahlreiche da-
                                                      von schon seit vielen Jahren.
                                                      So haben wir einen Teil dazu
                                                      beigetragen, sie groß und
                                                      erfolgreich zu machen. Ein-
                                                      mal im Jahr vergeben wir den
                                                      Bürgerpreis für besonders
                                                      herausragende ehrenamtliche
                                                      Leistungen. Das Wohl der Regi-
                                                      on liegt uns eben am Herzen.

                                                      TaunusSparkasse.
                                                      Gut für die Region.

Wir sehen schon in den
Kleinen den großen Erfolg!

 Sie erreichen uns unter www.taunussparkasse.de, per E-Mail über serviceteam@
 taunus-sparkasse.de, oder über unser Servicetelefon unter 0800 512 500 00.
Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
kommt der eines Kultur- oder Geschichts-
                                                    vereins sehr nah. Dass der Burgverein da-
                                                    zu noch das Burgfest organisiert und durch-
                                                    führt, zeigt den hohen Anspruch und die
                                                    Verantwortung, denen sich das Präsidium
                                                    stellt.

                                                    Ein erfolgreiches Burgfest ist ohne das große
                                                    Engagement aller beteiligten Vereine und der
                                                    vielen Helfer nicht vorstellbar. Dies ist ein
                                                    ganz wesentliches Element des Burgfestes.
                                                    Funktioniert deren Zusammenarbeit, dann
                                                    sind beste Vorraussetzungen für ein erfolg-
                                                    reiches Burgfest entstanden – davon war ich
                                                    in meinen zehn Jahren als Schirmherr immer
                                                    wieder beeindruckt.
Liebe Königsteiner, sehr verehrte Gäste und
Freunde des Burgfestes,                             Personifiziert werden das Burgfest und
                                                    damit auch die Arbeit aller Beteiligten durch
einmal mehr wendet sich der Burgverein              das Burgfräulein. Ihnen allen wünsche ich
Königstein in diesem Jahr einem wichtigen           ein schönes Burgfest 2009 und dem neuen
Baustein der Königsteiner Stadtgeschichte zu.       Burgfräulein Verena I. eine schöne
Das Alte Rathaus sowie seine Geschichte             und erfolgreiche Zeit in ihrem neuen Amt.
wie auch dessen aktuelle Bedeutung für die
Stadt sind Thema des Burgfestes und des             Ortenberg, Mai 2009
Festbuches. Das gezielte Auseinandersetzen
mit einem Thema schärft die Identifikation
der Menschen mit ihrer Umgebung. Vielleicht
wird sich nach Lektüre des Festbuches bei
einigen Lesern eine neue Wahrnehmung zum            Alexander Prinz zu Stolberg-Roßla
Alten Rathaus einstellen. Die Fokusierung           Schirmherr
auf ein bestimmtes Themengebiet bewirkt
auch, dass das Burgfest einen „roten
Faden“ erhält, der sich durch bestimmte
Programmpunkte des Burgfestes zieht. Das
bietet Orientierung und erzeugt Neugier für
zukünftige Projekte des Burgvereins.

Die Zusammenführung des Wissens aus
verschiedenen Bereichen der Gesellschaft im
Festbuch ist eine besondere kulturelle
Leistung des Burgvereins. Die jährliche Hin-
wendung zu einem speziellen Thema gleicht
einer Wechselausstellung zur Burg- und
Stadtgeschichte in Schriftform. Diese Arbeit

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Königsteiner Burgfest - bis 13. Juli 2009 - Burgverein Königstein
Handwerker. Davor erstreckte sich das Tal.
                                                    Im Laufe der Geschichte dehnte die Stadt sich
                                                    nach allen Richtungen aus. Somit wuchsen
                                                    auch die Verwaltungsaufgaben. Das vom
                                                    Vorwerk zum Rathaus umfunktionierte
                                                    Wahrzeichen des alten Königstein konnte die-
                                                    ser Entwicklung nicht mehr gerecht werden.
                                                    Das Rathaus wanderte in die Hauptstraße,
                                                    der Lebensader der Stadt im beginnenden
                                                    20. Jahrhundert. – Nehmen Sie das Burgfest
                                                    zum Anlass, entspannt auf den Spuren der
                                                    Vergangenheit zu wandeln. Lassen Sie sich
                                                    vor oder unter dem historischen Bogen zu
                                                    einer Tasse Kaffee nieder und betrachten
                                                    Sie das mächtige Gemäuer. Vielleicht spielt
Liebe Gäste aus nah und fern,                       Ihnen die Fantasie einen kleinen Streich. Sie
liebe Königsteiner Mitbürger,                       hören Pferdegetrappel und die rauen Rufe der
                                                    Reiter und Kutscher. Das Vorwerk spielte
vor hundert Jahren fand im Alten Rathaus            eine wichtige Rolle im Verkehrsstrom des
die letzte Stadtverordnetenversammlung statt.       Mittelalters an der alten Fernhandelsstraße
Es steht also im Jahre 2009 ein Jubiläum            von Frankfurt nach Köln. Heute entwickelt
an. Aber was hat das mit der Burg und dem           sich der Verkehr von der Hinteren Haupt-
Burgfest zu tun? Der diesjährige Festumzug          in die Gerichtsstraße geruhsam.
widmet sich dem Thema: Vom Vorwerk
zum Alten Rathaus. Wer genau hinschaut,             Ein Tipp: den sonntäglichen Festumzug
erkennt im markanten Fachwerkbau des                kann man auf dem Platz vor dem Alten
Alten Rathauses das ehemalige Vorwerk zur           Rathaus bestens überschauen. Der Burg-
Burg. Durch den mächtigen Torbogen am               verein freut sich auf Ihr Kommen und be-
Eingang der Altstadt führte im Mittelalter          dankt sich bei allen, die unser Bemühen, die
der Weg zur Königsteiner Burg. Das war in           Geschichte in unterhaltsamer Form lebendig
der Zeit, bevor der heute gebräuchliche             werden zu lassen, unterstützen. Dies gilt den
Eingang als Teil der Kurmainzer Festungs-           Königsteiner Vereinen, den vielen freiwilligen
anlage gebaut wurde.                                Helfern des Roten Kreuzes, der Feuerwehr,
                                                    der Verkehrswacht. Wir bedanken uns für
Burgfräulein Verena I. wird auf dem Platz           die gute Zusammenarbeit mit der Polizei und
vor dem Alten Rathaus, der sogenannten              der Stadt Königstein. Alle Menschen, die am
„Gudd Stubb“, symbolisch die Stadtschlüssel         Gelingen des Festbuches und des Burgfestes
aus den Händen des Bürgermeisters entge-            arbeiten, leisten einen dankenswerten Beitrag
gennehmen und damit ihre Regentschaft über          zur Traditions- und Heimatpflege.
Burg und Tal für die Dauer des Burgfestes
antreten. Dieser Platz trennte über viele           Viel Freude beim Burgfest 2009
Jahrhunderte tatsächlich die Burg vom Tal.
Im Schutze der Burg und damit auch hinter
ihrem Vorwerk entwickelte sich die Altstadt         Brigitte Oswald-Mazurek
als Ansiedlung der Ackerbauern und                  Präsidentin des Burgverein Königstein e.V.

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Programm                                    ■ 16.45 Uhr
                                            Das Burgfräulein zieht mit Gefolge
                                            zum St. Josephs-Krankenhaus
                                            und anschließend auf die Burg
Freitag, 10. Juli 2009                      ■ 17.30 Uhr auf der Burg
                                            Empfang des Burgvereins im
■ 18.00 Uhr                                 „Schelmenfass“ auf der kleinen
Ökumenischer Gottesdienst in der            Festwiese
Immanuelkirche im Burgweg                   ■ abends auf der Burg
■ 18.45 Uhr                                 Programm in den Vereinskellern
Das Burgfräulein zieht mit Gefolge          ■ 21.00 Uhr Festwiese
zur Villa Borgnis, Kurhaus im Park          Musik
■ 19.00 Uhr                                 ■ 2.00 Uhr
Verabschiedung des amtierenden              Ausklang
Burgfräuleins Bianca I. und                 ■ 3.00 Uhr
feierliche Aufnahme in den Kreis der        Sperrstunde
Hohen Burgfrauen, Inthronisation
des neuen Burgfräuleins Verena I. in        Sonntag, 12. Juli 2009
der Villa Borgnis
■ abends auf der Burg                       ■ 14.00 Uhr
Programm in den Vereinskellern              Großer Festzug vom Tal zur Burg,
■ 21.00 Uhr Festwiese                       Aufspielen der Musikzüge auf der
Musik mit „Spit”                            Festwiese
■ 22.30 Uhr                                 ■ 16.00 Uhr auf der Burg
Grosses Feuerwerk von der Burg              Kindernachmittag
■ 2.00 Uhr                                  ■ 19.00 Uhr
Ausklang                                    Ausklang
■ 3.00 Uhr                                  ■ 20.00 Uhr
Sperrstunde                                 Schließung der Burg

Samstag, 11. Juli 2009                      Montag, 13. Juli 2009

■ 15.00 Uhr                                 ■ vormittags auf der Burg
Empfang des Bürgermeisters für das          Frühschoppen in den Vereinskellern
Burgfräulein Verena I. im Rathaus           ■ abends auf der Burg
■ 15.45 Uhr                                 Programm in den Vereinskellern
Das Burgfräulein zieht mit Gefolge          ■ 2.00 Uhr
vom Rathaus durch Kurpark und               Ausklang
Hauptstraße zum Alten Rathaus               ■ 3.00 Uhr
■ 16.00 Uhr                                 Sperrstunde
Schlüsselübergabe des Bürgermeisters
an das Burgfräulein Verena I.               Änderungen vorbehalten
Glockengeläut des Alten Rathauses
„300 Jahre Bürgerglocke“

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Willkommen im Hotel Königshof
Unser familiäres Haus wird als Hotel Garni geführt und verfügt über
              16 Einzelzimmer und 10 Doppelzimmer.

    Alle Zimmer sind mit Dusche/WC, Minibar, Telefon, Radio,
 Fernseher und Fax-Modem-Anschluss sowie W-LAN ausgestattet.

  Um Ihnen den Start in den Tag so angenehm wie nur möglich zu
bereiten, bieten wir Ihnen ein abwechlungsreiches Frühstücksbuffet
    – auch für unsere gesundheitsbewussten Gäste mit frischem
        Obstsalat,Yoghurt und verschiedenen Müsli-Sorten.

Wir legen besonderen Wert darauf, dass unsere Gäste sich bei uns
      wohlfühlen und sich auf ihren nächsten Besuch freuen.

  Den arbeitsreichen Tag können Sie an unserer gemütlichen Bar
                       ausklingen lassen.

            Einzelzimmer          EUR 83,00 pro Nacht
            Doppelzimmer          EUR 115,00 pro Nacht

      Wiesbadener Straße 30 · D-61462 Königstein im Taunus
       Telefon: 0 61 74 / 2 90 70 · Telefax: 0 61 74 / 29 07 52
                 E-Mail: hkoenigstein@t-online.de
           Homepage: www.koenigshof-koenigstein.de
Eintrittspreise                              Um den Alkoholkonsum von
                                             Jugendlichen besser kontrollieren zu
                                             können, wird es zwei verschieden-
Tageskarte                                   farbige Bändchen geben. Eine Farbe
Freitag: E 5,-                               für die Altersgruppe 16 - 18 Jahre
Samstag: E 5,-                               und eine Farbe für die Altersgruppe
Sonntag: Eintritt frei                       ab 18 Jahren. Wer dieses kostenlose
Montag: Eintritt frei                        Bändchen trägt, muss beim Erwerb
                                             eines alkoholischen Getränkes keinen
Kinder bis zu 12 Jahren haben freien         Ausweis vorzeigen.
Eintritt.

                                             Buspendelverkehr
Hinweise                                     Ab Busparkplatz
Kinder bis zu 12 Jahren ist der              Freitag und Samstag
Eintritt nur in Begleitung ihrer             1.30, 2.30, 3.30 Uhr
Erziehungsberechtigten gestattet.
                                             Buslinien
Eltern haften für ihre Kinder.               253 (Bad Soden, Bahnhof über
                                             Mammolshain),
Betreten des Burggeländes auf eigene         805 (Schloßborn, Gemeindezentrum,
Gefahr.                                      bei Bedarf über Eppenhain und
                                             Glashütten),
Hunde müssen leider draußen bleiben.         263 (Kelkheim, Dieselstraße über
                                             Schneidhain)
Hessisches Nichtraucherschutz-               261 (Oberursel, Bahnhof über
gesetz-HessNRSG vom 6. 9. 2007:              Falkenstein)
Gemäß dem HessNRSG §1 Abs.10
ist das Rauchen in Gaststätten
verboten. Nach Rückfrage des                 Burgöffnungszeiten
Ordnungsamtes beim Hessischen
Sozialministerium, sind die beim             Während des Burgfestes ist die Burg
Burgfest bewirtschafteten Kellerräume        am Fr., 10.7.09 von 18 bis 3 Uhr,
ebenfalls als Gaststättenräume anzu-         am Sa., 11.7.09 von 17 bis 3 Uhr,
sehen. Aus diesem Grund, ist das             am So., 12.7.09 von 15.30 bis 20 Uhr
Rauchen in den Kellern untersagt.            und am Mo., 13.7.09 von 10.30 Uhr
Wer sich nicht an dieses Verbot hält,        bis 3 Uhr geöffnet.
begeht eine Ordnungswidrigkeit
nach §5 des HessNRSG.

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Königsteiner

Burgfest
10. bis 13. Juli 2009
Kinderprogramm
auf der Burg
Sonntag, 12. Juli 2009 von 16.00 bis 19.00 Uhr
In diesem Jahr nur am Burgfest-Sonntag.

Auf der Großen Festwiese:
■	  Autogrammstunde mit Burgfräulein Verena I.
■	  Spiele rund um den Wald (BUND1, SDW2 und Forstamt Königstein)
■	  Glücksrad des Burgverein Königstein e.V. (Musik & Szene Königstein)
■	  Hüpfburg (Burgverein Königstein e.V., DPSG-Pfadfinder)
■	  Hufeisen-Werfen (DPSG-Pfadfinder)
■	  Kinder-Schminken (Aktion Kinderspielplätze e.V.)
■	  Märchenzelt (Hohe Burgfrauen des Burgverein Königstein e.V.)
■	  Maltisch (Aktion Kinderspielplätze e.V.)
■	  Nagelklotz für Kinder (Bruderschaft)
(Auch in diesem Jahr gibt es für alle Kinder eine kleine Leckerei von der Bruderschaft)

Auf der Burg:
■	  Kinderdisco (Fanfarencorps Königstein 1966 e.V.) im Stolbergkeller
■	  Kinderkino (Bruderschaft) in der Alten Münze
■	  Ritterhelme-Werfen im Dunklen Bogen (Ritter von Königstein e.V.)

Der Eintritt von Kindern bis zu 12 Jahren ist nur in Begleitung
ihrer Erziehungsberechtigten gestattet. Eltern haften für ihre Kinder.
Betreten des Burggeländes auf eigene Gefahr. Hunde müssen leider draußen bleiben.

1
 Bund für Umwelt und Naturschutz Ortsverband Königstein/Glashütten
2
 Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Wer regierte vor
  dem Burgverein auf der
     Königsteiner Burg?
     … da müsste ich mal in einem Buch nachschlagen!

     Seit 10 Jahren
  Ihre Buchhandlung
      in Königstein

                Im MillenniuM gibt es neben informativer
                  Sachliteratur auch fesselnde Romane,
                             auch zum Thema Mittelalter.
                         Natürlich finden Sie bei uns aber
                           auch zeitgenössische Literatur
                              in neuen und alten Medien.
                   Schauen Sie doch einfach mal vorbei.

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                                        Thomas Schwenk
                                           Hauptstraße 14
                                        61462 Königstein
                                     fon (06174) 92 37 37
M illenniu M                         fax (06174) 92 37 38
Festzug 2009                                Stadtverordnetenvorsteher
                                            Alexander Freiherr von Bethmann
                                            Reiterhof Steinmetz, Heftrich
                                            Nr. 5 Fußgruppe
                                            Edelleute
Sonntag, 12. Juli 2009,                     Präsidium des Burgverein Königstein e. V.
14.00 Uhr                                   und Freunde
                                            Nr. 6 Kutsche
                                            Bürgermeister Leonhard Helm
Motto: Vom Vorwerk zum                      mit Begleitung
Alten Rathaus                               Reiterhof Kliem, Petterweil
                                            Nr. 7 Musik
Aufstellung:                                Jugendbrassband
Um 13.30 Uhr in der Schneidhainer           Fanfarencorps Königstein 1966
Straße und in der Kurmainzer Straße         Nr. 8 Wagen
                                            Staufische Reichsministeriale bauen an
Weg:                                        der Sicherung der Burg, das Vorwerk
Wiesbadener Str., Friedrich-Ebert-          sichert die Oberstadt
Str., Frankfurter Str., Hauptstr.,          Joseph Fischer Söhne und
Fußgängerzone, Gerichtsstr.,                Haub GmbH& Co., Königstein
Herzog-Adolph-Str., Theresenstr.,           Nr. 9 Fußgruppe
Limburger Str., Kirchstr.                   Im Schutz des Vorwerks siedeln sich
                                            Handwerker an
Danach:                                     Joseph Fischer Söhne und
Fußgruppen und Musikgruppen                 Haub GmbH& Co., Königstein
zur Burg, Wagen und Kutschen zur            Nr. 10 Fußgruppe und Wagen
Auflösung in die Frankfurter Straße,        Schmiede und Glockengießer
Gäste im Gewand haben freien                mit der „Bürgerglocke“
Eintritt in die Burg                        Denkmalpflege Königstein e. V.
                                            Nr. 11 Fußgruppe
Festzugfolge:                               Köche
                                            Städtepartnerschaft Le Cannet-Rocheville-
Nr. 1 Musik                                 Königstein im Taunus
Musik und Showband                          Nr.12 Wagen
Fanfarencorps Königstein 1966 mit           Königsteiner Handwerker arbeiten für
Showtanzgruppe Charisma                     den Hof-Fleischer
Nr. 2 Reitergruppe                          1. FC Königstein
Herolde zu Pferde                           Nr. 13 Wagen
Reiterhof Kliem, Petterweil                 Müller
Nr. 3 Fußgruppe                             Frankfurter Volksbank, Königstein
Ortenberger Schützenverein e.V.             Nr. 14 Wagen
Nr. 4 Kutsche                               Tabakherstellung in Hessen
Schirmherr Alexander Prinz zu               El Humidore, Königstein und
Stolberg-Roßla und Caroline                 Don Stefano, Wettenberg
Prinzessin zu Stolberg-Roßla mit

                                       17
Nr. 15 Fahnenschwinger                            Nr. 28 Fußgruppe
Ab 1500 war es üblich beim Einzug                 Der Fürstbischof von Mainz
hoher Persönlichkeiten in die                     belagert die Burg
Stadt, zum Zeichen der Freude, die                Burg-Apotheke, Königstein
Fahnen zu schwingen                               Nr. 29 Fußgruppe
Fahnenschwinger aus Altbach,                      Historische Festungsgarde
Baden-Württemberg in eigener                      Königsteiner Narrenclub 71/79 e.V.
landestypischer Tracht                            „Die Plasterschisser“
Nr. 16 Wagen                                      Nr. 30 Musik
Fischersleut von der Dill                         Starbreakers aus Frankfurt/Main
Familie von Eschenburg und Freunde                Nr. 31 Wagen
Nr. 17 Fußgruppe                                  Kaiser Maximilian stellt einen
Kaufleute ziehen am Vorwerk vorbei                Schutzbrief aus für die Burg im
Taunussparkasse, Königstein                       30jährigen Krieg
Nr. 18 Kuhgespann                                 Mandolinenclub Falkenstein e.V.
Bauern bringen Erzeugnisse durch                  Nr. 32 Wagen
die Oberstadt auf die Burg                        Soldaten und wilde Gestalten aus dem
Bauer Schmitt, Schneidhain                        30-jährigen Krieg
Nr. 19 Fußgruppe                                  Die Bruderschaft
Markt in Königstein                               Nr. 33 Fußgruppe
DPSG-Pfadfinder, Königstein                       Musketiere aus Bad Vilbel
Nr. 20 Wagen                                      Nr. 34 Wagen
Gärtner                                           Unter Mainzer Herrschaft: Umzug
Musik & Szene, Königstein                         des Rathauses aus der alten Schule
Nr. 21 Musik                                      in das Vorwerk, Stadtschreiber und
Fanfarenzug und Prinzengarde                      Schultheiß
Steinheim e.V.                                    Millennium Buchhandlung, Königstein
Nr. 22 Wagen                                      Nr. 35 Fußgruppe
Ein Fest wird auf der Burg gefeiert               Die Bürger bitten um Entschädigung
Freundeskreis der Städte Königstein e.V.          für Kriegseinbußen
Nr. 23 Fußgruppe                                  Heimatverein Mammolshain 1990 e.V.
Gäste aus Königstein/Oberpfalz in                 Nr. 36 Fußgruppe
eigener landestypischer Tracht                    Sachsenhäuser Berjersleut
Nr. 24 Fußgruppe                                  Brunnen- und Kerbegesellschaft
Gäste aus Königstein/Sachsen                      Sachsenhausen 1953 e.V.
Nr. 25 Reitergruppe                               Nr. 37 Fußgruppe
Geladene Gäste ziehen auf die Burg                Die letzte Stadtverordnetensitzung
Ilse Schmitt-Hochstadt und Freunde,               fand 1909 im Alten Rathaus statt
Schneidhain                                       TSV 1882 Königstein e.V.
Nr. 26 Kutsche                                    Nr. 38 Wagen
Die Weiße Dame aus Kórnik                         Minnesänger der Chorgemeinschaft
Partnerschaftsverein der Städte Königstein        Königstein
und Kórnik, Kutschfahrten Schuth, Eltville        Nr. 39 Wagen
Nr. 27 Fußgruppe                                  Bäckerei Hees, Königstein
Kinderchor Tutti Sancti aus Kórnik

                                             18
Nr. 40 Fußgruppe                              Nr. 43 Wagen
Bürgermeister Jacob Hees war der              Hohe Burgfrauen des
erste frei gewählte Schultheiß, er war        Burgverein Königstein e.V.
von 1848-1854 im Alten Rathaus tätig          Nina Keutner (1994)
Familie Hees und Freunde                      Claudia Bommersheim (1995)
Nr. 41 Fußgruppe                              Nina Deak (2000)
Ritter von Königstein e.V.                    Anja Halberstadt (2003)
Nr. 42 Wagen                                  Svenja Halberstadt (2004)
Hohe Burgfrauen des                           Annika Metz (2006)
Burgverein Königstein e.V.                    Bettina Gerlowski (2007)
Ursula Byrne (1982)                           Nr. 44 Wagen
Ulrike Pfaff (1985)                           Burgfräulein Verena I., mit Hofdamen
Bettina Becker (1986)                         Anke Brauns und Lisa Hees,
Sabine Wieland (1989)                         Junker Alexander Hees und
Birgit Villmer (1991)                         kleine Hofdame Sophia Hees
Katrin Hecht (1997)                           Nr. 45 Wagen
Susanne Hecht (1998)                          Sechserzug
Bianca Kluck (2008)                           Binding Brauerei

                                                         FDP
                                                         Die Liberalen

    DIE FDP KÖNIGSTEIN WÜNSCHT IHRER
    LIEBLICHKEIT VERENA I., ALLEN MIT-
    WIRKENDEN, ALLEN KÖNIGSTEINERN
    UND ALLEN GÄSTEN AUCH 2009
    WIEDER EIN WUNDERSCHÖNES BURGFEST.

                                         19
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Königsteins ältestes Rathaus                    werden. Nun begann der Kurfürst
Von Brigitte Oswald-Mazurek                     vorsichtig mit dem Aufbau einer
                                                kurfürstlichen Verwaltung und mit
Wieviele Rathäuser besaß Königstein             der Rekatholisierung. Wohl um in
eigentlich im Laufe seiner Geschichte?          der Bevölkerung keinen allzu großen
Es gibt Städte, in denen das Rathaus            Widerstand zu provozieren, über-
seit alters her unverrückbar einen              nahmen die Mainzer zunächst einen
Stadtplatz dominiert. Nicht so in               Teil der Stolberger Verwalter, wie
Königstein. Hier gab es nie einen               zum Beispiel den Rentmeister, den
Rathausbau als Ausdruck bürger-                 Amtsschreiber, den Kanzleiverwalter,
lichen Selbstbewusstseins. Dies hängt           den Schlossbaumeister und den
damit zusammen, dass sich die Stadt             Unterkeller Stefan Kerckering in ihren
Königstein in Abhängigkeit von der              Dienst.
Burg entwickelte. Bei der in staufischer
Zeit errichteten Burg handelte es sich          Zehn Jahre später hatte sich eine
um ein Reichslehen, welches durch               neue Stadtregierung etabliert. An
Erbschaft im 16. Jahrhundert an die             ihrer Spitze stand der Schultheiß,
Grafen von Stolberg gefallen war. Die           der aus einem Kollegium von neun
meisten Einwohner der kleinen Stadt             Gerichtsschöffen gewählt und vom
hingen vom gräflichen Hof ab. Sie               Oberamtmann im Namen des Kur-
waren den Stolbergern gegenüber loyal           fürsten bestätigt wurde. Schöffen
und reformatorisch gesinnt wie ihre             und Schultheiß blieben zumeist auf
Herren. Die Reformation hatte um                Lebenszeit in ihren Ämtern und
diese Zeit jedoch mächtige Gegner.              hatten in allen privatrechtlichen An-
Zu diesen zählte nicht nur der Kaiser           gelegenheiten zu entscheiden. Erster
selbst, sondern auch ein Landesherr in          Stadtschultheiß wurde der ehemalige
unmittelbarer Nähe, der Fürstbischof            Unterkeller Stefan Kerckering. Doch
von Mainz. Dieser forderte nach dem             wohin mit der Stadtverwaltung?
Aussterben des Stolberger Geschlech-            Das heute als Altes Rathaus bekannte
tes in erbunmittelbarer, männlicher             Gebäude bildete das Vorwerk zur
Linie beim Kaiser die Vergabe des               Burg und diente dem Zweck von
Reichslehens an sich selbst.                    Schutz und Befestigung der alten
                                                Stadt. Das Städtchen jedoch betrachte-
Im August 1581 – der verstorbene                ten die Stolberger Grafen als ihr
Graf Christoph war noch nicht unter             Eigentum. Sie machten ihren An-
der Erde – erschien eine Delegation             spruch auch vor dem Reichsgericht
aus Kurmainz in Königstein und ver-             geltend. Der Kurfürst wollte offenbar
kündete der Bevölkerung die „proviso-           in diesem schwebenden Verfahren
rische Übernahme des Landes durch den           nicht mit brachialer Gewalt Recht
Kurfürsten von Mainz im Namen des               setzen. Deshalb verbot es sich, eine
Kaisers.“ Gleichzeitig begann eine mili-        eigene Verwaltung im Vorwerk der
tärische Blockade der Burg bis sich             Burg unterzubringen. Zu dieser Zeit
der letzte Stolberggetreue unterwarf.           gab es unter den Fachwerkhäusern be-
Erst nach der Kapitulation durfte die           scheidener Handwerkerfamilien nur
Leiche des toten Christoph bestattet            ein einziges öffentliches, repräsenta-

                                           21
geschnitzt. Zehn Jahre nach dem
                                                      Tod des letzten auf Burg Königstein
                                                      residierenden Grafen scheint, die
                                                      Inbesitznahme von Stadt und Burg
                                                      durch die katholischen Mainzer
                                                      Fürstbischöfe Gestalt angenommen zu
                                                      haben.

                                                      Doch es zeigte sich, dass die zwangs-
                                                      weise Rekatholisierung zumindest von
                                                      der damals einflussreichen Schicht
                                                      der Stadtbevölkerung nicht wider-
                                                      standslos hingenommen wurde. Unter
                                                      anderem verließ der Stadtschultheiß
Rechts die Alte Schule in der Karlstraße, 1978        Kerckering seinen Dienst. Seine
Stadtarchiv Königstein, Foto von Heinz Sturm          Stelle besetzte ein kurfürstlicher
                                                      Kanzleibeamter aus Mainz. Im
tives Gebäude: die Alte Schule in der                 ganzen Reich verschärften sich die
heutigen Karlstraße. Das Grundstück                   religiösen und sozialen Gegensätze.
war den Stolbergern von den Kugel-                    Es ging um die Machtfrage: das
herren, die als Schulfratres nach König-              katholische und das protestantische
stein gekommen waren, überlassen                      Lager standen sich unversöhnlich
worden mit der Auflage, für den                       und hochgerüstet gegenüber. In den
Erhalt von Haus, Kirche und Schule                    oberen Räumen der Alten Schule in
zu sorgen. Graf Ludwig von Stolberg                   der Königsteiner Altstadt tagte zu
erfüllte den Auftrag der Kugelherren,                 Beginn des Dreißigjährigen Krieges
die ihr klösterliches Zusammenleben                   ein Ausschuß, der die Abwälzung der
im Zuge der sich durchsetzenden                       Kriegskosten auf die Bevölkerung
Reformation freiwillig aufgegeben hat-                beraten musste. Der Ausschuss,
ten, und stellte Geld zur Verfügung,                  bestehend aus dem Stadtschultheißen,
das „für den Schulbau an die Schul komen“             dem Gerichtsschreiber und sonstigen
sollte. Die Tatsache, dass das ehema-                 Gerichtsvertretern hatte die Aufgabe,
lige Kugelherrengrundstück nicht zum                  die „Landrettungs-Umlage“ auf die
Stolberger Eigentum gezählt werden                    einzelnen Königsteiner Einwohner
konnte, erlaubte es dem Kurfürsten                    und ihr Vermögen zu bestimmen.
unabhängig vom Ausgang des                            Darüber hinaus mussten die König-
Prozesses vor dem Reichsgericht,                      steiner die auf der Burg stationierten
das Gebäude für eigene Zwecke zu                      Soldaten mit Lebensmitteln versorgen.
nutzen. Im Sinne der katholischen                     Während des Dreißigjährigen Krieges
Gegenreformation ließ er die Schule                   versuchten die Stolberger noch einmal
ausbauen und stockte das Gebäude                      sich in Königstein zu etablieren, nach-
auf. Im oberen Geschoss befanden                      dem die Stadt Mainz und die Festung
sich die Amtsräume der Stadtregie-                    Königstein vor den vereinigten Trup-
rung. 1591 – diese Jahreszahl ist in den              pen des Landgrafen von Hessen und des
mit Motiven geschmückten Eckbalken                    Königs von Schweden kapituliert hatten.

                                                 22
Die Herrschaft der Fürstbischöfe          und Rathaus in der Altstadt immer
setzte sich jedoch durch. Nach der        weiter zerfielen. 1676 verlegte der
Beendigung des Krieges, welcher           Stadtschultheiß seine Diensträume in
die deutschen Länder zum Kriegs-          das heute sogenannte Alte Rathaus.
schauplatz der europäischen Mächte        Das markante Fachwerk über dem
gemacht hatte, floß das Geld der          Torbogen hatte seine Funktion
Fürstbischöfe jedoch nicht in die         als Vorwerk zur Burg verloren.
Stadt, sondern in den Ausbau der          Als Burgeingang dient nun bis auf
Burg zur Festung. 1670 war die            den heutigen Tag das Burgtor mit
Modernisierung der Festungsanlagen        dem Wappen der Schönborner
abgeschlossen, während Schule             Fürstbischöfe.

                                          Hauptstraße 17
                                          61462 Königstein/Taunus
                                          Telefon 0 6174 / 93 29 59
                                          info@atelier-dartan.de
                                          www.atelier-dartan.de

                                          Öffnungszeiten:
                                          Montag bis Freitag 8:00 bis 19:00 Uhr
                                          Samstag 8:00 bis 14:00 Uhr
                                          und nach Vereinbarung

                                     23
Salvaguardia – Ein
Schutzbrief für Königstein
Von Alexander Prinz zu Stolberg-Roßla

Wiederholt werde ich bei den Burg-
festen auf die Verbindung des Hauses
Stolberg zu Burg und Stadt Königstein
angesprochen. Als Nachfolger der
Grafen und Herren von Epstein-
Königstein haben die Stolberger die
Grafschaft sowie dazugehörige
Ämter von Taunus über Wetterau                Der Schutzbrief (Salvaguardia) für die Graf-
bis hin zum Vogelsberg von 1535               schaft Königstein aus dem 30-jährigen Krieg.
bis gegen Ende des 16. Jh. beses-             Generalleutnanten, Hauptleuten usw.
sen. Teile der Besitzungen sind bis           der Befehl erteilt, der Grafschaft
heute in Familienbesitz geblieben.            Königstein und den Ämtern Neuen-
Aus dieser Zeit und auch aus einem            hain und Ortenberg samt allen
kurzen Interregnum des 30-jährigen            dazugehörigen Ortschaften und
Krieges, haben sich Dokumente des             Dörfern, Einwohnern und Untertanen
Stolberg-Königstein’schen Archivs auf         Schutz und Schirm (= Salvaguardia)
Schloss Ortenberg/Wetterau erhalten.          anzubieten. Die Urkunde ist mit
Teilweise noch unbekannte Stücke des          dem königlichen Siegel sowie mit der
Archivs habe ich in den letzten Jahren        Unterschrift König Ferdinands verse-
sichten und neu verzeichnen lassen.           hen. Hintergrund für die Ausstellung
Dabei hat sich ein für die Geschichte         des Schutzbriefes ist die vier Jahre
Königsteins und der Region interes-           zuvor erfolgte Rückübertragung der
santes Dokument gefunden, welches             Grafschaft Königstein an den könig-
wiederum seinen Ursprung in der               lich schwedischen Generalmajor Graf
historischen Verbindung der Grafen            Heinrich Volrad zu Stolberg durch
Stolberg zur Grafschaft und Burg
Königstein hat:

In den Beständen des Fürstlich
Stolberg’schen Archivs in Ortenberg/
Wetterau befindet sich ein Schutzbrief
(Salvaguardia) für die Grafschaft
Königstein aus dem 30-jährigen Krieg.
Der Schutzbrief wurde ausgestellt am
4. Oktober 1635 durch Ferdinand III.,
König zu Ungarn und Böhmen, Erz-
herzog zu Österreich, Herzog zu               Unterschrift König Ferdinands unter dem
Burgund etc., der zwei Jahre darauf           Schutzbrief (Salvaguardia).
Kaiser des Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nationen wurde.             König Gustaf Adolf von Schweden.
Darin wird den Feldmarschallen,               Bereits vier Jahre später (Ende 1635)

                                         24
weise hat Graf Heinrich Volrad mit
                                              der Salvaguardia auch die Hoffnung
                                              verknüpft, die Herrschaft über seine
                                              Gebiete unter den neuen Machtver-
                                              hältnissen behalten zu können. Leider
                                              sind im Archiv keine Beschreibungen
                                              bekannt, die Rückschlüsse erlauben,
                                              ob und wie die Salvaguardia ihren
                                              Schutz- und Schirmzweck tatsächlich
                                              entfalten konnte.
Königliches Siegel auf dem Schutzbrief        Graf Heinrich Volrad zu Stolberg
(Salvaguardia).                               wurde 1590 geboren. Nach Studium
ging die Unabhängigkeit Königsteins           in Straßburg und Leipzig erhielt er
wieder verloren und kaiserliche               1618 von seinem Vater die Herrschaft
Truppen übernahmen das Territorium.           Ortenberg/Wetterau sowie das Amt
Die Salvaguardia wurde genau in die-          Roßla am Harz. Nachdem er mit
ser Zeit ausgestellt für Graf Heinrich        seiner Familie die Burg Königstein
Volrad zu Stolberg. Dieser hat sich           als Residenz aufgegeben hatte, lebten
vermutlich an König Ferdinand III.            sie in Frankfurt am Main. Dort
und die kaiserliche Heeresführung             starb er 1641 und wurde dort in der
gewandt, weil sich die militärische           Katharinenkirche beigesetzt, wo
Lage in Süddeutschland zu Ungunsten           sich noch heute an der Außenwand
des Schwedenkönigs entwickelte.               sein Epitaph befindet. Er war ver-
Es war ein großer Verdienst Graf              heiratet mit Margaretha Gräfin zu
Heinrich Volrads die Salvaguardia zu          Solms. Deren 1633 geborene Tochter
erwirken. Denn zu diesem Zeitpunkt            Gustavine Marie war wohl das letzte
muss ihm bereits klar gewesen sein,           Stolberger Kind, welches auf Burg
dass er die Grafschaft Königstein             Königstein zur Welt kam.
wieder verlieren würde. Möglicher-

                                         25
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
             Fraktion in der
             Stadtverordnetenversammlung Königstein

Kraft der
Erneuerung

        Die SPD-Fraktion grüßt
         alle Gäste und Bürger
          zum Burgfest 2009

                                                   Seeger-Orbis®
                                            wünscht allen Teilnehmern
                                           des Königsteiner Burgfestes
                                                 viel Vergnügen!

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                andere Befestigungselemente. Sein klassisches Produkt, der Seeger-Ring,
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                                           Seeger-Orbis GmbH & Co. OHG
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Vom Vorwerk zum Rathaus                         des Toreingangs Schartennischen
Von Ellengard Jung                              und Schlitzscharten eingebaut, die auf
                                                die anlaufende Trasse ausgerichtet
Kommt man von Osten die Haupt-                  waren. Die beidseitigen Außenwände
straße entlang, hebt sich schon weit            waren ursprünglich ohne Scharten; die
am Horizont der Glockenturm des                 Torinnenseiten geschlossen.
Alten Rathauses ab, und sich langsam
nähernd, sieht man das historische              Auf dem Gelände vor dem Vorwerk
Fachwerkgebäude mit Torbogen, der               gab es lange Zeit keine Gebäude,
Zugang zur Altstadt von Königstein.             die das Gesichts- und Schussfeld
Das altehrwürdige Gebäude blickt auf            versperrten. Das noch ursprüngliche
eine erlebnisreiche Geschichte zurück.          Torgewände, mit seinem gedrückten
                                                Spitzbogen, zeigt die Form der Früh-
Auf die mittelalterliche Reichsstrasse          gotik. Die Fundamentsteine aus
von Frankfurt nach Köln hatte der               hellem, feinkörnigem Rotsandstein
Königsteiner Raum, zentriert auf die            wurden ebenfalls auf der Burg nach
Urburg, bis nach der Mitte des 13. Jh.          der Mitte des 13. Jh. verwendet.
nur einen mittelbaren Anschluss, den
es aber zu sichern galt. Erst als               Auf den Fundamentsteinen sitzen
Philipp I. von Falkenstein 1255 in              die Gewändesteine aus Basalt auf,
den vollen Lehensbesitz der Burg                an denen auf der Innenseite noch
Königstein kam, galt sein besonderes            die oberen Drehzapfenlager für die
Interesse der unmittelbaren An-                 Torflügel zu sehen sind. Die unteren
schließung der Burg an die Fernstraße.          Lager wurden abgeschlagen. Diese
Und nachdem 1257 der Stellvertreter             Befunde schließen ein Gewölbe im
des Königs, Philipp I. von Bolanden-            Innern des Vorwerks aus.
Hohenfels seine Zustimmung gege-
ben hatte, konnte er ans Werk gehen
und seine Pläne verwirklichen. Die
von Mammolshain kommende Reichs-
strasse führte er auf einer neuen Trasse
an die Burg heran; gleichzeitig baute er
einen neuen ostseitigen Burgaufgang.
An die Knickstelle von Trasse und
Burgaufgang erbaute er das Vorwerk,
dessen Aufgabe u.a. die Kontrolle der
Reichsstrasse und Zollerhebung war.

Das Vorwerk in seinem massiven                  Über dem Erdgeschoss befand sich
Erdgeschoss, ist das älteste Mauerwerk          ein Aufbau, in dem die Torwachen
eines profanen Bauwerks in König-               ihre Unterbringung hatten. In diesen
stein außerhalb der Burg und gehörte            gelangten sie anfänglich mit einer
als Funktionsanlage zum Burglehen               anstellbaren Leiter durch eine Falltür
des Reiches. In der Frontmauer des              in der Decke, die bei Gefahr eingezo-
Vorwerks wurden rechts und links                gen werden konnte.1

                                           27
Bäcker Heinrich von Königstein sagte              noch konnten bisher, auch nach neu-
in einer Urkunde von 1275 aus2, dass              erlichen Grabungen, keine Mauerreste
er den Weinkauf (ein Vertragsabschluss)           erschlossen werden. Auch hier kann
vor mehr als 40 Jahren vor der Pforte             nur die Fortsetzung mit Palisaden
in Königstein mit vertrunken hätte.               gewesen sein, die auch urkundlich
Danach müsste eine Pforte um 1235                 angeführt werden.
bestanden haben. Geht man auf den
Rechtsstatus der Urkunde und die                  Nachdem das Falkensteiner Ge-
Lehensverhältnisse des Reichsgutes                schlecht 1418 im Mannesstamme aus-
ein, so kann es sich nur um die Pforte            starb, ging das Erbe an Eberhard I.
an der Ringmauer der Urburg handeln               von Eppstein über. Er teilte unter
und nicht auf das Vorwerk, was man                seinen Söhnen die Herrschaft auf,
stets dafür in Anspruch nehmen will;              wobei 1433 die Herrschaft und Burg
zumal das Vorwerk zu dieser Zeit                  Königstein an Eberhard II. fielen.
noch nicht bestand.
                                                  Ausdruck dieser Übernahme war
Als Philipp III. von Falkenstein 1313             die Anbringung seines Wappens im
die Stadtrechte für Königstein erhielt,           Torscheitel des Vorwerks; für die
gehörte zu den Stadtrechtsprivilegien             Herrschaft Eppstein die drei roten
die Umwehrung der Stadt mit einer                 Sparren im silbernem Feld, für die
Mauer sowie das Marktrecht. Aber erst             Herrschaft Münzenberg das geteilte
1354 gibt es gesicherte Nachrichten               Wappenschild in Rot und Gold.
für das Bestehen einer Stadtmauer, in
welcher Philipp VI. von Falkenstein
der Stadt die halbe Bede (Steuer) er-
lässt, um eine Stadtumwehrung zu
bauen. Davor wird man schützende,
umfängliche Palisaden vermuten
dürfen. Wir wissen 1357 von einer
Ölmühle an der Stadtmauer, oder
1359 „von vier Häusern in der Stadt binnen
der Muren zu Kunincsteyn“.3

Vom Untertor (Gerichtsstr. 15) zog
sich die Stadtmauer entlang der                   Als er den ostseitigen Burgaufgang
Reichsstraße (Gerichtsstraße) herauf              verlegte, führte der Tordurchgang
an das Vorwerk. Sie war aber nicht in             nur noch in die Burgsiedlung. Für die
die Reichsstrasse einbezogen, denn                Bürger jedoch blieb er als Kürze- und
als Anlage des Reiches stand sie unter            Fluchtweg zur Burg erhalten. Am
königlichem Regal und durfte nicht                Vorwerk wird uns für 1435 ein neuer
von städtischen Einschränkungen,                  Stockwerkaufbau mit hochgotischem
wie Öffnen und Schließen der Tore,                Satteldach überliefert. Ebenfalls dür-
abhängig sein. Eine Fortsetzung der               fen wir auch den Einbau einer Treppe
Stadtmauer vom Vorwerk auf die                    ansetzen, die dann linksseitig vom
Südseite aufsteigend ist nicht gesichert,         Erdgeschoss hinaufführte.

                                             28
Von der ersten urkundlich gesicherten
                                               Verleihung des Marktrechtes hören
                                               wir erst 1568, dass „ein Wochenmarkt
                                               auf jeden Montag im Städtlein Königstein
                                               erlaubt und bewilligt wird“. Sodann
                                               wurden an den Außenseiten
                                               des Torgewändes die offiziellen
                                               Marktmaße (das Frankfurter Maß)
                                               angebracht; links das Fußmaß mit
                                               29,6 cm = 12 Zoll, und rechts das
                                               Ellenmaß mit 54,73 cm. Auf dem jetzt
Unter seinem Sohn, Eberhard III.,              noch vorhandenen 12-zollskaliertem
wurden nun die bisherigen Schlitz-             Fußmaß ist in der Mitte die Jahreszahl
scharten in Schlüsselscharten umge-            1568 eingeschlagen; vor wenigen
baut. Als in Ursel 1481 eine erweiterte        Jahren noch ins 2. Viertel des 15. Jh.
Ansiedlung mit einer Mauer und                 datiert.4
Tor befestigt wurde, baute man in
das Tor ein sog. „Guckloch“, einen
Steinschieber ein. Damit konnte der
Torwächter die Vorgänge vor dem
Tor rechtzeitig sehen und entspre-
chend handeln. In Büdingen befin-
det sich ebenfalls ein Steinschieber
im Tordurchgang, erbaut 1486. In
unserem Heimatmuseum befinden
sich Sandsteinschieber, die angeblich
unter dem Tor gefunden wurden.
Auch hier war sicherlich ein Schieber          Der Platz vor der Schloßpforte erhielt
im Tordurchgang eingebaut.                     erst nach der Marktrechtsverleihung
                                               die Bezeichnung „Marktplatz“.

                                               Damit fand der eigentliche Wochen-
                                               markt auf dem Marktplatz vor
                                               der Schloßpforte statt.5 Auch eine
                                               Fleischschern (Verkaufsstand) konnte
                                               nun dienstags, donnerstags und sams-
                                               tags vor der Schloßpforte Fleisch ver-
                                               kaufen. 1551/52 hatte Königstein drei
                                               Metzger, die unter der Aufsicht des
                                               Fleischbesehers nur „Schingengebeins,
                                               scheeler Braten und gemein Fleisch“ verkau-
Die Bezeichnung „Schloßpforte“                 fen durften.
dürfte erst mit den Baumaßnahmen
der Stolberger – nach 1535 – üblich            Seit Anfang des 17. Jh. hatte der Landes-
geworden sein.                                 herr zwei Jahrmärkte, am 2. Sonntag

                                          29
nach Ostern und an Maria Himmel-                    legte Kostenvoranschläge für Maurer,
fahrt als Vieh- und Krämermarkt ein-                Schreiner und Schlosser vor. Doch
gerichtet. Sie gingen jedoch im 30jäh-              die Regierung in Wiesbaden lehnte
rigen Krieg wieder ein.                             eine Erneuerung der Mehlwaage
                                                    wegen Fortdauer der Kriege ab. 1855
Die herrschaftliche Mehlwaage6 und                  baute man den kleinen Raum der
das Mehllager, das sog. Brothaus, war               Mehlwaage, das sog. Brothaus, zu
im linken Torhaus der Schloßpforte,                 einer Wachtstube um.
seitlich des Treppenaufgangs, ein-
gerichtet, das der Staatskasse gute                 Die späte Errichtung der Königsteiner
Einnahmen lieferte. Da schon bereits                Märkte war sicherlich in der geringen
1459 eine Mahlmühle urkundlich                      Einwohnerzahl begründet, denn 1535
angeführt wird, könnte die Mehlwaage                huldigten 85 Bürger dem neuen Landes-
unter der Pforte schon früher bestan-               herrn, 1554 werden 60 Haushaltungen
den haben. So wird 1668 berichtet,                  angegeben und 1573 traten 110
dass „auf Grund der Mühlen haben Ihre               wehrhafte Männer an. Durch Krieg,
Kurfürstlichen Gnaden auch eine Mehlwaage           Krankheiten und Seuchen waren
und einen besonderen Mehlwieger allhier“.           die Einwohner mehrfach dezimiert
Vor ihm war die Waage einem „ver-                   worden. Hinzu kam, dass es üblich
trauten Bürger“ als Wieger überlassen,              war, dass nur der, welcher 50 Gulden
der später von „gutem Ruf“ sein und                 besaß, Bürger der Stadt werden konn-
außerdem eine Kaution von wenigsten                 te, was sich 1668 auf 200 Gulden
100 Gulden stellen musste. Damit                    erhöhte.
galt es, ein großes Vertrauen bei den
Mehlhändlern zu bewirken, dass sie das              Am 15. Juli 1655 machte der Magistrat
verkäufliche Mehl bei ihm einstellten.              der Stadt Königstein und mit Ge-
                                                    nehmigung des Rentmeisters Korn
So erging auch die oberamtliche                     eine Eingabe an den Kurfürsten und
Verordnung, „nur an den gewöhnlichen                Erzbischof Johann Philipp von Schön-
Markttagen bis morgens 11 Uhr zu verkau-            born in Mainz als Lehensinhaber der
fen, doch nach geschehenem Glockenschlag            ehemaligen Grafschaft Königstein
das Mehl wieder in die Waag einzustellen,           mit der Bitte, „die in ihrem oberen Teil
keineswegs in ihre Häuser führen, noch damit        baulich verfallene Schloßpforte unentgeld-
hausieren dürfen“. Verstöße waren an                lich an die Stadt zu geben, um über dem
der Tagesordnung. Am 17. März 1804                  guterhaltenen Untergeschoss ein Rathaus
berichtet in einer Gegenüberstellung                aufzubauen“, jedoch mit der Auflage
der Einnahmen von Königstein und                    der Bürgerschaft, diese nur zu über-
Ursel der Amtkeller Reinhold, „das                  nehmen, wenn ihr nicht auch damit
in Königstein nicht an Geld eingegangen             die Glocke „so uff zuvor niedergelegtem
sei“. Der Grund lag daran, „dass die                Uhrturm (Kugelhaus-Uhrpfortenturm)
im städtischen Rathaus befindlich gewesene          gehänket und gleichwohl wegen mangelndem
Mehlwaage im vorgewesenen Krieg ruiniert,           Aufhang zum läuthen nicht zu gebrau-
die Waag und Mehlkarten entwendet und               chen“ übergeben werde.7 Bereits am
die Tür zerschmissen worden sei“. Er bean-          21. Juli willigt der Kurfürst ein und
tragte eine Wiederherstellung und                   Schloßpforte sowie Glocke werden

                                               30
Eigentum der Stadt. Doch mit der                 Stützpfosten wurden unter die leicht
Übergabe gab es eine Einschränkung,              durchgebogenen Deckenunterzüge
„dass die unter der Schloßpforte stehende        gestellt. Sie stehen auf gemauerten
Mehlwaage und das Brothaus dem Erzstift          Steinsockeln, auf der je eine sekundär
vorbehalten bleibe“.                             verwendete Basis einer gotischen Säule
                                                 aufsitzt.
Annahmen,4 dass in Urkunden von
1540 und 1603, das Rathaus bereits in
der Schloßpforte untergebracht war,
sind falsch. Gleichfalls eine Urkunde
von 1582, die sich nach Überprüfung
gar nicht auf Königstein bezieht. Am
26. 5. 1680 wird ein stadteigenes Haus
mit Bewilligung der Gemeinde an Ehe-
paar Borney verkauft, in dem die städ-
tische Verwaltung untergebracht war.

Die Umbauarbeiten am Erdgeschoss                 Das Obergeschoss ist ein Fachwerk-
und dem neu errichteten Fachwerk-                bau mit Satteldach, auf dem ein sechs-
obergeschoss dürften schon vor 1680              eckiger Turmhals mit Haube aufsitzt.
(1673?) abgeschlossen gewesen sein
und sind im heutigen Bestand größ-               1774 erfolgte ein erneuter Umbau, in
tenteils noch erhalten.                          dem man ein Zwischengeschoss mit
                                                 Treppenpodest, eine gerade nach
Dabei wurde eine neue Wendeltreppe               unten führende Treppe und eine zwei-
vom Erdgeschoss mit straßenseitigem              flügelige Tür zur Mehlwaage ein-
Antritt über ein kleines Zwischenpodest          baute. Hierbei wurde die eingebaute
zum Obergeschoss eingebaut, die mit              Treppe von/um 1680 verkürzt, die
einem hölzernen Verschlag umgeben                Spindeltreppe durch einen Riegel
war. Immerhin galt es, eine Höhe von             abgefangen, der rechte Stützpfosten
über 6,70 m zu erklimmen.                        abgesägt und die darunter liegende Tür
                                                 eingebaut. Bekannt und umstritten
                                                 wurde die sog. „Schepp-Trepp“
                                                 von/um 1435/50 vor der Sanierung
                                                 datiert.4

                                                 Als 1999 ein notwendiger Umbau am
                                                 „Alten Rathaus“ anstand, wurde eine
                                                 dendrochronologische Untersuchung
                                                 der im oberen Teil noch erhaltenen
                                                 Wendeltreppe als auch vom Eichen-
                                                 holz des Zwischengeschosses vorge-
Die nordseitige Schlüsselscharte                 nommen. Die Ergebnisse von Holz-
ohne Brustwehr wurde eingebaut, um               wachstum datieren die Spindeltreppe
die Woogtalstrasse zu sichern. Vier              um/nach 1589 = 1680 Einbau und

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das verwendete Eichenholz für                  Zu dieser Zeit verwahrte man im
Zwischengeschoss, Treppenpodest                „Spritzenhaus“ an Feuerlöschgeräten:
und gerader Treppe auf 1772-1775,              eine Feuerspritze mit einem messing-
was dem Umbau von 1774 entspricht.8            nen Schraubenschlauch, Schwanholz
                                               und einem ledernen Schlauch, 42 gute
Noch in Erinnerung ist das Mehlsack-           lederne Eimer; neun alte unbrauchbare
tor neben dem ehemaligen Treppen-              Eimer, drei gute Feuerleitern, zwei alte
aufgang. Auf dem Schild des rechten            Feuerleitern, einen Feuerhaken.
Türzuziehers war die Jahreszahl 1774
eingetrieben. Die Tür wurde unter
mysteriösen Umständen entsorgt, aber
der Knauf konnte gerettet werden und
ist heute im Museum aufbewahrt.

                                               Der größte Brand in Königstein war
                                               am 6.12.1792, als die von den Fran-
                                               zosen besetzte Burg durch preußische
                                               Truppen unter Prinz zu Hohenlohe
                                               beschossen wurde. Durch tatkräf-
Nach mündlicher Mitteilung eines               tigen Einsatz konnte das Rathaus, die
Königsteiner Bürgers war auf der               katholische Kirche und das Amtshaus
gegenüberliegenden Seite des Mehl-             gerettet werden.
sacks zwischen den beiden Stütz-
pfosten die gleiche Tür mit oberem             Als das alte „Leiterhaus“ unter der
Aufbau wie die der Mehlwaage einge-            Schloßpforte zu klein wurde, erbaute
baut. Auch ein kleines Zwischen-               man 1868 ein neues Spritzenhaus
geschoss wie im Mehlsack war vor-              in der Vorderen Schlossgasse. Am
handen. Die rückseitige Wand des               30.10.1876 fand im Rathaus die Grün-
Vorwerks/Schloßpforte wurde später             dungsversammlung mit 33 Gründungs-
als seitliche Wand der Schlosserei             mitgliedern für eine Freiwillige Feuer-
Alter genutzt; siehe rechter Bildrand.9        wehr Königsteins statt.
Dieser Raum wurde 1700 als „Leiter-
haus“ zur Aufbewahrung von Feuer-              Zusammenfassend befand sich auf der
löschgeräten hergerichtet.10 König-            linken Seite des Tordurchgangs das
stein kaufte 1708 eine „Wasserspritze“         Mehllager sowie der Treppenaufgang
und zwei neue Feuerhaken. 1774 kauf-           zum Obergeschoss und späteren
te man eine alte, gebrauchte Spritze           Rathaus. Auf der rechten Seite war die
von Oberursel, wofür „der Zimmermann           Torwache und später das Leiterhaus
Rohmann dahier das Spritzenhaus für die        untergebracht. Annahmen,4 dass der
Feuerspritze zumachen…“ .                      Markt unter dem Torhaus, in einer

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dreischiffigen hohen und offenen             Da hier der Glockengießer genannt
Markthalle stattgefunden hat, sind           wird, können wir der Frage nachge-
auszuschließen. Die Ratsstube im             hen, wer war Johann Jacob Rinker?12
Obergeschoss wurde 1788 vergrößert.          Im hessischen Sinn sind die gleich-
Das Fachwerk war zeitweise verputzt          namigen Glockengießer Rincker als
und wurde erst Ende des 19. Jh. frei-        seine Nachfahren – heute in der drei-
gelegt.                                      zehnten Generation tätig. Zu seinem
                                             Tode am 19. April 1744 wird für
Im Turm befinden sich heute noch             diesen über damalige Grenzen hinaus
zwei Glocken.11 Die kleinere Glocke          weit bekannten Glockengießermeister
von 1467 hat einen Durchmesser von           ein besonders langer Zusatz im
0,48 m sowie eine Höhe ohne Krone            Totenregister von Aßlar vermerkt: „er
von 0,50 m. Ihr Gewicht ist etwa             starb im Alter von 96 Jahren, 8 Monaten
75 kg und sie stammt aus dem Kugel-          und 4 Tagen“. Er war also am 15. August
herrnhaus, dem Uhrpfortenturm. Ihr           1647 sicherlich auch in Aßlar geboren,
Mantel trägt eine Umschrift in               wo seine Vorfahren schon seit über
gotischen Minuskeln: AVE MARIA               100 Jahren als Glockengießer genannt
GRATIA PLENA DOMINUS                         werden. Im Alter von über 50 Jahren
TECUM                                        verließ er seine Heimat und ging für
                                             Jahre in die Pfalz (Ober-Sülzen) um
                                             Glocken zu gießen. Insgesamt sind bis
                                             heute 57 Glocken von ihm bekannt.
                                             Es war üblich, dass der Glockengießer
                                             seine Aufträge auch an Ort und Stelle
                                             ausführte, um die anfallenden Zölle
                                             bei Überschreitung der Landesgrenzen
                                             zu vermeiden. Er hob eine Grube
                                             direkt neben dem Objekt aus, z. B.
                                             Kirchturm, und baute einen Ofen in
                                             der Nähe. Die fertige Glocke wurde
                                             sodann direkt mit Seilen aus der
Die zweite Glocke von 1709 hat               Grube in den Turm heraufgezogen.
einen Durchmesser von 0,80 m                 Unsere Glocke von 1709 wurde in
sowie eine Höhe ohne Krone von               Königstein gegossen: „Dem Glocken-
0,80 m. Ihr Gewicht ist etwa 350 kg,         gießer während der Zeit er an der Glocke
Glocke am Rand beschädigt. Diese             gegossen, Bier gegeben und nach Inhalt des
„Bürgerglocke“ hat einen oberen und          Accords 5 Gulden 46 Kreuzer gezahlt. Als
unteren Fries in gotischen Majuskeln         der Glockengießer hier war, bevor selbige
mit einer Umschrift auf dem oberen           gegossen wurde, 1 Gulden 4 Kreuzer; dem
Fries: SANKTUS SEBASTIANUS                   Maurer der bei der Gießung beihilflich,
ORA PRO NOBIS. Auf dem                       48 Kreuzer; insgesamt 7 Gulden 30 Kreuzer.
unteren Fries: KÖNIGSTEINER                  Dieser Betrag war freiwillig gesammelt und
BÜRGERGLOCKE JOHANN                          wurde von Kaspar Ohlenschläger als Ein-
JACOB RINKER V ASLAR GOSS                    nahme und Ausgabe der Gemeindekasse
MICH ANNO DOMINI 1709                        gebucht“.13

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