INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT

 
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INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Amtliches Organ der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main   September 2021 · 54. Jahrgang · Nr. 3 · ‫ תש“פ‬5782 · 2,50 Euro

          Interview                                                                          Interview
     Bettina Schausten                                                                  Andreas Friedrich
über die Bundestagswahlen 2021                                                          über den Klimawandel
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Editorial
                                                                                                  Prof. Dr. Salomon Korn
                                                                                                    Rosch Haschana 2021

                                                                                                                                                                                                                             Foto: Jens Ihnken
                                                                                       Historische Ereignisse
                                                                                       Unmittelbar vor Drucklegung dieser Ausgabe der Jüdischen Gemeindezeitung erreichte uns die traurige Nachricht vom
                                                                                       Tod des langjährigen Direktors unserer Gemeinde, Stefan Szajak sel. A. Wir sind unendlich traurig über diesen Verlust
                                                                                       und drücken seiner Frau Alisa und seinen beiden Söhnen, David und Rafael, unser tiefes Mitgefühl aus. Einen Nachruf
                                                                                       finden Sie auf S. 60 dieser Ausgabe. Eine ausführliche Würdigung folgt in der Chanukka-Ausgabe.
                                 Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.
                                                                                                                                                 ✽ ✽ ✽
                                                   trauert um                          Erfahrungsgemäß ist für die Medien die schlechte Nachricht in der Regel die „gute Nachricht“, nicht zuletzt deshalb,
                                                                                       weil mit schlechten Nachrichten die Aufmerksamkeit von Zeitungslesern, Radiohörern oder Fernsehzuschauern weit

                                         Stefan Szajak ‫ז״ל‬                             eher geweckt wird als mit positiver Berichterstattung. Doch gelegentlich gibt es auch gute Nachrichten, die Schlagzeilen
                                                                                       machen – wie zum Beispiel die Aufnahme diplomatischer Beziehungen Israels zu weiteren arabischen Staaten, so wie
                                                                                       kürzlich zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem Sudan und Bahrain. In den vergangenen Monaten schlossen diese
                                                                                       drei Nationen Verträge mit Israel in den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft im Wert von mehr als 350 Millionen
                                            01.05.1948 – 08.08.2021                    US-Dollar. Fast ein halbes Jahrhundert hatte Israel nach seiner Gründung warten müssen, um Frieden mit zwei arabi-
                                                                                       schen Staaten zu schließen: Dem Friedensschluss mit Ägypten 1979 folgte 1994 ein Abkommen mit dem Königreich
                                                                                       Jordanien, danach geschah lange nichts.
                          Stefan Szajak ‫ ז״ל‬war von 1979 bis 2013 der Direktor der     Als erster Golfstaat haben die Vereinigten Arabischen Emirate eine Botschaft in Tel Aviv eröffnet. Der neue israelische Prä-
                               Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.           sident Isaak Herzog bezeichnete die Eröffnung als einen wichtigen Schritt für den gesamten Nahen Osten und sprach von
                                                                                       einem „Meilenstein auf dem Weg zu Frieden, Wohlstand und Sicherheit“. Israels Staatschef nannte das Abkommen mit den
                             Fast dreieinhalb Jahrzehnte hat er die Geschicke der      Vereinigten Arabischen Emiraten „historisch“.

                       ­Gemeindeverwaltung gelenkt, ihr ein Herz und Gesicht über      Als sechster arabischer Staat hat aktuell auch Marokko Israel diplomatisch anerkannt. Im Rahmen ihres Normalisie-
                                                                                       rungsabkommens vereinbarten beide Länder, noch in diesem Jahr diplomatische Vertretungen zu eröffnen und eine
                         die Gemeinde hinaus und in die Stadt hinein verliehen. Mit    umfangreiche wirtschaftliche Zusammenarbeit einzuleiten. Direktflüge zwischen beiden Ländern sollen ebenfalls noch
                                                                                       in diesem Jahr eingerichtet werden.
                        ihm verlieren wir einen Freund, einen ehemaligen leitenden     Im Juli zeichnete die UNESCO erstmals jüdisches Kulturgut in Deutschland aus, indem die begehrte Auszeichnung
                                                                                       „Weltkulturerbe“ an die sogenannten „Schum-Stätten“ Mainz, Worms und Speyer als eine Wiege des europäischen
                          Mitarbeiter, dessen Persönlichkeit und Menschlichkeit die    Judentums ging – „SchUM“ ist eine Abkürzung aus den mittelalterlichen hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte
                                                                                       Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza).
                          Gemeinde maßgeblich mitaufgebaut und entwickelt hat.
                                                                                       Erste Abiturfeier
                           Wir werden Stefan Szajak ‫ ז״ל‬stets in ehrender Erinnerung   Als „historisch“ in der Geschichte unserer Gemeinde kann die erste Abiturfeier der I. E. Lichtigfeld-Schule bezeichnet wer-
                                                                                       den. Sie fand am 24. Juni in Anwesenheit zahlreicher Gemeindemitglieder, des Hessischen Kultusministers Alexander Lorz,
                                 ­behalten. Er wird uns unvergessen bleiben.           des Oberbürgermeisters der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, des stellvertretenden Generalkonsuls des Staates Israel Liran
                                                                                       Sahar, des Antisemitismusbeauftragten des Landes Hessen und Frankfurter Bürgermeisters Uwe Becker sowie zahlreicher
                                                                                       Lehrer und Schüler unserer Schule statt, worüber in dieser Ausgabe der Gemeindezeitung ausführlich berichtet wird. Die
                           Unsere Gedanken sind bei seiner Ehefrau, seinen Söhnen      Bedeutung dieser seit 1939 ersten Abiturfeier an einer jüdischen Schule in Frankfurt am Main wird in der zukünftigen
                                                                                       Geschichtsschreibung unserer Gemeinde einen herausragenden Stellenwert einnehmen.
                                         und der ganzen Familie.
                                                                                       In Zeiten von Corona können wir uns als Jüdische Gemeinde glücklich schätzen, dass die Pandemie zwar unser Gemein-
                                                                                       deleben eingeschränkt hat, wir jedoch von größeren Ausbrüchen verschont geblieben sind. Auch konnten wir mit dem
                                                                                       Familienzentrum eine neue Institution eröffnen, die sich von Anfang an großen Zuspruchs seitens der Eltern erfreut. Der
                                      Der Vorstand und Gemeinderat für die             Umzug der Eingangsstufe und der Grundschule in das neue Schulgebäude zu Beginn des Jahres zählt zu den Höhepunkten

                             JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT AM MAIN K.d.ö.R
                                                                                       im Leben unserer Gemeinde. Die Digitalisierung in den Institutionen unserer Gemeinde und damit die stärkere Einbezie-
                                                                                       hung der nachwachsenden Generation in das aktive Gemeindeleben schreitet erfreulicherweise unvermindert voran.

                                                                                       Uns allen wünsche ich ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Neues Jahr 5782.

                                                                                                                                            Salomon Korn
JGZ 3/2021 | September Seite 2                                                                                                                                                                          JGZ 3/2021 | September Seite 3
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Inhaltsverzeichnis
                                                                                                                                                                                    Rosch Haschana 2021

                                               Stefan Szajak sel. A.
                                             1. Mai 1948 – 8. August 2021
                                                  Trauerrede von
                                              Prof. Dr. Salomon Korn

                                                                                                                                                           Foto: Rafael Herlich
                                                     auf Seite 60

                                                                6. September                             3.– 17. Oktober                                                          29. November
                                                             Erew Rosch Haschana                  Jüdische Kulturwochen 2021                                                       Erew Chanukka

                                          2021

                                                  September                              Oktober                                                        November

                                                                              33 Jugendzentrum „Amichai“               44	Für den Anderen da sein                                59 Nachruf Abram Ebin sel. A.
                                          EDITORIAL                                                                        Von Rabbiner Avichai Apel
                                                                              34 Jewish Experience                                                                                60 Trauerrede für Stefan Szajak sel. A.
                                             Historische Ereignisse
                                           3	
                                                                                                                       45	Veranstaltungen des Rabbinats
                                             Von Prof. Dr. Salomon Korn       36	Altenzentrum
                                                                                                                           zu den Hohen Feiertagen                                KULTUR
                                                                              37 Gemeindeclub „Naches“
                                                                                                                       46 Aktivitäten des Rabbinats                              78 Philosophischer Salon NO 12
                                          GEMEINDEPANORAMA                    37	Beratungsstelle                      48	G’ttesdienste an den Hohen                             79	Neue Mischpokasts mit Dmitrij
                                           6	Pop-Up Café und Pop-Up Bar      38	Jüdische Volkshochschule –               Feiertagen                                                 Kapitelman
                                           8	Tagung „Jüdische Vielfalt           Ver­abschiedung von Roberto Fabian   50 Gebetsordnung der Synagogen                             80	Lesungen Olga Grjasnova und
                                              in Deutschland“                                                          51 Gebetszeiten der Synagogen                                  Arnon Grünberg
                                          12	Bericht der Gemeinde­­          NACHGEFRAGT                              52	G‘ttesdienste, Schiurim und                            80	Programmvorschau
                                              versammlung                     26	Dr. Noga Hartmann und                    weitere Aktivitäten des Egalitären                         „Jüdische Kulturwochen 2021“
                                          14 Bericht des Vorstands                Dr. Elke Maiwald über den                Minjan                                                 82	Ludwig-Landmann-Tage
                                          17	Veranstaltungshinweise              ersten Abiturjahrgang                52	Aktivitäten im Jüdischen Zentrum                       83 Bücherrubrik von
                                              Herbst 2021                     28 Dieter Sauerhoff über seine              in Bad Homburg                                              Dr. Rachel Heuberger
                                          18 Bericht des Gemeinderats             Begleitung zur Etablierung der       52 Gebetszeiten der Synagoge in der
                                                                                  Gymnasialen Oberstufe                    Henry und Emma Budge-Stiftung
                                          19	Neue Mitarbeiterin für die                                                                                                          AKTUELL
                                              Liegenschaften – Angela Braun   40	Bettina Schausten über die           52	Kinderbetreuung an den Hohen
                                                                                                                                                                                  19 Nachrichten aus dem Zentralrat
                                                                                  Bundestagswahlen 2021                    Feiertagen
                                          20 KiTa Westend                                                                                                                         62 Grußanzeigen zu Rosch Haschana
                                                                              42 Andreas Friedrich über den           53	Die Verstorbenen

SHANA TOVA
                                          21 KITA Röderbergweg                                                                                                                    84	Aus den Institutionen
                                                                                   Klimawandel                         54	Mitteilungen des Rabbinats
                                          22 Familienzentrum                                                                                                                      90 Simches
                                                                                                                       56	An Rosch Haschana feiern
                                          24 I.E. Lichtigfeld-Schule                                                                                                              92 Gratulationen
                                                                              RELIGIÖSES LEBEN                             wir auch den Menschen
                                          30 Geschichtswettbewerb                                                          Von Prof. Dr. Elisa Klapheck                           94 Nachrichten aus der Stadt
                                                                              10	Jamim Noraim und das Konzept
                                          30 Hort                                 der Teschuwa                         58	In Memoriam Ruth Hofmann sel. A.
                                          32	Religionsschule „Jeschurun“          Von Rabbiner Julian-Chaim Soussan

 Euer Danfol Team und die Familie Lewin

           DANFOL GMBH
    Große Bockenheimer Strasse 21
           60313 Frankfurt                   46                                  88                                       89                                                         94

                                                  Bat Mizwa-Feier             Stafetten-Übergabe im Treffpunkt          Baubeginn Jüdische Akademie                                  Stolpersteine für Rabbiner
                                                                                                                               des Zentralrats                                          Dr. Georg Salzberger

                                                                                                                                                                                        JGZ 3/2021 | September Seite 5
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Gemeindepanorama
                                                                                                                                                                                                                                                                            Pop-Up Cafe

                                                                                                                                                             Alle Fotos: Rafael Herlich
                                                                                                                                                                                          Anna Tyshayeva am
                                                                                                                                                                                          Klavier und Prof.
                                                                                                                                                                                          Michel Gershwin an
                                                                                                                                                                                          der Geige spielten
                                                                                                                                                                                          jüdische Evergreens.

                                                                                                 Der Initiator Marc Grünbaum und der Gastgeber Daniel
                                                                                                 Wittstock von Flow Deli                                                                                                                So lässt sich der Sommer in Frankfurt aushalten: Caféhausstimmung im Innenhof
                                                                                                                                                                                                                                        des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums.

   Kaffee und Kuchen,
                                                                                                                                                                                                                                        Links: Die Akkordeonklänge
                                                                                                                                                                                                                                        von Elik Roitstein luden zum
                                                                                                                                                                                                                                        Mitsingen und Mitklatschen
                                                                                                                                                                                                                                        ein.

   Musik und Tanz im Hof
                                                                                                                                                                                                                                        Unten links: DJ Chen Jeru-
                                                                                                                                                                                                                                        salem vermischt israelische
                                                                                                                                                                                                                                        Musik, libanesischen Pop
                                                                                                                                                                                                                                        und türkischen Funk. Mit
                                                                                                                                                                                                                                        Laura Cazés von der ZWST
                                                                                                                                                                                                                                        lässt er die Puppen tanzen.
                                                                                                 Dezernent Benjamin Graumann freut sich über den Erfolg
                                                                                                 der sommerlichen Pop-Up Angebote.

   Vorstandsmitglied Marc Grünbaum hatte für diesen Sommer eine richtig                                                                                                                                                                 Rechts: Ein feiner Tropfen:
                                                                                                                                                                                                                                        Das Winetasting in der
   gute Idee. In Zeiten, in denen das Verreisen wegen der anhaltenden Pan-                                                                                                                                                              Pop-Up Bar.
   demie eher zur Ausnahme wird, könne man doch auch im heimatlichen
   Frankfurt Urlaubstimmung verbreiten.

  Was eignet sich dafür besser, als in dem nach und ein Konzert mit Roman Kuperschmidt.
  dem Umbau neu gestalteten Innenhof des Kaffee, Eis und hausgemachten Kuchen gab
  Ignatz Bubis-Gemeindezentrums am Nach- es dazu von Sohar’s Koscher-Restaurant.
  mittag zum Kaffee und Kuchen und am Auch die Mezzosopranistin Shai Terry und                                                                                                                                   Bertha-Pappenheim-Platz 1                                                         www.flowdeli.de
  Abend auf einen Cocktail einzuladen? Ge- der Gitarrist Russell Poyner, das Streicher-                                                                                                                          60311 Frankfurt am Main                                                          flowdeli_germany
  dacht getan, und in kürzester Zeit wurde die Duo Halaf-Langheim und Kantor Yoni Rose
  Idee des Pop-Up Cafés und der Pop-Up Bar an der Gitarre gaben sich an den Kaffeenach-
  umgesetzt.                                     mittagen ein Stelldichein.
       Mit ins Boot genommen hat Marc Grün-          Abends ging es dann fetziger zu. Bei mil-
  baum die Gemeindedirektorin Jennifer Mar- chigen Snacks und Cocktails, serviert von
  ställer, den Dezernenten für das Jugend- dem in Frankfurt einzigen milchig-koscheren
                                                                                                                                                                                                                                              Tastes like Home
  zentrum und junge Erwachsene, Benjamin Caterer FLOW DELI, der auch das Café im
  Graumann, sowie die Leiterin der Beratungs- neuen Jüdischen Museum betreibt, legten di-        Michaela Fuhrmann, Leiterin Politische Kommunikation,
  stelle, Jutta Josepovici, und die Kulturbeauf- verse DJs auf. Neben einem Winetasting mit
  tragte Daniela Lewin.                          der Sommelière Mia Wittstock und Rabbiner
                                                                                                 stellt die Interpreten Shai Terry und Russell Poyner vor.
                                                                                                                                                                                                                   FEIERN OHNE FLOWDELI, IST WIE
       Vom 25. Juli bis zum 22. August konn- Avichai Apel und Jüdischer Meditation mit
  te man also auf der Terrasse der Schulmensa Gil Bar-Shoshan gab es ein Programm, das
                                                                                                                                                                                                                    ROSH HASHANA OHNE HONIG.
  und im Hof des Ignatz Bubis-Gemeindezen- unter anderem von Jewish Experience und
  trums den etwas verregneten Sommer in dem Verband jüdischer Studierender in Hes-                                                                                                                                       Koschere milchige Caterings & Locations für alle Simches.
  Frankfurt genießen, und ein kulturelles Pro- sen vorbereitet wurde.
  gramm dazu gab es auch.                            Eine Idee, die es wert wäre, als eine
       Caféhausmusik mit Anna Tyshayeva und neue Tradition im künftigen Veranstaltungs-
                                                                                                                                                                                                                                                Shana Tova
  Prof. Michel Gershwin gehörte ebenso dazu, angebot der Jüdischen Gemeinde etabliert zu                                                                                                                                  Kontakt: Daniel Wittstock | 069.27 22 06 60 | events@flowdeli.de
  wie ein Schira be’Zibur mit Elik Roitstein werden.                                  // RED.

JGZ 3/2021 | September Seite 6                                                                                                                                                                                                                                                               JGZ 3/2021 | September Seite 7
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Gemeindepanorama
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fachtagung
Alle Fotos: Michael Faust

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          „Jüdische Vielfalt in Deutschland“

                            Dr. Rüdiger Traxler vom Regionalforum Frankfurt stellt
                            Jutta Josepovici, Leiterin der Beratungsstelle, vor.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Anregende Gespräche und Diskussionen

                                                                                                                                                                                                                               Über die jüdische Geschichte Frankfurts diskutierten; v.l.n.r.: Esther Schapira, Dr. Rachel Heuberger,
                                                                                                                                                                                                                               Prof. Dr. Mirjam Wenzel

                            V.l.n.r.: Esther Schapira, Prof. Dr. Tobias Freimüller,   Über den Antisemitismus im Sport sprachen v.l.n.r.: die Moderatorin Esther Schapira, Peter Fischer, Präsident der Eintracht Frankfurt,
                            Cornelia Maimon Levi und Sarah Soussan                    Ricarda Theiss, Projektberaterin der ZWST und Beraterin von OFEK e. V. und Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland.
                                                                                                                                                                                                                               Michaela Fuhrmann in ihrem Begrüßungs-                              Der Sport werde politisiert und gleichzeitig fin-       jüdischen Verständnis heraus, ein. Sie sprach
                                                                                                                                                                                                                               statement fest. Für Peter Fischer, Präsident von                    det mit Hilfe des Sports eine neue Identifikati-        von formalisierten Formen des Erinnerns als
                                                                                                                                                                                                                               Eintracht Frankfurt sind fremdenfeindliche                          on der Juden mit Deutschland statt.                     einem kollektiven Gedächtnis und einer Art
                                                                                                                                                                                                                               und antisemitische Parolen auf dem Fußball-                                                                                 jüdischer DNA und illustrierte dies am Beispiel
                                                                                                                                                                                                                               platz ein „No Go“. Es ist die Gesellschaft, die                     Zukunft des Erinnerns                                   der unterschiedlichen Feiertage.
                                                                                                      REGIONALFORUM FRANKFURT
                                                                                                                                                                                                                               gegen Antisemitismus einstehen müsse, ein                                                                                       Dr. Tobias Freimüller, stellvertretender

                                                                 Jüdische Vielfalt in Deutschland
                                                                                                                                                                                                                               Fähnchen ins Stadion zu hängen, reiche da-                          Das dritte Panel wurde mit einer Filmdoku-              Leiter des Fritz Bauer Instituts, diagnostizierte
                                                                                                                                                                                                                               bei nicht, sagte er. Dem schloss sich auch Alon                     mentation des Projekts „Zeitzeugen-Theater“,            gegenwärtig zwar keine Erinnerungsabwehr,
                                                                                                                                                                                                                               Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland                            das kurz vor Beginn der Pandemie noch ur-               dafür aber die Tatsache, dass sich Interessen-
                                                                                                                                                                                                                               an. Die antisemitischen Übergriffe vor allem                        aufgeführt werden konnte, eingeleitet. Jutta            schwerpunkte und die Formen des Erinnerns
                                                         Unter diesem Titel fand am 8. Juli im Festsaal des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums eine Fachtagung                                                                      auf den Fußballplätzen nahmen in den letzten                        Josepovici, die es seitens der ZWST initiierte          verändern. Cornelia Maimon Levi ging auf
                                                                                                                                                                                                                               Jahren so sehr zu, dass Makkabi seit drei Jah-                      und heute Leiterin der Beratungsstelle der              die Perspektive der Überlebenden ein und auf
                                                             statt, zu der die Jüdische Gemeinde zusammen mit der Deutschen Gesellschaft e.V. einlud.
                                                                                                                                                                                                                               ren einen eigenen Sicherheitsdienst aufgebaut                       Jüdischen Gemeinde ist, erläuterte die Ent-             deren zunehmendes Interesse und Bedürfnis,
                                                                                                                                                                                                                               hat. „Du Jude“ sei das derzeit am häufigsten                        stehung des Projekts und hob dessen heilende            über das in der Shoah Erlebte zu sprechen.
                            Michela Fuhrmann, Leiterin Politische Kom-                  das Miteinander in Deutschland und Europa      Als eine Leidens- und gleichzeitig als eine Er-                                         gebrauchte Schimpfwort, berichtete Ricarda                          Kraft für die Überlebenden ebenso hervor wie
                            munikation in der Jüdischen Gemeinde, und                   zu fördern.                                    folgsgeschichte beschrieb Rachel Heuberger                                              Theiss, Projektberaterin der ZWST und Bera-                         den pädagogischen Wert für die mitwirkenden Alle drei Podiumsgespräche sind unter https://anti-
                            Dr. Rüdiger Traxler, Referent für Kultur der                                                               die Geschichte der Frankfurter Juden. Eine                                              terin von OFEK e. V. Sie hat täglich mit anti-                      Jugendlichen.                                  semitismus-in-deutschland.de/regionalforen/regio-
                            Deutschen Gesellschaft e.V., zeichneten dabei              Jüdische Vielfalt im Spiegel der                Leidensgeschichte aufgrund der Restriktio-                                              semitischen Beschwerden von Betroffenen zu                              In der anschließenden Podiumsdiskussi- nalforum-frankfurt/ nachzusehen und nachzuhören
                            für ein Programm verantwortlich, das sich vor                                                              nen der Stättigkeit, der wiederholten Vertrei-                                          tun. Der Nahostkonflikt, so Theiss, wird gesell-                    on ging Sara Soussan, Kuratorin für Jüdische                             // Dr. Susanna Keval
                                                                                       Geschichte
                            allem an ein Fachpublikum aus Institutionen,                                                               bungen bis hin zu der Vernichtung durch den                                             schaftlich adaptiert und oft auf Fußballplätzen                     Gegenwartskulturen am Jüdischen Museum
                            wie Museen, Schulen sowie Sicherheitsbehör-                Gleich der ersten Frage der Moderatorin Es- ­N ationalsozialismus. Eine Erfolgsgeschichte,                                              ausgetragen. Dies bestätigte auch Alon Meyer.                       Frankfurt, auf das Thema Erinnern, aus dem
                            den richtete.                                              ther Schapira, ob die jüdische Geschichte wie sie das Beispiel der Familie Rothschild
                                 In drei Panels ging es darum, dem Pub-                Frankfurts auch eine Migrationsgeschichte ­illustriert.
                            likum einen Einblick in die Vielfalt jüdischen             sei, widersprach die Historikerin Dr. Rachel        Mirjam Wenzel wies auch auf Anne Frank,
                            Lebens in Deutschland am Beispiel Frankfurts               Heuberger. Die Vorsitzende des Gemeinderats eine weitere weltbekannte Frankfurterin, hin
                            zu geben. Es ging aber auch um Alltagsanti-                wies darauf hin, dass im damaligen deutschen und auf das bürgerliche Bildungsmilieu, in das
                            semitismus im Sport und die Zukunft des Er-                Reich Juden genauso Einheimische waren wie sie hineingeboren wurde. Das Familie Frank
                            innerns.                                                   alle anderen.                                   Zentrum im neu eröffneten Jüdischen Muse-
                                Zeugnisse jüdischen Lebens in Frankfurt                     Prof. Dr. Mirjam Wenzel, Direktorin des um bietet ein Zeugnis davon.
                            gebe es zwar erst seit etwa 900 Jahren, sagte              Jüdischen Museums, ergänzte, die mittelal-          Dass die Frankfurter Jüdische Gemeinde
                            Michaela Fuhrmann in ihrer Begrüßung, sie                  terliche Gesellschaft sei eine segmentierte Ge- von heute eine „Vorzeigegemeinde“ sei, da­
                            seien jedoch in der Stadt trotz der Zerstörungen           sellschaft gewesen. Die 1462 errichtete Frank- rauf wies Michaela Fuhrmann gleich eingangs
                            durch den Nationalsozialismus mehr als präsent.            furter Judengasse genoss zwar nach innen hin hin. Rachel Heuberger fügte hinzu, dass der
                                Zudem betonte sie, dass jüdisches Leben                eine fast völlige Autonomie, nach außen hin Frankfurter Gebetsritus, die durch Rabbiner
                            in Deutschland auch stets vom Sicherheitsas-               befand sie sich jedoch in völliger Abhängig- Samson Raphael Hirsch begründete Neoortho-
                            pekt begleitet wird, und machte deutlich, dass             keit von den jeweiligen politischen Verhältnis- doxie und das durch den in Frankfurt gebo-
                            ein stärkeres gesamtgesellschaftliches Entge-              sen. Eine Integration im heutigen juristischen renen Rabbiner Abraham Geiger begründete
                            gentreten notwendig sei.                                   Sinne setzte erst 1864 mit der bürgerlichen Reformjudentum weit über Frankfurt hinaus
                                 Für Dr. Rüdiger Traxler bildete die Tagung            Gleichstellung der Juden ein. Im 19. Jahrhun- bekannt geworden sind.
                            den Auftakt zu einer Reihe weiterer Veranstal-             dert bildeten die Frankfurter Juden tatsächlich
                            tungen, die die Deutsche Gesellschaft e.V. in              einen integrierten Teil der Stadtgesellschaft. Alltäglicher Antisemitismus
                            diesem Jubiläumsjahr noch plant. Die Deut-                 Dennoch gab es gleichzeitig auch eine Migrati-
                                                                                                                                       am Beispiel des Sports
                            sche Gesellschaft e. V. wurde 1990 nach der                onsgeschichte, nämlich die der Juden, die vor
                            Wiedervereinigung mit dem Ziel gegründet,                  den Pogromen aus Russland geflohen sind und Dass Antisemitismus zu einer absurden jüdi-
                            die Teilung Deutschlands zu überwinden und                 sich im Frankfurter Ostend angesiedelt haben. schen Lebensrealität gehört, auch das stellte

                            JGZ 3/2021 | September Seite 8                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     JGZ 3/2021 | September Seite 9
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Religiöses Leben
                             Julian-Chaim Soussan
                          Rabbiner der Jüdischen ­Gemeinde
                                Frankfurt am Main

                                                                                                                                                                            von der Gemeinschaft. Sühne besteht da-          spirituellen Ausrichtung des Lebens einer            nicht nur für unser Leben, sondern auch für
                                                                                                                                                                            rin, uns wieder mit der Gemeinschaft zu          Person, und in diesem Zusammenhang                   unsere Mitmenschen von Bedeutung sind.
                                                                                                                                                                            verbinden, und deshalb ist Jom Kippur            sind das stete Streben und die kontinuier-                Das ist nach Rambam (in seinen Acht
                                                                                                                                                                            von seinem Wesen her ein gemeinsamer,            liche Beharrlichkeit in der Anstrengung              Kapiteln) das, worum es im Judentum
                                                                                                                                                                            kollektiver Tag. Es ist das „Ich“, das sün-      entscheidend und zentral.                            geht, die Kultivierung des Charakters
                                                                                                                                                                            digt, es ist das “Wir“, das sühnt und Ver-                                                            durch die wiederholten Handlungen, die
                                                                                                                                                                            söhnung erlangt.                                 Die kleinen Gesten                                   wir als Mizwot bezeichnen, und die Be-

                                                                                 Jamim Noraim und das
                                                                                                                                                                                 Der berühmte Gelehrte Hillel sagte          Dabei sind es vor allem die kleinen Ges-             sinnung auf einen Weg des Lebens, den
                                                                                                                                                                            (Pirke Awot 1:14): „Wenn ich nur für mich        ten, die Veränderungen in kleinen Schrit-            wir Halacha nennen. Dort ist das Juden-
                                                                                                                                                                            selbst bin, was bin ich?“ Man bemerke            ten, die wichtig sind. Das Judentum hat              tum so reich und transformativ, dort ist

                                                                                 Konzept der Teschuwa
                                                                                                                                                                            die Objektform. „was“ statt „wer“. Mein          kein Konzept einer unbedeutenden Tat.                der Raum, um jene Werte einzuüben, an
                                                                                                                                                                            Egoismus und die Missachtung anderer             Man muss nur an die Worte „Asher kid-                denen es in unserer zeitgenössischen sä-
                                                                                                                                                                            macht nicht nur diese zum Objekt, sie ent-       deshanu bemitzvotav…“ denken, „Der                   kularen Kultur mit ihrem Fokus auf Äu-
                                                                                                                                                                            menschlicht auch uns selbst.                     uns mit seinen Geboten geheiligt hat“,               ßerlichkeiten leider oft mangelt.
   Foto: Rafael Herlich

                                                                                                                                                                                 Im 7. Kapitel seiner „Hilkhot Teschuwa“     eine Formel, die auf die kleinste Handlung                Die Weisen verstanden, dass der beste
                                                                      „V‘chotem Yad kol Adam bo – Und die Unterschrift                                                      gebraucht Maimonides das Verb „jisch-            des Händewaschens genauso angewendet                 Weg, die Welt zu verändern, darin besteht,
                                                                        eines jeden Menschen ist darin enthalten“, so                                                       tadel“ – sich bemühen im Zusammenhang
                                                                                                                                                                            mit Teschuwa. Das ist bemerkenswert,
                                                                                                                                                                                                                             wird wie auf die erhabene Aktivität des
                                                                                                                                                                                                                             Studierens der Thora.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  bei sich selbst anzufangen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Möge Haschem uns helfen, wahrhaft
                                                                            steht es in dem Gebet Unetane tokef.                                                            denn der Rambam sagt nie, dass eine Per-              Niemand von uns kann als Einzelner              Teschuwa zu tun und damit unsere Welt
                          Rabbiner Julian-Chaim Soussan                                                                                                                     son sich bemühen muss, Matza an Pessach          die globale Erwärmung beenden, Frieden               ein wenig besser zu machen.
                                                                                                                                                                            zu essen, oder dass man sich bemühen             in den Nahen Osten bringen oder Gerech-
                                                                                                                                                                            sollte, in der Sukka zu verweilen. Dies          tigkeit und Mitgefühl in die internationale              Schana tova umetuka
                              Bestimmte Mizwot im Judentum sind                „Ayekah?“ − „Wo bist Du?“ in sich zu            Letztendlich ist das Einzige auf der Welt,   sind Verpflichtungen. Aber in Kapitel 7,         Politik tragen. Aber wir können ruhig und
                              auch Übungen für eine Zeit, die erst noch        vernehmen. Dies ist eine Frage, die einst       was wir wirklich wählen können, unsere       spricht der Rambam von der allgemeinen           stetig die Charakterstärken entwickeln, die
                              kommen wird. Schabbat ist zum Beispiel           der Ewige dem ersten Menschen nach              grundlegende spirituelle Ausrichtung, un-
                              eine Generalprobe für das messianische           dessen Sünde zurief. Wo bin ich in die-         sere Reaktionen und Antworten auf die
                              Zeitalter, in dem es keine Manipulation          sem ­M oment meines Lebens? Die Ant-            Herausforderungen unserer Welt.
                              der Natur oder unserer Mitmenschen gibt,         wort sollte zu jeder Zeit „Hineni“ − „Hier
                              in dem wir in Freiheit und Gleichheit zu-        bin ich“ lauten; so antwortete z.B. Avra-       Die individuelle und die kollektive
                              sammenkommen, aller Streit endet und             ham, als G“tt ihm auftrug, seinen Sohn zu       Verantwortung
                              Frieden herrscht.                                ­opfern. Doch was ist die seelische Stand-      Im Mittelpunkt der Gebete an Jom Kippur

                                                                                                                                                                                                            Shana tova!
                                                                                ortbestimmung meines „Hineni“?                 stehen das Vidui und das Al Chet, die Be-
                               Jom Kippur                                            Viele halten niemals inne, um sich die-   kenntnisse unserer Sünden. Durch alle
                               An Jom Kippur, dem Tag, an dem wir               se Fragen zu stellen. Sie sind zu sehr damit   Buchstaben des hebräischen Alphabets
                               ­weder essen noch trinken, uns aller kör-        beschäftigt, ihre Stärken zu pflegen, und      zählen wir sie auf und übernehmen so-
                                perlichen Vergnügungen enthalten und            sind äußerst kreativ darin, Entschuldi-        wohl individuell als auch kollektiv dafür
                                den weißen Kittel als Symbol eines Toten­       gungen dafür zu finden, ihren Schwächen        die Verantwortung. Es ist schmerzhaft,

                                                                                                                                                                                         Setzen auch Sie ein Zeichen
                                gewandes tragen, setzen wir uns mit unse-       nicht ins Auge sehen zu müssen. Aber ge-       Selbstkritik in der Privatsphäre unserer
                                rer Sterblichkeit auseinander. Wiederholt       rade darum geht es am Jom Kippur. Wir          Seelen zu erleiden; umso mehr in der Ge-
                                rezitieren wir das Vidui − das Sünden­          listen nicht unsere Stärken auf, sondern       sellschaft anderer. Aber am Jom Kippur

                                                                                                                                                                                        der Verbundenheit mit Israel.
                                bekenntnis, das auch auf dem Sterbebett         bekennen uns zu unseren Schwächen und          bekennen wir unsere Verfehlungen ge-
                              ­gesprochen wird.                                 Verfehlungen und auch zu der Routine, die      meinsam öffentlich und laut. Wir sagen,
                                      Jom Kippur zwingt uns, auf unser          uns immer wieder zu ihnen hinabgleiten         nicht: „Ich habe gesündigt“, sondern „Wir
                                bisheriges Leben zurückzublicken und            lässt. Mittelmäßige Entschuldigungen lässt     haben gesündigt“.
                                entscheidende Fragen zu stellen: Was            dieser heilige Tag nicht zu. Das symbolische        “Kol Yisrael Areivim Seh La-Seh“ –
                                ­haben wir aus unserem bisherigen Leben         Buch, dass noch offen vor G’tt und auch        Der gesamte Glaube Israels ist in der ers-
                                 gemacht, das lohnenswert war? Was hin-         vor uns liegt, wird zwar vom Ewigen besie-     ten Person Plural aufgebaut. Jedes Gebot
                                 terlassen wir? Wie wird man sich an uns        gelt, aber – so ermahnen uns unsere Wei-       im Judentum, jedes „Du sollst“ und „Du
                                 erinnern?                                      sen, und so ist es im „Unetane Tokef“, dem     sollst nicht“ ist dabei gleichzeitig eine
                                      Das ist das Wesensmerkmal von
                                 Cheshbon ha Nefesch (wörtlich übersetzt:
                                                                                Gebet, das wir an Rosch Haschana und Jom
                                                                                Kippur sprechen, enthalten: „V‘chotem
                                                                                                                               Art, das „Wir“ vor das „Ich“ zu stellen.
                                                                                                                               Wenn wir zum Beispiel am Schabbat ru-                                                Israelische Staatsanleihen ab 100€
                                                                                                                                                                                                           Für weitere Informationen + 49 69 490470
                                 die Rechnung unserer Seele), ein Akt der       Yad kol Adam bo“ – „Und die Unterschrift       hen, dient dies nicht trivialen Vergnügun-
                                 Selbsterforschung. Und wenn wir dies in        eines jeden Menschen ist darin enthalten.“     gen. Der Schabbat ist stattdessen ein Tag
                                 der Tiefe unserer Seele ehrlich tun, dann      G’tt öffnet das Buch des Lebens. Aber Er       des gemeinsamen Loslassens von einer
                                                                                                                                                                                         Diese Anzeige wurde von der Development Company for Israel (Europe) GmbH herausgegeben, die von der Bundesanstalt
                                 erkennen wir, wie notwendig Teschuwa           schreibt unseren Namen nicht in dieses         ich-­getriebenen Welt. Es ist ein Tag des                 für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassen und beaufsichtigt wird und in Deutschland unter der
                                 ist, ein Wort, das nicht nur Umkehr oder       Buch. „Unetane Tokef“ macht ausdrück-          „Wirs“, nicht des „Ichs“.                                 Handelsregisternummer. 114970 registriert ist. Sie ist eine Gesellschaft nach deutschem Recht mit Sitz in der Hebelstraße
                                                                                                                                                                                         6, 60318 Frankfurt am Main, infoDE@israelbondsintl.com. Dies ist kein Angebot, welches nur mittels Prospekt erfolgen
                                 Rückkehr, sondern auch Antwort bedeu-          lich klar, dass wir das selbst tun. Das ist         Dementsprechend ist jede Übertre-                    könnte. Lesen Sie den Prospekt, um die mit den israelischen Staatsanleihen verbundenen Risiken bewerten zu können.
                                 tet. Um eine rechtschaffene Antwort g­ eben    eine sehr ermutigende Botschaft, wenn wir      tung im Judentum eine Art, das Ich vor                    Diese können auf unserer Homepage unter israelbondsintl.com/home-de/ eingesehen und heruntergeladen werden. Sie
                                                                                                                                                                                         riskieren Ihr Kapital. Israel Bonds sind als Langzeit-Investitionen vorgesehen. Da sie weder gelistet noch an der Börse
                                 zu können, muss ich jedoch zuerst in mei-      wirklich darüber nachdenken.                   das Wir zu stellen. Wann immer wir dem                    gehandelt werden dürfen und es auch keinen Sekundärmarkt dafür gibt, sind Israel Bonds als Konsequenz nicht vor ihrer
                                 nem Herzen bereit sein, die richtigen Fra-          Das Judentum hat zu allen Zeiten da-      persönlichen Vorteil, dem „Me First“, auf                 Fälligkeit realisierbar. DCI (Europe) GmbH ist nicht der Emittent der Anleihen. Sie werden vom Staat Israel emittiert.
                                 gen zuzulassen.                                rauf bestanden, dass wir einen freien Wil-     Kosten anderer nachjagen, werden wir
                                      Echte Teschuwa eröffnet begnadete         len besitzen. „Alles ist in den Händen des     früher oder später sündigen. Deshalb ist
                                 Möglich­keiten für jeden, der gewillt ist,     Himmels, außer der Furcht vor dem Him-         die schwerste Bestrafung im Judentum
                                 die grundlegende spirituelle Frage von         mel“, heißt es im Talmud (Berachot 33a).       Karet – buchstäblich „abgeschnitten sein“

JGZ 3/2021 | September Seite 10                                                                                                                                                                                                                                                                             JGZ 3/2021 | September Seite 11
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
Gemeindepanorama                                                                                                                                  Gemeindepanorama
  Foto: Monika Schuster                                                            Bericht der Gemeindeversammlung                                                                                                                   Bericht der Gemeindeversammlung

                                                                                                                                                                                  bedingten sehr strapaziösen Schuljahres        eingeschränkt stattfinden, wie auch die Aus-     Die Religionsschule Jeschurun wird derzeit
                                                                                                                                                                                  2020/21 insgesamt von einer positiven Ent-     stellung „Identitäten“ im Foyer des Ignatz       von 100 Schüler*innen aus 32 Frankfur-
                                                                                                                                                                                  wicklung.                                      Bubis-Gemeindezentrums. Online geht das          ter Schulen besucht. Ab dem kommenden
                                                                                                                                                                                      Der erste Abiturjahrgang seit 1939 ist     Kulturangebot, wie der Philosophische Salon      Schuljahr wird hier auch Religionsunterricht
                                                                                                                                                                                  abgeschlossen, durch die Fertigstellung und    und Lesungen, zuletzt mit Olga Grjasnowa         für Grundschüler*innen, die nicht die I. E.
                                                                                                                                                                                  den Umzug in das neue Schulgebäude in der      und Arnon Grünberg weiter. Mit dem Misch-        Lichtigfeld-Schule besuchen, angeboten.
                                                                                                                                                                                  Westendstraße hat die Lichtigfeld-Schule       pokast hat die Kulturabteilung ein völlig
                                                                                                                                                                                  etwa 5.000 m² an Fläche hinzugewonnen.         neues Format inzwischen fest etabliert.          Altenzentrum und Altenwohnanlage
                                                                                                                                                                                  575 Schüler*innen aus 20 Nationen besu-                                                         Das Leben im Altenzentrum hat sich aufgrund
                                                                                                                                                                                  chen die Schule, für die derzeit über 70 An-   Familienzentrum und Digitalisierung              der Pandemie ebenfalls enorm verändert, be-
                                                                                                                                                                                  gestellte tätig sind.                          Benjamin Graumann hat für seine Dezer-           richtete der zuständige Dezernent, Prof. Dr.
                                                                                                                                                                                                                                 nate berichtet, dass das Familienzentrum         Leo Latasch. Bis Pessach waren jedoch fast
                                                                                                                                                                                  Kindergärten                                   unter der Leitung von Daphna Baum am             alle Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen
                                                                                                                                                                                  Auch die Kindergärten standen durch die        1. Juni eröffnet wurde und sich inzwischen       geimpft, sodass eine Art Herdenimmunität
                                                                                                                                                                                  Pandemie vor besonderen Herausforderun-        einer regen Nachfrage erfreut. Auch bezüg-       vorhanden ist und dadurch Präsenzveranstal-
                                                                                                                                                                                  gen, berichtete Marc Grünbaum, als deren       lich der Digitalisierung kommt die Jüdische      tungen vor allem im Garten des Hauses wie-
                                                                                                                                                                                  Dezernent. Die Notbetreuung hat hervorra-      Gemeinden gut voran. Auf Facebook gibt es        der möglich wurden.
                                                                                                                                                    Die Gemeindeversammlung       gend funktioniert, dafür sei den Leiterinnen   inzwischen an die 3.500 Abonnent*innen,               In der Altenwohnanlage ist die Nachfra-
                                                                                                                                                    2021 im Festsaal des Ignatz   Elvira Güver und Nicole Schulman sowie         auf dem Instagram-Kanal an die 800 Follo-        ge nach Wohnungen größer als das Angebot.
                                                                                                                                                    Bubis-Gemeindezentrums        allen Mitarbeiter*innen ein großer Dank ge-    wer und der neu etablierte Newsletter wird       Das Altersspektrum der Bewohner*innen

                    Bericht der Gemeindeversammlung
                                                                                                                                                    im Corona-Modus               schuldet. Der Fachkräftemangel in diesem       inzwischen an etwa 1.400 Gemeindemitglie-        liegt dort zwischen 58 bis 101 Jahren. Der
                                                                                                                                                                                  Erziehungsbereich ist auch in den Einrich-     der regelmäßig versandt. Als Nächstes ist die    Kontakt zum Altenzentrum war wegen der
                                                                                                                                                                                  tungen der Jüdischen Gemeinde spürbar. Die     Etablierung einer Gemeinde-App geplant.          Pandemie in den vergangenen Monaten nur
                                                                                                                                                                                  Entscheidung, selbst Ausbildungsstätte zu                                                       sehr eingeschränkt möglich.
                    Unter strengen Corona-Hygienemaßnahme fand am 16. Juni im Festsaal des                                                                                        werden, war auch hinsichtlich der künftigen    Junge Familien
                    Ignatz Bubis-Gemeindezentrums die Gemeindeversammlung für das Jahr 2021 statt.                                                                                Personalplanung genau richtig.                 Die Angebote für junge Familien zu Chanukka      Beratungsstelle und Gemeindeclub
                                                                                                                                                                                                                                 und Pessach konnten aufgrund der Pandemie        Die Beratungsstelle, die aus der bisherigen
                                                                                                                                                                                  Jüdische Volkshochschule                       nur online stattfinden. In dem neu errichteten   Sozialabteilung hervorgegangen ist, hat ihr
                          In seinem Bericht würdigte Vorstandsvorsit-       anschließend üblichen Kiddusch. Die zahlrei-     Gemeindezeitung                                      Auch die JVHS gehört inzwischen zu den De-     Raum in der Westend-Synagoge sind dem-           Leitungsangebot zwar erheblich erweitert,
                          zender Prof. Dr. Salomon Korn zunächst die        chen Schiurim, die das Rabbinat anbietet, fin-   Das vier Mal im Jahr erscheinende amtliche           zernatsbereichen von Marc Grünbaum. Das        nächst verschiedene Angebote auch für junge      musste aber während der Pandemie ihre Prä-
                          Verdienste des im März zurückgetretenen Ge-       den überwiegend online statt. Aufgrund der       Organ der Jüdischen Gemeinden ist inzwi-             Programm wird im kommenden Semester            Familien geplant.                                senzangebote ebenfalls umstellen. Die Sprech-
                          meinderatsvorsitzenden Dr. Andrei Mares und       durch die Pandemie eingeschränkten Begeg-        schen zu einem umfangreichen bis zu 100              insgesamt verschlankt, die Sprachkurse blei-                                                    stunden und Beratungen fanden vorwiegend
                          dankte ihm für sein langjähriges Engagement       nungsmöglichkeiten bot Rabbiner Soussan in-      Seiten starken Magazin angewachsen, in               ben aber im vollen Umfang erhalten. Geplant    Jugendzentrum und Religionsschule                telefonisch statt. Als zusätzliche Leistungen
                          für die Jüdische Gemeinde Frankfurt. Im Ge-       zwischen mehrmals für den gesamten deutsch-      dem das breite Spektrum der Gemeindeak-              ist künftig eine stärkere Zusammenarbeit mit   Das Jugendzentrum, so Benjamin Graumann          wurden ein ehrenamtlicher Einkaufsdienst
                          meinderat ist Meir Lisserman nachgerückt.         sprachigen Raum ein Online-Speed-Dating an.      tivitäten und des jüdischen Lebens in Frank-         der Beratungsstelle der Jüdischen Gemeinde.    weiter, hat unter der Pandemie ganz beson-       und koscheres Essen auf Rädern angeboten.
                               Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hatte        Die Jüdische Gemeinde beschäftigt derzeit fünf   furt dokumentiert wird.                                                                             ders gelitten. Das übliche Präsenzprogramm            Aus dem bisherigen Seniorenclub ist der
                          zum Zeitpunkt der Versammlung 6.167 Mit-          Maschgichim. Die Kaschrut wird auf sehr ho-                                                           Kultur                                         konnte aber durch ein sehr umfangreiches         Gemeindeclub „Naches“ entstanden, dessen
                          glieder. Es gab 98 Zugänge, 139 Mitglieder sind   hem Niveau von Rabbiner Apel betreut. Bei-       Finanzen                                             Auch hier hat die Pandemie ihre Spuren hin-    Online-Angebot ersetzt werden. Die drin-         Angebot ebenfalls erweitert wurde
                          verstorben. Der Altersdurchschnitt der Frank-     de Rabbiner sind über die Jüdische Gemeinde      Bezogen auf die Finanzen berichtete Dezernent        terlassen. Dennoch konnten die Jüdischen       gend notwendige Renovierung der Räume                 
                          furter Gemeinde wird im Vergleich zu anderen      hinaus im interreligiösen Dialog sowie in der    Harry Schnabel, dass die Bilanzsumme von             Filmtage im vergangenen September noch         wird gerade angegangen.                                                   // Dr. Susanna Keval
                          Gemeinden in der Bundesrepublik durch die         Orthodoxen Rabbinerkonferenz aktiv und be-       90 Millionen auf 95,2 Millionen angestiegen
                          Vielzahl von Geburten zunehmend jünger.           teiligten sich auch am Programm des Ökume-       sei. Dennoch gab es ein negatives Jahresergeb-
                               Dank der vorausschauenden Hygiene-           nischen Kirchentages im Mai dieses Jahres.       nis. Die Steuereinnahmen sind weiterhin
                          maßnahmen ist die Jüdische Gemeinde ver-                In der Synagoge Bad Homburg, die zu        schwer zu prognostizieren. Sie liegen aktuell
                          gleichsweise gut durch die Pandemie gekom-        den Dezernaten von Marc Grünbaun gehört,         noch über dem Planansatz, jedoch wird fest mit
                          men. Den Angehörigen der durch Corona             wurde im Februar der erste Spatenstich zum       coronabedingten Mindereinnahmen gerechnet.
                          verstorbenen Mitgliedern drückte Salomon          Bau einer neuen Mikwe getätigt. Die erst vor
                          Korn im Namen der Jüdischen Gemeinde              wenigen Jahren gegründete Gemeinde unter         Liegenschaften
                          sein tiefes Beileid aus. Die Gemeindeaktivi-      der Leitung von Rabbiner Rabinovitz ist inzwi-   In den Liegenschaften der Jüdischen Ge-
                          täten seien nach wie vor durch die Corona-­       schen überaus aktiv.                             meinde, berichtete Harry Schnabel weiter,
                          Maßnahmen eingeschränkt. Durch das fort-                Der Egalitäre Minjan unter der Leitung     waren verschiedene kleinere Renovierungen
                          schreitende Impfen und das Einhalten der          von Rabbinerin Prof. Dr. Elisa Klapheck und      notwendig. Aufgrund der Pandemie wurden
                          Hygienebestimmungen sei aber ein Weg in           Chasan Daniel Kempin führt seine Aktivitä-       Luftreinigungsgeräte in den Kindergärten
                          die Normalität allmählich möglich. Prof.          ten seit dem Beginn der Pandemie in Form         und im Hort teilweise fest installiert, teilweise
                          Korn dankte allen Mitarbeiter*innen der Jü-       von Online-Schiurim und Online-Gottes-           mobile Geräte und auch CO2-Messgeräte an-
                          dischen Gemeinde sowie allen ehrenamtlich         diensten fort.                                   geschafft. Die nächste größere Umbau- und
                          Engagierten für ihren unermüdlichen Einsatz             Beerdigungen und Trauerfeiern können       Renovierungsmaßnahme wird das Jugend-
                          in dieser besonderen Zeit.                        aufgrund der Pandemie ebenfalls nur in zah-      zentrum/den Hort und den Seniorenclub
                                                                            lenmäßig begrenzter Form stattfinden. Indes      betreffen. In beiden Fällen ist an eine Mehr-
                          Religiöse Angelegenheiten                         hat die Jüdische Gemeinde im Mai angren-         fachnutzung gedacht.
                          Die Aktivitäten des Rabbinats sind ebenfalls      zend an das Gelände des Neuen Jüdischen
                          nach wie vor durch die Pandemie massiv ein-       Friedhofs in der Eckenheimer Landstraße ein      Lichtigfeld-Schule
                          geschränkt. G‘ttesdienste finden immer noch       neues Gelände übernommen, das Platz für          In seiner Eigenschaft als Schuldezernent
                          nur in der Westend-Synagoge statt, ohne den       etwa 3.000 weitere Grabfelder bietet.            sprach Harry Schnabel trotz des pandemie-

JGZ 3/2021 | September Seite 12                                                                                                                                                                                                                                                                         JGZ 3/2021 | September Seite 13
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
GemeindePanorama

                                                                                                                                                          Foto: FDP
                                                           Bericht des Vorstands

                                         Bericht des Vorstands                                                                                                                                                                                                              Die FDP-Fraktion des Hessischen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Landtags zu Besuch im Ignatz
                                                                                                                                                                                                                                                                            Bubis-Gemeindezentrum:
                                                                                                                                                                                                                                                                            Dr. Stefan Naas (zweiter von
                                                                                                                                                                                                                                                                            links), René Rock (zweiter von
                                  Die Vorstandssitzungen fanden am 30. Juni und am 12. Juli statt.                                                                                                                                                                          rechts) und Dr. h.c. Jörg-Uwe
                                                                                                                                                                                                                                                                            Hahn (Bildmitte hinten)

     Betreffend die Sanierung der Friedhofsmauer     Mesusa am Türrahmen des Familienzen­              des Landes Hessen und Bürgermeister der
     Börneplatz fand am 26. Mai eine Vor-Ort-Be-     trums an.                                         Stadt Frankfurt, Uwe Becker teil, aber auch
     sichtigung und ein Gespräch mit dem stell-            Am 2. Juni fand unter Leitung von           entscheidende Wegbegleiter wie Dr. Dieter
     vertretenden Direktor des Jüdischen Mu-         ­Alexis Petri die konstituierende und 1. Sit-     Graumann und Alexa Brum.
     seums, Michael Lenarz, Herrn Haßenpflug,         zung der Kommission Liegenschaften und                Sehr bewegend war die Video-Botschaft
     Projektleiter von der FAAG, Herrn Bäder und      am 7. Juni die 2. Sitzung der Kommission         von Werner Rothschild, eines ehemaligen
     Herrn Hildmann vom Grünflächenamt, Frau          Kultur und Presse statt.                         Schülers des Philanthropins bis 1942, der
     Schuster vom Kulturamt der Stadt Frankfurt            Der Anne Frank Tag wurde dieses Jahr        seine Glückwünsche sendete. Die Abitur-
     und von Seiten der Gemeinde mit Vorstands-       am 13. Juni in digitaler Form begangen. Die      zeugnisse wurden schließlich durch Dieter
     mitglied Harry Schnabel, dem Friedhofsver-       Jüdische Gemeinde beteiligte sich mit zwei di-   Sauerhoff vom Staatlichen Schulamt an die
     walter Majer Szanckower und der Gemein-          gitalen Führungen durch die Westend-Syna-        10 Abiturientinnen und einen Abiturienten
     dedirektorin Jennifer Marställer statt.          goge. Zu den digitalen Führungen hatten sich     überreicht. Die Schulleiterin, Dr. Noga Hart-
          Am 28. Mai haben Vorstandsvorsitzen-        jeweils 35 Teilnehmer*innen zugeschaltet.        mann, die Stufenleiterin Dr. Elke Maiwald
     der Prof. Dr. Salomon Korn und Stadtkäm-              Am 14. Juni fand unter Leitung von          und der Dezernent für die Schule, Harry
     merer und Kirchendezernent Uwe Becker            Anastasia Quensel die konstituierende und        Schnabel gratulierten. Harry Schnabel über-
     eine Absichtserklärung unterschrieben, die       1. Sitzung der Kommission Kultus statt.          gab den Schülern als Geschenk der Jüdi-         Am 7. Juli tagte, unter dem Vorsitz von            insbesondere der Antisemitismus und Erin-       Am 22. Juli wurden zusammen mit dem
     der Jüdischen Gemeinde Frankfurt eine Er-             Unter dem Vorsitz von Dr. Rachel Heu-       schen Gemeinde einen Israel Bond in Höhe        ­Miriam Adlhoch die Kommission Recht.              nerungspolitik.                                 Landesverband der Jüdischen Gemeinden
     gänzung und damit finanzielle Erhöhung im        berger fand am 16. Juni die diesjährige Ge-      von 120 Euro. Die Feier, zu der der gesamte            Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre             Am Abend lud die Kulturabteilung zum       in Hessen die Verhandlungen zum Staats-
     zu verlängernden Stadtvertrag in Aussicht        meindeversammlung in Präsenz und unter           Vorstand und viele Gemeinderäte kamen, er-       ­jüdisches Leben in Deutschland“ lud die          12. Philosophischen Salon in den Festsaal       vertrag im Kultusministerium in Wiesbaden
     gestellt hat. Diese beläuft sich auf 1 Mio.      Einhaltung der Hygiene- und Abstandsre-          freute sich auch medial großer Aufmerksam-        ­Jüdische Gemeinde und die Deutsche Gesell-      ein. Rebekka Hufendiek, Professorin an der      geführt. Prof. Dr. Salomon Korn, Benjamin
     Euro und dient der Abdeckung der Sicher-         gelungen im Festsaal des Ignatz Bubis-Ge-        keit. Die historische Bedeutung dieses ersten      schaft e.V. Expert*nnen aus Wissenschaft,       Universität Bern, sprach mit Leon Joskowitz     Graumann, Marc Grünbaum, Harry Schna-
     heitskosten. Vorausgesetzt die Zustimmung        meindezentrums statt. 43 Gäste waren als         Abiturs seit 1939 wurde dadurch besonders          Kultur und Politik zu einer Tagung über jüdi-   vor Ort und im Livestream. Kulturdezernent      bel, Jennifer Marställer und Michaela Fuhr-
     der verantwortlichen Gremien, wird diese         Zuschauer anwesend.                              gewürdigt.                                         sches Leben und jüdische Kultur in Geschich-    Marc Grünbaum nahm daran teil.                  mann nahmen an den Verhandlungen teil.
     Beschlussfassung als 5. Ergänzungsvertrag             Am 17. Juni fand ein Workshop mit der            Am 28. Juni haben 95 Mitarbeiter*nnen         te und Gegenwart Frankfurts ein. Michaela            Am 15. Juli wurden drei Lehrer der I. E.   Seitens der Landesregierung nahmen Kul-
     bis 2025 wirken.                                 international renommierten Architektin Ro-       der Jüdischen Gemeinde im Festsaal des             Fuhrmann, Leiterin für Politische Kommuni-      Lichtigfeld-Schule, die zum Schuljahresende     tusminister Prof. Dr. Alexander Lorz, der
          Am 26. Mai fand unter Leitung von Cor-      san Bosch zur Neugestaltung der Hort- und        Ignatz Bubis-Gemeindezentrums das An-              kation, und Dr. Rüdiger Traxler, Leiter des     in den Ruhestand gehen, in einer kleinen Fei-   Leiter der Verbindungsstelle zu den Kirchen
     nelia Maimon Levi die konstituierende und        Jugendzentrumsräume statt. 95 Personen,          gebot angenommen und sich den digitalen            Projektes „Antisemitismus in Deutschland“       er verabschiedet. Am 16. Juli fand die Zeug-    und Religionsgemeinschaften der Hessischen
     1. Sitzung der Kommission Soziales statt.        darunter Hortkinder, Chanichim, Madrichim,       Impfausweis von Raphael Perl von der Phar-         Deutsche Gesellschaft e.V., organisierten die   nisübergabe in der Lichtigfeld-Schule statt.    Staatskanzlei, Johannes Schellakowsky, so-
          Zum Gedenken an 28 deportierte Juden        Eltern aus Hort und Jugendzentrum, die Ein-      macie Raphael erstellen lassen.                    Veranstaltung, die am 8. Juli im Festsaal des        Am 20. Juli fand ein Kennenlernge-         wie weitere Vertreter des Kultusministeriums
     und Jüdinnen aus Bergen-Enkheim wurde            richtungsleitungen Saskia Chmelnik und Zvi            Am 29. Juni wurde in Präsenz und per          Ignatz Bubis-Gemeindezentrums und mit           spräch mit der Grünen-Fraktion der Stadt        teil. Seitens des Hessischen Landesverbandes
     am 30. Mai eine Gedenktafel am Bahnhof           Bebera sowie Benjamin Graumann, Marc             Livestream eine Lesung und Gespräch mit            zahlreichen Zuschauern im Livestream statt-     Frankfurt statt. Prof. Dr. Salomon Korn, Ben-   nahmen Dr. Jacob Gutmark, Mark Dainow,
     Mainkur in Bergen-Enkheim eingeweiht.            Grünbaum, Jennifer Marställer und Polina         Arnon Grünberg über seinen Roman „Be-              fand. Gemeinderatsvorsitzende Dr. Rachel        jamin Graumann, Marc Grünbaum, Jennifer         Dr. Alfred Jacoby und Daniel Neumann teil.
     Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt, Dr.       Primak haben an dem Workshop teilgenom-          setzte Gebiete“ im Gemeindezentrum veran-          Heuberger und Gemeinderat Alon Meyer            Marställer und Michaela Fuhrmann nahmen               Am 25. Juli wurde das Pop-up Café auf
     Ina Hartwig, und Kulturdezernent der Jüdi-       men und mitgewirkt. Die Auswertungen             staltet. Marc Grünbaum begrüßte die Gäste.         nahmen daran teil.                              daran teil. Bei der großen Delegation der       der Terrasse des Ignatz Bubis-Gemeindezent-
     schen Gemeinde, Marc Grünbaum, machten           werden demnächst mit Spannung erwartet.               Am 1. Juli fand ein Gespräch mit Martina          Am 9. Juli fand ein Kennenlerntermin        Grünen-Fraktion waren u. a. beide Frakti-       rums eröffnet. Hier wurden Veranstaltungen
     deutlich, dass diese Ereignisse vor den Au-      Im Anschluss daran wird mit weiteren Pla-        Feldmayer, Emre Telyakar, Benjamin Grau-           mit der neuen Stadtverordnetenvorsteherin       onsvorsitzende sowie der designierte Stadt-     bis zum 22. August nachmittags für Senioren
     gen aller stattgefunden hatten. Die neue Ge-     nungen begonnen.                                 mann, Prof. Dr. Leo Latasch, Harry Schnabel        Hilime Arslaner-Gölbasi und der Stadtver-       kämmerer, Bastian Bergerhoff anwesend. Es       angeboten. Vom 27. Juli bis zum 19. August
     denktafel am Mainkurbahnhof ist bereits die           Am 22. Juni stellten drei im Vorfeld aus-   und Michaela Fuhrmann statt. Thema war das         ordneten Dana Kube statt. Marc Grünbaum,        wurde über die künftige Zusammenarbeit          war die Pop-up Bar abends auf der Terrasse
     dritte, da die ersten beiden Tafeln entwendet    gewählte Agenturen ihre Konzepte zur „Cor-       Social-Media Verhalten von Stadtverordneten        Benjamin Graumann, Prof. Dr. Leo Latasch,       und Themenfelder, wie die Bekämpfung von        des Ignatz Bubis-Gemeindezentrums mit
     wurden.                                          porate Identity“ der Jüdischen Gemeinde          im Zuge der aktuellen Ereignisse in Israel.        Harry Schnabel und Michaela Fuhrmann            Antisemitismus und Rassismus, den interre-      Cocktails und Snacks von FLOWDELI geöff-
          Am 1. Juni wurde das Familienzent-          dem Vorstand vor.                                     Weiterhin tagte, unter dem Vorsitz von        nahmen daran teil.                              ligiösen Dialog sowie die allgemeine Förde-     net. Verschiedene DJ´s gestalteten hier das
     rum, das von Daphna Baum geleitet wird,               Nach drei Jahren Vorbereitung auf das       Miriam Adlhoch, am 1. Juli die Kommission              Am 13. Juli fand ein Kennenlernge-          rung des jüdischen Lebens gesprochen.           Programm.
     eröffnet. Vorstandsmitglieder Benjamin           Abitur feierten die ersten Abiturient*innen      Gemeinde 2030.                                     spräch mit der FDP-Fraktion des Hessischen           Im Zuge der Hochwasserkatastrophe in
     Graumann, Marc Grünbaum und Prof. Dr.            der I. E. Lichtigfeld-Schule am 24. Juni ihr          Am 6. Juli lud die Stadt Frankfurt am         Landtags statt. Prof. Dr. Salomon Korn, Ben-    Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz         DER VORSTAND:
     Leo Latasch, Gemeindedirektorin Jennifer         bestandenes Abitur. An der Akademischen          Main und das Generalkonsulat des Staates           jamin Graumann, Marc Grünbaum, Har-             hat die Jüdische Gemeinde für die Flutopfer     Prof. Dr. Salomon Korn
     Marställer, Michaela Fuhrmann als Leiterin       Feier nahmen der Hessische Kultusminister        Israel zur Feierstunde im Rahmen des 9.            ry Schnabel, Jennifer Marställer, Michaela      an „Aktion Deutschland hilft“ eine Spende       Benjamin Graumann
     Politische Kommunikation sowie weitere           Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Oberbürger-         Deutsch-Israelischen Freundschaftstages in         Fuhrmann und seitens der FDP-Fraktion,          überwiesen.                                     Marc Grünbaum
     Mitarbeiter*nnen der Jüdischen Gemein-           meister Peter Feldmann, der stellvertreten-      die Paulskirche ein. Vertreter der Jüdischen       René Rock und Dr. Stefan Naas nahmen da-             Am 21. Juli fand das Sommerfest des Al-    Prof. Dr. Leo Latasch
     de nahmen an der Eröffnung teil. Rabbiner        de Generalkonsul des Staates Israel, Liran       Gemeinde Frankfurt, darunter Rabbiner Apel         ran teil. Thema war das Jüdische Leben in       tenzentrums mit einem bunten Programm in        Harry Schnabel
     Apel und Rabbiner Soussan brachten die           Sahar, und der Antisemitismusbeauftragte         und Michaela Fuhrmann nahmen daran teil.           Frankfurt sowie aktuelle Herausforderungen,     der Bornheimer Landwehr statt.

JGZ 3/2021 | September Seite 14                                                                                                                                                                                                                                                    JGZ 3/2021 | September Seite 15
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
GemeindePanorama

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                                                                                                                                                                                                            l Herlic
                                                              Отчет Правления

                                                                                                                                                                                                             afae
                                                                                                                                                                                                         o: R
                                                Отчет Правления

                                                                                                                                                                                                      Fot
                                     Заседания Правления состоялись 30 июня и 12 июля.

В связи с ремонтом стены кладбища на          День Анны Франк прошел в формате онлайн       ке Майвальд и децернент по делам школы              Хойбергер и член Совета Алон Мейер.              состоялось вручение аттестатов.                    Марк Грюнбаум, Гарри Шнабель, Джен-
Бёрнеплатц там состоялась беседа между        13 июня этого года. Еврейская община при-     Гарри Шнабель. Гарри Шнабель передал вы-            9 июля состоялась встреча с новой предсе-        20 июля состоялась ознакомительная встре-          нифер Марштеллер и Михаэла Фурманн.
заместителем директора Еврейского музея       няла участие в двух дигитальных турах по      пускникам израильские облигации на сумму            дательницей городского парламента Хилиме         ча с фракцией зеленых в парламенте Франк-          Со стороны правительства земли приняли
Михаэлем Ленарцем, г-ном Хазенпфлугом,        синагоге Вестэнд. К онлайн-экскурсиям при-    120 евро в качестве подарка от еврейской            Арсланер-Голбаси и депутатом Даной Кубе.         фурта. В ней приняли участие проф. д-р             участие министр по делам религии проф.
руководителем проекта от FAAG, г-ном Бэ-      соединились 35 участников.                    общины. Празднование, на которое собра-             В беседе приняли участие Марк Грюнбаум,          Саломон Корн, Беньямин Грауманн, Марк              Александр Лорц, руководитель отдела по
дером, г-ном Хильдманном из ведомства               14 июня состоялось учредительное и      лись все Правление и многие члены Совета            Беньямин Грауманн, проф. д-р Лео Латаш,          Грюнбаум, Дженнифер Марштеллер и Ми-               связям с церквями и религиозными община-
зеленых насаждений, г-жой Шустер из           первое заседание комиссии по делам рели-      общины также широко освещалось в СМИ.               Гарри Шнабель и Михаэла Фурманн.                 хаэла Фурманн. В большую делегацию фрак-           ми Государственной канцелярии земли Гес-
управления культуры города Франкфурта         гии под руководством Анастасии Квензель.      Особо было признано историческое значе-                   13 июля состоялась ознакомительная         ции зеленых входили как оба председателя           сен, Йоханнес Шеллаковски, а также другие
и с членом Правления общины Гарри Шна-              16 июня в большом зале центра об-       ние первого с 1939 года выпуска гимназии.           встреча с парламентской группой СвДП в           парламентской фракции, так и новый город-          представители министерства. Со стороны
белем, директором кладбища Майером            щины имени Игнатца Бубиса при соблюде-              28 июня в большом зале центра об-             парламенте земли Гессен. В ней приняли           ской казначей Бастиан Бергерхофф. В бесе-          Союза еврейских общин земли Гессена в
Шанковером и директором общины Джен-          нии дистанции и правил гигиены проходило      щины имени Игнаца Бубиса 95 сотрудни-               участие проф. д-р Саломон Корн, Беньямин         де говорилось о будущем сотрудничестве и           переговорах участвовали д-р Якоб Гутмарк,
нифер Марштеллер со стороны Еврейской         очередное собрание членов общины под          ков еврейской общины воспользовались                Грауманн, Марк Грюнбаум, Гарри Шнабель,          таких темах, как борьба с антисемитизмом и         Марк Дайноу, д-р Альфред Якоби и Даниэль
общины.                                       председательством д-р Рахели Хойбергер.       предложением Рафаэля Перла и получили               Дженнифер Марштеллер, Михаэла Фур-               расизмом, межрелигиозный диалог и общее            Нойманн.
      28 мая председатель правления проф.     На собрании присутствовало 43 гостя в ка-     цифровой паспорт вакцинации, выданный               манн и, со стороны парламентской группы          развитие еврейской жизни.                                25 июля на террасе центра общины
Саломон Корн и городской казначей и де-       честве зрителей.                              аптекой «Рафаэль».                                  СвДП, Рене Рок и д-р Штефан Наас. Темой                  В связи с наводнением в Северном           имени Игнаца Бубиса открылось кафе Pop-
цернент по делам религии Уве Беккер под-            17 июня был проведен семинар со               29 июня в зале и в прямом эфире со-           была еврейская жизнь во Франкфурте, а так-       Рейне-Вестфалии и Рейнланд-Пфальце Ев-             Up. До 22 августа здесь днем проводятся
писали договор о намерениях, в котором        всемирно известным архитектором Роза-         стоялось чтение и обсуждение с Арноном              же актуальные проблемы, в частности анти-        рейская община сделала пожертвование               мероприятия для пожилых людей. С 27 ию-
Еврейской общине Франкфурта было обе-         ном Бошем по перепланировке комнат            Грюнбергом его романа «Оккупированные               семитизм и политика исторической памяти.         для пострадавших от наводнения благотво-           ля по 19 августа на террасе центра общины
щано продление договора с городом и уве-      внешкольного и молодежного центра. В нем      территории». Гостей приветствовал Марк                    Вечером отдел культуры пригласил на        рительной организации «Aktion Deutschland          имени Игнаца Бубиса вечером будет открыт
личение финансовой поддержки, которое         приняли участие 95 человек, в том числе       Грюнбаум.                                           12-й Философский салон в большый зал.            hilft».                                            pop-up бар с коктейлями и закусками от ре-
составляет 1 миллион евро и служит для        школьники, ханихим, мадрихим, родители              1 июля состоялась беседа между Мар-           Ребекка Хуфендик, профессор Бернского                    21 июля на улице Bornheimer Landwehr       сторана FLOWDELI. Вечернюю программу
покрытия расходов на безопасность. При ус-    из центра внешкольного ухода и молодеж-       тиной Фельдмайер, г-ном Телякаром, Бенья-           университета, побеседовала с Леоном Йо-          прошел летний праздник Центра престаре-            составляют разные ди-джеи.
ловии одобрения ответственными органами,      ного центра, руководители центров Саския      мином Грауманном, проф. Лео Латашем,                сковицем в зале, встреча транслировалась в       лых с красочной программой.
данное решение вступит в силу в качестве      Хмельник и Цви Бебера, а также Беньямин       Гарри Шнабелем и Михаэлой Фурманн.                  интернете. Присутствовал Марк Грюнбаум,                  22 июля в Министерстве по делам            ПРАВЛЕНИЕ:
5-го дополнения к договору и будет действо-   Грауманн, Марк Грюнбаум, Дженнифер Мар-       Речь шла о поведении депутатов городско-            децернент по культуре.                           религии Висбадена совместно с Cоюзом               Проф. д-р Саломон Корн
вать до 2025 года.                            штеллер и Полина Примак. В ближайшем          го парламента в социальных сетях в связи                  15 июля прошло прощание с тремя            еврейских общин земли Гессена прошли               Беньямин Грауманн
      26 мая состоялось учредительное и       будущем ожидается подведение итогов.          актуальными событиями в Израиле.                    учителями школы имени И.Э. Лихтигфель-           переговоры по государственному догово-             Марк Грюнбаум
первое заседание социальной комиссии          Затем начнется дальнейшее планирование.             Комиссия «Община 2030» под пред-              да, уходящими на пенсию в конце учебного         ру. В переговорах приняли участие проф.            Проф. д-р Лео Латаш
под руководством Корнелии Маймон-Леви.              22 июня три заранее отобранных          седательством Мириам Адлхох провела                 года. 16 июля в школе имени Лихтигфельда         д-р Саломон Корн, Беньямин Грауманн,               Гарри Шнабель
      В память о 28 депортированных евре-     агентства представили Правлению свои          очередное заседание 1 июля.
ях из Берген-Энкхайма 30 мая на железно-      концепции «образа общины» еврейской                 6 июля город Франкфурт-на-Майне и
дорожной станции Майнкур в Берген-Энк-        общины.                                       Генеральное консульство государства Изра-
хайме была открыта мемориальная доска.              После трех лет подготовки к экзаме-     иль пригласили на празднование 9-го Дня
Глава управления культуры Франкфурта,         нам на аттестат зрелости 24 июня первые       германо-израильской дружбы в церкви Св.
доктор Ина Хартвиг и децернент по куль-
туре Еврейской общины Марк Грюнбаум
                                              выпускники школы имени И.Э. Лихтиг-
                                              фельда отметили свой выпускной вечер.
                                                                                            Павла. В нем приняли участие представите-
                                                                                            ли Франкфуртской еврейской общины, в том
                                                                                                                                          Veranstaltungskalender Herbst 2021
подчеркнули, что эти события происходили      На торжественной части присутствовали         числе раввин Апель и Михаэла Фурманн.
на глазах у всех. Новая мемориальная до-      министр образования земли Гессен, проф.             7 июля собралась правовая комиссия      Tag                         Zeit   Veranstaltung
ска на вокзале Майнкур уже третья, так как    д-р Р. Александр Лорц, обер-бургомистр Пе-    под председательством Мириам Адлхох.
                                                                                                                                          24. – 26. August      20.00 Uhr    Freiluftkino im Innenhof des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums.
первые две доски были украдены.               тер Фельдманн, заместитель генерального             По случаю годовщины «1700 лет еврей-
                                                                                                                                                                             Nähere Informationen unter www.jg-ffm.de
      1 июня открылся семейный центр под      консула государства Израиль Лиран Сахар и     ской жизни в Германии» еврейская община
руководством Дафны Баум. На открытии          уполномоченный земли Гессен по вопросам       и Немецкое общество пригласили экспер-         2. September         20.00 Uhr    Gemeinderatssitzung im Festsaal des Ignatz Bubis- Gemeindezentrums
присутствовали члены правления Бенья-         антисемитизма и бургомистр Франкфурта         тов из области науки, культуры и политики      9. September       ab 15.00 Uhr   WIZO Pop Up Sale im Gibson Beach Club auf dem Opernplatz
мин Грауманн, Марк Грюнбаум и проф. д-р       Уве Беккер, а также д-р Дитер Грауманн и      на конференцию, посвященную еврейской          3. – 17. Oktober                  Die Jüdischen Kulturwochen 2021
Лео Латаш, директор общины Дженнифер          Алекса Брум, внесшие решающий вклад в         жизни и еврейской культуре в прошлом и         3.	Oktober                        Eröffnung der JKW mit YIDLIFE CRISIS *live* Deutschlandpremiere des jiddisch-englischsprachigen Comedy-Duos
Марштеллер, Михаэла Фурманн, руководи-        образовании гимназии.                         настоящем Франкфурта. Михаэла Фурманн,         5.	Oktober                        Fran Lebowitz x Barrie Kosky. Kosky spricht aus dem Festsaal der Gemeinde mit der aus NY zugeschalteten
тель отдела политических коммуникаций, и            Очень трогательным было видеообра-      руководитель отдела политических коммуни-                                        Journalistin, Autorin und Kritikerin
другие члены Еврейской общины. Раввины        щение Вернера Ротшильда, учившегося в         каций и д-р. Рюдигер Тракслер, руководитель
                                                                                                                                           6.	Oktober                        Podium zu Rechtsradikalismus in deutschen Sicherheitsbehörden
Апель и Суссан установили мезузу на двер-     Филантропине до 1942 года, который от-        проекта «Антисемитизм в Германии» из Не-
ной косяк семейного центра.                   правил свои поздравления выпускникам. За-     мецкого общества организовали мероприя-        7.	Oktober                        Esther Wojcicki: Wie man glückliche und selbstbewusste Kinder großzieht
      2 июня под руководством Алексиса        тем Дитер Зауэрхофф из государственного       тие, которое проводилось 8 июля в большом     10.	Oktober                        NaseWeissRot: Kinderprogramm vom Theater „La Senty Menti“
Петри прошло учредительное и первое за-       управления образования вручил десяти вы-      зале центра общины имени Игнаца Бубиса, а     10.	Oktober                        Dan Diner spricht mit Claus Leggewie über sein aktuelles Buch ‚Ein anderer Krieg‘ – mit Rachel Salamander
седание комиссии по недвижимости, а 7 ию-     пускникам школы аттестаты зрелости. Вы-       также при многочисленных зрителях в пря-      12.	Oktober                        Philosophischer Salon No 13 | Bernd Ladwig spricht mit Leon Joskowitz über Tierethik
ня - второе заседание комиссии по культуре    пускников поздравили директор школы д-р       мом эфире. В мероприятии приняли участие
                                                                                                                                           9. November          19.30 Uhr    Gedenkveranstaltung in der Westend-Synagoge
и прессе.                                     Нога Хартманн, зав. учебной частью д-р Эль-   председатель Совета общины д-р Рахель
                                                                                                                                          11. November          10.00 Uhr    Ehrung der gefallenen jüdischen Soldaten im 1. Weltkrieg auf dem Friedhof Rat Beil-Straße
                                                                                                                                          20. November                       WIZO Night für Children Im Kempinski Hotel, Frankfurt Gravenbruch

JGZ 3/2021 | September Seite 16                                                                                                                                                                                                                                          JGZ 3/2021 | September Seite 17
INTERVIEW INTERVIEW - JÜDISCHE GEMEINDE FRANKFURT
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