Jupiterhaus-Bewohner heben ab
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85. Jahrgang Donnerstag, 13. August 2020 Nr. 33/34 GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch Foto: Leon Zimmermann Foto: Schweizerisches Sozialarchiv, Gertrud Vogler Jupiterhaus-Bewohner heben ab Erinnerungen an ein düsteres Kapitel Die Fassade des Gebäudes an der Jupiterstrasse 1 ist mit Zeichnungen Die Schliessung der offenen Drogenszene im Letten Historiker liess eine Zeit wieder aufleben, in der Not verziert, die Fensterläden und der Türrahmen ebenso. In das Innere des vor 25 Jahren war Anlass für den Quartierverein Un- und Elend die Stadt regierten und bei den Quartier- Gebäudes gelangt man durch eine Leinwand, auf die ein sich bewegen- terstrass, eine Führung mit Nicola Behrens vom bewohnerinnen und -bewohnern von Unterstrass die des Auge projiziert wird. Gemälde stapeln sich im Treppenhaus. Was Stadtarchiv Zürich zu den wichtigsten Schauplätzen Angst umging. Die Drogenpolitik gab damals Anlass steckt dahinter? Ein Besuch im «House of Transformation». Seite 3 der Zürcher Drogengeschichte zu organisieren. Der zu vielen Diskussionen. Bericht auf Seite 5 Zürcher Gewerbe kontra Velorouten E-Auto-Markt legt zu Innovationspark in der Schwebe Viele Gewerbler sind gegen die Velorouten-Initiative vom 27. In der Schweiz wurden im ersten Halbjahr 2020 mehr als Die Entwicklung des Flugplatzes Dübendorf, obwohl vom September, weil sie den damit drohenden Parkplatzabbau 10 000 Personenwagen mit elektrischem Antrieb (Stecker- Bund als Besitzer des Areals mit dem Bau des Innovations- fürchten. Denn der Platz auf Zürichs Strassen ist rar. Nun hat fahrzeuge) neu zugelassen. Dies entspricht einem Wachstum parks und dem Betrieb von ziviler und militärischer Aviatik der Abstimmungskampf um diesen Raum begonnen. Seite 2 von 35% gegenüber dem ersten Halbjahr 2019. Seite 4 klar skizziert, kommt nicht voran. Letzte Seite Zweisprachige Kinderkrippe und Kindergarten Deutsch/Englisch nach Lehrplan des Kantons Zürichs 50 Wochen im Jahr geöffnet, von Montag bis Freitag, 7 bis 19 Uhr Die kleine, aber feine und sehr familiäre Kita. Seit 23 Jahren im Zürcher Seefeld, direkt beim Kreuzplatz. Neu bieten wir auch subventionierte Plätze an. Rufen Sie uns an für eine unverbindliche Besichtigung. 7 Bears, Zollikerstrasse 1, 8008 Zürich Telefon 044 201 47 47 info@7-bears.ch, www.7-bears.ch
2 Lokalinfo Nr. 33/34 13. August 2020 MOBILITÄT Stadt setzt immer weniger auf abgetrennte Velowege Um die Fussgänger besser Sind noch weitere bauliche Massnahmen geplant wie zum Beispiel Verkehrsinseln zu schützen, leitet die für Fussgänger? Stadt Zürich Velofahrer Ja, genau. Die zwei Fussgängerüber- vermehrt auf die Strasse. gänge bei der Pflugstrasse sind bei- des Schulwege und bei beiden Über- Das sorgt für ruhigere gängen sind Schutzinseln geplant. Trottoirs, nervt aber Velo- und Autofahrer. Die SP hat Sind Mittelinseln für Fussgänger nicht enorme Gefahren für Velofahrer, weil deswegen sogar einen Vor- dort die Strasse so eng wird, dass der stoss gemacht. Platz für ein Velo und ein Auto fehlt? Fussgängerschutzinseln erhöhen die Lorenz Steinmann Sicherheit der querenden Fussgän- ger, da die Fahrbahn in Etappen ge- Während das Coronavirus den Flug- Das ist exemplarisch für Zürich: Wie hier an der Vor einigen Jahren noch unvorstellbar: Jetzt bilden quert werden kann und jeweils nur und auch den Öffentlichen Verkehr Kornhausstrasse sollen die Velowege wenn immer sich vor den Lichtsignalen oft regelrechte Velostaus. auf den Verkehr aus einer Richtung einschränkt, erlebt der Veloverkehr möglich auf die Strasse verlegt werden. Fotos: ls. Denn der Veloverkehr hat massiv zugenommen. geachtet werden muss. Bei höheren einen Höchstflug. Doch die Stadtzür- Belastungen und Geschwindigkeiten cher Veloplaner arbeiten antizyklisch. ten bleiben. Für sie ist das negative, Fall wurden Velostreifen mit einer Jahren zehn Unfälle mit Velos, davon des Autoverkehrs sind daher Fuss- Nur so ist es zu verstehen, dass auf ja gefährliche Beispiel Kornhaus- Breite von 1,5 Metern bzw. 1,8 Me- fünf Unfälle mit schwerverletzten gängerschutzinseln aus Sicht der der Kornhausstrasse die jetzt vorbild- strasse exemplarisch für viele Situa- tern geplant, um Velo- und E-Bike- Personen. Die Unfallursachen sind Verkehrssicherheit vorzusehen. lich baulich abgetrennten Velowege tionen in Zürich. Was sagt die Stadt Fahrenden das Überholen vor allem sehr unterschiedlich. Es ist dabei gestrichen und künftig beidseits auf Zürich zum Anliegen? Was plant sie bergwärts zu vereinfachen, das Ab- kein eindeutiger Unfallschwerpunkt Das geht aber auf Kosten der Velo- und Strassenniveau geführt werden sol- an der Kornhausstrasse genau? Wir biegen in und aus den Seitenstrassen zu erkennen, es gab sowohl mit berg- indirekt auch der Autofahrer, oder? len. Eine Idee, mit welcher sich Velos haben nachgefragt bei Evelyne Richi- einfacher und sicherer zu gestalten wärts als auch mit talwärts fahren- Wenn nicht ausreichend Platz vorhan- und Autos künftig viel häufiger in die ger vom Tiefbauamt. und die Veloführung zu vereinheitli- den Velos Unfälle. Einen Unfall gab den ist, um den Velostreifen durchzu- Quere kommen. chen. Diese Vorteile haben wir höher es im Bereich der Querung des Fuss- ziehen, müssen Velofahrende und Au- Dabei ist die Kornhausstrasse ei- Evelyne Richiger, warum will die Stadt gewichtet als die Vorteile eines abge- gängerstreifens. Bei vier Velounfällen tofahrende hintereinanderfahren. Die ne regionale Veloroute und jetzt Zürich die jetzt vorbildlich baulich trennten Wegs. Zudem wird die mit Schwerverletzten waren die Velo- Stadt ist sich der Problematik be- schon höchst gefährlich. Seit 2011 abgetrennten Velowege künftig auf Kornhausstrasse künftig mit Tempo lenkenden alkoholisiert, bei einem wusst. Jedoch sind keine Unfallhäufig- hat es hier acht schwer- und 14 Strassenniveau führen? 30 signalisiert und somit die objekti- Velounfall stürzte ein E-Bike-Fahrer keiten an solchen Situationen be- leichtverletzte Radfahrer gegeben. Um allen Verkehrsteilnehmenden ih- ve und subjektive Sicherheit der Velo- beim Wechsel von der Fahrbahn auf kannt. Eine vollkommene Trennung Die SP der Stadt Zürich unterstützt in ren Platz zu geben, betrachten wir fahrenden markant erhöht. den Veloweg. Mit dem geplanten Pro- der Verkehrsmittel ist im dichten einer Medienmitteilung die Stadt, den den Strassenraum von Fassade zu jekt sollen Velounfälle – wie beim Stadtgebiet nicht möglich und auch Fussverkehr mit Mittelinseln bei Fassade unter verschiedenen Aspek- Was sagt die Stadt zur von der SP geäus- Fussgängerstreifen oder beim Wech- nicht zweckmässig. Die Stadt Zürich Fussgängerstreifen und mit der Ein- ten: Städtebau, Breite des Strassen- serten Kritik, man solle die Situation sel von der Fahrbahn – verhindert fördert mittels reduzierter Höchstge- führung von Tempo 30 zu fördern. raums, Verkehrsfunktion, Verkehrs- belassen wie bisher, weil es schon jetzt werden. Bezüglich der objektiven schwindigkeiten stadtverträgliches Trotzdem will die SP, dass die jet- belastung, Geschwindigkeiten und viele Velounfälle gebe? Verkehrssicherheit sind Velostreifen Fahrverhalten sowie mittels Kampa- zigen abgetrennten Velowege erhal- Verkehrsbeziehungen. Im konkreten Es gab in den fünf ausgewerteten gleich sicher wie Velowege. gnen die gegenseitige Rücksichtnahme. ANZEIGEN Gewerbevereine wehren sich gegen Velorouten-Initiative Am 27. September entscheiden ein vernünftiges Arbeiten.» Durch fehlende Parkplätze würden zudem höhere Zuliefe- die Stimmbürgerinnen und rungskosten anfallen. Stimmbürger über die Vorlage Betroffen vom Parkplatzabbau sind neben «Sichere Velorouten für Zürich». Gewerbetreibenden die Anwohner. Dies sieht Mazzucchelli weniger als Problem: «Gefühls- Die Gewerbevereine lehnen diese mässig würde ich behaupten, dass eine ganze ab. Sie befürchten einen weiteren Menge leerstehender, unterirdische Parkplätze Parkplatzabbau. zur Verfügung steht. Diese sind aber einiges teurer als Aussenplätze oder die Blaue Zone.» Pia Meier Er weist jedoch darauf hin, dass Bauherren teilweise zwar genügend unterirdische Park- In verschiedenen Quartieren werden seit eini- plätze in einem Neubauprojekt planen, aber ger Zeit Parkplätze abgebaut, unter anderem diese nicht bewilligt würden. Gleiches gelte für zu Gunsten von Velowegen. Auch in den Aus- Parkplätze im Freien auf eigenem Grundstück. senquartieren verschwinden Parkplätze. Eini- ge Beispiele sind Albisrieden, Höngg oder Oer- «Velofahrer werden bevorzugt» likon. «Wir fühlen uns sehr betroffen», hält Mi- Die Stadt argumentiert immer wieder, dass der chael Kollmann, Präsident Gewerbeverein Al- Platz in der Stadt Zürich für alle Verkehrsteil- bisrieden, fest. «Ein weiterer Parkplatzabbau nehmenden knapp ist. «Ich bin der Meinung, ist bereits in Planung.» Er verweist auf den ge- dass die Stadt die Velofahrer bevorzugt und planten Abbau an der Triemlistrasse. In Albis- dies in den meisten Fällen auf Kosten der rieden seien Parkplätze bereits heute Mangel- Fussgänger und des motorisierten Verkehrs», ware. «Und es werden laufend stillschweigend wettert Huser. Doch braucht es nicht sichere mehr Parkplätze abgebaut.» Er findet es eine durchgehende Velowege? «Die meisten Veloun- grosse Frechheit, dass man dann auch noch fälle sind darauf zurückzuführen, dass viele mit den Gebühren raufgeht. Und wenn die Vor- Velo-Neulenker vor allem während der Coro- lage «Sichere Velorouten für Zürich» angenom- na-Zeit unterwegs sind, welche von den Ver- men werde, würden noch mehr Parkplätze ab- kehrssituationen in der Stadt Zürich überfor- gebaut. Das sei ein Problem für die Gewerbe- dert sind», betont Huser. Es brauche keine treibenden. durchgehenden Velorouten, auf welchen dann «Weil grossflächig Parkplätze für Besucher «die Velofahrerinnen und Velofahrer kopflos und Zulieferer aufgehoben werden, verlieren fahren können», sondern eine umfassende die Läden und das Gewerbe noch mehr Kun- Verkehrsschulung. «Vor allem ist Rücksicht- den», betont Christian Huser, Co-Präsident nahme aller Beteiligten notwendig», ergänzt Wirtschaftsraum Zürich-Nord. «In der Folge Mazzucchelli. wird es noch vermehrt Schliessungen von Fir- Velorouten sollen gemäss Initiative weitge- men und Läden geben, da die Kundinnen und hend frei vom motorisierten Individualverkehr Kunden in die grossen Einkaufszentren aus- sein. Eine Sperrung dieser Strassen wird aber serhalb der Stadt fahren, um dort ihre Einkäu- nicht thematisiert. Trotzdem befürchten die fe zu tätigen.» Ein weiterer Parkplatzabbau städtischen Gewerbevereine, dass diese Stras- behindert das Gewerbe, meint auch Renato sen gänzlich gesperrt werden. «Ein solcher Mazzucchelli, Vizepräsident Gewerbeverein Fall ist mir für Schwamendingen nicht präsent. Schwamendingen. «Klar ist, dass das Gewerbe Würde er aber eintreten, müssten wir abwä- nicht mit dem Velo zur Kundschaft fahren gen, ob das sinnvoll ist», hält Mazzucchelli kann. Dass Lieferwagen nicht mitten auf der fest. Auch Huser weiss von keinem konkreten Strasse abgestellt werden können – wir haben Fall. «Aber das wird von kurzer Dauer sein, keine südländischen Verhältnisse. Ein Abbau wenn die Vorlage am 27. September angenom- von Zufahrten und Parkplätzen verunmöglicht men wird», ist er überzeugt.
AKTUELL Züriberg/Zürich Nord Nr. 33/34 13. August 2020 3 Jupiterhaus wird zu einer Wohlfühlvilla Die zehn Mitglieder der Wohn- und Arbeitsgemein- schaft im House of Trans- formation arbeiten täglich an der Erweiterung ihres Bewusstseins. Neben Thera- pien greifen sie dafür auch auf Kunstausstellungen, Rave-Partys und natürliche Zahnbürsten zurück. Leon Zimmermann Das Haus an der Jupiterstrasse 1, et- was oberhalb vom Hegibachplatz ge- legen, erinnert auf den ersten Blick an die Villa Kunterbunt. Die Fassade des in die Jahre gekommenen Gebäu- des ist mit Zeichnungen verziert, die Fensterläden und der Türrahmen ebenso. In das Innere des Gebäudes gelangt man durch eine Leinwand, auf die ein sich bewegendes Auge projiziert wird. Die Räume im Innern des Hauses sind grösstenteils eben- falls nach Bestandteilen des Körpers und des Geists benannt. Im «Hirn» – einem geräumigen Wohnzimmer – befindet sich eine kleine Kunstausstellung, wo Besucher Das Jupiterhaus wird zur Villa Kunterbunt: Die Fassade des House of Transformation oberhalb des Hegibachplatzes ist bunt verziert. sich über das House of Transforma- tion informieren können. Lanciert ha- hält im House of Transformation zu- nen ist die Offenheit gegenüber Neu- ben dieses Gemeinschaftsprojekt Ma- dem regelmässig Sitzungen ab, an de- em meist noch vorhanden», sagt nuel Brändli und Rayén Oberholzer. nen diese sich gegenseitig beim Vor- Brändli. Für junge Erwachsene ver- Die beiden sind seit Januar Haupt- antreiben ihres inneren Wandels un- anstalten die Bewohner des Hauses mieter des Gebäudes, das zuvor noch terstützen. Brändlis Fazit: «Die Sit- gelegentlich auch Rave-Partys im Jupiterhaus hiess und von einer 13- zungen sind extrem erfolgreich.» «Unterbewusstsein» – dem Kellerge- köpfigen Gemeinschaft bewohnt wur- Kennen gelernt haben sich Bränd- schoss des Gebäudes. Auf dem Balkon de, die aufgrund ihres auslaufenden li und Oberholzer im Zusammenhang betreibt die Gemeinschaft eine kleine Zwischenvertrags einen neuen Stand- mit der Transition-Bewegung, für Permakultur. ort suchte («Lokalinfo» berichtete). die sie sich in der Vergangenheit bei- Wer im House of Transformation Die meisten Mitglieder der ehemali- de engagiert haben. Erklärtes Ziel wohnen will, muss sich auch am ge- gen Wohngemeinschaft sind mittler- dieser Bewegung ist es, einen meinsamen Projekt beteiligen. Die zu weile ausgezogen, obwohl sich der wirtschaftlichen und gesellschaftli- erledigenden Aufgaben hängen je- geplante Abbruch des Hauses verzö- chen Wandel herbeizuführen. Ober- weils an einer Pinnwand. Jeder Be- gert hat. holzer war zudem vor ihrer Ausbil- wohner kann sich dann diejenigen dung zur Yogalehrerin als Juristin im schnappen, auf die er am meisten Interaktiver Rundgang Umweltrecht tätig. Damit wollte sie Lust hat. «Dieses Konzept haben wir Ideengeber: Rayén Oberholzer und Manuel Brändli sind die Initiatoren Mit dem House of Transformation die Umweltsünden vergangener Tage von Firmen wie Microsoft und Toyota des House-of-Transformation-Projekts. Fotos: Leon Zimmermann wollen Brändli und Oberholzer sich ein Stück weit wiedergutmachen. «Ir- abgeschaut, die das bereits so anwen- auf den inneren Wandel fokussieren. gendwann habe ich mich dann ge- den», erklärt Brändli. Damit wolle bürsten. Durch die ruhigen Bewegun- lipp Walser. Der Wechsel der Haupt- Brändli erklärt: «Es geht dabei um fragt, wie das überhaupt funktionie- man die Trennung zwischen Arbeits- gen, die das Wurzelholz erfordern, mieter ist laut ihm nicht immer ein- den Umgang mit unterdrückten Ge- ren soll, wenn dafür die innere Ein- und Privatleben auflösen. könne der Stress aus dem Zähneput- fach verlaufen: «Die Gründer der al- fühlen.» Herzstück des Gemein- stellung nicht stimmt», erinnert sie zen rausgenommen werden. Grauhe- ten Gemeinschaft hatten teilweise das schaftsprojekts ist die «Deep Dive Ex- sich. Bewusstes Zähneputzen ding erklärt: «Viele Leute, die sich Gefühl, dass wir sie rausschmeissen perience» – ein interaktiver Rundgang Das gesamte House of Transfor- Auch einen kleinen Shop gibt es im den ganzen Tag mit Bewusstseins- wollen.» Mittlerweile hätten aber durch verschiedene Räume, wobei die mation ist sehr künstlerisch gestaltet Erdgeschoss des Hauses. Dort ver- erweiterung beschäftigen, schrubben sämtliche Mitglieder, die sich nicht Teilnehmer unter anderem mithilfe – sogar die Toilette. Bei der Umgestal- kauft Thilo Grauheding, der nebst sei- sich dann am Abend hektisch mit ih- am Projekt beteiligen wollten, eine von Atemübungen, Farb- und Licht- tung konnten die Projektmitglieder ner Beteiligung am Projekt hauptbe- ren Zahnbürsten im Mund herum.» Anschlusslösung gefunden oder neue spielen erkennen sollen, wie sie ihren auf die Unterstützung von vielen jun- ruflich als Zahnarzt tätig ist, Zahn- Dem wolle er mit seinem Produkt ent- Gemeinschaften gegründet. «Die Sa- inneren Wandel vorantreiben können. gen Erwachsenen aus der Kunstschu- bürsten aus Wurzelholz. Diese sollen gegenwirken. Einer der wenigen Mit- men, die hier gesetzt wurden, konn- Die aktuell zehn Mitglieder umfassen- le zählen. «Es ist begeisternd, mit für die Mundhygiene weitaus besser bewohner, die bereits zu Zeiten der ten sich ausbreiten», sagt Walser zu- de Wohn- und Arbeitsgemeinschaft jungen Menschen zu arbeiten, bei ih- geeignet sein als herkömmliche Zahn- Jupiterhaus-WG dabei waren, ist Phi- frieden. Debattierbank In einem Betrieb der Stiftung Deutsch lernen, heimisch werden und andere Bänke In Zürich Affoltern und in Schwa- Spracherwerb geht es in den Ein- Am Samstag, 22. August, findet vor Diakoniewerk grassierte Corona mendingen bietet die Fachorganisa- tion AOZ in Zusammenarbeit mit der stiegskursen auch um die Orientie- rung in der Gesellschaft. Die Teilneh- der katholischen Kirche Maria Dienst und der Betriebsleitung von Integrationsförderung der Stadt Zü- menden setzen sich mit ihrem Quar- Elf Mitarbeitende von Gas- Lourdes ein Bankbau-Fest mit Musik Gastronomie & Räume Zollikerberg rich Deutschkurse für Erwachsene tier auseinander. Sie besuchen Amts- und Bar statt. Bei diesem Anlass kön- tronomie & Räume Zolliker- entschieden, das gesamte Küchen- an. Die Kurse für Anfängerinnen und stellen und Freizeitangebote, und sie nen Interessierte eine Kuchenbank, berg, einem Betrieb der personal zu testen und gleichzeitig in Anfänger starten am 7. September. lernen Vereine kennen. (pd.) eine Spielbank, eine Apérobank oder die Quarantäne zu senden. Insgesamt Alphabetisierungskurse gibt es beim Stiftung Diakoniewerk Neu- Infos unter 044 415 64 00 oder unter eine Debattierbank herstellen. Die wurden bisher elf Mitarbeitende po- Bahnhof Altstetten. Alles unter Um- www.aoz.ch/deutschkurse beziehungswei- Bänke sollen dann zu temporären münster– Schweizerische sitiv auf das Coronavirus getestet. ständen auch gratis. Neben dem se www.aoz.ch/alphabetisierung. Treffpunkten für Nachbarschaft und Pflegerinnenschule, wurden Quartierbesucher werden. Am Sams- positiv auf das Coronavirus Ein Ersatzteam übernahm ANZEIGEN tag, 5. September, werden die Bänke Innert kürzester Zeit konnte ein Er- an einem Spaziergang eingeweiht. getestet. satzteam zusammengestellt werden, Das Projekt nennt sich «Hansbank». sodass die Dienstleistungen, die Gas- Die Idee ist das Resultat einer Ta- Am Mittwoch, 29. Juli, wurden zwei tronomie & Räume für die Stiftungs- gung, die 2019 in Seebach stattfand. Mitarbeiter aus der Abwaschküche betriebe Residenz Neumünster Park Ziel war, eine «Care-Kultur» zu schaf- positiv auf das Coronavirus getestet. und das Spital Zollikerberg erbringt, fen. Nach diesem Anlass hat sich eine Die beiden Mitarbeiter befanden sich gewährleistet sind. Die Stiftung dankt Gruppe engagierter Seebacherinnen zu diesem Zeitpunkt bereits zu Hause den diversen Unternehmen und Ein- und Seebacher zusammengetan mit in der Isolation. Daraufhin wurden zelpersonen, die sie in dieser schwie- dem Ziel, im Quartier eine «Caring sämtliche Arbeitskollegen ebenfalls rigen Lage unterstützen. Die Schutz- Community» zu entwickeln. Die neuen getestet. Davon erwiesen sich weitere massnahmen wurden bei Gastrono- Bänke sollen nachbarschaftliche Kon- Mitarbeitende als positiv. Die Stif- mie & Räume verschärft. Das Perso- takte ermöglichen. (pm.) tungsdirektion hat deshalb am Frei- nal des angrenzenden Betriebs Resi- Samstag, 22. August, 10 bis 18 Uhr. Platz tag, 31. Juli 2020, in Zusammen- denz Neumünster Park wird prophy- Kirche Maria Lourdes, Seebach. arbeit mit dem Kantonsärztlichen laktisch getestet. (pd.)
4 Züriberg/Zürich Nord Nr. 33/34 13. August 2020 H I N TE R G R U N D Elektroautos trotzen der Corona-Rezession Wir befinden uns im Jahre einen Förderbetrag für Plug-in-Hyb- ride mit einer rein elektrischen 2020. Die ganze Schweizer Reichweite von mehr als umgerech- Wirtschaft wird vom Coro- net 56 km. Plug-in-Hybride werden navirus in die Knie gezwun- mittel- und langfristig bautechnisch weitgehend identisch mit reinen bat- gen. Die ganze Schweizer terieelektrischen Fahrzeugen sein. Wirtschaft? Nein! Eine Hoff- Statt eines grossen Akkupakets wird nung bringende Sparte aber eine kleinere Batterie zusam- men mit einer Range-Extender-Ein- hört nicht auf, der Rezes- heit eingebaut (ein «Notfall»-Ver- sion Widerstand zu leisten. brennungsmotor als Stromgenerator für sehr lange Strecken). Entspre- Silvan Rosser chend werden sich Plug-in-Hybride nur im Mittel- und im Oberklasse- Der Lockdown im Frühling 2020 segment durchsetzen. brachte das gewohnte Leben zum Stillstand. Kaum eine Branche blieb Wasserstoff? davon verschont. Entsprechend fallen Während die batterieelektrischen auch die Konjunkturdaten dieses Fahrzeuge an der Schwelle zum Mas- Jahr in den Keller. Eine Experten- senmarkt stehen, stecken Wasser- gruppe des Bundes erwartet für 2020 stoff-Brennstoffzellenfahrzeuge noch den stärksten Rückgang des Brutto- in der Pionierphase. In der Schweiz inlandprodukts seit Jahrzehnten. Die- Elektroautos wie der Jaguar I Pace stehen bei den Kundinnen und Kunden hoch im Kurs. Foto: Archiv/zvg. stehen Anfang 2020 erst drei Fahr- ser soll über das gesamte Jahr 2020 zeugmodelle zum Verkauf zur Verfü- betrachtet –6,2 Prozent betragen. Am sche Antriebe, von den sogenannten gelassene Auto ein Elektroauto (inkl. batte bei der Motorfahrzeugsteuer gung. Im ersten Halbjahr 2020 wur- stärksten erwischt hat es das zweite Steckerfahrzeugen. Zu ihnen gehören PHEV), im ersten Halbjahr 2019 hat- ähnlich wie rein batterieelektrische den erst 19 Wasserstoff-Brennstoff- Quartal 2020, welches in vollem Mas- reine Elektroautos wie der Tesla Mo- ten noch erst 4,8% der neu gekauften Autos. zellenfahrzeuge neu zugelassen. se von den gesundheitspolitischen del 3 oder der Renault Zoe, es sind Autos einen elektrischen Antrieb. Damit Plug-in-Hybride ökologisch Neben der fehlenden Modellaus- Eindämmungsmassnahmen wegen gleichzeitig die meistverkauften Ste- Auffällig ist vor allem der Boom bei sinnvoll sind, ist das regelmässige wahl hindert auch die fehlende Was- der Pandemie betroffen war. ckerfahrzeuge in der Schweiz. Eben- den Plug-in-Hybriden. Im ersten Laden notwendig. Umfragen und serstoff-Tankstelleninfrastruktur die Das Ausmass des Lockdown im falls zu den Steckerfahrzeugen gehö- Halbjahr 2020 wurden fast dreimal Auswertungen aus den USA und Kaufentscheidung. Schweizweit sind Frühling 2020 zeigt sich auch deut- ren die Plug-in-Hybride (PHEV), wel- mehr Plug-in-Hybride verkauft als Deutschland zeigen, dass Plug-in-Hy- erst zwei Wasserstofftankstellen im lich in den Verkaufszahlen neuer Per- che neben einem Elektromotor und noch vor einem Jahr. Damit sind bride je Fahrzeug gleich weit elek- Betrieb, fünf weitere sind in Planung. sonenwagen in der Schweiz. Gemäss einer am Stromnetz aufladbaren Bat- rund 45% der neu zugelassenen trisch fahren wie rein elektrische Vom Massenmarkt sind die Wasser- auto-schweiz wurden im ersten Halb- terie auch einen Verbrennungsmotor Elektroautos Plug-in-Hybride. Fahrzeuge und dass 80% der Plug- stoff-Brennstoffzellenfahrzeuge aktu- jahr 2020 in der Schweiz etwas mehr haben. Beispiele für PHEV sind der in-Hybride täglich geladen werden. ell noch weit entfernt. Vor allem im als 100 000 neue Personenwagen zu- Volvo XC60 Recharge oder der Mitsu- PHEV regelmässig laden Bei Batteriekapazitäten von 10 bis Bereich der Personenwagen überwie- gelassen. Das sind rund 50 000 Fahr- bishi Outlander PHEV. Der Boom bei den Plug-in-Hybriden 30 kWh ist der Verbrennungsmotor gen zudem die Vorteile der batterie- zeuge weniger als vor einem Jahr. In der Schweiz wurden im ersten hat zwei Gründe. Einerseits sind ge- nur noch auf Langstrecken nötig, und elektrischen Fahrzeuge in Bezug auf Der Neuwagenmarkt ist schweizweit Halbjahr 2020 mehr als 10 000 Per- genüber dem Vorjahr attraktive Mo- der Grossteil der Fahrten kann rein Preis, Ökologie, Modellauswahl und folglich um mehr als einen Drittel sonenwagen mit elektrischem An- delle neu verfügbar (zum Beispiel elektrisch zurückgelegt werden. So Infrastruktur deutlich. Für Wasser- eingebrochen (–34,3%). trieb (Steckerfahrzeuge) neu zugelas- auch der BMW X3 und X5), und an- kommen Kompaktmodelle wie der stoff-Brennstoffzellenfahrzeuge gilt es sen. Dies entspricht einem Wachstum dererseits wird der Verkauf von neue Mercedes A 250 e Plug-in-Hyb- in den nächsten Jahren, vom Pionier- Mehr Elektroautos verkauft von 35% gegenüber dem ersten Halb- PHEV mit attraktiven Angeboten von rid 74 km weit, rein elektrisch. Ent- zum Nischenprodukt zu werden. Ins- Doch es gibt eine bemerkenswerte jahr 2019. Der Neuwagenmarkt für der Automobilbranche forciert. Plug- scheidend ist die Batteriekapazität besondere gilt dies im Luxussegment Ausnahme. Eine Hoffnung bringende Steckerfahrzeuge hat sich damit in-Hybride haben im offiziellen Test- der Plug-in-Hybride. Bei einer gerin- der Personenwagen und bei Liefer- Sparte hört nicht auf, der Rezession 2020 bisher komplett antizyklisch zur zyklus weniger als 50 g CO2/km und gen Batteriekapazität von weniger als wagen mit flexiblem Reichweiten- Widerstand zu leisten. Ganz im Ge- Gesamtmarktsituation entwickelt. Die sind daher für Importeure attraktiv, 10 kWh würde in der Praxis sehr bedarf. genteil: Sie vermag sogar im Jahr deutliche Zunahme schlägt sich auch um die verschärften Emissionsvor- häufig der Verbrennungsmotor einge- 2020 deutlich zu wachsen. Die Rede im Marktanteil nieder. So ist im Jahr schriften für Neuwagen einzuhalten. setzt. Das kalifornische Subventions- Wetter, Klimawandel und Energiewende in ist vom Neuwagenmarkt für elektri- 2020 bis anhin jedes zehnte neu zu- In einigen Kantonen erhalten sie Ra- programm zum Beispiel gewährt nur Zürich: www.meteozurich.ch Studenten ziehen ein, doch die Gewerberäume stehen vorerst leer Ab 1. September beziehen ro-Gym-, Yoga- oder Tanzstudio, Co- Studentinnen und Studen- Working Space, Büro, Atelier, Laden- lokal oder Café», schreibt die Stiftung ten das neue Gebäude für Studentisches Wohnen auf ihrer zwischen Buchegg- und Homepage. Sie sucht intensiv nach Rosengartenstrasse. Der Mietern. Doch besteht ein Bedarf für Gewerberäumlichkeiten an der Rosen- Bedarf nach Wohnraum ist garten-/Bucheggstrasse? «Die Räum- gross. Der vorgesehene lichkeiten haben wir erst ausgeschrie- Gewerberaum konnte bisher ben, es gibt viele Interessenten, aber es sind noch nicht alle Verträge unter- aber nicht vermietet werden. zeichnet», hält Taraborrelli fest. «Räu- me und Lage sind einzigartig, aller- Pia Meier dings kann es sein, dass die Corona- Der lange, gestaffelte Baukörper in Pandemie solche unternehmerischen rotem Klinkerstein auf städtischem Entscheidungen derzeit nicht begüns- Grundstück an der stark befahrenen tigt.» Jedenfalls sieht es zurzeit nicht Bucheggstrasse in Wipkingen fällt so aus, als ob die Gewerberäume am auf. Er bietet Platz für Studentinnen 1. September genutzt würden. und Studenten, Kinder und Gewerbe- treibende. Der Park hinter dem Ge- «Ein gutes Projekt» bäude ist öffentlich. Studierende und Taraborrelli betont aber, dass das Quartierbevölkerung freuen sich auf neue Studentenhaus ein gutes Projekt die Fertigstellung. Die Gewerbetrei- Im neuen Studentenhaus in Wipkingen hat es Platz für Studierende, Kinder und Gewerbe. Foto: pm. sei. «Das Projekt ist ökonomisch, sozi- benden sind bisher aber zurückhal- al und ökologisch nachhaltig.» Die tend. auch im neuen Studentenhaus nicht jedoch sprechen die Zahlen für sich trieb sind eine Unsicherheit», räumt Ziele der Zusammenarbeit der Stif- anders. «In Zürich sind derzeit mehr die Nachfrage übersteigt das Angebot Taraborrelli ein. tung für Studentisches Wohnen und Grosser Bedarf als 70 000 Studierende immatriku- bei weitem.» Es gibt aber eine gewis- der Stadt bei der Planung und der Ab 1. September, das heisst pünktlich liert», erläutert Taraborrelli. «Etwa se Unsicherheit infolge der Corona- Gewerberäume noch leer Aufwertung dieser anspruchsvollen zu Semesterbeginn, können die 130 15 Prozent sind auf ein Zimmer an- Krise. Die Hochschulen haben in den Neben Studentenwohnungen gibt es Ecke Buchegg-/Rosengartenstrasse Zimmer im Studentenhaus Rosengar- gewiesen.» Diese Zahl basiere auf di- vergangenen Monaten auf Onlinebe- im neuen Gebäude einen städtischen seien zu Beginn des Projektes im Jahr ten bezogen werden. «Wir rechnen versen Studien und Schätzungen so- trieb umgestellt. Und dafür braucht Kindergarten und eine Kinderkrippe. 2011 noch visionär gewesen. «Doch nicht mit Leerständen», hält Rebecca wie Vergleichen mit Ländern in man kein Zimmer in der Stadt Zü- Der Bedarf für diese Einrichtungen ist nun sind ein grüner Erholungsraum Taraborrelli, Geschäftsführerin der Nordeuropa mit ähnlichem Bildungs- rich. So rechnet zum Beispiel die ausgewiesen. Anders sieht es mit den und eine hochwertige Siedlung für Stiftung für Studentisches Wohnen, system wie die Schweiz. Dies ent- ETH damit, dass einige Studentinnen Gewerberäumlichkeiten im Erdge- Studierende, Kinder und Gewerbetrei- auf Anfrage fest. «Wir erwarten das spreche rund 10 500 Zimmern. «In und Studenten in diesem Jahr nicht schoss aus. Diese öffnen sich auf eine bende entstanden.» Gegenteil.» Die Monatsmiete bei An- der Stadt Zürich hatten wir Ende mehr vor Ort kommen werden. «Ja, bestuhlbare Gartenterrasse. «Die Räu- Interessenten für Gewerberäume melden geboten der Stiftung beträgt im 2019 6800 Zimmer gezählt. Schon Corona und die entsprechende Um- me sind vielfältig nutzbar, zum Bei- sich unter info@sswz.ethz.ch oder telefo- Durchschnitt 550 Franken. Das ist einige mehr als vor ein paar Jahren, stellung im Hochschul- und Lehrbe- spiel als Praxis, Schulungsraum, Mic- nisch unter 044 632 52 11.
H I N TE R G R U N D Lokalinfo Nr. 33/34 13. August 2020 5 Von der Drogenhölle zum Badeparadies Vor 25 Jahren schloss die Stadt Zürich die offene Drogenszene im Letten. Deshalb organisierte der Quartierverein Unterstrass eine Führung mit dem Vorstandsmitglied Nicola Behrens vom Stadtarchiv Zürich zu den wichtigsten Schauplätzen. Bei einigen Teilnehmenden kamen viele Erinnerungen hoch. Karin Steiner «Auf dem Weg ins Büro musste ich über die ausgemergelten Gestalten steigen, die am Boden lagen», erzähl- te ein Teilnehmer. «Sie waren über- all, in den Gärten und Hinterhöfen», ergänzt eine Untersträsslerin. «Am Boden lagen die Spritzen herum.» Die meisten der 37 Teilnehmenden an der Führung mit Nicola Behrens vom Stadtarchiv Zürich leben schon lange in Unterstrass und bekamen die Auswirkungen der Drogenszene hautnah zu spüren. Anfänge an der Riviera Drogenelend beim Bahnhof Letten. Das Gebiet entwickelte sich bald zu einem Ghetto. Foto: Schweizerisches Sozialarchiv, Gertrud Vogler Der Rundgang begann im Platzspitz, der später den Namen «Needle Park» bekam. Dort erzählte Behrens vom Zürcher Drogenproblem, das an der «Riviera» beim Bellevue mit den Hip- pies seinen Anfang nahm. Die erste Droge, die in Zürich auftauchte, war Cannabis, das in früheren Jahrhun- derten Bestandteil der Volksmedizin war. «Grosse Verdienste um die Er- weiterung des Drogenangebots hat sich der Chemiker Felix Hoffmann erworben», sagte Nicola Behrens iro- nisch. Er stellte im Bayer-Stamm- werk in Deutschland 1893 den Wirk- stoff Diacetylmorphin her. Daraus entwickelte Bayer das Heroin und pries es als nicht süchtig machendes Schmerz- und Hustenmittel an. Erst 1931 entfernte Bayer Heroin aus sei- ner Produktpalette, aber es sollte noch weitere 40 Jahre dauern, bis es verboten wurde. Polizei rüstet auf So präsentiert sich der Letten heute. Nichts mehr erinnert an die Zustände von damals. Fotos: kst. Der Historiker Nicola Behrens. In Zürich hat die Stadtpolizei erst- mals anfangs der Siebzigerjahre He- die Konsumenten hätten damit mehr Spritzenabgabeverbot schon nach ei- Anstelle der Spritzenabgabe im Personen hielten sich zu den Haupt- roin konfisziert, wenig später tauchte Kontrolle über das Drogenangebot. nem Jahr zurücknehmen musste. Als Platzspitz wurden am Neumühlequai frequenzzeiten gleichzeitig hier auf. auch Kokain auf. Der Bund ver- Die Medien berichteten ausführlich sich die Drogenszenen ab 1986 im ein Spritzenbus und in den Quartie- Sie lebten im Müll und Dreck, viele schärfte 1975 das Betäubungsmittel- über das AJZ, was zur Folge hatte, Platzspitz sammelte, war die Stadt ren Spritzenautomaten aufgestellt. von ihnen waren obdachlos. Im Som- gesetz von 1951, das Handel und dass nicht nur Drögeler aus der gan- fast erleichtert, denn hier wurden Darauf liessen sich die Drogensüchti- mer 1994 wurde eine Projektorgani- Konsum von Drogen unter Strafe stell zen Schweiz, sondern auch aus dem keine Anwohner gestört und man gen und Dealer mehrheitlich im Kreis sation «Aktuelle Drogenprobleme Zü- te. Man hoffte damals, das aufkei- Ausland nach Zürich kamen, weil konnte alles einfacher kontrollieren. 5 nieder. Nicola Behrens las den An- rich» geschaffen, die die Zusammen- mende Drogenproblem mit Polizeige- man hier problemlos Drogen kaufen Leider berichtete die Presse intensiv wesenden verschiedene Zeitungsarti- arbeit zwischen Stadt, Kanton und walt in den Griff zu bekommen, und konnte. Die Belastung der Arbeits- von dieser Drogenszene, sodass man kel vor, in denen von ausgemergelten Bund koordinieren sollte. Im Hinblick rüstete die Betäubungsmittelgruppe gruppen im AJZ wurde dadurch im- nun allenorts wusste, wo in Zürich Gestalten und katastrophalen Zustän- auf eine Schliessung des Letten wur- 1976 von 3 auf 15 Personen auf. Ziel mer grösser , sodass sie im Frühling Drogen zu haben waren. den die Rede ist. Im Herbst 1992 ver- de ein provisorisches Ausschaffungs- war, den Süchtigen das Leben zu er- das Experiment aufgaben und der schob sich die Drogenszene auf das gefängnis auf dem Kasernenareal er- schweren und sie so zum Ausstieg zu Stadt die Schlüssel für die Liegen- Zahlreiche Hilfsprojekte frühere Bahnareal im Letten. Wurde richtet. Ziel war, nur die süchtigen bewegen. Doch es begann ein Katz- schaft zurückgaben, welche kurz dar- 1987 verabschiedete der Stadtrat der Handel früher von Dealern aus Stadtbewohner zu behalten und alle und-Maus-Spiel zwischen Drögelern, auf das AJZ 1982 abgebrochen hat. verschiedene Massnahmen zur Dro- Albanien beherrscht, übernahmen anderen in ihre Heimatgemeinden Dealern und der Polizei. Kaum wurde Nun bildeten sich wieder überall genhilfe, und die bisherige Dreisäu- hier libanesische und palästinensi- auszuschaffen, damit diese selber bei einer Razzia eine Szene aufgelöst, in der Stadt Szenen, die für die An- lenpolitik mit Therapie, Repression sche Händler das Zepter. Hilfsprojekte aufbauen. bildete sich an einem anderen Ort ei- wohnenden nur schwer zu ertragen und Prävention wurde ergänzt mit 1992 genehmigte der Bund einen ne neue. waren. Der Tod war überall vor Au- zahlreichen Hilfsprojekten des Roten Die Angst ging um Versuch zur ärztlich kontrollierten gen, Beizen mussten geschlossen Kreuzes, der Sozialwerke Pfarrer Und es ging immer brutaler zu und Abgabe von Heroin. Nach der Das Autonome Jugendzentrum und öffentliche Toiletten verriegelt Siebers und vieler mehr. 1988 wurde her. Im Kampf um die Kunden wurde Schliessung des Letten am 15. Febru- Anfangs Juni 1980 wurde über die werden. Mitte der 1980er-Jahre kam das Zürcher Aids-Interventions-Pilot- gemordet, die Zahl der Drogensüchti- ar 1995 besserte sich die Situation Renovation des Opernhauses im Be- zum Drogenproblem noch das HIV- projekt Zipp-Aids gegründet. Im gen und Drogentoten stieg beständig. im Quartier massiv. Die lokale Dro- trag von 60 Millionen Franken abge- Virus dazu. Da es für Drogenkonsu- Platzspitz gab es nun erste medizini- Die Polizei wurde massiv bedroht. genszene wurde in die Abgabepro- stimmt. Die Abstimmung löste im mierende nicht einfach war, an sche Hilfe, und es wurden im Jahr «In Unterstrass ging die Angst um, gramme integriert. «Durch die ärzt- Mai 1980 eine Jugendbewegung mit Spritzen zu kommen, tauschten sie zwischen 1,5 und 3,3 Millionen steri- die Strassen waren leergefegt», er- lich kontrollierte Drogenabgabe hat Krawall und Demonstrationen aus, diese aus. So verbreiteten sich le Spritzen und Nadeln abgegeben. zählte Maria Gnädinger, damals Mit- sich der Zustand der Süchtigen ge- weil die Jugendlichen noch immer Krankheiten wie Aids und Hepatitis Dennoch sorgte das Drogenelend glied in den Vorständen des Quartier- bessert und die Beschaffungskrimi- auf ein schon lange gefordertes Ju- rasch. Die Fixer litten unter eitrigen im Platzspitz auf der ganzen Welt für und Gewerbevereins Unterstrass. Die nalität fiel weitgehend weg», so Beh- gendhaus warteten. So wurde im Ju- Abszessen und das Elend wurde im- Schlagzeilen, und im Oktober 1991 Stadt war hilflos und wurde alleine rens. «Die Drogenproblematik ist ni 1980 das Autonome Jugendzen- mer grösser. gestand der Stadtrat ein, dass seine gelassen, denn der Bund gab die poli- zwar nicht beseitigt, aber von 419 trum (AJZ) eröffnet. Bereits im Sep- 1985 verbot jedoch Kantonsarzt Drogenpolitik gescheitert war. Am tischen Rahmenbedingungen vor. Todesfällen 1992 sanken sie bis heu- tember wurde es nach einer Razzia Gonzague Kistler die Abgabe saube- 13. Januar 1992 wurden der Platz- «Der damalige Stadtpräsident Josef te stabil auf unter 200 Fälle pro geschlossen, um 1981 erneut geöffnet rer Spritzen, weil dies eine Beihilfe spitz und der Shop Ville über Nacht Estermann ersuchte ein ganzes Jahr Jahr.» In der Schweiz befanden sich zu werden. Junkies hatten sich in- zum Drogenkonsum sei. Ärzte wie geräumt und verriegelt. Das ganze lang vergeblich bei Bundesrat Cotti 2019 rund 18 000 Personen in einer zwischen zu einer «Arbeitsgruppe André Seidenberg bekämpften dies Erdreich im Park musste danach we- um einen Gesprächstermin», erzählte Substitutionstherapie mit Methadon Drogen» organisiert und forderten ei- energisch. Der politische Druck wur- gen der vielen Spritzen, Kot und Un- Nicola Behrens. Im Letten wuchs die oder Buprenorphin und 1600 mit nen Fixerraum mit der Begründung, de so stark, dass der Kanton das rat abgetragen und ersetzt werden. Drogenszene massiv an. Über 1000 pharmazeutisch hergestelltem Heroin.
6 Züriberg/Zürich Nord Nr. 33/34 13. August 2020 Rollstuhlfahrerin sucht dringend STELLEN eine erfahrene Haushaltangestellte für einen Einpersonenhaushalt. WOHNSCH – Anforderungen: Sehr gut deutsch spre- chend, sehr exakt für allgemeine Haus- Wohnpflegeheime Schwamendingen haltarbeiten (putzen, waschen, bügeln, Wohnhaus Schörli einkaufen). Ca. 5–6 Stunden wöchentlich Die Kifa ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Stiftung zur Pflege, Be- plus Ferienvertretung. Am liebsten Das Schörli ist eines von drei Heimen des treuung und Begleitung von schwer pflegebedürftigen Kindern und Jugendlichen. vormittags. Bitte melden Sie sich unter: Vereins WOHNSCH und bietet 12 dementen Mit rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflege und Administration ist 079 654 90 49, vielen Dank. Menschen ein familiäres Zuhause. Das Haus die Kinderspitex der Kifa in der ganzen Deutschschweiz tätig. Mit Hilfe von Spen- mit grossem Garten liegt in einem ruhigen dengeldern realisiert sie Projekte zur Entlastung von Familien und nahestehenden Quartier in Schwamendingen. Bezugspersonen. Wir suchen nach Vereinbarung eine freundliche Für unser Team in Zürich Affoltern suchen wir per sofort oder nach Vereinbarung und flexible Dipl. Pflegefachpersonen DN I, DN II, AKP oder KWS Coiffeuse (im Stundenlohn, Pensum nach Absprache) die bereit ist, ca. alle 6 Wochen in unser Haus Einsätze: täglich von 7.00 bis 8.00 Uhr und abends von 19.00 bis 20.30 Uhr. zu kommen. (Es sind auch einzelne Einsätze möglich.) Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und Bewerbung. Sind Sie zuverlässig, sorgfältig und pflegen Frau Evelyne Rieser steht Ihnen für Fragen zu den Einsätzen gerne zur Verfügung. einen wertschätzenden Umgang mit Men- schen, dann freuen wir uns, bald von Ihnen zu Kontakt: 079 832 51 10 oder evelyne.rieser@stiftung-kifa.ch hören. www.stiftung-kifa.ch Bitte melden Sie sich bei: Patrizia Bräm & Claudia d’ Heureuse Co-Heimleitung Schörlistrasse 11, 8050 Zürich Tel. 044 325 38 70 leitung.schoerli@wohnsch.ch www.wohnsch.ch Früchte Gemüse Spezialitäten H. + M. Schwenk-Schoch, 8158 Regensberg Telefon 079 438 73 58 Qualität – Kompetenz – faire Preise Frisches für Ihre Sommertafel Verkaufsstand im Zentrum Witikon Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag, 8.00 bis 13.00 Uhr Samstag, 8.00 bis 16.00 Uhr Trennen Sie sich von Kleidern, die Sie nicht mehr tragen. Wenn Sie gut erhaltene, gepflegte Kleidungsstücke und Accessoires haben, die zu schade sind für die Altkleider- sammlung, kontaktieren Sie uns. Wir nehmen gerne ausgewählte Stücke Ape-Schreinerei Peier zum gemeinnützigen Weiterverkauf als O IFFURE 42 Donation entgegen. C Damen | Herren | Accessoires VINTAGE COUTURE GALLERY SWISS TEXTILE COLLECTION Am Bellevue, Torgasse 4, 8001 Zürich 043 456 30 01 Ich freue mich auf Ihren Besuch Glaserei – Dachausbau Innenausbau – Küchenbau Doris Menzi Schwamendingenstrasse 42 | 8050 Zürich Blumen online www.blumen-nordheim.ch Friesstrasse 32, 8050 Zürich Telefon 044 312 10 87 Wehntalerstrasse 98, 8057 Zürich Tel. 044 302 66 37 dpmenzi@bluewin.ch Telefon 044 361 21 86, info@blumen-nordheim.ch www.schreinerei-peier.ch
VE R M I S C H TE S Züriberg/Zürich Nord Nr. 33/34 13. August 2020 7 Gemeinnütziger Verein Balgrist verschenkt sein Vermögen rung oder Betreibung von Alterswoh- Seit seiner Gründung be- nungen im Quartier Balgrist, um dar- treibt der gemeinnützige in Betagten für ihren Lebensabend Verein Balgrist Alterswoh- ein Heim zu bieten. Die Kirche Balg- rist unterstützte dieses Anliegen mit nungen im Quartier. An der einem Darlehen von 200 000 Fran- Generalversammlung sollen ken, welches der Verein aber mittler- die vereinseigenen Liegen- weile zurückgezahlt hat. Insgesamt schaften an die reformierte sind dank des Vereins Balgrist 19 Al- terswohnungen entstanden, die im Kirchgemeinde übertragen Juni 1979 erstmals bezogen wurden. werden. Vertrag tritt per sofort in Kraft Leon Zimmermann Damit die Schenkung der Liegen- schaften an der kommenden General- Am 19. August hält der gemeinnützi- versammlung zustande kommt, ist ge Verein Balgrist seine jährliche Ge- eine Zweidrittelmehrheit unter den neralversammlung im lokalen Kirch- anwesenden Vereinsmitgliedern er- gemeindehaus ab. Auf der Traktan- forderlich. Der Vermögensübertrag denliste steht nebst den üblichen ad- scheint allerdings nur noch Formsa- ministrativen Geschäften auch die che zu sein. So haben die beteiligten Abstimmung über einen Vermögens- Parteien die Einzelheiten des ent- übertragungsvertrag zwischen dem sprechenden Vertrags bereits im Vor- Verein und der reformierten Kirch- aus detailliert geregelt. «Wenn die gemeinde Zürich. Konkret betrifft Abstimmung angenommen wird, ist dieses Geschäft Alterswohnungen mit er direkt gültig», erklärt Affolter. Hans Leu achtet darauf, dass sich die Jungs beim Umgang mit den Geräten nicht verletzen. Fotos: kst. einem Gebäudeversicherungswert Mit dem Übertrag des Vereinsver- von rund 4,4 Millionen Franken, die mögens würde auch der Vereins- der Verein bis anhin gemeinnützig zweck neu definiert. Die entspre- betreibt. chende Statutenänderung steht eben- Die «Aktionswiese» bietet eine Die Zusammenarbeit des Vereins mit der reformierten Kirche ist ge- falls auf dem Programm der Ver- sammlung vom 19. August. «Der wei- Alternative für Daheimgebliebene mäss Vereinspräsident Ueli Affolter eine «bewegte Geschichte». So war die treibende Kraft hinter dem 1971 terhin gemeinnützige Verein würde dann bis auf weiteres eine Art Auf- sichtsrat bilden und prüfen, ob die Schrauben, färben, filmen, gegründeten Verein der reformierte Kirche die Liegenschaften gemäss ei- Pfarrer Hansjürg Stückelberger, der nem gemeinsam definierten Vermie- plantschen – das GZ Oerli- von 1971 bis 1995 auch Präsident tungsreglement – angelehnt an den kon bietet in den letzten war. Zweck des Vereins ist gemäss bisherigen Vereinszweck – weiterbe- zwei Sommerferienwochen den Statuten die Erstellung, Förde- treibt», sagt Affolter. ein Nachmittagsprogramm für alle Daheimgebliebenen, die etwas Abwechslung von Quartierverein Hirslanden der Badi brauchen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. lädt zum Rundgang Karin Steiner zwei Neubauten, die das aktuelle Mit der Führung «Wohnkul- Thema «verdichtetes Bauen in einem Es ist ein heisser Nachmittag. Erst ei- tur in Zürich-Hirslanden» gewachsenen Kontext» illustrieren. ne Handvoll Kinder ist auf der gros- möchte der Quartierverein Bereits letztes Jahr stiess die Füh- sen Wiese hinter dem Baumacker- Hirslanden seinen Mitglie- rung auf grosses Interesse: «Einige schulhaus eingetroffen, um gemein- Anmeldungen konnten wir nicht sam mit Mitarbeitenden des GZ Oerli- dern, aber auch Bewohnern mehr berücksichtigen.» Darum wird kon und Freiwilligen zu spielen und aus dem Quartier die Eigen- sie dieses Jahr nun wiederholt. zu basteln. Aus Holzlatten entstehen heiten ihres Zuhauses Besammlungs- und Startpunkt Tische, Stühle, aber auch Flugzeuge, der Führung ist um 10 Uhr bei der Schiffe und ein Puppenhaus. «Ak- näherbringen. Bushaltestelle Kapfstrasse. Diese ist tionswiese» heisst das zweiwöchige Christina Brändli mit dem Bus 31 ab Klusplatz oder in Ferienangebot, welches das GZ Oerli- fünf Minuten zu Fuss erreichbar. kon unter Beteiligung der reformierte «Viele Anwohner wohnen seit lan- Eine Anmeldung ist obligatorisch Kirche und des Baumackerschul- gem im Quartier, wissen aber häufig und kann bis 7. September an hauses, das die Wiese zur Verfügung wenig über die interessante Ge- herbert.frei@bluewin.ch geschickt gestellt hat, durchführt. Zu den Frei- schichte ihres Wohnortes», sagt Her- werden. Für Nicht-Mitglieder des willigen gehört auch das Team von bert Frei, Historiker und ehemaliger Quartiervereins Hirslanden beträgt Hans Leu, Gründer des Projekts Präsident des Quartiervereins Hirs- der Unkostenbeitrag 15 Franken. Werk.Statt.Flucht, eine Reparatur- landen. Er wird den Rundgang be- Teilnehmerinnen und Teilnehmer werkstatt, die jungen Flüchtlingen gleiten. werden gebeten, den Betrag abge- eine sinnvolle Beschäftigung bietet. Der Rundgang führt durch die im zählt an die Führung mitzunehmen. Konzentriert bemalt Alina ihr neues Puppenhaus. Kapfquartier für das Bürgertum ge- Die Teilnehmerzahl ist beschränkt Fokus liegt auf der Gestaltung bauten Gartenstadtsiedlungen zur und es besteht für alle Teilnehmen- «Die Idee ist während des Lock- verreisen, spannende Aktivitäten zu Bäumen die Eltern zum Verweilen Gesamtüberbauung von Otto Bickel den eine Maskenpflicht. downs entstanden», sagt Lisa Bosse, bieten.» Es gehe darum, kreativ zu und sich Austauschen ein, und auch aus den 1920er-Jahren als Beispiel Führung «Wohnkultur in Zürich-Hirs- im GZ Oerlikon für Bildung und Ge- sein und gemeinsam zu werken und das GZ-Café ist offen. privatwirtschaftlichen «Bauens für landen». Samstag, 12. September 2020, staltung zuständig. «Ziel ist es, Kin- zu gestalten. So kann man beispiels- Jeweils nachmittags ab 14 Uhr den Mittelstand» und schliesslich zu 10.00–12.00 Uhr. dern und Familien aus dem Quartier, weise Stoffe oder die eigenen T-Shirts sind die Mitarbeitenden vor Ort. Die die dieses Jahr nicht in die Ferien mit Naturmaterialien färben. Unter Kinder müssen sich zuvor nicht an- der Anleitung von Zivi Felix Scherrer melden, sie können einfach vorbei- lernen die Kinder, wie man mit dem kommen. «Für das Team ist dies FC Oerlikon/Polizei ist bereit eigenen Handy einen Stop-Motion- anspruchsvoller, man weiss nie, was Film dreht. Die Kulissen für diese Mi- einen erwartet», sagt Lisa Bosse. Die erste Mannschaft des FCOP ist in gegen den Lokalrivalen FC Unter- ni-Filme entstehen aus Legosteinen Durchschnittlich zehn Kinder sind der Vorbereitung auf die neue Saison. strass mit 2:0. Steven Albiez verwan- und Ton. «Die Filme sollen eine klei- bisher gekommen, manche davon Bei vier ausgetragenen Testspielen delte einen Elfmeter und A-Junior ne Geschichte erzählen», so Lisa Bos- waren täglich da, andere nur selten. wurden drei gewonnen und eines Moritz Weber gelang der zweite Tref- se. «Am letzten Abend werden wir «Die Leute schätzen es, dass sie ging verloren. Im ersten Spiel schlu- fer. Das vierte Vorbereitungsspiel ge- zusammen mit den Kindern und El- spontan entscheiden können, ob sie gen die Neudörfler den FC Kloten mit gen den FC Witikon ging unglücklich tern mitgebrachte Würste grillieren kommen wollen oder nicht.» 5:1. Dominic Vogel war dreimal er- mit 2:3 verloren. Für den FCOP tra- und die Filme, die entstanden sind, Für das GZ Oerlikon war das Gan- folgreich, Hüseyin Eralp und Yves fen Yves Matumona und Steven Al- zeigen.» In dieser Woche entsteht zu- ze ein Experiment. In den vergange- Matumona trafen je einmal. Gegen biez. Letzter Test vor dem Saisonbe- dem eine Skulptur aus Dachlatten auf nen Jahren war es während der den FC Windisch schaute ein klarer ginn wird das Cupspiel gegen den FC der Wiese. «Wir wollen gemeinsam Sommerferien mehrheitlich geschlos- 6:1-Sieg heraus. Hier trafen Hüseyin Neumünster. Diese Partie findet am eine grosse Windmühle bauen», sagt sen, weil die meisten Leute in den Eralp und Renato Frangella je zwei- Sonntag, 16. August, statt. Spielbe- Hans Leu. Für die ganz Kleinen gibt Ferien waren und kein Bedarf an An- mal, während Younis Harati per Elf- ginn: 13 Uhr, Sportanlage Witikon. es ein Plantschbecken und Wasser- geboten bestand. Ob im nächsten meter und Leo Rapisarda die weite- Meisterschaftsstart ist am Donners- spiele. Neben der Aktion lädt die Jahr etwas Ähnliches stattfinden ren Treffer beisteuerten. Im dritten tag, 20. August in Wetzikon. Spielbe- Wiese mit den schattenspendenden wird, ist noch offen. Freundschaftsspiel gewann der FCOP ginn Meierwiesen: 20 Uhr. (mm.)
Den Balkon für den Herbst fit machen Bald ist der Sommer vor dem ersten Frost abzu- decken. vorbei und die Garten- Scheinbeere: Schlicht, aber saison geht langsam gut sieht die Scheinbeere auf dem Ende zu. Die war- dem Balkon aus. Die eigentlich immergrüne Pflanze lässt ihre men Tage sollte man Blätter im Herbst violett verfär- nutzen, um auf dem ben, weshalb die roten, weissen Balkon noch lange gute oder rosa Beeren, die an der Pflanze verbleiben, sehr gut zur Laune zu verbreiten. Geltung kommen. Purpurglöckchen: Als pfle- Daniel Jaggi Das Alpenveilchen ist auf dem Die Scheinbeere sieht geleicht gilt auch das Purpur- Für den Balkon bedeutet das Balkon eine Augenweide. schlicht, aber gut aus. Fotos: dj. glöckchen. Allerdings sollte man Ende des Sommers aber nicht, ihr an frostfreien Tagen regel- nun fast alle Pflanzen zu entsor- Farben und sie blühen bis spät ses Mass an Pflege, um dem mässig Wasser geben. Eine gute gen. Kein Balkon muss im in den Herbst prächtig. Kalte rauen Herbstwetter standhalten Figur macht das Purpurglöck- Herbst trist, kahl und langweilig Temperaturen vertragen sie zu- zu können. Verblühte Stiele soll- chen zusammen mit Bergenien, aussehen. Nötig sind die richti- dem sehr gut. ten rasch direkt über der Knolle Tulpen oder auch Hyazinthen. gen Tipps für eine geeignete De- Chrysantheme: Nach der abgeschnitten werden. Das Al- ko mit Balkonpflanzen im Herbstaster kommt die Zeit für penveilchen mag es zwar feucht, Übrigens: Viele der Som- Herbst. Und wenn man sich für Chrysanthemen. Sie machen zu- aber bitte nicht übertreiben, merblumen im Balkonkasten die richtigen Pflanzen entschei- sammen mit Ziergräsern wie et- sonst droht Staunässe. sind einjährig. Es lohnt sich, sie det, dann halten diese sogar bis wa der Rutenhirse oder dem Bergenie: Auch die mehr- einmal pro Woche mit phos- in den Winter, oftmals sogar bis Lampenputzgras auf jedem Bal- jährige Bergenie verschönert phorbetontem Flüssigdünger weit darüber hinaus. kon eine gute Figur. mit ihren rot gefärbten Blättern («Blühdünger») zu versorgen. Erika: Heidepflanzen oder Alpenveilchen: Ob rot oder jeden Balkon. Die Blüten halten So blühen die Pflanzen bis zum Erika, wie sie bei uns genannt weiss, purpur oder rosa, das Al- bis in den späten Herbst. Und ersten Frost. Sobald es kühler werden, gehören eigentlich auf penveilchen ist unter den Bal- das Tolle ist: Die sehr robuste wird, kann auch eine Decke jeden Balkon. Es gibt sie in vie- konpflanzen immer eine Augen- Pflanze bedarf so gut wie keiner oder ein Karton helfen, sie vor len verschiedenen Sorten und weide, benötigt aber ein gewis- Pflege. Wichtig ist dennoch, sie Frost zu schützen. Foto: zvg Publireportage Schönen Blumenschmuck für alle Die Gebäudeflüsterer – Events gibt es bei «W flowers» Wir verstehen Ihr Zuhause. Ein wunderschöner Blumenstrauss von «W flowers» sagt mehr als tausend Worte! Bei «W flowers» findet man ein grosses Sortiment an frischen Schnittblumen und dekorativen Pflanzen für das Heim, den Garten oder den Balkon und Accessoires. Ausserdem ist «W flowers» für Hochzeiten, Events und Trauerfloristik spezialisiert. Gratislieferung in den Stadtkrei- sen 8044 und 8032. Blumenboutique W flowers, Tobelhofstrasse 348, 8044 Zürich, Tel. 044 521 31 32. Mehr Infos: www.wflowers.ch. (pd.)
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