KAN - Kommission Arbeitsschutz und Normung (KAN)
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KAN KOMMISSION ARBEITSSCHUTZ UND NORMUNG 4/11 INHALT CONTENT SOMMAIRE SPECIAL 3 Qualität von Normen dauerhaft sichern 6 Wie lassen sich harmonisierte Normen weiter verbessern? 9 CWA, PAS & Co: Konsens zweiter Klasse reicht nicht für Arbeitsschutz Themen 12 Gefährdungen durch Störlichtbögen 15 EUROSHNET organisiert Konferenz zur Produktsicherheit 18 BAuA schafft interaktives Portal zur Produktsicherheit KURZ NOTIERT 21 21 etätigungskräften KAN-Studie zu B Deutsch-französisches Seminar zur Normung SPECIAL 21 Neues Produktsicherheitsgesetz 21 Positionspapier des ABAS zu CWA 16335 Qualität von Normen 21 Weltkongress „Sicherheit und Gesundheit“ Europa verfügt über ein Normenwerk von hoher Qualität. Die Herausforderung besteht SPECIAL nun darin, das Erreichte zu wahren und gleich- 4 Assuring the quality of standards in the long term zeitig für eine zeitgemäße Fortentwicklung zu 7 How can harmonized standards be improved further? sorgen. In Deutschland und Frankreich wur- den kürzlich Vorschläge zur Verbesserung 10 CWA, PAS & Co: a second-class consensus is not good enough des Normenwerks entwickelt. Ergebnisse der THEMES aktuellen Überlegungen finden Sie auf den 13 Hazards presented by fault arcs folgenden Seiten. 16 EUROSHNET organizes conference on product safety 19 BAuA creates interactive product safety portal IN BRIEF Quality of standards 22 KAN study into actuating forces Europe has a body of standards of high qual- 22 Franco-German seminar on standardization ity. The challenge now lies in safeguarding the 22 New German Product Safety Act achievements already made, and at the same 22 ABAS position paper on CWA 16335 time in assuring that changes are made in 22 World Congress on Safety and Health at Work line with wider developments. Proposals for improvements to the body of standards were SPECIAL recently made in Germany and France. The 5 Garantir durablement la qualité des normes results of the current discussions can be found 8 Comment rendre les normes européennes harmonisées encore meilleures ? on the following pages. 11 CWA, PAS & Co : un consensus de seconde classe ne suffit pas THEMES 14 Arcs électriques : attention, danger ! La qualité des normes 17 EUROSHNET organise une conférence sur la sécurité des produits L’Europe dispose d’une collection normative 20 Le BAuA crée un portail interactif dédié à la sécurité des produits de haute qualité. Le défi consiste maintenant à sauvegarder ces acquis, tout en veillant à EN BREF les faire évoluer en suivant l’état de l’art. En 23 Étude de la KAN sur les forces d’actionnement Allemagne et en France, des suggestions sur 23 Séminaire franco-allemand sur la normalisation la manière d’améliorer la collection normative 23 Nouvelle loi sur la sécurité des produits viennent d’être élaborées. On trouvera aux 23 Document de position de l’ABAS sur le CWA 16335 pages suivantes les conclusions des réflexions actuelles. 23 Congrès mondial « Sécurité et santé » 24 Termine / Events / Agenda Edizione italiana – Edycja polska www.kan.de
EDITORIAL Normung als ständige Heraus forderung Der Nutzen der harmonisierten europäischen Normen ist unbestritten. Dennoch ist es notwendig, darüber nachzudenken, wie die Qualität der Normen weiterhin sicher gestellt und fortentwickelt werden kann. Denn für den Anwender ergeben sich zum Beispiel Probleme, wenn eine Norm nicht alle relevanten Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen der anzuwendenden EU-Richtlinien abdeckt, ohne dies kenntlich zu machen. Ein anderer Gesichtspunkt ist die regelmäßige Aktualisierung. Für Normen, die EU-Richtlinien unterstützen, ist die Berücksichtigung des Stands der Technik von herausragender Bedeutung. Die schnelle Anpassungsfähigkeit des Normenwerks war stets ein Argument für die Aufgabentei lung in der Regelsetzung nach dem Neuen Konzept. Die ständige Herausforderung für die Normungsgremien bleibt daher, dass Normen bei Aktualisierungsbedarf auch Heinz Fritsche tatsächlich zügig überarbeitet werden! Dabei bleibt allerdings klar, dass nur ein regu Vorsitzender der KAN lär verlaufendes Normungsverfahren hohe Qualität verspricht. Mit anderen Worten: Industriegewerkschaft Metall Schnelligkeit darf nicht zu Lasten der Gründlichkeit erreicht werden. Standardization: La normalisation, un défi an ongoing challenge constant The benefits of harmonized European standards are undisputed. It L’utilité des normes européennes harmonisées est incontestée. Il is however necessary to consider how the quality of the standards faut néanmoins réfléchir à la manière de pérenniser et d’améliorer can be assured and developed further in the future. la qualité des normes. A reason is that problems arise for users when, for example, a Pour l’utilisateur, des problèmes peuvent en effet se poser lorsqu’une standard fails to cover all the relevant health and safety require norme ne couvre pas la totalité des exigences pertinentes de sécu ments of the applicable EU directives without this deficit being in rité et de santé de la directive UE à appliquer, sans que cet état de dicated. Another aspect is regular updating. For standards which fait soit signalé. Un autre aspect de cette thématique est celui de la serve to support EU directives, consideration for the state of the art mise à jour régulière. Pour les normes qui concrétisent les directives is of exceptional importance. The capacity for swift adaptation of UE, il est absolument essentiel de suivre l’évolution de l’état de l’art. the body of standards has always been an argument for the division La capacité de la collection normative à pouvoir être ajustée rapi of functions within regulation under the New Approach. The con dement a toujours été un argument en faveur de la répartition des tinual challenge facing the standards committees thus remains that tâches dans la législation selon la Nouvelle Approche. Pour les orga of actually revising standards swiftly when updating is required. It nismes de normalisation, le défi permanent réside dans le fait que, continues to be clear however that only by adherence to a proper lorsqu’elles ont besoin d’être actualisées, les normes doivent être standardization procedure can high quality be attained. In other effectivement révisées rapidement ! Une chose reste néanmoins words: speed must not be attained at the price of thoroughness. certaine : seule une procédure de normalisation effectuée dans les règles de l’art permet d’obtenir une qualité élevée. En d’autres Heinz Fritsche termes : un travail sérieux et approfondi ne doit en aucun cas être Chairman of KAN sacrifié à la rapidité. German metalworkers’ union (IG Metall) Heinz Fritsche Président de la KAN Syndicat allemand de la métallurgie (IG Metall) 2 KANBrief 4|11
SPECIAL Qualität von Normen dauerhaft sichern Die dem Neuen Konzept zugrundeliegende Aufgabenteilung zwischen Gesetzgebung und Normung hat sich in vielen Pro duktfeldern sehr gut bewährt. Ergebnis ist ein mit hohem Engagement erarbeitetes, gemeinsames technisches Regelwerk für ganz Europa. Die zunehmende Internationalisierung, schnellere Innovationszyklen, veränderte rechtliche Anforderungen sowie eingeschränkte Ressourcen für die Mitarbeit stellen jedoch die Normung vor neue Herausforderungen. Die aktuelle Diskussion zur Überarbeitung des von Anwendern, Arbeitsschutzexperten, Markt- europäischen Normungssystems1 hat die KAN überwachung und Prüfstellen an die Normungs- zum Anlass genommen, einige grundlegende gremien zu verbessern und deren Erfahrungen Überlegungen zur Qualität von Normen anzu- systematisch zu nutzen. stellen. Das daraus entstandene Arbeitspapier wurde in die Beratungen des CEN-Beratungs- Geänderte Rechtsgrundlagen gremiums für den Arbeitsschutz (CEN/SAB OHS) Qualität Im Bereich der Maschinensicherheit lässt sich eingebracht. Es zeigt für vier Bereiche Verbesse- im eine Reihe von Normen finden, die zwar formal rungsvorschläge auf. Blick an die neue Richtlinie 2006/42/EG angepasst, aber nicht ausreichend inhaltlich überprüft wur- Unvollständige Normen den. Dabei wären hier aufgrund der Änderung Damit ein Hersteller bestmöglich von der Ver- der gesetzlichen Grundlagen Korrekturen von mutungswirkung harmonisierter Europäischer Normanforderungen nötig. Hilfreich wäre es, Normen profitieren kann, sollten – wie auch im wenn künftig bei Änderung von Richtlinien an- Krakauer Memorandum des Arbeitsschutzexper- gemessene Übergangsfristen vorgesehen und tennetzwerkes EUROSHNET gefordert2 – mög- gegebenenfalls Mandatsgelder für eine zügige lichst alle relevanten Richtlinienanforderungen Anpassung von Normen an die neuen Anforde- in den Normen konkretisiert werden. Dies ist rungen bereitgestellt würden. jedoch (noch) nicht immer der Fall. Hersteller sind dadurch gezwungen, eigene Lösungen zu Schwierige Umsetzbarkeit von Normen finden, um die Richtlinienanforderungen einzu- Es gibt Normen, in denen konkrete Vorgaben halten. Daraus können unterschiedliche Sicher- oder Prüfanforderungen fehlen, oder die im heitsniveaus entstehen, die zu Wettbewerbsver- anderen Extrem Prüfungen vorsehen, die selbst zerrungen führen. bei gutem Willen der Anwender nur mit äußerst Die Normungsgremien sind dafür verant- hohem Aufwand durchzuführen sind. Beides wortlich, dem Anwender der Norm transpa- kann dazu führen, dass diese Normen nicht rent zu machen, welche relevanten Richtlini- oder nur unvollständig umgesetzt werden oder enanforderungen nicht behandelt werden. Die dass sich nicht unmittelbar überprüfen lässt, ob Einschränkungen im Anwendungsbereich und die Normanforderungen tatsächlich eingehal- im Anhang der Norm anzugeben, sollte zur ten wurden. Der übermäßigen Komplexität und Pflicht werden. Ebenfalls sollte bei der Listung Verwissenschaftlichung von Normungsinhalten im Amtsblatt der EU auf die Unvollständigkeit könnte wirkungsvoll entgegengewirkt werden, hingewiesen werden. Damit würde der Auftrag indem beispielsweise Möglichkeiten geschaffen an das Normungsgremium unterstrichen, kon- werden, betriebliche Praktiker verstärkt in den krete Maßnahmen wie die Entwicklung neuer Normungsprozess einzubinden. Lösungen anzustoßen, um bei der nächsten Die KAN ruft alle Beteiligten dazu auf, die Revision der Norm die Lücken zu schließen. Pflege des Normenwerks offensiv einzufordern und möglichst systematisch und zeitnah um- Fehlende Aktualität von Normen zusetzen. Nur so kann verhindert werden, dass Die schnelle Anpassungsfähigkeit des Normen- der gute Ansatz der Aufgabenteilung nach dem werks ist eines der bedeutenden Argumente für Neuen Konzept in Gefahr gerät. Viele bewährte die bewährte Aufgabenteilung nach dem Neuen Mechanismen existieren innerhalb des beste- Konzept. Gemäß den Normungsregeln müssen henden Systems – sie müssen jedoch gelebt und harmonisierte Normen spätestens alle fünf Jahre genutzt werden. 1 siehe KANBrief 3/11 „EU reformiert auf ihre Aktualität überprüft werden. Dennoch Normung und Binnenmarkt“ gibt es Beispiele, in denen Normen trotz klaren Werner Sterk 2 www.euroshnet.eu/pdf/ Aktualisierungsbedarfs nicht oder nicht zügig sterk@kan.de Cracow-Conference-2008/ genug überarbeitet werden. Memorandum-de.pdf Für eine regelmäßige Aktualisierung von Nor- meninhalten unter Berücksichtigung des Stands der Technik wäre es wichtig, die Rückmeldung KANBrief 4|11 3
SPECIAL Assuring the quality of standards in the long term The division of functions between legislation and standardization as embodied in the New Approach has proved effective in many product areas. The result is a common body of technical regulations applicable throughout Europe which has been developed with a strong degree of commitment. However, growing internationalization, shorter innovation cycles, changes in statutory require ments and the availability of only limited resources for participation present standardization work with new challenges. The topical discussion concerning revision of the the art, it is important for feedback from users, European standardization system1 prompted OSH experts, market surveillance authorities KAN to consider certain fundamental aspects of and test bodies to the standards committees to the quality of standards. The resulting working be improved, and for these bodies' experience paper was submitted to the CEN Strategic Ad- to be exploited systematically. visory Body for Occupational Health and Safety Focus (CEN/SAB OHS) for consideration. The paper Changes in statutory principles on describes proposals for improvements in four In the area of machine safety, a number of stan- quality areas. dards exist which have formally been brought into line with the new 2006/42/EC directive, Incomplete standards but whose content has not been adequately In order for a manufacturer to draw the greatest reviewed. However, changes to the statutory possible benefit from the presumption of con- principles necessitate correction of the require- formity to which European standards give rise, ments formulated in the standards. It would be the standards should support all relevant requi- advantageous if, in the future, amendments to rements of the directives if at all possible. This is directives could be accompanied by appropriate also called for in the Cracow Memorandum for- deadlines for transition, and if appropriate, for mulated by EUROSHNET, the European network funds to be made available for mandates for for occupational safety and health experts2. This prompt adaptation of the standards to the new objective is however not (yet) always attained. requirements. As a result, manufacturers are forced to find solutions of their own in order to satisfy the re- Difficulty of implementing standards quirements of the directives. This may result in Some standards lack specific criteria or test differences in the level of safety, which in turn requirements; at the other extreme, some distort competition. standards require tests which users, however The standards committees are responsible well-intentioned, are able to perform only at for indicating clearly to the user of the stand- considerable expense. Either scenario may lead ard which relevant requirements of the directive to these standards being applied incompletely are not addressed by the standard. Statements or not at all, or to preventing direct determina- of the standard's limitations should be made tion of whether the requirements of the stan- mandatory in its scope and in the annex. Refer- dard have actually been met. The unreasonable ence to the standard's deficiencies should also complexity and increasingly academic character be made in the listing in the Official Journal of of provisions in standards could for example be the EU. This would underline the mandate to countered effectively by the provision of oppor- the standards bodies to launch concrete meas- tunities for practitioners in the field to be invol- ures, such as the development of new solutions ved more closely in the standardization process. by which loopholes could be closed at the next For this purpose, KAN calls upon all stake- revision of the standard. holders to be proactive in demanding that the body of standards be maintained and to con- Out-of-date content in standards duct the corresponding work as systematically The capacity of the body of standards to adapt and promptly as possible. Only by this means swiftly to changes is one of the major argu- can the sound principle of the division of tasks ments for the proven division of functions under in accordance with the New Approach be safe- 1 the New Approach. Under the standardization guarded. Many proven mechanisms exist within See KANBrief 3/11, "EU reforms standardization and the Single rules, the up-to-dateness of harmonized stan- the existing system; consistent use must how- Market" dards must be reviewed at intervals of no more ever be made of them. 2 www.euroshnet.eu/pdf/ than five years. Cases nevertheless exist in which Cracow-Conference-2008/ standards are revised insufficiently promptly or Werner Sterk Memorandum-en.pdf not at all, despite clearly needing to be updated. sterk@kan.de In order for the content of standards to be regularly brought up to date with the state of 4 KANBrief 4|11
SPECIAL Garantir durablement la qualité des normes Largement éprouvée pour de nombreuses catégories de produits, la répartition des tâches entre législation et normalisation pré vue par la Nouvelle Approche a débouché sur un ensemble de règles techniques communes à toutes l’Europe, élaborées au prix d’un fort engagement. La normalisation est toutefois confrontée à des défis nouveaux induits par une globalisation croissante, des cycles d’innovation de plus en plus rapides, l’évolution des législations et une baisse des ressources dédiées à la coopération. L’actuelle discussion concernant la révision du important d’améliorer les retours d’expérience à système de normalisation européen1 a amené la l’adresse des organismes de normalisation, pro- KAN à engager un certain nombre de réflexions venant d’utilisateurs, de préventeurs, d’acteurs de fond sur la qualité des normes. Le document de la surveillance du marché et d’organismes de travail sur lequel elles ont débouché a été d’essai, et de mettre leur expérience systémati- soumis à l’examen du Comité consultatif du quement à profit. CEN en charge de la sécurité et de la santé au travail (CEN/SAB OHS). Il préconise des amélio- Évolution des bases juridiques rations dans quatre domaines. Dans le domaine de la sécurité des machines, on trouve une quantité de normes qui ont, certes, Normes incomplètes été ajustées formellement à la nouvelle directive Pour permettre à un fabricant de profiter au 2006/42/CE, mais dont le contenu n’a pas été mieux de la présomption de conformité des suffisamment vérifié. Or, il serait nécessaire de normes européennes harmonisées, il faudrait corriger les exigences des normes du fait de la si possible que toutes les exigences pertinentes base juridique modifiée. Une mesure utile, dans des directives soient concrétisées dans les nor- le cas de modifications des directives, consi- mes – comme le réclame d’ailleurs le Mémo- sterait à prévoir des délais de transition raisonn- randum de Cracovie du réseau de préventeurs ables et, le cas échéant, de débloquer des fonds EUROSHNET2. Or, ce n’est pas (encore) toujours au titre de mandats visant à adapter rapidement le cas. Cela oblige les fabricants à trouver leurs les normes aux nouvelles exigences. propres solutions pour respecter les exigences des directives. Il peut en résulter des niveaux de Difficultés d’application des normes sécurité différents, qui se traduisent par des dis- Il existe des normes où manquent des consignes torsions de concurrence. concrètes ou des exigences concernant les es- C’est aux instances de normalisation qu’il in- sais, ou qui, au contraire, prévoient des essais combe de préciser clairement à l’utilisateur de la que, même avec la meilleure volonté du monde, norme quelles exigences des directives le concer- l’utilisateur ne pourra effectuer que moyennant nant n’y sont pas traitées. Il devrait devenir obli- des efforts disproportionnés en termes de temps gatoire que ces restrictions soient indiquées et d’argent. Ces deux cas de figure peuvent dans le domaine d’application et dans l’annexe avoir pour effet que ces normes ne sont pas ap- de la norme. De même, ces lacunes devraient pliquées – ou ne le sont qu’incomplètement – être signalées lors de la parution au Journal of- ou encore qu’il est impossible de vérifier directe- ficiel de l’UE. Ceci soulignerait que l’organisme ment si leurs exigences ont été effectivement de normalisation a pour mission d’amorcer des respectées. Un moyen de pallier la complexité mesures concrètes, notamment l’élaboration de exagérée de certaines normes et le langage trop solutions nouvelles, afin de combler ces lacunes scientifique dans lequel elles sont rédigées se- lors de la prochaine révision de la norme. rait de faire en sorte que les praticiens travaillant en entreprise puissent être davantage impliqués Manque d’actualité des normes dans le processus de normalisation. La capacité de la collection normative à être La KAN invite toutes les parties prenantes à actualisée rapidement est l’un des principaux passer à l’offensive pour réclamer la mise à jour arguments en faveur du principe éprouvé de la de la collection normative, et pour qu’elle soit répartition des tâches prévue par la Nouvelle Ap- effectuée aussi systématiquement et régulière- proche. Les règles de normalisation stipulent que ment que possible. C’est le seul moyen d’empê- 1 voir la KANBrief 3/11 « L’UE réforme la l’actualité des normes harmonisées doit être véri- cher une remise en question de l’excellent prin- normalisation et le Marché intérieur » fiée au plus tard tous les cinq ans. Il existe néan- cipe de la répartition des tâches prévue par la 2 http://www.euroshnet.eu/pdf/ moins des exemples de cas pour lesquels, malgré Nouvelle Approche. De nombreux mécanismes Cracow-Conference-2008/ un besoin urgent de mise à jour, des normes ne éprouvés existent déjà dans le système actuel – Memorandum-fr.pdf sont pas – ou pas assez rapidement – révisées. il faut toutefois les intérioriser et les appliquer. Pour que le contenu des normes soit actualisé Werner Sterk régulièrement en suivant l’état de l’art, il serait sterk@kan.de KANBrief 4|11 5
SPECIAL Wie lassen sich harmonisierte Normen weiter verbessern? Der Strategieausschuss für Arbeitsschutz des französischen Normungsinstituts AFNOR1 befasst sich seit einiger Zeit mit der Frage, wie die Qualität harmonisierter europäischer Normen im Zuge ihrer Überarbeitung noch weiter verbessert werden kann. Die wichtigsten Verbesserungsvorschläge, die sich aus den Überlegungen ergeben haben, werden im Folgenden erör tert. Da harmonisierte europäische Normen über das nationalen Normungsorganisationen, der natio Instrument des Neuen Konzepts eng mit der nalen Behörden und der Experten selbst. Au- europäischen Gesetzgebung verbunden sind, ßerdem müssen die Rückmeldungen verwaltet wurden sie – und werden auch weiterhin – mit werden. Hierzu wurde vorgeschlagen, zu jeder größter Sorgfalt erarbeitet. Die Qualität einer Norm systematisch eine Akte mit folgenden An- harmonisierten europäischen Norm hängt vor gaben anzulegen: allem von der Qualität des Konsenses zwischen • Rückmeldungen aus der Praxis; den Experten, von der aktiven und ausgewo- genen Mitarbeit der interessierten Kreise und • Empfehlungen für die Fortentwicklung der von der Sorgfalt bei der Texterstellung ab. Norm, die die CEN/CENELEC-Consultants bei ihrer Schlussbewertung abgegeben haben; Im Bereich der Maschinen (geregelt durch die Richtlinie 2006/42/EG, deren erste Fassung von • Gründe, warum bestimmte signifikante Ge- 1989 stammt) und der persönlichen Schutzaus- fährdungen in der Norm nicht behandelt sind; rüstung (nach Richtlinie 89/686/EWG) konnte • für künftige Überarbeitungen wichtige Un- im Verlauf von über 20 Jahren ein großer Erfah- tersuchungs- und Forschungsergebnisse, die rungsschatz bei der Erarbeitung harmonisierter nach Veröffentlichung der Norm bekannt europäischer Normen angesammelt werden. werden. Bis heute wurden in diesen beiden Bereichen Klar ist, dass nur dann Normen von hoher Qua- mehrere hundert harmonisierte Normen veröf- lität entstehen können, wenn alle Beteiligten Jean Jacques fentlicht. Auf die Phase der ersten Erarbeitung über fundiertes Wissen zu den Normungsver- folgte die der Überarbeitung. Normen – egal ob INRS fahren und zur rechtlichen Bedeutung von Nor- harmonisiert oder nicht – sind lebendige Doku- men verfügen. Im Bereich der Maschinen wäre Mitglied im CoS SST mente, die mit der Fortentwicklung der Technik eine Schulung der Experten zu Themen wie dem von AFNOR und der zunehmenden Globalisierung Schritt Neuen Konzept und dem darauf aufbauenden halten müssen. Neuen Rechtsrahmen, den Anforderungen und Ein Kernaspekt der Überlegungen des Stra- Grundgedanken der Maschinenrichtlinie, der tegieausschusses war die Rückverfolgbarkeit Geschichte der Normung im Bereich Maschi- der Erarbeitung einer harmonisierten europä- nen, der Abfassung von Sicherheitsnormen wie ischen Norm. Eine Norm ist das Ergebnis von im CEN-Leitfaden 414 und der EN ISO 12100 Abwägungen und Entscheidungen, die die im beschrieben etc. sinnvoll, um die bisherigen Er- Normungsgremium versammelten Experten ge- rungenschaften nachhaltig zu sichern. troffen haben. Nach der Veröffentlichung gibt Die Verbesserungsvorschläge gelten glei- es heute jedoch weder in der Norm selbst noch chermaßen für Normen, die auf internationaler in anderen Unterlagen Aufzeichnungen über die Ebene erarbeitet werden. Harmonisierte eu- Abwägungen, die getroffenen Entscheidungen ropäische Normen bilden immer häufiger die oder die dafür ausschlaggebenden Gründe. Bei Grundlage für ISO- und IEC-Normen zum glei- einer Überarbeitung der Norm, die oft von an- chen Thema und erfahren dabei eine Überarbei- deren Experten durchgeführt wird, können die tung. Es ist im Interesse aller Beteiligten, gleich se Informationen jedoch von entscheidender woher sie stammen und welche Interessen sie Bedeutung sein. Eine grundlegende Information vertreten, über Grundlagendokumente von ho- betrifft die Frage, welche signifikanten Gefähr- her Qualität und sämtliche relevanten Informa- dungen von der Norm behandelt oder gegebe- tionen zu verfügen, die für eine qualitativ hoch- nenfalls nicht behandelt werden. Zwar werden wertige Normungsarbeit erforderlich sind. heute in der Regel im Anwendungsbereich der Norm die nicht abgedeckten signifikanten Ge- Jean Jacques (im Namen des CoS SST) fährdungen eindeutig angegeben, nicht jedoch jean.jacques@inrs.fr 1 Comité stratégique sur la sécurité die Gründe, weshalb sie nicht behandelt werden. et santé au travail (CoS SST) Wesentlich bei der Überarbeitung sind auch Rückmeldungen über Erfahrungen mit der Normanwendung. Derartige Informationen zu erhalten ist äußerst schwierig und erfordert An- strengungen auf Seiten der europäischen und 6 KANBrief 4|11
SPECIAL How can harmonized standards be improved further? The strategy committee for occupational safety and health of AFNOR, the French standards institute1, has for some time been addressing how the quality of harmonized European standards can be improved further in the course of their revision. The most important proposals for improvements resulting from the discussions are presented below. Since harmonized European standards are close- son, it has been suggested that a file be created ly linked to European legislation through the systematically for each standard, containing the instrument of the New Approach, great care following information: has been – and continues to be – exercised in • Feedback from the field their development. The quality of a harmonized European standard depends above all upon the • Recommendations for further development of quality of the consensus reached by the experts, the standard, submitted by the CEN/CENELEC the active and balanced participation of the Consultants during their final assessment stakeholders, and the care taken in formulating • Reasons for the failure of the standard to ad- the text. dress certain significant hazards In the areas of machinery (governed by di- • Results of studies and research which are rel- rective 2006/42/EC, the first version of which evant to future revisions, where these become dates back to 1989) and personal protective known following publication of the standard equipment (governed by 89/686/EEC), a wealth It is evident that standards of high quality can of experience in the development of harmo- be produced only when all parties involved have nized European standards has been built up sound knowledge of the standards develop- in the course of over 20 years. To date, several ment procedures and the legal significance of hundred harmonized standards have been pub- standards. In the area of machinery, training of lished in these two areas. The initial develop- experts on topics such as the New Approach ment phase was followed by a phase of revi- and its successor, the New Legislative Frame- Jean Jacques sions. Standards, whether harmonized or not, work, the requirements and essential philoso- INRS are living documents and must keep pace with phy of the Machinery Directive, the history of ongoing development of the technology and Member of the standardization in the area of machinery, and with growing globalization. AFNOR CoS SST the formulation of safety standards as described A key aspect of the strategic committee's in CEN Guide 414 and EN ISO 12100, would deliberations was that the development of be useful for sustained safeguarding of the a harmonized European standard should be achievements made to date. traceable. A standard is the result of delibera- The proposed improvements apply equally to tions and decisions by the experts meeting in standards developed at international level. Har- the standards committee. Once the standard monized European standards increasingly form has been published, however, no record exists the basis of ISO and IEC standards on the same at present either in the standard itself or in other topics, for the purpose of which they are revised. documents of the deliberations, the decisions It is in the interests of all parties involved, regard- taken, or the essential reasons for them. This less of where they come from and the interests information may however be of crucial impor- they represent, to have high-quality documents tance during the revision of a standard, work at their disposal as a basis, together with all rel- that is frequently performed by other experts. evant information required for the conducting One basic question is which significant hazards of standardization work to a high standard. are addressed, or – as may be the case – not addressed, by the standard. Although the scope Jean Jacques (on behalf of the CoS SST) of a standard generally states explicitly any sig- jean.jacques@inrs.fr nificant hazards that are not covered by the standard, the reasons why they have not been addressed is not normally indicated. Feedback of experience gained during ap- plication of the standard is also an important element during revision. Obtaining such infor- 1 Comité stratégique sur la sécurité mation is extremely difficult and requires great et santé au travail (CoS SST) effort on the part of the European and national standards organizations, the national authori- ties, and the experts themselves. Feedback also carries an administrative overhead. For this rea- KANBrief 4|11 7
SPECIAL Comment rendre les normes européennes harmonisées encore meilleures ? Le Comité stratégique pour la Santé et la sécurité au travail d’AFNOR, l’institut français de normalisation, a récemment t ravaillé sur la question de l’amélioration de la qualité des normes européennes harmonisées à l’occasion de leur révision. Il en ressort des axes de progrès dont les principaux sont examinés ci-après. Parce qu’elles sont étroitement liées à la régle- tématique et organisée un dossier de la norme mentation européenne via le dispositif de la rassemblant : Nouvelle Approche, les normes européennes • les retours d’expérience ; harmonisées ont été – et continuent à être – éla- borées avec le plus grand soin. La qualité d’une • les recommandations pour le futur faites par norme européenne harmonisée dépend notam- les consultants du CEN/CENELEC lors de leurs ment de la qualité du consensus atteint par les évaluations finales ; experts, de la participation active et équilibrée • les raisons pour lesquelles certains phéno- d’experts représentant les parties intéressées et mènes dangereux significatifs ne sont éven- du soin apporté à la rédaction. tuellement pas couverts ; Dans le domaine des machines (couvert par • les résultats d’études et recherches pertinentes la directive 2006/42/EC dont la première édition rendus disponibles depuis la publication de la remonte à 1989) et dans celui des équipements norme à réviser. de protection individuelle (couvert par la di- Enfin, il apparaît clairement que pour élaborer rective 89/686/CEE), l’expérience acquise dans des normes de qualité, les experts ont besoin l’élaboration de normes harmonisées s’est ac- d’un socle de connaissances partagées sur le cumulée pendant plus de 20 années. Plusieurs processus de normalisation et la valeur juridique centaines de normes harmonisées dans ces deux des normes. Dans le domaine des machines, domaines sont aujourd’hui publiées. A la phase une formation initiale spécifique des experts à Jean Jacques de première élaboration a succédé celle de la ce que sont la Nouvelle Approche et le Nouveau révision. Les normes, harmonisées ou pas, sont INRS Cadre Législatif qui lui succède, aux exigences des documents vivants qui doivent suivre l’évo- et à la philosophie de la directive « machines », Membre du CoS SST lution de l’état de l’art et celle d’un monde qui à l’historique du programme de normalisation d’AFNOR se globalise. « machines », à la méthodologie de rédaction Un aspect essentiel sur lequel la réflexion des normes de sécurité exprimée dans le Guide a porté est la traçabilité de l’élaboration de la EN 414 et l’EN ISO 12100 etc. paraît nécessaire norme européenne harmonisée. Une norme est pour pérenniser les acquis. le résultat de choix, de décisions prises par les Ces axes de progrès s’appliquent aussi aux experts réunis pour l’élaborer. Une fois publiée, normes élaborées au niveau international. Les ni la norme elle-même, ni d’autres documents normes harmonisées européennes constituent ne font état aujourd’hui de ces choix, de ces de plus en plus des documents de référence pour décisions et des motifs qui y ont conduit. Or élaborer des normes ISO ou CEI sur le même su- cette information peut s’avérer capitale lors de jet que la norme harmonisée européenne qui se la révision de la norme souvent par d’autres ex- trouve ainsi révisée. Il est dans l’intérêt de tous perts. Une information fondamentale est celle les partenaires, quelles que soient la région du relative aux phénomènes dangereux significatifs monde où ils se trouvent et la partie intéressée couverts par la norme ou à ceux qui ne sont qu’ils représentent, de disposer de documents éventuellement pas couverts. Les phénomènes de référence de grande qualité ainsi que de dangereux significatifs non couverts sont au- toute l’information pertinente nécessaire à un jourd’hui en général clairement indiqués dans travail normatif de qualité. le domaine d’application de la norme, mais les raisons pour lesquelles ils ne sont pas couverts Jean Jacques (au nom du CoS SST) ne sont pas mentionnées. Jean.jacques@inrs.fr Un autre aspect essentiel au stade de la ré- vision est l’existence de retours d’expérience de l’utilisation de la norme. Obtenir ces retours est une tâche très difficile et des efforts doivent être faits par les organismes européens et natio- naux de normalisation, les autorités publiques nationales et les experts eux-mêmes pour les provoquer. Ces retours doivent aussi être gérés. L’idée est avancée de constituer de façon sys- 8 KANBrief 4|11
special CWA, PAS & Co: Konsens zweiter Klasse reicht nicht für Arbeitsschutz Ein neuer Trend deutet sich an: Zurzeit entstehen zahlreiche CEN Workshop Agreements (CWA) und andere Spezifikationen zu Sicherheitsthemen. In einem Positionspapier1 hat die KAN die Verfahren zur Erstellung von CWAs und PAS und deren besondere Problematik für den Arbeitsschutz dargestellt. Das Papier bietet eine Handlungshilfe für Arbeitsschutzexperten im Umgang mit diesen Spezifikationen. CEN Workshop Agreements (CWAs) oder Normung genutzt, wenn der direkte Weg über Publicly Available Specifications (PAS)2 werden eine Norm keinen Erfolg verspricht. Besonders unter dem Dach von Normungsorganisationen für außereuropäische Institutionen ist eine Spe- erstellt, haben jedoch nicht den gleichen Stel- zifikation mit europäischem Siegel wie CWA lenwert wie klassische Normen. Sie waren ur- interessant. Da CEN-Workshops jedermann of- sprünglich dazu gedacht, den ständigen Verän- fenstehen, können sie ihre Interessen und Vor- derungen in schnelllebigen Branchen wie dem gaben auf diese Weise im europäischen Markt IT-Sektor gerecht zu werden. Wesentliches Un- etablieren. terscheidungsmerkmal zur Normung ist, dass bei der Erarbeitung von Spezifikationen auf den Praktische Handlungshilfe Konsens aller interessierten Kreise verzichtet Das KAN-Positionspapier enthält eine Checkli- werden kann. Dieser Umstand führt zu einer ste, die Orientierung bietet, in welcher Form der sehr kurzen Erarbeitungszeit, die diese Doku- Arbeitsschutz auf ein neu angekündigtes CWA mentenform attraktiv macht. reagieren sollte. Wenn konkrete Arbeitsschutz- anforderungen enthalten sind, sich Überschnei- Kein Arbeitsschutz in CWAs dungen mit europäischen Richtlinien/nationalen Festlegungen zum Arbeitsschutz berühren das Regelungen zum Arbeitsschutz ergeben oder öffentliche Interesse und dienen häufig der eine Zertifizierung vorgesehen ist, wird die Mit- Umsetzung gesetzlicher Anforderungen. Es ist arbeit eines Arbeitsschutzexperten angestrebt. daher unerlässlich, dass an ihrer Erarbeitung Zumindest sollte aber eine Stellungnahme zum alle interessierten Kreise mitwirken können. Die Arbeitsprogramm oder ggf. zum Dokument in Normung mit ihren bewährten Verfahren bietet der Umfrage abgegeben werden. dafür den richtigen Rahmen. Bei CWAs hinge- Ist das Ergebnis trotz aller Bemühungen aus gen sind wesentliche Voraussetzungen nicht Arbeitsschutzsicht nicht tragbar, sind die in der gegeben: KAN vertretenen Kreise aufgerufen, dies be- • Eine öffentliche Umfrage ist nur verpflichtend, kannt zu machen. Eine Übernahme des CWA wenn Sicherheitsaspekte berührt sind; für Ge- durch das DIN wird in diesem Fall nicht unter- sundheitsaspekte fehlt eine solche Vorgabe. stützt. Bei der Überarbeitung des Dokuments • Prinzipiell steht die Mitarbeit – zum Teil ge- soll für eine Zurückziehung plädiert und eine gen hohe Teilnahmegebühren – jedem offen; direkte Übernahme als Norm abgelehnt werden. dies bedeutet jedoch, dass Experten aus der Die KAN setzt sich dafür ein, dass CWAs, die ganzen Welt teilnehmen können und die Mit- Sicherheit und Gesundheit behandeln, nach arbeit oft mit hohen Kosten für weite Reisen Ablauf ihrer Geltungsdauer zurückgezogen außerhalb Europas verbunden ist. werden. Das Thema kann bei Bedarf und Eig- • Allein der Obmann entscheidet, wann ein nung von der Normung aufgegriffen werden. Konsens erreicht ist. Teilnehmer, die gegen Eine Kommentierungsphase sollte nicht nur bei das Dokument stimmen, werden schlichtweg Sicherheits-, sondern auch bei Gesundheits- nicht als Autoren genannt. aspekten obligatorisch sein. Nur so kann ver- 1 www.kan.de/fileadmin/user_upload/ hindert werden, dass schnell in kleiner Runde docs/Fachbeitraege/Fachbeitraege_ Einflussnahme schwierig Abmachungen getroffen werden, die Auswir- DE/KAN-Positionspapier_CWA_de.pdf kungen auf ganz Europa haben. Eine Parallel- 2 CWAs werden bei CEN erarbeitet, Das Beispiel einiger CWAs zur biologischen Si- welt zur Normung würde das Vorschriften- und PAS nur bei ISO oder bei nationalen cherheit in Labors3 hat gezeigt, wie schwierig Regelwerk noch komplexer machen, als es Normungsorganisationen (ohne die Einflussnahme auf Spezifikationen ist. Ar- ohnehin schon ist. einheitliche Regeln). beitsschutzexperten haben im Workshop mit- 3 CWA 15793 „Laboratory biorisk gearbeitet und versucht, die Aufnahme von Katharina von Rymon Lipinski management standard” und CWA Sicherheitsaspekten zu verhindern – in den 16335 „Biosafety Professional vonrymonlipinski@kan.de meisten Fällen jedoch erfolglos. Competence” Warum für Sicherheitsthemen zunehmend CWAs statt voll konsensbasierter Dokumente gewählt werden, darüber kann nur spekuliert werden. Teils werden sie als Sprungbrett zur KANBrief 4|11 9
special CWA, PAS & Co: a second-class consensus is not good enough for occupational safety and health A new trend is emerging: numerous CEN Workshop Agreements (CWAs) and other specifications are being developed on safety-related topics. In a position paper1, KAN has described the procedures for the creation of CWAs and PAS and the parti cular issues that they present for occupational safety and health. The paper serves OSH experts as a guidance document for dealing with these specifications. CEN Workshop Agreements (CWAs) and Pub- fication with a European seal, such as a CWA, licly Available Specifications (PAS)2 are created is attractive. Since CEN workshops are open under the auspices of standards organizations, to anyone, these parties can use them to drive but do not enjoy the same status as conven- their interests and specifications through on the tional standards. Their original purpose was to European market. accommodate continual changes in fast-moving sectors such as that of information technology. Practical guidance documents These documents differ essentially from stand- KAN position paper on the inclusion of occupa- tional safety and health stipulations in CEN Work- The KAN position paper contains a checklist shop Agreement (CWA) and Publicly Available Specification (PAS) documents ards in that a consensus among all stakeholders which provides guidance for the OSH lobby on need not be sought during their development. how to respond to a newly announced CWA. This leads to very short development times, &RQWHQWV Where a CWA contains explicit OSH require- 1. Introduction ......................................................................................... 2 1.1 Preparation of CEN and CENELEC Workshop Agreements ........................ 2 1.2 Preparation of Publicly Available Specifications ...................................... 3 1.3 KAN’s activities to date in the CWA/PAS area ........................................ 4 2. Issues concerning CWA and PAS documents relating to occupational safety which make this form of document attractive. and health ........................................................................................... 5 2.1 Difficulties with CWAs........................................................................ 5 2.2 Problems with PAS documents ............................................................ 6 3. KAN’s position ...................................................................................... 7 ments or provisions which overlap with Europe- an directives or national arrangements concern- 3.1 Procedure for CWAs .......................................................................... 8 3.2 Procedure for ISO/PAS and national PAS documents (except for DIN SPEC (PAS)).................................................................. 10 3.3 KAN’s goals in its approach to CWA and PAS documents....................... 10 No occupational safety and health in CWAs ing OSH, or makes provision for certification, Provisions governing occupational safety and the involvement of an OSH expert is desirable. health impact upon the public interest, and At the very least, however, a comment on the frequently serve to transpose statutory require- agenda or if applicable on the document itself ments. It is therefore essential that all stakehold- should be issued during the public inquiry. ers be able to participate in their development. If, despite all efforts, the result is found to Standardization, with its proven procedures, is be unacceptable to the OSH lobby, the KAN the proper instrument for this purpose. Con- stakeholders are called upon to make this fact versely, CWAs fail to meet key requirements: known, and they will not support the CWA's • A public inquiry is mandatory only when adoption by DIN. During revision of the docu- safety aspects are affected; no corresponding ment, the case should be made for its with- requirement exists for health aspects. drawal, and its direct adoption as a standard • Involvement is in principle open to any party, should be opposed. coupled in some cases with high fees for par- KAN calls for CWAs which address safety and ticipation; this means, however, that experts health to be withdrawn once their validity has from countries outside Europe are also able expired. Where necessary and appropriate, the to participate, and that participation often en- topic can be addressed by standardization. A tails expensive long-distance travel. public comments phase should be mandatory, • The chairperson alone decides when a con- not only for safety aspects, but also for health sensus has been reached. Participants who aspects. Only then can agreements reached vote against the document are simply not quickly by a small group be prevented from named as co-authors. having an impact throughout Europe. Parallel arrangements alongside standardization would Influence difficult to exert make the body of regulations even more com- plex than is already the case. 1 www.kan.de/fileadmin/user_upload/ The example of certain CWAs concerning bio- docs/Fachbeitraege/Articles_EN/ logical safety in laboratories3 has shown how KAN-Positionspapier_CWA_en.pdf Katharina von Rymon Lipinski difficult it may be to exert influence upon speci- 2 CWAs are developed by CEN; vonrymonlipinski@kan.de fications. OSH experts took part in the work- PAS only by ISO or national standards shop and attempted to prevent safety aspects organizations (without harmonized rules). from being included in the specifications – in 3 the majority of cases however without success. CWA 15793, "Laboratory biorisk management standard" and CWA One can only speculate why CWAs are in- 16335, "Biosafety Professional creasingly being chosen for safety topics rather Competence" than fully consensus-based documents. CWAs are being used as a back door to standardization in some cases when the direct route through a standard presents little likelihood of success. For institutions outside Europe, in particular, a speci- 10 KANBrief 4|11
special CWA, PAS & Co : pour la SST, un consensus de seconde classe ne suffit pas Une tendance nouvelle se dessine : on observe actuellement une floraison d’Accords d’atelier du CEN (CWA) et d’autres spé cifications portant sur des sujets relatifs à la sécurité. Dans un document de position1, la KAN examine la manière dont sont élaborés les CWA et les PAS, et les problèmes particuliers qu’ils présentent pour la sécurité et la santé au travail (SST). Ce document se propose d’offrir une aide pratique aux préventeurs sur la manière de réagir vis-à-vis ces spécifications. Bien qu’élaborés sous la responsabilité d’orga- vent recours à des CWA plutôt qu’à des docu- nismes de normalisation, les Accords d’ateliers ments basés sur un consensus. Ils servent parfois du CEN (CWA) ou les Publicly Available Specifi- de tremplin pour la normalisation lorsque la voie cations (PAS)2 n’ont pas la même valeur que les directe par le biais d’une norme ne semble pas normes classiques. Ils étaient conçus initialement susceptible d’aboutir. Pour les institutions non- comme instruments permettant de réagir aux européennes, en particulier, une spécification changements constants observés dans les sec- portant un « sceau » européen comme CWA teurs à évolution rapide, comme celui de l’IT. La s’avère intéressante. Les ateliers du CEN étant différence essentielle avec la normalisation réside ouverts à tous, elles peuvent, par ce biais, im- dans le fait que, pour l’élaboration de spécifica- poser leurs intérêts et leurs prescriptions sur le tions, le consensus de toutes les parties prenantes marché européen. n’est pas indispensable. De ce fait, l’élaboration de ce type de documents peut se faire en un Une aide pratique temps très court, ce qui en fait tout l’intérêt. Le document de position de la KAN contient une check-list qui aide à déterminer quelle Pas de SST dans les CWA ! réaction les préventeurs devraient adopter à Les spécifications relatives à la SST relèvent de l’annonce d’un nouveau CWA. Lorsque celui-ci l’intérêt public et servent souvent à concréti- contient des exigences concrètes relatives à la ser des exigences légales. Il est donc indispen- SST, qu’il recouvre partiellement des directives sable que toutes les parties prenantes puissent européennes ou des réglementations nationales participer à leur élaboration. La normalisation, concernant la SST, ou qu’il est prévu une certi- avec sa procédure éprouvée, offre pour cela le fication, la participation d’un préventeur est re- cadre adéquat. Dans les CWA, en revanche, des commandée. Ou il faudrait tout au moins qu’un conditions essentielles font défaut : avis soit donné sur le programme de travail ou, • Une enquête publique est obligatoire unique- le cas échéant, sur le document, dans le cadre ment si le CWA touche à des aspects concer- de l’enquête publique. nant la sécurité ; cette règle ne s’applique pas Si, en dépit de tous les efforts, le résultat est aux aspects relatifs à la santé. inacceptable du point de vue de la SST, les ins- • Chacun peut, par principe, prendre part aux titutions représentées au sein de la KAN sont travaux – moyennant parfois des droits de par- invitées à le faire savoir. Dans ce cas, l’adoption ticipation élevés ; cela signifie toutefois que du CWA par le DIN est déconseillée. Lors de la cette participation est également ouverte aux révision du document, on se prononcera en fa- experts originaires de pays non européens, et veur de son retrait et contre sa reprise directe qu’elle implique souvent des frais de déplace- sous forme de norme. ment élevés. La KAN s’efforce d’obtenir que les CWA qui • C’est le responsable du comité qui décide seul traitent de la sécurité et de la santé soient retirés quand un consensus est censé être atteint. Les à l’expiration de leur période de validité. Si cela participants qui se prononcent contre le docu- s’avère utile et adéquat, le sujet peut alors être 1 www.kan.de/fileadmin/user_upload/ ment ne figurent purement et simplement pas repris par la normalisation. Une phase de com- docs/Fachbeitraege/Articles_FR/ parmi ses auteurs. mentaires devrait être obligatoire, non seule- KAN-Positionspapier_CWA_fr.pdf ment pour les aspects relatifs à la sécurité, mais 2 Les CWA sont élaborées par le CEN, Un exercice d’influence difficile aussi pour ceux qui concernent la santé. C’est les PAS seulement par l’ISO ou par le seul moyen d’empêcher qu’un cercle restreint des organismes nationaux de L’exemple de quelques CWA consacrés à la sé- de personnes prenne à la va-vite des accords normalisation (sans règles uniformes). curité biologique dans les laboratoires3 a révélé qui auront un impact pour toute l’Europe. Un 3 CWA 15793 « Laboratory biorisk combien il est difficile d’exercer une influence monde parallèle à la normalisation aurait pour management standard » et CWA sur les spécifications. Des préventeurs ont parti- 16335 « Biosafety Professional effet de rendre les collections de prescriptions cipé à l’atelier et se sont efforcés – le plus sou- Competence » et de réglementations encore plus complexes vent en vain – d’empêcher l’intégration d’as- qu’elles le sont déjà aujourd’hui. pects relatifs à la sécurité. On ne peut que faire des suppositions sur les Katharina von Rymon Lipinski raisons pour lesquelles on a de plus en plus sou- vonrymonlipinski@kan.de KANBrief 4|11 11
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