KeineSatire-indiesemJahr n wir nur wahre Geschichten - Knallfrosch
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Keine Satire – in diesem Jahr n wir nur wahre Geschichten E-Mail: info@knallfroschlozaern.ch 17. Jahrgang 2020 www.knallfroschlozaern.ch Preis: Ein CO2 Zertifikat Fakten, Faktoren, Fiktionen, Fraktionen, Friktionen, Fabulationen – garantiert alles beinhart recherchiert und gewissenhaft erfunden!!!
EDIT ORAL 17. Jahrgang 2020 3 Impres s u m Das Luzerner Klima bleibt. Punkt. Herausgeber: Wey-Zunft Luzern wollen fair bleiben. Und dankbar sein. Dem Postfach 5011, 6002 Luzern FCL. Der hat das Begehren um den Klima- www.wzl.ch wandel wenigstens sauber umgesetzt. Der Gratisverteilung: Der Knallfrosch leidet. Da löst so eine kleine Knallfrosch gratuliert zur nachhaltigen Strate- Durch Presto Presse-Vertriebs AG Luzern Pippi Langstrumpf Kopie eine globale Klima- gie und leidet schon etwas weniger. in alle Haushaltungen in der Stadt Luzern, Bewegung aus, indem sie sich einfach mit LZ-Abos (Kriens, Littau-Reussbühl, einem Plakat auf den Boden hockt. Tausende Gänzlich fröhlich wird er beim Betrachten Emmenbrücke, Emmen, Ebikon, Horw, von Frauen (und ein paar andere Menschen) der intelligenten und zukunftsweisenden Stra- Meggen, Adligenswil, Buchrain, Dierikon) singen auf den Strassen und ein paar von ih- tegien der Inserenten in dieser Ausgabe. Sie Auflage 60’000 Exemplare nen hocken nun tatsächlich im Stöckli. Sogar bekennen sich mit ihrem Auftritt zu einer de- 170’000 LeserInnen. das AKW Mühleberg ist vom Netz gegangen. mokratischen Medienkultur und investigati- Überall herrscht Bewegung. Nur in Luzern vem Journalismus. Diese Anerkennung macht Redaktion: tut sich nichts. Da bleibt alles beim Alten. Da glücklich und verpflichtet uns, unser Wissen Vögelt mit dem Adler vor dem SPIEGEL hockst du stundenlang im Stau, wenn du vom an die Kollegen der monopolistischen Regio- Pilatusplatz zum Bahnhof willst, beim Schwa- nalpostille weiterzugeben, damit die vielleicht Chefredaktor: nenplatz musst du der chinesischen Sprache auch mal ein paar neue Inserenten gewinnen Ist in das Vögeln mit dem Adler mächtig sein, wenn du hier durchkommen können. Interessenten für ein Praktikum kön- vor dem SPIEGEL involviert willst, das Theater ums Theater langweilt wie nen sich nach der Fasnacht gerne beim Knall- eh und je und in der Altstadt herrscht nach dem frosch melden. Kontakte: frühen Ladenschluss sowieso gähnende Leere. www.knallfroschlozaern.ch Da erscheint die Aussicht auf ein verkleinertes Wir freuen uns auf ein nachhaltig närrisches e-Mail:info@knallfroschlozaern.ch Altstadtfest im Jahre 2021 schon fast wie ein Klima an der Fasnacht und grüssen alle Knall- Rettungsanker, auch wenn das Budget der Stadt köpfe (genderneutrale Formulierung)! Fotos: damit aufgestockt werden muss. Eine Million Ha. Schtei-MANN (was denn sonst?) liegt drin. Dafür gibt’s eine neue Geschäftsstel- Zytigs-Kommission der Wey-Zunft Luzern Illustrationen: le, eine Defizitgarantie und das offizielle Patro- www.wzl.ch Urs kräht im Bühl nat. Das tut dem Klima im Stadtrat richtig gut. www.knallfroschlozaern.ch Endlich ist hier Bewegung spürbar. Gut, wir info at knallfroschlozaern.ch Rechtsdienst: Anwaltskanzleien der Wey-Zunft Luzern Layout: PUNTOLINEA, Ennetbürgen (eine Kröte) Druck: LZ Print Luzerner Zeitung AG Gratisbezug: Nur solange der Vorrat reicht am LZ Corner Neue Luzerner Zeitung AG Maihofstrasse 76, 6003 Luzern Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.00-12.00 Uhr / 13.15-17.15 Uhr ...auch an allen AVIA-Tankstellen von Luzern und der Region KnallFrosch kann nicht verschickt werden. An Kiosken NICHT erhältlich. Weitere Knallers auf (www.knallfroschlozaern.ch)
INHALTEREIER 17. Jahrgang 2020 5 Magistrale Nachhilfe Overtourismus Rontaler Hallenbad auf dem Inseli auf gutem Weg «Ech Merki miär das», sagte Blondi im Stadt- Nicht nur auf der Rigi stöhnen die wenigen Die Verantwortlichen der MoS (Moll moll of haus nach einer weiteren Kurzlektion in Einheimischen über die übermässige Touris- Switzerland) hegen Umbaupläne für das Luzerner Dialekt. Ob Lehrer Merki nach sei- tenflut. Scheints haben nach der Määs nun wenig genutzte Obergeschoss. Statt Leerbe- ner Kandidatur zum Oberboss von Luzern auch Zürcher und Luzerner Fasnächtler das stand soll ein gigantisches Hallenbad das noch Zeit für weitere Schulstunden finden lauschige Pärkli entdeckt. Aber halt: freier Plantschgedränge im viel zu kleinen Schmied- wird, das wird sich finden, finden wir. Zutritt für Letzere nur unter erschwerten Vor- hof-Bädli entschleunigen. Standfestigkeit Seite xx aussetzungen. Darüber wacht eine neu gegrün- können hier – nicht nur Fasnachtsgewaltige – dete Zunft und – wie immer – die städtische nach wie vor auf der Welle demonstrieren. Veranstaltungs-Bewilligungs-Abteilung. Seite xx Seite xx Wie weiter bei den Das grosse Los «Aufbruch statt Zentralschweizer für GebührenTV Stillstand» Tschütterlen? Bruder Fritschi tritt die Nachfolge von Dau- Das Postulat von Grün-Lady und Artgenossen Der Knallfrosch analysiert mögliche Szenari- erschwafli Schlawinski an. Aufgezeichnet aus dem Stadthaus stösst auf geteilte Unter- en knallhart. Vom Alleingang der Chaostruppe wird die Plauderstunde künftig im Lozärner stützung. So soll ab 22 Uhr nur noch Stoss- (1% Erfolgschance) bis zur final-überraschen- Doorzögli. Eine erste Aufzeichnung ist bereits verkehr herrschen zwischen Bundes- und den Voraussage in mehreren allgemein-ver- im Kasten. «Quatschen mit Fritschi» wird die Schwanenplatz. SVP-With mag nicht mitzie- ständlichen Szenarien dargelegt kannst du dir Zuschauerzahlen im Staatsfernsehen bestimmt hen, schliesslich heisst sein Wahlwerbespruch selber ein Bild dazu machen. Seite xx markant steigern. Seite xx «Aufbruch statt Stillstand». Seite xx Keiner ist Schuld – Vorhang auf – r b e i t n e h m er oder doch ein Basler? Licht an A werden , begrabenrden Die Horwer und die Zentralbähnler betrauern Im Scheinwerferlicht sieht man auch noch immer noch den Verlust der Bahnhof-Skulp- nicht klarer. Wohin führt der Weg der Theater- Beamte wtetet. tur. Eine Spurensuche in der Region und sogar szene Luzern und rundum? Nebst grossem am Rheinknie hat Erstaunliches zutage geför- Hirnen an der Reuss, gibt ein Fusionsvor- umgebe dert. Wer hinter dem gemein-hinterhältigen schlag von Luzern-Süd und Luzern-Nord neue Anschlag stecken könnte auf Seite xx Impulse zur Entwirrung des gordischen Kno- tens. Seite xx (Luzerner Theater und Theater- fusion).
STADTGEQUAKE 6 17. Jahrgang 2020 Die Frage: Schlafen oder Bio- pause einziehen? Bis jetzt war Adrian Burgala unbestritten Spitzenreiter in der Disziplin «Langredner» im Luzerner Stadtparlament. Wenn er über Parkhäuser, Energie oder Velostationen zu schwadronieren begann, machte sich eine schläferische Ruhe im Saal breit. Die Taktik verfing: Einige Ratsmitglieder stimmten sei- nen Vorlagen zu, nur um den Redefluss zu stoppen. Jetzt ist er aber entthront worden. Die Sozialdemokratin Maria Polenta übertrifft ihn bei weitem. Sie spricht und spricht, auch wenn schon nach kurzer Zeit klar ist, was sie sagen möchte. Für einige Ratsmitglieder ein Grund, die Biopause während eines Votums von Polenta einzuziehen. Also doch nicht! René von der Kurve und Bernhard Alp- winnen, denn dort hätte er beichten müssen. frieden wollten gemeinsam eine Retraite in Und das wäre bei seinem blauweissen Sün- einem Kloster absolvieren. Thema: das Leit- denregister doch zu lange geworden. So hat bild des FCL. René hätte dafür sogar seine er sich über Weihnachten lieber das jüngste Haare schneiden lassen. Aber Alpfrieden Hörspiel von Radio Pilatus angehört: Geld konnte dem Kloster schliesslich nichts abge- ohne Geist.
STADTGEQUAKE 17. Jahrgang 2020 7 Blaue Farbe - rote Köpfe – grüne Alternative? Bei der Planung des Bundesplatzes sind schon viele Steuergelder verprasst worden. Sehr übersichtlich ist er immer noch nicht und öde dazu. Glücklich, dass frustrierte FCL-Fans, die ihre Kreativität nicht mehr im Stadion aus- leben wollten, Randsteine an besagtem Bun- desplatz anmalten. Ein farbiger Beitrag zum Stadtleben, der die Stadtkasse erst noch nichts kostete. Aber Irrtum: Strasseninspektor Tho- mas Abfall, der einst als rüüdiger Luzerner positive Schlagzeilen geschrieben hatte, po- sitionierte sich als bürokratischer Beamter und drohte mit einer Strafanzeige. Und suchte ein Unternehmen, das für einen kleineren fünfstel- ligen Betrag die Farben entfernen konnte. Der Strasseninspektor, der sonst eher als Rap- penspalter bekannt ist, hatte zuvor noch einen runden Tisch einberufen. Auf einen Vorstoss der Grünen, die an der Bemalung festhalten wollten, ging er schon gar nicht ein. Verständ- nis fand der Beamte bei seinem Chef Adrian Burgala. Wenn die FCL-Fans die Randsteine grün angestrichen hätten, hätte man darüber sprechen können. Aber blau-weiss, nein das gehe gar nicht. Marktmanagement im Hoch Die Gläser klangen in der Abteilung «Stadt- raum und Veranstaltungen» der Stadt Luzern laut. Beim Anstossen am Jahresende durfte Chef Mario Lidorf bekanntgeben, dass die Arbeit auch für die nächsten Jahre gesichert sei. Jetzt dürften nicht nur Maronistände und der Wochenmarkt veradministriert werden, sondern auch noch die Christbäume. Und, so erklärte er der gebannt lauschenden Beamtenschar, auch die Weihnachtsmärkte würden ausgeschrieben. Der Lieferant der Formulare, die dafür benötigt werden, war ebenfalls als Gast zum Apéro eingeladen wor- den. Er klatschte besonders laut, denn nicht nur die Arbeitsplätze der Abteilung waren da- mit gesichert, auch er durfte von diesem mit Steuergeldern finanzierten Papierkrieg pro- fitieren.
CITY FAKE 8 17. Jahrgang 2020 Ach ond Krach oms Anderi för sech lo schaffe Ond vo wiitem luege ond gaffe Das esch im Stadtrot sis Laschter neue Theater Lozärn hed deför jo gnüegend Zaschter. De Stadtrot dud zwar gärn länke, Cha haber ned guet sälber dänke, Das ghört ned zu sine Chärnkompetänze, Do chond är hüüfig a sini Gränze. Es nöis Theater för Lozärn Mer plant ond plant, es esch e Fluech Sein oder Nicht-Sein, Fassade oder Das hättid veli no so gärn. Ond macht sech wiiter of d’Suech. Nichtfassade Rissid ab das alte Huus, De eint wott das, de ander deses Krumm oder breit, schräg oder grade: Es taugt zu nüüt me, esch e Gruus. Das hört ned uf – jesses! Dä Theater-Neubau werd wiiter z’rede gäh Ond mängem Politiker de Schlof ond Doch denn, es esch e rüüde Jammer, Jetzt geds halt weder e Planigs.-Pause Schnuuf näh. Chond us Bärn e härte Hammer. De Stadtrot god i sini Chlause. Es Guetachte vom Landschaftsschotz, Verbesse dud är wiiter schtudiere, Erennerige wärdid wach Heilige Bimbam, Gopfredschtotz. Was als nächstsches söll passiere. Ane früenere Theater-Krach. Dä om d’Salle Modulable D’Nordfassade, die bliibt schtoo, De armi Stadtrot esch verlore. Hed g’ändet fatal, ganz blamabel. Vo dere mönd er d’Fenger loo. Doch denn, ganz onverfrore, Seid üs das fräche Gremium Chond em d’Lösig wi ne Bletz: Wie wiiter met de Planjg? Met schaurigem Brimborium. En externi Studie, das wärs doch jetz. Hed ergend öpper e chlini Ahnig? Legge mer doch eifach of de fuuli Ranze De Kulturmineschter, de nöi, Ond wartid of ne Lösig för das Ganze. De Schwerzme Marcel ohni Scheu Dud das Ganze akzeptiere Ond vor em Landschaftsschotz kapituliere . De lömm mer si halt scho, die Muur Seid er i de LZ muetig ond schtuur. De Stadtrat fendt das gar ned glatt Sitdem herrscht Iiszit zwösche Kanton ond Stadt! Wie wiiter jetz, Herrjeminee? Im Stapi Züsli tued das weh! So schnell wi möglech hed är welle Baue med de grosse Chelle. De Stapi träumt scho lang devo Im Glanz vom neue Theater z’schto. Es persönlechs Dänkmal i dem Stil Das wär de Hit ond esch sis Ziel.
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 9 Ein halbes Dutzend wäre besser! stellig die Kosten für beide. Die Luzerner blechten 226,5 Mio CHF, die Deutschen 866 Euro. Soweit so parallel! Aber, nun kommt der Pferdefuss oder vielmehr der Drahtesel. Rad- fer auf dem See vor unserer Türe hübscher fahrer, wie man an der Elbe die Velofahrer Könnte Hamburg bei der Wahl sind als die unzähligen Containerschiffe? nennt, flitzen seit 1911 durch den Elbtunnel. einer weiteren Luzerner Partner- Beim Musiktempel-Bau sind wir voraus, Luzerner Gümmeler, Biker, City-Velöler müs- stadt in die Kränze kommen? nicht nur zeitlich, auch bei Erstellungszeit und sen sich mit dem ausrangierten Posttunnel Preis. Das KKL geniesst wurde 2000 nach zufrieden geben. Da bleibt vorläufig nur ein Luzern, international so bekannt wie beliebt, fünf Jahren Bauzeit eröffnet, die Elphi (Elb- tröstlich-pröstliches Quak in der Knallfrosch ist mit fünf Partnerstädten zwar ganz ordeli philharmonie) 2016, nach neun Jahren. Drei- Bar in Hamburg. bedient. Die Amerikaner sind vertreten mit Chicago. Die übrigen vier Freundschaften betreffen europäische Städte. Nur eine davon führt nach Deutschland. Gäste aus Deutsch- land stehen in der Besucherskala auf Platz 3 nach den USA und China. Es wäre also an der Zeit für eine weitere Partnerstadt bei unserem grossen Nachbarn. Der Reisefrosch ist bei seinen tage- und nächtelangen Recher- chen auf interessante Parallelen zwischen Hamburg und Luzern gestossen. Beide haben Brücken, die Hansestadt mehr davon. Die hiesigen sind aber älter. Auch die grösse- ren Schiffe schaukeln im nördlichen Hafen. Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters: Wer würde aber bezweifeln, dass die Damp- Schwarzenbach will Gender- ständerobjekt» oder kurz «Ständerobjekt» be- zeichnet werden. Der Verstoss an den Stadtrat trägt bisher nur seinen Namen. Ob seine CVP- neutrale Veloständer Kolleginnen den Vorstoss unterschreiben wer- den, bliebt noch ein gut gehütetes Geheimnis. Nicht alle verfügen über ein Velo und somit auch nicht über einen Ständer. Berufs-Grossstadtrat Tschou Albert Schwar- Stadtrat Unterstützung. Er hat alle Duden und zenbach fühlt sich als Velofahrer von der alle Brockhaus-Enzyklopädie durchgearbeitet deutschen Sprache diskriminiert, gar belästigt. und wurde nach vielen Jahren (für einen Ber- In einem dringlichen Vorstoss an den Stadtrat ner eine Kurzaktion) von einer Blitzideen ge- schreibt er, dass man das Abstellsystem von troffen. Statt Veloständer oder Veloständerin Fahrrädern als «Ständer», gelegentlich auch soll dieses Teil offiziell und amtlich als «Velo- als «Veloständer» bezeichne. Im Zeitalter der #MeToo -Debatte fühle er sich dadurch bedrängt, zumal er nicht genau wisse, wie ein Ständer genau funktioniere. Schliesslich schreibe auch Gender-neutral «das Ventil» oder «das Rücklicht». Tschou Albert fordert daher für den Ständer eine neutrale Bezeich- nung, sollte der unterirdische Veloparkplatz je einmal realisiert werden. Mehr noch: Er will geschützte Abstellflächen für Radfahrer, geschützt vor Radfahrerinnen. Bei der Suche nach einer neuen Gender-neutralen Bezeich- nung leistet der fromme CVP-Mann dem
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 11 Bärtsch fordert Stossverkehr ab 22 Uhr Möchtegern-Regierungsrätin hat wieder ein- rufs-SPler David Roth wittert dabei schon und des Café Nizza finden den Stossverkehr mal eine publikumsträchtige und mediengeile ein lukratives Geschäft. Nach seiner Vorstel- eine nachhaltige Idee. Seit Jahren war dieser Idee. Ab 22 Uhr soll in der Stadt Luzern bloss lung müssen Fahrzeuge durch die Hirschmatt- Verkehrsfluss auf die Räume ihrer Lokale be- noch Stossverkehr herrschen. Die Grün-Lady strasse und den Winkelriedstrasse gestossen schränkt. Nun könnten sie endlich expandie- möchte mit ihren Artgenossen im Stadthaus werden. Die SP würde gerne einen C02-freien ren. Wiederstand regt sich jedoch nun auch aus in den Nachtstunden zwischen Bundes- und Stossservice anbieten. Kreisen der CVP, mit Ausnahme der Rosali- Schwanenplatz Tempo 20 durchsetzen. Be- schen Gesellschaft. Eine Exponentin der Während die links-rote Stossidee bei SVP- CVP, die ihren Namen im Knallfrosch nicht With auf wenig Gegenliebe stösst (sein Wahl- lesen möchte (der Red. bekannt) sagte auf werbespruch lautet schliesslich «Aufbruch Anfrage: «Es ist immer dasselbe Lied. Alle re- statt Stillstand), kommt Applaus aus überra- den vom öffentlichen Verkehr. Doch niemand schender Seite. Die Betreiber der Milano Bar wagt es.» Weli, weli söll i näh – Vellicht am beschte BDP? Silvio Bonanza, als stellvertretender Infor- ehemaliger Gewerkschafter an die SVP. Dort mationschef des Kantons vor Jahren in den soll er der serbelnden Partei als Stadtratskandi- Protokolldienst versetzt, als Grossstadtrat ab- dat zu neuem Glanz verhelfen und in die nach gewählt, wenig geliebter Redner an CVP- Ansicht von Bonanza führungs- und entschei- Parteiversammlungen und eifriger Leserbrief- dungsschwache Stadtregierung einziehen. schreiber gegen die eigene Partei, wählte einen ungewöhnlichen Weg auf der Karriereleiter: Und wenn es nicht klappen sollte: die BDP Er trat aus der CVP aus und wandte sich als würde ihn sicher gerne aufnehmen.
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 13 Helvetia Gmür versichert Bundeshaus sichern lassen. Nachdem für Lloyds, die Versi- cherung fürs Grobe, eine solche Absicherung zu heiss wurde, konnte einmal mehr locker die CVP-Hausversicherung einspringen. Weil Wochenlang munkelte man rund um den aufgrund des hohen Risikos die Jahresprämie Wasserturm, weshalb die einstige akademi- sehr hoch ist, konnte ein Sponsoring mit sche Handarbeitsleerin Helvetia Gmür den CVP-Hausbank Raiffeisen gefunden (ihre Parteikameraden nennen die auch ge- werden. Als Gegengeschäft müssen jetzt die legentlich Andrea) in den Ständerat höckeln noch übrig gebliebenen CVPisten in Zukunft möchte. Denn von Politik versteht sie soviel immer mit einem Raiffeisen-Chäppli oder -T- wie ein Veloschlauch von einem Rennwagen. Shirt auftreten. Doch jetzt ist der Zapfen ab: Auf Weisung ihres Hausherrn Philipp, seines Zeichens Dem Vernehmen nach werkelt Helvetia Gmür Helvetia-CEO, muss sie in Bundesbern Ver- jetzt auch noch an einer Versicherung für das sicherungsprämien abschliessen, um mit den Bundeshaus. Dabei schaue sie mit Argusaugen Provisionen das klägliche Haushaltgelt auf- auf den Schriftzug über dem Eingang des Kup- zumotzen. Fündig ist die Helvetia-Vertreterin pelgebäuden, wird berichtet. Dort steht «Curia schon nach wenigen Tagen geworden. Sie Confoederationis Helveticae». Zürcher FDP- konnte erfolgreich gleich direkt bei Amherd Versicherungs-Lobbyisten möchten diese am Stuhl die Tinte fliessen lassen. Die CVP Schrift jedoch seit langer Zeit schon in «Curia hat ihren Sitz im Bundesrat, so heisst es, ver- Confoederationis Turicum» umwandeln. Seilbahn statt Spange Nord sage festlegen, weil ihre Befehlsgeber von SP und Grüne telefonisch nicht erreichbar waren. Nach vier Flaschen Staatswein konnten sie sich dennoch auf eine mögliche Variante eini- Der Streit zwischen Stadtrat und Regierungs- ela Jost verlief ergebnislos. Während Peter gen. Manuela Jost will ein Konzept für eine rat im Projekt «Spange Nord» scheint zuneh- noch immer nicht genau wusste, um was es Prüfung zugunsten einer Abklärung einer Stu- mend zu eskalieren. Ein kürzliches Treffen mit sich bei der Spange Nord handelt (er sprach die für eine Projektvariante zur Diskussion Regierungsrat-Lehrling Fabian Peter und offenbar immer von seinem Zahnarzt), konnte stellen. Allerdings braucht es für diese Diskus- der aus Bern zugewanderten Stadträtin Manu- sich die Bernerin Jost nicht auf eine klare Aus- sion noch ein Konzept, dass zunächst geprüft und anschliessend analysiert werden soll. Die Idee – nach der sechsten Weinflasche – sieht der Bau einer Seilbahn von der Fluh- mühle zur St.-Karlistrasse vor. Dies anstelle einer schwungvollen Reussbrücke. Mit den Kabinen könnten auch Autos CO2-neutral über das Wasser gehievt werden. Als Seilbahn steht die kostengünstige Kle- wenalp-Seilbahn im Gespräch, welche bekannt- lich vor den Hunden liegt. In den Abendstun- den könnten die Kabinen als Eventlokal für ve- gane Fondue-Pläuschli genutzt werden. Stadt- rätin Jost möchte Kantonsrat und Seilbahn- bahn-Fan Urban Frye als Bähnler verpflich- ten. Die Bahnmotoren hätten im Keller seines Hauses genügend Platz.
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 15 Grüne wollen Teestübli im Nölliturm Schock bei den Luzerner Zünften: Der rot- Allenwindenturm: Die- grüne Stadtrat hat angekündigt, die jahrelan- ser eignet sich optimal als gen Mietverträge für die Museggtürme auf- Dächliturm: Hier will die KITA, weil man im ersten zulösen. Nach offizieller Leseart möchte man SP zusammen mit den Grü- Obergeschoss die Windeln nur die verschiedenen Verträge «synchronisie- nen die neuen Parteizentra- an der Sonne trocknen kann. ren». Doch die wahren Gründe liegen anders. len einrichten. Die GLP darf Auf dem obersten Stockwerk Die alten Türme sollen klimaneutral für grüne als Untermieterin einziehen, darf die Kirchgemeinde neue und proletarische Ideen genutzt werden. Ein muss jedoch die Reinigung Weihrauchprodukte testen. Geheimpapier von SP und Grünen, welches aller Stockwerke besorgen. auch GPL-Stadträtin Jost unterschrieben Wasserturm: Die jetzige hat (musste), zeigt die künftige Nutzung der Waffenstube soll zur Not- verschiedenen Türme auf. Dem Knallfrosch schlafstätte umgebaut wer- liegt dieses Geheimpapier vor (es wurde von den. Unter dem Dach bei einem SP-Stadtrat nach einer feuchtfröhlichen den Alpenseglern möchte Party im Bistro liegengelassen): Stadträtin Jost Yoga-Kurse für Anfänger durchführen. Nölliturm: Hiersoll eine Tee- Die Grube im Untergrund stube eingerichtet werden, Pulverturm: Hier sol- soll für renitente Bürgerli- so wie einst an der Geiss- len in Zukunft Integra- che ausgespart bleiben. mattbrücke. Besucher*innen tionsgespräche für Per- können subventioniertes sonen aus dem Balkan Die Planung soll nun zielgerichtet weiterge- Gras zum Selbstkostenpreis stattfinden. Die Teilneh- führt werden, noch vor der Planung des neuen kaufen. Für den Kioskbe- mer dürfen ihre Waffen Theaters. Im Grünen-Geheimpapier wird er- trieb ist Sozialdirekter Merki mitnehmen, das Pulver stellt die Stadtverwal- wähnt, dass mit dem Umbau der Türme Thea- verantwortlich. tung zur Verfügung. ter genug in die Stadt gebracht werde. Die Knallfroschfamilie auf deine Zuschrift zu erzwingen bringt ebenso wenig wie Kosten für die Rechtsvertre- tung auszulegen. Hast du deswegen Kopfweh bekommen? Da hilft dir nicht der Apotheker sondern vielmehr die approbierte pharma- Der Knallfrosch, die Knallfroschfrau und die Kaulquappen zeutische Fachkraft. Oder noch etwas län- haben sich in die aktuelle Genderliste vertieft: ger: Holen Sie sich bei Fragen ärztlichen Rat oder erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke. Bist du das über die Lippen ge- Kundschaftsstamm. Nein, bracht hast, ist auch das Grindweh weg. Dann es sind keine Schrift- halt wieder an die Büez: als Arbeitskraft steller im Einsatz für und/oder Beschäftigte. Wo der Chef, als den Knallfrosch, es sind Leitung oder der Kopf des Unternehmens Verfassende, Schrei- das Sagen hat. Als Chefsache erklärt er eine bende oder gar Litera- Angelegenheit mit besonderer Wichtig- turschaffende! Wenn keit wie beispielsweise das Weiterlesen im du weiblich bist schreib Knallfrosch. der Redaktion kein Le- serbriefin sondern eine Übrigens: Zuschrift oder einen Schoggi-Mousse und Erdbeersorbet darfst du Du, einer aus der Leserschaft, bist nicht einer Kommentar zum Artikel xy. (Den wir so- noch immer so nennen. Das sind keine Perso- der Abonnenten, sondern Abonnement-Be- wieso sofort in den Rundordner ablegen oder nen und beziehen sich auch auf keine Perso- ziehender. Als regelmässig und hoffentlich auf dem Bildschirm mit Tippex überdecken nen. Sie machen vielmehr etwas mit den Per- interessiert Lesender bist du Bestandteil des werden.) Mit den Anwaltskosten eine Antwort sonen: die einen glücklich, die anderen fett!
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 17 «Chöttu» annektiert Inseli Viel Betrieb in den letzten Monaten 2019 in nur, wer sein Gwändli selber geschnurft, den der beschaulichen Grünoase hinter den Glei- Grind eigenhändig gepappt und sein Wägeli sen, dem Inseli. Kaum sind die immergleichen dem akuten äh aktuellen Sujet entsprechend Määs-Stände im Depot versorgt, werden Holz- gebaut hat. «Chöttu» weiter: «Ich will den ru- zäune um die Rabatten gehämmert, Leinen higen Fasnächtlern (gibt es die?) einen Platz gespannt, Weihnachtskugeln aufgehängt. Viel anbieten.» Sind da öppe die viele Gruppe Holz schleppt man vor Ort, um Bartheken - ja gmeint, wo i der Altstadt bim Theäterle gäge sogar ein 130-plätziges Fonduehaus - zu er- d’Dezibel vo der Guggemuusig kämpfed? stellen. Ja, ja nun ist Rudolfs, das Rentier in Luzern angekommen. Es wird gemunkelt, es Wer genau den Zutritt regeln wird und ob das gäbe so etwas schon im Gross-Züri. Und das mittels Schranke, Schlagbaum oder Türste- löste beim umtriebigen Kultfasnächtler Reto hern geschehen soll, darüber hat die Newco- «Chöttu» Küttel blitzartig einen Reflex aus. mer-Zunft noch nicht informiert. Dennoch: «Jetzt kommen doch die Zürcher in Vorweih- Alles scheint pIazza, äh begeistert, von der nachtszeit schon nach Luzern, sinnierte er. Inseli-Idee: De rüüdig Fasnachtsfüerer Silvio Was wäre, wenn dann auch die Berner, die Panizza und sogar – welch eine Überraschung St. Galler oder sogar die Basler auf den Ge- - der oberste Hüter von Stadtraum und Veran- schmack kämen. Und das Inseli als willkom- staltungen. Mario Lüthelf im sec-trockenen mene Filiale der Olma, des Zibelemärit oder Beamtendeutsch: «Eine Bewilligung für sol- – oh graus – der Basler Fasnacht ins Visier che fasnächtliche Anlässe braucht es nicht. Es nehmen würden?» müssen einfach die generellen Empfehlungen wie beispielsweise bezüglich Littering oder Halt, da muss sofort etwas geschehen. Subito Lärmemmissionen (woher Lärm?) eingehalten und profi-laktisch die Absicht blockiert wer- werden.» Was ist denn hier passiert? den. Flugs wurde zusammen mit Claudia de Biaso und Martin Jens die Zunft «Insula Erst monatelanges Gschtürm wegen dem lucernensis» aus der Taufe gehoben. «Chöt- Marronistand von Ursula Gabriel vor der tu» steht als Vater und (Be)hüter des Inseli im Matthäuskirche (der nun auch bewilligt wur- schwarzen Kultgewand und flammend-rotem de), dann international mediales Echo auf das Zunftbanner. «Ich lasse keine «Konserven- Verkaufsverbot von Ausländer-Weihnacht- Musigen» aufs Inseli, die können sich auf der bäumen am Schweizerhofquai – und nun die Bahnhofstrasse austoben!» Willkommen ist Fasnachts-Insel einfach durchgewunken?
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 19 Blondchen Jost lernt Luzerner Dialekt Es muss hart sein, nach dem Wegzug aus ei- nem Provinzort wie Bern sich in einer Welt- stadt wie Luzern zurechtzufinden. Besonders dann, wenn bestimmte Begriffe sich ähnelnd und dennoch nicht gleich sind. Bitter musste dies die blonde Stadtrats-Manuela erfahren. Noch nach Jahren glaubt sie, dass Tribschen der Ort quietschenden Bremsen und die Mu- segg ein Gelände für freilaufende Mäuse ist. Eigentlich wäre es ja die Aufgabe von Grü- nen Borgula, ihre fast grüne Kollegin in die Geheimnisse der Luzerner Sprache einzufüh- ren. Doch er hat keine Zeit, denn er muss täg- lich beim Alpenquai mit dem Feldstecher nach neuen Vögeli Ausschau halten. Denn irgend- wie muss man die Zeit des 200’000-Franken- Jobs ja totschlagen. Deshalb wurde Sozialdirektor Martin Merki sucht sie seit einigen Monaten einen Migros- Der Zytturm heisst nicht Zytglockenturm; (sein Kürzel ist «mm» – seine Freunde in der Kurs, Hand in Hand mit dem Tschou Albert Die Grabenstrasse ist nicht mit dem Bären- Safran nennen ihn darum liebevoll «Millime- Schwarzenbach, der ebenfalls aus dem Wil- graben zu verwechseln; ter») von Stadtboss Züsli befohlen, Blond- den Westen der Schweiz stammt. Ritz heisst bei uns Bärtsch bei gleicher chen Manuela an die Brust, beziehungsweise Null-Kompetenz; an den Arm zu nehmen, damit sie nach Jahren Seit einigen Wochen muss nun Manuel zu Das Bier stammt u.a. aus dem Eichhof und der Hoffnungslosigkeit doch noch den An- Beginn der Stadtratssitzung jeweils dem Boss nicht vom Gurten; schluss in Luzern findet – wenn auch nur in Züsli über das Gelernte Bericht erstatten und Zibelemärit heisst bei uns Lucerne Festival; der Fluhmühle. Weil der Weg schwer ist, be- Fragen beantworten. Zum Beispiel: Kindlifresserbrunnen heisst bei uns Fritschi- brunnen (und hier wird nur gesoffen); Das Marzili liegt in der scharfen Ecke der Ufschötti; Die Milano-Bar liegt gleich neben dem Stadthaus und nicht im Tessin. Ob Manuela die Prüfungen bisher bestanden hat, ist nicht bekannt. Das Resultat wird dann sichtbar, wenn die Lad aus dem fernen Bern nach den kommenden Wahlen weiterhin als liberales Feigenblatt der SP agieren darf. Mit Unterschrift in ein geheimes Papier. Ihr Fast- Kollege «Millimeter» wird ihr bestimm bei- stehen.
CITY FAKE 17. Jahrgang 2020 21 Neuer Radar-Service der Luzerner Polizei Mit dem Einzug von Reto Wyss ins Finanz- anfordern. Für zwanzig Bildern innerhalb von Die Polizei rät deshalb, mit Aufnahmen nicht departements des Kantons Luzern wird das 12 Monaten ist gar eine Originalunterschrift zu zögern. Die Polizei wird die Radarstellen Inkasso-System bei den Radar-Anlagen der von Justizdirekter Paul Winiker vorgese- demnächst auf der Webseite veröffentlichen. Luzerner Polizei modernisiert. Gleich über hen. Damit werden den Automobilisten lästige den Anlagen wird neu je eine Digitalschrift Suchfahrten erspart. montiert. Bei jeder Blitzaufnahme erscheint umgehend die Schrift «Vielen Dank für Ihr Spende». Mit dieser Aktion möchten wir un- sere Bürgerfreundlichkeit untermauern, gab die Staatskanzlei des Kantons auf Anfrage des Knallforschs bekannt. Doch der Service der Luzerner Polizei geht noch weiter: Ab kommenden Sommer werden die Radarbilder in Farbe aufgenommen und den eiligen Autofahrer wahlweise per Post oder E-Mail zugestellt. Gemäss der Pressestelle der Luzerner Polizei werden die Bilder von hoher Qualität sein. «Unsere Radarkunden können die Bilder für das Familienalbum verwenden», sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Wichtig sei es daher, beim Fahren immer zu lächeln. Superpunkte gibt es bei den Aufnahmen zwar (noch) nicht. Doch wer zehn Aufnahmen ge- sammelt hat, kann kostenlos ein Autogramm von Polizeikommandant Adi Achermann Flüger zu gross oder Halle zu klein? Als ob es noch nicht genug der Lobhudelei stimmt ins Hochlied ein. Und tauft einen Boe- nicht gebaut sind. Dort hätte der echte Flüger über die Stadt Luzern wäre: Platz eins bei ei- ing 777-Flieger auf den Namen unserer Lieb- eingeparkt werden können. Oder auch nicht? ner Umfrage in Bern, Zürich, Basel und Aarau lingsstadt. Nur schade, dass die neuen grösser So musste halt ein Modell der Boeing 777 für und wo auch immer. Die Schweizer hend Lo- dimensionierten Hallen im Verkehrshaus noch die Taufe herhalten. Martino Buntikofer zärn am meischte gärn. Aber auch die Swiss war auch so zufrieden.
AGLOSUMPF 17. Jahrgang 2020 23 Beklagenswertes Rainbuch im Rontal einer «Begleitkommission mit Vertretungen aus Parteien, Kommissionen, Gewerbe, Kir- che und Bevölkerung», etwas Balsam auf die wunden Seelen schmiert. Mit dem Adler im Die Bewohner auf der Terrasse ren? Die einen mutmassen nicht aktualisierte Horst soll drum herum ein gemütliches Dorf- – neudeutsch up dateted – Navis. Andere glau- zentrum entstehen. Hilfe komme aus Obwal- hoch über Ebikon haben es nicht ben die Chauffeure, getrieben von der Stech- den. Beberli Bau verfüge ausreichende über einfach. Geplagt vom Verkehr, an uhr des Chefs, weichen dem Stau im Loch mit Wissen und Energie für die Umsetzung. Gängelband der ÖV-Lobby und jetzt der Fahrt über den Hoger aus. Wie auch im- noch das ... mer! Stau(nen) ist nun angesagt über die die seit Dezember geltende ÖVau-Anbindung Der Beginn der Leidenszeit liegt weit zurück. für Buchrain. Keine direkte Bus-Verbindung Jahrzehnte, ja gefühlte Jahrhunderte lang, nach Luzern und dann erst noch ein paar hun- kämpften tapfere Buererinnen und Buerer dert Meter Distanz bis zum 1er, da kocht die um einen Autobahnanschluss. Der Tunnel Busfahrerseele über. Varianten und Schleifen, wurde dann nach langer Wartezeit und vielen neue und provisorische Haltestellen – alles Sitzungen, Schweisstropfen, parlamentari- wird durchgekaut, geprüft, verworfen in Be- schen Vorstössen, politischen Hürden – ach tracht gezogen! Ob die semi-endgültige Ent- Sie wissen ja selber wie das läuft – endlich scheidung verhebt, wird sich zeigen. Und jetzt realisiert. Wurde es danach besser? Ich mei- noch das! Neues Ungemach drohte diesmal ne nicht mit den Entscheidungen und Umset- weder aus dem Reussschachen noch von Un- zungen, sondern mit dem Verkehr. Nein! Stau ten-Ebikon. Zwei Wohntürme auf Dieriker auf dem Hügel, Stau in der Röhre. Lastenzüge Boden könnten die Aussicht auf den Rooter- schlängeln sich nach wie vor durchs Dorf. berg, oder wie die Höger auf der anderen Tal- Da halfen weder Kreisel noch verengte seite alle heissen mögen, künftig versperren. Fahrbahnen. Dass das Letztere überhaupt Hochhäuser waren geplant, wie jene, die bei erlaubt wurde, wundert eh! Bueri hat halt den Ebikern kürzlich bachab geschickt wor- keinen Stadtrat wie Luzern. Dort mussten die den waren. Aber dieses Schreckensgespenst blau/weiss – vermutlich durch FCL-Fans – haben die Dieriker an der Gemeindeabstim- bemalten Randsteine am Bundesplatz subito mung gebodigt. So ist zu hoffen, dass nach entfernt werden. Zurück in die Agglo. Warum dem Schreck die geplante Charme Offensi- die Lastenzüge nicht durch den Tunnel fah- ve von Räthy Kuckli und ihren Gschpänli,
AGLOSUMPF 17. Jahrgang 2020 25 Baaseldytscher Larventräger 1979 über die Kunstkommission in Auftrag gegeben hatte. Für beide gilt also: «Ich Putz- frau, nix wissen». isch t’schuld Weil weder «Aktenzeichen XY» über den Fall berichtete, noch irgendwer eine Belohnung zur Aufklärung des Falles ausgesetzt hat, schien für immer unklar zu bleiben, wer die Eisen- Eines Tages im vergangenen Jahr, plastik auf dem Gewissen hat. Denn leider gab der Frühling war gerade am Erwa- es hier – anders als in mancher Unterführung chen, machten sich Bauarbeiter mit in Horw – keine Videoüberwachung, nicht ein- dem Schweissbrenner über die Ei- mal Fake-Kameras. senplastik am Bahnhofsgebäude von Horw her. Zack! Ein Rad ab. Wie der Knallfrosch aber nun weiss, hat ein Zack! Eine Schiene weg. Schon Sprachproblem zum Unglück geführt. De- nach kurzer Zeit war die Plastik des molieren und Demontieren klingt halt schon Hergiswiler Künstlers Ernst von zum Verwechseln ähnlich. Doch damit nicht Wyl mit dem Namen «Verkehr und genug: Die Person, die den Auftrag erteilt Mensch» nur noch ein Schatten ih- hat, trug zum Zeitpunkt der Befehlsausgabe rer selbst. Natürlich war das Ganze eine Larve, wie sie an der Basler Fasnacht ein Missverständnis. Die Zentral- üblich ist. Aufgrund dessen sprach sie dann bahn gab keinen Befehl zur Demo- auch höchst unverständlich, weil noch dazu lierung, sondern zur Demontage, Baaseldytsch-gefärbt. Ob es sich dabei um und der Gemeinderat konnte sowie- jemanden aus der Horwer Politik gehandelt so nichts dafür. Er wusste nicht ein- hat, wie gemunkelt wird, entzieht sich unserer mal mehr, dass er das Kunstwerk Kenntnis. Wo bleibt der Naschgarten? Es war einmal eine Gemeinde namens Root, ein Prachtsbau mit Vorzeigecharakter», meint alle glücklich bis an ihr Lebensende und war- die ein paar schandige Flecke zu beklagen Heinz Schumacher, präsidialer Vorsteher der ten auf die nächste Erneuerungsetappe entlang hatte. Mitten im Dorf lahmte ein Pferd und Gemeinde im unteren Rontal. Nun leben sie der unteren Bahnhofstrasse. drohte ohne Zaumzeug zusammen zu brechen. Im Oberfeld stand eine maggiale Betonru- ine mit verrosteten Autos und beim Village- Komplex D4 gähnte eine Bauruine vor sich hin. Von all dem ist wie durch ein Wunder nichts mehr zu sehen. Das Pferd galoppiert wie ein junges Rössli, wenn auch farblos, daher. Ein paar Blumen auf seinem Haupt würden nicht schaden, meinen die aus dem rootschen Dorf. Doch dem Ge- meinderat wäre lieber, es würde endlich der lang geplante Naschgarten realisiert. Immer- hin darf er sich freuen, dass sich die betonische Ruine zu einer schön zusammen gewürfelten Gewerbeüberbauung gemausert hat, in der die Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern (vbl) das rote Identity Corporate von Root ein we- nig einverleibt haben. Aus der leeren Baugrube wuchs das Square (= Platz oder Quadrat) One Im Uhrzeigersinn: Der rootsche Gemeindepräsident Heinz Schumacher auf dem Dach in rechteckiger Form. «Freude herrscht: Das ist des Square One; das Rössli; das vbl-Depot Numero due.
AGLOSUMPF 17. Jahrgang 2020 27 Auf Amplikon folgt Dachikon Sie glänzen im Lichte der Sonne wie Gold, die 20 000 Meter Kupferleitungen, die Luzerns Verkehrsbetriebe über Ebikon gespannt haben. Trolleybus-Chef Raber Massmann findet das an Masten genagelte, schwebende Spin- nennetz chic. Kommunalrat H.P. Banz sieht in ihnen eine hässliche Wäscheleine, die dem Ruf der Gemeinde als Amplikon nicht mehr ge- recht wird. Der lösungsorientierte Architectus Rolando Wiler van Hu hat sich diesem Pro- blem angenommen, seine Überdachungs-Pläne weiterentwickelt und sie exklusiv dem Knall- frosch vorgestellt. «Wie Sie wissen, zeigt eine Studie auf, dass meine Überdachung machbar ist. Nun können wir damit nicht nur den Ver- kehr, sondern auch die drahtigen Leinen aus dem Ortsbild von Ebikon zum Verschwinden bringen. Die Vorteile: Die Wäsche im Tunnel trocknet dank dem Luftzug schneller, die Ebi- koner brauchen keine Tumbler mehr, und die Ökobilanz der Gemeinde darf sich sehen las- sen. Die Realisierung ist eine Frage der Zeit», erklärte Rolando Wiler van Hu. Kommentar des Knallfrosch: Was die beiden Herren Banz und Wiler van Hu nicht erwähnt haben, dass sich auf den Kupferleitungen Grünspan nie- dersetzt und der Natur zugutekommt. Und Grün war ja das Megathema 2019. Parkplätze berechnen ist Glückssache Pro Wohnung ein Parkplatz, pro Einfami- dänk z’Horb! Denn hier gibt es zwar ein Park- lienhaus zwei Parkplätze, gell? Ach, wenns platzreglement, nur stammt es von 1988. Also nur so einfach wäre! In Wahrheit ist alles viel aus einer Zeit, als man pro Haushalt höchs- komplexer. Und wenn dann die zuständige Be- tens zwei Autos hatte. Aber weisch, gerade hörde nicht rechnen kann, wie das Kantons- z’Cheschtenebaum besitzen viele Familien gericht kürzlich gerügt hat, horror! Wo? Ja mittlerweile einen eigentlichen Fuhrpark. Vom Kombi für den Grosseinkauf im Länderpark – vorzugsweise am Samstag nach 16 Uhr – über den SUV, um die Kids von der Schule abzu- holen, bis zum Oldtimer-Sportwagen für das Sonntagsausfährtli. Soweit so gut. Nur eben: Wohin mit all diesen Schwarten, wenn der Ge- meinderat so knausrig ist beim Bewilligen von Parkplätzen bei Neubauten? Kleiner Tipp: Die öffentlichen Parkplätze sind in Cheschtene- baum generell nicht so ausgelastet. Und dem Gemeinderat schenken wir einen Zählrah- men. Sicher ist sicher.
MEDIENTÜMPEL 17. Jahrgang 2020 29 Nach dem Rausschmiss von TV-Rentner Roschee Schlawnski nun endlich in ein Betagtenheim umzieht, wur- de gleich auch die Nachfolge kommuniziert. Es Bruder Fritschi wird Talkmaster ist der Luzerner Bruder Fritschi. Mit seiner Wahl wollen die TV-Beamten wohl erreichen, dass endlich Stimmung in die verstaubte TV- Bruchbude kommt. Entdeckt wurde Fritschi von den Insassen der geschützten TV-Werk- Endlich wird das Schweizer Das Eidgenössische Farbefernsehen will jün- stätte am Sächsilüüte vor drei Jahren, als er zu- ger werden. Mit dem Rausschmiss von AHV- sammen mit den Safränler auf dem Lindenhof Zwangsgebühren-Publikum von Bezüger und Dauerschwafli Schlawinski zeigte, dass festen auch im Zwinglidorf an der Schaumschläger Schlawinski erlöst. besteht nun die Chance, den Gebührenkanal Limmat möglich ist. In einer Medienmitteilung Bruder Fritschi übernimmt – neu auszurichten. Mit der Bekanntgabe, dass schreibt denn auch das GebührenTV, dass «mit neu im Doorzögli. der Zürcher TV-Rentner vom Leutschenbach dem Engagement von Herrn Frischti ein gros- ses Los gezogen worden» sei. Wie wahr. Bruder Fritsch legt indessen klare Regeln fest. Zukünftig wird die Plauderstunde nicht mehr im Zürcher TV-Ghetto produziert, sondern pu- blikumsnah im Lozärner Doorzögli aufgezeich- net. Mit Bier, Stompe und Cordon-Bleu. Links, Grüne und Blaukreuz-Mitglieder haben zwar schon ihren Protest eingereicht, doch Bruder Fritschi bliebt hart. «Wenn ich schon denken muss, dann will ich dabei auch einen lüpfen. In Zürich wird schon genug Grüntee gesoffen.» Die erste Folge wurde vor ein paar Tagen be- reits aufgezeichnet. Gast war Fritschis Kollege der Böög aus Zürich. Das Thema: «Rauchen im öffentlichen Raum – wenn ja, warum nicht.» Die neue Sendung «Quatschen mit Fritschi» wird von Villiger Kiel und Luzerner Bier ge- sponsert. Bierpolizist Urs Anton Krügel wird Erster Talk von Bruder Fritschi im Lozärner Doorzögli mit dem Böög aus Züri. übrigens Fritschis neuer Bodyguard. Züri ond Sangalle hends usegfunde! Gemäss einer Studie des Institut Customer In- sight der Uni St. Gallen und der Kommunika- tionsagentur Jung von Matt/Limmat werden der Luzerner Dialekt sowie Luzerns Gastrono- mie-, Einkaufs- und Kulturangebot am meis- ten geschätzt. Die Luzerner gelten als sympathisch, offen und freundlich. 3750 Personen kamen zum Schluss, dass Luzern vor Bern, Basel, Lugano und Zürich der erste Platz gehört.
MEDIENTÜMPEL 17. Jahrgang 2020 31 Tele1: Peter W. Ottiger neuer Starmoderator News täglich aus dem Altersheim Der Luzerner Quartiersender rüstet Guru Peter W. Ottiger, von seinen wenigen Wer sc auf: Mit der Berufung eines neuen Freunde auch «Dabliu» genannt, soll nun das Publikumsalter nachhaltig auf 75 runterge- Moderatorenteam soll das Durch- drückt werden. «Das ist ein geiler Schachzug», hwankt schnittsalter des Publikums spürbar sagte Schlatter mit Tränen in den Augen. hat me gesenkt werden; von aktuell 80 auf 75 Jahre. «Endlich haben wir einen Moderator für un- sere Zuschauer mit den dritten Zähnen im Ge- hr vom Die Tauben pfunden es schon längst vom Dach biss.» Dabliu Ottiger wird sich jedoch nicht nur durch die neue Newssendung «Vergessen», Weg! des Wasserturm: Der originelle Maihof-Quar- sondern auch durch den wöchentlichen Talk tierfunk gibt sich ein neues Design mit neuen «Rollator» hindurchschlagen. In diesem TV- Ansagern. Mit viel Holz im Studio und ergrau- Event werden unter anderem Tipps vermit- ten Köpfe von den Kameralinsen soll noch telt, wie man etwa lautes Giibschen bei stärker auf die Wünsche des Publikums einge- denSenioren-Cabrios wirksam unterdrückt. Zusammen mit dem Dauer-Wahlkandidat Sil- gangen werden. Vor allem soll ein neues Publi- Ausser sich vor Freude über das Engagement ist vio Bonzanigo wird er wöchentlich in den kumssegment angesprochen werden. Denn Dabliu Ottiger: «Endlich kann ich meine Wis- Luzerner Betagtenzentrum einen gnadenlosen bislang lag das Durchschnittsalter der Zu- senslücken einem grösserem Alterspublikum Gourmet-Report (auf Film) drehen. Arbeitstitel schauerm bei rund 80 Jahren. Schefansager präsentieren.» der ersten Folge: «Zwischen Apfelmues und Urs Schlatter erklärte denn auch gegenüber Griesspappe». Diese Produktion wird gemäss dem Knallfrosch, dass man sich schon über- Herbert Fischer wird Bedingung von Filmer Fischer ausschliesslich legt habe, statt live zu senden, jeden Abend Chefkameramann schwarz-weiss realisiert. Übrigens: Das neue einfach Videokassetten an die Altersheime in Um auch altersgerechte Bilder auf die Flim- Studio von Tele1 wird im Alterszentrum Unt- und um Luzern zu verteilen. «Das wäre be- merkisten zu bringen, hat der Tele-Senioren- erlöchli eingerichtet. Ansager-Boss Schlatter: stimmt günstiger». Doch nun wird alles anders: funk gleich auch noch den Luzerner Starfoto- «Damit sind wir hautnah bei unserem Zielpu- Durch das Anlocken von Pablikrileischen- graf Herbert Fischer in seinen Dienst gestellt. blikum». Blick in die Kristallkugel Visionär ist Lukas Nussstraucher, Mit- glied der Redaktionsleitung der «Luzerner Zeitung». Die neuen Nationalräte sind kaum gewählt – und schon mutmasst er, wann sie ihr Mandat aufgeben und Ersatzleuten Platz machen könnten. Das Beste wäre eigent- lich, wenn sie gar nicht erst nach Bern fah- ren würden, denn dann hätte der Reporter noch mehr Stoff. Weil dem wohl nicht so sein wird, könnte der langjährige Kantons- redaktor die Zeit nutzen, um herausfinden, was wirklich in seinem Kanton geschieht. Aber dafür müsste er ja das Telefon in die Hand nehmen, mit einem Bus durch die Landschaft fahren und mit den Leuten spre- chen. Nein, da ist es doch am Bürotisch viel bequemer.
MEDIENTÜMPEL 17. Jahrgang 2020 33 Narretei im Luzerner Der langjährige FCL-Berichterstatter legte sich aber nicht nur mit Herren vom FC Luzern an, auch sein eigener Chef musste vor Jah- Sportjournalismus ren daran glauben. Der ehemalige Sportchef der Lutscherner Zeitung Andi Ineseichen, ein Mann kräftiger Statur, verlor den Macht- kampf gegen Dyrsch. Der Unterlegene tauch- te ab, blieb lange in der Luzerner Unterwelt verschollen und tauchte dann plötzlich wieder frässer am Drücker. Dass nun eine Firma aus auf. Wie Phönix aus der Asche stand er wie- Nicht nur beim FC Luzern fliegen dem Challenge League Kanton das Sagen hat, der auf der Matte. Nun schreibt der Ineseichen die Fetzen, auch unter zwei Luzer- merkt man gut. Der Auslandteil kommt fix fer- plötzlich für Dezentralminus. Die beiden ner Sportjournalisten gab es vor tig gebrünzelt, der regionale Teil ist nicht ein- Streithähne trafen sich also wieder auf der All- Jahren einen Machtkampf. Beim mal mehr eine schlechte Schüler-Zeitung und mend und berichten nun beide über Fussball. Boulevard Blatt aus dem Maihof der Sportteil eine billige Ex-Blottifrau-Zeitung- Sie duellieren sich aktuell in der olympischen kam es soweit, dass vor Jahren der Kopie. Boulevard, Boulevard und nochmals Disziplin, wer unseren abstiegsbedrohten FC ehemalige Sportchef nach Differen- Boulevard. Luzern noch schlechter schreiben kann. Das Resultat ist noch offen, der Knallfrosch zen mit dem FCL-Berichterstatter Was Wani Hanikeiahnig Dyrsch seit Jahren bleibt dran. seinen Posten räumen musste. Aber omechüechlet, ist wirklich bemitleidenswert. wie sagt man so schön, man sieht Er hatte sich mit Murat Yakin angelegt, die- sich immer zwei Mal im Leben. ser riet ihm die Reduktion des Medikamenten- In Out konsums. Für Yakin war klar, mit weniger Ta- Das waren noch Zeiten, als der Wey-Umzug bletten würde die Wahrnehmung bei Dyrsch am Güdismontag von der Neustadt in die en- zurückkommen. Anders sah dies der spätere gen Gassen der Altstadt führte. In jener Zeit, FCL-Sportchef Alex Frei. Er gab Wani Hani- als es in Luzern noch drei Tageszeitungen gab. keiahnig Dyrsch klar zu verstehen, dass er sich Ja, da wurde noch aktiv über die Luzerner einen Job suche solle, von welchem er eine KnallFrosch Urknall Fasnacht und kritisch, aber fair über den Ahnung hätte. Er solle doch Göseler werden, Porta Alpina Swissporarena FC Luzern berichtet. Dies ist heute anders und meinte Frei. Dieser entschuldigte sich später bei Wohlfühloase Tiefkühltruhe wie. Auf dem Platz Luzern gibt es nur noch die allen Göselern für die Beleidigung. Mit diesen Lutscherner Zeitung, welche schon lange nicht persönlichen Angriffen konnte der Dyrsch stets Aquarium Haifischbecken mehr eigenständig ist. Erst diktierten jahrelang schlecht umgehen. Seine Wutausbrüche mit Basler Läckerli Thomas Häberli die Bööggeverbrenner das Geschehen, seit Schaum im Maul, wie ein Pferd am Luzerner Verlorene Eier Remo Meyer dem vergangenen Jahr sind nun die Rüebli- Fasnachtsumzug, sind in Luzern schon fast Kult. Büstenhalter Studhalter Alpstaegs Betruf Affenpranger Wyber Sieber Alpentransit Sawiris Weitblick Oleckedmerdoch Eleke Glanz und Gloria Schürpf Tiramisù Margiotta Kirsch Wyrsch FCL-Talking banal Güngeler Boys Teleclub-Leerlauf Ex-SR Urs Meier Rohrkrepierer Pyromane Alex Frei Vladimir Petkovic Klopps Kasperli Shaqiri Gigolo Embolo Bummels Hummels Infantinos Verdacht Blatter schmiert Platini Yvette Estermann Springritter Estermann Roger Federers Peti Federers Plakette Ehrenmünze Allegro Ma non troppo
MEDIENTÜMPEL 17. Jahrgang 2020 35 Fabienne Bamert geht jassen fad, Das Brotstück im Caquelon Mir man b i r s t i n h g e e u m t e i r jetzt beim Staatsfernsehen d e n H o f n a r r en! Das einzige Aushängeschild sen zu bedauernden Persönlichkeiten gesellte zierenden im Studio – für nichts zu schade. Sie von Tele 1 wechselt zum Staats- sich als Ausnahme: Fabienne Bamert. liess sich unter vielem anderem von Polizisten fernsehen. und Kampfsportlern verkloppen, machte Alles im Umbruch bei Tele 1. Niemand Pro- Check vor dem Ausspucken im frivolen Le Théâtre-Musical 2019 tief- filierter verlässt diesen Sender mit normaler Die Lichtgestalt, die omnipräsente Allzweck- dekolletiert mit, liess sich in ein Gefrierfach Kündigungsfrist und/oder freiwillig, bis jetzt. waffe den Zentralschweizer Bildfunks. Die einsperren… Frau Bamerts Wissenshorizont Man seucht durch bis die Frühpension einem einzige Tele 1-Moderatorin, die bei Tele- endet eben nicht in klassischen TV-Schätzeli- von der Lohnliste rafft. Oder man wird, der prompter-Ausfall oder zu Hause vergessenen Disziplinen (Schminke, Kinderkleider, Life- Regelfall, aus dem Maihof-Tempel hinausge- Moderationskarten noch Sätze hinkriegt, die styletipps). Im Dunst von fliegendem Säge- beten. Die Liste der unfreiwilligen Abgänge Ääääääh-befreit und nicht im Sumpf der Ba- mehl und Männerschweiss läuft sie zur ist lang. Namen aus dem Gruselkabinett nalität stecken bleiben. Ihr Geheimnis? Laaa- Hochform auf. Da degradiert sie die gesamte des hiesigen Medienschaffens reihen sich an angsam sprechen und somit jedes Wort vor dem Kamarilla der ergrauten, bierbauchtragenden Persönlichkeiten, die den Aargauer Besitzern Ausspuck auf Qualität und Inhalt checken (Die Schwing-Kommentatoren zu Wissens-Statis- des LZ-Medienhauses zu dick auf dem Porte- Sendung Samschtig-Jass wird ab Frühling 2020 ten. monnaie lagen. Zurück bleiben diejenigen, die um eine halbe Stunde verlängert). Dazu gesellt ums verrecke ihre Visage in eine Kamera hal- sich Uneitelkeit der – ausgerechnet – ehema- Köppel schaut hin ten wollen und auf 32 Bewerbungen ans SRF ligen Miss-Schweiz-Kandidatin. Die Zugerin Diese geballte Ladung tiefentspannter Rheto- stoisch negative Antworten bekommen haben. war sich im Rahmen ihrer Sendung «Unter- rik und Hemdsärmeligkeit machen Fabienne Dann heisst es halt durchalten, auch wenn der wegs» – die einzige Tele 1-Sendung nebst Bamert zur Prototyp-Schweizerin. Dieser Monatslohn nahe der Homöopathie ist. Zu die- Nachrichten mit mehr Zuschauern als Produ- Habitus passt wie das Brotstück ins Caquelon zur urschweizerischsten TV-Sendung ever, Samschtig-Jass. Das muss die SRF-Rekrutie- rungsequipe für neues Kartenverteil-Chef- personal auch festgestellt haben. So lockten sie die einzige Zentralschweizer TV-Promi- nente, kaum mit viel Geld (beim SRF sind’s nicht Aargauer, aber Roger Köppel & Co., die genau hinschauen), aber mit Aussicht auf ein höheres Preisschild als Platzsprecherin bei Schwingfesten nach «Züri». Die dürften Augen gemacht haben im Maihof, als die Kündigung eintraf. Von Bamert persönlich, und nicht von einem Anwalt, wie üblich. Eine profilierte Per- sönlichkeit verlässt den Sender vertragskon- form. Alles im Umbruch, bei Tele 1. Wer Rechtsch reib- fehler findet, darf sie behalte n. Ist sich für nichts zu schade: Fabienne Bamert in ihrer Sendung «Unterwegs». (Print Tele 1)
GESAGT 17. Jahrgang 2020 37 Ständerat Müller: «Ich hab auch oben was» Damian Müller, Berufsständerat und Lieb- nur loslassen. Daher arbeitet Müller bereits lingsschwiegersohn aller Luzerner Mütter, am Wahlkampf 2023, zumal das smarte Polit- setzt sich vehement zu Wehr. Nachdem er in schaumschlägerli auf den Zahltag aus Bundes- den vergangenen vier Jahren intensiv an seiner bern dringend angewiesen und seine FDP frei, Wi(e)derwahl basteln musste und daher für liberal und ungebremst am Wegschmelzen ist. schlaue Arbeiten (ausser einigen Auslands- reisli mit dem Bundesrat auf Staatskosten) kei- Weil er gerne sagt, was andere gerne hören, hat ne Zeit hatte, will er nun endlich anpacken. So er seinen Wahlspruch für das Jahr 2023 bereits Uuuups – ein Bus sein Wahlwerbespruch. Doch seit dem Wahl- sonntag denkt er intensiv darüber nach, was gefunden: «Ich hab auch oben was.» Damit schlägt er in Bern einen völlig neuen Ton an, Chauffeur nervt sich! er anpacken soll. Bestimmt nicht politische Geschäft, die sind viel zu kompliziert. Solche kompatibel mit den Grünen. Das ist wirk- lich neu und stellt Mutti Helvetia Gmür buch- soll man tunlichst nicht anpacken, bestenfalls stäblich in den Schatten. Ob das gut kommt? Seit ein paar Wochen werden Autofahrerin- nen und Autofahrer, die einem VBL-Bus das Einfädeln ermöglichen, mit einem «Danke» auf der Heck-Anzeigetafel belohnt. Diese technische Möglichkeit hat ein VBL-Chauf- feur missbraucht um seinem Frust über eine Verkehrssituation Luft zu machen, wie dieser Schnappschuss von der Tribschenstrasse zeigt.
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