KONTAKT - 22 Region mit Pfiff Erfolgreicher Abschluss des Arenenberger Weinseminars
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Arenenberg 4 22 Begegnungen Region mit Pfiff Erfolgreicher Abschluss des SwissSkills 2018 Arenenberger Weinseminars 54 Kursprogramm NEU: Kurs «Wildkräuterspaziergang» KONTAKT Kundenmagazin 1 | 2019 ARENENBERG BELEBT Mit aktuellem Kursprogramm
Martin Huber Direktor BBZ Arenenberg Editorial Die Swiss Future Farm setzt Zeichen Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser Begegnungen Vor noch nicht zwei Jahren übernahm das BBZ Arenenberg die Be- 2 Erster Arenenberger Anbindestallstamm wirtschaftung des Versuchsbetriebs Tänikon von Agroscope. Etwas 3 Neues Gewächshaus fertiggestellt später startete die Swiss Future Farm (SFF) ihren Betrieb. An den 4 SwissSkills 2018 offiziellen Eröffnungstagen vom 19. bis 23. September 2018 setzte die 8 Neuer Mitarbeiter in der Beratung SFF ein Zeichen. Der Anlass war ein grosser Erfolg. Viele Besucher 9 «Hope» an der WEGA 2018 aus der Landwirtschaft und aus der breiten Bevölkerung waren be- 10 Die Kraft des Netzwerkens geistert. Die zehn Praxisstationen zeigten, wie die modernen, digitalen 12 Rückblick kaiserliches Gartenfest Steuerungs- und Datenaufbereitungstechniken greif- und sichtbar zu- 13 Spezialpreis für Arenberger Absolvent sammen wirken mit den bekannten landwirtschaftlichen Bearbeitungs- 14 Offizielle Eröffnung Swiss Future Farm methoden auf dem Feld und im Stall. Die Tagungen und Veranstal- 18 Güttinger Tagung 2018 tungen im Rahmenprogramm boten unzählige Gelegenheiten zum fachlichen und persönlichen Gespräch über alle Fragen der modernen Landwirtschaft. Tänikon wurde zum Treffpunkt, so wie wir es uns als Region mit Pfiff Veranstalter vorgestellt hatten. 20 Eröffnung Bauerngarten-Route 22 Abschluss Arenenberger Weinseminar Keiner der beteiligten SFF-Partner hätte das alleine geschafft. Nur die 24 Impressionen aus dem Kurswesen unkomplizierte, einzigartige Zusammenarbeit zwischen uns als staatli- 26 Jubiläum Musikinstrumentenbau chem Bildungs- und Beratungsanbieter und den beiden privaten 30 Arenenberger Mitarbeiter auf einen Blick Landtechnikunternehmen GVS Agrar AG und AGCO International 32 Events am Arenenberg GmbH sowie die Beteiligung von Agroscope als Forschungspartner ermöglichte diesen Erfolg. Doch die Eröffnungstage waren nur der Anfang. Die Vision der Swiss Future Farm «aus gebündeltem Wissen Bildung ı Kursprogramm entsteht Innovation» wird auch in Zukunft beflügeln. Nun wird weiter 34 Portraits im Kurswesen ganz konkret versucht, zeitnah nützliche Lösungen zu finden, welche 36 Weiterbildung Gemüsebau die Arbeit auf den Bauernbetrieben der Zukunft vereinfacht. Ein Ziel ist 38 Weiterbildung Obstbau dabei, dass die technischen Lösungen auch bezahlbar bleiben und 40 Landwirtschaft den Bestand der vorhandenen Technik auf unseren Bauernhöfen 44 Ländliches Handwerk & Textiles Gestalten miteinbezieht. Die Swiss Future Farm kann und will nicht alles neu 46 Floristik ı Backen & Süsses machen, aber sie setzt Zeichen, wie bewährte Techniken in Feld und 48 Enährung & Kulinarik Stall mit Hilfe der Digitalisierung noch mehr Nutzen bringen und das 53 Gesundheit & Wohlbefinden Leben der Bauernfamilien erleichtern können. Wir freuen uns, zusam- 57 Erwachsenen-Kinder-Kurse men mit den anderen beiden SFF Partnern, auf diese Aufgabe. 58 Fachreferate Landwirtschaft 59 Anmeldetalon Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg Kontakt – das Kundenmagazin mit Kursprogramm des Kontakt und Adressänderungen: Bildungs- und Beratungszentrums Arenenberg erscheint halbjährlich. Klimaneutral gedruckt in der Schweiz auf FSC-zertifiziertem Papier. BBZ Arenenberg Sekretariat CH-8268 Salenstein Telefon 058 345 81 00 Konzept und Design: insieme Werbung & Design | www.insieme-agentur.ch info@arenenberg.ch
B EG EGN U NG E N Anlass Gelungene Premiere auf dem Betrieb Zahner Näc hst er 45 Prozent weniger Energieverbrauch Anbinde- nenberger Erster Arenenberger Anbindestallstamm Der zw eite Are findet statt im Neues Gewächshaus fertiggestellt stallstamm 019 August 2 Im Sommer 2018 zogen die Gärtne- rinnen und Gärtner auf dem Arenen- berg in ihr neues Reich. Das neue Ge- wächshaus mit einem Ausmass von 20x44 Metern ist fertig gestellt wor- den. Die bisherigen Bauten waren in die Jahre gekommen. Nebst betrieb- lichen Vorteilen, wie der flexiblen Raumaufteilungen, verfügt das Ge- bäude auch über eine Photovoltaik- Anlage und entspricht den aktuellen Energierichtlinien. 1969 wurden mehrere Bauten der Schul- Betriebsleiter Armin Zahner, Friltschen, und Versuchsgärtnerei am Arenenberg er- konnte viele interessierte Besucher stellt. Diese hatten ein Alter und eine Abnüt- empfangen. zung erreicht, die eine Erneuerung aus energetischer, technischer und betrieb- Das neue Gewächshaus mit einer Grundfläche von 20x44 Metern wurde in Systembauweise erstellt. licher Sicht dringend nötig machte. Nach- dem der Grosse Rat 2016 den Kredit von 1.8 Millionen Franken für ein reduziertes Endlich war es soweit! Am 15. August trafen sich knapp 100 Interessierte zum 1. Arenenberger Anbindestallstamm. Die Projekt genehmigt hatte, konnte das Ge- Familie Zahner in Friltschen öffnete die Stalltore und hiess alle herzlich Willkommen. Neben den aktuellen Inputs zur wächshaus nun umgesetzt werden. Trockenheit der Milchviehberater, stellte Christian Manser vom LZSG Flawil klar, dass viel Potenzial in den bestehenden Anbindeställen steckt. Text und Bilder: Michael Schwarzenberger, Berater Milchviehteam, BBZ Arenenberg Entstanden ist ein kompakter Ersatzneubau in Systembauweise, der durch sein licht- Leistungsstarke Herde durchflutetes Inneres und die flexible Auftei- Danica und Armin Zahner und ihr gesamtes Helferteam begrüssten Kalk-Stroh Matratze und genügend Kopffreiheit bringt die Kühe lung überzeugt. Darin untergebracht sind die Interessierten mit einem kleinen Apéro zum ersten Arenenber- zum Liegen – gerade Liegen. Neben vielen kleinen und sehr ein- eine Orangerie, Technik- und Lagerraum, ger Anbindestallstamm. Bei der Betriebsvorstellung wurde schnell fachen Tipps nannte Christian Manser die drei wichtigsten Medika- ein Kalthaus, eine Ausbildungszone, sowie klar, dass die Betriebsleiterfamilie die Holstein- und Braunviehherde mente: Wasser, Luft und Stroh! zwei Klimazonen für die Vermehrung und im Griff hat. Eine Persistenz von 89% beim Braunvieh oder auch die Anzucht. Das Gewächshaus mit einer tiefen Zellzahlen von 35’000 bei den Holsteinkühen, bei einer Reger Austausch untereinander Grundfläche von 20x44 Metern wurde als Leistung von über 9’000 kg Milch zeigten, dass die Fütterung stimmt. Die gastfreundliche Familie Zahner lud die Besucherinnen und Be- Gesamtsystem geliefert und montiert. Über sucher zum gemütlichen Beisammensein ein. Geschätzt wurde der der Ausbildungs- und Servicezone des Aktuelle Infos zur Trockenheit Anbindestallstamm als Treffpunkt unter Gleichgesinnten. Die aktu- Hauses wurde eine Photovoltaik-Anlage in Bruno Nabulon und Christof Baumgartner vom BBZ Arenenberg ellen Entwicklungen zu mehr Social Media oder interaktiven Platt- die Glasscheiben integriert. Sie dient einer- informierten kompetent zur aktuellen Trockenheit. «Je nach Verlauf formen braucht ein Gegenstück und das soll die wahre Begegnung seits zur Gewinnung von Solarstrom, ande- Der Bau verfügt über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. des Herbstes werden Thurgauer Betriebe mit einer Ertragsein- sein. Das Milchviehteam bedankt sich herzlich bei den Gastgebern rerseits beschatten die PV-Elemente diese busse von 30% auf ihren Wiesen rechnen müssen. Wird die Ein- sowie den Besuchern für ihr gewinnbringendes Mitwirken. Wir Zonen. Die gesamte Organisation der busse auf die fünf bis sechs Wintermonate verteilt, fehlen bei Win- freuen uns jetzt bereits auf den 2. Arenenberger Anbindestall- Schulungs- und Betriebslandschaft zielt mit terbeginn auf den Betrieben 60% der Wintervorräte», stellt Bruno stamm im August 2019! ihrer offenen Struktur auf eine hohe Nut- Nabulon fest. Für Christof Baumgartner ist klar, dass zuerst für zu- zungsflexibilität ab. Die Kernaufgabe der sätzliches Futter gesorgt werden soll, bevor man eine grössere An- Versuchs- und Schulgärtnerei ist die Schu- zahl Tiere schlachtet. Solidarisch zeigen sich Ackerbauern, welche lung, das Erarbeiten von Erkenntnissen, das ihren Körnermais den Milchproduzenten verkaufen oder zusätz- Erleben und die Weiterentwicklung der liches Herbstfutter anbauen. bäuerlichen Gartenkultur und die Grünpfle- ge der Park- und Gartenanlagen. Mit dem Handbremse lösen neuen modernen Gewächshaus können «In vielen Anbindeställen stehen leistungsstarke Kühe, die bestens diese Aufgaben nun weiter wahrgenommen gefüttert werden, aber mit angezogener Handbremse Milch ge- und gepflegt werden. Text und Bilder: Pressedienst Kanton Thurgau ben». Mit dieser Aussage eröffnete Christian Manser ein sehr span- nendes und praxisbezogenes Inputreferat über die Optimierungs- möglichkeiten im Anbindestall. Ein optimierter Anbindestall mit 2 3
B EG EGN U NG E N Der Musikinstrumentenbau präsentiert sich erfolgreich «SwissSkills 2018» Text und Bilder: Armin Debrunner, üK-Leiter-Verantwortlicher Fünf Tage lang wurde an den Swiss- Föteli hier, Föteli da und nach getaner Arbeit zu entgegnen: »nein, die wachsen auf spezi- wunderten sich die meisten etwa so: «waas, Skills gekocht, gemauert, gehobelt, ge- versuchten wir uns am Töggelikasten gegen ellen Bäumen, wir müssen sie nur noch ern- d’ihr boued söttigi Pfiife ine Chiuche Orge- schraubt und geschweisst. Die Ler- einen Roboter. Oha, der ist elend schnell. ten«. Na, ja. wir haben wirklich viele Facetten le?». Natürlich, dafür sind die Pfeifen ja da. nenden standen im Mittelpunkt, so auch Schneller als unser 3D-Drucker. Genau, den von Besuchern erlebt. Kleine Schüler, grosse Die Stunden vergingen im Eiltempo. Wir hat- die Musikinstrumentenbauer. Armin haben wir eingerichtet, um den Besuchern Schüler, Besserwisser, Interessierte und vor ten kaum Zeit, mal durchzuschnaufen, ge- Debrunner, verantwortlicher Standbe- zu zeigen, dass darauf ein Blockflötenkopf allem viele Medien. Radio, Fernsehen, Zei- schweige denn, uns vernünftig zu verpfle- treuer, berichtet von seinen Erfahrungen. gedruckt wird. Druckzeit 3 Stunden 50 Mi- tungen, in kleineren Teams oder mit viel Ge- gen. So waren wir dankbar, wenn bekannte nuten. Wir haben natürlich eine ganze Kiste folge. Deutsch, Französisch und Italienisch Gesichter vom Arenenberg, der IGMIB oder Montag, 10. September 2018 – ein wunder- solcher Flötenköpfe schon mitgebracht und war gefragt. sonst einer befreundeten Institution Kaffee, schöner Tag auf dem Arenenberg. Perfekt, um die von Walter Bassetto vorbereiteten Holz- Schöggeli oder einen Nussgipfel vorbei- die Reise mit dem vollbeladenen Mercedes körper ebenfalls. Die Aufgabe der Besucher brachten. Sogar die Vertreterin des SBFI, Bus von Jörg Gobeli nach Bern in Angriff zu war es, die Tonlöcher exakt einzumessen Nicoletta Gullin, erteilte uns die Ehre, was Mariko Bachmann nehmen. Vorher gilt es aber noch: Checkliste und an der Flott-Ständerbohrmaschine zu Klavierbauerin, 4. Lehrjahr, an der SwissSkills als Besucherin mich persönlich sehr gefreut hat. Matthias kontrollieren! Die bestand aus etlichen Zetteln bohren. Fünf Löcher mit vier verschiedenen Aebischer konnte es sich auch nicht ver- mit haufenweise geordneten Informationen. Ganz ehrlich? Es war eher ein wildes Durchei- Durchmessern. Da kann es halt passieren, dass beim Umspannen ein Bohrer nicht prä- « Mich faszinierte am meisten, wie viele Kleinstberufe und Kunsthandwerke sich nebst unserem immer noch durch- kneifen und baute selbstverständlich eine Flöte, nach dem Motto: Ärmel zurück, Brille setzen können. Es war spannend, den verschiedenen Leu- nander. Ist alles eingeladen? Das Gepäck für zis eingespannt wurde und dieser flog dann ten bei der Arbeit, die sie mitgebracht haben, zuzusehen auf und los geht’s. Bohren, Drechslen und die ganze Woche auch? Ok, alles bereit zur ziemlich rasant Richtung Bistro vor die Füs- siehe da: die Flöte funktioniert. Matthias war » und die Ausstellungsstücke, wie zum Beispiel die Skulp- Abfahrt. Zuerst gehts nach Weinfelden zum se von zwei Schülern, die verdutzt drein- turen der Steinbildhauer, waren sehr bewundernswert. auch verantwortlich, dass wir unseren Beruf Blaswerk Haag. Dort lade ich den 3D-Drucker schauten. Ich habe mich in aller Form für den dem Bundesrat Johann Schneider-Ammann und ein paar Instrumente ein. 3D-Drucker? Lapsus entschuldigt. Den Schallbecher durf- vorstellen durften. Die Audienz mit ihm und Dazu komme ich später noch. Die Blasinstru- ten die Besucher an der Drechselmaschine Lukas Hulliger seinem Gefolge wurde dann aber kurzfristig mente brauchen wir in der Show-Werkstatt, nach Belieben formen. Drechselstähle füh- Klavierbauer, 4. Lehrjahr, an der SwissSkills als Besucher ins Mediencenter verlegt, es war einfach zu um den Besuchern zu zeigen, welches die täg- lichen Arbeiten in einer Blasinstrumenten- ren war aber definitiv nicht Jedermanns und Jederfraus Sache und wir mussten öfters « Der Besuch an den SwissSkills 2018 war eine wirkliche Bereicherung. Wo sonst könnte ich einen so tollen Einblick viel Tumult in unserer Show-Werkstatt. Das war natürlich ein wichtiger Moment für uns Werkstatt sind. Weiter geht’s zum nächsten unterstützend eingreifen. Gefährlich wurde in all die handwerklichen Kleinstberufe der Schweiz erhal- und wir sind schon «es bitzli stolz», zum klei- Ziel, die Werkstatt von Thomas Wälti, Orgelbau es aber nie, da hatten die Sicherheitsleute ten. Ich habe einige Ähnlichkeiten zum Orgelbau gefunden, nen Kreis der Auserwählten zu gehören, die » in Gümligen. Wenn das nur gut geht mit dem der SUVA mehrmals ein Auge darauf. Es denn um ein Handwerk gut auszuführen ist viel Geduld, mit dem Bundesrat in direkten Kontakt tre- Übung und Interesse erforderlich. Verkehr und den Erklärungen, wo sich der Tur- wird nur mit Abdeckung aus Plexiglas ge- ten durften. benweg 14 befindet. Alles kein Problem, Oliver bohrt, nur mit Schutzbrille und mit Haargummi, Zanella wartet schon und wir laden das rest- wenn jemand mit einer etwas längeren Nach der Messe ist vor der Messe Benjamin Reichert liche Material und Werkzeug auch noch auf. Haarpracht an den Maschinen arbeitet. Klavierbauer, 4. Lehrjahr, an der SwissSkills als Betreuer Plötzlich war es Wochenende und ebenso Dann sind wir endlich in der Halle angekom- plötzlich Sonntagabend. Trotz Befehl vom men und machen uns sofort an das Einrichten der Arbeitsplätze. Der Stand wurde ja von Jörg Trompeten wachsen auf Bäumen Ein besonderer Anziehungspunkt war natür- « Die SwissSkills 2018 waren für mich eine sehr posi- tive Erfahrung, wenn auch sehr anstrengend. Ich war OK, es darf nicht vor Montag abgebaut wer- den, hat es Jörg Gobeli mit dem Team ge- froh, dass ich nur einen Tag für den Stand eingetragen Gobeli und Oliver Zanella schon am Freitag lich unser altes schönes, und vor allem von war und nicht fünf. Besonders gefordert war ich, als die schafft, die Werkstatt abzubauen, mit dem aufgebaut, die Hobelbänke stehen auch schon Oliver Zanella tip top gestimmtes Klavier. Besucher mir Fragen gestellt haben, die ich so noch nie Bus vor die Halle zu fahren und alles Material und hoch über unseren Köpfen hängen Klavia- Stundenlang wurde hochstehende oder ein- beantworten musste. Es war ebenfalls spannend zu se- zu verladen. Die Fotos vom leeren Stand » turen, Orgelpfeifen, Saxophon, Althorn, Trom- fache Literatur vorgetragen. Geklimper und hen, was Laien überhaupt alles mit diesem Beruf in Ver- lösten beinahe wehmütige Gedanken aus. bindung bringen. pete und vieles mehr. Ob das alles hält bis am konzertreife Vorträge mit Gesang wechsel- Zack, und alles ist vorbei. Wirklich? Nach den Sonntagabend? Die Zeit rast und ohne mit der ten sich pausenlos ab. So bildete sich mal SwissSkills ist vor den SwissSkills. Ich glau- Wimper zu zucken ist es Dienstagabend – eine Schlange vor dem Arbeitsplatz Klavier- be, der eine oder andere freut sich tatsäch- Kick-off mit dem Berner Stadtpräsidenten bau und auf die Frage von Laura Sigrist, die Bei Führungen drückte uns der Guide als lich schon auf die nächste Austragung in Alex von Graffenried im Mediencenter. Benoît an einer Klaviatur arbeitete: «kann ich ihnen Begrüssung jeweils ein Mikrophon in die vier Jahren. Wir können noch ein paar Sa- Panchaud und ich sind auch dabei und spüren helfen oder haben sie eine Frage?» kam Hand, die Gruppe kam meistens schon mit chen verbessern und würden am liebsten zum ersten Mal so richtig, mit welcher Men- prompt die Antwort: «nei nei mir warte, bis Kopfhörern daher. Es war schlicht unmög- schon mit der Planung beginnen. Jetzt heis- schenmenge wir uns in den nächsten Tagen mir o chöi ads Klavier». Gut, Klavierbau lich, verständliche Informationen auf eine st es aber erstmal, alles sortieren, versorgen herumschlagen. Und es waren ja noch gar kei- gleich Klavier spielen. So einfach ist das nun Distanz von mehr als einem Meter zu geben. und uns erholen. Erholen? Es geht nahtlos ne Besucher anwesend. auch wieder nicht. Die Besucher wurden von Der Lärmpegel wäre etwas für Neuroth- weiter mit Unterricht, wir befinden uns mit- allen Lernenden fachspezifisch und sehr Spezialisten gewesen. Beim Arbeitsplatz ten im ersten Schulblock des neuen Lehr- Bohrerflug Richtung Bistro professionell informiert und geduldig wur- Holzpfeifen bauen und Tremulanten Bälge jahres. Was solls, die Eindrücke hallen nach, Schön sieht er aus, unser Stand, zusammen den Fragen beantwortet, auch wenn sie leimen, mussten wir viele Fragen zu «was wir haben viel Tolles erlebt und ich behaupte mit den Geigenbauern. Die haben das Ein- manchmal als erste Reaktion ein »hää« aus- baued ihr do?» beantworten. Wenn dann einfach mal: «mir händ das super gmacht. richten eher auf den Mittwochmorgen gep- lösten. Auf die Frage: »Baut ihr die Trompe- nach dem Erklären die Bälge vibrierten und Merci vielmol allne zäme.» lant, da haben sie aber noch zünftig was vor. ten selber?«, wären wir oft geneigt gewesen die Holzpfeifen auch noch zünftig tönten, 4 5
B EG EGN U NG E N Thurgauer Landwirte glänzen im Wettbewerb Muriel Rich, Fachfrau Hauswirtschaft EFZ «SwissSkills 2018» «Ich bin froh, dabei gewesen zu sein» Text und Bilder: Albin Germann, ÜK-Leiter, und Christof Baumgartner, Die gestellten Aufgaben waren vielfältig: ein Zimmer gemäss Motto einrichten und dekorieren… Chefexperte Qualifikationsverfahren Landwirte Beat Schildknecht aus Hagenwil, Tobias Frieden aus Ho- Der Weg hentannen und Marc Enderli aus Hallau (SH) vertraten das Team der Thurgauer Absolventen im Wettkampf der Land- an die SwissSkills wirte an den SwissSkills. Dabei verpasste Marc Enderli das Podest in der Gesamtwertung hauchdünn. Elf Absolventen der Thurgauer Abschlussjahrgänge 2017 und 2018 haben Anfangs Juli die kantonale 36 Jugendliche des Berufsfeldes Landwirtschaft, welche ihre Aus- Vorausscheidung bestritten. Marc Enderli, Tobias bildung 2017 oder 2018 abschlossen, haben sich im Rahmen des Frieden und Beat Schildknecht setzten sich dabei vor dem Ersatzmann Andri Huggel durch. Das Be- Wettkampfes der Landwirte an den SwissSkills in Bern gemessen. treuungsteam unter der Leitung von Albin Germann Die Startplätze wurden dabei entsprechend der Anzahl Lehrab- organisierte zusammen mit den Kantonen St. schlüsse pro Kanton zugeteilt. Dadurch konnte das Team Thurgau, Gallen und Graubünden vier Vorbreitungstage für welches vom VTL und dem BBZ Arenenberg betreut wurde, drei die Kandidaten und coachte während dem Wett- Kandidaten stellen. kampf vor Ort. Zwei Kandidaten schafften die Finalqualifikation An drei Wettkampftagen traten jeweils 12 Kandidaten gegeneinan- Marc Enderli verpasst das Podest ganz knapp der an, wobei sich jeweils die besten drei des Tages für den Final Am Finaltag vom Samstag traten neun Kandidaten in den folgenden qualifizierten. In der Qualifikation stand das Melken einer Kuh im Disziplinen gegeneinander an: Melken, ein Tier nach CH-TAX beur- Melkstand, Pflanzenkenntnis, Sämaschinen einstellen, Ballenladen teilen, eine Pflanzenernährung und Bodenanalyse erstellen, einen mit dem Frontlader, eine Betriebsumstellung rechnen und die Beur- Geschicklichkeitsparcours mit dem Traktor absolvieren und einen teilung eines Masttieres anhand der CH-TAX-Bestimmung auf dem Marktstand aufbauen. Beide Thurgauer Finalisten zeigten einen Programm. Während des spannenden Wettkampfes konnten sich hervorragenden Wettkampf. Schlussendlich reichte es aber mit Tobias Frieden und Marc Enderli auf den Rängen zwei und drei den Rängen vier (Marc Enderli) und fünf (Tobias Frieden) knapp Text und Bilder: Muriel Rich, Mitarbeiterin Hausdienst Arenenberg hinter dem späteren Gesamtsieger Johannes Meyer aus Trimmis nicht für das Podest. Die nächste Meisterschaft findet in zwei Jahren, (GR) für den Final vom Samstag qualifizieren. Beat Schildknecht im Rahmen der AgriSkills im Kanton Zürich statt. Die berufsübergrei- zeigte ebenfalls ein gute Leistung und platzierte sich im Mittelfeld. fenden SwissSkills werden erst in vier Jahren wieder sattfinden. Erfahrungsbericht von Muriel Rich «Im Vorfeld der SwissSkills konnte ich mich in einem Aus- wahlverfahren gegen eine Vielzahl von Bewerberinnen durchsetzen und durfte somit als Fachfrau Hauswirtschaft EFZ an den SwissSkills 2018 gegen elf Mitstreiterinnen an- treten. Im Viertelfinale musste ich mich bei diversen Aufgaben unter Be- weis stellen, wie z.B. ein Zimmer zu einem vorgegebenen Thema einrichten und dekorieren, Blumendekorationen herstellen, einen Dienstplan schreiben oder das Bügeln einer Kochtoque. Das Vier- …oder möglichst perfekt einen Kochhut bügeln bis hin zum… telfinale habe ich als Zweitplatzierte gemeistert und war damit für das Halbfinale qualifiziert. Im Halbfinale gab es neue Herausforde- rungen zu meistern, wie die Grundreinigung eines textilen Boden- belages oder das Durchführen einer Instruktion für die Zimmerreini- gung. Diese Aufgaben waren mir vor den SwissSkills bereits bekannt und ich konnte mich darin üben. Aber im Halbfinale erwar- tete uns auch eine «Mystery-Aufgabe», bei der wir nicht wussten, was auf uns zukommt. Ich gab auch im Halbfinale mein Bestes, aber leider hat es nicht ganz für das Finale gereicht. Auch wenn ich am Schluss nicht auf dem Siegertreppchen stehen durfte, waren diese Schweizer Berufsmeisterschaften für mich eine unglaublich tolle Erfahrung. Ich durfte spannende Tage in Bern erleben und habe dabei sehr viele neue Leute kennen gelernt. Es war eine lehr- reiche, aber auch herausfordernde Zeit für mich – ich konnte mich Hatten Grund zur Freude an der SwissSills (v.l.n.r. – o.n.u): Albin Germann, Marc Enderli, Tobias Frieden, Werner Schenk, Beat Schildknecht, Andri Huggel fachlich wie auch menschlich weiterentwickeln. Ich bin froh, hat mich mein Umfeld dazu bewegt, bei den SwissSkills 2018 mitzumachen.» 6 …korrekten Erstellen eines Dienstplans.
B EG EGN U NG E N Philipp Trautzl ergänzt das Beraterteam Obst, Gemüse, Beeren am BBZ Arenenberg Ein wenig trainingsfaul, aber mit viel Potential! «Spezialkulturen ermöglichen eine hohe Wertschöpfung» «Hope» an der WEGA 2018 MichaelTrautzl Philipp Mannale Beeren und Gemüse, Berater Gemüsebau am BBZ Arenenberg « Aufgewachsen auf dem elterlichen Pensionspferde-, Mutterkuh- und Ackerbau-Betrieb im benachbarten Hegau war für mich schon sehr früh klar, dass ich die landwirt- Text und Bilder: Adrian Möckli, Lernender Landwirtschaftsbetrieb Arenenberg Heinz Burgermeister, Mitarbeiter Gutsbetrieb, und ich durften un- Ausstellung. Er betrachtete alle Kühe von verschiedenen Seiten BBZ Arenenberg schaftliche Laufbahn einschlagen werde. Nachdem ich 2003 sere Kuh «Hope» für die WEGA-Vierrassen-Ausstellung vorberei- und stellte schlussendlich Hope in den fünften Rang. Er kommen- in Radolfzell die Matura abgeschlossen hatte, wollte ich sehen, wie ten. Hope soll sich im Ring wohlfühlen und sich vor dem Richter tierte Hope als eine Kuh mit sehr gutem Fundament (Beinen), Landwirtschaft auf anderen Betrieben funktioniert. Ich absolvierte möglichst stolz präsentieren. Damit dies gelingt, legten wir ihr welches wichtig ist zum Laufen und einem einwandfreien Euter zum daraufhin in den kommenden zwei Jahren die verkürzte landwirt- schon eine Woche vorher die Halfter an, damit sie sich daran ge- Melken. Er sah Potenzial im Rahmen – also in der Breite und Tiefe, schaftliche Lehre auf insgesamt vier verschiedenen Ausbildungs- wöhnt. Zusätzlich trainierten wir mit ihr das Laufen am Halfter. aber Hope habe ja noch viel Zeit dafür! Die WEGA Zeit endete am betrieben mit unterschiedlichen Betriebskonzepten und Produkti- Hope wollte nicht so richtig «trainieren», sondern lieber wieder zu Montag um 17.00 Uhr und Hope wurde von Hansjörg Hauser wie- onsschwerpunkten. Direkt im Anschluss begann ich mit dem ihren Kolleginnen auf die Weide. Geduldig machten wir uns daran, der nach Hause an den Arenenberg gebracht. landwirtschaftlichen Studium an der Hochschule Weihenstephan- Hope von unserer Idee zu überzeugen. Als sie dann tatsächlich Triesdorf in Bayern. Neben dem eigentlichen Schwerpunkt «pflanz- bereit war, machte sie uns einen dicken Strich durch die Rechnung liche Erzeugung» nutzte ich die vielfältigen Möglichkeiten der Hoch- und entwischte. Nach ein paar Minuten hin und her hatten wir sie «Hope – schule sowie verschiedene Praktika, um mein Wissen möglichst wieder am Halfter. Am Tag darauf hat der Betriebsleiter Hansjörg Ich stelle mich vor» breit abzustützen. Einige Auslandsaufenthalte, so z.B. auf einem Hauser Hope gründlich gewaschen und geschoren, damit sie gut grösseren Gutsbetrieb in Schweden, einem 30’000 ha Betrieb im aussieht. Endlich war es soweit. Ich streute den Viehanhänger «Geboren bin ich am 18. Woronesch-Oblast in der Russischen Föderation und die Teilnah- gründlich ein und Heinz Burgermeister holte Hope. Jetzt war sie August 2016 auf dem me an einer von den Universitäten von Novosibirsk und Tomsk or- brav und marschierte ohne Probleme am Halfter – «gut gemacht Landwirtschaftlichen Be- trieb Arenenberg. Meine ganisierten landschaftsökologische Expedition durch Sibirien baute Hope!» Nun ging es an die WEGA in Weinfelden. Dort angekom- Mutter «Cita» sorgte sich ich ebenfalls noch ein. Zurück an der Hochschule besuchte ich zu- men, nahm das Stallpersonal die Kuh entgegen und sie wurde um mich und schon nach sätzliche Kurse in der Forstwirtschaft und absolvierte die Jägeraus- nochmals gründlich gewaschen. Der neue Platz für die folgenden wenigen Minuten wagte ich die ersten wackligen Schritte auf bildung mit dem abschliessenden Erhalt des Jägerbriefs. Auch die fünf Tage war an der Seite einer Jersey Kuh im WEGA Landwirt- der Weide. Mein Vater kommt aus Deutschland und heisst Berufsausbildereignung konnte ich hier erlangen. schaftszelt. «Hacker». Im Alter von 5 Monaten wechselte ich in den «Auf- zuchtkindergarten» auf den Betrieb Stähli Matthias in Salen- Schon während der Lehre und v.a. später während der Hochschul- Bei schönstem Wetter für die Kühe, also Sonnenschein und nicht stein – das war eine tolle Zeit. Nun bin ich wieder zurück auf ausbildung entwickelte ich ein grosses Interesse an den Spezialkul- zu warm, fand die 9. WEGA Vierrassenschau statt. Toll, wie das dem Arenenberg. Am 27. Juli 2018 wurde ich stolze Mutter turen. Ausschlaggebend hierfür sind für mich grösstenteils die Stallteam die Tiere umsorgte! Heinz Burgermeister musste Hope eines Sohnes. Ich hoffe, dass ich weiter gesund bleibe und noch lange hier auf dem Arenenberg bleibe und wenn mein hohe mögliche Wertschöpfung für die Erzeuger und die besondere nur nochmals das letzte Stroh abputzen, das Halfter anziehen und Chef möchte, gehe ich auch an die WEGA, denn ich zeige klimatische Eignung unserer Heimatregion für viele dieser Kulturen, schon war sie bereit. Stolz marschierte Hope, die jüngste Kuh in mich gerne.» sowie deren Bedeutung für eine gesunde und ausgeglichene Er- ihrer Abteilung, in den Ring. Thomas Ender, Kallern AG, richtete die nährung. Entsprechend orientierte ich mich schon frühzeitig auch beruflich in diese Richtung. Nach dem Abschluss als Ingenieur Agronom zog es mich wieder in die heimatliche Bodenseeregion, wo ich knapp acht Jahre in einer Schweizer Dienstleistungsunter- nehmung für Züchtung, Inkulturnahme und Produktion von Medizi- nal- und Gewürzpflanzen arbeitete. Hier wiederum war ich für die Beschaffung, d.h. Anbau- und Mengenplanung mit den Vertrags- landwirten in unterschiedlichen Ländern weltweit verantwortlich. Dazu gehörte auch ein grösseres Mass an kaufmännischer Tätig- keit, QS und Logistik. Auch das Vermarkten des so gewonnenen pflanzlichen Rohstoffs an verschiedene Pharma- und Teehersteller im In- und Ausland gehörte zu meinen Aufgaben. Nach acht Jahren Tätigkeit mit Arznei- und Wirkstoffpflanzen möch- te ich nun einen neuen herausfordernden Bereich innerhalb der Spezialkulturen erschliessen. Der Gemüsebau ist ein wichtiger und dynamischer Wirtschaftsfaktor. Daher freut es mich besonders, dass ich mich am BBZ Arenenberg im Team Obst, Gemüse, Bee- ren tatkräftig einbringen darf. Es ist mein Ziel, innert nützlicher Zeit ein produktiver und verlässlicher Ansprechpartner für die Thurgauer und Schaffhauser Gemüseproduzenten zu werden und insbeson- dere beim Pflanzenschutz und Schaderregermanagement Kompe- tenzen aufzubauen, die für das Meistern der zukünftigen Heraus- » forderungen in unserer Branche nachhaltige Unterstützung ermöglichen. 8 9
B EG EGN U NG E N et z wer kanlass c h s t e r N Sommeranlass der Netzwerke Ostschweiz / Bodensee Nä Ost- Netzwerk s mit dem Ernäh- Die Kraft des Netzwerkens Der näch s te A nd dem n la s K o m p e te nznetzw e rk rg statt am schweiz u n d e t a m Arenenbe chaft fi rungswirts 01 9 t a g , 27. August 2 Text und Bilder: Bernhard Müller, Leiter Regionale Entwicklung, BBZ Arenenberg Diens In Kooperation mit «Netzwerk Ost- Manuela Vogel, vom Bereich «Regionale Raum ein sehr gutes Verkaufsgebiet ist. schweiz» initiiert von Guido Hunke Entwicklung» beim BZZ Arenenberg, den Dies vor allem, weil in Süddeutschland kei- und Frank Burose vom Kompetenz- langen Weg, wie der Fachbegriff «silofreie ne grosse Käsereibranche mehr existiert. netzwerk Ernährungswirtschaft KNW-E, Rohmilch» zum Label «Heumilch» umgear- Einmal mehr ist dabei festzustellen, dass führte das BBZ Arenenberg einen beitet wurde. die Bäuerinnen und Bauern respektive Kä- «klassischen» Netzwerk-Abend durch. serinnen und Käser mit ihren urchigen, Jeder erfolgreiche Weg beginnt mit authentischen Auftritten die besten Ver- 15 Aussteller aus der Ernährungsbranche dem ersten Schritt käufer sind. präsentierten sich beziehungsweise ihre Was zart mit verschiedenen Thurgauer Ver- regionalen Spezialitäten in Form einer kaufsaktivitäten im süddeutschen Raum be- Produzieren heisst auch verkaufen Tischmesse. Mit einem Input-Referat über gann, steht heute als neulanciertes Label Gute Verkäufer sind auch die Hersteller und die Einführung der Marke «Heumilch» bei einem führenden Schweizer Grossver- Vermarkter von Produkten, vor allem in der demonstrierte das BBZ Arenenberg teiler im Verkaufsregal. Auf dem Weg da- Nahrungsmittelbranche. Sie wissen, dass zusammen mit Agro Marketing Thurgau hin gelang es, in Kooperation mit Heumilch Netzwerken und Degustieren die Tore für AG die Entstehung der erfolgreichen Ver- Österreich, einen Stand an der grössten weitere Verkäufe öffnet. «Am Netzwerkan- marktungslinie. Über 100 angemeldete internationalen Nahrungsmittelausstellung lass am Arenenberg haben wir sehr gute Besucherinnen und Besucher verschie- «Anuga» in Köln und bei der Hausmesse Gespräche geführt und konnten neue Ver- dener Branchen der Vierländerregion eines der grössten Käsehandelsunterneh- kaufskanäle öffnen.» So das Fazit der Aus- Bodensee nutzten die Plattform, sich vor mens in Deutschland zu betreiben. Interes- steller aber auch Besucher. Somit zeigt sich Ort über neue Produkt zu orientieren, sie sant und eindrücklich untermalte die Bäuerin einmal mehr, dass im Netzwerken eine zu geniessen und sich zu vernetzen. Wie Dora Baumgartner ihre sehr positiven Er- enorme Kraft liegt. So verwundert es nicht, heisst es doch: bei den kleinen Stehapé- fahrungen an der Käsedegustations- und dass Netzwerkanlässe als eine günstige ros werden die grossen Businessge- verkaufsfront. Interessant ist dabei auch zu und zugleich effiziente Investition für eine schäfte vorbereitet. Beim letztmaligen hören, dass die süddeutschen Käseliebha- erfolgreiche Zukunft angesehen werden. In Netzwerkanlass am Arenenberg war das ber den Schweizer Käse sehr schätzen diesem Sinne freuen wir uns bereits auf den zentrale Thema die Produktion von Soja und auch bereit sind, dafür etwas mehr zu nächsten Netzwerkanlass mit dem Netz- rund um den Bodensee als Lebensmittel bezahlen. Diesbezüglich meinte Dora Ba- werk Ostschweiz und dem Kompetenznetz- für die Menschen. Dieses Jahr zeigte umgartner, dass der südwestdeutsche werk Ernährungswirtschaft am Arenenberg. Beim diesjährigen Netzwerkanlass am Arenenberg zu Themen der Ernährungswirtschaft organisierten und referierten, v.l.: Guido Hunke, Urs Graf, Manuela Vogel, Dora Baumgartner, Frank Burose, Bernhard Müller Sie haben immer etwas zu «netzwerken», beziehungsweise zu besprechen: Als Botschafter vom Bodensee wirkte Michael Baldenhofer vom ILE Stockach. Die Käserei Pfyn übenimmt vom landw. Betrieb Arenenberg zertifizierte Auch Schloss Herdern wirkt mit beim Netzwerken rund um die Rhein-/ Simone May von Agro Marketing Thurgau AG und Maria Peschers, Zu «Gutes vom See» gehört auch die Organsitation Heumilch CH. «Heumilch» und vermarktet Heumilchprodukte beidseitig des Bodensees. Unterseeregion, das die Käserei Herdern diese Region grossräumig abdeckt. Redaktorin beim grenzüberschreitenden Akzent-Verlag. 10 11
B EG EGN U NG E N September 2018 Adrian Irminger Rückblick auf das Kaiserliche Gartenfest Arenenberg Absolvent erhält Spezialpreis Im Rahmen des allgemeinbildenden Unterrichtes erstellt jede Lernende und jeder Lernender einer Berufsfachschule am Ende der Lehre eine grössere Arbeit, die sogenannte SVA (selbständige Vertiefungsarbeit). Innerhalb eines vor- gegebenen Oberthemas können die Lernenden den Inhalt ihrer Arbeit selber bestimmen. Das Oberthema 2018 war «Veränderungen». Text und Bild: Hanspeter Keller, Lehrer Allgemeinbildung, BBZ Arenenberg Viele spannende Arbeiten sind so entstan- den. Die Lernenden haben sich mit Themen wie der Entwicklung des eigenen Betriebes, Aufarbeitung eines schweren Unfalles, eigene schwierige Biografie etc. befasst. Wir freuen uns sehr, dass die Stiftung Jugendförderung Thurgau seit zwei Jahren die besten Arbeiten unserer Absolventen an der Schlussfeier mit der Überreichung eines Geldbetrages würdigt. Dies aus der Erkenntnis heraus, dass neben der Förde- rung von schwächeren Lernenden auch die Würdigung von leistungsstarken Jugend- lichen einen wichtigen Stellenwert hat. Text und Bilder: Susanne Tobler, Napoleonmuseum Thurgau Die Preisträger 2018 Den Auftakt des Gartenzaubers machte die «Lange Nacht der Boden- Landwirte seegärten» am Samstag mit Jazzmu- • Adrian Irminger sik und Barockfeuerwerk. Beim Kai- «Klimawandel in der Landwirtschaft» serlichen Gartentag am Sonntag gabs • Fritz Lorenz Kutschen und flanierende Kostüm- «Das Tägermoos» gruppen. Bei Führungen entdeckten Musikinstrumentenbauer Besucher die bewegte Gartenge- • Nadim Zaugg schichte des Arenenbergs. «Aarios – der letzte und aktuell einzige Schweizer Velorahmen-Löter» Am Samstag Abend nahm der Arenenber- ger Gärtnermeister Daniel Brogle die Besu- cher auf eine grüne Rundtour mit und an- schliessend spielte das «XOLO Quartett» Adrian Irminger hat in seiner Arbeit die viel- vor einmaliger Kulisse Jazz- und andere Mu- seitigen Gründe des Klimawandels erörtert. sikstücke. Zum funkelnden Finale gab es Sein Fokus war dabei der Einfluss des Kli- ein wunderbar verspieltes Barockfeuer- mawandels auf die Landwirtschaft, aber werk. Am Sonntag feierte der Arenenberg auch was die Landwirtschaft zum Klima- den Kaiserlichen Gartentag. Bei Führungen wandel beiträgt. Speziell zu erwähnen ist, und Kutschfahrten machten Besucher eine dass sich der Verfasser Gedanken gemacht Zeitreise durch die Gartengeschichte und hat, wie der elterliche Betrieb mit den klima- auf den Spuren der kaiserlichen Familie. tischen Veränderungen umgeht. Als ganz Das Bistro Louis Napoléon servierte spezi- besondere Auszeichnung wurde Adrian ell kreierte Köstlichkeiten mit Zutaten aus Irminger an einem speziellen Anlass ein eigenem Anbau. Zum Abschluss konnten Sonderpreis in der Höhe von 2000 Franken interessierte Besucher an einer Führung für die beste SVA des Kantons im Bereich von Museumsdirektor Dominik Gügel neue «Bildung» überreicht. Das Arenenberg-Team gratulieret Adrian Irminger herzlich zu seiner tollen Leistung! Erkenntnisse zum Arenenberger Park ge- winnen. 12 13
B EG EGN U NG E N Offizielle Eröffnung Grosses Interesse an der Swiss Future Farm «Die Swiss Future Farm ist kompatibel mit der Agrarpolitik des Bundesrates» Johann Schneider-Ammann, Bundesrat (Thurgauer Zeitung 21.9.2018) «Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Deshalb sollen unsere Landwirte hier sehen, wie es funktioniert» Walter Schönholzer, Thurgauer Regierungsrat «Ich wünsche mir, dass die digitale Technik, neben der Praxistauglichkeit und der Ressourcenschonung, auch gut auf die Wirtschaftlichkeit unter- sucht wird, dann kann die Praxis viel profitieren.» Josias Meili, Jungbauer Die offiziellen Eröffnungstage der Swiss Future Farm in Tänikon zogen über 10'000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Schweiz und dem Aus- land an. Die Live-Vorführungen an den Praxisstationen fanden grossen An- klang und auch sonst zeigte das Fach- sowie das Laienpublikum grosses Inte- resse am Zukunftsbauernhof. Text und Bilder: Brigitte Süess, Über vier Tage herrschte reger Betrieb auf Die Tore des Zukunftsbauernhof sind auch OK Eröffnung Swiss Future Farm der Swiss Future Farm in Tänikon. Die weiterhin für Führungen und Tagungen ge- grossen Eröffnungstage, mit dem Besuch öffnet. «Der Austausch ist für uns sehr von Bundesrat Johann Schneider-Am- wichtig, nur so kommen wir weiter, denn mann, zahlreichen Vertretern aus Wirt- durch gebündeltes Wissen entstehen In- schaft und Politik, Händlern, Landwirten novationen,» sagt Morten W. Schmidt von und Neugierigen zeigten, wie gross das ACGO. Gemeinsam haben die drei an der Interesse an digitaler Landwirtschaft und Swiss Future Farm beteiligten Partner Smart Farming ist. Über 10'000 Besuche- BBZ Arenenberg, ACGO Corporation und rinnen und Besucher liessen sich die Tech- GVS Agrar mit diesem Wochenende auch niken an Live-Demonstrationen und Praxis- gezeigt, dass sie nicht nur beim Thema di- stationen erklären. «Die Swiss Future Farm gitale Landwirtschaft und Smart Farming ist kein Laborbetrieb, sondern ein Bauern- gut zusammenarbeiten, sondern auch bei hof, mit der Möglichkeit, die Technik der einem grossen Eröffnungsanlass. «Alle Zukunft auszuprobieren und zu zeigen,» Mitarbeitende, von allen drei Partnern, ha- erklärt Christian Eggenberger, Beratungs- ben vollen Einsatz gezeigt,» lobt Markus leiter vom BBZ Arenenberg und Betriebs- Angst, GVS Agrar. Dies bestätigten auch leiter der Swiss Future Farm. die vielen positiven Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher. 14 15
Offizielle Eröffnung der Swiss Future Farm Interview mit dem Betriebsleiter der Swiss Future Farm Die Swiss Future Farm, eigentlich ein Normalbetrieb, wie nierten die über 100 Maschinen, welche von GVS Agrar AG und es ein paar im Thurgau gibt. Vielleicht ist die Fläche von AGCO International GmbH auf Platz waren Jung und Alt. An den «Nach den eindrücklichen Eröffnungs- 81 ha etwas überdurchschnittlich, aber sonst – 65 Kühe Posten war es uns wichtig, auch den agronomischen und wirt- «Die Digitalisierung ist ein weiteres tagen muss die Swiss Future Farm und 55 Schweine – soweit alltäglich. Wenn da das Wört- schaftlichen Mehrwert der neuen Technologien aufzuzeigen. Hilfsmittel für die Landwirtschaft, den Vorsprung weiter ausbauen, damit chen «eigentlich» nicht wäre… Die Swiss Future Farm in ersetzt den Mensch aber nicht, der den bereits gut ausgerüstete landwirtschaft- Tänikon ist ein etwas komplizierteres Konstrukt. Das BBZ Arenenberg ist als öffentliche Institution mit den beiden Privatunternehmen GVS Agrar AG und AGCO Boden und die Tiere beurteilen kann.» liche Produktionsbetriebe in Zukunft Sie ist entstanden durch die Zusammenarbeit zwischen zwei International GmbH eine sogenannte Public Privat Partner- Andreas Elliker, Landwirt aus Frauenfeld vom Wissen profitieren können.» Privatunternehmen und einer öffentlichen Institution und ist ein ship eingegangen. Wie klappt die Zusammenarbeit? Hansjörg Grob, Betriebsleiter Versuchsbetrieb für digitale Landwirtschaftstechnik, für Smart Zuerst war es doch etwas ungewohnt. Auf dem Betrieb in Tänikon Farming kurzum die Swiss Future Farm ist ein Zukunftsbauernhof. haben wir sieben Betriebsmitarbeitende, die den Betrieb bewirt- Ende September pilgerten über 10’000 Besucher nach Tänikon, schaften und einerseits Forschungsprojekte von Agroscope mit- um sich an den grossen Eröffnungstagen ein Bild zu machen. Sei begleiten und andererseits die Swiss Future Farm mit den drei dies im Rahmen der verschiedenen Führungen und Tagungen, als SFF-Mitarbeitenden Florian Abt (BBZ Arenenberg), Marco Lan- Gast am offiziellen Eröffnungstag oder einfach als interessierter dis (GVS Agrar AG) und Nils Zehner (AGCO International Besucher. Sie alle waren begeistert von den Live-Vorführungen, GmbH). Die Koordination war sehr wichtig und alle mussten ihre den grossen Maschinen und der vielen digitalen Technik. Einer Rolle finden. Die Eröffnung der Swiss Future Farm hat gezeigt, der von Beginn weg dabei war und sich von der digitalen Land- dass die Betriebsmitarbeitenden und die Mitarbeiter der drei be- technik nicht einschüchtern lässt, ist Christian Eggenberger, Be- teiligten Projektpartner und von Agroscope miteinander viel errei- ratungsleiter und Betriebsleiter der Swiss Future Farm. chen können. Während den Eröffnungstagen sowie dem Auf- und Abbau arbeitete man Hand in Hand. Die Swiss Future Farm hat vor etwa einem Jahr den Betrieb aufgenommen, jetzt war die grosse Eröffnung. Die Umstellung auf der Swiss Future Farm hin zu digi- Konnten Sie zeigen, was Sie sich vorgestellt haben? taler Technik und Smart Farming verlief innerhalb eines Ja, ich denke schon. Das Publikum war sehr interessiert und auch Jahres. War das zu schnell? neugierig, was hier in Tänikon entstanden ist. Die Live-Vor- Für die Betriebsmitarbeitenden war es ein grosser Technologie- führungen auf dem Feld waren immer sehr gut besucht und auch sprung. Sehr schnell stand sehr viel modernste Technik auf dem im Milchstall konnten wir, gemeinsam mit unserem Forschungs- Hof. Kameragesteuerte Hackgeräte, GPS-gesteuerte Traktoren partner Agroscope, spannende Themen aufgreifen. Zudem faszi- etc. Das bedeutet, die Mitarbeitenden müssen sehr lernfähig und Christian Eggenberger, Beratungsleiter BBZ Arenenberg und Betriebsleiter der SFF, im Gespräch mit einem Besucher der Eröffnung. flexibel sein. Dank der fundierten Instruktion durch die drei SFF- sammen. Es ist vielleicht vergleichbar mit Apple und Microsoft. Spezialisten haben sie sich jedoch sehr schnell mit der neuen Gelingt es, diese Herausforderung in den Griff zu kriegen und zu Technologie zurechtgefunden und an die neuen Hilfsmittel ge- klären, was mit der gesammelten Datenmenge geschieht, dann ist wöhnt. es eine echte Erleichterung und erspart auf den Bauernhöfen ei- niges an Büronachtarbeit. Weshalb beteiligt sich das BBZ Arenenberg an einem Projekt wie der Swiss Future Farm? Und wo sehen Sie die grössten Chancen bei der digi- Ein Teil unserer Aufgabe am Arenenberg ist die Ausbildung von talen Landwirtschaft? jungen Bäuerinnen und Bauern, eine weitere Kernaufgabe die Die digitale Technik ist in allen Bereich einsetzbar und gerade im Beratung. Dabei geht es um die Zukunft, darum, welche Hilfsmit- Ackerbau gibt es bereits für kleinere Flächen sehr gut umsetzbare tel in ein paar Jahren zur Verfügung stehen. Wo liegen die Vor- Lösungen. Im Fokus steht immer die Ressourceneffizienz. Es teile, wo die Nachteile, was muss verbessert werden. Auf der braucht weniger Pflanzenschutzmittel, weniger Saatgut und die Swiss Future Farm können wir dies testen. Wir können Feldver- Bodenbelastung kann gesenkt werden. suche starten, die auch mal keinen Ertrag abwerfen. Aufgrund der Partnerschaft stehen wir in direktem Kontakt mit den Entwicklern Nach dem vielen Rummel, wird es nun etwas ruhiger auf und Herstellern und können so praxisnahe Lösungen erarbeiten, der Swiss Future Farm. Wie geht es in Tänikon weiter? die wir wiederum in den Wissenstransfer einfliessen lassen. Die Die Betriebsarbeiten laufen in gewohntem Rahmen weiter. Wir Landwirtschaft will Antworten auf den Nutzen und den Einsatz werden die Felder für den Winter bepflanzen und auch im Kuhstall dieser Technologien. Diese wollen wir auf der SFF finden. gibt es noch einiges zu erledigen. Wir wollen weitere Erkennt- nisse mit der Digitalisierung gewinnen und diese in die Praxis Was bedeutet für Sie Smart Farming? transferieren. Zudem stehen unsere Türen nach wie vor offen für Eine Erleichterung, was das Handling und die Nutzung von Be- Führungen, Schulungen und Seminare. Die Swiss Future Farm triebsdaten für Aufzeichnungen und Management angeht. Aber bleibt ein Ort der Begegnung und des Austausches. Wir freuen auch Sensortechnologien, die Entscheidungshilfen bieten. Leider uns auf zahlreiche Anfragen. arbeiten die verschiedenen Programme noch ungenügend zu- 17
B EG EGN U NG E N Aus der Forschung – für die Praxis Güttinger Tagung 2018 Im Fokus der Tagung standen Automa- klar gegen die Zentralisierung der Agros- trumpfte mit einem autonomen Mähroboter Schäden sind häufig nicht eindeutig zuzu- hinterlässt kaum sichtbare Frassgänge. Eine tisierung und Pflanzenschutz. Die Be- cope in Posieux aus. «Agroscope sollte in aus dem Weinbau auf, welcher für grosses ordnen, da physiologische Schäden oder wirksame Bekämpfung ist auch bei diesem sucher bestaunten auch Neuentwick- der Forschung die Bedürfnisse der produzie- Aufsehen sorgte. Lasergesteuert ist er im heimische Wanzen ähnliche Schadbilder Schädling zurzeit nicht bekannt. lungen, wie den Mulchroboter für den renden Landwirtschaft erfüllen. Das gilt übri- Stande, selbstständig die Obstanlage zu verursachen. In der Saison 2018 wurde erst- Obstbau. gens auch für die vom Bundesrat vorange- mulchen. Die Programmierung und die La- mals ein schweizweites Monitoring der mar- Nachhaltige Fungizidstrategien Text und Bilder: Agroscope / Schw. Obstverband triebene Digitalisierung. Sie muss uns sersteuerung ist übertragbar auf sämtliche morierten Baumwanze durchgeführt. Mittels Sarah Perren, Extension Obstbau Agros- Arbeitserleichterung und Kosteneinspa- Maschinen und könnte so auch für autono- Pheromonfallen und visueller Kontrollen wur- cope, informierte über die aktuellsten Er- «Wir möchten uns auf unsere Aufgabe kon- rungen bringen und darf nicht dazu dienen, me Hackgeräte verwendet werden. Bei den de ihr Auftreten im Schweizer Obstbau über- kenntnisse im Bereich der nachhaltigen Fun- zentrieren, nämlich gute Forschung für die unsere tägliche Arbeit noch lückenloser zu Produzenten stiess die Vorführung auf wacht. Ziel ist es, einerseits ein mögliches gizidstrategien. Es konnte eine erste Landwirtschaft zu betreiben», betonte Willy überprüfen.» so Hausammann. grosses Interesse, da sich die Kosten für die- Erstauftreten in Obstbaugebieten zu erfas- zukunftsweisende Strategie vorgestellt wer- Kessler, Leiter Kompetenzbereich Pflanzen ses System im Rahmen halten. sen und andererseits in Anlagen, in denen den, die einen nahezu rückstandslosen und pflanzliche Produkte Agroscope. Kürz- Automatisierung im Obstbau schon Schäden beobachtet wurden, die Bi- Obstbau ermöglichen könnte. Der Einsatz lich wurde ein neues, vierjähriges Arbeitspro- Die Automatisierungsmöglichkeiten für den Neue Schädlinge im Obstbau ologie der Wanze besser zu verstehen. Nach von chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- gramm mit über hundert Forschungspro- Obstbau stiessen auf grosses Interesse. Lu- Barbara Egger, Agroscope, und David Sza- Bekämpfungsmöglichkeiten befragt, sagte mitteln wurde reduziert und die Rückstände jekten gestartet.» Kessler informierte, dass kas Müller von Andermatt Biocontrol stellte latnay, Strickhof, stellten dem Publikum inva- Egger, dass man zum Beispiel in Asien ver- im Vergleich zur herkömmlichen Produktion bei Agroscope per 1. August zudem eine Feldmessgeräte für das optionale Bewässe- sive Schädlinge vor, welche sich in den letz- suche, den Schädling mittels Parasitoiden verringert. Die Strategie sieht vor, chemisch- neue Koordinationsstelle geschaffen wurde. rungsmanagement und die Frostwarnung ten Jahren in der Schweiz ausbreiten (mit kleinen Wespen) zu bekämpfen. synthetische Fungizide und Insektizide nur Diese ersetze nicht das Forum für Kern- und vor. Die Stationen werden zur Messung und konnten. Zum einen ist dies die marmorierte bis zur Apfelblüte einzusetzen und setzt zu- Steinobst, sondern diene als zusätzliche An- Überwachung von Feld- und Wetterparame- Baumwanze aus Asien und zum anderen die Die Mittelmeerfruchtfliege hat sich in der gleich auf die Verwendung von toleranten, laufstelle für Anliegen der Branche und solle tern verwendet. Peter Fröhlich von Agricircle Mittelmeerfruchtfliege aus dem Süden Euro- Schweiz noch wenig verbreitet und man ist resistenten Apfelsorten. Danach werden den Austausch zwischen Forschung und präsentierte eine hochmoderne Drohne, wel- pas. Barbara Egger sagte, dass in den Kan- sich noch nicht sicher, ob sie bei den vor- ausschliesslich biologische Pflanzenschutz- Praxis weiter vertiefen. che es ermöglicht, mit einer Spezialkamera tonen Tessin und Zürich seit einigen Jahren herrschenden Bedingungen in der Schweiz mittel verwendet. Um die Pflanzenschutzmit- Krankheitsenzyme festzustellen. So kann Schäden durch die marmorierte Baumwanze überwintern kann. Szalatnay nimmt an, dass teleinsätze zu reduzieren, setzt man zudem Markus Hausammann, Nationalrat und Präsi- man den Ausbruch von Krankheiten bereits in Obstkulturen beobachtet werden. Die sie vor allem mit Importen von Zitrusfrüchten vermehrt auf mechanische Massnahmen. dent des Verbands Thurgauer Landwirtschaft im Anfangsstadium feststellen. Ob sich das Wanze hat ein breites Wirtspflanzenspek- in die Schweiz gelangt. Die Schäden sind Eine grosse Herausforderung wird jedoch (VTL), zeigte sich überzeugt, dass es auch System im Obstbau durchsetzen kann ist trum, darunter alle Obst- und Beerenarten, Anfangs nur schwer zu erkennen und auch die Lagerung sein. Die Ergebnisse zeigen weiterhin reale Ansprechpartner benötigt in zurzeit noch fraglich, da die Hagelnetze noch diverse Gemüsearten sowie Ackerkulturen die Raupe der Fliege kann nur schwer identi- eine verminderte Lagerbarkeit, da verstärkt den verschiedenen Regionen der Schweiz ein Hindernis sind für die Aufnahme der Daten. wie Mais oder Sonnenblumen. Die von der fiziert werden in der Frucht. Bei einem Befall Lagerkrankheiten auftreten. und nicht nur Satelliten. Somit sprach er sich Die Firma Robot Makers aus Kaiserslautern marmorierten Baumwanze verursachten frisst sich die Raupe durch den Apfel und 18 19
R EG ION M IT PFIFF Vernetzung für Thurgauer Bauerngärten Bauerngarten-Route Thurgau gestartet Text und Bilder: Verein Bodenseegärten Meersburg BAUERNGARTEN 1 Schlatt Salenstein Ermatingen ROUTE THURGAU Steckborn Friedrichshafen 5 Konstanz Eschenz Mammern Kreuzlingen Herrliche Riegelhäuser und charmante Gärten in schönster Blüte – entdecken Sie die Vielfalt des ländlichen Kulturguts Bodensee 4 Gündelhart 7 im Thurgau auf der neuen Bauerngartenroute. Altnau Warth Müllheim Güttingen 8 Der Thurgauer Regierungsrat Walter Schönholzer eröff- 3 Märstetten nete bei strahlendem Gartenwetter die neue Bauerngar- Berg ten-Route Thurgau auf dem Hof von Ueli und Katja Weinfelden Romanshorn Rossacher-Wolf in Niederwil bei Frauenfeld. Rund 50 Gä- 2 Frauenfeld 6 9 10 ste waren bei der feierlichen Eröffnung anwesend und Sulgen 11 12 13 Rothenhausen Amriswil würdigten das Schaffen der 15 teilnehmen Gärten. 14 Neukirch-Egnach Affeltrangen «Ein Kulturgut, dass zu schätzen und würdigen sich für eine Re- Matzingen Arbon gion auszahlt», meint dann auch Dr. Birgit Seidenfuss von der Denkmalpflege des Kantons Thurgau. In einem Interview unter Bischofszell der Leitung von Daniel Brogle, Leiter Gärten BBZ Arenenberg, Winterthur erzählten einige der Bauerngärtner/innen über ihre Motivation Autobahn Strassen 15 dabei zu sein und den Garten im Sommer beinahe täglich zu Wil Bahnlinien pflegen. Mit der musikalisch umrahmten Einpflanzung der Are- nenberg-Rose im Bauerngarten Rossacher-Wolf wurde dann Gärten Bodensee Eine Reise durch die Zeit auch die Route offiziell den Besuchern übergeben. Entdecken Sie die Traumgärten am Bodensee! TRAUMGÄRTEN BAUERNGARTEN- WEILEN UND AM BODENSEE ärten Bodenseeg nts ROUTE THURGAU VERWEILEN St.Gallen Kostenlose Broschüre zum Download mit Garten-Eveim und Natur Garten Gossau oder Bestellen: info@bodenseegaerten.eu www.bodenseegaerten.eu | 1 Das ländliche Kulturgut am Bodensee entdecken Herzlich willkommen bei den Thurgauer Bauerngärten Tipp: Am Sonntag, 2. Juni 2019 ist ein idealer Moment einige Kontakte Bauerngarten-Route Thurgau www.bauerngartenroute-thurgau.ch dieser 15 Gärten zu besuchen. An diesem Datum sind die grü- BBZ Arenenberg Bauerngärten Thurgau Sybille Roth CH-8268 Salenstein nen Refugien von 10 bis 16 Uhr für Besucher offen. Viele der Tel. +41 (0)58 345 81 07 sybille.roth@tg.ch www.arenenberg.ch Bodenseegärten Gärten lassen sich auch an andern Tagen individuell besuchen Schloss Arenenberg CH-8268 Salenstein Tel. +41 (0)58 345 74 27 info@bodenseegaerten.eu www.bodenseegaerten.eu oder eine Besichtigung vom Gartenzaun aus ist immer möglich. Impressum Herrliche Riegelhäuser und Bauerngärten in voller Blüte TAG DER OFFENEN Herausgeber und Copyright: BBZ Arenenberg, sind ein vertrautes Bild in der Thurgauer Landschaft. Die Verein Bodenseegärten Bauerngarten-Route Thurgau zeigt diese Vielfalt im länd- Mehr: www.bauerngartenroute-thurgau.ch. Fotos: lichen Kulturgut des Thurgaus interessierten Besuchern. Thurgau Tourismus, BAUERNGÄRTEN Helmuth Scham, Obwohl heute die Selbstversorgung an Bedeutung verlor- Peter Moser-Kamm, mit freundlicher Genehmigung en hat, gibt es nach wie vor sehr liebevoll gepflegte Bau- der Gartenpartner erngärten am Bodensee. Jeder einzelne dieser Gärten erzählt Gestaltung: seine ganz eigene Geschichte. Einige Gärten sind immer insieme WERBUNG ı DESIGN zugänglich, bei andern wird vom Gartenzaun aus bestaunt. Sonntag, 2.6.2019 Stand Dezember 2017 Änderungen vorbehalten Fremdwährungen werden zum An besonderen Tagen sind alle Gärten offen und begeisterte GärtnerInnen laden zu Führungen ein. Auch spannende Rah- menprogramme für Gruppen sind buchbar. Viel Freude beim Tageskurs umgerechnet. von 10-16 h Entdecken dieser Gartengeschichte des Kantons Thurgau. Die Bodenseegärten Europäische EuropäischeUnion Union werden unterstützt von: Europäischer EuropäischerFonds Fondsfürfür regionale regionaleEntwicklung Entwicklung Bestellen Sie jetzt die kostenfreie Broschüre: www.bauerngartenroute-thurgau.ch info@bodenseegaerten.eu Bilder der Eröffnungsfeier (v.l.n.r.): Regierungsrat Schönholzer, Kinder von Katja und Ueli Rossacher, Daniel Brogle BBZ Arenenberg 20 21
Sie können auch lesen