WOHNENPLUS - Wohnungswirtschaft-heute

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WOHNENPLUS - Wohnungswirtschaft-heute
WOHNENPLUS
P.b.b. GZ 02Z032231 M, Wohnen Plus, Singerstraße 8/10, 1010 Wien

                                                                     FA C H M A G A Z I N F Ü R D I E Z U K U N F T D E S W O H N E N S                    2|2018

                                                                                                                              Das Haus
                                                                   STANDPUNKT                                         als Energiequelle
                                                                   Anreize fehlen –
                                                                   Bedarf an Wohnraum steigt                             Erste Schritte zur Energiewende
                                                                   MEIN WOHNEN PLUS                                        Ökostrom als brisantes Thema
                                                                   Mit Leidenschaft beim                                 Das Gebäude entscheidet selbst
                                                                   Wohnen und Arbeiten                     Unabhängig, umweltfreundlich und komfortabel
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WOHNENPLUS
      FACHMAGAZIN FÜR DIE
      ZUKUNFT DES WOHNENS
      2|2018

4
         STANDPUNKT
       2 Andreas Pfeiler: Anreize fehlen - Bedarf an Wohnraum steigt
         WOHNSYMPOSIUM
       4 Emsiges Schürfen nach leistbarem Bauland
         PLUSPUNKTE
       8 Kurzmeldungen aus der Wohnbaubranche in Österreich
         MEIN WOHNEN PLUS
      10 Mit Leidenschaft beim Wohnen und Arbeiten

12
           THEMA
      11   Das Haus als Energiequelle
      12   Erste Schritt zur Energiewende
      16   „Bewohner mit Spieltrieb sind wichtig“ | Interview
           mit Gerhard Schuster
      17   Ökostrom als brisantes Thema
      18   Das Gebäude entscheidet selbst
      20   Unabhängig, umweltfreundlich und komfortabel I Reportage
           Das weltweit erste energieautarke Mehrfamilienhaus
         PROFIL
      24 Villach an der Fernwärme | Kelag Energie & Wärme
         WOHNEN PLUS TRENDS
      26 Planen | Bauen | Wohnen | Innovationen

28       FORSCHUNG
      28 Raimund Gutmann: Wird Software wichtiger als Hardware?
         PROFIL
      30 Kompetenz: Kooperation! Drei Projekte der WBV-GPA
         INTERNATIONAL
      32 Paris auf und über Schiene bringen – ein Praxis-Check
         AUSBLICK
      35 Simples Vorhaben, komplexes Unterfangen
         AVISO
      36 Themen und Termine zu zwei Veranstaltungen im Herbst:
         Praxis-Check „Der smarte Weg zur Leistbarkeit?“ – „Kaufen oder
         Mieten“ ist Thema beim 62. Wohnsymposium | Impressum

32         Coverfoto: Visualisierung: WBV-GPA/Querkraft/Architekt Moosmann
           Niedrigenergie-Wohnanlage Oleandergasse „Wohnen am grünen Anger“ mit 133 Wohneinheiten

                                                                                       WOHNENPLUS . 2|2018   1
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STANDPUNKT

               Anreize fehlen – Bedarf
                an Wohnraum steigt
    Die Konjunktur läuft – die Bau-
    wirtschaft kann nicht über
    Mangel an Aufträgen klagen.
    Fast unbemerkt ist das Thema
    leistbarer Wohnraum aus den
    Medien verschwunden.
    Doch die Brisanz ist geblieben,
    Anreize für Bauträger fehlen,
    meint Andreas Pfeiler, Geschäfts-
    führer Fachverband Steine-
    Keramik der WKO, im exklusiven
    Interview.

    GISELA GARY

D
              ie Wohnbaubewilligungszahlen
              erreichen einen historischen

                                                                                                                                        Foto: Lukas Lorenz
              Höchstwert, gleichzeitig sinken
              jedoch die Förderausgaben der
    Bundesländer auf rund zwei Milliarden
    Euro. Woran liegt das?
    Andreas Pfeiler: „Ja, 2017 hatten wir den   Hat die aktuelle Politik auf das Thema      dert werden, sehe ich auch dafür keine
    tiefsten Wert seit den frühen 1990er-Jah-   leistbaren Wohnraum vergessen?              Chancen. Bauen ist immens teuer! Die
    ren. Ich fürchte, ein wichtiges wohnungs-   Pfeiler: „Den Eindruck kann man schon       Baukosten müssen unbedingt gesenkt
    politisches Lenkungsinstrument verliert     erhalten, bei der aktuellen Berichter-      werden. Einzig die Baustoffpreise sind
    zunehmend an Bedeutung. Dabei hat           stattung. Aber ich denke, es wird schon     moderat geblieben. Einerseits sind die
    die Wohnbauförderung eine wesentliche       gesehen, dass dringend leistbarer Wohn-     Grundstückspreise und die Errichtungs-
    wirtschafts- und gesellschaftspolitische    raum benötigt wird, aber dass es dazu       kosten explodiert, anderseits führen aber
    Wirkung. Der Wohnbauförderung ist es        auch Anreize braucht – dieses Verständ-     auch die überbordenden technischen
    zu verdanken, dass die Neubauleistung       nis vermisse ich noch. Ich will nicht die   Vorschriften zu Kostenerhöhungen. Diese
    in den Krisenjahren nach 2008 nicht ein-    Politik für alles verantwortlich machen,    müssen zurückgenommen werden und
    gebrochen ist und leistbarer Wohnraum       aber für ausreichend günstigen Wohn-        mit effizienten Regeln ersetzt werden.“
    geschaffen werden konnte. Ich sehe ei-      raum, oder zumindest für ein ausgegli-
    nen massiven Handlungsbedarf. Dazu          chenes Verhältnis zu sorgen, das sehe ich   Wie können die Baukosten im Wohnbau
    zählt auch die Vereinheitlichung der        schon als ihre Aufgabe.“                    gesenkt werden?
    Bautechnik-Verordnungen. Hier müssen                                                    Pfeiler: „Beispielsweise durch beschleu-
    die Bundesländer endlich einheitliche       Nachverdichtung und Überbauungen            nigte Bauverfahren im Zusammenspiel
    Normen ermöglichen. Nur dadurch kann        wurden ja im Regierungsprogramm fest-       mit den Ländern. Aber auch brauchen wir
    mehr und vor allem günstigeren Wohn-        geschrieben – ein guter Ansatz?             Bauland, es kann nicht sein, dass Länder
    raum – auch im ländlichen Bereich – ge-     Pfeiler: „Grundsätzlich ja, wenn jedoch     auf Bauland sitzen und warten bis die
    schaffen werden.“                           die Rahmenbedingungen nicht verän-          Preise noch mehr steigen. Zudem könnte

2    WOHNENPLUS . 2|2018
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STANDPUNKT

die Idee, dass es bei Grundstücken der        sche mir auch, dass die Bekenntnisse         ren Wohnbau, einfach umzuhängen? Ich
öffentlichen Hand einfach einen gewis-        der Regierung zu heimischen Baustoffen       kann nur hoffen, dass hier noch die Ver-
sen Teil an Vorbehaltsflächen für den för-    im öffentlichen Raum, das Setzen auf         nunft siegt.“
derbaren Wohnbau gibt, spielend leicht        langlebige, rezyklierbare Produkte und
umgesetzt werden. Zudem würde eine            die Berücksichtigung regionaler Wert-        Sie sind ja häufig in Brüssel – was ist Ihr
Vereinheitlichung der Bauordnungen die                                                     Eindruck und wie läuft es denn in puncto

                                                  ”
Kosten ebenso senken.“                                                                     EU-Gebäuderichtlinie?
                                                       Ich gehe davon aus,                 Pfeiler: „Die Überarbeitung der EU-Ge-
Bauträger klagen nach wie vor über die                                                     bäuderichtlinie ist Teil des EU ´Clean
überbordende Kostenentwicklung und
                                                    dass jene, die die WBIB auf            Energy for all Europeans´-Pakets, das
                                                  dem Gewissen haben, noch nie

                                                                        „
Belastungen durch Normen und vor al-                                                       Ende 2016 präsentiert wurde. Das Ziel
lem Vorschriften in puncto Ökologie –                                                      der Erhöhung der Energieeffizienz durch
eine Besserung in Sicht?                              eine Wohnung suchen                  Energieeinsparungen wurde unmissver-
Pfeiler: „Noch nicht. Aber ich bin guter                     mussten.                      ständlich einzementiert. Diese sollen v.a.
                                                                                           durch Optimierung der Gebäudehülle
Hoffnung. Das Passivhaus war ja auch so
eine Idee. Wer will schon passiv woh-                                                      bzw. durch Forcierung von thermischer
nen? Nein, jetzt im Ernst. Das Passivhaus     schöpfung bei der Vergabe öffentlicher       Sanierung erreicht werden. Gleichzeitig
wird heute vielfach als Stand der Technik     Aufträge nun in die Tat umgesetzt wer-       wurde wenig später im Rahmen der Ab-
angesehen. Das ist insofern unverständ-       den – inklusive Nachweispflicht.“            stimmung zur EU-Energieeffizienzrichtli-
lich, als das Passivhaus in der Praxis auch                                                nie die Berücksichtigung von erneuerba-
rasch an seine Grenzen stößt. Außerdem        Das Ende oder der massive Umbau der          ren Energien in Gebäuden zur Reduktion
ermöglicht der in der OIB-Richtlinie fest-    Wohnbauinvestitionsbank, WBIB, hat           der Einsparverpflichtung abgelehnt. Ob-
gelegte ´duale Weg´ zur Steigerung der        viele erschüttert. Was kommt jetzt?          wohl es doch so einfach sein könnte wie
Energieeffizienz, dass viel Wege nach         Pfeiler: „Das ist in der Tat erschütternd.   Stefan Schleicher in seiner Studie belegt.
Rom führen. Ich glaube nicht, dass ein        Vor allem, was ist das Problem? Ich gehe     Er ist davon überzeugt, dass der Ansatz,
Absolutismus in dieser Richtung sinnvoll      davon aus, dass jene, die die WBIB auf       nur auf alternative Energie zu setzen, ein
ist – und auch deckt er sich meiner Mei-      dem Gewissen haben, noch nie eine            Unsinn ist. Es braucht drei Ansätze: Der
nung nach nicht mit den Anforderungen         Wohnung suchen mussten. Und was ist          Verkehr muss reduziert werden, Gebäu-
an leistbarem Wohnraum.“                      das für eine Idee, jetzt den Ländern die-    de müssen Teil des Energiesystems wer-
                                              se Bank, diese Drehscheibe für leistba-      den und wir brauchen integrierte Netze.“
Wie geht es Ihren Mitgliedsunternehmen?
Pfeiler: „Der Blick auf das wirtschaftli-
che Umfeld der Baustoffindustrie schaut          Mio. Euro Ausgaben der Bundesländer für Wohnbauförderung
derzeit durchaus gut aus. Das Jahr 2017
kann zusammengefasst als zufriedenstel-
lend bezeichnet werden, wenngleich der
Blick in die Details leider auch Verlierer
ausfindig macht. So dürfen sich die In-
dustriezuliefer-Branchen zu den Gewin-
nern zählen. Doch der Preisdruck- und
-kampf ist auch hier angekommen.“

Welche Maßnahmen empfehlen Sie der
Politik – wünschen Sie sich?
Pfeiler: „Auf die Bedürfnisse der Men-
schen, der Unternehmen, auf deren Emp-
fehlungen und Ideen zu hören – und vor
allem auf die erfahrenen Wohnbauträger.
Und den leistbaren Wohnbau als Priorität
                                                                                           Quelle:: Förderungsstellen der Länder, BMF, Grafik IIBW.
Nummer Eins zu betrachten. Ich wün-

                                                                                                                          WOHNENPLUS . 2|2018         3
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WOHNSYMPOSIUM

                     Emsiges Schürfen nach
                      leistbarem Bauland
    Kommunen verfügen
    über einen gut bestückten
    Werkzeugkasten zur Mobilisie-
    rung von benötigtem Bauland.
    Spitze Instrumente kommen
    jedoch kaum zum Einsatz.
                                                                                                                                                               2
    Derzeit dominieren örtliche
    Verhandlungstaktik, die
    Nutzung vorhandener Grund-
    stücksreserven und die
    Aufwertung des Wohnungs-
    bestandes unter dem Stichwort
                                                                                                  Fotos: Robert Newald

    „Nachverdichtung“, ergab das
    jüngste Symposium zur                                                                  1                                                                   3
    Zukunft des Wohnens.

                                                    P
                                                            rinzipiell firmiert der Komplex Bo-                          zügliche Modelle in Südtirol oder Mün-
                                                            dennutzung und Raumordnung                                   chen. Nicht eruierbar sind sogenannte
    ERNST KOCH                                              als rechtliche Querschnittsmaterie.                          „Zwangsmaßnahmen“ zur Eindämmung
                                                            Dem Bund obliegen Entscheidun-                               von Grundstücksspekulation, die Einlö-
                                                    gen über öffentliche Bereiche – wie etwa                             sung von Sanktionen bei Nichterfüllung
                                                    Verkehrswege, Kasernenareale, Bundes-                                von Verträgen oder gar Enteignungen (ge-
    1 / „Rechtliche Querschnittsmaterie“:           forste u.ä. – und „alles, was nicht Bun-                             gen Entschädigung). Rechtlicher Knack-
    Verfassungsjurist Heinz Mayer                   dessache ist, ist Landessache“, bringt es                            punkt ist hierbei laut Heinz Mayer die
    2 / „Gutes Werzeugkisterl“:                     Verfassungsjurist Heinz Mayer auf eine fö-                           Abwägung zwischen Eingriffen in private
    Athur Kanonier, TU Wien                         derale Kurzformel. Der Gesetzgeber habe                              Eigentumsrechte und der Begründung ei-
    3 / Unterschiede im ländlichen Raum:            „absoluten Vorrang“ etwa bei Widmungs-                               nes „erheblichen öffentlichen Interesses“.
    Gerlind Weber, ehem. Boku Wien                  verfahren oder begleitenden Vertrags-                                Ein erster in diese Richtung weisender
    4 / Auch positive Beispiele:                    raumordnungen, heißt es. In der Praxis                               Passus im Bodenbeschaffungsgesetz aus
    Gerda Maria Embacher, Neue Heimat Tirol         überantworten die Rahmenbedingungen                                  anno 1974 kam nie zur Anwendung, da
    5 / „Beachtliche Ressourcengewinne“:            der Länder den Gemeinden ganz gut be-                                das „Verhältnismäßigkeitsprinzip“ seither
    Wolfgang Schön, WAG Linz                        stückte „Werkzeugkisten“ (A. Kanonier),                              als zu problematisch angesehen wird.
    6 / Neuer Kommunalbau:                          deren Instrumente jedoch stark variabel
    Stadträtin Elke Kahr, Graz                      zum Einsatz kommen.                                                  Weite Themenbreite
    7 / Beträchtlicher Polster:                          Einflussmöglichkeiten von Kommu-                                Der skizzierte Handlungsspielraum von
    Michaela Trojan, Wohnfonds Wien                 nen auf Baulandbeschaffung kursieren                                 Ländern und Gemeinden beinhalte „vie-
    8 / Enorme Chancen im Bestand:                  seit Jahrzehnten und lauten auf Begriffe                             le Konjunktive“, bestätigt Arthur Kanonier
    Thomas Ritt, AK Wien                            wie befristete Widmungen, Rückwid-                                   von der TU Wien. In der Regel werden
    9/ Leicht optimistischer Blick:                 mungen, Um- und Zusammenlegungen,                                    Transaktionen und Preisbestimmungen
    Josef Ostermayer, Sozialbau und GBV Wien        anteilsmäßige Zweckwidmungen für ge-                                 durch Vertragsverhandlungen und ört-
    10 / Tischrunden im Schutzhaus Zukunft.         förderten Wohnbau, Vorbehaltsflächen,                                liche Kommunikation gehandhabt. Die
    11 / Debatte der Politikerinnen Elke Kahr und   An- und Rückverkauf durch Gemeinden,                                 eigentliche Bodenbeschaffungspolitik sei
    Michaela Steinacker, mit Moderator Eric Frey.   gerne ins Spiel gebracht werden diesbe-                              dabei zwar ein wesentlicher Bestandteil,

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die Situation bedürfe jedoch weiterer Ziel-             Weber Dringlichkeiten von Wachstums-         bereiche, sodass sich die Einladungspoli-
definitionen in Bereichen wie Bestands-                 gemeinden mit hoher Bauplatznachfrage        tik zum 61. Wohnsymposium im Wiener
verdichtung, Leerstandsmanagement u.ä.                  und steigendem Wohlstandsniveau he-          Schutzhaus zur Zukunft als Rundblick auf
Eine Themenliste, die von Gerlind Weber                 raus, demnach situiert an Speckgürteln       aktuelle Maßnahmen und Entwicklungen
(Raumforschung und Raumplanung an                       oder leistungsstarken Verkehrsrouten, oder   urbaner Hot-Spots erweitern konnte. Als
der Boku Wien) gleich erweitert wurde:                  von einer zwei-saisonalen Tourismus-         etwas unerwartete inhaltliche Innovation
um den enormen Versiegelungsgrad in                     form geprägt. Ein enormer Überhang von       stellte sich im Laufe des Nachmittags eine
Landregionen, um die Präferenz zu geför-                bis zu 35 Prozent ungenutztem Bauland        argumentative Trennung von Notwen-
derten Einfamilienhäusern, um die wach-                 werde an diesen Orten registriert, wäh-      digkeiten im Wohnungsneubau und von
sende Konkurrenz durch (oftmals leer-                   rend die Knappheit keineswegs in allen       Perspektiven zur optimierten Nutzung der
stehende) Anlegerwohnungen und um                       Landregionen ein Thema ist: „40 Prozent      „Bestandsverhältnisse“ heraus.
Unsicherheiten betreffend eine erhöhte                  der Gemeinden wachsen nicht. Von die-             Beispiel Innsbruck, wo Grund-
Immobiliensteuer.                                       sen ist hier nicht die Rede.“ Sehr wohl      stückspreise in lichte Höhen – in einem
    Auf der Basis einer Studie über Kom-                beschäftigt die akute Wohnungsnachfra-       genannten Fall bis auf 5.400 Euro pro
munen im ländlichen Raum – städtische                   ge und Preisentwicklung vor allem die        Quadratmeter – steigen: Die NHT-Ma-
Ballungszentren ausgenommen – filtert                   Landeshauptstädte sowie deren Einzugs-       nangerin Gerda Maria Embacher führte

                        Flexibel und verlässlich:

                       Gemeinsam Raum zum Leben schaffen:
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     Raiffeisen Bausparkasse Gesellschaft m. b. H., FN 116309v, Mooslackengasse 12, 1190 Wien

                                                                                                                           WOHNENPLUS . 2|2018    5
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    positive Projekte in Kooperation mit der       wohnerschaft im Vordergrund stünden.         der Perspektive „Nachverdichtung“. In der
    Stadtgemeinde an, die ihre Bodenpolitik        Voraussetzungen dafür seien ausführli-       Bundeshauptstadt stehen nicht nur über
    weiterentwickelt, es mit Anteilsflächen        che Untersuchungen für jedes Vorhaben,       600.000 Sozialwohnungen, es offerieren
    für geförderten Wohnbau sowie mit der          intensive Beschäftigung mit den Mietern      sich darüberhinaus viele ungenutzte öf-
    Unterstützung von Verdichtungs- und            (vor der viele Akteure zurückscheuen)        fentliche Flächen etwa an aufgelassenen
    Sanierungsmaßnahmen angeht, auch               und das kooperative Einvernehmen mit         Märkten und vielem mehr. Deren Verwer-
    im Leerstandsbereich sei „einiges gelun-       der Gemeinde.                                tung ohne neuen Grundbedarf erfolge
    gen“. Herzeige-Projekte dafür sind Süd-             Neue Wege für die Steirische Landes-    jedoch – so Ritt mit Bezug auf eine Stu-
    tirolersiedlungen, die altersgerecht und       hauptstadt skizzierte die Grazer Stadträ-    die aus 2018 – „zu wenig, zu unsystema-
    barrierefrei (Lifte) modernisiert werden,      tin Elke Kahr (KPÖ). Erstmals sei es dem     tisch“. Als große Chance betrachtet wird
    wobei zusätzliche Wohnangebote zu ge-          Wohnbau-Ressort gelungen, Grundstücke        die Aufmöbelung von großen Anlagen
    winnen sind – selbstredend in engster          selbst zu erwerben und zu bebauen, auf       aus den 1960-er und 1970-er Jahren mit
    Abstimmung mit der ansässigen Bewoh-           der Agenda stehen 1.000 neue und zu-         ihrem Sanierungsbedarf und teils zu groß
    nerschaft.                                     künftig nochmals so viele Einheiten auch     gewordenen Wohnungen. Insgesamt eine
                                                   in Stadtteilen, wo bislang kein kommu-       Schiene, die auch auf Zuspruch der Sym-
    Rückgang von Einfamilienhäusern                naler Wohnraum entstanden war. In der        posiums-Teilnehmer stieß – siehe die in
    Für das Land Tirol versicherte Embacher,       politischen Schlussdiskussion mit Michaela   Tischgesprächen entwickelten Vorschläge
    sozialer Wohnbau wäre selbst in Touris-        Steinacker (ÖVP) brachte Kahr zudem          an die Politik.
    musgemeinden wie Kitzbühel möglich:            den Aspekt eines reformierten Mietrechts          Einen „gewissen optimistischen Blick“
    „Beim Wohnungsneubau hängt alles vom           mit Obergrenzen aufs Tapet (siehe hiezu      erkennt trotz der hohen Neubau-Notwen-
    Bürgermeister ab.“ Als Tiroler Gegentrend      die Beilage Standard-Wohnen).                digkeiten auch Josef Ostermayer, Sozial-
    ist ein massiver Rückgang beim Bau von                                                      bau-Chef und Obmann der Wiener Ge-
    Einfamilienhäusern zu registrieren: „Jeder     Wiener Potenziale                            meinnützigen. „Wie geht Wien mit seinen
    will es haben. Man kann es sich aber nicht     Die Bundeshauptstadt – dies berechnen        eigenen Gründen um“, lautet seine Frage,
    mehr leisten.“                                 sämtliche Analysten und Praktiker – ist      und welche Faktoren hätten den hohen
         Für die Stadt Linz, in der auf anderer    mit einem Bedarf von zusätzlichen 9.000      Nachholbedarf in der stark wachsenden
    Ebene einige Hochhausplanungen im pu-          bis 10.000 leistbaren Wohnungen jähr-        Metropole erzeugt?
    blizistischen Disput stehen, präsentierte      lich belastet. Unbestritten und von allen         Zuallerst: Es seien, wie bereits er-
    WAG-Vorsitzender Wolfgang Schön eben-          „Playern“ auf dem Wohnungsmarkt viel-        wähnt, viele Flächen vorhanden, die auf
    falls Projekte im Sinne von Baulandmo-         fach publiziert, sind die Bau- und Grund-    ihre Widmung warten. Ursacher hiefür
    bilisierung im Bestand. In concreto: In        stückskosten um ein Vielfaches gestiegen     finden sich unter anderem in „überschies-
    Linz-Oed ermöglicht eine „städtebauliche       und somit Hauptverursacher des mas-          send gehandelten“ UVP-Verfahren, in ho-
    Gesamtentwicklung“ durch Nachverdich-          siven Nachholbedarfes. Etwas überra-         hen Anforderungen an Infrastruktur und
    tung und Dachgeschoßaufbauten 241 neue         schend stellten dennoch gleich mehrere       deren Kosten, die zu einer Widmung erst
    Wohnheiten, was einem Plus von zehn Pro-       Exponenten die Nutzungsmöglichkeiten         dann führen, wenn technisch und sozial
    zent entspricht. Das Pilotprojekt Linz-Bin-    des „Vorhandenen“ in den Vordergrund:        rundum vorgesorgt ist. Zukünftige Per-
    dermichl hat in einer Arbeitersiedlung der     Michaela Trojan, Gechäftsführerin des        pektiven sieht Ostermayer in einem aus-
    ehemaligen Hermann-Göring-Werke die            Wohnfonds Wien verwies auf die Ver-          gebauten System von Baurechten, das
    Aufstockung des Bestandes von 154 um           fügbarkeit von 2,7 Millionen. Quadratme-     eine Limitierung von Grundstückskosten
    48 Wohneinheiten sowie die Ausstattung         tern Baugrund – ein „Superpolster, der       ermöglicht – im übrigen auch bei Ver-
    mit barrierefreien Liften und privaten, Log-   allerdings auf Dauer nicht reichen wird“.    längerungen im Altbestand, für welchen
    gia-ähnlichen Freiflächen zum Ziel. Für den    Konzentrieren wolle man sich derzeit „auf    dann Sanierungs/Modernisierungsprojek-
    gesamten Stadtteil sieht man ein Potenzial     jene Flächen, die gewidmet sind“, auf        te forciert werden könnten. Gesetzlich
    von rund 650 zusätzlichen Wohnungen –          neue städtebauliche Verträge und „Boden-     und in der Praxis sei an der Optimierung
    ein Plus von 33 Prozent.                       umlegungsverfahren“. Auf der Agenda          städtebaulicher Verträge und an der Fixie-
         Mögliche Ressourcengewinne – so           bleiben soll zudem der auf 4.000 Ein-        rung von Anteilsreservierungen für den
    bilanziert Schön – seien „quantitativ wie      heiten präliminierte Bau von neuen Ge-       geförderten Wohnbau zu arbeiten. Erste
    qualitativ beachtlich“, wobei die soziale      meindewohnungen.                             Nachweisbeispiele gebe es hiefür bereits
    Durchmischung und die Verbesserung                  Ein enormes, unterschätztes Potenzial   – und dass Wien weiterhin rasant wächst,
    der Wohnqualität für die bestehende Be-        sieht Thomas Ritt (Ökonom AK Wien) in        daran besteht wohl kein Zweifel.

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Neue Schiene Nachverdichtung
Weder Anreize noch sonderliche Eingriffe
empfahlen die traditionellen Tischrunden
der Politik auf die Frage, auf welchen
Wegen diese neues Bauland für den
Wohnbau mobilisieren könne. In den
Vordergrund rückte etwas unerwartet

                                                                                                       Fotos: Robert Newald
eine Besinnung auf die Wirkungsweise
optimierter Bestandsnutzung ohne neue
Grunderfordernisse.
                                                                                                  10

                     Tisch 6 | 13 Punkte       Tisch 4 | 9 Punkte          Tisch 8 | 8 Punkte
                     Platz 1,                  Platz 2, Slogan:            Platz 3, Slogan:
                     Siegerslogan:             Öffentliches Baurecht       Leistbarer Wohnbau
                     Widmungskategorie         statt Enteignung            als Pflicht
                     soziale Nachverdichtung

                     Präsentation:             Präsentation:               Präsentation:
                     Andreas Dominko,          Gilbert Pomaroli,           Alexandra Koller,
                     Gewog - Neue Heimat       NÖ-Landesregierung          Alpenland

                     Tisch 2 | 2 Punkte        Tisch 1 | 3 Punkte          Tisch 5 | 3 Punkte
                     Slogan:                   Slogan:                     Slogan:
                     Vom Baurecht zum          Der geförderte              Gebt den
                     „Freiland“                Wohnbau ist DAS             Wohnungssuchenden
                                               öffentliche Interesse       eine Stimme

                     Präsentation:             Präsentation:               Präsentation:
                     Dietmar Steiner,          Andreas Weikhart,           Gabriele Aigner-Tax,
                     früher AzW                Wien-Süd                    Wohnservice Wien

                     Tisch 9 | 6 Punkt         Tisch 3| 3 Punkte           Tisch 10 | 7 Punkte
                     Slogan:                   Slogan:                     Slogan:
                     Mitwirkungspflicht für    Baulandmobilisierung        Bestand statt Freiland
                     Grundeigentümer           über politische Grenzen

                     Präsentation:             Präsentation:               Präsentation:
                     Klaus Wolfinger,          Michael Wildmann, Arch.     Gerda Maria Embacher,
                     Consulting/Bauträger      grundstein                  Neue Heimat Tirol

                     Tisch 7 | 1 Punkte        Tisch 11 | 1 Punkte
                     Slogan:                   Slogan:
                     Nachverdichtung           Schutzzonen
                     auf den Dächern           aufweichen

                     Präsentation:             Präsentation:
                     Xaver Marschalek,         Norbert Gschöpf,
                     Architekt FOAM ZT         Wien-Süd                                           11

                                                                           WOHNENPLUS . 2|2018                      7
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                      PLUS
                                          ROBERT KOCH /
                                          MARIETTA
                                          ADENBERGER

                      PUNKTE

                                                                                                                                                                            Foto: PID
                Wien wird Musterstadt                         Michael Ludwig und Christoph Chorherr zeigen stolz             führerin der Alpenland Wohnbau- und
                Der Entwurf zur Novelle der Wiener Bau-       den Entwurf zur neuen Wiener Bauordnung, die leistbares        Wohnbetreuungs-GmbH: „Unser Netzwert
                ordnung liegt auf dem Tisch. Ein ganzes       Wohnen und Klimaschutz forciert.                               ist für alle Unternehmen der Wohnungs-
                Bündel an Maßnahmen soll einerseits                                                                          wirtschaft offen. Es ist ein Signal an die
                Verfahren entkomplizieren und ande-           kert werden, so Gemeinderat Christoph                          Frauen, mehr Mut zu Bewerbungen für
                rerseits Bauland für geförderte Wohnun-       Chorherr. In Neubauten solle es künftig                        Führungspositionen zu haben”. Eine, die
                gen mobilisieren, wie Wohnbaustadtrat         etwa keine Öl- und Gasetagenheizungen                          es auch geschafft hat, ist Martina Haas, die
                Michael Ludwig bei der Präsentation im        mehr geben, Ladeplätze für Elektroautos                        mit Jänner 2018 in die Geschäftsleitung
                April betonte. Ein Beispiel ist die flexib-   mitbedacht werden. Die Novelle wird                            der GWS Gemeinnützige Alpenländische
                lere Stellplatzverordnung. Nicht benötig-     voraussichtlich am 18. September 2018 in                       Gesellschaft für Wohnungsbau und Sied-
                te Pflichtgaragenplätze können künftig        der Landesregierung zur Beschlussfas-                          lungswesen m.b.H. – wo 62 Prozent Frau-
                etwa in Einlagerungsräume umgewandelt         sung vorgelegt und am 25. Oktober vom                          en arbeiten – berufen wurde. Sie zeichnet
                oder an Bewohner anderer Anlagen wei-         Landtag beschlossen.                                           neben Johannes Geiger für den kaufmän-
                tervermietet werden. Weitere Eckpunkte                                                                       nischen Bereich, Marketing und Vertrieb
                der Novelle: Ein vereinfachtes Verfahren                                                                     verantwortlich.
                für Bauvorhaben im Gartensiedlungsgbiet       Frauen im Aufstieg
                und das Wegfallen der mündlichen Bau-         Um Frauen beim Aufstieg in Führungs-
                verhandlung unter bestimmten Bedingun-        positionen der stark männerdominierten                         Stadt leistbar weiterbauen
                gen. Ein wichtiger Punkt ist das Verbot       gemeinnützigen Wohnungswirtschaft zu                           Die hohen Bodenpreise bereiten dem
                von kurzfristigen Vermietungen zu Beher-      unterstützen, wurde Ende 2016 die Initi-                       geförderten Wohnbau in der Stadt Pro-
                bergungszwecken wie etwa Airbnb, damit        ative „Netzwert“ der Arge Eigenheim ins                        bleme. Im Rahmen einer AK-Studie zur
                soll die gewerbliche Nutzung von Woh-         Leben gerufen. Nun ist die Plattform samt                      Frage der Baulandmobilisierung stellten
                nungen vermieden werden. Gebäude mit          Role Models und aktivem Mentoring gut                          die Studienautoren Raimund Gutmann
                Baujahr vor 1945 sollen außerdem besser       in der Branche angekommen, obwohl                              und Ernst Gruber von wohnbund:consult
                geschützt werden. In Punkto Umwelt-           es noch immer wenige Frauen in obe-                            Ideen vor, wie bereits bebaute und be-
                schutz soll Wien zur Musterstadt werden,      ren Positionen gibt, so das Resümee der                        wohnte Gebiete in Wien weiterentwickelt
                erstmals Klimaschutz neben leistbarem         Netzwert-Vorsitzenden Isabella Stickler,                       werden können. Die Strategien lauten
                Wohnen als Ziel der Stadtplanung veran-       Prokuristin der Alpenland und Geschäfts-                       Nachverdichtung, Aufstockungen und
                                                                                                                             Bestandsadaptierung im Zuge von Sanie-
                                                                                                                             rungen. Etwa die Überbauung von Gara-
                                                                                                                             gen und Nahversorgern.
                                                                                                                                 Mit erschwinglichem und gesundem
                                                                                                                             Wohnbau beschäftigte sich im April auch
                                                                                                                             die von Stadt Wien und der Europäischen
                                                                                                                             Wirtschaftskommission der Vereinten
                                                                                                                             Nationen (UNECE) veranstaltete Wiener
                                                                                                                             Konferenz „Zugang zu leistbarem Wohn-
                                                                                                                             raum für alle“. Bei der Veranstaltung wur-
                                                                                                                             de die Umsetzung der Genfer UN-Char-
                                                                                                    Netzwert-Frauen in       ta für nachhaltiges Wohnen sowie Best
                                                                                                    Führungspositionen       Practices aus verschiedenen Ländern dis-
                                                                                                    (v.re.): Martina Haas,   kutiert. Ein Schwerpunkt der Veranstal-
                                                                                                    Isabella Stickler und    tung lag auch auf den Auswirkungen der
                                                                                                    Michaela Steinacker,     „Sharing Economy“ und der Frage, wie
                                                                                                    Abg.z.NR und             Online-Plattformen für private touristi-
Foto: Neumayr

                                                                                                    AR-Vorsitzende der       sche Vermietung den Wohnungsmarkt in
                                                                                                    Alpenland.               Städten verändern.

8                WOHNENPLUS . 2|2018
WOHNENPLUS - Wohnungswirtschaft-heute
PLUSPUNKTE

Premiere für Digitalausgabe
Ab sofort widmet die deutsche On-
line-Plattform für die Wohnungswirtschaft
dem digitalen Wandel in unserer Gesell-
schaft regelmäßig eine eigene Ausgabe.
Das erste „Wohnungswirtschaft heute. di-
gital“ ist im April erschienen und kommt
nun jeweils am dritten Mittwoch eines Mo-
nats im Wechsel mit „Wohnungswirtschaft                                                                                                    Einladung zum
heute. energie“ heraus. Beide Themen                                                                                                       feierlichen Spatenstich
werden journalistisch betrachtet, Neues                                                                                                    für das neue Wohnheim
                                               Foto: Klaus Pichler
vorgestellt sowie Fakten und Lösungen                                                                                                      der Arge Wien durch die
präsentiert. Die Themen der ersten Aus-                                                                                                    Wohnbauvereinigung
gabe waren etwa ein mobiles Büro für                                                                                                       für Privatangestellte.
Objektbetreuer, Digitalisierung als Helfer,
digitale Vermietung und eine digitale Ge-                            diesen Jahres der feierliche Spatenstich.    Einstieg – und macht damit die Zielrich-
meinschaftswaschmaschine. Wie gewohnt                                Als Ehrengast war auf Einladung der          tung klar. Es geht um weitaus mehr als
können auf der Website www.wohnungs-                                 Wohnbauvereinigung für Privatangestell-      das durchaus respektable Planer-Port-
wirtschaft-heute.de auch die Artikel von                             te auch Bezirksvorsteher Georg Papai         folio, welches an 19 Projekten verortet
WohnenPlus abgerufen werden.                                         anwesend. Auf dem Areal in Floridsdorf       wird. „Präzise Urbanitätsmaschinen“ be-
                                                                     lässt die Gemeinnützige Privatstiftung       titelt Maik Novotny seine Würdigung der
                                                                     “Prosandler” in Zusammenarbeit mit der       Wohnbauten von Lorenz plus Atelier. Der
Ist und Soll beim Neubau                                             ARGE Wien 50 von CPP Architektur ZT          auch WohnenPlus-Lesern bestens be-
Exakt 17.010 Wohnungen – elf Prozent                                 KG geplante Heimplätze für ehemals ob-       kannte Architekturkritiker publiziert zwei
mehr als im Jahr zuvor – konnten die Ge-                             dachlose Menschen errichten.                 sehr interessante Interviews: „Wien war
meinnützigen Bauvereinigungen in ganz                                                                             lange eine Insel der Seligen“, fasst Wil-
Österreich 2017 übergeben. Mit leichten                                                                           helm Zechner seine langjährigen Erfah-
Rückgängen in Kärnten und Oberöster-                                 Raumbild für Vorarlberg                      rungen bei der Sozialbau AG zusammen,
reich. Laut den aktuellen Zahlen zeigt                               Bei der “Raumbild-Konferenz 2030” in         und Gesiba-General Ewald Kirschner
sich zwar weiterhin ein gleichbleibendes                             Feldkirch wurde im April darüber nach-       erklärt „Wir brauchen Vorreiterprojek-
Fertigstellungsniveau mit einem leichten                             gedacht, wie Vorarlberg in gut zwölf         te“. Die im Buch dokumentierten Wohn-
Anstieg auf 17.300 für 2019, wie bei der                             Jahren aussehen soll. 200 Menschen aus       bauten von Peter Lorenz verdienen die-
Bilanzpräsentation des GBV-Verbandes zu                              unterschiedlichen      Interessensgruppen,   se Bezeichnung. Wer es nachlesen will,
erfahren war. Dennoch fehlen in Öster-                               die Landesräte Karlheinz Rüdisser und        schreibt an office@lorenz-ateliers.at.
reich hochgerechnet pro Jahr 7.000 leist-                            Johannes Rauch sowie der Harder Bür-
bare Wohnungen. Der Baukosten-Anstieg                                germeister Harald Köhlmeier, Präsident
bringe den geförderten Wohnbau immer                                 des Gemeindeverbandes, waren vor Ort,        Treffpunkt Eisenstadt
mehr in Bedrängnis. Im letzten Quartal                               um an einem räumlichen Entwicklungs-         Bauen mit sozialer Verantwortung stand
2017 betrug die Jahressteigerung der Bau-                            konzept zu arbeiten. Das Ziel: Eine lang-    im Mittelpunkt des Verbandstages der
preise 3,2 Prozent gegenüber jener des                               fristige Planung für die Bereiche Siedlung   gemeinnützigen Wohnungswirtschaft am
Verbraucherpreisindex mit 2,2 Prozent. In                            und Mobilität, Freiraum, Landwirtschaft,     13. Juni 2018 in Eisenstadt. Nach den üb-
Wien warten daher baureife Projekte für                              Wirtschaft und Tourismus. Im vergange-       lichen Ansprachen ging es um „Wohn-
mehr als 1.500 Wohnungen auf akzeptable                              nen Vierteljahrhundert sind 50.000 neue      raum für Menschen, die besonderer Be-
Kostenangebote, weil die Baupreise nicht                             Haushalte entstanden und 40.000 Ar-          treuung und Unterstützung bedürfen“.
mehr unterzubringen sind, so GBV-Ob-                                 beitsplätze geschaffen worden, was kons-     Beispiele aus der Praxis beschrieben
mann Karl Wurm: „Das Segment der leist-                              truktive Konzepte notwendig macht. Das       Alfred Kollar aus Oberwart, Stephan Grö-
baren Wohnungen kann nicht ausreichend                               Raumbild, das im Herbst fertig sein soll,    ger aus Salzburg und Markus Pollo aus
bedient werden.“                                                     ist richtungsweisend für das neue Raum-      Tirol. Der bekannte Datenschutz-Aktivist
    Für Wien wird der Ausblick dennoch                               planungs-, Bau- und Grundverkehrsge-         Max Schrems widmete sich dann noch
vorsichtig positiv bewertet: Falls keine un-                         setz. Derzeit haben 70 der 96 Vorarlberger   dem „Datenschatz“.
erwarteten Verzögerungen eintreten, dürf-                            Gemeinden ein Entwicklungskonzept, an             Tags zuvor wurde der „Interne Ver-
te 2019 wieder die 5.000-Wohnungen-Mar-                              das sie sich dann auch halten müssen.        bandstag“ mit einer Exkursion eingeleitet,
ke geknackt werden.                                                                                               gab es Berichte und diverse Beschlüsse,
                                                                                                                  Statements und Ehrenzeichen, schließlich
                                                                     Verantwortung für Wohnen                     „Satirisches zum Ausklang“ und den gro-
Dach über dem Kopf                                                   Auf dem Buchdeckel steht „wohn raum          ßen Empfang im Schloß Esterhazy.
Zelte und Regenschirme braucht es auf                                werk“, nobel in Großbuchstaben schwar-            Mit einer Fachveranstaltung über
der Baustelle in der Brünnerstraße 116                               zer Prägung. In dem 276 Seiten starken       „Potenziale und Strategien für den ge-
nun bald nicht mehr. Die künftigen Be-                               Band geht es um das Werk von Peter           meinnützigen Wohnbau“ startete der
wohner des Wohnheim Arge Wien wer-                                   Lorenz in Triest, Innsbruck und vor al-      Verein für Wohnbauförderung in die
den ab März 2019 ein Dach über den                                   lem Wien. „Über unsere Verantwortung         Treffpunkt-Woche. Über die Highlights
Köpfen haben, erfolgte doch im Jänner                                für Wohnen“ schreibt der Architekt zum       berichtet WohnenPlus im nächsten Heft.

                                                                                                                                        WOHNENPLUS . 2|2018          9
MEIN WOHNEN PLUS

     Mit Leiden-
     schaft beim
     Wohnen und
     arbeiten

                                                                                                                                                         Fotos: beigestellt
                                                                                                                                                   2

                                                                                                                        1 / Gerald Koller bei
                                                                                                                        seiner zweiten Leidenschaft,
     Gerald Koller, bekannt als                                                                                         dem kochen - die erste ist das
     Geronimo, ist Karikaturist. Er ist                                                                                 Karikaturen zeichnen.
     ein deklarierter Fan der „Neue                                                                                     2 / Geronimos Atelier befindet
                                                                                                                        sich im 400 Jahre alten
     Eisenstädter“ – denn der                                                                                           ehemaligen Armenhaus mitten
     Bauträger bietet ihm alles, was                                                                            1       am Rathausplatz in Rust.
     er braucht. Er wohnt in einer                  einfach liegen gelassen – da habe ich sie      te stand es leer und diente als illegale Par-
     Wohnung nahe am Wasser und                     mir geschnappt und mir Rust mal näher          tylocation. Der Eigentümer, die Gemeinde
     arbeitet in einem 400 Jahre                    angeschaut.“ Und sofort verliebt – also zu-    Rust, beauftragte die Neue Eisenstädter als
                                                    erst in die Wohnung. Knapp 80 Quadrat-         Generalunternehmer mit der Sanierung.
     altem Haus – direkt am Rathaus-                meter mit Balkon und Blick auf die Wein-       Die Lage – das Atelier ist keine 200 Meter
     platz in Rust. Für ihn ist sein                berge, bewohnt Gerald Koller mit seinem        von der Wohnung entfernt – aber auch
                                                    15jährigen Sohn. „Die Pubertät ist bei uns     die „alte“ Architektur, begeisterten Koller
     Wohnen-Arbeiten-Paket mehr                     nun auch voll eingezogen, aber wir ha-         sofort: „Ich liebe das alte Holz, die dicken,
     als Inspiration und einfach sein               ben Platz genug – also so als Zweimann-        alten Mauern und die geweisselten Wän-
     Zuhause.                                       betrieb“, schmunzelt Geronimo – so sein        de – was gibt es Schöneres?“ Der Denk-
                                                    Spitzname seit ewig schon. Seit einem          malschutz verzögerte das Sanierungsvor-
                                                    Jahr gibt es eine neue Frau in Geronimos       haben ein wenig. Doch Koller berichtet
     GISELA GARY                                    Leben – doch vom Zusammenziehen ist            fasziniert von Architekt Johann Schandl,
                                                    noch lange keine Rede.                         der mit viel Liebe zum Detail das Haus
                                                         Die Miete ist günstig und die Wohn-       renovierte, gemeinsam mit Bernhard
                                                    hausanlage angenehm und bestens be-            Gritsch, dem Restaurator. Auf dem Dach
                                                    treut – auf seiner Stiege gibt es 20 weitere   gibt es bereits ein junges Storchenpaar
                                                    Wohnungen. „Es ist einfach wunderschön         mit zwei Jungen – ein gutes Zeichen. „Die
                                                    hier, wir fühlen uns sehr wohl“, so Koller.    Armenhäuser waren immer in Richtung
                                                    Die Wohnung ist nun schon 20 Jahre alt,        Kirche gebaut, mit Löchern in der Mauer,

     D
                er geborene Stöttera, Bezirk        es gibt eine Kaufoption, die Koller sich       damit die bettlägrigen Bewohner auch die
                Mattersburg, war in seinem ers-     zurzeit ernsthaft überlegt. Die Aufteilung     Messe verfolgen konnten“, erzählt Koller,
                ten Leben Polizist und wohnt        der Räume ist für ihn perfekt wie auch die     er hat die Historie des Hauses längst stu-
                Zeit seines Lebens im Burgen-       Größe, Helligkeit und Ruhe – und natür-        diert. Heuer gibt es ein großes Fest – 20
     land. Seit über 20 Jahren lebt er jedoch für   lich die Nähe zum Wasser.                      Jahre Geronimo-Karikatur – und das wird
     seine Passion: Dem Karikaturen zeichnen,                                                      im neuen Atelier stattfinden.
     und das in Rust am See. Er wollte schon        Hochprofessioneller Bauträger                       Koller spaziert täglich zu Fuß in die
     als junger Mann Künstler werden, doch für      Mit der Gemeinnützigen Neue Eisen-             „Arbeit“, Besucher sind willkommen –
     die Mutter stand fest, der Bub wird Polizist   städter hatte Koller schon früher einmal       und zahlreich, an manchen Tagen darf
     – ein sicherer Job. Doch gezeichnet hat er     Kontakt, als quasi Bauherr. „Wir haben         man dem Karikaturisten sogar beim Ar-
     trotzdem immer. „Nach meiner Scheidung         die neue Polizeistation in Eisenstadt ge-      beiten über die Schulter schauen. Klima-
     habe ich lange nach einer neuen Woh-           baut, das war spannend – und ich hab           tisiert im Sommer – „das braucht wirklich
     nung in der Nähe vom Wasser gesucht.           bereits in dieser Zeit Vertrauen zu dem        lange, bis die Hitze reinkommt“ und ge-
     Ich hab schon als Kind immer am oder im        Bauträger gewonnen, die arbeiten ein-          mütlich im Winter, so beschreibt Koller
     Wasser gespielt, gefischt oder bin Fähre       fach hochprofessionell.“                       sein Arbeitsreich, das zugleich auch Ga-
     gefahren. Durch einen lustigen Zufall kam          Das Atelier ergab sich vor rund einem      lerie und Ausstellungsraum ist. Gearbeitet
     ich zu meiner jetzigen Wohnung und vor         Jahr. Das Haus ist 400 Jahre alt, direkt am    wird ausschließlich im Atelier, denn seine
     einem Jahr dann auch zu meinem Atelier:        Rathausplatz und steht unter Denkmal-          Technik „staubt“, er malt mit Pastellkrei-
     Der Exmann meiner Schwester hat bei            schutz. Es war das ehemalige Armenhaus,        den. Und so bleiben Arbeit und Privat
     seinem Auszug die Pläne der Wohnung            gegenüber war das Bürgerspital. Jahrzehn-      schön getrennt.

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                                                                                     Visualisierung: WBV-GPA/Querkraft/Architekt Moosmann
Strom selbst erzeugen – ein ganzes Haus als Kraftwerk oder zumin-
dest als Energiequelle zu nützen, sind zukunftsträchtige Innovationen,

Das Haus
als Energiequelle
die auch im mehrgeschossigen Wohnbau auf zunehmendes Interesse
stoßen. Einmal mehr erweisen sich gemeinnützige Bauträger als Vor-
reiter, als mutig, experimentierfreudig und erfinderisch. Mittlerweile
ermöglicht die kleine Ökostromnovelle den Einsatz von erneuerbaren
Energien im mehrschossigen Wohnbau – eine Chance, die Österreich-
weit genützt wird. Das Ziel ist einerseits, die nachhaltige Energiebereit-
stellung gewährleisten zu können, andererseits die Betriebskosten für
Mieter entscheidend zu senken und langsam Energieautark zu werden.
Spannend dabei ist, dass bestehende Wohnhausanlagen ebenso
nachgerüstet werden können – und so zur Energiequelle werden.
                                                                             WOHNENPLUS . 2|2018                                            11
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                                          Erste Schritte
                                        zur Energiewende

     Die kleine Ökostromnovelle
     erleichtert die Anwendung
     erneuerbarer Energien im
     Geschosswohnbau.
     Das heißt: die Zeichen stehen
     auf Innovation – wenn auch
     immer mit einem Auge
     auf die Kosten.

     MAIK NOVOTNY

                                                                                                                                                                 Foto: Dietmar Mathis
                                                                                                                                                          1

                                                                    W
                                                                                 ie viele Gebäudevarianten         tungskosten, sondern um die gesamten
                                                                                 untersucht man für gewöhn-        Lebenszykluskosten über 50 Jahre.“
                                                                                 lich, bevor es an die Planung,        Um hier das definitive Optimum zu
                                                                                 Ausschreibung und Ausfüh-         ermitteln, wurden mehrere Konstruktions-
                                                                    rung geht? Eine, zwei, eine Handvoll?          arten untersucht (Massivbau, Mischbau,
                                                                    Etwas mehr als eine Handvoll Varianten         Holzbau), mehrere Heizsysteme (Pellets,
                                                                    waren es, welche die Vogewosi für ihr          Fernwärme, Hackgut, Wärmepumpe und
                                                                    Wohnhausprojekt in Feldkirch-Tosters           Gasheizung), und dies jeweils in Kombi-
                                                                    untersuchte, nämlich 147.000. Immerhin         nation mit Solar- und Photovoltaikanlagen
                                                                    wurden diese schnell auf einen handli-         in drei verschiedenen Größen. „Zu beach-
                                                                    cheren Umfang von 60.000 reduziert, wie        ten waren natürlich auch die Förderungen,
                                                                    Alexander Pixner, Leiter der technischen       die je nach Wahl des Haustechniksystems
                                                                    Abteilung bei der Vogewosi, beim Praxis-       ganz unterschiedlich ausfallen“, so Pixner.
                                                                    Check von der Wohnen Plus Akademie
                                                                    trocken anmerkte. Rekordverdächtig lan-        Nahezu Passivhausstandard
     1 / Inklusive Lebenszykluskosten auf 50 Jahre:                 ge Excel-Listen wurden gefüllt.                Dabei zeigte sich, dass Passivhaushülle
     Das Pilotprojekt in Feldkirch-Tosters, ein klimagerechter,         Ein Aufwand, den man in Vorarlberg         und hocheffiziente Fenster in den meisten
     nachhaltiger Wohnbau, von der Vogewosi.                        nicht aus Lust und Laune treibt, denn es       Fällen wirtschaftlich sind, dass die Erd-
     2 / Pionierleistung beim Gesiba-Wohnbau in der Schellen-       handelte sich um ein Pilotprojekt. Unter       reich-Wärmepumpe der wirtschaftlichste
     seegasse: Das „Powerhaus“, geplant von Architekt Reinberg,     dem Namen KliNaWo (klimagerechter,             Wärmeerzeuger ist, und dass mehr als 95
     mit Photovoltaik-Elementen am Dach und thermischen             nachhaltiger Wohnbau) hatte man sich           Prozent der 60.000 gerechneten Varianten
     Kollektoren an der Südfassade.                                 gemeinsam mit dem Energieinstitut Vor-         in ihren Errichtungskosten unter der Kos-
     3 / Betreutes Wohnen und Photovoltaik – ein Pilotprojekt der   arlberg, der Arbeiterkammer und AlpS auf       tengrenze der Wohnbauförderung lagen;
     Waldviertler in Gerersdorf..                                   die Suche nach dem optimalen Gebäu-            die schließlich ausgewählte Variante un-
     4 / Experimentierfreudig: Wohnbau Mühlgrundgasse/              destandard gemacht. „Wir haben versucht,       terschreitet diese um mehr als 100 Euro
     Fahngasse in Wien 22., mit thermischer Bauteilaktivierung,     ein kostenoptimales Gebäude zu entwi-          pro Quadratmeter Nutzfläche.
     Niedertemperatur-Deckenheizung mittels Sole-Wasser-            ckeln unter der Betrachtung der maxima-             Die Gewinnerin aus den 60.000 Va-
     Wärmepumpen und 30 Erdwärme-Tiefensonden.                      len energetischen Qualität“, erklärt Pixner.   rianten wurde schließlich ein Massivbau
     Die Wärmepumpen werden mit Windenergie betrieben.              „Dabei ging es nicht nur um die Errich-        mit 24 Zentimeter Wärmedämmung, Ener-

12    WOHNENPLUS . 2|2018
THEMA

gieversorgung über Sole-Wärmepumpe
und Fußbodenheizung mit zusätzlichen
Heizkörpern; mit 22 kWh/m2a erreicht
man nahezu Passivhausstandard. Der
Baustart für den dreigeschossigen Bau
mit 18 Wohneinheiten (Architektur: Wal-
ser + Wehrle) erfolgte am 31. März 2016,
die Übergabe im November 2017, bei Ge-

                                                                                                                                            Foto: Rupert Steiner/Gesiba
samterrichtungskosten von 3,3 Millionen
Euro und einer Miete von 9,50 Euro in-
klusive Nebenkosten. Nach der Übergabe
startete ein Monitoring-Prozess, der etwa
                                                                                                                                     2
zwei bis drei Jahre dauern wird. „Das ist
im Grunde der wichtigste Teil“, so Pixner,
„denn die tatsächlichen Verbräuche sind
das, was zählt.“
     Schon jetzt lässt sich feststellen, dass
mit diesem Pilotprojekt ein großer Schritt
gewagt wurde, um die Front der auch un-
ter gemeinnützigen Bauträgern verbreite-
ten Skepsis gegenüber Passivhäusern zu

    ”     Wir haben versucht,
     ein kostenoptimales Gebäude
             zu entwickeln,
   unter Betrachtung der maximalen
                                   „

                                                                                                                                              Foto: Waldviertler
        energetischen Qualität.
               Alexander Pixner                                                                                                     3

durchbrechen – dank der Gemeinschafts-          komplette Energiewende, aber zumindest        Mobilität und Ökologie
arbeit mit dem „Passivhaus-lastigen“ Ener-      ein Schritt dahin. Bis 2030 soll der Strom-   Nachgerüstet wird auch bei der WBV-
gieinstitut und der eher Passivhaus-skep-       bedarf in Österreich komplett aus erneu-      GPA: Gemeinsam mit Wien Energie wird
tischen Wirtschaftskammer.                      erbaren Energiequellen bestritten werden,     eine bestehende Wohnhausanlage in der
     Wobei die Gemeinnützigen schon             ein ambitioniertes Unterfangen.               Lavaterstraße im 22. Bezirk mit 400 Qua-
länger Pionierarbeit geleistet haben. Be-            Noch herrscht zwar vorsichtig opti-      dratmetern PV-Elementen versehen – für
reits 2008 wurde in der Schellenseegasse        mistisches Abwarten, doch nicht wenige        die Bewohner, die sich zur Nutzung die-
in Wien das sogenannte „Powerhaus“ von          Bauträger planen bereits die nächsten         ses hauseigenen Ökostroms bereit erklärt
der Gesiba, geplant von Architekt Rein-         Pilotprojekte. Ernst Bach, Vorstand der       haben, gibt es einen eigenen Tarif. Wien
berg, errichtet, ein früher Versuch, die        Sozialbau AG, verglich unter dem Thema        Energie plant, errichtet und wartet die An-
Passivhaustechnologie in den finanziellen       „Gemeinschaftliche Nutzung von Strom-         lage und übernimmt auch die Aufteilung
Grenzen des geförderten Wohnbaus zu re-         erzeugungsanlagen“ die Optionen für           des Stroms auf die einzelnen Parteien und
alisieren. Photovoltaik-Elemente am Dach        PV-Anlagen: Entweder als Gemeinschafts-       die Abrechnung. „Die Möglichkeit, Solar-
und thermische Kollektoren an der Südfas-       einrichtung oder als Betreibermodell, mit     strom unter den Hausparteien aufzuteilen,
sade zeigten schon nach außen, dass hier        jeweils Vor- und Nachteilen. Fünf Be-         eröffnet uns ganz neue Geschäftsmodelle,
Außergewöhnliches versucht wurde. Das           standsobjekte will man bei der Sozialbau      mit denen wir den Photovoltaik-Ausbau
Ergebnis unterbot den damaligen Passiv-         in einem ersten Testdurchgang umstruk-        in Wien enorm voranbringen werden“, so
hausstandard von 120 kWh Primärenergie-         turieren.                                     Michael Strebl, Geschäftsführer von Wien
bedarf mit 66 kWh um fast 50 Prozent.                Schon in Betrieb ist ein Pilotprojekt    Energie.
                                                der Neuen Heimat Tirol (NHT): Seit Jän-            Auch beim Neubau betritt die WBV-
Ambitioniertes Unterfangen                      ner 2018 können 38 Mietparteien an der        GPA neues, buchstäblich grünes Terrain.
Die Tür zu mehr Innovation im Wohn-             Reichenauer Straße in Innsbruck Strom         Im Norden Wiens entsteht zurzeit die
bau steht seit Juni 2017 etwas weiter of-       aus 133 Solarmodulen beziehen. Bis zu 20      Wohnanlage Oleandergasse unter dem
fen. Denn damals wurde mit der „klei-           Prozent des durchschnittlichen Verbrauchs     Motto „Wohnen am grünen Anger“ mit
nen“ Ökostromnovelle einige rechtliche          können dadurch abgedeckt werden. Die          133 Wohneinheiten, die im Herbst die-
Hindernisse auf dem Weg zur Nutzung             Installation erfolgte in Kooperation mit      ses Jahres fertiggestellt wird (Architek-
erneuerbarer Energien, sprich: Photovol-        der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG           tur: querkraft und Architekt Moosmann).
taikanlagen am Dach, im mehrgeschos-            (IKB), die rund 40.000 Euro investierte.      Hier wird einerseits in puncto Mobilität
sigen Wohnbau ausgeräumt. Noch keine            Siehe dazu auch den Artikel auf Seite 17.     auf Ökologie gesetzt und jeder Stellplatz

                                                                                                                     WOHNENPLUS . 2|2018              13
THEMA

          Grafik: TU Wien
          Das TU-Gebäude am Getreidemarkt in Wien verfügt über
          Österreichs größte gebäudeintegrierte Photovoltaikanlage –
          ein Vorzeigebeispiel für den mehrschossigen Wohnbau.

     für E-Fahrzeuge ausgerüstet. Vor allem                                Photovoltaik kommt auch hier zum         mit 30 Prozent erneuerbarer Energien. Wir
     aber ist der grüne Anger Teil eines kol-                          Einsatz: Der PV-Strom soll zum Betreiben     würden sehr gerne öfter innovative Ener-
     laborativen Pilotprojekts, das gemeinsam                          der Wärmepumpe eingesetzt werden und         giekonzepte anwenden, aber es ist eben
     mit der Sozialbau AG, dem Austrian In-                            den Allgemeinstrombedarf des Gebäu-          eine Kostenfrage. Außerdem operieren
     stitute of Technology (AIT), der FH Wels                          des decken. Überschüssiger Strom soll        manche Technologien, etwa Batteriespei-
     und dem Joanneum bestritten wird. Ziel                            für die unterstützende Warmwasserberei-      cher, bisher noch nicht wirtschaftlich ge-
     des Forschungsvorhabens ist die Umset-                            tung verwendet werden. Alle technischen      nug.“ Auch beim grünen Anger war der
     zung von Mieterstrom-Modellen. Für die                            Anlagen werden als Gemeinschaftsanla-        realisierte Grad an Innovation nur mög-
     WBV-GPA ein Experimentierfeld: „Eine                              gen errichtet und aus den Baukosten mit      lich, weil aufgrund der Grundstücksgrö-
     Fußbodenheizung haben wir bisher nur                              Wohnbauförderungsmitteln finanziert. Alle    ße auf Unterkellerung verzichtet werden
     bei einem Kindergarten angewendet, hier                           Wünsche ließen sich damit jedoch nicht       konnte und alle Stellplätze ebenerdig er-
     tun wir es zum ersten Mal im Wohnbau“,                            erfüllen, wie Franz Pranckl einräumt. „Das   richtet werden.
     erläutert Franz Pranckl, Geschäftsführer                          Ansinnen der MA 20, Tiefensonden ein-
     der GPA-PG Planungsgesellschaft, „Auch                            zubauen und komplett auf erneuerbare         Günstige Windenergie
     eine Luft-Wasser-Wärmepumpe haben wir                             Energien zu setzen, konnte aus Kosten-       Ein weiteres Indiz, wie die kontinuierliche
     bisher nur dezentral in einem Studenten-                          gründen nicht umgesetzt werden. Jetzt ha-    Drehung der Energiewende bei Bauträ-
     wohnheim verwendet.“                                              ben wir sozusagen eine „Schmalvariante“      gern zur Lust an Innovationen führt, ist

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                                                                                                                                                                                                            Dass solche Kooperationen zwischen
                                                                                                                                                                                                        Netzbetreibern, Forschungsinstitutionen
                                                                                                                                                                                                        und Bauträgern eine große Zukunft ha-
                                                                                                                                                                                                        ben, liegt auf der Hand. „Die Energiewen-
                                                                                                                                                                                                        de bedeutet eine Systemwende und Strom
                                                                                                                                                                                                        spielt dabei die zentrale Rolle“, ist auch
                                                                                                                                                                                                        Barbara Schmidt, Generalsekretärin von
                                                                                                                                                                                                        Österreichs Energie, der Interessenvertre-
                                                                                                                                                                                                        tung der E-Wirtschaft, anlässlich der Smart
                                                                                                                                                                                                        Energy Systems Week Austria im Mai,

                                                                                                                                                             Foto: Neues Leben/M2plus Immobilien GmbH
                                                                                                                                                                                                        überzeugt. Klar ist auch, dass die Bau-
                                                                                                                                                                                                        träger dabei ein wichtiger Teil einer ge-
                                                                                                                                                                                                        samtgesellschaftlichen Entwicklung sind.
                                                                                                                                                                                                        Dabei stehen noch einige Umdrehungen
                                                                                                                                                                                                        Richtung Energiewende bevor.
                                                                                                                                              4

2019 ebenfalls im 22.Bezirk zu besichtigen.   rechtem Wohnen diverse Betreuungsleis-
Hier errichtet die „Neues Leben“ in Koope-    tungen bietet, und dass in Passivhausstan-                                                                                                                  Welches Haus was kann
ration mit der M2plus Immobilien GmbH         dard. Fokus der Begleitforschung dieses
eine Anlage mit 155 Wohnungen, bei der        Projekts war die Optimierung der Solar-                                                                                                                     Niedrigenergiehaus:
die thermische Bauteilaktivierung Einzug      strahlungsversorgung durch tageslichtopti-                                                                                                                  Gebäude mit einem Heizwärmebe-
in den Wohnbau hält. Die Wohnhausanlage       mierte Grundrisse, einen höheren Glasan-                                                                                                                    darf von weniger als 50 kWh/m2
Mühlgrundgasse/Fahngasse ist ein Pilotpro-    teil und hochtransparenter Verglasung.                                                                                                                      Passivhaus:
jekt, an dem auch der Wiener Magistrat und         Das Tageslicht erfüllt hier die Doppel-                                                                                                                Gebäude ohne konventionellem
das Umweltministerium beteiligt sind. Hier    funktion als „Medizin“ zur Demenzpräven-                                                                                                                    Heizsystem. Der Heizwärmebedarf
wird eine Niedertemperatur-Deckenhei-         tion und als Energiequelle. In der Gebäu-                                                                                                                   beträgt maximal 15 kWh/m2, der
zung mittels Sole-Wasser-Wärmepumpen          detechnik setzte man auf eine „einfache                                                                                                                     Gesamtenergiebedarf maximal 42
und 30 Erdwärme-Tiefensonden betrieben,       und robuste“ Lösung mit minimierten Wär-                                                                                                                    kWh/m2. Die Wärme stammt über-
welche in 150 Metern Tiefe im Boden ein-      meverlusten, hier wurde auf die Erfahrun-                                                                                                                   wiegend aus „passiven“ Quellen
gebracht werden. Diese Wärmepumpen            gen der WAV bei Heizungs- und Lüftungs-                                                                                                                     wie der Sonne.
wiederum werden mit günstiger Windener-       technik zurückgegriffen und Varianten in                                                                                                                    Nullenergiehaus:
gie betrieben. (Siehe auch Seite 27.)         Bezug auf Gesamtenergiebilanz, Ökologie                                                                                                                     Gebäude, das keine externe Ener-
     Nicht nur in Wien, Tirol und Vorarl-     und Kosten verglichen. Die gewählte Va-                                                                                                                     gie benötigt – und seine Energie
berg wird am Rad der Energiewende ge-         riante setzt auf 85 Prozent Erdwärme und                                                                                                                    selbst erzeugt.
dreht, auch die NÖ Wohnbauforschung           Photovoltaik, der Rest wird aus (erneuer-                                                                                                                   Plusenergiehaus:
und die NÖ Wohnbauförderung öffnen            bar erzeugtem) Netzstrom gedeckt. Die                                                                                                                       Gebäude als Kraftwerk – ein Pas-
Wege in die grüne Zukunft. Ein Pilotpro-      Wärmeerzeugung erfolgt mittels zentraler                                                                                                                    sivhaus, das jedoch mehr Energie
jekt für energiesparendes Bauen ist in        Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefenboh-                                                                                                                       erzeugt, als es verbraucht, es ist
Gerersdorf zu besichtigen. Dort errichte-     rungen, die Raumheizung mit Fußboden-                                                                                                                       emissionsneutral; das Plus an Ener-
te die Siedlungsgenossenschaft Waldvier-      heizung. Auch hier ist ein Energiemonito-                                                                                                                   gie stammt aus Windturbinen und
tel (WAV) eine Anlage unter dem Motto         ring inbegriffen, das von der HTL Karlstein                                                                                                                 Solarzellen.
„Betreutes Wohnen“, die neben altersge-       an der Thaya durchgeführt wird.

                                      Mag. Michael Swoboda, Leiter Großwohnbau                                                                                                                                                        e:
                                                                                                                                                                                                             Ihre Finanzierungs-Hotlin
                                      BESTE FINANZIELLE
                                      LÖSUNGEN FÜR                                                                                                                                                         T. 05 90 910!
                                      IHRE PROJEKTE.
                                      ICH BIN FÜR SIE DA.
     michael.swoboda@hyponoe.at
     www.hyponoe.at                                                Diese Marketingmitteilung wurde von der HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG, Hypogasse 1, 3100 St. Pölten, erstellt und dient ausschließlich der unverbindlichen Information. Irrtum und Druckfehler vorbehalten. Stand 2/2018. Werbung

                                                                                                                                                                                                                                                                         WOHNENPLUS . 2|2018                                  15
THEMA/INTERVIEW

             „Bewohner mit Spieltrieb
                  sind wichtig“
     Gerhard Schuster, Vorstands-                                                                                     Fernwärme, mit einer lokalen Insellösung
                                                                                                                      mit hohem Anteil erneuerbarer Energie
     vorsitzender der Wien 3420                                                                                       oder einer Zwischenlösung; Je nach un-
     aspern Development AG, verrät                                                                                    ternehmenspolitischer Tendenz ordnen sie
                                                                                                                      sich einer der Varianten zu und suchen sich
     erste Details über das smarte                                                                                    das entsprechende Baufeld aus. So bieten
     Energie-Testlabor in der                                                                                         wir einen guten Angebotsmix für alle.“
     Seestadt Aspern.
                                                                                                                      Die zweite Fünf-Jahres-Forschungsphase
                                                                                                                      ASCR 2.0 wurde vor kurzem bewilligt. Wie
     MAIK NOVOTNY                                                                                                     konkret sind die Planungen dafür?
                                                                                                                      Schuster: „Wir gehen momentan von ei-
                                                                                                                      nem Baubeginn der dafür vorgesehenen
                                                                                                                      Objekte in den Jahren 2018 und 2019 und
                                                                                                                      Fertigstellungen 2020 oder Mitte 2021 aus.

 D                                                                                              Foto: Ludwig Schedl
              ie erste Phase der Aspern Smart                                                                         So hat die ASCR noch ausreichend Zeit für
              City Research (ASCR), an der                                                                            Monitoring und die anderen Forschungsak-
              die Wien 3420 aspern Develop-                                                                           tivitäten. Inhaltlich planen wir verschiedene
              ment AG beteiligt ist, geht 2018                                                                        Use-Cases, bei denen u.a. auch das Thema
     zu Ende. Auf dem Baufeld D12 wurden         fragung zeigt, wie die Haltung der Bewoh-                            Haus als Energieproduzent verstärkt unter-
     die Bewohner zu „Smart Usern“ und kön-      nerschaft zu dieser Technologie ist.“                                sucht werden soll. Auch die E-Mobilität soll
     nen mit einer App ihren Energieverbrauch                                                                         verstärkt eingebunden werden. Wir sind im
     überwachen und steuern.                     Wie gestalten sich die Berührungspunkte                              Moment dabei, mit der ASCR die Objekte
                                                 mit den Wohnbauträgern, was innovative                               auszuwählen, die dann entsprechend aus-
     Welches Feedback haben Sie von den Be-      Energiekonzepte betrifft? Wie offen sind sie                         gestattet werden. Für das Quartier im Nor-
     wohnern bekommen?                           für Experimente?                                                     den sind auch kleine Cluster angedacht, in
     Gerhard Schuster: „Auf dem Baufeld D12      Schuster: „Das kommt auf den Bauträ-                                 denen mit einem Niedrigtemperaturnetz
     haben sich 111 Haushalte bereiterklärt,     ger an. Aktuell sind die Bauträger so kos-                           eine mehr oder weniger autarke Versor-
     gemeinsam mit der ASCR an der Ener-         tensensibel wie fast nie zuvor. Das hängt                            gung möglich wäre.“
     giezukunft zu forschen. Die Analyse der     damit zusammen, dass Förderungen redu-
     App-Nutzungsdaten, großangelegte Nut-       ziert wurden und die Grundpreise enorm                               Das heißt, es ergeben sich neue Nutzungs-
     zerbefragungen und intensive Workshops      gestiegen sind. Man versucht also, bei den                           mischungen?
     mit den Bewohnern haben folgende erste      Baukosten zu kompensieren, auch bei der                              Schuster: „Ja – und genau diese unter-
     Ergebnisse gebracht: Mehr als 30 Prozent    Haustechnik. Es gibt daher oft einen ge-                             schiedlichen Nutzungen wollen wir auch
     der Bewohner steuern die Klimabedin-        wissen Widerstand gegen technische Lö-                               in der Seestadt: Produktion, Dienstleistung,
     gungen in der Wohnung regelmäßig über       sungen, die zwar Umweltvorteile haben,                               Handel. Diese kombinieren wir mit den
     die App. Über 80 Prozent der Mieter ste-    aber noch keine spürbaren Kostenredukti-                             Wohnungsquartieren, deren Bedarf wir
     hen einem Smart Home positiv gegenüber.     onen verzeichnen.“                                                   sehr gut kennen. Zum Beispiel zeichnet
     Mehr als 50 Prozent haben einen positiven                                                                        sich ab, dass die Bewohner nicht nur im
     Eindruck von der App und verwenden sie      Wie kann man den Bauträgern diese                                    Winter heizen wollen, sondern in den län-
     alle zwei bis drei Tage oder häufiger für   Ängste nehmen?                                                       geren und heißeren Sommern auch kühlen.
     im Durchschnitt eine Stunde pro Woche.“     Schuster: „Man muss sie von vornherein                               Daraus ergibt sich die Chance für spannen-
                                                 überzeugen, dass der Mehraufwand gering                              de Kombinationen, die kostengünstig und
     Die 111 beteiligten Haushalte haben sich    oder null ist, wenn innovative Lösungen                              energieeffizient sind.“
     freiwillig gemeldet. Man kann also da-      schon zu Beginn in die Planung einfließen.
     von ausgehen, dass sie schon ein gewisses   Daher versuchen wir, die Bauträger schon                             Gerhard Schuster, geb. 1959 in Salzburg. Studium
     Grundinteresse haben.                       frühzeitig einzubinden und ihnen einen                               der Rechtswissenschaften, Referent für Arbeits-
     Schuster: „Ja, wobei die ASCR schon ge-     Standard zu garantieren, auf den sie sich                            und Sozialrecht bei der Arbeiterkammer Nieder-
     nau differenzieren möchte zwischen de-      verlassen können. Sie können sich also                               österreich, Leitungsfunktionen im Bundesdienst in
                                                                                                                      verschiedenen Ministerien. Von 1996 bis 2013 war
     nen, die aktiv damit umgehen und denen,     schon vor dem Grundstückskauf überle-                                Schuster Geschäftsführer der Buwog – Bauen und
     die zwar offen für die Technologie sind,    gen, wie sie diese energetischen Zielvorga-                          Wohnen GmbH. Seit 2014 ist er Vorstandsvorsitzen-
     sie aber weniger intensiv nützen. Die Be-   ben erreichen wollen: mit konventioneller                            der der Wien 3420 Aspern Development AG.

16    WOHNENPLUS . 2|2018
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