MARKUS STRECKEISEN - UB Basel

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MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
NR. 02 | FEBRUAR 2016       83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

MARKUS STRECKEISEN
ÜBER RETAIL, BAHNHÖFE UND DESTINATIONEN – SEITE 04

IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Düstere Zeiten für Shoppingcenter .................................................................... 18
IMMOBILIENRECHT. Neuerungen im Sachen- und Bodenrecht...................................................................... 34
BAU & HAUS. Moderne Gebäudetechnik bietet viele Einsparpotenziale ................................................. 43
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
Waermepumpe_82x195_CH 07.05.14 13:24 Seite 1
EDITORIAL            URS GRIBI

18                                                         Axialventilator einer Weishaupt Luft-Wasser-Wärmepumpe
                                                           mit strömungsoptimierter Kontur („Eulenflügel“)
WENN GEBÜHREN
ZUR STEUER WERDEN

                                 URS GRIBI
                                 «Überrissene
                                 Notariatsgebühren
                                 sind ein weiterer
                                 Griff in die Taschen
                                 der Grundeigen-
                                 tümer.»

  Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des
Kantons Zürich stimmen am 28. Februar über die
Senkung der Grundbuchgebühren ab. Für den
Grundbucheintrag einer Eigentumsübertragung
sollen die Notariate nicht mehr 1,5, sondern nur
noch 1 Promille des Verkehrswerts des Objekts
einfordern dürfen.

Die inzwischen abgetretene Finanzdirektorin Ur-
sula Gut gab im Parlament freimütig zu, dass die
Notariatsgebühren auch eine Steuerkomponente
umfasse. Es geht also gar nicht darum, die Kosten
des Notariatswesens nach dem Verursacherprin-
zip zu decken. Tatsächlich liegt der Deckungs-
grad über 200%, womit die Einnahmequelle so-
                                                           Die Kunst der leisen Kraft.
gar wichtiger ist als die Deckung der Kosten. Der          Die zuverlässigen Hocheffizienz-Wärmepumpen von Weishaupt
Kanton nutzt also sein Monopol schamlos zulas-
                                                           holen die Wärme aus der Luft. Sie tun das nicht nur ausdauernd
ten der Grundeigentümer aus.
                                                           und kraftvoll, sondern auch extrem leise. Dafür sorgen unter anderem
                                                           die speziell geformten Ventilatoren, die den lautlosen Eulenflug
Auch dem Preisüberwacher sind die Auswüchse
                                                           zum Vorbild haben.
im Notariatswesen ins Auge gestochen. Stefan
Meierhans hält Tarifkorrekturen in zahlreichen
                                                           Weishaupt AG, Chrummacherstrasse 8, 8954 Geroldswil ZH
Kantonen für notwendig und begrüsst bereits frü-           Tel.: 044 749 29 29, Fax: 044 749 29 30, 24-h-Service: 0848 830 870
her beschlossene Anpassungen wie im Tessin                 www.weishaupt-ag.ch
oder im Kanton Neuenburg. Anders sieht das die
Linke. Einmal mehr wird vom Referendumskomi-
tee das Bild bemüht, bei Grundeigentümern
                                                           Das ist Zuverlässigkeit.
handle es sich grundsätzlich um Reiche, die es
sich leisten könnten und die nun noch mehr ent-
lastet würden. Der Wunsch nach Wohneigentum
ist aber nicht vermögens- oder einkommensab-
hängig, hohe Kosten machen es aber nur Besser-
verdienenden möglich, sich diesen zu erfüllen.

Wie die Abstimmung auch ausgehen mag: Nun
wäre es an der Zeit, den Heimatschutz im Notari-
atswesen abzuschaffen und die kantonsübergrei-
fende Freizügigkeit der Notare zu ermöglichen.

Ihr Urs Gribi
                                                           Brenner        Brennwerttechnik      Solarsysteme       Wärmepumpen

2   |   immobilia Februar 2016
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
IMMOBILIA                                                                                       INHALT NR. 02 FEBRUAR 2016

                            NR. 02 | FEBRUAR 2016       83. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch

                            MARKUS STRECKEISEN
                            ÜBER RETAIL, BAHNHÖFE UND DESTINATIONEN – SEITE 04
                                                                                                                                                              Markus Streckeisen, Leiter Bewirt-
                            IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Düstere Zeiten für Shoppingcenter .................................................................... 18   schaftung, SBB Immobilien
                                                                                                                                                              (Bild: Urs Bigler)
                            IMMOBILIENRECHT. Neuerungen im Sachen- und Bodenrecht...................................................................... 34
                            BAU & HAUS. Moderne Gebäudetechnik bietet viele Einsparpotenziale ................................................. 43

                           FOKUS                                                                                                                                                                   BAU & HAUS
                           04 «VOM BAHNHOF ZUR DESTINATION»                                                                                                                                        40 SCHUB FÜR GEBÄUDEAUTOMATION
                              Immobilia hat sich mit Markus Streckeisen,                                                                                                                              Mit einer Modernisierung des Automationssys-
                              Leiter Bewirtschaftung SBB Immobilien, über                                                                                                                             tems können in Liegenschaften Energiekosten
                              Frequenz, Konversion und die Entwicklung der                                                                                                                            gesenkt werden. Ein neues Förderprogramm
                              Verkaufsflächen am Bahnhof unterhalten.                                                                                                                                 beschreibt die Potenziale.
                                                                                                                                                                                                   43 GEBÄUDETECHNIK BIETET POTENZIAL
                           IMMOBILIENPOLITIK                                                                                                                                                          Laut einer Studie des Bundesamtes für Energie
                           10 KEINE ABTRETUNG DER MÄNGELRECHTE MEHR                                                                                                                                   liesse sich der Energieverbrauch in Gebäuden
                              Die Rechtskommission des Ständerates befür-                                                                                                                             um 15% senken.
                              wortet wie diejenige des Nationalrates ein Ver-                                                                                                                      46 NETZE FÜR DIE ZUKUNFT UMSTELLEN
                              bot der Abtretung der Mängelrechte beim Ver-                                                                                                                            Die Swisscom erneuert das Festnetz und legt
ZITIERT                       kauf von Eigentumswohnungen.                                                                                                                                            mit der neuen IP-Technologie die Basis für das
                           13 DER MONAT IN DER IMMOBILIENPOLITIK                                                                                                                                      digitale Zeitalter. Dabei spielen die Immobilien-
                           15 POLIT-KOLUMNE                                                                                                                                                           bewirtschafter eine Schlüsselrolle.
                              Am 28. Februar 2016 stimmen wir über die                                                                                                                             49 «GESCHÄFTSGEBÄUDE HABEN NACHHOLBEDARF»
                              Sanierung des Gotthard-Strassentunnels ab.                                                                                                                              Im Interview erläutert Benedikt Marbet, Inhaber
                              Nationalrat Thierry Burkart sagt, welche                                                                                                                                von Marbet Immobilien, die All-IP-Umstellung
                              Argumente für ein Ja sprechen.                                                                                                                                          aus Sicht eines Immobiliendienstleisters.

                           IMMOBILIENWIRTSCHAFT                                                                                                                                                    IMMOBILIENBERUF
                           16 SPAGAT ZWISCHEN ON- UND OFFLINE                                                                                                                                      50 SEMINARE UND TAGUNGEN
                              Eine aktuelle Studie bestätigt die unsichere                                                                                                                         52 BROCKI ALS BÜHNE
     Die grosse Heraus-       Wirtschaftslage der Detailhändler.                                                                                                                                      Die Prüfungsfeier der BP Immobilienvermark-
forderung für Retailer     18 DÜSTERE ZEITEN FÜR SHOPPINGCENTER                                                                                                                                       tung fand dieses Jahr im Zürcher Brockenhaus
ist es, ihre stationären      Viele Experten gehen davon aus, dass sich die                                                                                                                           statt. Zwischen alten Möbeln und allerlei Krims-
Formate so rasch an           Situation der Shoppingcenter verschärfen wird.                                                                                                                          krams erhielten die Absolventen ihre Diplome.
die Nachfrage anzu-           Der «Shoppingcenter Marktreport 2016» zeigt
passen, wie es sich die       die Entwicklung im Detail.                                                                                                                                           MARKTPLATZ
Kunden vom Online-         21 «DER MIETERMIX IST SEHR WICHTIG»                                                                                                                                     53                           STELLENMARKT
Geschäft her gewohnt          Patrick Stäuble, Geschäftsleiter Shoppi Tivoli,                                                                                                                      56                           MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS
sind.»                        glaubt trotz Online-Handel an profitable                                                                                                                             62                           BEZUGSQUELLENREGISTER
                              Einkaufscenter.                                                                                                                                                      65                           ADRESSEN & TERMINE
 BEAT SEGER                22 WER BIETET MEHR?
 Partner Deal Advisory
                                                                                                                                                                                                   66                           ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM
                              Auf den Luxusmeilen der Welt findet ein harter
 bei KPMG, Zürich
                              Kampf um Verkaufsflächen statt. Auch in Zürich
                              und Luzern bekommen Hauseigentümer                                                                                                                                   SONDERBEILAGE «SWISS REAL ESTATE FORUM 2016»
                              Spitzenmieten von über 15 000 CHF pro                                                                                                                                Vom 21. bis 23. Januar 2016 war Pontresina zum 11. Mal Kulisse für das
                                                                                                                                                                                                   Swiss Real Estate Forum. Unter dem Moto «Breaking Boundaries – Grenzen
                              Quadratmeter.                                                                                                                                                        überwinden» sprachen unter anderem Ex-New-York-Bürgermeister Rudolph
                           27 TRENDWENDE BEI DER MIETWOHNUNGSNACHFRAGE                                                                                                                             Giuliani, Fussballtorhüter Oliver Kahn und Hirnforscher Prof. Dr. Manfred
                              Erstmals seit langer Zeit ist die Nachfrage nach                                                                                                                     Spitzer zum Publikum aus der Immobilienwirtschaft. In der Sonderbeilage
                                                                                                                                                                                                   der Immobilia können Sie sich den Spitzenanlass des SVIT noch einmal
                              Mietwohnungen wieder leicht rückläufig.                                                                                                                              Revue passieren lassen oder sich bereits jetzt fürs 2017 «teasern» lassen.
                           28 MEHR BILDUNGSANGEBOTE SCHAFFEN
                              Ein Outsourcing von Dienstleistungen für
                                                                                                                                                                                                                        NR. 2   FEBRUAR 2016   www.sref.ch

                                                                                                                                                                                                                        forumsmagazin
                              Immobilien ist nur dann erfolgsversprechend,
                                                                                                                                                                                                     Foto: Urs Bigler

                              wenn die auslagernden Unternehmen über
                              Bestellerkompetenz verfügen.
                           30 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT
                                                                                                                                                                                                                        GRENZENLOS
                           RECHT                                                                                                                                                                                        SELBSTBEWUSST
                                                                                                                                                                                                                        RUDOLPH GIULIANI

                           34 2015 IM SACHEN- UND BODENRECHT
                                                                                                                                                                                                                                                             Swiss Real Estate Forum Februar 2016   |   1

                              Prof. Dr. iur. Roland Pfäffli fasst die Gesetzgebung
                              von 2015 auf dem Gebiet des Sachen- und Boden-
                              rechts zusammen. Dazu gibt er einen Überblick
                              über neue Fachliteratur.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            immobilia Februar 2016   |   3
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
FOKUS          RETAIL

4   |   immobilia Februar 2016
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
«VOM BAHNHOF
ZUR DESTINATION»
  Immobilia hat sich mit Markus Streckeisen,    IVO CATHOMEN*

                                                – Um eine Vorstellung über die
     Leiter Bewirtschaftung SBB Immobilien,     Grössenverhältnisse zu bekommen:
 über Frequenz, Konversion und die Entwick-     Welcher Anteil im Bahnhofs- und
                                                Anlageportfolio von SBB Immobilien
 lung der Verkaufsflächen am Bahnhof unter-     entfällt auf Retail?
    halten: Zwischen dem Bahnhof Entlebuch      – Retail macht rund 40% des Mietertrags
                                                von SBB Immobilien aus und ist damit
  und dem Shopville im Hauptbahnhof Zürich      die wichtigste externe Ertragsquelle. Es
                                                folgen Büros und Praxen mit 15% und
         zeigt sich das Spektrum der Heraus-    Parking mit 10%.
                       forderungen im Retail.   – Und wie viel Umsatz erzielen
                                                Ihre Retailmieter?
                                                – Der gesamte Drittumsatz über alle Ver-
                                                kaufsflächen im Bahnhof- und Anlage-
                                                portfolio beläuft sich auf rund 1,5 Mrd.
                                                CHF. Davon entfallen auf die neun gröss-
                                                ten Bahnhöfe rund 1,3 Mrd. CHF oder
                                                80% – der Hauptbahnhof Zürich allein
                                                mit 440 Mio. CHF. Bereits deutlich da-
                                                hinter, da kleiner, folgen Bern, Basel,
                                                Luzern und Genf. Über alle Verkaufs-
                                                flächen hinweg konnten wir gegenüber
                                                dem Vorjahr eine Umsatzsteigerung um
                                                3% verzeichnen.
                                                – Und wie stehen Sie in Bezug auf
                                                die Quadratmeterumsätze?
                                                – Hier ist nicht Zürich, sondern Bern
                                                der Spitzenreiter: mit über 32 000 CHF
                                                pro Quadratmeter jährlich. Interessant
                                                ist aus Sicht der Produktivität ein Ver-
                                                gleich zu anderen Verkaufsflächen:
                                                Der Bahnhof St. Gallen, unsere Num-

                                                  ·   Wasserschadensanierungen
                                                  ·   Bauaustrocknungen
                                                  ·   Isolationstrocknungen
                                                  ·   Mikrowellen-Trocknung
                                                  ·   24 Std. Notservice

                                                                                      www.trockag.ch

                                                  Dietikon      043   322   40   00
                                                  Boniswil      062   777   04   04
                                                  Chur          081   353   11   66
                                                  Horw          041   340   70   70
                                                  Muttenz       061   461   16   00

                                                                      immobilia Februar 2016     |     5
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
FOKUS          RETAIL

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mer neun, erreicht gleich viel wie das                 navin, Basel, Bern, Luzern und derzeit metern kann von grossflächigen Shops
Airport Shopping am Flughafen Zürich                   in St. Gallen, Zürich Oerlikon und Lau-nur mit einer extrem kompakten Gestal-
und bereits deutlich mehr als die Ein-                 sanne.                                 tung annähernd erreicht werden. Bei-
kaufszentren Glatt, Neumarkt Altstet-                                                                      spiele hierfür sind Migros
ten und Sihlcity. Zugegebenermassen                       Kunden wollen in der Gastro-                     und Coop im Zürich Haupt-
weist St. Gallen vorwiegend umsatzstär-               nomie neue Konzepte. Es braucht                      bahnhof. Das Bekleidungs-
kere Kleinflächen auf. Und die erwähn-                einen ‹Wow-Effekt›.»                                 segment liegt naturgemäss
ten Shoppingcenter sind nur an sechs                                                                       deutlich tiefer, weil die Pro-
Tagen geöffnet.                                                                                            dukte hier präsentiert wer-
– Das Spitzenergebnis im Detail-                                                                           den müssen. Wer im Mode-
handelsvergleich dürfte vor allem                                                                          geschäft über 20 000 CHF
der Frequenz geschuldet sein.                                                                              Umsatz pro Quadratmeter
– Mit der Steigerung der Verkehrs-                                                                         erreicht, arbeitet hervor-
leistung der SBB von 253 Mio. Perso-                  – Sind Kleinflächen grundsätzlich       ragend. Dies ist auch der Grund, wes-
nenfahrten im Jahr 2004 auf 430 Mio.                  umsatzstärker?                          halb Bern in der Flächenproduktivität
Fahrten 2014 hat die Frequenz an den                  – Die höchsten Umsätze pro Quadrat- vor dem Hauptbahnhof Zürich liegt, wo
Verkaufsstandorten stark zugenommen.                  meter erreichen wir generell mit Le- wir ein Vollsortiment über alle relevan-
Zudem haben wir massiv in die stark                   bensmittel-, Kiosk- und Take-away- ten Branchen anbieten.
frequentierten Standorte investiert – et-             Verkaufsstellen. Die hohe Produktivität – Das heisst, dass Sie mit einem
wa in Zürich Hauptbahnhof, Genf Cor-                  eines Take-away mit 15 bis 20 Quadrat- Vollsortiment bewusst «Umsatzein-
                                                                                              bussen» in Kauf nehmen?
                                                                                              – Wir können auf grösserer Fläche nicht

                                     Top
                                    Angebo
                                          t
                                                Ungesetzlich günstig                          einfach mehr vom Gleichen anbieten.
                                                                                              Zudem wird der Umsatzbenchmark am
                                                                                              Hauptbahnhof durch die grossflächigen
                                                3 BESR US Legal 1000er Preis CHF 60.–
                                                                                  *ohne MwSt. Restaurants im Erd- und Obergeschoss
                                                                                              belastet. Diese klassische Gastronomie
    AZ Immobilia_EZ_US_legal 20x124 161215.indd 1                                  16.12.15 13:37
6   |   immobilia Februar 2016
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
stination klar nicht. Anders sieht es bei
                                                                                       den Anlageobjekten aus, beispielsweise
                                                                                       in der Europaallee. Dort ermöglichen die
                                                                                       Gastronomie und der abwechslungsrei-
                                                                                       che Nutzungsmix eine Destinationsrolle.
                                                                                       – Wie schaffen Sie es, die hohe
                                                                                       Frequenz in Umsatz zu konvertieren?
                                                                                       – Hier sind unsere Mieter und wir glei-
                                                                                       chermassen gefordert. Wir müssen den
                                                                                       Bedürfnissen des Publikums das richti-
                                                                                       ge Angebot gegenüberstellen. Über al-
                                                                                       le Bahnhöfe machen die Reisenden den
                                                                                       Hauptanteil der Kunden aus. Diese wol-
                                                                                       len wir möglichst gut abholen, in die Lä-
                                                                                       den holen und ihre täglichen Bedürf-
                                                                                       nisse in der Mobilitätskette integriert
                                                                                       anbieten. An den grössten Standorten
                                                                                       wollen wir zudem klar zusätzliches Pub-
                                                                                       likum aus dem Bahnhofumfeld anziehen.
                                                                                       Bisher haben wir uns darauf beschränkt,
                                                                                       den Mix und die bevorzugten Partner zu
                                                                                       bestimmen, überliessen die Mieter aber
                                                                                       sich selbst, wenn es darum ging, Fre-
                                                                                       quenz in Umsatz zu konvertieren.
                                                                                       – Was ist heute anders?
                                                                                       – Wir suchen vermehrt die transparen-
                                                                                       te und direkte Zusammenarbeit mit den
                                                                                       Mietern, um die Quadratmeterumsätze
                                                                                       zu steigern, beispielsweise durch Flä-
                                                                                       chen- und Sortimentsoptimierungen,
auf grosser Fläche ist im Vergleich zu       Bahnhof Luzern. Obwohl im 1. Stock, Steuerung des Personenflusses oder
anderen Nutzungen weniger produktiv.         wird es täglich von über 1000 Personen Verkürzung der Warte- und Bedien-
Unter anderem deshalb werden wir die-        frequentiert. In der bedienten Gastrono- zeiten. So erreichen wir hundertfach
se in den kommenden Jahren umbauen.          mie sind solche Zahlen kaum erreich- im Kleinen in der Summe eine erheb-
Mit dem Wandel von der klassischen, be-      bar, da der Gästewechsel konzeptbe- liche Verbesserung. Entscheidend ist
dienten Gastronomie hin zu kompakten,        dingt länger dauert.                      die Erkenntnis, dass man nur gemein-
neuen Konzepten und Non-Food wer-                                                                     sam vorankommt und da-
den wir den Quadratmeterumsatz deut-             Die Wertsteigerung des Portfolios                    bei auch gegenseitig Zah-
lich steigern. Dabei darf aber keinesfalls   ist eine klare Vorgabe des Konzerns. len und Erkenntnisse auf
vergessen gehen, dass ein attraktives        Das geht nur über Erträge.»                              den Tisch legen muss. Bei
und vielseitiges Gastronomieangebot                                                                   grossen Konkurrenten ist
entscheidend zur Aufenthaltsqualität                                                                  das nicht immer ganz ein-
beiträgt.                                                                                             fach.
– Hat bediente Gastronomie am Bahn-                                                                   – Können Bahnhöfe
hof generell keinen Platz mehr?                                                                       überhaupt Erlebnis-
– Doch, aber nur noch an den grössten                                                                 qualität erreichen?
Bahnhöfen, konkret an den fünf umsatz-                                                                – Hier sehe ich grosses
und frequenzstärksten. Dort haben we-        – Kommen Konsumenten wegen des            Entwicklungspotenzial. Wir messen
nige bediente oder teilbediente Restau-      Angebots in den Bahnhof oder zielen       durch Befragungen laufend wichtige
rants auch künftig ihre Berechtigung.        Sie vor allem auf Passagiere ab?          Parameter. Bei der Beurteilung der Ein-
Diese fünf Standorte haben Shopping-         – Zürich, Bern, Basel, Luzern und Genf kaufsmöglichkeiten sind wir auf einer
center-Charakter, bei allen andern steht     Cornavin wollen wir als Treffpunkte und Skala von 1 bis 100 bei über 80 Punkten.
Convenience im Vordergrund. Insge-           Zielorte in der Stadt positionieren – als Besser geht es kaum. Auch hinsichtlich
samt stellen wir fest, dass unsere Kun-      «Third Place» oder Lebensknotenpunkt. Beleuchtung erreichen wir mittlerwei-
dinnen und Kunden moderne Gastrono-          Bei allen anderen geht es um die rasche le konstant hohe Werte um 79. Unbe-
miekonzepte wünschen. Ein gelungenes         Verpflegung und Versorgung auf der Rei- friedigend sind wir aber punkto Sicher-
Beispiel hierfür ist das neue Tibits im      se. Sie haben das Potenzial zu einer De- heitsgefühl und Sauberkeit mit jeweils

                                                                                                         immobilia Februar 2016   |   7
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FOKUS          RETAIL

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74 Punkten. Hier haben wir andere Vo-        – Die Eignerstrategie gibt uns vor, dass      Erfahrungen mit der Umnutzung von Bahn-
raussetzungen als ein Shoppingcen-           wir die grössten Bahnhöfe zu Dienst-          hofsgebäuden in Convenience-Shops oder
ter. Ebenso sind Temperatur und Luft-        leistungszentren mit attraktiven kom-         Kioske gemacht und damit auch viel zur Be-
zug ein Manko. Wir prüfen deshalb, wo        merziellen Angeboten ausbauen. Darü-          lebung der Bahnhöfe beigetragen.
wir zielgerichtet durch forcierte bauliche   ber hinaus werden wir an qualitativen         – Wie viele Bahnhöfe sind von einer
Massnahmen eine bessere Aufenthalts-         und quantitativen Zielen wie finanziel-       solchen Entwicklung betroffen?
qualität schaffen können. Wichtig sind       les Ergebnis, Marktpositionierung, Kun-       – Im Rahmen einer Gesamtplanung mit
überdies Materialisierung, Sitzgelegen-      den- und Personalzufriedenheit, Sicher-       SBB Infrastruktur haben wir rund 500
heiten, moderne WC, Bike-Parkanlagen         heit und Nachhaltigkeit gemessen.             kleinere Bahnhöfe überprüft. Viele er-
und Wartesäle. Trotz alldem werden wir       – Ist es somit in der Kompetenz von           wirtschaften keinen positiven Ergebnis-
nie die Aufenthaltsqualität eines Shop-      SBB Immobilien, welche Bahnhöfe               beitrag. An rund 100 Standorten verlie-
pingcenters erreichen. Wir müssen da-        aufgewertet werden?                           ren wir aus Immobiliensicht sogar Geld.
                                                             – Innerhalb der finanziel-    Dort müssen wir neue Lösungen su-
    Gastronomie hat eine Schlüssel-                          len Vorgaben entschei-        chen, teilweise über ganze Streckenab-
funktion für Verkaufsflächen.»                               den wir autonom. Auslö-       schnitte. Das geht von der Suche neuer
                                                             ser für eine Aufwertung       Nutzungen und Mieter bis hin zum Ab-
                                                             sind in der Regel an gros-    bruch von Bahnhöfen. Diese Herausfor-
                                                             sen Bahnhöfen der Aus-        derungen betreffen häufig auch denk-
                                                             bau der Bahninfrastruktur     malpflegerische Aspekte, die wir mit
                                                             oder mögliche Umnut-          Unterstützung unserer SBB-internen
                                                             zungen bestehender Ge-        Denkmalpflegeabteilung aktiv mit den
                                                             bäude und Flächen. Wir        Kantonen angehen.
                                                             prüfen in diesem Zusam-       – Das bedeutet aber auch geringere
                                                             menhang seitens SBB Im-       Mietzinseinnahmen.
mit umgehen und unsere Vorteile nut- mobilien stets das Potenzial der betrof-              – Ein kleines Reisebüro oder ein Fahrleh-
zen. An einem Christkindmarkt muss es fenen Standorte.                                     rer zahlen natürlich nie die gleiche Mie-
beispielsweise winterlich kühl sein, da- – Wie steht es um die vielen kleineren            te wie ein avec-Franchisenehmer. Eine
mit ein solcher authentisch wirkt. Das Bahnhöfe? Können diese rentabel be-                 Neupositionierung oder Schliessung be-
gereicht uns dann in der Bahnhofshalle trieben werden?                                     deutet für unsere Abteilung, dass wir den
des Zürcher HB wiederum zum Vorteil. – An mittleren und kleineren Bahnhöfen                Ertrag anderswo kompensieren müssen.
– Damit bleiben die Shop-Türen als           sind Verkaufsflächen häufig mit dem Ti-       Primär stehen bei solchen Entscheiden
Barriere erhalten.                           cketverkauf der SBB kombiniert. Die Ab-       aber die Ergebniswirkung und das Er-
– Ja, das ist klimatisch nicht anders zu er- teilung Personalverkehr überprüft diese       scheinungsbild für unsere Kundinnen
reichen. Shop-übergreifende Verkaufs- Standorte aber aufgrund der Verschie-                und Kunden im Vordergrund.
zonen sind nur im Rahmen eines Ge- bung zum Online-Ticketverkauf regelmäs-                 – Spüren Sie die Verlagerung in den
samtumbaus denkbar.                          sig. Fällt dieser Teil weg, kann es für die   Online-Handel?
– Gibt  es Konzernvorgaben,      was  das    Betreiber finanziell manchmal eng werden.     – Flächenbereinigt sind unsere Umsät-
Verkaufsflächenangebot betrifft?             Wir haben aber seit mehreren Jahren gute      ze im vergangenen Jahr im Vergleich

                                             Master of Advanced Studies

                                             MAS Immobilienmanagement
                                             Start 12. Lehrgang: 7. September 2016
                                             Info-Veranstaltung: 15. März 2016, 17:45 Uhr, Au Premier, Zürich

                                             Konferenz

                                             Real Estate Asset und
                                             Investment Management
                                             6. April 2016, IFZ, Zug

                                             www.hslu.ch/immobilien, T +41 41 757 67 67, ifz@hslu.ch

8   |   immobilia Februar 2016
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
BIOGRAPHIE
 MARKUS STRECKEISEN
 (*1973) eidg. dipl. Immobilien-
 treuhänder und Master Real
 Estate Management HWZ, ist
 Leiter Bewirtschaftung bei SBB
 Immobilien und Vorstands-
 mitglied des Swiss Council of
 Shopping Centers SCSC.
 Seine berufliche Laufbahn
 führte ihn bei den SBB aus dem
 betrieblichen Kerngeschäft
 zum Bereich Immobilien, wo
 er in verschiedenen Bereichen
 und Funktionen tätig war.

zum Vorjahr um 1,5% zurückgegan-          bis zu 30% in den Online-Handel und        der Zukunft» für SBB Immobilien ein
gen. Vergleichbare, flächenbereinigte     ins Ausland fliessen, muss uns das aber    grosses Thema. Wir befassen uns inten-
Werte zum gesamten Detailhandel gibt      auch zu denken geben. Welchen Mehr-        siv mit Trends, die wir in unsere Stra-
es nicht, aber wir dürften damit besser   wert können wir bieten, damit der Kun-     tegie und künftige Projekte aufnehmen
dastehen als der stationäre Handel ins-   de trotz Online-Shopping noch in die Lä-   wollen.
gesamt. Ein Teil des Rückgangs ist kon-   den kommt?
                                                    – Wie lautet Ihre Antwort        SBB IMMOBILIEN: FAKTEN UND ZAHLEN
    Der Trend zum Shopping                          darauf?                          (Stand 2014)
                                                                                     Immobilienportfolios:
als Freizeitbeschäftigung drückt                    – Einerseits wird es eine Ver-   Bahnhöfe, Anlageobjekte und Bahnproduktion
tendenziell auf die Verkäufe.»                      schiebung im Nutzungsmix         Kommerzielle Flächen (Immobilien):
                                                    hin zu mehr Beratung, Ge-        15,3 Mio. m²
                                                    sundheitsangeboten        und    Anzahl Immobilien:
                                                    Dienstleistung geben. Ander-     4000 (davon 3500 Gebäude)
                                                    seits versuchen wir neue We-     Mietverträge: 35 600
                                                    ge mit einer Kombination aus     Drittumsatz Retail:
                                                                                     1,5 Mrd. CHF (37% Lebensmittel/Getränke,
                                                    Online- und Präsenzhandel zu     21% Restaurants/Take-aways, 12% Gesundheit/
junkturell bedingt, ein gewisser Teil ist gehen, beispielsweise mit Pickup-Stati-    Körperpflege, 10% Kiosk/Tabakwaren,
                                                                                     6% Elektronik/Foto/Musik, 14% Diverses)
auf den Trend zum Online-Shopping zu- onen von Händlern, die wir in die Mo-
                                                                                     Mietertrag: 417 Mio. CHF
rückzuführen. Mit unserem Nutzungs- bilitätskette der Reisenden integrieren.
                                                                                     Mitarbeiter (Vollzeitäquivalent):
mix mit einem Schwergewicht im Food- Der SBB Speedyshop im HB Zürich ist             817 (davon 334 RailClean)
Bereich sind wir insgesamt weniger stark ein Beispiel hierfür. Gemeinsam mit der     Investitionen 2015–2020:
exponiert als andere Verkaufsstandor- Migros und der Post ermöglichen wir es         3,2 Mrd. CHF
te. Besonders betroffen sind Non-Food- den Reisenden, ihre Lebensmittel nur
Branchen wie beispielsweise Bücher/ 30 Minuten nach Bestellung an der Ab-                           *IVO CATHOMEN
                                                                                                    Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor
Presse, Textil und Unterhaltungselekt- holstation mitzunehmen. Damit kann ich                       der Zeitschrift Immobilia.
ronik. Wenn vom Detailhandelsumsatz beim Umsteigen einkaufen und verpasse
der Schweiz von rund 100 Mrd. CHF von den Anschlusszug oder das Tram nicht.
derzeit 7% künftig in einigen Branchen Etwas breiter gefasst ist der «Bahnhof

                                                                                                                immobilia Februar 2016     |   9
MARKUS STRECKEISEN - UB Basel
IMMOBILIENPOLITIK                 MÄNGELRECHTE

Für ein Verbot der Abtretung 19
Die Rechtskommission des Ständerates befürwortet wie diejenige des Nationalrates ein
Verbot der Abtretung der Mängelrechte beim Verkauf von Eigentumswohnungen. Damit
geht die parlamentarische Initiative von Nationalrätin Petra Gössi in die Ausarbeitung.

Die Wahrnehmung von Mängelrechten ist für Käufer von Eigentumswohnungen ein hürdenreicher Weg. Eine Initiative soll Erleichterung bringen
(Foto: 123rf.com).

IVO CATHOMEN                                          Gemäss Auskunft von Petra Gössi war                    des HEV Schweiz, weiss aber den Haus-
ZUSTIMMUNG DER RECHTSKOMMISSION. Die              die Unterstützung ihres Vorhabens im                       eigentümerverband hinter sich, der den
Kommission für Rechtsfragen des Stän-             Vorfeld aber nicht vorbehaltlos, was da-                   Vorstoss in einer Stellungnahme unter-
derates (RK-S) hat an ihrer Sitzung vom           rauf schliessen lässt, dass eine verbind-                  stützt. Dieser sei aber kein HEV-Initiati-
2. Februar 2016 der parlamentarischen Ini-        liche Regelung zulasten der Generalun-                     ve, betont Petra Gössi.
tiative der Schwyzer FDP-Nationalrätin Pe-                                                                                         onkret geht es im
tra Gössi zugestimmt, wonach es den Ver-                Käufer gehen davon aus, dass                                            Vorschlag zur Anpas-
käufern von Eigentumswohnungen künftig                                                                                          sung des Artikels 219
verboten sein soll, die Mängelrechte ge-
                                                  durch die Mitwirkung des Notars an                                            OR darum, dass der
genüber Subunternehmern an die Käufer             der öffentlichen Beurkundung auch                                             Käufer einer neuen Ei-
abzutreten. Diese verpönte, aber gleich-          für die inhaltliche Ausgewogenheit                                            gentumswohnung das
wohl verbreitete Praxis führt dazu, dass          des Vertrags gesorgt sei. Das ist ein                                         unabdingbare Recht er-
die Käufer – zumeist Laien – die Mängel           Trugschluss.»                                                                 halten soll, vom Ver-
am Werk gegenüber den Subunterneh-                PROF. DR. HUBERT STÖCKLI, AUTOR DES GUTACHTENS «BAUHERRSCHAFT UND BAUMÄNGEL»
                                                                                                                                käufer die unentgeltli-
mern des Verkäufers geltend machen müs-           ZUHANDEN DES BUNDESAMTES FÜR JUSTIZ, 2013                                     che Beseitigung von
sen. Dies verursacht grossen Aufwand, weil                                                                                      Mängeln zu verlangen.
den Käufern die nötigen Dokumente und                                                                                           Dabei sind dem Ver-
Grundlagen fehlen oder der Subunterneh-                                                                                         käufer solche Mängel
men nicht mehr greifbar ist. Was bleibt,                                                                                        innert 60 Tagen ab der
sind Kosten für Gutachten, Rechtsberatung                                                                                       Entdeckung anzuzei-
– und schliesslich für die Behebung des           ternehmer und Verkäufer nicht überall gen. Für die Mängelrechte gelten weiter-
Schadens aus der eigenen Tasche. Auch die         gleich gut ankommen. Auch in Notariats- hin die Verjährungsfristen nach Gesetz
Fachkammer Stockwerkeigentum des SVIT             kreisen war die Begeisterung offenbar oder nach SIA-Regeln.
hat mehrfach auf die Übervorteilung der           nicht unbegrenzt. Petra Gössi, Juristin                         Für die Fachkammer Stockwerk-
Stockwerkeigentümer hingewiesen.                  und Mitglied des Vorstandsausschusses eigentum ist die Initiative ein Schritt in
                                                                                                             die richtige Richtung. Allerdings bedau-
                                                                                                             ert Kammerpräsident Michel de Roche,
                                                                                                             dass nicht auch das Thema der Mängel-

                    www.visualisierung.ch                                                                    rechte an gemeinschaftlichen Gebäude-
                                                                                                             teilen aufgegriffen worden ist (siehe da-
                                                                                                             zu Immobilia vom November 2015). Das
                                                                                                             Fehlen einer Rechtspersönlichkeit erfor-

10   |   immobilia Februar 2016
2

                              dert bei Mängeln an Dach, Fassade, Fens-     LANGER WEG. Mit dem Entscheid der RK-
                              ter und dergleichen den Umweg über die       S geht das Geschäft nun wieder zurück
                              Stockwerkeigentümerversammlung und           in die nationalrätliche Kommission, wel-
                              die Vertretungsermächtigung einzelner        che die Gesetzesänderung binnen zwei-
                              Eigentümer. Im Weiteren stellt Michel        er Jahre mittels einer Subkommission
                              de Roche zur Diskussion, warum nicht         oder unter Beizug der Verwaltung aus-
                              das Mängelrecht im Bau an und für sich       arbeitet und in die Vernehmlassung
                              angepasst und stattdessen Stockwerk-         schickt. Anschliessend wird sie wieder-
                              eigentümer eine Sonderstellung erhal-        um darüber befinden. Dieser Prozess
                              ten sollen. Nach seiner Meinung taucht       kann gemäss Auskunft des Parlaments-
                              das Problem überall dort am Bau auf,         dienstes aufgrund der Zahl der hängigen
                              wo Laien ein Generalunternehmen be-          Geschäfte durchaus auch mehr Zeit in
                              auftragen.                                   Anspruch nehmen oder – und danach
                                  Die Beschränkung auf das spezifische     sieht es im Moment aus – mit der eben-
                              Thema der Rechteabtretung im Stock-          falls pendenten parlamentarischen Initi-
                              werkeigentum ist gemäss Petra Gössi der      ative des vormaligen Nationalrates Mar-
                              politischen Praxis geschuldet. Für ein Pa-   kus Hutter (FDP, ZH) «Für faire
                              ket aus verschiedenen Anpassungen wä-        Rügefristen im Werkvertragsrecht» zu-
                              re das Risiko des Widerstandes von ver-      sammengelegt werden, was den Prozess
                              schiedenen Seiten grösser.                   beschleunigen würde.

Für alle, die grosse
Pläne haben

St.Gallen, 18.–20.03.2016                                       Patronat                              Veranstalter
Eigentum, Umwelt, Energie, Bau und Renovation
Eintritt frei ∙ immomesse.ch                                               H E V Kanton St.Gallen

                                                                                                    immobilia Februar 2016   |   11
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Dienstleister
Wincasa bietet Ihnen ein umfassendes
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von 750 Spezialisten, an 24 Standorten,
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Für uns sind strategische Beratung und
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Revitalisierung und Verkauf einer Immobilie
keine isolierten Abläufe, sondern zentrale
Schritte auf dem Weg zu einem erfolgreichen
Gesamtprojekt.

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IMMOBILIENPOLITIK        KURZMELDUNGEN

SCHWEIZ                         gen einigten sich beide Par-        LUZERN                              nanziert wird die Arena durch
                                teien auf eine Erhöhung der                                             Beiträge von Kanton (4 bis 6
KOMMISSION LEHNT                Arbeitgeber- und Arbeitneh-         WEG FREI FÜR                        Mio. CHF aus dem Swisslos-
«ELEKTROHEIZUNGS-               merbeiträge zur Sicherung           PILATUS-ARENA                       Sportfonds), Bund (3 Mio.
GESETZ» AB                      des Rentenalters 60 im Bau-         Die Realisierung der Sport-         CHF aus dem Nationalen
Die Kommission für Umwelt,      hauptgewerbe.                       und Eventhalle «Pilatus-Are-        Sportanlagenkonzept NASAK)
Raumplanung und Energie                                             na» in Luzern rückt näher.          und privaten Investoren. Am
des Ständerates (UREK-S)                                            Das Stadtparlament hat be-          28. Februar entscheidet das
lehnt die Motion der betref-                                        schlossen, ein 13 000 m2            Luzerner Stimmvolk über den
fenden nationalrätlichen                                            grosses Grundstück in der           Landverkauf. Läuft alles nach
Kommission ab, wonach der                                           Nähe der Allmend an die             Plan, wird die Pilatus-Arena
Bundesrat zu beauftragen                                            Eberli Sarnen AG zu verkau-         im Herbst 2019 eröffnet.
sei, dem Parlament in Zu-                                           fen, die dort die Saalsporthal-
sammenarbeit mit den Kanto-                                         le bauen will. Die Gesamtin-
nen gesetzliche Rahmenbe-                                           vestitionen belaufen sich
dingungen zu unterbreiten,                                          nach heutigen Schätzungen
damit die heute noch beste-                                         auf rund 200 Mio. CHF, da-
henden Elektroheizungen bis     ZÜRICH                              von soll die Sporthalle unge-
spätestens 2025 grösstenteils                                       fähr 30 Mio. CHF kosten. Fi-
durch effizientere Heizsyste-   KUNDENFREUND-
me ersetzt werden. Das An-      LICHERE BAUBEWIL-
liegen sei bei der Beratung     LIGUNGSVERFAHREN                    ANZEIGE
zur Vorlage der Energiestra-    Weil die Anforderungen an
tegie berücksichtigt worden     die Baubewilligungsverfah-
und teilweise bereits in Um-    ren in den letzten Jahren im-
setzung begriffen.              mer komplexer geworden
                                sind, hat die Stadt Zürich die
                                internen Prozesse überarbei-
                                tet. In Zukunft sollen die
                                Verfahren koordinierter, ver-
                                lässlicher und rascher ver-
                                laufen. Dafür hat die Stadt
                                eine neue elektronische
                                Plattform für die Erstellung
                                von Bauentscheiden einge-
                                führt, auf die alle beteiligten
                                Ämter zugreifen können. Zu-
                                dem will der Stadtrat eine
                                Anlaufstelle («Helpline») für
DELEGIERTE                      Bauherrschaften einrichten,
GENEHMIGEN                      die Probleme bei der Umset-
MANTELVERTRAG                   zung von Auflagen haben.                      Die Dienstleistungen der Vebego AG
Die Delegierten des Schwei-
zerischen Baumeisterver-
                                Weiter wurde die Rolle der
                                Kreisarchitekten gestärkt,                    So individuell, wie Sie
bands haben Mitte Januar
der Verlängerung des Lan-
                                damit sich die Gesuchsstel-
                                ler nur noch an eine zentrale
                                                                              es wünschen
desmantelvertrags (LMV) für     Anlaufstelle wenden müssen.
das Bauhauptgewerbe zuge-
stimmt. Damit tritt die Ver-
handlungslösung, auf die
sich der Baumeisterverband
und die Gewerkschaften im
Dezember geeinigt haben,
per sofort in Kraft, und der                                                  Facility Service
Landesmantelvertrag wird                                                      nach Mass.
bis Ende 2018 verlängert.
Anstelle von Lohnerhöhun-

                                                                                                               immobilia Februar 2016   |   13
                                                          Inserat 92x132mm_Corporate.indd 1                                    11/26/2015 11:49:06 AM
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Real Estate Symposium

Real Estate 2016  Weitere
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Digitale Immobilienwelt:
Zukunft oder bereits Realität?
Mittwoch, 6. April 2016
Kultur- und Kongresszentrum TRAFO, Baden
Obere Mall, Trafohalle

                                             Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB
                                                     Schweizerische Maklerkammer SMK
                                                       Facility Management Kammer FM

Mit Unterstützung von:                                 Schätzungsexperten-Kammer SEK

                                                                            Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB
                                                                                      Schweizerische Maklerkammer SMK
                                                                                        Facility Management Kammer FM
                                                                                        Schätzungsexperten-Kammer SEK
IMMOBILIENPOLITIK            POLIT-KOLUMNE

SANIERUNGSTUNNEL
BESTE LÖSUNG AM GOTTHARD
  Am 28. Februar 2016 stim-      Tunnelröhre saniert werden,       sämtliche Lastwagen und Per-         gen somit klar. Dieser stellt
men wir über die von Bundes-     ohne die Strassenverbindung       sonenwagen auf die Schiene           einen realen Mehrwert in
rat und Parlament erarbeitete    unterbrechen zu müssen. Um-       verladen werden. Und dafür           Form eines Bauwerks dar. Er
Bestvariante für die notwen-     wegverkehr über die Alpen-        braucht es riesige Verladesta-       verbessert bzw. hält die Ver-
dige Sanierung des Gotthard-     pässe am San Bernardino,          tionen, welche die Landschaft        fügbarkeit der Nord-Süd-Ach-
Strassentunnels ab.              Simplon, Gotthard oder am         für Jahre verunstalten.              se – auch für kommende Sa-
                                 Grossen Sankt Bernhard wird                                            nierungen – aufrecht. Und
Heute kreuzen sich im Gott-      so verhindert. Und der Kan-       Weiteres gravierendes Man-           schliesslich erhöht er die Si-
hard-Strassentunnel auf einer    ton Tessin bleibt dank des Sa-    ko: Die Verladelösung hat nur        cherheit für die Verkehrsteil-
Strecke von rund 17 Kilome-      nierungstunnels stets erreich-    zwei Drittel der Kapazität des       nehmer. Mehrverkehr durch
tern Lastwagen und Autos auf     bar.                              Strassentunnels. Die Verla-          den Gotthard ist hingegen
engstem Raum. Im Vergleich                                         destationen wären damit von          durch Gesetz und Verfassung
mit 19 anderen europäischen      Gegner des Sanierungstun-         Anfang an vollkommen über-           ausgeschlossen.
Strassentunnels bezüglich        nels fordern eine provisori-      lastet.
Tunnelsicherheit wurde der       sche Verladelösung – ohne                                              POLIT-KOLUMNE
Gotthard an den Schluss der      dauerhaften Nutzen. So unbe-                                           In der Polit-Kolumne berichten eidgenössi-
                                                                   Hinzu kommt ein rechtliches          sche Parlamentarier über aktuelle Debat-
Rangliste gesetzt.               stritten die Notwendigkeit der    Risiko. Kein Kanton wird die         ten, Standpunkte, Abstimmungen und den
                                 Sanierung ist, so unbestritten                                         Politikalltag in Bern.
                                                                   Kulturland fressenden Ver-
Nur ein Sanierungstunnel         ist auch, dass der Gotthard-      ladestationen und den da-
macht aus dem gefährlichen       Strassentunnel jeweils alle 30    mit verbundenen massiven
Tunnel mit Gegenverkehr          bis 40 Jahre saniert werden       Mehrverkehr aufnehmen wol-
und ohne Pannenstreifen ein      muss. Mit anderen Worten:         len. Die Platzierung der Ver-
Tunnelsystem mit moderns-        Jede nachfolgende Generation      ladestationen droht durch
ten Sicherheitsstandards. Es     wird gezwungen sein, wieder-      langwierige rechtliche Aus-
ist unverständlich: Der neue     um in eine provisorische Ver-     einandersetzungen mit un-
Bahntunnel durch den Gott-       ladelösung zu investieren.        gewissem Ausgang stark
hard erfüllt höchste Sicher-                                       verzögert oder sogar ver-
heitsansprüche. Beim Stras-      Das kostet unsere Nachkom-        unmöglicht zu werden.
sentunnel wollen die Gegner      men nicht nur viel Geld, son-
nicht einmal die heute inter-    dern sie müssen auch wert-        Die Vorteile des geplanten Sa-
national üblichen Sicherheits-   volles Kulturland im Umfang       nierungstunnels überwie-
standards.                       von rund 20 Fussballplät-
                                 zen je Verladestation bereit-
Mit dem Bau des Sanie-           stellen. Denn während der          THIERRY BURKART
                                                                    ist Nationalrat FDP, Baden.
rungstunnels kann die alte       Sanierungsdauer müssten

                                    «Unterfordert?»
                                    Aus- und Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte in der Immobilienwirtschaft.

                                                    Weitere Infos unter: www.svit-sres.ch

                                                                                                                immobilia Februar 2016       |   15
IMMOBILIENWIRTSCHAFT                  SHOPPINGCENTER

Spagat zwischen On- und Offline
Die Shoppingcenter-Analyse des Immobiliendienstleisters Wincasa bestätigt
die unsichere Wirtschaftslage. Chancen bestehen in der geschickten Kombination
von On- und Offline.

                                                                                      VERÄNDERUNG DER FLÄCHENPRODUKTIVITÄT
                                                                                      Produktivität in CHF/m2, Veränderun Q3/15 geg. Q3/14 in %, nominal
                                                                                                                                                                 +/− in %
                                                                                             Warenhäuser/Lebensmittel                    7100                         −5,6

                                                                                                              Bekleidung             4300                             −0,7

                                                                                                     Schuhe/Lederwaren              3500                              −4,1

                                                                                                                  Medien                    8400                      −4,0

                                                                                                         Bijouterie/Optik                    9400                     −5,9

                                                                                                      Coiffure/Kosmetik                         10 300                  1,6

                                                                                                   Hobby/Freizeit/Sport             3500                              −11,9

                                                                                                            Gastronomie                  7000                         −1,4

                                                                                                        Dienstleistungen                             14 300           −11,4

                                                                                                            Durchschnitt                 7500                         −5,3

                                                                                      UMSATZENTWICKLUNG IM DETAILHANDEL
                                                                                      im Vergleich zum Vorjahresquartal

                                                                                        Q3/14                                                                 +4,0%

                                                                                        Q4/14                                       0,0%

                                                                                         Q1/15            −2,6%

                                                                                         Q2/15     −3,6%

                                                                                         Q3/15                 −1,9%

                                                                                       Der Rückgang der preisbereinigten Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,9%
                                                                                       zeigt mit einer Differenz von 2.1 Prozentpunkten (PP) zum nominalen Wert nachdrücklich
                                                                                       den Beitrag der Preisentwicklung am Ausmass des Rückgangs des Gesamtumsatzes. Die
                                                                                       negative Teuerung relativiert beispielsweise erneut mit einem Plus von 2,1% für die Branche
                                                                                       Medien das mit −6,1% negative nominale Ergebnis. Hervorzuheben ist ferner die Entwick-
                                                                                       lung der Bekleidungsbranche, die sich nach zwei Quartalen mit einem Absatzminus von je
                                                                                       ca. 8% mit 1,6% Rückgang im 3. Quartal etwas stabilisiert hat. Die Branche Dienstleistungen
                                                                                       erzielte preisbereinigt 11,7% weniger Umsatz als im Vorjahresquartal, wofür vor allem die
                                                                                       Zahlen der Reisebranche verantwortlich sind.

Die sinkenden Preise für Konsumgüter relativieren den Umsatzrückgang des Detailhandels. Es bleibt aber ein geringerer Umsatz.

RED.                                                  Am härtesten betroffen sind nach An-                   leute gehen davon aus, dass es für den
NICHT SCHLECHT, ABER AUCH NICHT RICH-             gaben der Research-Abteilung von Winca-                    Einzelhandel in naher Zukunft schwie-
TIG GUT. Vor einem Jahr konnten für das           sa die Bereiche Hobby, Freizeit, Sport und                 rig bleibt. Dazu Philipp Schoch, Be-
3. Quartal mit einem nominalen Umsatz-            Dienstleistungen. Diese Entwicklung ist                    reichsleiter Center Management von
plus von 3,4% positive Zahlen vermel-             nicht nur im Umsatz, sondern auch bei der                  Wincasa: «Mit Innovation und kreativen
det werden. Das legt für das 3. Quartal           Flächenproduktivität spürbar: Diese ging                   Aktionen lassen sich gute Einkaufserleb-
2015 eine anspruchsvolle Vergleichsba-            in den genannten Bereichen jeweils um                      nisse schaffen.» Wincasa ist daran, Shop-
sis. Denn während letztes Jahr die Fuss-          über 11% zurück. «Bei der Outdoor- und                     pingerlebnisse für die neue Generation zu
ball-WM noch Umsatz brachte, sorgten              Reisebranche ist mehr noch als andernorts                  testen. So rüstet der Shoppingcenter-Be-
ungünstige Verkaufstage und die grosse            ein Umdenken gefragt, das bereits begon-                   treiber der Schweiz seine Center mit so-
Hitze im Sommer 2015 für weniger erfolg-          nen hat», ist sich Philipp Schoch sicher.                  genannten Beacons aus. Das sind kleine
reiche Geschäfte. Gegenüber dem Vor-              In diesem grundsätzlichen Wandel gelte                     Sender, die technikaffinen Kunden per
quartal (-5,2%) schneidet das 3. Quartal          es vor allem den gekonnten Spagat zwi-                     Smartphone bei ihrer Shoppingtour Infor-
besser ab. Allerdings ist trotz all dieser        schen On- und Offline-Handel zu üben. Der                  mationen und Tipps zuspielen.
berechtigten Relativierungen der Trend            stationäre Einzelhandel ist seit längerem
im ganzen Jahr negativ – und zwar, weiss          vom wachsenden E-Commerce gefordert.                       Quelle: Shopping Center Analyse Wincasa.
Philipp Schoch, «verlaufen die Trends von
Umsatz und Flächenproduktivität weitge-           NEUE EINKAUFSERLEBNISSE SCHAFFEN. Für
hend im Gleichschritt rückläufig».                Prognosen ist es noch früh, aber Fach-

16   |   immobilia Februar 2016
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Düstere Zeiten für Shoppingcenter
Viele Experten gehen davon aus, dass sich die Situation der Shoppingcenter und des
Detailhandels bezüglich Umsatzrückgang, Flächenreduktion und Filialschliessungen
weiter verschärfen wird. Der «Shoppingcenter Marktreport 2016» bestätigt diesen Trend.

HANDLUNGSBEDARF FÜR ENTWICKLER UND BETREIBER VON SHOPPINGCENTERN
Skala: 1 – kein Handlungsbedarf, 2 – Handlungsbedarf, 3 – grosser Handlunsgbedarf.

           Umsetzung Eventmarketing
                  und Ausstellungen

                 Ausbau der Center-
     Dienstleistungen und -Services

         Optimierung Mall-Architektur

                Implementierung von
              Multichannel-Elementen

              Ausbau und Optimierung
                 Gastronomieangebot

               Optimierung Mietermix

          Entwicklung und Umsetzung
                  Mood-Management

                 Entwicklung Strategie
         (Positionierung und Branding)

          Umsetzung Revitalisierung/
          Erneuerung Shoppingcenter

                                         1.50   1.60   1.70   1.80   1.90   2.00   2.10   2.20   2.30   2.40   2.50

Bild: Das Shoppi Tivoli in Spreitenbach ist mit über 150 Geschäften und rund 80 000 m2 Verkaufsfläche das grösste Einkaufscenter der Schweiz.

RED.                                                                 sehr schwierige Zeiten. Es sind mehre-           sich bei dem grossen Spiel und dem
RÜCKBLICK 2015. Bis Juni 2015 verlor der                             re Gründe, die zu den teilweise massi-           noch grösseren Kampf um den Kun-
Schweizer Detailhandel gemäss GfK                                    ven Verlusten geführt haben. Einige der          den und Konsumenten neu erfinden.
Switzerland rund 1,9% gegenüber der                                  Betroffenen müssen ein- bis zweistellige         Die grössten Herausforderungen in der
Vorjahresperiode. Zum Vergleich: Im                                  Umsatzrückgänge hinnehmen, bei ande-             Shoppingcenter-Branche sind nachfol-
ersten Semester 2014 lagen die Umsät-                                ren geht es um die nackte Existenz.              gend beschrieben.
ze noch um +1,4% gegenüber der Ver-
gleichsperiode im Jahr 2013.                                           Rund 60% der befragten Experten erwarten im statio-
    Als treibender Faktor für diese Ent-
wicklung wird der Einkaufstourismus
                                                                     nären Handel in den nächsten zwei bis drei Jahren tiefere
verantwortlich gemacht. Denn seit der                                Umsätze. Das sind 69% mehr als noch vor einem Jahr.»
Aufhebung des Euro-Franken-Min-
destkurses im Januar 2015 hat der Ein-
kaufstourismus im grenznahen Ausland
nochmals einen neuen Schub erhalten.
Insbesondere Lebensmittel und Droge-
rieartikel kaufen Schweizer derzeit ger-
ne im grenznahen Ausland ein.
    Als Motiv für den Einkauf im Aus-                                    Der Branche wird zunehmend be-               MOBILITÄT UND ERREICHBARKEIT. Shop-
land wird laut einer Studie der Univer-                              wusst, dass gewohnte Denk- und Verhal-           pingcenter und Shopping-Destinatio-
sität Sankt Gallen der günstigere Preis,                             tensmuster keine Gültigkeit mehr haben           nen müssen für den Kunden einfach,
die Erhältlichkeit anderer Produkte als in                           und die Spielregeln durch neu dazuge-            schnell und bequem erreichbar sein, und
der Schweiz und die grössere Auswahl                                 kommene Teilnehmer wie E-Commer-                 zwar sowohl mit dem Auto, als auch mit
genannt. Der geschätzte Verlust durch                                ce, Online-Handel und Multichanneling,           den öffentlichen Verkehrsmitteln, dem
die Einkäufe im Ausland für die Schwei-                              aber auch durch das veränderte Kon-              Velo und zu Fuss. Der Kunde wird bei
zer Detailhandelsbranche wird auf circa                              sumverhalten der Gesellschaft neu de-            der Wahl, welches Center er besuchen
9 Mrd. CHF geschätzt.                                                finiert werden.                                  möchte, eine unkomplizierte Erreichbar-
                                                                         Es scheint klar zu werden, dass es           keit sehr hoch gewichten.
NEUE KONZEPTE GESUCHT. Sowohl der klas-                              kein Zurück gibt und es nicht mehr so
sische Einzelhandel als auch die Shop-                               sein wird, wie es einmal war. Deshalb            ÖFFNUNGSZEITEN. Die moderne Gesell-
pingcenter erleben momentan durch                                    müssen sich Handel und Shoppingcen-              schaft und entsprechend auch die Kon-
die teilweise hohen Umsatzeinbussen                                  ter diesen neuen Regeln anpassen und             sumenten möchten «alles, und wenn

18   |     immobilia Februar 2016
5

                                              möglich, sofort». Shoppingcenter wer-       ne Omnichannel-Beziehung aufzubauen
                                              den immer mehr auch zu Freizeitdes-         und zu pflegen.
                                              tinationen, wo Unterhaltung, Erlebnis
                                              und «Socialising» neben dem rationalen      HOSPITALITY-MANAGEMENT. Heute       geht
                                              «Einkaufen» eine immer grössere Rol-        die Entwicklung vom Shoppingcenter-
                                              le spielen. Es erscheint daher logisch,     Management zum Hospitality-Manage-
                                              dass sich die Öffnungszeiten moderner       ment. Moderne «State of the Art»-Shop-
                                              Shopping-, Leisure- und Entertainment-      pingcenter empfangen ihre Kunden mit
                                              Center den Bedürfnissen und Möglich-        Welcome-Desks, Concierges und Valet-
                                              keiten der Gesellschaft anpassen müs-       Parking. Gezielte Services und Dienst-
                                              sen. Sie sollten entsprechend dann offen    leistungen wie gekühlte Schliessfächer,
                                              sein, wenn die Menschen Freizeit haben.     Lounges oder Heimlieferservice runden
                                                                                          das Ganze ab. Damit bieten sie einen re-
                                              MULTICHANNELING. Um mit den Kunden          levanten Mehrwert und geben den Be-
                                              von heute zu kommunizieren, muss man        suchern das Gefühl, tatsächlich willkom-
                                              sie auch auf allen Kanälen erreichen kön-   men zu sein.
                                              nen. Die Gesellschaft ist es heutzutage
                                                                                          Quelle: Shoppingcenter Marktreport 2016, StoffelZurich,
                                              gewohnt und erwartet es, auf allen mög-     www.stoffelzurich.ch
                                              lichen Kanälen angesprochen zu wer-
                                              den. Deshalb ist die Präsenz auf diesen
                                              «Channels» auch für ein Shoppingcen-
                                              ter wichtig, um mit seinen Kunden ei-

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                Andreas Ingold, Vorsitzender der Geschäftsleitung

Livit AG Real Estate Management
Altstetterstrasse 124 Postfach 8048 Zürich www.livit.ch

                                                                                                                   immobilia Februar 2016       |   19

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          NR. 11 |
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   NOVEMB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ER                 2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            82. Jahrg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ang               | Erscheint
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    monatlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    | CHF 6.–
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              | www.svit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ch

                                                                                                                                                                                .svit.ch
                                                                                                                                                                    6.– | www
                                                                                                                                                            h | CHF
                                                                                                                                               t monatlic
                                                                                                                                    | Erschein
                                                                                                                     83.   Jahrgang
                                                                                                              2016
                                                                                                   | JANUAR
                                                                                            NR. 01

                                                                                                                                                                                      NR. 10 | OKTOBER
                                                                                                                                                                                                       2015                 82. Jahrgang |                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ch
                                                                                                                                                                                                                                           Erscheint monatlich                                                                                                                                                                                                                                                                         | www.svit.
                                                                                                                                                                                                                                                               | CHF 6.– | www.svit                                                                                                                                                                                                                                          | CHF 6.–
                                                                                                                                                                                                                                                                                    .ch                                                                                                                                                                                                                          monatlich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ang                 | Erscheint
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     82. Jahrg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               R 2015
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        DEZEMBE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               NR. 12 |
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                                                                                                                                                                                                                                                                                  AMELIE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           -THERE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       S MAYE
                                                                                                                                                                                                                                                                                      LANGZEIT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           STRATE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  GIE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       R
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           N FÜR DA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   S STOCK

                                                                                                                                                                           LM
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 WERKEIG

                                                                                                                                                                     WILHE
                                                                                                                                                                                                                                                                    IMMOBI                                                                                  ENTUM
                                                                                                                                                                                                                                                                          LIENPOL
                                                                                                                                                                                                                                                                   IMMOBI
                                                                                                                                                                                                                                                                                  ITIK. Wah                                                                                              –                                                                                      SEITE 04
                                                                                                                                                                                                                                                                                            lausgang

                                                                                                                           A
                                                                                                                                                                                                                                                                         LIENWIR                       weckt Erw

                                                                                                                     SASCH
                                                                                                                                                                                                                                                                                 TSCHAF                          artungen
                                                                                                                                                                                                        04                                                        IMMOBI                 T. Logistik
                                                                                                                                                                                , SEITE                                                                                  LIENREC                     - und Indu           ....................

                                                                                                                                                                          STMENT                                                                                               14HT. Han
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                strieimm           dlungsbeda                       ....................
                                                                                                                                                   INVE                                                                                                                                                   ......                                                                                              obilien als                                                 ....................

                                                                                                                                           ITÄT IM
                                                                                                                                                                                                                                                                                       ................                                                           rf im Stoc                                                                                                                             10
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Anlagea                                                        .....

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           STEFAN
                                                                                                                                                                                                                                                                          ........
                                                                                                                                                                                                                                                         ................                                                                                                                     kwerkeigen                                                lternativ
                                                                                                                                   KREATIV                                                                                      n Druck                                                            ...............
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     28
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 tum ....................                                       e .............. 34
                                                                                                                      ÜBER                                                                            n erhöhe                                                                  ................
                                                                                                                                                                                             ivzinse                                                         ................                                         34                                                                                                                    ....................
                                                                                                                                                                                    – Negat                                               ................                                                .........                                                                                                                                                ....................

                                                                                                                                                                      estment
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ZANETTI
                                                                                                                                                                                                                       ................                                                ................                                                                                                                                                                                                42

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           LI
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          ..........
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ZIMMER
                                                                                                                                                                                ................                           ........
                                                                                                                                         IRTSCH                  euern ........                          g................
                                                                                                                                  ILIENW               tisch ern                                 chaftun
                                                                                                                           IMMOB                energe                               Bewirts
                                                                                                                                                                  ion in der

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   JOËLLE
                                                                                                                                        Richtig
                                                                                                                                  HAUS.                alfluktuat                                                                                SOZIALE NETZ
                                                                                                                            BAU &               Person                                                                                                                       WERKE
                                                                                                                                          ERUF.                                                                                        IM WOHNBEREI
                                                                                                                            IMM OB ILIENB                                                                                                                    CH – SEITE 04                                                                                                                                                                                                                                            6–        SEITE 04
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           GSMA                                               RKT 201                                                                                                                           ...................
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    WOHNUN
                                                                                                                                                          IMMOBILIENPO                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ....................
                                                                                                                                                                                  LITIK. Wohnbudget                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ....................                                                 16
                                                                                                                                                                                                                  der Schweizer Hausha                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    rholt ..........                               ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ...........
                                                                                                                                                          IMMOBILIENW                                                                      lte seit Jahren stabil...................                                                                                                                                                                                                                                                       r ist übe                              e ....................
                                                                                                                                                                               IRTSCHAFT. Stephan
                                                                                                                                                                                                                   Jung zur Zukunf                                                   ......... 12                                                                                                                                                                                                                        hnungsziffe                                   gsnachfrag                                                         66
                                                                                                                                                          VERBAND. Valuatio                                                          t des stationären                                                                                                                                                                                                                 ITIK. Lee
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 rwo                       t Wohnun                                                                             ..........           ....................
                                                                                                                                                                                          n Congress: Preis                                             Detailhandels .............                                                                                                                                                                           LIENPOL                     erung treib                                                 ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           ....................
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wert ......................................                                                                                                        IMMOBI                   T. Zuwand                                        ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        TSCHAF               2015..........
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ....................
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               LIENWIR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   te Campus
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               20   |   immobilia Februar 2016
IMMOBILIENWIRTSCHAFT             MARKTREPORT 2016

«Der Mietermix ist sehr wichtig»
Patrick Stäuble, Centerleiter und Vorsitzender der Geschäftsleitung vom Shoppi Tivoli
in Spreitenbach, ist davon überzeugt, dass man trotz Online-Handel ein profitables
Einkaufscenter betreiben kann.

RED.                                         Denner und auch einen Aldi, ebenfalls un-     – Wie schätzen Sie persönlich die
– Welches sind momentan die grössten         ter einem Dach. Der Kunde kauft heute         Entwicklung der Gesellschaft in Bezug
Herausforderungen an das Manage-             nicht nur noch bei einem Brand ein, son-      auf das Konsumverhalten ein?
ment von Shoppingcentern generell            dern er möchte die komplette Auswahl an       – Das Konsumverhalten ist viel individu-
und bei Ihnen im Shoppi Tivoli?              einem Ort haben. Und das bieten wir. Man      eller geworden. Flexibilität der Anbieter
– Dem Kunden den Mehrwert des statio-        kann also sagen, dass sich die vielfältige    wird grossgeschrieben, denn wenn der
nären Handels aufzuzeigen. Einen ande-       Eigentümerschaft des Centers auch posi-       Kunde etwas will, will er es am besten
ren, interessanten Mietermix bieten als in   tiv auf das Angebot auswirkt, da wir nicht    gleich sofort. Er kauft dementsprechend
anderen Einkaufscentern oder im Internet     nur aus einem Holz geschnitzt sind. Wei-      dann ein, wenn er Zeit und vor allem Lust
vorhanden ist. Das Center-Management         ter kann die Infrastruktur des Centers als    hat. Zudem ist der Kunde auch preissen-
muss die Nebenkosten generierenden Tä-       USP angesehen werden. Mit drei völlig ver-    sibler geworden, da die Vergleichsmög-
tigkeiten überprüfen, um auch in dieser      schieden konzipierten Malls heben wir uns     lichkeiten grösser geworden sind.
Hinsicht für internationale wie nationa-     von anderen Einkaufscentern bereits archi-    – Bezeichnen Sie E-Commerce oder
                                                                tektonisch ab und bie-     Online-Shopping als Konkurrenz für
                              Die sofortige                     ten der Kundschaft drei    Shoppingcenter?
                                                                andersartige Welten.       – Ja, sicher. Es ist aber auch eine Chan-
                         Verfügbarkeit der
                                                                – Welche Mass-             ce. Wer hat nicht schon einmal etwas be-
                         Waren und eine                         nahmen zur langfris-       stellt, das er dann doch nie verwendet
                         persönliche Beratung                   tigen Erfolgssiche-        oder zurückgeschickt hat? Was im Online-
                         sind unsere grössten                   rung für das Shoppi        Shopping ganz klar fehlt, ist die persön-
                         Chancen.»                              Tivoli gewichten           liche Beratung. Ein Tipp von Mensch zu
                         PATRICK STÄUBLE
                                                                Sie persönlich am          Mensch, besprechen, diskutieren, testen,
                                                                höchsten?                  tasten, anziehen, anfühlen, ausprobieren
                                                                – Der Mietermix ist wie    und sich dabei wohlfühlen. Diese Vorteile
                                                                mit Sicherheit für jedes   müssen Shoppingcenter den Konsumen-
                                                                Shoppingcenter einer       ten weiterhin schmackhaft machen.
                                                                der wichtigsten Punk-      – Wo sehen Sie den grössten Handlungs-
le Brands als Vermieter attraktiv zu sein. te. Dazu gehört auch ein vielfältiges Gas-      bedarf beim Detailhandel?
Center-Events und/oder Werbung müs- tronomieangebot, das es dem Kunden                     – Im stationären Handel einzukaufen bie-
sen zur richtigen Zeit und mit den richti- ermöglicht, zu verweilen. Ein weiterer          tet dem Kunden viele Vorteile, aber keine
gen Instrumenten umgesetzt werden, um wichtiger Punkt ist, wie schon erwähnt,              Frage, neue Konzepte müssen entwickelt
den Kunden erreichen zu können.              das Verkaufspersonal. Ich appelliere an       werden, und die digitalen Kanäle müssen
– Wo  sehen  Sie die grössten  Chancen,      die Arbeitgeber, die Arbeitsbedingungen       in den stationären Handel integriert wer-
aber auch die grössten Gefahren              für ihre Angestellten attraktiv zu halten,    den. Die Preispolitik in der Schweiz sollte
für die Schweizer Shoppingcenter             damit diese wiederum den Spass an der         definitiv überarbeitet werden. Aber nicht
und für das Shoppi Tivoli?                   Arbeit nicht verlieren und weiterhin der      nur Politiker und Anbieter alleine müssen
– Die  grössten  Chancen    liegen   in  der Kundschaft mit Freude und Kompetenz           einen Schritt machen. Auch ein Schritt
Dienstleistung Verkauf. Wir müssen ler- beratend zur Seite stehen.                         seitens Kundschaft wäre natürlich schön.
nen, wieder gerne Dienstleister zu sein – Wie beurteilen Sie die Entwicklung               Ein Schritt in Richtung Schweizer Anbie-
und mit Freude zu verkaufen. Die soforti- weg vom reinen Einkaufszentrum                   ter und nicht über die Grenze.
ge Verfügbarkeit der Waren oder eine per- (Konsumtempel) hin zum Freizeit- und             – Wie wichtig ist Gastronomie
sönliche, gute Beratung sind die grössten Erlebnis-Center, und wohin                       für Ihr Center?
Chancen. Die grösste Gefahr stellen die entwickelt sich das Shoppi Tivoli                  – Sehr wichtig. Der Kunde möchte zwi-
Hindernisse dar, die wir in der Schweiz diesbezüglich?                                     schen oder nach dem Einkaufen etwas es-
haben wie beispielsweise Überregulie- – Ob ein Einkaufszentrum durch ein Kino              sen oder trinken und sich austauschen.
rungen, Öffnungszeiten und Angst vor In- oder Schwimmbad attraktiver ist, hängt            Das Ambiente spielt dabei eine ebenso
vestitionen wegen Parkplatzbeschränkun- vom Standort ab. Wir eröffnen ab Ende              wichtige Rolle wie die Abwechslung im
gen. Aber auch der starke Franken, die November zwar das «FlowerPower30» mit               Angebot selbst.
grosse Reisetätigkeit der Schweizer sorgt einem innovativen Fitness- und Wellness-         – Warum lohnt sich ein Besuch
für einen Abwanderung der Umsätze.           angebot, dennoch wird das Shoppi Tivoli       im Shoppi Tivoli?
– Das Shoppi Tivoli ist ja das grösste       auch weiterhin in erster Linie für die Be-    – Wir sind eines der grössten Einkauf-
Shoppingcenter der Schweiz. Hat              schäftigung «Shoppen» stehen. Wir kon-        scenter mit einem sehr guten Ladenmix.
das Shoppi Tivoli auch weitere USP?          zentrieren uns auf die Vielfalt nationaler    Ausserdem bieten wir unseren Kunden
– Wir haben die grösste Auswahl an Fa- wie internationaler Brands. Abgerundet              regelmässig stattfindende Events, genü-
shion Brands unter einem Dach, kein an- wird die Kernkompetenz mit einem ab-               gend Parkplätze und attraktive Öffnungs-
deres Einkaufscenter kann dies bieten. Im wechslungsreichen Angebot in der Gast-           zeiten, und zwar von Montag bis Sams-
Food-Bereich haben wir Migros, Coop, ronomie und dem Personal-Shopping.                    tag von 9 bis 20 Uhr.

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