JAN WENGELER ÜBER DIE MALL OF SWITZERLAND - SEITE 04 - SVIT Schweiz
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
NR. 01 | JANUAR 2018 85. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 7.– | www.svit.ch JAN WENGELER ÜBER DIE MALL OF SWITZERLAND – SEITE 04 IMMOBILIENPOLITIK. Umgang mit Buchungsplattformen im Mietwesen............................................. 10 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Renditehunger stützt Immobilienpreise.......................................................... 16 BAU & HAUS. Glasfassade als Wärmeregulator................................................................................................................ 44
Waermepumpe_82x195_CH 07.05.14 13:24 Seite 1 EDITORIAL AUF EIN WORT Axialventilator einer Weishaupt Luft-Wasser-Wärmepumpe mit strömungsoptimierter Kontur („Eulenflügel“) ORTSBILDSCHUTZ VOR VERDICHTUNG – ODER UMGEKEHRT? ANDREAS INGOLD «In den Städten steht die offensive Inventarisierung von ganzen Gebäude- gruppen und Quar- tieren einer Entwick- lung nach innen entgegen.» Zwei in der Wintersession eingereichte par- lamentarische Initiativen legen den Finger auf einen wunden Punkt in unserer Raumpla- nungsgesetzgebung: den Zielkonflikt zwischen Natur- und Heimatschutz – namentlich dem Bundesinventar der schützenswerten Orts- bilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) – einerseits und die angestrebte innere Verdichtung im Siedlungsgebiet anderseits. Im ISOS sind mittlerweile nicht weniger als 1274 Objekte vermerkt, also Siedlungen mit mindes- tens zehn Hauptbauten. Für sie gilt die unge- schmälerte Erhaltung. Nehmen wir als Beispiel die Stadt Zürich. Hier sind 76% des Siedlungs- gebiets in Substanz, Struktur oder Charak- Die Kunst der leisen Kraft. ter als erhaltenswert bezeichnet. Das Raum- Die zuverlässigen Hocheffizienz-Wärmepumpen von Weishaupt planungsgesetz wiederum fordert in Art. 1, die holen die Wärme aus der Luft. Sie tun das nicht nur ausdauernd Siedlungsentwicklung nach innen zu lenken und kraftvoll, sondern auch extrem leise. Dafür sorgen unter anderem und kompakte Siedlungen zu schaffen. Gerich- die speziell geformten Ventilatoren, die den lautlosen Eulenflug te stellen den Schutz gemäss ISOS regelmäs- zum Vorbild haben. sig über die Interessen von Grundeigentümern. Weishaupt AG, Chrummacherstrasse 8, 8954 Geroldswil ZH In der engen Einzelbetrachtung ist dies legitim Tel.: 044 749 29 29, Fax: 044 749 29 30, 24-h-Service: 0848 830 870 und entspricht der gängigen Güterabwägung. Damit wird aber ebenso regelmässig eine www.weishaupt-ag.ch Entwicklung der Siedlungen verhindert. Die beiden Nationalräte Hans Egloff und Das ist Zuverlässigkeit. GregorRutz fordern nun mit ihren Mitinitian- ten, dass im Raumplanungsgesetz bzw. im Bun- desgesetz über den Natur- und Heimatschutz die Möglichkeit von Abweichungen vom ab- soluten Schutz geschaffen wird, wenn die- sem öffentliche Interessen, insbesondere die Verdichtung der Siedlungsfläche nach innen, entgegenstehen. Ich begrüsse, dass Bundesrat und Parlament nun zur Hierarchie der beiden gegenläufigen Ziele Stellung beziehen müssen. Andreas Ingold Brenner Brennwerttechnik Solarsysteme Wärmepumpen 2 | immobilia Januar 2018
IMMOBILIA INHALT NR. 01 JANUAR 2018 NR. 01 | JANUAR 2018 85. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 7.– | www.svit.ch JAN WENGELER ÜBER DIE MALL OF SWITZERLAND – SEITE 04 IMMOBILIENPOLITIK. Umgang mit Buchungsplattformen im Mietwesen ............................................ 10 IMMOBILIENWIRTSCHAFT. Renditehunger stützt Immobilienpreise......................................................... 16 BAU & HAUS. Glasfassade als Wärmeregulator ............................................................................................................... 44 Jan Wengeler (Foto: Urs Bigler) FOKUS IMMOBILIENRECHT 04 «ICH BIN DER DIRIGENT EINES ORCHESTERS» 37 ZINS VON GRUNDPFANDRECHTEN Centermanager Jan Wengeler spricht im Inter- Zinssatz bei Grundpfandrechten sind schnell view über Shopping-Erlebnisse, das Wohnzim- vereinbart. Doch wofür steht der im Grundbuch mer der Zukunft und restriktive Öffnungszeiten. eingetragene Maximalzinsfuss? IMMOBILIENPOLITIK BAU & HAUS ZITIERT 10 HANDLUNGSBEDARF BESTRITTEN 38 RUCH HAT DEN DREH RAUS Der Bundesrat sieht im Bereich des Mietrechts Der konstruktive Glasbau gewinnt immer mehr Anpassungsbedarf zur Regulierung der an Bedeutung. Eine der führenden Firmen in Untervermietung über Buchungsplattformen. dieser Sparte ist die Ruch AG aus Altdorf. 11 KURZMELDUNGEN 42 SUSHI UMHÜLLT MIT GLAS Die helle Stahl-Glas-Konstruktion über IMMOBILIENWIRTSCHAFT der Opera Terrace am Londoner Covent 12 AUS DER WERBEFLUT HERAUSSTECHEN Garden besticht durch seine Eleganz. Da wir täglich rund 6000 Werbeslogans ausge- 44 GLÄSERNE ÄSTHETIK setzt sind, müssen sich auch Shoppingcenter Die Fassade des Erweiterungsbaus der mithilfe von Marketingstrategien differenzieren. Thurgauer Kantonalbank dient als Wärme Um seine Existenz 14 PERFEKTES SHOPPINGERLEBNIS regulator und senkt den Energieverbrauch. zu sichern, muss sich Die Besucher der Mall of Switzerland erwartet der stationäre Handel IMMOBILIENBERUF neben einem Shoppingangebot ein Freizeitan- neu erfinden.» gebot mit Kino, Fitnesscenter und Kinderland. 46 VERBAND FÜR DEN NACHWUCHS PATRICIA REICHELT 16 RENDITEHUNGER STÜTZT IMMOBILIENPREISE Mit der Gründung des SVIT Young hat der ist bei der CSL Immobilien Während Regulierungen zu einer Abkühlung SVIT Zürich ein Gremium für die Nachwuchs- AG für den Bereich Re- der Wohneigentumsmärkte geführt haben, förderung geschaffen. search + Marktanalyse verantwortlich. fliesst weiter Geld in Renditeliegenschaften. 48 WENIGER ERFOLG ALS LETZTES JAHR 20 TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER Zur Abschlussprüfung der Immobilienvermark- Manche Quellen sagen das Aussterben der ter sind von den 86 Personen, die sich angemel- Shoppingcenter voraus. Doch der Shoppingcen- det hatten, 76 Personen definitiv angetreten. ter Marktreport 2018 zeichnet ein anderes Bild. 49 SEMINARE UND TAGUNGEN 22 NEUE LADENKONZEPTE SIND GEFRAGT 50 KURSE DER SVIT-MITGLIEDERORGANISATIONEN Wer heute im Detailhandel überleben möchte, 52 STELLENMARKT muss offen für neue Konzepte sein, da der private Konsum seit mehreren Jahren stagniert. VERBAND 24 ZAHLUNGEN WERDEN HARMONISIERT 55 SVIT OSTSCHWEIZ: DER KADER BLEIBT AM BALL Auch der Zahlungsverkehr ist von der Digi 42 Immobilienfachleute haben die jährliche talisierung betroffen. Deshalb wird er mithilfe Kaderweiterbildung des SVIT Ostschweiz der ISO 20022 per Mitte Juni 18 harmonisiert. genutzt, um ihren Horizont zu erweitern. 26 KOMPLEXITÄT EINFACH GELÖST 56 KUB LUNCHGESPRÄCH: TÜCKEN DER LEERKÜNDIGUNG Die Planung von Instandsetzungen ist nicht Am 50. Lunchgespräch zeigte KUB-Vorstands- nur abhängig von der Bauteilalterung, sondern mitglied Christopher Tillman, was bei der Leer- auch von den Kunden- und Marktbedürfnissen. NR. 11 | NOVEMBER kündigung einer Liegenschaft zu beachten ist. 2015 82. Jahrgang | Erscheint monatlich | CHF 6.– | www.svit.ch 6.– | www.svit.ch | CHF monatlich | Erscheint 83. Jahrgang 2016 | JANUAR NR. 01 28 TRANSAKTIONSPROZESSE NACH MASS NR. 10 | OKTOBER 57 IMMOBILIEN UND DEMOGRAFIE 2015 82. Jahrgang | Erscheint monatlich | www.svit.ch | CHF 6.– | www.svit.ch | CHF 6.– monatlich | Erscheint 82. Jahrgang 2015 DEZEMBER NR. 12 | Transaction Manager vermitteln nicht nur Das Real Estate Symposium 2018 steht vor Liegenschaften, sondern unterstützen den Ver- AMELIE-T der Tür. Das diesjährige Programm dreht sich LANGZEI TSTRATE HERES MA GIEN FÜR YER DAS STOCKWE M RKEIGEN WILHEL IMMOBILIE NPOLITIK. TUM – SEITE IMMOBILIE Wahlausgan 04 g weckt SASCHA NWIRTSCHA Erwartunge 04 IMMOBILIE FT. Logistik- n .............................. SEITE NRECHT. und Industrieim MENT, 14 Handlungsb mobilien .............................. IM INVEST edarf im ......................... ..................... als Anlagealter 10 STEFAN Stockwerke käufer dabei, ein attraktives Investmentprodukt VITÄT Druck ......................... 28 igentum native .............. KREATI 34 nsen erhöhen ................... ÜBER ......................... 34 .............................. .............................. t – Negativzi um den demografischen Wandel. ZANETTI ......................... ............... .......... 42 Investmen ......................... ......................... ZIMMERLI CHAFT. ......................... aftung ......................... IENWIRTS ch erneuern IMMOBIL Richtig energetis in der Bewirtsch JOËLLE HAUS. luktuation SOZIALE NETZWERKE BAU & F. Personalf IM WOHNBEREICH IENBERU – SEITE 04 SEITE 04 IMMOBIL T 2016 – 10 IMMOBILIENPOLITIK. GSMARK ............................. Wohnbudget der WOHNUN .............................. 16 IMMOBILIENWIRTSCHA Schweizer Haushalte überholt .............................. ..................... seit Jahren stabil gsziffer ist .............................. FT. Stephan Jung ............................ achfrage 66 zur Zukunft des 12 Leerwohnun VERBAND. Valuation stationären Detailhandels g treibt Wohnungsn .............................. Congress: Preis NPOLITIK. .............................. ist nicht gleich Wert ............. 36 IMMOBILIE FT. Zuwanderun .............................. ............................................................. NWIRTSCHA 2015.............................. zu schaffen und dieses am Markt zu platzieren. 56 Estate Campus .................... IMMOBILIE Swiss Real VERBAND. Bestellung 30 DER MONAT IN DER IMMOBILIENWIRTSCHAFT MARKTPLATZ Jahresabonnement 58 MARKTPLATZ & PRODUKTE-NEWS 12 Ausgaben: 62 BEZUGSQUELLENREGISTER nur CHF 78.00 65 ADRESSEN & TERMINE 66 ZUGUTERLETZT / IMPRESSUM E-Druck AG Simone Feurer simone.feurer@edruck.ch Tel. 071 246 41 41 immobilia Januar 2018 | 3
«Ich bin der DIETMAR KNOPF* – Die Mall of Switzerland wurde vor wenigen Tagen eröffnet. Dirigent eines Wie fällt Ihre erste Bilanz aus? – Jan Wengeler: Wir sind sehr zufrieden, weil wir viel positives Feedback von un- seren Besuchern bekommen haben. Da- Orchesters» bei wurde besonders die Aufenthaltsqua- lität hervorgehoben. Das lässt uns hoffen, dass die Gäste wieder kommen. 4 – Sie kommen ursprünglich aus Berlin. Beschreiben Sie bitte kurz Ihren beruf- lichen Weg bis zur Leitung des Center- Der Berliner Jan Wengeler leitet Managements der Mall of Switzerland. – Ich bin seit 1998 in der Immobilienbran- seit November 2017 die Mall che tätig. Bereits während meines Studi- ums der Immobilien-Betriebswirtschaft of Switzerland in Ebikon. Mit der wurde mir klar, dass ich mich später mit Immobilia spricht er über Shop- Shoppingcentern auseinandersetzen woll- te. Deshalb trug meine Diplomarbeit auch ping-Erlebnisse, das Wohnzim- den Titel «Revitalisierung von Shopping- centern», die meine Eintrittskarte für ei- mer der Zukunft und restriktive ne Anstellung bei der ECE Projektmanage- Öffnungszeiten. ment GmbH war. Dort konnte ich erste Erfahrungen im Bereich Shoppingcenter sammeln. Seit dieser Zeit habe ich acht Shoppingcenter geleitet, die Mall of Swit- zerland war das vierte Center, welches ich eröffnen durfte. – Was genau sind Ihre Aufgaben? – Ich bringe die einzelnen Spezialisten zu- sammen und achte darauf, dass jeder sei- ne Aufgaben erfüllt, wie beispielsweise ANZEIGE immobilia Januar 2018 | 5
FOKUS CENTER-MANAGEMENT Der Center-Manager muss ein Generalist sein.» BIOGRAPHIE JAN WENGELER (*1978), Diplom-Betriebs- wirt Immobilienwirtschaft und Retail Property Mana- ger (IREBS) mit Auszeich- nung «Center Award» (GCSC). Seit 2001 Projekt- manager Entwicklung, Bau und Positionierung diverser Shoppingcenter in Deutschland u. a. für die CIV City Immobilien Verwal- tungs GmbH & Co. KG und Klépierre Management Deutschland GmbH. Seit 2016 ist Wengeler Leiter Center Management bei CBRE Schweiz und über- nimmt die Centerleitung der Mall of Switzerland. das Marketing, die Vermietung, das Faci- – Hier gab es eine Baulandreserve der Filialabbau. Von den rund 5500 lity-Management oder der Kundenservice. Schindler Aufzüge AG, die wir dem Unter- Geschäften, die aktuell in Einkaufs Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Wenn ich auf nehmen abkaufen konnten. Es ist schwie- zentren eingemietet sind, werden den Zwischenflächen der Mall eine Moden- rig, eine zusammenhängende Fläche im rund 1000 Shops geschlossen und schau veranstalten möchte, muss ich zuerst Einzugsgebiet von Ballungsräumen zu fin- die Flächen anderweitig genutzt, zum Leasingmanager gehen und fragen, ob den, auf der sie ein Baurecht für Shop- heisst es im Report. Welche Argumente diese Fläche bereits vermietet ist. Falls ja, pingcenter bekommen. Ebikon ist ein gu- sprechen für die Mall of Switzerland? muss ich auf andere Flächenbereiche aus- ter Standort zwischen Zug und Luzern. – Ja, der Markt hat sich rasant verändert weichen. Als Nächstes muss ich mit dem Selbst Zürich ist in rund 40 Minuten mit und wird es weiter tun. Insgesamt wird das Marketing-Manager sprechen, um festzu- dem Auto erreichbar. gesamte Einkaufsverhalten immer digita- legen, ob wir eine horizontale oder verti- – Lokale Firmen haben Bedenken ler, deshalb wächst der Online-Handel ste- kale Modenschau wollen. Falls der Kunde geäussert, dass die Mall ihnen Kunden tig. Heute steht für die Kunden das Ein- dann noch ein Feuerwerk wünscht, kommt wegnimmt. Wie lautet Ihre Antwort? kaufen in einer Mall an zweiter Stelle, viel der Facility-Manager mit seinen Brand- – Ja, es wird einen Verdrängungswettbe- wichtiger ist für sie, dort Leute zu treffen schutzauflagen ins Spiel. Und zum Schluss werb geben. Allerdings weniger zwischen und sich wohlzufühlen. Vor diesem Hinter- gibt es noch den Mieter, in dessen Vertrag lokalen Firmen, sondern eher zwischen grund versuchen wir die Online- und Off- steht, dass zum Beispiel 15 Meter um sei- den umliegenden Shoppingcentern, wie line-Welten mit dem «Click and Collect»- nen Ladeneingang keine Events stattfinden zum Beispiel dem Emmen Center, dem Pi- Konzept miteinander zu verbinden. Dabei dürfen, weil sonst die freie Sicht auf seinen latus-Markt in Kriens oder dem Sihlcity in kann jeder Kunde Waren aus einem belie- Eingang verbaut würde. Für solche Aus- Zürich. bigen Online-Shop bestellen und zu uns nahmeregelungen wiederum ist der Pro- – Der Shoppingcenter-Marktreport in die Mall liefern lassen. Falls den Kun- perty-Manager zuständig. 2018 zeichnet ein düsteres Bild. den die Ware nicht gefällt, schicken wir – Warum wurde Ebikon als Die Hälfte aller 275 befragten sie auch wieder zurück. So sind die Kun- Mall-Standort gewählt? Branchenexperten erwartet einen den unabhängiger von der Post und ih- 6 | immobilia Januar 2018
ren Zulieferern. Auch in diesem Bereich – Die Digitalisierung schreitet unaufhalt- Fingernägel lackieren oder dich freund- haben wir uns etwas einfallen lassen, um sam voran: Der Onlinehändler Amazon lich und persönlich beraten lassen. Dazu den Kunden ein besonderes Erlebnis zu hat die amerikanische Lebensmittelket- kommt der Spass-Faktor, sich mit Freun- bieten: In unseren King-Size-Umkleide- te Whole Foods gekauft, die Schweizer den zu treffen und gemeinsam einen schö- kabinen können sie ihre Kleider in einer Post testet ein selbstfahrendes Roboter- nen Tag zu verbringen. virtuellen Umgebung mit frei wählbarer fahrzeug, das den Kunden ihre Bestellun- – Aber unter dem Strich müssen Hintergrundprojektion und passender Mu- gen nach Hause liefert. Kann man diese Ihre Kunden Waren kaufen. sikeinspielung anprobieren. technologische Entwicklung mit Events, – Nein, es geht eher um Kundenbindung. – Rund 20% der Verkaufsflächen Restaurants und Kinos kompensieren? Das Erlebnis steht an erster Stelle. Viele sind noch nicht vermietet. Wie wollen Besucher befühlen die Waren, während sie Sie den Leerstand beseitigen? Die Verwaltung von durch die Mall flanieren. Damit meine ich, – Momentan sind es genau 17%. Dazu Shoppingcentern ist dass beim Shopping alle Sinne angespro- kommen noch Flächen, die bereits vermie- chen werden, was oft dazu führt, dass die tet sind, obschon sich der Store noch im komplexer als jene von Besucher spontan einkaufen. Diese Atmo- Bau befindet, wie zum Beispiel die Eisdie- Stockwerkeigentum.» sphäre lässt sich zu Hause am Computer le «Dolce Vita» oder die Erlebnisgastrono- nicht realisieren. mie von «Old Wild West». Ausserdem ha- – Die Mall hat nur am Donnerstag ben wir bewusst noch ein paar Sahnestücke und Freitag bis 21 Uhr geöffnet, am zurückgehalten. Dabei handelt es sich um Samstag jeweils bis 16 Uhr, was Flächen an 1A-Lagen, die wir an bekann- – Diese Entwicklung lässt sich ein Stück einige Kunden vom Besuch abhalten te Brands vermieten wollen. Die Entschei- weit kompensieren, weil es bestimmte dürfte. Was sind die Gründe dafür? dungsträger dieser Brands wollen erst mal Dinge gibt, die man im Internet nicht be- – Der Kanton Luzern hat diese Auflage er- abwarten, wie sich die Mall entwickelt, be- kommt. Du kannst dir im Netz nicht die lassen, die für uns natürlich ein Wettbe- vor sie einen Mietvertrag abschliessen. Haare schneiden, dich massieren, deine werbsnachteil ist. Wir werden aber dies- immobilia Januar 2018 | 7
FOKUS CENTER-MANAGEMENT Heute bindet man mit schöner Architektur keine Kunden.» bezüglich sicher bald wieder mit den – Kommen wir zur Architektur der grund zu stellen. Wie beurteilen die Behörden das Gespräch aufnehmen. Mall of Switzerland, die aus der Feder Mieter dieses Konzept? Denn mithilfe von installierten Frequenz- des Planungsbüros Burckhardt + Part- – Das Konzept sollte den Kunden gefallen, Zählern können wir aufzeigen, dass der ner AG sowie im Innenbereich vom weniger den Mietern. Hinzu kommt ein Bedarf nach längeren Öffnungszeiten ef- Shoppingcenter-Spezialisten Schwitzke gestalterisches Argument, weil den Shop- fektiv vorhanden ist. Beispielsweise schi- & Partner stammt. Die Innenarchitek- pingcentern oft vorgeworfen wird, dass cken wir am Samstagnachmittag um 16 tur symbolisiert verschiedenen Materi- sie alle gleich aussehen. Mit den Vor- und Uhr jeweils mehrere Tausend Besucher alien und Wandmustern die Vielfalt der Rücksprüngen in den Ladenzeilen woll- nach Hause. Schweiz. Was ist Ihre Einschätzung? ten die Architekten die Lebendigkeit ei- – Eine Idee ist, das Shoppingcenter – Ich finde die Architektur der Mall ist in ner Innenstadt aufgreifen. Dieses Kon- neben dem Zuhause und dem Arbeitsort vielfacher Hinsicht gelungen. Mir gefal- zept bietet zwei Vorteile. Erstens bietet zum dritten Ort werden, an dem len die Kantonswappen, die man beispiels- es mehr optische Spannung als eine ge- die Menschen einen Teil ihres Lebens weise auf den Toilettenanlagen und Ser- rade Fassadenflucht, und zweitens kann verbringen, also eine Art moderner vicepoints sieht. Auch im «Kinderland» jeder Mieter individuell entscheiden, wie Marktplatz werden. Wie könnten solche wurde das Thema Swissness aufgegrif- er seinen Eingangsbereich gestalten und Marktplätze aussehen? fen, dort ist eine Seen- und Berglandschaft seinen Brand optimal zum Ausdruck brin- – Früher fungierte ein Center-Manager wie dargestellt. Zudem erfreue ich mich an der gen möchte. So hat sich beispielsweise der Bürgermeister einer kleinen Stadt. Er leuchtenden Aussenfassade, die in ihrem die Firma Blumenladen für eine rusti- war neben dem Retailbereich auch für Ver- Farbenspiel an das Fussballstadion des kale Holzfassade entschieden, während anstaltungen auf den Marktplätzen zustän- FC Bayern München erinnert, oder dem der Nachbar «Tesla» seine Fahrzeuge dig. Wir streben danach, dass sich unsere Restaurant-Court mit Aussenterrasse im in hochmoderner Komplettverglasung Mall wie das «zweite Wohnzimmer» unse- Attikageschoss der Mall. präsentiert. rer Besucher anfühlt. Aus diesem Grund – Eine Besonderheit sind die «jumping gibt es bei uns keine funktionalen Sitzmö- facades» – ein vor- und rückspringendes DIETMAR KNOPF Der diplomierte Architekt ist Redaktor der bel aus Edelstahl, sondern Ohrensessel Mieterfassadenkonzept. Dadurch be- Zeitschrift Immobilia. und gemütliche Sitzgruppen auf kuschli- kommen Mieter einen Gestaltungsspiel- gen Teppichen, ausgerüstet mit Steckdo- raum und die Möglichkeit ihre sen für Smartphones und Laptops. Produkte besonders in den Vorder- 8 | immobilia Januar 2018
9 : meldung a ti o n e n und An Inform vents w .k a m m er-fm.ch/e ww svit.ch -m a il : k a mmer-fm@ e Bild: Raumgleiter Real Estate Symposium Real Estate 2018 Immobilien im demografischen Wandel: auf den Punkt gebracht Dienstag, 13. März 2018 Kultur- und Kongresszentrum TRAFO, Baden Obere Mall, Trafohalle Bild: Raumgleiter Real Estate Symposium Real Estate 2018 Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB Schweizerische Maklerkammer SMK Facility Management Kammer FM Mit Unterstützung von: Schätzungsexperten-Kammer SEK Immobilien im demografischen Wandel: auf den Punkt gebracht Dienstag, 13. März 2018 Kultur- und Kongresszentrum TRAFO, Baden Obere Mall, Trafohalle Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB Schweizerische Maklerkammer SMK Facility Management Kammer FM Mit Unterstützung von: Schätzungsexperten-Kammer SEK Kammer unabhängiger Bauherrenberater KUB Schweizerische Maklerkammer SMK Facility Management Kammer FM Schätzungsexperten-Kammer SEK
IMMOBILIENPOLITIK BUCHUNGSPLATTFORMEN Handlungsbedarf bestritten Der Bundesrat hat Mitte November einen Bericht betreffend Regulierung in der Beherbergungswirtschaft zur Kenntnis genommen und sieht im Bereich des Mietrechts Anpassungsbedarf zur Regulierung der Untervermietung über Buchungsplattformen. Mietrecht stehen nicht im Widerspruch zur Unterstützung des SVIT Schweiz für das Ansinnen der Parlamentarischen Ini- tiative «Missbräuchliche Untermiete ver- meiden», die auf eine Konkretisierung der herkömmlichen, längerfristigen Un- tervermietung abzielt. KEINE BESCHRÄNKUNG IM WOHNEIGENTUM. Beizupflichten ist der Studie insofern, als im Bereich des Wohneigentums und der Vermarktung ganzer Einheiten oder ein- zelner Zimmer kein Handlungsbedarf be- steht. Die Auslegung des geltenden Rechts gibt ausreichend klare Leitplanken. Ver- mietungswillige Liegenschafts- und Wohn- eigentümer haben bei der rechtlichen Ab- Allein Airbnb verzeichnet in der Schweiz 26 000 aktive Unterkünfte (Stand Juli 2017, Foto: 123rf.com). klärung u. a. die Zweckbestimmung der Liegenschaft, Miteigentumsrechte, Re- glemente der Stockwerkeigentümerge- IVO CATHOMEN* darin bestehen, dass der Mieter zwar not- meinschaft und Nachbarrechte zu berück- VERNEHMLASSUNGSVORLAGE IN AUSSICHT. wendige Vertragsbedingungen wie den sichtigen. Besondere Beachtung gilt dem Die geltenden Bundesgesetze decken Untermietzins, Personentyp und Anzahl Stockwerkeigentum, wo unterschiedliche die Beherbergungsdienstleistungen auf der Gäste sowie generelle Dauer der Auf- Interessen aufeinanderprallen können. Buchungsplattformen wie Airbnb hinrei- enthalte, nicht jedoch die konkreten Per- Hier sind in den Reglementen gewisse chend ab. Zu diesem Schluss kommt der sonalien des Untermieters nennen müss- Konkretisierungen und Einschränkungen Bericht «Die Regulierung in der Beher- te. Dies ist unter jedem Titel abzulehnen. denkbar, ein generelles Verbot der Ver- bergungswirtschaft», die der Bundes- Denn gerade die Person des Untermie- mietung einer Eigentumswohnung über rat Mitte November 2017 zur Kenntnis ters ist für den Vermieter ausschlagge- eine Buchungsplattform wohl aber nicht genommen hat. Einzig beim Mietrecht bend. Eine derartige Aufweichung gäbe zulässig. seien Anpassungen an der Verordnung den Mietern praktisch uneingeschränk- EMPFEHLUNGEN DES SVIT SCHWEIZ über die Miete und Pacht von Wohn- und te Möglichkeiten, ihre gemietete Woh- Umgang mit Buchungsplattformen im Mietwesen Geschäftsräumen (VMWG) angezeigt. nung über Buchungsplattformen zu ver- Der SVIT Schweiz rät seinen Mitgliedern, im Mietvertrag Dieser Revisionsbedarf bezieht sich auf markten. dem Aspekt der Untervermietung über Buchungsplattfor- den mietrechtlichen Ferienwohnungs- Ob und in welcher Weise die Ver- men besondere Beachtung zu schenken. Der Verband hat begriff, die Modalitäten zur Einholung weigerungsgründe wegen wesentlicher zum Thema eine Empfehlung herausgegeben. Er stellt sich auf den Standpunkt, dass die Zustimmung zur Unterver- der Zustimmung zur Untervermietung Nachteile für die Vermieterschaft in der mietung aus verschiedenen Gründen verweigert werden sowie die Gründe zur Verweigerung VMWG konkretisiert werden müssen, wie kann. Bewirtschafter sollten Mieter auf die erforderliche der Zustimmung. Die Regierung hat dies im Bericht suggeriert wird, sei dahin- vorgängige Zustimmung durch den Vermieter und die Kon- sequenzen einer unbewilligten Untervermietung aufmerk- das Eidgenössisches Departement für gestellt. Und schliesslich ist auch nicht sam machen. Wirtschaft, Bildung und Forschung be- einzusehen, weshalb die Rechte der «Gäs- Umgang mit Bargeld im Immobilienhandel auftragt, eine Vernehmlassungsvorlage te-Untermieter» durch die Aufweichung Das Thema «Geldwäscherei im Immobilienhandel» wird in auszuarbeiten. des Begriffs der Ferienwohnung aus- Politik und Medien regelmässig diskutiert. Der SVIT Schweiz stellt sich auf den Standpunkt, dass es keine Fak- Es bleiben die konkreten Formulierun- gebaut werden sollen. So schwebt dem ten oder auch nur Indizien gibt, die einen Handlungsbedarf gen in der Vernehmlassung abzuwarten. Bundesrat offenbar vor, dass die Ein- der Politik im Bereich der Immobilienwirtschaft rechtferti- Jedoch hat der SVIT Schweiz mehrfach schränkungen des Mieterschutzes für gen würden. Gleichsam rät der SVIT Schweiz zu gewissen Massnahmen seitens seiner Mitglieder im Immobilienhan- klargemacht, dass aus Sicht der Immobili- Ferienwohnungen bei der kurzfristigen del und in der Bewirtschaftung. Der SVIT Schweiz ist über- enwirtschaft und der Bewirtschaftung von Untervermietung nicht gelten soll. Auch zeugt, dass mit der Befolgung der nachfolgenden Empfeh- lungen Geldwäscherei in der Immobilienwirtschaft wir- Mietliegenschaften mit den geltenden Ge- dies hätte in der Praxis unabsehbare Fol- kungsvoll vermieden werden kann. setzen eine hinreichende Grundlage für gen: So wäre es vorstellbar, dass Gäste an Die Empfehlungen des SVIT Schweiz finden Sie hier: die Untervermietung über Buchungsplatt- die Schlichtungsbehörde in Mietsachen www.svit.ch > Publikationen > Empfehlungen formen besteht. Namentlich eine Aufwei- gelangen könnten und sich die Gerichte chung der gesetzlichen Gründe für eine mit Beherbergungstarifen und Herabset- *IVO CATHOMEN Dr. oec. HSG, ist leitender Redaktor gerechtfertigte Verweigerung der Zu- zungsbegehren von BnB-Gästen beschäf- der Zeitschrift Immobilia. stimmung zur Untervermietung stehen tigen müssten. für die Vermieter ausser Diskussion. Eine Die Vorbehalte gegenüber einer Re- solche Lockerung könnte gemäss Bericht gulierung der Buchungsplattformen im 10 | immobilia Januar 2018
KURZMELDUNGEN SCHWEIZ ist der Abklärungsbedarf für lich strukturierten Bauge- Bundesamt für Raumentwick- Kleinbauten oder unbedeu- setze schweizweit zu ver- lung ARE. Bis Mitte Novem- IDENTIFIKATION ÜBER tende Bauten und Anlagen einheitlichen und damit die ber konnte der Bundesrat die DIE AHV-NUMMER unverhältnismässig. In den Effizienz beim Bauen zu er- angepassten Richtpläne von Das Parlament hat in der Augen der Mehrheit des Na- höhen. Dabei handelt es sich 9 Kantonen genehmigen. Die Schlussabstimmung der tionalrats würde eine ent- um das detaillierte Inhalts- wesentliche Herausforderung Wintersession eine Ände- sprechende Änderung des verzeichnis eines Bauge- liegt darin, die Entwicklung rung des Zivilgesetzbuchs Bundesgesetzes über die setzes, das in ausgewählten von Bevölkerung und Ar- verabschiedet, mit der das Raumplanung aber zu einer Teilbereichen auch ausfor- beitsplätzen durch qualitäts- Grundbuch und das Zivil- uneinheitlichen Rechtsan- mulierte Normtexte enthält, volle Verdichtungsstrategi- standsregister modernisiert wendung führen. Auch sei die sich an Formulierungen en mit einer haushälterischen werden sollen. Das Grund- der Begriff «unbedeutende aus kantonalen Gesetzen Bodennutzung in Einklang zu buch gibt Auskunft über das Bauten» unklar. orientieren. Die vorliegen- bringen. 14 Eigentum an Grundstücken. de Musterstruktur stellt eine Daher müssen die Berech- Empfehlung dar und kann tigten eindeutig identifiziert BAUZONEN- als eine Art Baukasten ver- SCHWYZ werden können. Nach an- FLÄCHEN HABEN standen werden, wobei die fänglicher Skepsis sind die ZUGENOMMEN Kantone die gesamte Ge TEILREVISION DES Räte nun doch damit ein- Das Bundesamt für Raument- setzesstruktur oder auch PLANUNGS- UND verstanden, dafür die AHV- wicklung ARE hat die Bau- bloss einzelne Teile über- BAUGESETZES Nummer zu verwenden. zonenstatistik Schweiz ak- nehmen können. Der Schwyzer Regierungs- tualisiert. Als Ergebnis kam rat bringt eine angepasste heraus, dass die Gesamtflä- Vorlage des Planungs- und KEIN KONSUMENTEN- che der fünf grössten Haupt- ZWISCHENBILANZ Baugesetzes in den Kan- SCHUTZ FÜR KMU nutzungen (Wohnzonen, Ar- DES REVIDIERTEN tonsrat. Der kantonale Richt- KMU und Gewerbebetrie- beitszonen, Mischzonen, RAUMPLANUNGS plan wurde daraufhin über- be werden nicht vor miss- Zentrumszonen und Zonen GESETZES arbeitet und vom Bundesrat bräuchlichen Geschäftsbe- für öffentliche Nutzungen), Das revidierte Raumpla- am 24. Mai 2017 genehmigt. dingungen geschützt. Der die 93% aller Bauzonen aus- nungsgesetz ist seit bald vier Nun legt der Regierungsrat Nationalrat hat es in der machen, konstant geblie- Jahren in Kraft – mit ersten dem Kantonsrat eine Teil- Wintersession abgelehnt, ben ist. Dagegen haben die erkennbaren Wirkungen: revision des Planungs- und die für Konsumenten gel- Bauzonenflächen in den üb- Kantone, Städte und Gemein- Baugesetzes vor. Dieses tenden Regeln auf Unter- rigen Hauptnutzungen (ein- den machen Ernst mit der sieht unter anderem einen nehmen auszudehnen. Eine geschränkte Bauzonen, Tou- Siedlungsentwicklung nach Mehrwertabgabesatz von Initiative mit dieser Stoss- rismus- und Freizeitzonen, innen und passen ihre jewei- 20% vor. Dies entspricht richtung wurde abgeschrie- Verkehrszonen und weite- ligen Richtpläne, Bau- und den Minimalanforderungen ben. Diese hatte zum Ziel, re Bauzonen) zugenommen. Zonenordnungen an, so das des Bundes. Unternehmen im Gesetz ge- Diese Flächen haben die Kan- gen den unlauteren Wettbe- tone als Folge eines neuen ANZEIGE werb gleich zu behandeln Datenmodells teilweise erst- wie Konsumenten. mals erfasst. Entsprechend hat die Gesamtfläche der Bauzonen zwischen 2012 und KEINE GEMEINDE 2017 um rund 3400 Hekta- AUTONOMIE IN DER ren oder 1,5% zugenommen ALS PRAKTIKER WEISS ROBIN: RAUMPLANUNG (von 228 619 auf 232 038 «WER NICHT MITTELFRISTIG PLANT Gemeinden sollen Bienen- Hektaren). IST LANGFRISTIG PLEITE» häuser, Kleintierställe, Un- terstände und andere unbe- Robin verwaltet mehrere hundert Anlagen deutende Bauten ausserhalb VEREINHEITLICHUNG von Bauzonen nicht selber DER BAUGESETZE Scannen Sie den QR-Code und lassen Sie sich von Robin genehmigen dürfen. Nach Das Bundesamt für Raum- und seinem Team in wenigen Minuten die Vorteile von CAMPOS erklären. dem Ständerat hat auch der entwicklung ARE hat eine www.campos.ch/video Nationalrat eine Standesini- Musterstruktur für ein kan- tiative aus St. Gallen mit die- tonales Baugesetz vorgelegt. sem Anliegen abgelehnt. Die Empfehlung soll helfen, Nach Ansicht des Kantons die kantonal unterschied- immobilia Januar 2018 | 11
IMMOBILIENWIRTSCHAFT MARKETING SHOPPINGCENTER Aus der Werbeflut herausstechen Da wir täglich rund 6000 Werbebotschaften ausgesetzt sind, müssen sich Unternehmen mithilfe von personalisiertem Marketing differenzieren. Auch Shoppingcenter setzen auf In- halte, die segmentiert zu den jeweiligen Zielgruppen transportiert werden. Personalisiertes Marketing sorgt für Mehrwert bei den Kunden. MARA BONORAND* on von Unternehmen: Das Ziel soll nicht bereichsübergreifend an einem zentra- ERFOLGSREZEPT: PERSÖNLICHE ANSPRACHE. mehr sein, einseitige Markenbotschaf- len Ort zur Verfügung. Der Streuverlust von Werbemassnah- ten abzusetzen, sondern mit der Ziel- men ist im Marketing eine der gros- gruppe in einen Dialog zu treten. Es gilt MASSGESCHNEIDERTE APP-INHALTE. Auch sen Herausforderungen, mit denen sich zudem Marketinggelder effizienter und Wincasa setzt in der Marketingstrate- Marketingmanager auseinandersetzen zielgerichteter einzusetzen mit der Mög- gie den Fokus auf personalisiertes Mar- müssen. Lange Zeit war es technisch lichkeit von direkter Verkaufsförderung keting. Als erster Schritt wurde deshalb nicht möglich, seine Kunden differen- und entsprechender Datensammlung. im Jahr 2017 für die acht grössten Shop- ziert und effizient anzusprechen und die- pingcenter im Portfolio der Wincasa eine se kennenzulernen. Klassische Marke- DIE KUNDEN KENNENLERNEN. Um die eige- eigene App realisiert, welche neben Ser- tingmassnahmen waren meist nicht auf ne Zielgruppe personalisiert ansprechen vicedienstleistungen und inspirativem die eigene Zielgruppe angepasst, son- zu können, muss sich ein Unternehmen Content spannende und innovative Ge- dern sprachen alle Nutzer des jeweili- in einem ersten Schritt intensiv mit sei- winnspiele im Virtual- und Augmented- gen Mediums an. nen Kunden befassen. In einem zweiten Reality-Bereich anbietet. Die Inhalte der Aufgrund des Überflusses an Wer- Schritt wird dann die eigene Kommuni- App werden dem Nutzer nach einer ein- bung und der in der heutigen Zeit oft ein- kation den Bedürfnissen angepasst. Per- maligen Registrierung personalisiert ge- gesetzten Werbeblocker, mit denen Wer- sonalisiertes Marketing ist also datenge- mäss seinen Interessen angezeigt. bung auf Webseiten unterdrückt werden steuert: Es braucht soziodemografische So wird sichergestellt, dass zum Bei- kann, gestaltet sich eine zielgruppen- und psychologische Daten sowie Infor- spiel ein Nutzer, der sich nicht für Sport gerechte Ansprache immer schwieri- mationen über die Interessen und das interessiert, auch keine Angebote oder ger und Kunden interagieren nur noch Verhalten der Kunden. Unternehmen be- inspirative Inhalte zum Thema Sport an- mit Inhalten, die sie für sich als nützlich nötigen folglich eine professionelle Da- gezeigt bekommt. Die Apps stossen be- empfinden. Dies erfordert ein grundle- ta-Management-Plattform (DMP). Alle reits nach sechs Monaten auf eine gros- gendes Umdenken in der Kommunikati- Daten stehen unabhängig vom Format se Akzeptanz bei den Kunden. Insgesamt 12 | immobilia Januar 2018
6 verzeichnet Wincasa schon über 35 000 erstmalig in der Schweiz für zwei Gross- bereinigt. Die gesamten Online-Marke- Downloads im App und Google Play Store. center, Sihlcity und St. Jakob-Park, ein tingmassnahmen werden allesamt per- Täglich öffnen im Durchschnitt 150 Per- digitales Treueprogramm lanciert, wel- sonalisiert von der DMP ausgeführt – sonen für ein bis drei Minuten die App. ches mit exklusiven und spannenden An- Newsletter, Push-Meldungen und auch Zusätzlich zu den Apps wurde in den geboten und Events die Kunden dazu be- Social-Media-Posts können spezifisch an Shoppingcentern ein grosses Netzwerk wegt, die Apps regelmässig zu nutzen gewisse Alters-, Geschlechter- oder Inte- an über 1000 iBeacons installiert – vor und sich zu registrieren. Das Ziel der ressengruppen gesendet werden. So ist jedem Geschäft sowie bei allen Haupt- Treueprogramme ist, den Kunden lan- es für ein Shoppingcenter möglich, den und Parkplatzeingängen. iBeacons sind ganhaltenden Mehrwert zu bieten, sie Streuverlust der Marketingmassnahmen Bluetooth-Sender, mit denen es möglich auf emotionaler Ebene an das Shopping- zu reduzieren, Media-Budgets effizient ist, personalisierte Nachrichten, mass- center zu binden und sie gleichzeitig für einzusetzen und gleichzeitig mit den geschneiderte Rabattangebote sowie ihre Treue zu belohnen. Auch dieses Pi- Endkunden in einen Dialog zu treten. Tipps und Lifestyle-Reportagen an die lotprojekt zeigt grosse Erfolge: Bereits Kunden zu senden. Zusammen mit den nach drei Monaten können die beiden *MARA BONORAND Die Autorin ist eidg. Dipl. Kommunikations- Apps wird Shopping in den «Wincasa»- Center 5000 Member verzeichnen. Dies leiterin und seit 2008 bei Wincasa. Zuerst Centern für die Kunden zum informati- mit einer Conversion-Rate von über 40%. als Leiterin Marketing Sihlcity und seit Mai ven und lohnenden Erlebnis. Alle Daten, welche über die App, News- 2016 in der Funktion Leiterin Marketing Center Management. letter-Anmeldungen oder Wettbewerbe MEHRWERT DURCH INDIVIDUELLE TREUEANGE- gesammelt werden, werden in einer Da- BOTE. Darüber hinaus wurde im Jahr 2017 ta-Management-Plattform eingefügt und ANZEIGE Die wertvollste Soft- ware unserer IT-Lösungen sind die Menschen dahinter. Wir sind stolz, auf ein langjähriges Team zählen zu können, das eingespielt ist, sich ideal ergänzt und bereit ist, Überdurchschnittliches zu leisten. Davon profitieren unsere Kunden: mit den innovativen Immobilien-Softwares «Rimo» und «Hausdata», mit massgeschneiderten Dienstleistungen und mit umfassender Schulung. Ruth Wirth, Kundendienst eXtenso IT-Services AG eXtenso IT-Services AG Schaffhauserstrasse 110, 8152 Glattbrugg www.extenso.ch Tel. 044 808 71 11, info@extenso.ch immobilia Januar 2018 | 13
IMMOBILIENWIRTSCHAFT RETAIL Perfektes Shoppingerlebnis Am 8. November 2017 eröffnete die Mall of Switzerland in Ebikon. Mit 65 000 m² ist sie das zweitgrösste Einkaufszentrum der Schweiz. Neben dem breiten Shoppingangebot erwartet die Besucher ein Freizeitangebot mit Multiplex-Kino, Fitnesscenter und Kinderland. Die pom+Consulting AG war für das Qualitätsmanagement, die Inbetriebnahme und die Abnahmen der Mall of Switzerland verantwortlich (Visualisierung: Mall of Switzerland). MIRJAM FISCHINGER* SA, eine Immobilien-Investment-Gesell- Instrumenten das Qualitätsmanagement BAUHERRENVERTRETER FÜR DEN AUFBAU DES schaft im Besitz der Abu Dhabi Invest- sowie die Gebäudebetriebsvorbereitung GEBÄUDEBETRIEBS. Die Mall of Switzer- ment Authority (ADIA) als Investor für die durch pom+ umgesetzt worden ist. land befindet sich auf einem ehemaligen Mall of Switzerland gewinnen. Die FREO Grundstück der Schindler AG. Vor rund Switzerland AG vertrat den Investor wäh- QUALITÄTSMANAGEMENT. Sofort nach der 15 Jahren lancierte das Unternehmen rend der Realisierung und wurde dabei Werkvertragsunterzeichnung mit Halter das erste Konzept für ein Einkaufszen seit 2013 von pom+, ein für Immobilien, AG wurde gemeinsam mit dem Unterneh- trum. Im Februar 2005 wurde in Ebikon Infrastrukturen und Organisationen täti- men das projektbezogene Qualitätsma- die Volksabstimmung über den Bebau- ges Schweizer Beratungsunternehmen, nagement aufgebaut. Dabei wurden fol- ungsplan «EbiSquare» und im Septem- mit diversen Leistungen unterstützt. gende Instrumente eingesetzt: ber 2005 im Kanton Luzern die Volksab- Zu Beginn wirkte pom+ bei der Erar- – Risikoanalyse / Qualitätsschwerpunk- stimmung über den Autobahnzubringer beitung der Due Diligence des Totalun- te: Im Rahmen der Risikoanalyse wur- A14 Rontal angenommen. Nachdem das ternehmer-Vertrages mit. Anschliessend den Qualitätsschwerpunkte (QSP) wie Projekt von vielen Schweizer Investoren war das Unternehmen bis zur Eröffnung Gebäudehülle, Gebäudetechnik Inte geprüft worden war, übernahm die Hal- der Mall für das Qualitätsmanagement, rior Design Mall, Termine, Ressourcen ter AG als Projektentwicklerin und Total- die Inbetriebnahme sowie die Abnahmen & Projektorganisation, Dokumentati- unternehmerin (TU) das Bauland und die verantwortlich. Ausserdem vertrat pom+ on, Bewilligungen und Projektumfeld Idee von Schindler. 2013 wurde die FREO den Bauherren beim Aufbau des zukünf- identifiziert und entsprechende Mass- Group, ein europäischer Entwickler, Asset tigen Gebäudebetriebs. Dabei forderten nahmen zur Bekämpfung der Risiken Manager und Investor von hochwertigen die Grösse und Komplexität der Aufga- festgelegt. gewerblichen Immobilien, beigezogen. ben ein umfassendes, aber doch schlan- – Q-Prüfplan / Q-Prüfpunkte: Um die Deren Schweizer Ableger, die FREO Swit- kes und zielgerichtetes Vorgehen. Im Qualität sicherzustellen und die Qua- zerland AG, konnte die Silver Holdings Folgenden wird aufgezeigt, mit welchen litätsschwerpunkte einzuhalten, wur- 14 | immobilia Januar 2018
den im Rahmen der Risikoanalyse – Reporting: Anhand eines monatli- fest, die teils zu Anpassungen des laufen- Massnahmen definiert, die mittels Q- chen Berichts wurde der Investor den Planungs- und Bauprozesses führten. Prüfungen in den Q-Prüfplan aufge- über Themen wie Planungs- und Am Ende standen neben dem Betriebs- nommen wurden. Im Q-Prüfplan wur- Baufortschritt, Ausführungsqualität, konzept und der Betriebskostenrechnung den die Kontrollen der Materialien, Kosten, ausstehende Informationen diverse Subkonzepte bereit, welche The- Bauteile, Komponenten, Systeme, Ar- sowie Risiken informiert.men wie Anlieferung + Logistik, Entsor- beitsgattungen und Bauzustände so- – Plan-/Konzeptprüfungen: Anhand gung, Reinigung, Reinigung + Unterhalt wie aus Qualitätssicht kritische Aus- der Planunterlagen wurde die Qua- SBB Passarelle, Safety + Security, Evaku- führungsverfahren festgelegt. Zudem lität der bestehenden Planung sowie ation, Alarmierung technischer Betrieb, wurden darin die Verantwortlichkei- der Abweichungen vom Soll über- Parkraumbewirtschaftung, Aussenraum, ten für deren Durchführung sowie die prüft. Die TU erhielt die Erkenntnis- Einkaufswagen, Kinderparadies und den Konsequenzen bei Nichterfüllung der se resp. Einwände daraus aufbereitet Verkehr regelten. Anforderungen und deren Korrektur- und zur weiteren Bearbeitung mitge- Um den notwendigen Ersatz von gros- massnahmen beschrieben. Die Risi- teilt. Zudem wurden Konzepte punk- sen Anlageteilen mit möglichst wenig Auf- ken sowie die Wirksamkeit der Mass- tuell geprüft und bei Bedarf durch die wand zu ermöglichen, musste die TU den nahmen wurden monatlich beurteilt TU mittels Präsentation erläutert. Ein- sowie Ausbau nachweisen. Themen und falls erforderlich angepasst. Die- – Projektaudits: Auf Stufe TU und Bau- wie Betriebskonzepte sowie bauliche An- ses umfassende Risikomanagement herr sowie auf Stufe TU und Projekt- passungen infolge betrieblicher Anforde- stellte sicher, dass Schwachstellen team fanden Projektaudits statt. Die rungen waren Haupttraktanden der mo- rechtzeitig erkannt wurden und keine Umsetzung sowie die Wirksamkeit natlichen Betriebssitzungen zwischen unnötigen Unruhen im Projektablauf der Vorgaben aus dem Qualitätsma- der TU, dem zukünftigen FM-Leiter so- entstanden. nagement wurden auf diese Weise wie pom+ als Vertreter der Bauherrschaft. – Einreichdokumente / Bauverfahrens- überprüft. Wo notwendig, kam es zu Die Betriebskonzepte bildeten die Grund- beschriebe: Eine Besonderheit dieses Korrekturmassnahmen. lage für die Ausschreibung des FM-Pro- Projekts waren die Einreichdokumente – PQM-Sitzung: Bauherrschaft und TU viders. In Zusammenarbeit zwischen und Bauverfahrensbeschriebe. Die im tauschten sich monatlich in PQM-Sit- zukünftigem FM-Leiter und pom+ wur- Bemusterungsverzeichnis aufgeführ- zungen aus. Diskutiert wurden ins- de diese frühzeitig mit viel Engagement ten Bauteile, Komponenten und Sys- besondere Risiken, abweichende durchgeführt, und der Zuschlag konnte teme wurden durch die TU vor Bestel- bereits Anfang 2017 vergeben werden. Q-Prüfungen, Einreichdokumente, lung und Einbau mittels sogenanntem Bauverfahrensbeschriebe, Terminein- Damit war sichergestellt, dass der FM- Einreichdokument dokumentiert. Bei haltung sowie Reporting. Provider in den Inbetriebsetzungs-, Schu- ausgewählten Bauprozessen war ein lungs- und Abnahmepro- Bauverfahrensbeschrieb notwendig. Grösse und Komplexität der zessen mitwirken konnte Auf diese Weise konnte die Bauherr- schaft sicherstellen, dass die Bautei- Aufgaben forderten ein umfassendes, sowie genügend Zeit hat- te, um seine internen Ab- le dem Werkvertrag entsprechend be- aber doch schlankes und zielgerich- läufe und Instrumente auf- stellt und erstellt wurden. tetes Vorgehen beim Aufbau des zu- zubauen und zu schulen. – Termine: Der Planungs- und Bauab- künftigen Gebäudebetriebs.» lauf auf Basis eines Balkendiagramms FAZIT. Die Planung und Re- stellte sicher, dass die Termine einge- alisierung der Mall of Swit- halten, Terminüberschreitungen früh- zerland war ein umfang- zeitig erkannt und Gegenmassnahmen reiches und komplexes ergriffen wurden. Für Meilensteine wie Projekt. Höchste Professi- Entscheide des Bauherrn oder Planers Dank des umfassenden Qualitätsmanage- onalität, voller Einsatz, klare und über- oder wie Lieferung von Ausführungs- ments wurden bei den Abnahmen im Ver- sichtliche Prozesse sowie wirkungsvolle angaben, Dokumenten und Plänen gleich zu anderen Projekten deutlich we- und effektive Instrumente waren zu je- wurde jeweils eine Terminliste bzw. niger Mängel festgestellt. Insbesondere dem Zeitpunkt gefordert. pom+ trug mit Entscheidungsmatrix geführt. Termin- konnten grössere Mängel, welche das seinen Leistungen massgeblich dazu bei, liche Projektfortschritte, daraus folgen- Einkaufserlebnis stören könnten, verhin- dass die Mall ab Tag eins den qualitativ de Konsequenzen und Massnahmen dert werden. hohen Anforderungen entsprach und be- wurden an den periodischen Sitzungen triebsbereit war. diskutiert und schriftlich festgehalten. BETRIEBSVORBEREITUNG. Der zukünftige Zusätzlich erfolgten im Rahmen von Facilitiy-Management-Leiter (FM) erar- *MIRJAM FISCHINGER Die Autorin ist Bauingenieurin und arbeitet Baustellenbegehungen unabhängige beitete mit Unterstützung von pom+ be- als Consultant bei pom+Consulting AG Prüfungen, die aufzeigten, ob der ak- reits Anfang 2015 die erforderlichen Be- tuelle Terminplan mit dem Projektfort- triebskonzepte. Gemeinsam legte man die schritt übereinstimmt. Anforderungen aus betrieblicher Sicht immobilia Januar 2018 | 15
IMMOBILIENWIRTSCHAFT IMMOBILIEN-ALMANACH 2018 Renditehunger stützt Preise Das anhaltend tiefe Zinsniveau bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Schweizer Immo bilienmärkte. Während die verschiedenen Regulierungen zu einer Abkühlung der Wohn eigentumsmärkte geführt haben, fliesst nach wie vor viel Geld in Renditeliegenschaften. LEERSTANDSQUOTE SCHWEIZ AKTUELLE BRUTTORENDITEN MFH (NEUBAU) Leerwohnungen in % des Wohnungsbestands; Quelle: BFS, Fahrländer Partner Immobilienumfrage; Quelle: HEV Schweiz EFH 2.5% 7.5% EWG MWG 7.0% Mittlere Rendite 2.0% Schweiz 6.5% 6.0% 1.5% 5.5% 5.0% 1.0% 4.5% 4.0% 0.5% 3.5% 0.0% 3.0% 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 JARON SCHLESINGER* wobei örtlich weiterhin ein Überange- lungsprojekte mit dem Bau kompletter GÜNSTIGE KONJUNKTUR ALS TREIBER. Die bot an neuen EWG besteht. Dabei stellt REFH-Siedlungen, aber auch von EFH Prognosen der Konjunkturinstitute für weniger der Preis das Absorptionspro- im Allgemeinen, sind rückläufig, nicht das Jahr 2018 sind sehr positiv und las- blem dar, sondern die schiere Menge. zuletzt, weil im Zuge der Verdichtungs- sen im Mittel ein Wachstum des Schwei- Dazu kommt, dass weiterhin ein bedeu- bestrebungen gerade auch in EFH-Zo- zer Bruttoinlandprodukts von 2,0% er- tender Teil der Nachfrage vom Markt nen höhere Ausnutzungen ermöglicht warten. Treiber ist die günstige globale ausgeschlossen wird, weil die Haushal- werden, was den Bau von Mehrfamili- Konjunkturlage, wobei insbesondere te entweder die Richtlinien der Tragbar- enhäusern begünstigt. Während sich im die USA, aber auch andere wichtige keit nicht erfüllen oder zu wenig Eigen- Neubaubereich Angebot und Nachfra- Partnerländer in Europa gut aufgestellt kapital einbringen können. ge etwa decken, dürfte der Occasions- sind. Trotz hoher gesamtwirtschaftlicher Wachstumsraten ist jedoch zu erwarten, Insgesamt ist von weiter steigenden Preisen von dass die Immigration geringer ist als bei Mehrfamilienhäusern auszugehen, während die Erträge den Höchstständen; Zahlen von rund 60 000 Personen pro Jahr erscheinen aus sinken. Somit dürften die Renditeerwartungen deutlich heutiger Sicht realistisch. stärker sinken als die Erträge, denn es sind steigende Mit der Aufhellung der globalen Kon- Leerstände einzupreisen.» junktur dürfte zudem eine Entspannung an der Währungsfront und eine weite- re leichte Abschwächung des CHF ein- hergehen. Entsprechend werden Impor- te teurer, was erstmals seit längerer Zeit zu einem geringen Anstieg der Konsu- mentenpreise führt: Die Prognosen für Mit regionalen Unterschieden er- markt langsam an Fahrt gewinnen. Das 2018 liegen im Mittel bei 0,6%. Damit wartet FPRE für 2018 stabile EWG-Prei- steigende Angebot könnte allenfalls zu ist zu erwarten, dass die nominalen Zin- se, wobei in einigen Regionen und ins- steigenden Preisen führen. Dies nicht, sen etwas ansteigen. Gleichzeitig bleibt besondere im unteren Marktsegment weil die Nachfrage nach EFH massiv zu- der Anlagedruck bestehen, was für an- weiterhin steigende Preise beobachtet nehmen wird, sondern weil höhere zu- haltend tiefe reale Zinsen spricht. werden könnten. Die Korrektur im ge- lässige Ausnutzungen vielerorts dazu hobenen Segment dürfte langsam abge- führen werden, dass Altbauten – welche STABILITÄT AN DEN WOHNEIGENTUMSMÄRK- schlossen sein und das vorhandene An- typischerweise überdurchschnittliche TEN. Auf gesamtschweizerischer Ebe- gebot vom Markt aufgenommen werden. Grundstückflächen aufweisen – durch ne sind Angebot und Nachfrage nach Im Einfamilienhausbereich wird eher Mehrfamilienhäuser ersetzt werden, was Wohneigentum in etwa ausgewogen, nach Bedarf gebaut. Grosse Entwick- höhere Landwerte ergibt. 16 | immobilia Januar 2018
12 MEHRFAMILIENHÄUSER: RENDITEERWAR- TUNGEN SINKEN STÄRKER ALS ERTRÄGE. Die Schweiz steuert insgesamt auf ein Überangebot an Mietwohnungen zu, die Nachfrage von morgen und übermor- gen wird bereits heute erstellt. Bei einer rückläufigen Immigration hat die gros- se Zahl von Neubauprojekten nicht nur bei Altbauten zu Leerständen geführt, sondern insbesondere auch im Neubau- bereich. Gleichzeitig sind die Märkte an den stark nachgefragten Standorten weiter- hin ausgetrocknet und erschwingliche Wohnungen Mangelware. Die Zweitei- lung des Marktes – weiterer Anstieg der Marktmieten von Altbauwohnungen so- wie tendenziell sinkende Mieten im Neu- baubereich – dürfte sich vorderhand fortsetzen, wobei aufgrund komplett ANZEIGE Monitoring & Optimierung in Gebäuden Optimierte Nutzung dank Monitoring bei Minergie i t t w och, M 8 r 201 — Artikel 28a und 28b der kantonalen b r u a Energieverordnung Bern 28. Fe 6.45 Uhr –1 — 08.45 ten Zahlreiche Anwendungsbeispiele Ol — EN Übersicht und Potenzial existierender Monitoringsysteme L OLT HOTE s se 5 n h ofstra l B a h Winke n t r u m im Ze Olten 4601 TR ÄGER Jetzt anmelden unter www.energie-cluster.ch immobilia Januar 2018 | 17
IMMOBILIENWIRTSCHAFT IMMOBILIEN-ALMANACH 2018 13 ZYKLISCHER AUSBLICK MEHRFAMILIENHÄUSER 2018 – 2019 Quelle: Fahrländer Partner Flächennachfrage Flächenangebot Erträge Anfangsrenditen Marktwerte 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2018 2019 Neubau mittel Neubau gehoben Neubau gehoben Symbole: Heutige Lage aus Eigentümersicht: unproblematisch, gewisse Probleme, problematisch Ausblick aus Eigentümersicht: starke Verbesserung, Verbesserung, gleichbleibend, Verschlechterung, starke Verschlechterung unterschiedlicher Preisniveaus grosse Veränderungen sind teilweise, mit stei- dort vorhanden, doch sind weiterhin räumliche Unterschiede bestehen. Obi- genden Marktmieten zu begründen, namhafte freie Flächen verfügbar, so- ge Aussage gilt für die Grosszentren und aber eben nur teilweise wie im Immobi wohl im Neubau als auch in den Bestän- inneren Agglomerationen, während an lien-Almanach Schweiz 2018 zu le- den. Nachdem die vertraglichen Mie- Standorten mit einem generell tragba- sen ist: Gemäss Messungen von FPRE ten längere Zeit konstant gehalten und ren Mietzinsniveau eine umgekehrte Si- stammt rund ein Viertel der Wertände- «Incentives» wie mietfreie Zeit, Staffel- tuation bestehen kann: Attraktive Neu- rung aus der verbesserten Ertragslage, miete, Beiträge an den Ausbau etc. üb- bauwohnungen, die ins «Wohnbudget» während rund drei Viertel mit sinkenden lich waren, sind die Abschlussmieten ins passen, werden gut absorbiert, während Renditeerwartungen zu begründen sind. Rutschen gekommen und haben in den Altbauwohnungen eher Vermietungs- Insgesamt ist auch im Jahr 2018 von vergangenen zwei Jahren deutlich nach- probleme aufweisen. Der Umstand, dass weiter steigenden Preisen von Mehrfa- gegeben. gerade an solchen Standorten «auf Hal- milienhäusern auszugehen, während die Digitalisierung hin, «desk sharing» de» gebaut wird, dürfte aber dazu füh- Erträge sinken. Aus Sicht von FPREdürf- her, die einfache Rechnung «mehr Büro- ren, dass die Leerstände im Neubaube- ten die Preissteigerungen aber höchs- Beschäftigung = höhere Nachfrage nach reich substanziell und die Mieten unter tens noch schwach ausfallen, während Büroflächen» wird zumindest mittelfristig Druck bleiben. einige Regionen bereits rückläufige weiter aufgehen. Ob sich die zu erwarten- Mehrfamilienhäuser stehen seit Län- Preise verzeichnen könnten. de Zusatznachfrage allerdings in steigen- gerem im Fokus der Anleger, die eine den Mieten bemerkbar machen wird, ist Verzinsung für ihr Kapital suchen. Ent- KEINE ERHOLUNG AUF DEN BÜROFLÄCHEN- nicht nur fraglich, sondern sogar eher un- sprechend sind die Preise laufend ge- MÄRKTEN. Die Stimmung auf den Büro- wahrscheinlich. Dafür sind die Überkapa- stiegen; seit dem Jahr 2000 im landes- flächenmärkten ist insgesamt verhal- zitäten einfach zu gross. Zudem macht es weiten Mittel um mehr als 100%. Diese ten: Eine Nachfrage ist zwar hier und nicht den Anschein, als ob sich der Neu- zugang an Flächen in den kommenden ANZEIGE Monaten verlangsamen würde. Mehr als eine Reduktion der Leerstände ist daher in naher Zukunft nicht zu erwarten. www.visualisierung.ch DER DETAILHANDEL PROFITIERT VOM SCHWÄ- CHEREN FRANKEN. Der seit Anfang 2015 an- haltende Rückgang der Detailhandelsum- 18 | immobilia Januar 2018
Sie können auch lesen