Mitarbeitermagazin der Max Aicher Stiftung - Lech Stahlwerke

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Mitarbeitermagazin der Max Aicher Stiftung - Lech Stahlwerke
02/2019

          Mitarbeitermagazin der Max Aicher Stiftung

                        STIFTUNG
                        Der neue Vorstand
                        Der Zukunft entgegen

                        VERANSTALTUNG
                        FASTTRACK Demo Day
                        Start-ups auf der Überholspur

                        BAU
                        Schnell, flexibel, hochwertig.
                        Das Modul-Haus-System

                       STAHL
                       LSW Erweiterungspläne
                       „Sondergebiet
                       am nördlichen Lohwald“
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SEITE 8                                                               SEITE 14
Der neue Vorstand                                                     FASTTRACK Demo Day
Der Zukunft entgegen                                                  Start-ups auf der Überholspur

                EDITORIAL

                „Es kommt nicht darauf an, dem
                Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren
                mehr Leben zu geben.“
                ALEXIS CARREL (1873–1944)

                Das hat Max Aicher mit 85 Lebensjahren tatkräftig
                umgesetzt.

                Max Aicher wird 85
                Freude und Spaß am Wirken. Mit Erfolgen,
                Rückschlägen, Höhepunkten.

                In Anerkennung all seiner Leistungen möchten wir
                hiermit unserem Vater, Ehemann, Unternehmer,
                Inhaber und Geschäftspartner Max Aicher, unsere
                Bewunderung entgegenbringen. Wir freuen uns auf
                noch viele Jahre voller Schwung und Schaffenskraft.

                Angela Aicher
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Schnell, flexibel, hochwertig.                                                          LSW Erweiterungspläne
Das Modul-Haus-System                                                                   „Sondergebiet am nördlichen Lohwald“

INHALT
Ein Leben feiern ................................................................. 4    Schwabens größte Jobmesse fitforJOB ........................... 58

Der Zukunft entgegen ........................................................ 8         Made in Steel 2019 .......................................................... 60

Servus SVAS . .................................................................... 12   Ein Denkmal für Max Aicher . .......................................... 61

FASTTRACK ....................................................................... 14    Wärmebehandlung von Stahl .......................................... 62

Abschluss an der Akademie BGL ..................................... 20                  Verlegung und Verrohrung Hammerauer Mühlbach ...... 64

Das neue Schulungsangebot schlägt ein ......................... 24                      BAUMA 2019 . .................................................................. 66

Das Bildungszentrum Max Aicher ................................... 26                   Das HAUS FÜR KINDER .................................................... 68

Fortschritt gestalten . ....................................................... 34      Warsaw HUB .................................................................... 70

Das Modul-Haus-System . ................................................ 38             Fortschritt im Sportpark Freilassing ................................ 74

Produkte aus Elektroofenschlacke .................................. 40                  Sportpark Sommerfest 2019 . .......................................... 76

LSW Familien Fest 2019 ................................................... 44           Wander-Herbst auf dem Predigtstuhl ............................. 80

Nachhaltige Zukunftsplanung . ........................................ 48               Max Aicher Charity Turnier . ............................................ 84

Neue LSW Zentrallagerhalle ............................................ 54              Schlusswort ...................................................................... 89

Wire China in Shanghai . .................................................. 56
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Ein Leben feiern.
Stilvolles Fest zum 85. Geburtstag
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Es ist ein lauer Märzabend an dem         Noch bemerkenswerter ist, dass           Das begann bereits in den Tagen vor
sich die Tore zum Festsaal des Alten      er in diesen fünfeinhalb Jahrzehn­       seinem Geburtstag. Regionalen Me­
Königlichen Kurhauses öffnen und          ten die Bauunternehmung um vier          dien teaserte er von seinem Vorha­
Max Aicher seine Gäste empfängt.          neue Geschäftsfelder reicher mach­       ben, eine eigene Wochenzeitung auf
Im Kreise seiner Familie wie auch         te und sein Lebenswerk in Form der       den Markt bringen zu wollen. Hierzu
langjähriger Freunde, Mitarbeiter         Max Aicher Stiftung – die heuer ihr      wurde sogar ein eigenständiger Ver­
und Geschäftspartner feiert der Un-       fünfjähriges Bestehen feiert – ma­       lag, die Max Aicher Verlags GmbH
ternehmer am 22. März seinen 85.          nifestierte. Nachmachen kann ihm         für Bildung, gegründet. In seiner Ge­
Geburtstag. Dabei sieht er gar nicht      das kaum einer. Viele bedeutende         burtstagseinladung bat Max Aicher
sich selbst als Mittelpunkt der Fei-      Projekte realisierte der Unternehmer     lieber um Spenden für die Verwirkli­
erlichkeit, sondern vielmehr seine        im Laufe dieser Zeit. Müde ist sein      chung der Olympischen Jugendwin­
Projekte, mit denen er in den nach-       Schöpfungs- und Schaffensgeist je­       terspiele 2024 anstelle von Geschen­
folgenden Wochen, Monaten und             doch noch lange nicht. Im Gegenteil:     ken. Denn ihm liegt die Förderung
Jahren viel Bewegung in die Region        die Feier seines Ehrentages nahm er      des Sports in der Region, vor allem
bringen möchte.                           zum Anlass, vielmehr seine neusten       bei der Jugend, am Herzen. Eine
                                          Projekte als sein stolzes Alter in den   weitere Vision ist, die Versorgung
Man könnte meinen, 55 Jahre seien         Vordergrund zu rücken und diese 55       des Staats mit umweltfreundlicher
eine beträchtliche Zeit, die Max Aicher   Jahre um viele weitere erfolgreiche      Energie zu sichern. Mit dem Bau ei­
das Unternehmen seines Vaters er­         Geschäftsjahre zu erweitern.             nes Pumpspeicherkraftwerks soll dies
folgreich in zweiter Generation führt.                                             möglich sein. Darüber hinaus plane
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Max Aicher. Ein Name. Eine Vision.
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er, die Stadt Freilassing mit einer ho­   Am 23. März luden Evelyne und Max      Anlässlich des runden Geburtstages lie­
hen Geldspende auch in Zukunft wei­       Aicher ihre Mitarbeiter zum gemein­    ßen sich die Mitarbeiter der Max Aicher
terhin zu unterstützen, damit diese       samen Weißwurstfrühstück auf dem       Bau etwas Besonderes einfallen: Ein
zu einer nachhaltigen, umwelt- und        Gelände der Max Aicher Bau ein. Der    Portrait von Max Aicher – gedruckt auf
auch menschenfreundlichen Stadt           Einladung folgend, fanden sich zahl­   Beton. Dies sollte zum einen die Ro­
gedeihen kann. Viele Projekte, die        reiche Mitarbeiter der Max Aicher      bustheit, Stabilität und Beständigkeit
er sich in den Kopf gesetzt hat, keine    GmbH & Co. KG und der Max Aicher       der Firma widerspiegeln. Zum ande­
Frage. Doch es ist auch Max Aicher        Bau zusammen. Zünftige Schmankerl,     ren sollte es daran erinnern, dass die
der stets erinnert: Er sei Unternehmer    erfrischende Getränke und ein musi­    Anfänge der Max Aicher Bauunter­
und nicht Unterlasser.                    kalisches Programm der Stadtkapelle    nehmung auf Beton fundieren. Eine
                                          Freilassing stimmten zur entspann­     Erfolgsgeschichte – wenn man so will –
Das Geburtstagsfest ging am darauf­       ten Feierlichkeit unter Kollegen,      in Beton gemeißelt.                 n
folgenden Tag in die zweite Runde:        Freunden und Familie ein.

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Der Zukunft entgegen
Der neue Vorstand der Unternehmensgruppe
Max Aicher
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                                                                       CEO Max Aicher GmbH & Co. KG

Stets fit für alle Anforderungen sein,   Fußstapfen seines Vaters, Max Aicher     Weiterbildungsmöglichkeiten für die
jetzt und in Zukunft! Das war und        Senior, trat und die bereits 40 Jahre    Mitarbeiter.
ist eine der wichtigsten Maxime im       zuvor gegründete Max Aicher Bau
Unternehmerleben von Max Aicher.         GmbH & Co. KG übernahm. Das war          Seit 55 Jahren hält er alleinig die
Den immer komplexer werdenden            der Startschuss für eine Erfolgsstory,   Zügel in der Hand und führt das Un­
Herausforderungen der Märkte, mit        die bundesweit nahezu einmalig ist.      ternehmen, dank seiner Expertise
einer darauf optimal ausgerichteten      Nacheinander erweiterte Max Aicher       und Prinzipien, auf dem Pfad des Er­
Unternehmensstruktur erfolgreich zu      das Unternehmen um die Geschäfts­        folgs. Mit Gesicht und Namen steht
begegnen, gehört daher zur DNA der       felder „Immobilien & Projekte“, „Stahl   er hinter seinem Unternehmen.
Max Aicher Unternehmensgruppe.           & Produktion“, „Umwelt & Recycling“      Dies wird er auch künftig so tun,
Jetzt hat Max Aicher die Unterneh-       und „Freizeit & Tourismus“.              allerdings mit Verstärkung. In Klaus
mensführung erweitert und beruft                                                  Unterharnscheidt und Dr. Andreas
zwei weitere Vorstände in die Max        Um diesen generationenübergreifen­       Hauger findet Max Aicher Partner
Aicher Stiftung.                         den Aufbau zu sichern, gründeten         für die Führung der Stiftung und der
                                         Max und Evelyne Aicher 2014 die          Max Aicher GmbH & Co. KG, denen
Ein Menschenleben ist geprägt von        Max Aicher Stiftung. Sie vereint alle    er vertraut. Zu dritt treffen sie fortan
seinem Handeln, Entscheiden und          Geschäftsfelder und erhält das Lebens­   Entscheidungen für die Unterneh­
seiner Vision. Die Geschichte der        werk von Max Aicher. Dazu gehört         mensgruppe und vertreten diese
Max Aicher Unternehmensgruppe            das Sichern und Bewahren von Ar­         nach außen.
begann 1964 als Max Aicher in die        beitsplätzen und das Schaffen von

                                                                                                                             9
Zwei Techniker und ein Kaufmann:            Elektroöfen in all seinen Facetten        vorherigen Firmen. Mit seinem Profil
     klare Aufgabenverteilung bei der            inkl. Investitionsprojekten, Personal,    ist er eine kompetente Ergänzung der
     Geschäftsführung                            Einkauf und vor allem den Kunden.         Unternehmensgruppe
     Dr. Andreas Hauger (52 Jahre) ist           Der Name Max Aicher war ihm kein
     seit Juni Vorstandsmitglied der Max         Unbekannter, denn als Zulieferer für      Gut gewappnet in Richtung Zukunft
     Aicher Stiftung und als Geschäfts­          die Stahlproduktion hatten die Ge­        Die neue Aufgabenverteilung im Vor­
     führer in der Unternehmensholding,          schäftsmänner schon oft miteinander       stand der Stiftung stellt sicher, dass
     der Max Aicher GmbH & Co. KG. ver­          zu tun. Über ein gemeinsames Projekt      die Werte und Traditionen der Stiftung
     antwortlich für die Bereiche „Stahl &       vertiefte sich die Bekanntschaft und      gewahrt bleiben und sichert den Mit­
     Recycling“.                                 eine künftige, engere Zusammenar­         arbeitern, Kunden und Lieferanten die
                                                 beit wurde angestrebt.                    gewohnte Kontinuität. So bleibt Max
     Bereits seit Anfang des Jahres ist                                                    Aicher nun mehr Zeit, sich um seine
     Klaus Unterharnscheidt (56 Jahre)           Mit Dr. Andreas Hauger gewinnt Max        Herzensprojekte zu kümmern.
     Vorstandsmitglied der Max Aicher            Aicher eine Führungsperson mit
     Stiftung und Geschäftsführer der            Schwerpunkt Technik. Seit nunmehr         Gleichzeitig obliegt es ihnen, das Un­
     Max Aicher GmbH & Co. KG. In der            20 Jahren ist dieser in der Stahl- &      ternehmen in all seinen Geschäfts­
     Unternehmensholding ist er verant­          Automobilindustrie tätig und hat in       bereichen weiterhin als Marktführer
     wortlich für „Finanzen, Administration      dieser Zeit auch bewiesen, dass er bei    zu stärken. Im straffen Wettbewerb
     und sonstige Beteiligungen“.                Investitionen hoher Summen einen          der Stahl- und Recyclingindustrie gilt
                                                 fokussierten Blick und kühlen Kopf        es, kontinuierlich innovative Produkte
     Max Aicher, als Vorstandsvorsitzender       bewahren kann: Unter anderem war          zu entwickeln und die Kostenfüh­
     der Stiftung, hat durch die Erweiterung     er verantwortlich für eine Neuinvesti­    rerschaft zu wahren. Ein wichtiges
     der Unternehmensführung jetzt mehr          tion von rund 1 Mrd. US Dollar in ein     Entwicklungsfeld für die Unterneh­
     Zeit und Kapazitäten gewonnen, sich         Warmrohrwerk zur Herstellung von          mensgruppe sieht Max Aicher bei
     verstärkt seinen „Herzensprojekten“,        nahtlosen Rohren. Als Ingenieur der       der Energieversorgung, denn: „die ist
     insbesondere dem Thema Energie,             Umformtechnik hat er früh Gesamt­         nicht nur wichtig für unsere eigenen
     Immobilienentwicklung, sowie der Reali­­­   verantwortung für die Entwicklung ei­     Geschäftsfelder, sondern auch für die
     sierung einer Winter-Jugendolym­piade       nes neuen Geschäftsfeldes bei einem       gesamte Bevölkerung“. Und weiter:
     in der Region, zu widmen.                   Automobilzulieferer übernommen und        „Bezahlbare Energiekosten und be­
                                                 seine technische Kompetenz um den         zahlbare Wohnungen werden für die
     Klaus Unterharnscheidt war 20 Jahre in      Bereich der Unternehmensführung           Menschen in Zukunft von größter Be­
     verschiedensten kaufmännischen Ver­         und -entwicklung erweitert. Zuletzt       deutung sein“.
     antwortungen im internationalen Che­        war er in seiner Funktion als CEO bei
     miegeschäft sowie schließlich als lang­     Benteler Steel/Tube verantwortlich        Damit stehen viele spannende Aufga­
     jähriger CEO für den Geschäftsbereich       für die strategische Neuausrichtung       ben an und mit der neuen Geschäfts­
     Graphitelektroden bei der SGL Car­          der Division der Benteler International   führung ist die Unternehmensgruppe
     bon, zuletzt SHOWA DENKO KK tätig.          AG. Auch er kannte den Namen Max          bestens für die Zukunft aufgestellt.  n
     Er kennt das globale Stahlgeschäft mit      Aicher von seinen Tätigkeitsfeldern in

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Klaus Unterharnscheidt
                                            Vorstandsmitglied der Max Aicher Stiftung
                                            GF Max Aicher GmbH & Co. KG

Dr. Andreas Hauger
Vorstandsmitglied der Max Aicher Stiftung
GF Max Aicher GmbH & Co. KG
Servus SVAS!
     Max Aicher wird Großsponsor der Austria Salzburg

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Im Frühling dieses Jahres freute sich   den Einstieg des freilassinger Un­       und habe um eine verstärkte Part­
die Austria Salzburg gleich zwei Mal    ternehmens. Frei nach dem Motto          nerschaft gefragt – von einem Bayer
über gute Nachrichten: nicht nur        „Gleich und gleich gesellt sich gern“    zum anderen. Eine Anfrage, der Max
feierten sie den Aufstieg in die neu-   erhofft sich der Verein, dadurch wei­    Aicher gerne nachging, denn das För­
gegründete Regionalliga Salzburg.       tere Sponsoren nach Maxglan zu           dern des Sports und des aufstreben­
Auch finanziell gab es Aufschwung,      holen.                                   den Salzburger Fußballvereins pas­
denn sie gewannen mit Max Aicher                                                 sen zur Philosophie der Max Aicher
einen starken Sponsor. Mit der ak-      Zur Partnerschaft kam es schon vor       Stiftung. Seither freuen sich die Spie­
tuellen Saison heißt das ehemalige      einigen Monaten. Um im Winter            ler und der Austria-Vorstand rund um
Erich-Misoph(-Volltreffer)-Stadion –    über in Topform zu bleiben, nutzten      Obmann Claus Salzmann über einen
benannt nach dem Gründungsmit-          die Spieler der Austria Salzburg den     starken Sponsor und erfolgreichen
glied des 1. Anhängerklubs Austria      Sportpark Freilassing. Von Max Aicher    Start in die neue Saison – über das
Salzburg – nun Max-Aicher-Stadion.      bekamen sie dafür günstige Konditio­     Heimstadion im neuen Design natür­
                                        nen. Daraufhin sei der Austria-Trainer   lich auch!                          n
Regionale Medien berichteten ver­       und Sportdirektor Christian Schaider
mehrt in der letzten Aprilhälfte über   auf den Unternehmer zugekommen

                                                                                                                           13
FASTTRACK
Innovation hat einen Namen
Als bewährte Zulieferer der Auto-          sprießenden Start-ups und den erfolg­    • Innovative Materialien und Be­
     mobilindustrie ist es wichtig, den         reichen, etablierten, mit ihrer Kompe­     schichtungen für die industrielle
     Herausforderungen am Markt aktiv           tenz, Erfahrung und Produktionska­         Anwendung
     zu begegnen. Aus diesem Grund              pazität ausgestatteten Unternehmen,      • Lösungen für die Logistikabwick­
     errichteten drei Familienunterneh-         soll das FASTTRACK-Programm aus­           lung wie auch Versorgungsketten,
     men – Hirschvogel, Hoerbiger und           gewählte Start-ups unter­stützen. Dies     mit garantierter Transparenz und
     Max Aicher – vor rund zwei Jahren          ermöglicht ein schnelles Wachstum,         Rückverfolgbarkeit
     das Start-up-Förderungsprogramm            von dem beide Seiten profitieren.
     FASTTRACK. Die Firmen in diesem                                                     Welche Vorteile hat das für die Start-
     Konsortium verfolgen die Philoso-          Wer kann sich qualifizieren?             ups?
     phie der kontinuierlichen Verbesse-        Das Förderprogramm ist so aufge­         Aus der Liste kompatibler Start-ups
     rung/Innovation. So sehen sie neue         baut, dass die Partner ihre Interes­     werden – nach einem internen Aus­
     Technologien und Veränderungen             sensfelder definieren und anhand         wahlprozess – circa 20 Bewerber
     in erster Linie als Chance, nicht als      dieser (und mit Hilfe von Scouting       eingeladen. In Landsberg am Lech
     Bedrohung.                                 Firmen) kompatible Start-ups su­         stellen diese ihr Unternehmen und
                                                chen, die Innovationen oder Tech­        Geschäftsmodell Vertretern der drei
     „Nichts auf der Welt ist so mächtig, wie   nologien in genau diesen Bereichen       Partner vor. Anschließend selektiert
     eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“       entwickeln. Für Max Aicher stehen        jeder Partner jene Start-ups, die am
     Diesem Leitspruch folgend bietet           Technologien im Fokus, die vor al­       besten zu seinen Vorstellungen pas­
     das FASTTRACK High-Tech Busi­              lem mit ihrer Frische und Innovation     sen, und steigen mit diesen in die
     ness-to-Business Start-up-Unterneh­        überzeugen. Diese Ideen/Produkte         nächste Runde: einer drei-monati­
     men eine Plattform, auf der sie ihre       sollen einerseits eine Ergänzung zu      gen, betreuten, Pilot-Phase. In dieser
     Idee, ihr Geschäftsmodell oder ihren       den eigenen in-house Entwicklungs­       Phase profitieren die jungen Grün­
     Prototypen den drei Familienunter­         aktivitäten bilden. Andererseits sol­    dergeister von der Expertise ihrer
     nehmen vorstellen können. Hirsch­          len diese der Betriebsblindheit ent­     Partner in vielerlei Formen: Erstens
     vogel, Hoerbiger und Max Aicher            gegenwirken, denn sie erlauben dem       bekommen sie die Gelegenheit, ihre
     unterstützen die Start-ups in diesen       Unternehmen, über den Tellerrand         Technologie oder ihr Lösungskonzept
     Belangen und nehmen sich der Rolle         – abseits eingefahrener Optimie­         in der Praxis zu testen und weiter zu
     eines Mentors und Geschäftspart­           rungsprogramme – zu schauen. So          entwickeln. Zweitens wird ihnen der
     ners gleichermaßen an: Stoßen die          gelingt es auch, Projekten zu folgen,    Zugang zu Fertigungslinien, Wissens­
     jungen Gründergeister bei ihnen auf        die zum Teil außerhalb der unterneh­     trägern und fachspezifischem Know-
     Gefallen, so können diese aus einem        mensüblichen Tätigungsfelder liegen,     how ermöglicht. Drittens erhalten
     Pool an Erfahrung, technischen, wirt­      um so einen besseren Anschluss zu        sie im Rahmen des Mentoring-Pro­
     schaftlichen sowie finanziellen Mit­       Megatrends wie der Digitalisierung       gramms Unterstützung in diversen
     teln schöpfen. Die Partner stellen Ih­     zu erhalten.                             Themen, wie z.B. Kostenrechnung,
     nen unter anderem die Infrastruktur,                                                Best Practice, Vertragsrecht und
     qualifizierte Mitarbeiter, Maschinen,      Besonders begehrt sind Start-ups fol-    FMEA Methoden. Als vierter Punkt
     Lager- und Arbeitsstätten zur Verfü­       gender Technologie-Geschäftszweige:      kommt schließlich hinzu, dass Ent­
     gung.                                      • Sensoren und Aktoren für Herstel­      scheidungswege innerhalb der Part­
                                                  lungsverfahren                         nerunternehmen kurz ausfallen, da
     Welchen Vorteil hat das für die Fami­      • Mensch-Maschine-Interaktionen          sie eigentümergeführt sind.
     lienunternehmen?                             und Kooperation („Cobots“)
     Als künftige Stakeholder bauen sie         • Anwenden künstlicher Intelligenz       Nach Abschluss dieser Phase präsen­
     sich Stück für Stück ein Portfolio           in industriellen Verfahren             tieren die Start-ups am ‚Demo Day‘ den
     ertrag­reicher Start-ups auf. So pro­      • Datenanalytik und -verarbeitung        Partnern Ihre Ergebnisse. Hier haben
     fitieren sie von einem frühzeitigen          für die Herstellung und Automati­      Vertreter der drei Familienunterneh­
     Zugang zu neuen Technologien und             sierung                                men die Gelegenheit, alle Projekte und
     dem Aufbau von Beziehungen mit             • Additive Herstellung und 3D-Druck­     Ergebnisse zu sehen, Gespräche mit
     künftigen Lieferanten. Durch den             verfahren                              dem jeweiligen Start-up zu führen und
     Ausbau der Synergien zwischen dy­          • Internet der Dinge (IoT) für das Ge­   Einblick auf die Schwerpunkte der an­
     namischen, mit innovativen Ideen             werbe                                  deren beiden Partner zu bekommen.

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Projektbeispiele                           terarmen: Mit diesem System ist        verglichen werden. Das ermög­
Während der Pilot-Phase des ersten         es nicht nur möglich, Bauteile von     licht eine direkte Qualitätskontrolle,
Batches vergangenen Jahres, erga­          einem Gestell zu entnehmen, son­       wodurch fehlerhafte Bauteile di­
ben sich für Max Aicher lukrative An­      dern auch direkt aus einer Kiste.      rekt im Fertigungsprozess aussor­
sätze, die sich in erster Linie in den     Die eigentliche Innovation liegt       tiert werden. Und dies wirkt dem
Work-Flow der Lech-Stahlwerke und          aber darin, dass die verschiedenen     Verschwenden von Verarbeitungs­
Lech-Stahl Veredelung einfließen lassen:   Kameras (13 Stück) untereinander       kosten und -zeit entgegen. Hört
                                           kalibriert sind und dass die Bautei­   sich gut an!
• Der Gebrauch von 3D-Kamerasys­           le während des Handling-Prozesses
  temen für das Steuern von Robo­          gemessen und mit den Angaben

                                                                                                                           17
• Das Nutzen feiner Keramikpartikel
       – statt gesundheitsgefährdender
       Fasern – für die Herstellung von
       leichten, feuerfesten Ofenausklei­
       dungen: Diese Entwicklung wird
       vor allem den Ein- und Ausbau der
       Auskleidung vereinfachen. Nach
       Gebrauch können diese Ausklei­
       dungen als Bauschutt entsorgt
       werden und nicht als Gefahrstoff,
       wie bisher. Ein betrieblicher Ver­
       such bei den Lech-Stahlwerken steht
       noch aus.

     • Das Stellen von Prognosen über
       die endgültige Qualität der Firmen­
       erzeugnisse anhand von Ferti­
       gungsdaten: Hierfür wurden Daten
       der Lech-Stahlwerke mit „Big Data“
       Know-how vom CERN, Datenanalyse,
       Machine Learning, intelligente Al­
       gorithmen und Simulation Metho­
       den analysiert, um Entscheidungen
       auf Basis der Fertigungsdaten zu
       treffen.

     1 Tag, 7 Start-ups und 175 Minuten,
     die es in sich hatten
     Am 21. Mai 2019 fand der ‚Demo Day
     Batch #2‘ in der ‚Maker Space‘ in Lands­
     berg am Lech statt. Qualifiziert hatten
     sich im Vorfeld die Unternehmen azeti,
     KOMP-ACT, InLable, nano-join, locomo­
     tec, IMSYSTEMS und TROVUSTECH. Im
     25-Minuten-Tempo präsentierten sie
     die Projekte, die sie in der Pilot-Phase
     in Zusammenarbeit mit ihren Partnern
     entwickelten. Mit einer nachfolgenden
     Q&A-Session und einer Live-Demons­
     tration ihrer Technologie, überzeugten
     sie nicht nur die Zuschauer – sie statu­
     ierten auch ein Exempel, welch enor­
     men Fortschritt ihre Unternehmen
     unter den Flügeln der Partner taten.
     Nomen est Omen! Das Motto der Ver­
     anstaltung, „Work together, grow to­
     gether“, fand wortgetreu Umsetzung.

18
Max Aicher unterstützte die zwei           flächen mit einem Laser be­
Start-Ups KOMP-ACT und InLabel. Die        schriftet und die entstandene
Innovationsbereiche der Unterneh­          Markierung eingescannt werden.
men lassen sich wie folgt zusammen­        Die Fälschungserkennung erfolgt
fassen:                                    anschließend über ein Kamerasys­
                                           tem (Handy). Bei diesem findet
• Heute ist der industrielle Einsatz       ein Abgleich zwischen den Mar­
  von pneumatischen Aktuatoren             kierungen auf dem Bauteil und
  sehr verbreitet. Sie finden überall,     den gespeicherten Markierungen
  wo Materialen oder Komponen­             in einer Datenbank statt. Diese
  te bewegt werden sollen, Ver­            Anwendungen findet Gebrauch
  wendung. Allerdings haben diese          bei Industriegütern, hochwerti­
  Aktuatoren den Nachgeschmack             gen Konsumgütern und sogar bei
  hoher Betriebskosten: Leckage, In­       Kleidungsstücken, wo metallische
  frastruktur, Instandhaltungs- und        Knöpfe oder Schnallen markiert
  Energiekosten sind der Grund. Hier       werden sollen. Das Vermeiden von
  kommt das Start-Up KOMP-ACT ins          Fälschungen und gefälschten Bau­
  Spiel: Sie entwickelten einen inno­      teilen ist wichtiger, als man denkt:
  vativen elektrischen Aktuator, der       Die Federal Aviation Administrati­
  das gleiche Bauvolumen wie die           on, schätzt, dass pro Jahr ca. 2 %
  standardisierten pneumatischen           oder 520.000 gefälschte Bauteile in
  Zylinder haben. Dies ermöglicht          dem hoch geregelten und kontrol­
  den sofortigen Austausch als „Re­        lierten Luftfahrtbereich eingebaut
  tro-fit“. Die modulare Bauweise ist      werden. Ein Paradoxon und be­
  leichter und zudem kostengünsti­         unruhigender Gedanke, von dem
  ger als vergleichbare elektrische        man nicht nur beim nächsten Flug
  Lösungen, die auf dem Markt zu           in den Urlaub verschont bleiben
  finden sind. Mit diesen elektri­         möchte.
  schen Aktuatoren können die Be­
  triebskosten, im Wesentlichen die      Wie geht es weiter?
  Energie, um ca. 75 % gesenkt wer­      Am 05. November 2019 startet der
  den. Der Bonus: Die Steuerung          ‚Pitch Day‘ in die dritte Runde. Erneut
  wird flexibler und einfacher. Diese    heißt es dann, aus den vielen Bewer­
  Lösung reduziert somit nicht nur       bern die kompatibelsten für die Un­
  die Kosten, sondern kommt auch         ternehmensgruppe zu selektieren.
  der Umwelt zu Gute. Weitere pas­       Erfreulicherweise gibt es eine agile
  sende Anwendungen innerhalb            und lebhafte Start-up-Szene in Europa
  der Geschäftsfelder der Unterneh­      – und mittlerweile auch in Deutsch­
  mensgruppe werden noch gesucht.        land – die sich, jetzt und in der Zukunft,
                                         für Innovationen im Bereich der Pro­
• Das Team von InLabel nutzen die        duktentwicklung und Diversifikation
  Anlauffarben, die auf metallischen     anzapfen lässt. So viel sei gesagt: Es
  Oberflächen entstehen, wenn sie        bleibt spannend! Mehr Informationen
  ausreichend erwärmt sind, um eine      unter: www.fasttrack.team             n
  fälschungssichere Markierung zu
  bilden. In der Praxis können ent­
  sprechende metallische Ober­

                                                                                      19
Lebenslanges Lernen für ein
     zutiefst menschliches Thema
     Abschluss „Führungskompetenz und BWL kompakt“
     an der Akademie BGL

     Feierlich und auf schauspielerisch       Annahütte, Max Aicher Recycling           sich im Meinungsdschungel zu ver­
     höchstem Niveau wurde am 12. Juli        und Sportpark Freilassing.                lieren – und den Mitarbeiter für das
     2019 der Abschluss des 12. Jahr-                                                   Unternehmen und die Aufgabe zu
     gangs „Führungskompetenz und             Die Initiatorin des Zertifikatslehr­      motivieren.“
     BWL kompakt“ mit Ehrengästen und         gangs an der Akademie betonte,
     den Vertretern der Unternehmen           Lehrgänge wie „Führungskompetenz          Führung sei ein zutiefst menschli-
     gefeiert.                                und BWL kompakt“ seien für Unter­         ches und persönliches Thema, das
                                              nehmen ein Instrument zur Mitarbei­       man nicht lernen kann, doch Ausbil­
     Während der Zeremonie wurden             terbindung und verwies auf das neue       dungen wie die an der Akademie BGL
     den 13 Absolventen nicht nur die         Angebot der Akademie BGL, mit den         würden dazu beitragen, die eigene
     Abschlusszertifikate zum Lehrgang        brennenden Themen rund um das             Führungskompetenz herauszuarbei­
     „Führungskompetenz und BWL kom­          Thema Digitalisierung und dem Zer­        ten. Zudem würden die Teilnehmer
     pakt“ verliehen, sondern auch Lob,       tifikatslehrgang Vertriebskompetenz       lernen, folgende Frage für sich zu
     Anerkennung und höchster Respekt         gemeinsam mit der technischen             beantworten: Möchte ich gerne eine
     ausgesprochen. Vertreter der Max         Hochschule Rosenheim. All diese           Führungsrolle übernehmen oder lie­
     Aicher-Unternehmensgruppe, der           Seminare sind im neuen Schulungs­         ber in meinem Fachgebiet bleiben,
     Technischen Hochschule Rosenheim         katalog unter www.akademie-bgl.de         in dem ich ohnehin glücklich und er­
     und der Politik gratulierten den Teil­   zu finden.                                folgreich bin? Klaus Unterharnscheidt
     nehmern des Zertifikatslehrganges in                                               unterstrich, dass der Fokus dieser Lehr­
     zahlreichen Reden.                       Klaus Unterharnscheidt gratulierte        gänge nicht darin liege, eine „Freikar­
                                              und bedankte sich bei den Absolven­       te ins Eckbüro auf der Chefetage“ zu
     Bettina Oestreich, Geschäftsführe­       ten nicht nur im Namen der gesam­         erhalten. Viele Firmen würden aber
     rin der Akademie Berchtesgadener         ten Unternehmensgruppe, sondern           mittlerweile eine solche Potential­
     Land, eröffnete die Feier mit den        auch im Namen der Mitarbeiter der         entwicklung in Sachen Führungskom­
     Worten Max Aichers „Bildung ist un­      Absolventen. Das Thema Führung so         petenz als einen wesentlichen Bau-
     ser wichtigstes Gut“ und bedankte        ernst zu nehmen und sich mit viel         stein in der beruflichen Entwicklung
     sich bei den Absolventen für das En­     Engagement einem der wichtigsten          betrachten oder ihn gar voraussetzen.
     gagement, den Fleiß und die Mühe,        Themen – vielleicht sogar DEM wich­
     die sie fast ein Jahr lang im Dienste    tigsten Thema – eines jeden Mana­         Abschließend ermutigte der Stiftungs­
     ihrer persönlichen Weiterbildung         gers auseinanderzusetzen, verdiene        vorstand die Absolventen, das mit die­
     zeigten. Ihr Dank galt auch den Un­      höchste Anerkennung. Die essenzi­         sem Lehrgang geschaffene Netzwerk
     ternehmen der Region für das lang­       ellen Aufgaben einer Führungskraft        zu pflegen und zur Reflexion über zu­
     jährige Vertrauen sowie die Unter­       von heute sieht er darin, „andere zu      künftige Führungsthemen zu nutzen.
     stützung und nannte stellvertretend      begeistern; auf ein gemeinsames und
     die Unternehmen Kiefel, Hörl, psm        definiertes Ziel hinführen; sicherstel­   Der stellvertretende Landrat des
     protech, Lech-Stahlwerke, Stahlwerk      len, dass alle gehört werden – ohne       Landkreises Berchtesgadener Land,

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von links:
                                                 Die Geschäftsführerin der Akademie BGL Bettina Oestreich (links) und der Leiter der afp Prof.
                                                 Dr. Rudolf Bäßler (rechts) sind stolz auf ihre Absolventen (v.l.) Tristan Hilgenberg (Stahlwerk
                                                 Annahütte), Arthur Steinbach (Landratsamt BGL), Sarka Huber (Sportpark Freilassing), Bernhard
                                                 Hager (Landratsamt BGL), Andreas Ainz (Kiefel GmbH), Martin Plössl (Kiefel GmbH), Thomas
                                                 Schumann, Martin Edfelder (Kiefel GmbH), Andreas Bayer (HÖRL GmbH & Co. KG), Veysel Karani
                                                 (Max Aicher Recycling GmbH), Tanja Rieder (Lech-Stahlwerke GmbH), Kerstin Großsteiner (psm
                                                 protech GmbH & Co. KG)

Helmut Fürle, richtete im Namen des       Ein Abschluss sei immer auch ein Neu­            besonders gegenüber den Absolven­
Landkreises und des Landrats Georg        anfang und in diesem Sinne ermunterte            ten der Akademie BGL, die diesen
Grabner sein Grußwort an die Fest­        er die Absolventen, mit den neuen und            Abschluss neben einem Vollzeit-Beruf
gäste. Den Absolventen gratulierte        vertieften Fähigkeiten einen nächsten            unter besonderen Herausforderungen
er, mit diesem Lehrgang nicht nur         Karriereschritt zu wagen.                        meisterten. Was Prof. Dr. Lachmann in
ECTS-Punkte für ein Bachelorstudium                                                        seiner eigenen Führungsrolle ein Leben
gesammelt, sondern sich auch für          Im Anschluss an die Vertreter der Poli­          lang begleite, sei neben einigen der
Stellen mit Führungsanspruch quali­       tik übermittelte Prof. Dr. Eckhard Lach­         bekannten Tugenden – Vorbild sein,
fiziert zu haben.                         mann, Vizepräsident der Technischen              Wertschätzung zeigen, Überzeugen
                                          Hochschule Rosenheim, seine Glück­               und aufmerksam Zuhören – das be­
Gleichzeitig unterstrich er, dass Füh­    wünsche. Seit Oktober 2018 ist die               liebte Sprichwort seiner Mutter: „Was
rungskompetenz nur bis zu einem ge­       Hochschule durch die Staatsregierung             du nicht willst, das man dir tu’, das füg’
wissen Grad erlernbar ist – nach dem      als technische Hochschule ausgezeich­            auch keinem anderen zu.“ Dies sei die
Motto „man hat’s oder man hat’s           net und er sei sehr stolz auf den ers­           Essenz menschlicher und erfolgreicher
nicht.“ Er appellierte an die Absolven­   ten Führungskompetenz-Jahrgang, der              Führung.
ten, bewusst in der Führungsrolle zu      sich mit diesem besonderen Zertifikat
agieren, denn nur durch ein Bewusst­      schmücken darf.                                  Sein besonderer Dank galt an die­
machen der eigenen Wirkung auf die                                                         ser Stelle der Familie Aicher, Bettina
Mitarbeiter könne man richtig und         Er habe die höchste Achtung gegen­               Oestreich und dem gesamten Unter­
gut führen.                               über allen Studenten, jedoch ganz                nehmen, mit der Akademie BGL eine

                                                                                                                                                   21
solch wertvolle und wichtige Institu-       ist sich sicher, dass allein aufgrund        und Vertrauen wurde Respekt als al­
     tion für die Firmen und Mitarbeiter         der digitalen Transformation lebens­         lumfassende Tugend auserkoren. Mit
     der Region geschaffen zu haben. Die         langes Lernen unabdinglich ist. Er sei       den Worten „Beziehungen schaden
     Hochschule stünde sehr hinter der           stolz, dass mit der Akademie BGL in          nur dem, der sie nicht hat“ legte Prof.
     Kooperation mit der Akademie BGL,           Kooperation mit der Hochschule ein           Dr. Bäßler den Absolventen ans Herz,
     die in Zukunft noch weiter ausgebaut        Platz für lebenslanges Lernen ge­            das geschaffene Netzwerk weiterhin
     werden soll.                                schaffen werden konnte.                      aufrecht zu erhalten und freut sich
                                                                                              auf den nächsten Führungskompe­
     Der Leiter der afp (academy for pro­        Bei einem Exkurs in die vergangenen          tenz-Lehrgang 2019.
     fessionals) an der technischen Hoch­        Monate des Abschlussjahrgangs zeig­
     schule Rosenheim, Prof. Dr. Rudolf          te er das Bild des Wertediamanten,           Stellvertretend für die Absolventen
     Bäßler, rundete die Reden seiner            der all jene Werte vereint, die die          sprachen Kerstin Großsteiner (psm
     Vorgänger mit dem Zitat „Bildung            Gruppe für sich definiert hat. Neben         protech GmbH) sowie Martin Plössl
     ist Wirtschaft von morgen“ ab und           Werten wie Verlässlichkeit, Vielfalt         (Kiefel GmbH) über ihre Beweggründe,

            Akademie Geschäftsführerin Bettina Oestreich                              Stiftungsvorstandsmitglied Klaus Unterharnscheidt
            dankte in ihrer Eröffnungsrede den Absolventen                            bei seiner Rede über Führung, ein zutiefst menschliches
            und Unternehmen der Region.                                               und persönliches Thema.

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am Lehrgang teilgenommen zu ha­              Unwissenheit und Inkompetenz in         zen. Bettina Oestreich ist stolz, dass
ben und sind sich einig: „Wer nicht          der Führung falsch geleitet. Sie wer­   sich die Akademie mit diesem Zerti­
besser wird, hat aufgehört gut zu            den schuldig gesprochen! Das Urteil     fikatslehrgang als Ansprechpartner
sein.“ Ein Lehrgang wie dieser bie­          lautet: 1 Jahr Akademie BGL. Das Ur­    für Führung und unternehmerisches
te die Möglichkeit, sich einer neuen         teil ist nicht verhandelbar.“           Denken in der Region über die letzten
Herausforderung zu stellen und auf                                                   12 Jahre fest etabliert hat. „Wir freu­
neutralem Boden seine Führungs­              Dass ein Jahr „Führungskompetenz        en uns jetzt bereits auf den Start des
fähigkeiten zu erweitern. Auch eine          und BWL Kompakt“ an der Akademie        13. Jahrgangs am 25.09.2019“, be­
schauspielerisch-amüsante Einlage            BGL zum gewünschten Erfolg führte,      teuert Bettina Oestreich und verweist
wurde zum Besten gegeben: In ei­             beweist die feierliche Übergabe der     auf ihre Kontaktdaten b.oestreich@
nem Gerichtssaal sitzend, wird zwei          Zertifikate mit einem abschließenden    akademie-bgl.de und die Website
Führungskräften das Urteil für deren         gemeinsamen Abendessen. Nun heißt       www.akademie-bgl.de.                n
Straftat verkündet. „Tatbestand: Sie         es, die gemachten Erkenntnisse und
haben ihre Mitarbeiter aufgrund von          Erfahrungen in der Praxis umzuset­

              Prof. Dr. Rudolf Bäßler bedankt sich bei Bettina                            Helmut Fürle, stellvertretender Landrat des Land-
              Oestreich für ihr Engagement und die gute Zusammen-                         kreises BGL: „Ein Abschluss ist immer auch ein Neu-
              arbeit.                                                                     anfang.“

                                                                                                                                         23
Das neue Schulungsangebot
     schlägt ein!
     Im Dezember 2018 wurde das neue Schulungsangebot
     der Akademie BGL in verschiedenen Kompetenzfeldern vorgestellt.

     Alle Angebote können in der Akademie       erhalten durchwegs sehr positives        gewünschten Vertiefungsthemen und
     besucht, aber auch als Inhouse-Semi­       Feedback: Noten von 1,0 bis 1,5 für      die Umsetzungsmöglichkeiten in der
     nar bei den Unternehmen vor Ort ge­        Kriterien wie Gesamteindruck, Inhalt,    Praxis beleuchtet werden. Gerne stellen
     bucht werden.                              Eingehen auf Teilnehmer, Möglichkei­     wir die anonymisierten Schulungsbewer­
                                                ten zum Erfahrungsaustausch, Semi­       tungen den Führungskräften und/oder
     Beide Möglichkeiten werden extrem          narleitung und –methoden.                Personalabteilungen zur Verfügung.
     gut angenommen und die Zahlen der
     bisherigen Veranstaltungsbesuche in        Von vielen Teilnehmern der Unterneh­     Auch Unternehmen der Region nutzen
     2019 können sich sehen lassen:             mensgruppe wird hervorgehoben, dass      die Akademie BGL!
                                                durch die Schulungen ein Austausch
     • 368 Teilnehmer an                        innerhalb der Unternehmensgruppe         Besonders erfreulich ist, dass die An­
     • 44 Schulungstagen in                     ermöglicht wird und Vorgehenswei­        gebote der Akademie BGL auch von
     • 32 Veranstaltungen                       sen abgestimmt werden können. Dies       den Unternehmen der Region an­
                                                zeigt, dass die Veranstaltungen der      genommen werden, wie etwa von
     Die Themengebiete reichten von Fach­       Akademie BGL einen direkten positi­      den Unternehmen Hörl, Landratsamt
     schulungen wie die „Fehlermöglich­         ven Einfluss auf das Arbeitsleben der    Berchtesgadener Land, Landratsamt
     keits- und –einflussanalyse“, „Stahl­      Teilnehmer haben.                        Traunstein, Bergader, Otto-Chemie,
     schulung (für Nicht-Techniker)“, „ISO                                               medi-globe oder Brückner – um nur
     9001 und ITAF 16949“ über Persön­          „Es ist mir besonders wichtig, dass      einige zu nennen.
     lichkeits- und Führungsschulungen wie      die Teilnehmer wirklich sagen, was
     „Persönlichkeit und Selbstverständnis      sie davon in der Praxis umsetzen kön­    Die Grundidee der Akademie, mit
     (DISG+K/F)“, „Moderne Führung“ und         nen/werden und welche Aspekte sie        ihrem Angebot als eine Art „Inhouse-
     „Führung für Meister, Schichtführer        noch vertiefen wollen“, betont Bettina   Schulungsplattform“ für die Unterneh­
     und deren Stellvertreter“ bis hin zu       Oestreich. „Diese Aussagen sind die      men der Region zu dienen, wird zuneh­
     Methodenkompetenzen wie „Unter­            Grundlage für die Verbesserung und       mend zur Realität.
     weisungen interessant gestalten“, „Ad­     Weiterentwicklung des Angebots der
     aptives Projektmanagement: alte und        Akademie für die Unternehmens­           Nutzen Sie das Angebot der nächsten
     neue Methoden geschickt beleuchtet“        gruppe.“                                 Wochen!
     und „Präsentation – Ihr Auftritt bitte“.
                                                Deshalb bieten wir auch für unter­       Bis zum Jahresende werden noch fol­
     Jede Schulung und jeder Trainer der        schiedliche Schulungen sogenannte        gende Schulungen (Auszug) angeboten:
     Akademie BGL werden bewertet und           Follow-up-Workshops an, in denen die

24
Management-
                                                      kompetenz

                                                                                          Methoden-
                                                                                          kompetenz

                       Soziale                „Bildung ist nicht das Befüllen
                       Kompetenz                von Fässern, sondern das
                                                Entzünden von Flammen“

                                                           (Heraklit)
                                                                                         Digitalisierung

                                                                                  Kompetenz
                                                                                  Digitalisierung
                                                                               Fachkompetenz
                                      Persönliche                            Fachkompetenz
                                      Kompetenz                              Verkauf
                                                                                                           Die fünf Kompetenzfelder
                                                                                                           und Säulen der Akademie BGL
                                                                            Verkauf

Soziale und persönliche Kompetenz:           Fachkompetenz:                              Falls Sie noch weitere Angebote aus
• Vom Spitzensport lernen                    • Betriebswirtschaft kompakt                dem Katalog wünschen, reserviere
• Effektive Gesprächsführung und             • Zertifikatskurs Vertriebskompetenz        ich Ihnen gerne einen Termin.
  motivierende Mitarbeitergespräche          • Fehlermöglichkeits- und -einfluss­
• Interkulturelle Kommunikation                analyse (FMEA)                            Nutzen Sie IHRE Chance! Binden und
• Persönlichkeit und Selbstverständnis       • Lastenhefte erstellen                     entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter zur Zu-
  (DISG +F/K)                                • Pflichtenhefte erstellen                  kunftssicherung Ihres Unternehmens!
• Selbstorganisation und Zeitmanage­         • Arbeitssicherheit – rechtliche Grund­
  ment                                         lagen                                     Der neue Schulungskatalog erscheint
                                             • Industrie 4.0 – Bedeutung für Pro­        im September 2019.              n
Managementkompetenz:                           duktion und Logistik
• (Sich) Gesund Führen                       • Grundlagen zivilrechtlicher The­
• (Selbst-)Führung in agilen Zeiten            men für Führungskräfte
• Moderne Führung                            • ISO 9001
• Frauen in Führung                          • IATF 16949
• Vom Mitarbeiter zum Vorgesetzten
• Train the Ausbilder                        Schwerpunkt Digitalisierung:
• Führung für Meister, Schichtführer         • Digitale Transformation – aktuelle
  und deren Stellvertreter                     Trends und deren Einfluss
                                             • Hot Topics – moderne Technologi­
Methodenkompetenz:                             en prägnant beleuchtet
• Präsentation – Ihr Auftritt bitte          • Funktionale                                  Kontakt
• Rhetorik Grundlagentraining                • Sicherheit – Risikomanagement in             Bettina Oestreich
• Adaptives Projektmanagement                  der Digitalisierung                          Geschäftsführerin Akademie BGL
                                             • Digitale Geschäftsmodelle – Chancen
                                               und Risiken                                  Anmeldungen und Informationen:
                                             • New Work in der Digitalisierung              b.oestreich@akademie-bgl.de
                                                                                            www.akademie-bgl.de

                                                                                                                                         25
Das Bildungszentrum Max Aicher
     für Zuwanderer und Neubürger
     Sprachkurse und Pflichtschulabschluss

     Wichtigste Rahmenbedingungen des        Kurse besuchen – bis hin zum Mittel-       einem fixen Stundenplan drei bis vier
     integrativen Unterrichtsprojektes       schulabschluss.                            Tage die Woche unterrichtet, ein Kurs
     sind ein einheitliches Lehrkonzept                                                 umfasst mindestens 400 Unterrichts-
     und ein professionelles Lehrerteam,     Aktuell lernen im Bildungszentrum Max      einheiten. Etwa 70 % der Teilnehmer
     das zusätzlich zum Unterricht viele     Aicher ca. 160 Schüler – in 14 Kursgrup­   erfüllen laut Konzept die laufende Quali­
     soziale Aufgaben übernimmt. Das Be-     pen und zwei Mittelschulklassen – im       tätssicherung und Qualitätsentwicklung
     sondere: im Bildungszentrum können      Berchtesgadener Land und NEU auch im       durch Anwesenheitspflicht, Hausaufga­
     ALLE Neubürger unabhängig von Sta-      Landkreis Traunstein. Durchschnitt­        ben und monatliche Tests und haben so
     tus, Religion oder Herkunftsland alle   lich wird jeder Sprachschüler nach         Anspruch auf Teilnahmebestätigungen.

26
Auszeichnungen für den Spracherwerb für mehr als 50 Neubürger im Rahmen des Café International SPEZIAL – großartige
Leistung zur sprachlichen Integration

Im sehr speziellen Café International,     Organisationen und der Max Aicher           keine oder schlechte Chancen auf ein
das die AWO Bad Reichenhall seit Jahren    Stiftung lern(t)en seit September 2018      Praktikum, ein Arbeitsverhältnis oder
regelmäßig veranstaltet, freuten sich      bzw. Januar 2019 diese mehr als 50          ein Leben in (teilweise) finanzieller Un­
kürzlich mehr als 50 Zuwanderer über       Asylbewerber aus über 10 Nationen           abhängigkeit.
das erfolgreiche Abschneiden in den        miteinander in unterschiedlichen Kurs­
Sprachkursen des Bildungs­zentrums der     gruppen Deutsch.                            Sie ergänzt: „Wir müssen und wollen
Max Aicher Stiftung.                                                                   Bildung für alle bieten – Bildung ist un­
                                           Das Besondere ist, dass der Multiun­        ser höchstes Gut. Wir wollen allen, wo
Aus den Händen von Evelyne Aicher,         ternehmer Max Aicher Sprach- und            immer es möglich ist, Bildung weiterge­
Oberbürgermeister Dr. Herbert Lackner      Fachkurse für ALLE Neubürger anbie­         ben – in der Region und über die Regi­
und Matthias Burgard von der Caritas,      tet: Unabhängig von Nation, Religion        onsgrenzen hinaus. Dies insbesondere
erhielten sie die wohlverdienten Teil­     oder Aufenthaltsstatus. Die Frauen          den Leuten, die unsere Hilfe brauchen.“
nahmebestätigungen. Mit den neuer­         und Männer kommen aus Eritrea, Ni­
lichen Auszeichnungen wurden in den        geria, Somalia, dem Kongo, aber auch        In sechs Kursgruppen von Berchtesga­
letzten beiden Jahren ca. 500 aller Zu-    aus Bulgarien, Argentinien, Brasilien,      den über Bad Reichenhall bis Freilas­
wanderer im Landkreis über das Max         Afghanistan, Syrien, Pakistan, dem          sing pauk(t)en die Männer und Frauen
Aicher Unterrichtsprojekt beschult.        Irak oder dem Iran. Zur Motivation für      in Sprachgruppen von einfachen bis
Damit hat rund die Hälfte aller Zu-        dieses seit August 2015 laufende Un­        fortgeschrittenen Anfängern, sowie in
wanderer/Asylbewerber im Landkreis         terrichtsprojekt meint Evelyne Aicher:      speziellen Abendkursen für Auszubil­
Berchtesgadener Land an einem der          „Sprache ist der Schlüssel zur Integrati­   dende und Berufstätige. Sprachliche
angebotenen Sprach- und Fachkurse          on. Dies muss vom ersten Tag an geför­      und kulturelle Unterschiede, keine bis
des Max Aicher Bildungszentrums teil-      dert werden. Staatliche Kurse können        unterschiedliche Schulbildung in den
genommen und einen weiteren Schritt        nur einige anerkannte Nationalitäten        Herkunftsländern – vielfältig und bunt
in Richtung Integration gemacht.           in Anspruch nehmen – in unserem             gemischt legten sie viel Fleiß an den
                                           Bildungszentrum dürfen alle lernen.“        Tag, um Hausaufgaben machen zu
Sprache – die Grundlage für Integration    Ein Großteil der Zuwanderer hat kei­        können und die monatlichen Tests zu
Eingebettet in ein Netzwerk der sozialen   nen Zugang zum Spracherwerb, damit          bestehen.

                                                                                                                                   27
Die Finanzierung aller Kursgruppen          die Schüler vieler Nationen erlernen              bayerischen Gewässern und Baden,
     übernimmt der Multiunternehmer, zum         unser Zahlensystem neu, erfahren wie              Besuche bei der Feuerwehr, Kläran­
     Teil in Co-Finanzierung mit dem Haupt­      unsere Gesellschaft funktioniert, er­             lage, Bauhof, Stahlwerk Annahütte
     partner Erzbistum München-Freising/         halten Kenntnisse über unsere Werte,              und Bauernhofbesuche sind hier zu
     Caritas Bad Reichenhall sowie mit Start­    über Gleichberechtigung und Religi­               nennen. Diese und andere Lehrexkur­
     klar Soziale Arbeit, die bei der Logistik   onsfreiheit und üben diese im Unter­              sionen sind diesjährig erstmals in eine
     und dem Raumangebot unterstützen.           richt stark praxisorientiert.                     „Summer School“ gepackt und began­
                                                                                                   nen ab Mitte Juli.
     Der Leiter der Caritas BGL, Rainer Hoff­    In sehr offenen und lebendigen Kursen
     mann, gab vor der Veranstaltung sein        kommen sich die unterschiedlichen                 Sozialer Aspekt
     Statement zum Projekt: „Bildung ist         Staatsangehörigen näher, lernen mit­              Unterricht bedeutet auch Struktur und
     die zentrale Voraussetzung und eine         einander und gestalten ihren Alltag               Motivation. Sprache als Kommunikati­
     Fähigkeit des Menschen, sich selbst zu      zusammen: Hausaufgaben und Musik                  onsmittel Nummer 1 schafft friedliches
     ermächtigen und dann im besten Fall         verbinden, sie absolvieren Prüfungen,             Zusammenleben und vermeidet Kon­
     sich auch für andere zu engagieren.         feiern Feste wie Weihnachten und den              fliktbildung. Sprache fördert den Zu­
     Wir freuen uns, dass so viele Men­          bayerischen Fasching gemeinschaftlich.            gang zum Arbeitsmarkt und somit den
     schen von den Kursen profitieren!“          Die Schulkinder unterstützen Mama                 Zugang zu einem unabhängigen Leben
                                                 und Papa zuhause oft bei den Hausauf­             in Deutschland.
     Einheitliches Lehrkonzept                   gaben – vieles wird dadurch auch für
     Bereits seit September 2015 findet in       die Eltern verständlicher. Unser Schul­           Gabriele Bauer-Stadler, die Leiterin
     den Asyl-Unterkünften von Max Aicher        system, miteinander lernen und mitei­             des Bildungszentrums Max Aicher, er­
     Deutschunterricht statt: „Deutsch vom       nander reden – MIT-SPRACHE für alle               gänzt: „Es ist besonders erfreulich zu
     ersten Tag an“ für alle Asylbewerber, un­   heißt: dazu gehören und mitgestalten.             sehen, dass viele der Zugewanderten
     abhängig von Status und Herkunftsland                                                         sich nach den Sprachkursen in Prakti­
     – nach einem einheitlichen Lehrkonzept.     Dazu tragen auch Praxisvorträge und               ka, Arbeits- oder Lehrstellen begeben
                                                 Lehrexkursionen bei: Vorträge zur                 und damit den nächsten Schritt für ihr
     Dies beinhaltet auch Unterricht in Ma­      Sicherheit durch einen Präventions­               Leben hier gehen.“ Und ergänzt: „Wir
     thematik und sozialen Lehrbereichen:        beauftragten der Polizei, Vorträge zu             helfen ihnen, den nächsten Schritt in

                                                 von links:
                                                 Stadtrat W. Guglhör; stellvertr. Direktorin Berufsschule S. Ofner; GF Max Aicher Unterneh-
                                                 mensgruppe K. Unterharnscheidt-, Caro Aicher; OBB Dr. H. Lackner; Schulrätin Tauber-Spring;
                                                 Stadtrat Hofmeister; Evelyne Aicher; Integrationslotsin LRA A. Kaeswurm; Caritas-Vertreter M.
                                                 Burgard; Max Aicher; G. Bauer-Stadler - Leitung Bildungszentrum M. Aicher

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Auf einen Blick: Start Asyl-Unterrichtsprojekt

         Anzahl Deutschschüler in Max Aicher Kursen                 Unterricht mit Projektpartnern
         insgesamt mehr als 500 Zuwanderer
                                                                    Erzdiözese/Caritas München-Freising/BGL:
         Anteil Deutschschüler in Max Aicher Kursen                 „Eine Stadt lernt Deutsch“ 2016/2017
         im Landkreis BGL (+ einige LK Traunstein)
         Entspricht 40 % ALLER Asylbewerber                         Landratsamt BGL und TS
                                                                     „Fit für die eigene Wohnung“
         Derzeit                                                    seit Okt. 2016
         ca. 160 Schüler, davon
                                                                    Startklar Soziale Arbeit
         NEU
         im Landkreis Traunstein, mit ca. 45 Schülern:              Begleitend: Malteser, AWO, Diakonie
         Tittmoning, Trostberg, Traunstein
                                                                    Aktuelle Kurse
         Nationen                                                   derzeit 14: Berchtesgaden, Bad Reichenhall,
         ca. 15                                                     Freilassing, Tittmoning
                                                                    Alle Niveaus: ABC bis B1, Spezialschulungen
         Teilnahme/Anmeldung                                        (Berufssprachkurse, Mieterschulungen)
         jederzeit möglich, Kontakt s.u.

Richtung weiterer Bildungs- und Aus­       kurs für Frauen organisiert. Durch die       Deutsch“ realisiert. In der Mieterquali­
bildungswege zu machen und schaffen        Zusammenarbeit mit den Sprachkur­            fizierung steht das Landratsamt zur Sei­
Zukunftsperspektiven für sie.“             sen vom Bildungszentrum Max Aicher           te. Die AWO Bad Reichenhall begleitet
                                           erhalten die jungen Menschen eine            mit Konzepten wie dem Café Internati­
Dies sieht auch der Oberbürgermeister      optimale Integrationschance“.                onal, in dessen Rahmen Veranstaltun­
der Stadt Bad Reichenhall, Dr. Herbert                                                  gen wie diese stattfinden.
Lackner so, der froh ist um die Unter­     Von den ca. 50 Schülern, welche die
stützung in der Asylarbeit: „Ich freue     Teilnahmebestätigungen erhalten ha­          Neu – Sprachkurse in Tittmoning und
mich sehr, dass die Neuankömmlinge         ben, darf sich fast die Hälfte freuen, ab    Mieterqualifikationen in Traunstein
so motiviert und engagiert sind, mög­      September in die neu strukturierten          Zusammen mit der Asylstelle der Stadt
lichst schnell unsere Sprache zu lernen    Mittelschulklassen von Max Aicher mit        Tittmoning werden dort seit Mai 2019
und bei uns Fuß zu fassen. Ich gratulie­   Pflichtschulabschluss aufgenommen            in drei Sprachgruppen ca. 30 Schüler
re nochmals allen Absolventen recht        zu werden.                                   unterrichtet, vorrangig Berufstätige
herzlich zu ihrem Erfolg und danke Max                                                  der umliegenden Firmen.
Aicher, dass er ihnen diese große und      Dabei sind sich Evelyne Aicher und
wichtige Chance der Bildung bietet und     Partner einig, dass diese große Heraus­      Johannes Lanser von der Stadt Titt­
sich für ein gelingendes Zusammen­         forderung zur Integration der Flücht­        moning fasst zusammen: „Die Zahl
leben stark macht.“                        linge im Landkreis nur in Partnerschaft      der MigrantInnen ist in Tittmoning
                                           gut zu lösen ist.                            in den letzten Jahren kontinuierlich
Britta Schätzel von Startklar Soziale                                                   gestiegen. Der Stadtverwaltung Titt­
Arbeit fügt hinzu: „Die ehrenamtlich       In enger Vernetzung und Zusammen­            moning ist es wichtig, die Möglichkei­
tätigen Patinnen und Paten im Paten­       arbeit unterschiedlicher Partner wird        ten für sprachliche Qualifikation und
projekt von Startklar Soziale Arbeit be­   dieses Angebot seither sichergestellt:       Integration der zuwandernden Men­
gleiten geflüchtete und zugewanderte       die Lernhilfe Oberndorf/Laufen stellt        schen zu fördern, damit einem guten
Menschen in den Lebensbereichen Ar­        Lehrer, mit Startklar Soziale Arbeit gibt    Miteinander nichts im Wege steht. In
beit, Wohnen und Freizeit. Im Rahmen       es gemeinsame Kursangebote, mit der          Zusammenarbeit mit der Max Aicher
des Patenprojektes werden außerdem         Caritas wurde bereits 2016/2017 das          Stiftung, den Firmen Rosenberger
Integrationsprojekte wie der Fahrrad­      Gemeinschaftsprojekt „Eine Stadt lernt       Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG

                                                                                                                                   29
und der Siloking/Mayer Maschinen­          neuen Mitbürgern das selbständige           2015 diese Vorbereitungsklassen für
     bau GmbH, sowie dem sozialtherapeu­        Finden und Mieten von Wohnungen zu          den Pflichtschulabschluss ins Leben:
     tischen Zentrum Tittmoning (Domus          erleichtern und den Umgang mit Ver­         eine wichtige Ergänzung zum beste­
     Mea) und dem Katholischen Kreisbil­        mietern zu lernen. Außerdem werden          henden staatlichen Angebot.
     dungswerk in Traunstein, konnte die        die Flüchtlinge in den Bereichen Müll­
     Stadtverwaltung drei Deutschkurse          trennung, heizen, lüften und Haus­          Es ist eine einzigartige Einrichtung
     starten. Das Angebot wird sowohl von       haltsgeräte geschult. Zusätzlich gibt es    weit über die Region hinaus, offen
     Betrieben, als auch von MigrantInnen       ein Praxismodul, bei dem die Arbeit         für ALLE Zuwanderer, unabhängig
     und Geflüchteten genutzt. Derzeit          der Feuerwehr und der Brandschutz           von Nationalität, Alter, Geschlecht
     sind Menschen aus 14 Herkunftslän­         erlernt werden. Die Teilnehmer dürfen       oder Religion – privat finanziert und
     dern dabei, mit großer Motivation ihre     hierfür die jeweiligen Feuerwehren be­      ermöglicht eine bessere berufliche
     Sprachkenntnisse zu verbessern…“.          suchen um unter anderen die Handha­         und soziale Einbindung in unsere Ge­
                                                bung eines Feuerlöschers zu erlernen.       sellschaft. Als zusätzliches Angebot
     Mieterqualifizierungen im Landkreis                                                    für die staatlichen Berufs- und Mit­
     BGL und TS                                 „Ein großes Dankeschön für die Unter­       telschulen ist es auch für die Partner
     Bereits zwei Mieterqualifikationen         stützung zur Durchführung der Mieter­       und Vertreter dieser Institutionen im
     wurden in diesem Jahr in Freilassing       qualifizierung geht an die Freiwillige      Landkreis nicht mehr wegzudenken.
     durchgeführt. Hauptpartner sind die        Feuerwehr Traunstein, die Freiwillige
     Stadt Freilassing/Kontakt und das Land­    Feuerwehr Trostberg sowie die Diakonie      Ab September 2019 wird dieses An­
     ratsamt BGL. 13 Teilnehmer haben im        Traunstein und den Sozialraum Trostberg     gebot neu strukturiert angeboten: ein
     Juli ihre Zertifikate erhalten.            mit seinem Helferkreis.“                    Fachlehrerteam rund um Julia Hänsch
                                                                                            als Schulkoordinatorin kümmert sich um
     In der Asylunterkunft in Traunstein und    Im August konnten 12 TeilnehmerInnen        die Umsetzung des Stundenplans an­
     im Sozialraum in Trostberg wurden im       aus dem LK TS ihre Mieterzertifikate ent­   hand der Vorschriften der bayerischen
     Mai und Juni 2019 in 10 Schulungsein­      gegennehmen.                                Mittelschulen. Lena Kaiser, Ramona Be­
     heiten 20 Flüchtlinge ebenfalls „Fit für                                               cker und Thomas Kadereit unterrichten
     die eigene Wohnung“ gemacht.               Zweijährige Mittelschule (extern)           in beiden Klassen unter anderem die
                                                NEU – Vorbereitung auf den Pflicht-         Fächer Deutsch, Mathe und Englisch.
     Florian Griesbeck, Integrationslotse       schulabschluss                              Ein Sprachtraining bis hin zur B1 Prüfung
     Landratsamt TS erklärt: „Dies ist die      Ein Pflichtschulabschluss ist die Vo­       durch staatliche Stellen wird angebo­
     zweite und dritte Mieterqualifizierung     raussetzung für den Eintritt in den         ten. Computerunterstützter Unterricht
     des Landratsamtes Traunstein und der       deutschen Ausbildungs- und Arbeits­         ist gewährleistet durch hochmoderne
     Max Aicher Stiftung im Landkreis. Der      markt. Damit dies auch für Zuwan­           IT-Ausstattung. Die Lehrer begleiten und
     Lehrgang wird gemäß dem Neusässer          derer möglich ist, die aus dem deut­        betreuen die Schüler in neuen, eigenen
     Konzept durchgeführt.“                     schen Schulsystem herausfallen, also        Projektstunden beispielsweise durch
                                                z.B. älter als 21 (25) Jahre sind oder      Bewerbungstrainings oder berufsvor­
     Die Mieterqualifizierung „Fit für die      deren Abschlüsse nicht anerkannt            bereitende Maßnahmen sowie bei der
     eigene Wohnung“ hat zum Ziel, den          werden, rief Max Aicher im Sept.            Arbeitsplatzsuche. Der Stundenplan der

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