Netzwerke FOKUSTHEMA - 34_ Wohlfühlklima inbegriffen Videokonferenzen
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10|11.2021 Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain A 4836 | Jahrgang 144 FOKUS THEMA Netzwerke 34_ Wohlfühlklima 40_ Klimaneutrale 44_ Osthafen in inbegriffen Mobilität der Diskussion Videokonferenzen Luftverkehr Standortumfrage www.frankfurt-main.ihk.de
GemeinsamZukunftBilden BERUFLICH E BILDUNG LOHNT SIC PACK’S A N! H MEINE ZUKUNFT POWERED BY AUSBILDUNG WEITERBILDUNG HÖHERE BERUFSBILDUNG Eine Initiative der: der DIHK-Bildungs-gGmbH
VO RWO R T 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser! In der Eifel, meiner Heimat, und weiteren Regionen Deutsch- lands erleben wir gerade die Folgen einer historischen Flutka- tastrophe. Bemerkenswert ist, mit welcher Selbstverständ- lichkeit von unterschiedlichen Seiten Hilfen kommen. Ob di- rekt, unmittelbar oder gar nicht betroffen: Viele krempeln „ gemeinsam die Ärmel hoch. Der Staat stellt kurzfristig finan- zielle Mittel bereit. Es ist beeindruckend, wie selbstverständ- lich wir in den Krisengebieten Unterstützung von IHKs aus Regionen erhalten, die aus eigener Erfahrung solche Katastro- phen kennen. Netzwerke brauchen Engagement, Kompetenz und vor allem Herzblut“ Im Ausland erweisen sich viele Auslandshandelskammern gerade jetzt in der Pandemie als besonders leistungsfähige Netzwerke: Man hilft sich gegenseitig, um Kundenbeziehun- gen oder Lieferketten zu stabilisieren. Und – was in einigen Ländern jetzt besonders wichtig ist – es gibt Unterstützung bei der Ein- und Ausreise. Ein weiteres Beispiel funktionierender Netzwerke: die vielfäl- tigen Aktivitäten von Unternehmen und IHK-Organisation, um Ausbildung in Coronazeiten zu ermöglichen. Denn das Wich- tigste, was wir in schwieriger Situation tun können, ist, den Heranwachsenden eine positive Perspektive zu ermöglichen. Erfolgreiche Netzwerke wie diese brauchen Engagement und Kompetenz – und vor allem Herzblut. Als Unternehmer und in meiner ehrenamtlichen Funktion als Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags bin ich dankbar, wie leis- tungsfähig sich unser Netzwerk in diesen überaus fordernden Monaten erweist. Peter Adrian Präsident, DIHK, Berlin IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
4 INH A LT 1 0 | 1 1 . 2 1 30 94 40 10|11_ Fokusthema Netzwerke Business-Netzwerke erleben ak- tuell on- und offline einen spürba- ren Zulauf. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie war Netz- werken noch nie so wichtig wie heute – und zugleich war es noch nie so schwierig. 34 4 38 IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
INH A LT 1 0 | 1 1 . 2 1 5 3_ Vorwort INHALT 10|11.21 6_ Kurzmeldungen Fokusthema Netzwerke 8_ Erfolgreich netzwerken: Die Mischung macht’s 20_ Karriereplanung: Netzwerken – aber richtig 22_ Studio Wagner:Design: Ein Netzwerk als Innovationsmotor 24_ Social Selling: Netzwerken auf Xing und LinkedIn Unternehmensreport 28_ Sailwithus: Individuelle Programme 30_ Standard Chartered Bank: Exportfinanzierung im Fokus Unternehmenspraxis 34_ Videokonferenzen: Wohlfühlklima inbegriffen 38_ Business-Knigge: Comeback des Handschlags 40_ Luftverkehr: Klimaneutrale Mobilität Metropolregion FrankfurtRheinMain 42_ IHK-Mittelstandsbericht: Verhaltener Optimismus 44_ Standortumfrage: Osthafen in der Diskussion IHK intern 48_ IHK-Sommerempfang: Gemeinsam für eine starke Wirtschaft 50_ Hochtaunus / Main-Taunus: Zu Besuch im Rathaus Recht und Steuern 52_ Onlinehandel: Noch mehr Informationspflichten 54_ Amtliches 66_ Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort Hinweis: In der IHK Frankfurt werden die coronabedingten Kontaktbeschränkungen sowie die Abstands- und Hygieneregeln beachtet, auch bei Fotoshootings. Dennoch kann es sein, dass Sie in dieser Ausgabe vereinzelt Fotos sehen, die vor Inkrafttreten der coronabedingten Abstandsregelungen gemacht wurden. Gleiches gilt für die ver- wendeten Fotos aus Bilddatenbanken. Hierfür bitten wir um Verständnis. IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
6 KUR ZMEL D UN GEN Foto: mauritius images / Guiseppe Ramos / Alamy UMWELT Ecocockpit: CO2-Bilanz erstellen Mithilfe des Online-Tools Ecocockpit können hessische Unterneh- men ab sofort auf der Seite der Landesenergieagentur in wenigen Schritten eine erste CO2-Bilanz der einzelnen Standorte, Produkte und Prozesse erstellen. Daraus können Menge und Herkunft der jeweiligen Treibhausgasemissionen abgelesen und mögliche Maß- nahmen zur Reduzierung abgeleitet werden. Die Eingaben der Unternehmen werden nur lokal auf dem eigenen Rechner gespei- chert, sodass eine hohe Datensicherheit gewährleistet ist. www. lea-hessen.de Treibhausgasbilanzierung E X I S T ENZGRÜND UN G UMWELT DIHK-Umfrage lässt auf Main-Taunus: neues Klima- Trendwende hoffen sparbuch Nach dem Eine überarbeitete Neuauflage des Klimasparbuchs hat der Corona- Gründerhochburgen Main-Taunus-Kreis herausgegeben. „In einfach umsetzbaren Zahl der Existenzgründungen je 10 000 Erwerbsfähige* im Jahr 2020 einbruch Schleswig- Holstein Mecklenburg- Vorpommern Schritten führt unser Klimasparbuch zu einem klimabewuss- vom Früh- 47,1 Hamburg 36,3 ten Lebensstil“, so Umweltdezernentin Madlen Overdick. Die Berlin jahr 2020 sieht es für Bremen 50,7 71,8 92,6 Neuauflage ist unter anderem bei der Kreisverwaltung erhält- Unternehmensgrün- Niedersachen Sachsen- lich. www.mtk.org Klimasparbuch 44,4 Anhalt Brandenburg dungen in Deutsch- Nordrhein- Westfalen 28,7 41,9 45,1 land inzwischen wie- Sachsen Hessen der besser aus. Das Rheinland- 53,4 Thüringen 28,8 35,8 R ECH T Pfalz zeigt die aktuelle Um- 42,4 Deutschland frage des Deutschen 45,6 Industrie- und Han- Saarland 38,6 Baden- Bayern Aktualisierung des Reiserechts 43,4 delskammertages Württemberg 37,9 (DIHK) unter den IHKs und zahlreichen Start- ups. Der Erhebung Am 1. Juli 2018 ist das neue Foto: mauritius images / Westend61 / Josu Acosta Quelle: IfM Bonn, Statistisches Bundesamt 14543 *im Alter von 18 bis 64 Jahren © Globus zufolge gehen 43 Pro- Reiserecht in Kraft getreten. zent der IHK-Grün- Seitdem hat sich nicht zuletzt dungsexperten davon aus, dass es 2021 wieder mehr Unter- aufgrund der Covid-19-Pande- nehmensgründungen geben wird als im Vorjahr. mie einiges getan. Der DIHK hat deshalb seine Infoblätter zum Reisevertragsrecht aktu- alisiert. Sie enthalten hilfrei- che Informationen für unter- schiedliche Zielgruppen wie Zäune · Gitter · tore Gastgeber, Vermittler und Veranstalter. Die Infoblätter in- · Draht- und Gitterzäune · Tore Draht-Weissbäcker KG · Schiebetore · Drehkreuze · Türen formieren insbesondere über Stornierungen im Rahmen Steinstr. 46 - 48, 64807 Dieburg · Schranken · Gabionen · Pfosten Tel. (0 60 71) 9 88 10 · Fax (0 60 71) 51 61 · Sicherheitszäune · Mobile Bauzäune der Corona-Pandemie und den Reisesicherungsfonds. · Alu-Zäune · sämtliche Drahtgeflechte Internet: www.draht-weissbaecker.de · Alu-Toranlagen · Rankanlagen www.frankfurt-main.ihk.de/pauschalreise Email: draht@weissbaecker.de · auch Privatverkauf IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
KUR ZMEL D UN GEN Stilvoller Rückzugsort mit Wohlfühlcharakter INN OVAT I O N IMMOBILIE DES MONATS Königstein Objekt ID: 1604 KI-Kochbuch für den Preis: 5.800.000 Euro Mittelstand: Erfolgsrezepte Foto: mauritius-images / Westend61 / Uwe Umstätter Wenn wir in der Küche einmal etwas Neues aus- ca. 1.800 m² 8 3-5 3 6-7 probieren wollen und keine Chefköche sind, finden Verbrauchsausweis, 67,3 kWh/(m². a), B, Gas, Baujahr wir im Internet schnell Hilfe. Fast für jede Zutaten- kombination findet man erprobte Rezepte. So et- Haben wir Ihr Interesse für diese was sollte es doch auch für den Einsatz neuer Technologien in einzigartige Immobilie geweckt? kleinen und mittelständischen Unternehmen geben: Für den Bereich künstliche Intelligenz (KI) schafft ab sofort eine Bro- Dann rufen Sie einfach Susanne Röcken in unserem Frankfurter Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine schüre von Mittelstand-Digital Abhilfe – mit dem KI-Kochbuch. Email an susanne.roecken@ppsir.de. A R B EI T S M A R K T Corona: Jeder dritte Sie möchten Ihre Immobilie zeitnah verkaufen Betrieb nutzte Kurzarbeit und u. a. hier bewerben? Dann rufen Sie einfach Olivier Peters in unserem Frankfurter Foto: Picture Alliance / dpa-Zentralbild, Robert Michael Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine Email an olivier.peters@ppsir.de. Wir freuen uns auf Sie! MEHRFACH AUSGEZEICHNETER SERVICE Eine Befragung von 1000 hessischen Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs- forschung zeigt: Die Kurzarbeit war das wichtigs- CAPITAL te Instrument, um die Beschäftigten zu halten. FOCUS 37 Prozent der Betriebe nutzten sie im Coronajahr 2020. Wei- tere wichtige Instrumente waren die Anpassung von Arbeits- DIE WELT zeitkonten (35 Prozent) sowie die Verkürzung von Arbeits- zeit oder die angeordnete Inanspruchnahme von Urlaub (je 25 SOTHEBY'S INTERNATIONAL REALTY Prozent). Die Zurückstellung von Personalaufstockungen oder die Nichtbesetzung freier Stellen wurden hingegen weniger genutzt. Danziger Straße 50 a Arndtstraße 24 Louisenstraße 84 65191 Wiesbaden 60325 Frankfurt 61348 Bad Homburg 0611 - 89 05 92 10 069 - 23 80 79 30 06172 - 94 49 153 peters-sothebysrealty.com
8 FO KUS T HEM A Foto: Getty Images / Portra Fokusthema Netzwerke IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 9 ER FO LGR EI CH NE T Z WER K EN Die Mischung macht’s Wo treffen Start-ups ihre Investoren, wie netzwerkt der Mittelstand? Business-Netzwerke erleben aktuell on- und offline einen spürbaren Zulauf. Vor dem Hintergrund der Corona- Pandemie war Netzwerken noch nie so wichtig wie heute – und nie war es so schwierig. Das Kontakteknüpfen in Geschäftskreisen hat sich seit Beginn der Corona-Pande- mie in den digitalen Raum verlagert. Der persönliche Austausch findet größtenteils nur noch virtuell und – zum Leidwesen vieler – kaum noch physisch statt. Die gro- ßen Gewinner heißen Xing und LinkedIn, die beiden führenden Business-Netzwer- ke in Deutschland. Beide Portale haben durch die Pandemie ihre Nutzerzahlen im deutschsprachigen Raum enorm gesteigert. Die Microsoft-Tochter LinkedIn zählt über 16 Millionen neue Mitglieder. Xing, eine Marke der New Work SE, hat im Jah- „ resvergleich um 1,8 Millionen Nutzer zugelegt. Doch die besten Voraussetzungen zum Netzwerken finden die Unterneh- mer in Hessen immer noch vor der eigenen Haustür: Im Wirtschaftsraum FrankfurtRheinMain gibt es unzählige Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten zu Netzwerken ist unsere neue Lebensversicherung“ treffen und zu kommunizieren. Die Metropolregion gilt traditionell als international, leistungsfähig und gut vernetzt. Auf einer Fläche, die nur 4,13 Prozent von Gesamt- deutschland ausmacht, werden 8,17 Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Dazu tragen nicht nur die vielen Unternehmen aus dem In- und Ausland bei, son- dern auch die in den vergangenen Jahren stetig steigende Anzahl der sozialversi- cherungspflichtig Beschäftigten. Zahlreiche Hochschulen mit fast einer Viertelmil- lion Studenten sowie eine Reihe von Forschungszentren und Wissenschaftsclus- tern sorgen für den dringend benötigten Nachschub an Nachwuchsfachkräften und kurbeln Innovationen an. IHK O NL INE Gemeinsame Lösungsansätze entwickeln „Für das House of Logistics and Mobility und sicher auch für das House of Finan- Passend zum Fokusthema finden Sie ce ist der Standort Frankfurt ein Volltreffer“, sagt Michael Kadow, Geschäftsführer aktuelle Meldungen, Publikationen, des House of Logistics and Mobility (Holm). „Die Stadt liegt auf der Schiene, auf Merkblätter und Veranstaltungshin- der Straße und in der Luft an bedeutenden Verkehrsknotenpunkten, ist internatio- weise unter www.frankfurt-main. nale Banken- und Finanzmetropole und Heimat einer beeindruckenden Hochschul- ihk.de Industrie Innova- und Forschungslandschaft.“ Nicht ohne Grund seien Logistik und Finanzdienstleis- tion Umwelt IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
10 FO KUS T HEM A ZAHLEN, DATEN, FAKTEN zen die Partner dabei, gemeinsame Lö- sungsansätze zu entwickeln.“ Der Ge- schäftsführer des Holm freut sich über • 69 Cluster- und Netzwerkinitiativen haben ihren Sitz in FrankfurtRheinMain (FRM). die Akzeptanz seines Hauses. „Die An- • Fast die Hälfte aller Beschäftigten (1,1 Millionen) sind im Netzwerk Industrie tätig, zahl unserer in den drei Clustern Hessen dem Netzwerk aus Industrie und industrienahen Dienstleistern. Logistics, Hessen Mobility und Hessen Aviation organisierten Partner ist trotz • Die Hochschulen in FRM haben rund 546 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben, Corona stabil. Gewachsen ist in den ver- davon fast ein Fünftel aus der Wirtschaft. gangenen Monaten das Cluster Hessen • Über 80 Stiftungslehrstühle zeugen von der guten Vernetzung von Wirtschaft und Aviation. Insbesondere dort ist auch der Wissenschaft in FRM. Wunsch nach mehr Austausch spürbar • Zwölf regionalspezifische Branchencluster sind die Stütze der Wirtschaftskraft in FRM. gestiegen.“ Hessen Aviation arbeitet eng mit den etablierten regionalen Luft- fahrttechnik-Netzwerken zusammen, al- len voran mit dem Competence Center tungen die mitarbeiterstärksten Bran- sein.“ Aktive Netzwerke spielten dann Aerospace (CCA) in Kassel. chen der Mainmetropole. „Gleichzeitig ihre Vorteile aus, sie ermöglichten und ermöglicht die Stadt den gezielten Blick förderten den gerade in kniffligen Situ- Netzwerke für Branchen und Cluster auf andere Branchen, der neue Poten- ationen dringend erforderlichen Aus- ziale erkennen lässt“, so Kadow. tausch zwischen Branchenakteuren. In rund 40 Cluster- und Netzwerkini- „Denn es ist doch so: Viele Akteure ste- tiativen bündeln hessische Unterneh- „In Krisenzeiten kann die Bedeutung hen vor den gleichen oder ähnlichen He- men, Forschungseinrichtungen und von Netzwerken sogar noch größer rausforderungen. Netzwerke unterstüt- verwandte Institutionen hierzulande ihre Kompetenzen. Mit den „Houses of“ hat die Landesregierung überregio- Foto: HOLM nale Begegnungsstätten für Forscher, Unternehmer und Politiker geschaffen. Jedes der fünf Zentren deckt einen Schlüsselbereich der Wirtschaftspoli- tik ab: House of Finance, House of Di- gital Transformation, House of Logis- tics and Mobility, House of Energy und House of Pharma and Healthcare. Neben dem allgemeinen Ziel der bran- chenspezifischen und interdisziplinären Vernetzung auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene konzentriert das House of Pharma and Healthcare Wissensregion FrankfurtRheinMain Die Initiative Wissensregion Frankfurt- RheinMain beobachtet die Metropolre- gion FrankfurtRheinMain im Hinblick auf ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähig- keit. Unter anderem werden Indikatoren zur Innovationskraft und Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft heran- gezogen. www.wissensportal- Michael Kadow, Geschäftsführer, House of Logistics and Mobility: „Viele Akteure stehen vor den gleichen oder ähnlichen Herausforderungen. Netzwerke unterstützen die Partner dabei, gemeinsame Lösungsansätze zu ent- frankfurtrheinmain.de wickeln.“ IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen Wie der digitale Wandel echte Handarbeit erreicht? Mit uns. Große Schritte gehen Sie am besten gemeinsam mit uns. Ob in digitale Welten, auf globalen Märkten oder in eine grüne Zukunft – als starker Partner an Ihrer Seite unterstützen wir Sie bei allen Themen, die Ihnen wichtig sind. Vereinbaren Sie jetzt einen Beratungs- termin. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.
12 FO KUS T HEM A men Lunch schon mehr Probleme ge- Foto: Jochen Müller löst worden als in offiziellen Meetings.“ Natürlich funktioniere der Austausch mit Geschäftspartnern oder Studenten auch über Zoom oder Teams, aber während der vergangenen eineinhalb Jahre sei jegliche Form der Spontanität verloren gegangen. „Das fehlt mir dramatisch“, gibt Maas zu. Blick über den Tellerrand Unternehmensberater Dr. Holger Bengs hat frühzeitig für sich und seine Klien- ten entdeckt, wie wichtig der persönli- che Kontakt in der chemischen Industrie und ihren Anwenderindustrien ist. Bengs ist Chef der von ihm gegründe- ten BCNP Consultants, deren Hauptsitz sich seit 2005 innerhalb der Geschäfts- räume der Gesellschaft Deutscher Che- miker (GDCh) in Frankfurt befindet. „Ich habe festgestellt, dass ich überall auf Tagungen und Vorträgen war, mich vie- le kannten, aber die Chemiker nicht die Biotechnologen, die Pharmaleute nicht die Datenspezialisten.“ So sei dann das European Chemistry Partnering (ECP) entstanden, „unser Business-Speed- Dr. Holger Bengs, Geschäftsführer, BCNP Consultants: „Wir wollen den Austausch fördern, denn Innovationen dating-Event über alle Branchen“, be- entstehen an den Schnittstellen, den Grenzen, bei der Inspiration im Gespräch mit anderen Fachleuten, beim Blick über den Tellerrand.“ richtet Bengs von den Anfängen seines Unternehmens. „Wir wollen den Aus- beispielsweise seine Arbeit auf die drei wendiger Internetrecherche hätte ver- tausch fördern, denn Innovationen ent- Kerngebiete Ausbildung, Dialog und schwenden müssen. stehen an den Schnittstellen, den Gren- Forschung. zen, bei der Inspiration im Gespräch mit In Zeiten von Homeoffice, Videokon- anderen Fachleuten, beim Blick über Netzwerke in der Wissenschaft ferenzen und Kontaktbeschränkungen den Tellerrand.“ fehlt dem Biologen und Veterinärme- „Ich halte Netzwerken für eine der diziner aber der ungezwungene und Der leidenschaftliche Netzwerker Bengs wichtigsten Tätigkeiten, der man heute spontane Kontakt an der Kaffeemaschi- ist Mitglied in wissenschaftlichen Ver- im wirtschaftlichen und wissenschaftli- ne oder während der Mittagspause: „In einen zur Chemie und Biotechnolo- chen Umfeld nachgehen muss“, erklärt der Wissenschaft sind beim gemeinsa- gie, aber auch in Wirtschaftsclubs oder Professor Jochen Maas, Vizepräsident des House of Pharma and Healthcare und seit Oktober 2010 Geschäftsführer House-of-Konzept Hessen Forschung und Entwicklung der Sano- fi-Aventis Deutschland mit Sitz in Frank- Offensiv verfolgt das hessische Wirtschaftsministerium das House-of-Konzept zusammen mit furt. Im Gespräch mit jungen Talenten Unternehmen und Hochschulen. Die Aktivitäten in den Houses-of stehen unter dem Leitbild rät er daher: „Bilde deine Netzwerke, von Interdisziplinarität und hohem Vernetzungsgrad der Akteure aus Politik, Wirtschaft und nutze und pflege sie.“ Schon oft habe Wissenschaft. Die Gemeinsamkeit liegt in den Säulen kooperative Forschung, Weiterbildung ihm sein eigenes Netzwerk schnell und und Transfer. Ziel ist eine nationale und internationale Profilierung des Technologiestandortes unkompliziert Antworten auf Fragen ge- Hessen. https://wirtschaft.hessen.de House-of-Konzept liefert, ohne dass er seine Zeit mit auf- IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 13 D R EI FR AGEN A N Stefanie Kaulich, Geschäftsführerin, Beyer und Kaulich Unternehmensberatung, Frankfurt, und IHK-Vizepräsidentin, über Netzwerken in der Post-Corona-Zeit Frau Kaulich, inwieweit hat sich Das heißt, die Menschen wägen Was folgt daraus künftig für die Netzwerken durch die Corona-Pan- Aufwand und Nutzen vor dem Be- Planung von Netzwerk-Veranstal- demie verändert? such von Business-Netzwerk- tungen? Wir haben gelernt, ohne viel zeitlichen Events deutlicher ab? Für den einzelnen Teilnehmer muss und kostenintensiven Aufwand online Auf jeden Fall. Die eigenen zu erbrin- der Mehrwert noch viel deutlicher zu zu netzwerken. Und durch das Online- genden Investitionen werden genauer erkennen und der Zeitrahmen und Ort netzwerken hat sich eine neue Mög- betrachtet. Und wir haben alle die frei für ein physisches Treffen sehr attrak- lichkeit der geografischen Vernetzung gewordene Zeit mit anderen Inhalten tiv und komfortabel sein. ergeben. Das bisherige physische für uns gefüllt. Um hiervon wieder ab- Netzwerken im Radius von bis 50 Kilo- zukehren, müssen wir motiviert wer- Die Fragen stellte Petra Menke, metern hat an Bedeutung verloren. den. IHK Frankfurt. Die höchste Auszeichnung wurde 6 Mal vergeben Nutzen Sie auch unsere Online- . Immobilienbewertung IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
14 FO KUS T HEM A Aber Mitglied werde er dort hauptsäch- Foto: privat lich wegen der Menschen und des dort im Fokus stehenden Themas. „Ich bin ja nicht nur Chemiker, sondern auch neu- gieriger Zeitgenosse.“ Doch allein die Zugehörigkeit zu einem Business-Netzwerk mache noch kei- nen erfolgreichen Unternehmer oder Manager aus. „Für mich ist der größte Fehlglaube, dass man einem Club oder einem solchen Business-Netzwerk bei- tritt, und meint, alle müssten einem zuhören und wohlgesonnen sein, oder man müsste mit allen gut auskom- men.“ Das eigene Netzwerk sei etwas ganz Individuelles. Es habe auch etwas mit persönlichen Werten zu tun. „Nicht jede Person in einem Business-Netz- werk ist gleich der nächste Partner, Kunde oder Inspirator“, stellt Bengs klar. Dr. Thomas Niemann, stellvertretender Leiter, IHK Hessen Innovativ: „Innovationen erzeugt man am besten in Im Vorfeld wichtige Fragen klären Netzwerken und in Kooperationen, in denen jeder Partner seine größten Stärken einbringen kann.“ Bevor man sich in einem Netzwerk en- international tätigen politischen Ver- tritt, wo es sonst nur andere Disziplinen gagiert, sollten Unternehmen prüfen, einigungen. „Man glaubt gar nicht, wie gibt. Man ist dann ein bunter Hund, man welche Ressourcen in der Firma dafür groß der Hebel sein kann, wenn man kennt sie. Wenn jemand einen Chemi- vorhanden sind. Bei einem kleinen Be- als Chemiker in eine Organisation ein- ker sucht, wird man angesprochen.“ trieb ist es oft nicht einfach, sich Zeit D R EI FR AGEN A N Bernd Utesch, Geschäftsführer von ABGnova, Frankfurt, über den Erfahrungs- austausch und Wissenstransfer im Business Energieeffizienz Netzwerk (BEEN) Herr Utesch, warum sind Energie- wattstunden Energie einsparen. Das sich bewährt, im Juni hat die zweite effizienz-Netzwerke wichtig für Ziel wurde um 70 Prozent übertroffen. Laufzeit begonnen. den Klimaschutz? Energiefachleute der Unternehmen Wovon profitieren die Unterneh- Warum ersetzen virtuelle Formate tauschen sich über Energieeinspar- men? die persönlichen Treffen nicht? maßnahmen aus. Unter dem Motto Es findet ein offener Erfahrungsaus- Diskussionen sind ergiebiger, wenn sie „Gemeinsam mehr aus weniger Ener- tausch statt. Das Netzwerk trifft sich in Anwesenheit geführt werden. Auch gie machen“ haben Mainova und IHK viermal jährlich zur Projektvorstellung schätzen die Netzwerkteilnehmer die Frankfurt 2017 das Business Energieef- und Weiterbildung. Alle Unterneh- Betriebsbesichtigungen vor Ort. fizienz Netzwerk gegründet. 15 Unter- men setzen Maßnahmen um; beraten nehmen wollten gemeinsam 5 000 werden sie von Energieberatern der Die Fragen stellte Anna-Sophie Tonnen Kohlendioxid und 17 500 Mega- ABGnova. Die Zusammenarbeit hat Leibbrand, IHK Frankfurt. IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 15 Mit Kooperationen zu Innovationen rausforderungen der Zukunft zu bewäl- IHK Hessen innovativ tigen. Im Rahmen von Matchmaking- „Für Unternehmen reicht es heute nicht Events werden etablierte, meist we- Die Technologie- und Innovations- mehr aus, nur auf die eigene Innova- nig digitale kleine und mittelständische beratung der hessischen IHKs bietet tionskraft zu vertrauen. Die Produktzy- Unternehmen mit Start-ups vernetzt, umfangreiche Angebote zu einer klen werden immer kürzer und der In- um gemeinsam innovative Produkte, Vielzahl von Themen. Sie unterstützt novationsdruck wird immer größer“, Prozesse und Geschäftsmodelle für die die IHK-Mitglieder durch Vernetzung mit erklärt Dr. Thomas Niemann, stellver- Unternehmen zu entwickeln. Für viele Experten sowie durch Info- und Weiter- tretender Leiter von IHK Hessen innova- Unternehmen sei „Startups meet Cor- bildungsveranstaltungen. Sie informiert tiv. „Innovationen erzeugt man am bes- porates“ in den vergangenen Jahren der und berät zu Innovationsmanagement, ten in Netzwerken, in Kooperationen, Schlüssel zur digitalen Transformation Forschungs- und Entwicklungs-Förder- in denen jeder Partner seine größten geworden. programmen, Technologietransfer und Stärken einbringen kann.“ Vor diesem Forschungskooperation, Produktsicher- Hintergrund haben die zehn hessischen Messen im digitalen Raum heit und CE-Kennzeichnung sowie zu IHKs die Initiative „Startups meet Cor- gewerblichen Schutzrechten. www. porates“ ins Leben gerufen. Aus dieser Einen durchaus kritischen Blick auf die ihk-hessen-innovativ.de Initiative ist inzwischen ein Netzwerk Business-Netzwerke hat Tobias Kirch- mit rund 60 Start-ups und circa 50 eta- hofer, Geschäftsführer der Digital-Agen- blierten Unternehmen entstanden mit tur Shift, Hamburg und Frankfurt. „Wel- dem gemeinsamen Ziel, die großen He- che Interessen stehen hinter dem Netz- abseits des Tagesgeschäfts für die Kon- taktpflege freizuschaufeln. Größere Foto: Shift GmbH Unternehmen könnten dafür eher ein- zelne Mitarbeiter einsetzen. Viele Netz- werke, wie etwa örtliche Gewerbever- eine oder die IHK, böten Partizipations- möglichkeiten gerade auch für kleinere Unternehmen. Vor allem aber müssten sich Mittelständler darüber klar werden, welchen konkreten Nutzen sie sich vom Netzwerk erhoffen: Möchte man Fach- kräfte finden, die eigenen unternehmeri- schen Interessen artikulieren, oder geht es vor allem um den Erfahrungsaus- tausch? Wichtige Punkte, die ebenfalls geklärt werden sollten, sind: Verschafft das Netzwerk Zugang zu möglichen Koope- rationspartnern wie etwa Start-ups oder Gründern? Kommt man über das Netz- werk an Multiplikatoren einer Branche oder Region heran? Kriterien sind auch die Größe der Mitgliedsunternehmen, die vertretenen Branchen, die Veranstal- tungsangebote und die Höhe etwaiger Mitgliedsbeiträge. „Nicht unerheblich ist auch, ob das Netzwerk überregional oder sogar international aktiv ist, inwie- weit es mit der Politik vernetzt ist und ob Wettbewerber dabei sind, sodass man dort also auch Präsenz zeigen soll- Tobias Kirchhofer, Geschäftsführer, Shift: „Über das Mangelerlebnis, während der coronabedingten Lockdowns te“, sagt Bengs. nicht auf die Messe gehen zu können, ist eine höhere Wertschätzung des persönlichen Kontakts entstanden.“ IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
16 FO KUS T HEM A werk? Wofür soll ich gegebenenfalls verantwortet. Damals fanden sich nach instrumentalisiert werden?“, das sind offiziellen Angaben 200 000 Fachbe- Innovationsnewsletter Fragen, die er im Voraus stellt. Aber sucher auf der Website buchmesse.de auch: „Wie kann ich selbst das Netz- ein. 6 800 Aussteller nutzten die virtu- Verpassen Sie keine Informationen und werk bereichern?“ Um von einer Com- ellen Präsentationsmöglichkeiten und Veranstaltungstermine zu Innovations-, munity zu profitieren, braucht es seiner mehr als 4 000 meldeten sich als digita- Forschungs- und Technologiethemen Ansicht nach: „Interessante Menschen, le Aussteller an. Circa 7 000 Stunden Vi- mehr. Jetzt registrieren unter www. die Netzwerken nicht primär als Ver- deomaterial wurden gestreamt. Die di- ihk-hessen-innovativ.de/ triebskanal sehen, sondern entspannt gitalen Fachprogramm-Veranstaltungen newsletter und wach neue und alte Kontakte kulti- waren sogar besser besucht als die phy- vieren wollen. Dafür ist ein angenehmes sischen in den Jahren zuvor. Die Buch- Umfeld zum Verweilen wichtig.“ messe hat somit – gezwungen durch die Dynamik der Corona-Pandemie – die Das Netzwerk IHK Hybride Veranstaltungsformate Grundlage gelegt für einen eigenen di- gitalen Messeplatz, der für hybride For- Die Industrie- und Handelskammer ist Wie ein angenehmes Umfeld auch im mate und neue Geschäftsmodelle wei- eine Einrichtung der Wirtschaft für digitalen Raum geschaffen werden terentwickelt und genutzt werden kann. die Wirtschaft. Gemeinsam mit ihren kann, damit kennt sich Kirchhofer aus. Mitgliedsunternehmen übernimmt sie Denn Shift hat als digitale Leadagentur „Menschen in Unternehmen lieben es Verantwortung und trägt dazu bei, die der Frankfurter Buchmesse im Okto- immer noch, sich physisch zu treffen“, ist Voraussetzungen für Wohlstand und ber 2020 die Konzeption und Realisie- sich der Digitalexperte sicher. Die Wert- Wachstum zu verbessern. Der Haupt- rung der ersten digitalen Buchmesse beimessung des persönlichen Kontakts auftrag der IHK umfasst dabei drei Säulen: Foto: Dirk Bruniecki • Dienstleister für die Wirtschaft: Die IHK fördert die gewerbliche Wirtschaft vor Ort und steht ihr mit einem breit gefächerten Beratungs- angebot und passgenauen Dienst- leistungen zur Seite. • Erfüllung hoheitlicher Aufgaben – im Dienst der Unternehmen: Die IHK erfüllt als öffentlich-rechtliche Kör- perschaft eigenverantwortlich und unabhängig über 50 Aufgaben, die ihr der Staat anvertraut hat, wie zum Beispiel die duale Berufsausbildung. • Demokratisch legitimierte Interes- senvertretung: Die IHK bündelt die vielfältigen Interessen ihrer Mitglie- der und stellt eine faire Abwägung der Belange verschiedener Branchen und Unternehmen sicher. Die IHK Frankfurt ist in das Netzwerk der 79 IHKs in Deutschland mit der Dachorganisation DIHK in Berlin ein- gebunden. Darüber hinaus bestehen Kontakte zu Auslandshandelskammern Prof. Jochen Maas, Vizepräsident, House of Pharma and Healthcare: „Ich halte Netzwerken für eine der wichtigs- in 92 Ländern. ten Tätigkeiten, der man heute im wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Umfeld nachgehen muss.“ IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 17 steige sogar. „Über das Mangelerlebnis, tier. Die branchenübergreifende Innova- ration zwischen Start-ups, etablierter nicht auf die Messe gehen zu können, ist tionsplattform bringt Start-ups, Unter- Wirtschaft, Forschungseinrichtungen eine höhere Wertschätzung des persönli- nehmen und neue Talente zusammen, und Experten ein einzigartiges, inno- chen Kontakts entstanden.“ Aber gleich- um an neuen Technologien und digi- vatives Netzwerk entstehen. Darüber zeitig steige auch die Erwartung: Sind die talen Geschäftsmodellen zu arbeiten, hinaus arbeitet das Techquartier seit persönlichen Kontakte wirklich relevant sich zu treffen, zu lernen und zusam- 2018 eng zusammen mit dem Land und bereichernd? Bin ich in einem rele- menzuarbeiten. Zu der mitgliederbasier- Hessen am Aufbau eines Finanzdaten- vanten und inspirierenden Umfeld? Auf ten Community gehören mehr als 450 Clusters, des Financial Big Data Clus- der anderen Seite hätten viele Unterneh- Start-ups, über 50 akademische Partner ters, in dem auch zahlreiche Akteure men festgestellt, dass auch der ausge- und Unternehmen aus der Industrie so- aus Politik und Verwaltung, hessische fallene Messeevent das eigene Geschäft wie eine Vielzahl von potenziellen Grün- Universitäten sowie Unternehmen am nicht maßgeblich negativ beeinflusst. Es dern. Das Techquartier ist Teil der Digi- Finanzplatz Frankfurt involviert sind. seien andere Wege entdeckt worden, tal-Hub-Initiative des Bundesministe- wie Geschäftskontakte gepflegt und ge- riums für Wirtschaft und Energie, die Qualität statt Quantität knüpft werden können. „Die digitalen zur Transformation Deutschlands zum Skills in den Unternehmen sind sprung- weltweit führenden Digitalstandort bei- In seinem persönlichen Netzwerk haft gestiegen“, so Kirchhofer. tragen soll. Hierfür unterstützt die Ini- achtet Dr. Sebastian Schäfer, Ge- tiative den Aufbau und die Vernetzung schäftsführer und Co-Gründer des in Plattform für innovative zwölf digitaler Hubs mit spezifischen Frankfurt ansässigen Techquartiers, Communitys Themenschwerpunkten. auf Klasse statt Masse. Längst hat er aufgehört, seine Kontakte zu zählen. Von dieser Entwicklung profitiert das Unter der gemeinsamen Dachmarke „Wichtig ist mir, neugierig und offen 2016 in Frankfurt gegründete Techquar- „de:hub“ soll durch die enge Koope- zu bleiben, andere Perspektiven ken- STANDORTVORTEIL GLASFASER. Jetzt für Glasfaser für Ihr Unternehmen. Glasfaser entscheiden! DGB_1283_0 Wir bieten Geschäftskunden symmetrische Internetprodukte auf Basis von reinen Glasfaserleitungen. Zusammen machen Deutsche Glasfaser Business GmbH, Am Kuhm 31, 46325 Borken wir’s möglich. 0800 281 281 2 deutsche-glasfaser.de/business
18 FO KUS T HEM A Jahr 2020 an die Jungunternehmer ge- Foto: TechQuartier flossen ist. Beliebt bei Investoren wa- ren vor allem Start-ups aus dem Finanz- und Versicherungswesen sowie aus der IT und Datenanalyse. Wie wichtig gute Kontakte und der Wissenstransfer für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen sind, bringt Unternehmensberater Hol- ger Bengs abschließend auf den Punkt: „Netzwerken ist unsere neue Lebens- versicherung.“ Dr. Sebastian Schäfer, Geschäftsführer, Techquartier: „Wichtig ist mir, neugierig und offen zu bleiben, andere Perspektiven kennenzulernen. Deshalb achte ich auf Diversität in meinem Netzwerk.“ nenzulernen. Deshalb achte ich auf Di- Zusammen die Zukunft gestalten versität in meinem Netzwerk.“ Häufig knüpften Führungskräfte Netzwerke, Die Corona-Pandemie hat zwar auch die um Zugang zu Ressourcen zu erhal- Netzwerk-Tätigkeiten der Plattform aus- ten, sich selbst oder ihr Unternehmen gebremst, nach knapp 300 Events im zu verkaufen oder ihre Karriere voran- Jahr 2019 habe es 2020 nur noch we- zutreiben; Innovatoren bemühten sich nige Präsenzveranstaltungen gegeben. dagegen auch darum, Menschen mit „Das interaktive Miteinander hat ge- anderen Ideen und Perspektiven zu fehlt“, bedauert Schäfer. Trotzdem gebe treffen, um ihr eigenes Wissensgebiet es keinen Grund zu klagen – im Gegen- zu erweitern. „Zu diesem Zweck be- teil: Durch den Trend zur Digitalisierung suchen sie bewusst auch andere Län- hätten die Start-ups in diesem Bereich der und treffen Menschen aus anderen keine Krise, sondern sogar beste Ent- D IE AU TO R IN Lebensbereichen“, beschreibt er die wicklungschancen gesehen: „2021 ist DNA des Techquartiers. Schäfers Mis- so viel Geld in die Start-up-Szene ge- sion ist es, mit dem Techquartier die flossen wie nie zuvor“, weiß Schäfer. Stärken der RheinMain-Region zu bün- deln und mit dem Rest der Welt zu ver- So hat die Wirtschaftsprüfungsgesell- netzen. Das scheint zu funktionieren: schaft Ernst & Young ermittelt, dass Nur 45 Prozent der Start-up-Mitglieder mit insgesamt 7,6 Milliarden Euro mehr Karen Gellrich kommen aus Hessen, 32 Prozent da- als dreimal so viel Geld wie im Vorjah- Journalistin, Frankfurt gegen aus dem Ausland. reszeitraum und mehr als im gesamten info@karen-gellrich.de IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
GemeinsamZukunftBilden BERUFLICH E BILDUNG LOHNT SIC PACK’S ANH! MEINE ZUKUNFT POWERED BY AUSBILDUNG WEITERBILDUNG HÖHERE BERUFSBILDUNG Eine Initiative der: der DIHK-Bildungs-gGmbH
20 FO KUS T HEM A K A R R IER EPL A NUN G Netzwerken – aber richtig Ein Gespräch mit Fabian Demuth, Projektmanager, Main Incubator, Frankfurt, über die Gründe, die für das Netzwerken sprechen, und wie es gelingt, sich ein perfektes berufliches Netzwerk aufzubauen. Wer erfolgreich netzwerkt, spart Zeit Foto: Stefan Krutsch und arbeitet effektiver. Mit dem rich- tigen Netzwerk kommt man schneller an relevante Informationen. Ob es um Kenntnisse zu neuen Märkten, die Su- che nach dem richtigen Dienstleister oder den richtigen Kandidaten für eine vakante Stelle geht – das Netzwerk bringt einen schneller zum Ziel. Es geht also hauptsächlich um Informa- tionen und Empfehlungen? Mal ehrlich: Wer verlässt sich nicht lie- ber auf Empfehlungen einer vertrauten Person als auf das Telefonbuch? Be- sonders wichtig werden Netzwerke al- lerdings dann, wenn es um das eigene berufliche Weiterkommen und die Rea- lisierung eines wichtigen Projektes oder einer Vision geht. Nicht selten schei- tern engagierte Mitarbeiter im eigenen Unternehmen mit ihren Ideen an Hierar- chien, internem Wettbewerb oder star- ren Strukturen. Im Netzwerk dagegen erhält man in der Regel auch konstrukti- ve Kritik, wertvolle Erkenntnisse und im besten Fall Unterstützer und Partner zur Realisierung der Vision. Fabian Demuth, Projektmanager, Main Incubator: „Netzwerken heißt zunächst immer investieren. Dazu gehört auch die Bereitschaft, bei Bedarf das eigene Wissen weiterzugeben, auch wenn man nicht weiß, ob und was man je zurückbekommt.“ Wem würden Sie den Aufbau eines Business-Netzwerks besonders emp- fehlen? Herr Demuth, warum ist Netzwerken lich: Jeder hat die Möglichkeit, sich be- Ein Business-Netzwerk sollte jeder ha- ein so wichtiger Erfolgsfaktor für die stehenden Netzwerken anzuschließen ben, der weiterkommen will. Berufsein- Karriere und essenziell für die Verwirk und diese als Plattform für ein Weiter- steiger profitieren von Kontakten, wenn lichung von Visionen? kommen in Beruf und Karriere zu nutzen sie nach einem passenden Arbeitgeber Was man früher Vitamin B nannte, wo- und zu erweitern. Der Wert eines star- suchen. Selbstständige oder Gründer rüber nur wenige Personen verfügten, ken beruflichen Netzwerks ist enorm. erhalten über Netzwerke Marktinforma- heißt heute Netzwerk und ist für je- tionen oder Verbindungen zu Auftragge- den verfügbar. Ob digital oder persön- Wie kann man sich diesen Wert vorstellen? bern, Geschäftspartnern oder Investo- IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 21 ren. Dem mittleren Management dient Netzwerken heißt zunächst immer inves- Netzwerken dem fachlichen Austausch tieren. Dazu gehört ehrliches Interesse und der Entwicklung anspruchsvoller am Gegenüber und die Bereitschaft, Projekte. Und das gehobene Manage- bei Bedarf das eigene Wissen und be- ment möchte häufig einen Teil seiner währte Kontakte weiterzugeben, auch IN T ERV IE W eigenen Erfahrungen an motivierte und wenn man nicht weiß, ob und was man aussichtsreiche Talente weitergeben je zurückbekommt. Das zeichnet ein gu- und damit den Nachwuchs fördern. tes Netzwerk aus: Man kann sich darauf verlassen. Daher braucht man vor allem Nun ist Netzwerken nicht jedermanns Geduld und Ausdauer. Zum Schluss ein Sache. Die einen sagen, „ich bin nicht wichtiger Tipp: Seien Sie authentisch. der Typ dafür“. Andere wissen einfach Brennen Sie für Ihre Idee und Ihre Vi- Dr. Thomas Niemann nicht, wie man wichtige Personen iden- sion. Vermeiden Sie unbedingt Verkaufs- Stellvertretender Leiter, IHK Hessen tifizieren und ansprechen soll. Was soll- gespräche. Networking ist Anbahnung – innovativ, Frankfurt te man beim Netzwerken beachten? der eigentliche Nutzen kommt später. t.niemann@frankfurt-main.ihk.de Fünf Tipps für erfolgreiches die Personen, die zur Erreichung Ihrer Ziele Geben ist seliger denn Nehmen Netzwerken interessant sind und wo sie organisiert sind. Wer Netzwerke nur als eigenen Karriere- Booster versteht, hat den Sinn eines Netz- Netzwerken ist anstrengend, zeitaufwendig Haben Sie Geduld werks nicht verstanden. Netzwerker unter- und manch einer ist schnell genervt vom Erwarten Sie vom Netzwerken keine Wunder. stützen sich gegenseitig ohne Erwartung Knüpfen neuer Kontakte auf Fachveran- Bevor ein Netzwerk Wirkung entfaltet, kann einer Gegenleistung; diese kommt irgend- staltungen, Branchentreffen, Messen oder einige Zeit vergehen. Freuen Sie sich darüber, wann ganz automatisch. im Netz. Dabei ist Netzwerken gar nicht so neue Personen kennenzulernen und von ihnen schwer und kann einen beruflich weiter- zu lernen. Netzwerke müssen gepflegt werden bringen. Hier fünf Tipps, wie Sie erfolgreich Wer sich damit begnügt, Visitenkarten oder neue Netzwerke aufbauen oder bestehende Klasse statt Masse Likes zu sammeln, kommt nicht weit. Man pflegen: Es geht nicht um die Anzahl der Visitenkarten, sollte sich regelmäßig bei den neuen und sondern um die Qualität der Beziehungen: wichtigen Kontakten ins Gedächtnis rufen. Definieren Sie ein Ziel für Ihr Netzwerk Sitzen die neuen Kontakte an den entschei- Mit echtem Interesse, eigenen Angeboten Karriere, fachliche Unterstützung oder In- denden Stellen oder haben sie Einfluss auf die und Verbindlichkeit. spiration? Was ist Ihr Ziel? Identifizieren Sie Entscheider? Crowdinvesting mit höchster Qualität genocrowd.de Exklusive und von Immobilienexperten sorgfältig geprüfte und ausgewählte Projekte warten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Digital, gebührenfrei, einfach. Investition in echte Werte. Moderne Anlagemöglichkeit. Beteiligung ab 250 Euro. Attraktive Renditen.
22 FO KUS T HEM A Foto: Jochen Müller Wolf Udo Wagner, Geschäftsführer, Studio Wagner:Design: „Innovationen erreicht man nicht im Alleingang, sondern am besten gemeinsam mit starken Partnern.“ S T UD I O WAGNER : D E S I GN Ein Netzwerk als Innovationsmotor Wolf Udo Wagner, Geschäftsführer des technischen Designstudios Studio Wagner:Design, Frankfurt, kooperiert im Innovationsnetzwerk Future Factory. Denn er ist davon überzeugt, dass sich durch interdisziplinären Austausch bessere Lösungen entwickeln lassen. „Ich liebe den Geruch der Industrie zutreiben. Dabei wird das Produkt spür- sam mit starken Partnern“, ist Wagner und den Klang der Maschinen“, sagt bar gemacht: „Der Dialog gestaltet den überzeugt. Deshalb hat er sich dem In- Wolf Udo Wagner. Und das erklärt auch eigentlichen Designprozess“, so Wagner, novationsnetzwerk Future Factory an- schon, weshalb er sich mit technischen wobei die resultierenden Zeichnungen geschlossen. In dieser interdisziplinären Innovationen beschäftigt. Seit 23 Jahren nur noch abbildeten, was im interdiszipli- Gemeinschaft werden solche starken verfolgt der Gründer und Geschäftsfüh- nären Austausch entstanden sei. Partner miteinander verbunden, um Sy- rer von Studio Wagner:Design, Frankfurt, nergien zu identifizieren und Kompeten- einen ganzheitlichen Ansatz, um Innova- Starke Partner zen zu ergänzen. Das Ziel eines jeden tionen im Bereich Umwelt sowie dem Mitglieds: Kooperationen schließen, in- direkten Produktions- und Gebrauchs- „Innovationen erreicht man nicht im Al- novative Projektideen entwickeln und umfeld des jeweiligen Produktes voran- leingang, sondern am besten gemein- realisieren. Ein solches Netzwerk kann IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Netzwerke 23 Innovationsnetzwerk Future Factory Das Innovationsnetzwerk Future Factory stößt innovative Kooperationsprojekte an, die Design und Technik miteinander verbinden. Gefördert werden die Innovationsvorhaben vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums; organisatorisch betreut wird das Netzwerk von der Innovationsberatung Jöckel Innovation Consulting. Aktuell gehören dem Netzwerk neun kleine und mittelständische Unternehmen, drei Hochschulen sowie zwei Industrie- und Handelskammern an. Fünf Entwicklungsprojekte mit einem Projektvolumen von rund drei Millionen Euro wurden gefördert. Anfang 2022 startet die Future Factory in die nächste Runde. Unternehmen, die gerne mitmachen und ihre Innovationsidee realisieren möchten, wenden sich an Ann-Cathrin Hubschneider, Telefon 0 61 51 / 66 71 87 33, E-Mail a.hubschneider@joein.de. sich auch finanziell für seine Partner loh- selbst. Sofern die Bedarfssituation nicht nen, denn die angestoßenen Projekte sichergestellt sei, könnten sich selbst werden vom Zentralen Innovationspro- die besten Ideen nicht durchsetzen. Da- gramm Mittelstand des Bundeswirt- raus ergebe sich die Aufgabe, aktiv die schaftsministeriums gefördert. Bedürfnisse der entsprechenden Märk- te kennenzulernen. Insbesondere bei Doch die Arbeit in einem solchen Netz- komplexen Themen bedürfe es der Ex- werk erfordert Erfahrungen beim Planen pertise von Know-how-Trägern aus und Umsetzen von Innovationen. Der unterschiedlichen Branchen. Dies ist ein Prozess beginnt mit einem professionel- Grund für seine Entscheidung, sich in IHK O NL INE len Innovationsmanagement. Hier hat das Innovationsnetzwerk Future Factory Wagner in seinem Unternehmen ein kla- einzubringen. In diesem Netzwerk be- res Leitbild verinnerlicht und kennt die schäftigt sich Studio Wagner:Design mit Weitere Infos über das Zutaten einer erfolgreichen Umsetzung einer Lösung für den Einzelhandel: „Der Innovationsnetzwerk von Ideen. Als erste von drei zentralen stationäre Handel befindet sich schon unter: Zutaten nennt er die Imaginationsfähig- seit Jahren in Turbulenzen, die durch keit des Menschen und die daraus resul- die Covid-19-Pandemie weiter verstärkt www.future-factory-netzwerk.de tierende Kreativität. Die zweite Zutat sei werden.“ Aber auch der klassische On- die Kraft, die sich aus Kapital und Know- linehandel müsse sich weiterentwi- how zusammensetze. „Know-how kann ckeln, betont der Frankfurter. man sich erarbeiten oder einkaufen, wenn man Kapital besitzt. Und für Kapital Das Beste aus zwei Welten gibt es zum Beispiel die Future Factory.“ D IE AU TO R EN Als letzte Zutat führt er Mut an und de- Dazwischen bewegt sich das Projekt. finiert ihn als die größte Hürde. Mut sei Es gehe um die Beziehung dieser Han- essenziell, um die gewonnenen Ideen delswelten, in denen gerade eine gro- auch tatsächlich anzugehen und umzu- ße Transformation stattfindet. Innerhalb setzen. Als Fundament hebt Wagner das des Kooperationsprojektes gemeinsam Vertrauen zwischen den mitwirkenden mit Axxessio, Bonn, und der Techni- Akteuren hervor, ohne die das Zusam- schen Hochschule Mittelhessen geht Ann-Cathrin Hubschneider menspiel von Kreativität, Kraft und Mut es um die Entwicklung einer neuen Innovationsberaterin, Jöckel Innovation nicht funktionieren könne. Mensch-Maschine-Interface-Lösung, Consulting, Darmstadt die das Beste aus zwei Welten verbin- a.hubschneider@joein.de Future Factory det und den Menschen in den Mittel- punkt stellt. „In Kooperationsprojekten Dr. Thomas Niemann Jedoch wird nicht jede Idee zu einer In- entstehen definitiv neue Impulse, wel- Stellvertretender Leiter, IHK Hessen novation. Eine zentrale Grenze sieht der che die eigene Vorstellungskraft über- innovativ, Frankfurt gelernte Industriedesigner in dem Markt steigen.“ t.niemann@frankfurt-main.ihk.de IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
24 FO KUS T HEM A S O CI A L S EL L IN G Netzwerken auf Xing und LinkedIn Ein Gespräch mit Holger Steitz, Inhaber von Sale Direct, Allendorf, über die beiden größten Social-Media- Plattformen Xing und LinkedIn und wie sie für die Zielgruppenansprache genutzt werden können. Mauritius Images / Ikon Images / Stuart Kinlough Viele fragen sich, welches Netzwerk das richtige ist: Xing oder LinkedIn? Das lässt sich nicht pauschal beantwor- ten, da hierbei viele Faktoren zu berück- sichtigen sind. Am besten lässt sich die- se Entscheidung treffen, wenn man sich vor Augen führt, wer in den jeweiligen Social-Business-Portalen unterwegs ist. Eine Pauschalisierung verbietet sich aber, da es viele Überschneidungen und Abweichungen von der Normalität gibt. Das Look-and-feel spielt sicherlich auch eine Rolle, sodass im Prinzip jeder selbst prüfen sollte, wo die Zielgruppe eher anzutreffen ist und wo man sich wohler fühlt. Worin unterscheiden sich die beiden Portale ganz konkret? Xing ist die größte deutschsprachige Herr Steitz, wozu brauchen Unterneh- Und wie werden speziell Xing und Business-Plattform der Welt. Der An- mer, Manager oder Führungskräfte ein LinkedIn im Recruiting eingesetzt? teil von Führungskräften wird mit fast Profil auf einem Business-Netzwerk? Viele nutzen inzwischen auch ganz Glücklicherweise ist ein Profil in einem selbstverständlich diese beiden Online- Business-Netzwerk nicht überlebens- portale, um zu schauen, ob und in wel- Zahlen und Fakten notwendig. Aber es lässt sich nun mal cher Form sich dort der potenzielle neue nicht bestreiten, dass sich ein großer Mitarbeiter präsentiert. Ganz zu schwei- • Xing verfügt über rund 18 Millionen Teil unseres Lebens in der heutigen Zeit gen von den vielen Headhuntern, für die Mitglieder im deutschsprachigen online abspielt – ob man das nun guthei- Xing und LinkedIn natürlich ein Eldorado Raum, darunter 54 Prozent Führungs- ßen mag oder nicht. Es ist eine Tatsa- darstellen. Aber keine Angst – ein guter kräfte, zwölf Prozent Geschäfts- che, dass Entscheider in Unternehmen Headhunter findet den Kandidaten auch führer und Vorstände, 25 Prozent das Internet als Informations- und Re- ohne Xing und LinkedIn. Deshalb soll- Direktoren und Fachbereichsleiter cherchemedium nutzen. Zu googlen ist ten Sie Ihren Mitarbeitern nicht verbie- sowie 18 Prozent Manager. heutzutage Normalität. Wenn ein Unter- ten, dort ein Profil anzulegen. Ganz im nehmen Mitarbeiter sucht, dann wird Gegenteil. Xing und LinkedIn sind näm- • LinkedIn hat etwa 750 Millionen Mit- ein moderner Personalverantwortlicher lich nicht ausschließlich Karriereplattfor- glieder weltweit, rund 15 Millionen den Namen des Bewerbers sicherlich in men, sondern gehören inzwischen ganz davon sind deutschsprachige Profile. Google eingeben, um zu sehen, welche normal zu den Werkzeugen eines mo- Jede Woche werden Inhalte auf Lin- Infos er dort über die jeweilige Person dernen Vertriebsmitarbeiters oder Ein- kedIn neun Milliarden Mal gesehen. finden kann. käufers. IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
Entspannt zur Arbeit, mobil auch in der Freizeit RMV-JobTicket Die günstige und bequeme Alternative für Pendlerinnen und Pendler rmv.de
26 FO KUS T HEM A 60 Prozent angegeben. In diesem Portal findet man den typischen deutschspra- FÜNF PRAXISTIPPS chigen Mittelstand, also die Geschäfts- führer, Einkäufer, Vertriebsmitarbeiter So optimieren Sie Ihre Xing- und LinkedIn-Profile: oder Personalentscheider, aber auch In- • Verwenden Sie ein Kopfporträt, damit Sie auch im Kleinformat erkennbar sind. haber und Fachkräfte von kleineren Fir- • Bauen Sie ein Hintergrundbild ein – möglichst entsprechend dem Corporate- men. LinkedIn dagegen ist die weltweit Design Ihres Unternehmens. größte Business-Plattform. Aufgrund der Internationalität findet man dort • Fügen Sie eine aussagekräftige Beschreibung hinzu. eher die Führungskräfte und Mitarbeiter • Nutzen Sie die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse dem Profil hinzu von international ausgerichteten Groß- zufügen. unternehmen und Konzernen. • Bauen Sie Links auf Ihre Website oder Ihren Blog ein. Wie funktioniert Networking auf Xing und LinkedIn? liche Premium-Profil nutzen, da nur da- Eigentlich genauso wie in der Offline- rüber die detaillierte Suche und Anspra- welt. Man sollte sich positiv darstellen che wirksam möglich ist. Bei LinkedIn und in der Lage sein, möglichst char- kann man auch mit dem kostenlosen mant und locker mit anderen Menschen Basis-Profil suchen und kontaktieren. in Kontakt zu treten und die Beziehung Auch hier gibt es eine Premium-Version, zu den Netzwerkpartnern zu pflegen. die aber hauptsächlich für das Content- Für den Vertrieb bieten Xing und Linked marketing Vorteile bietet. Beide Platt- In enorme Vorteile. Die Suchfunktionen formen haben auch spezielle Sales-Mit- der Portale bieten die Möglichkeit, Ent- gliedschaften: Bei Xing heißt diese Pro- scheider bei den Wunschkunden zu fin- Business, bei LinkedIn Sales-Navigator. „Xing und LinkedIn sind nicht ausschließlich Karriereplattformen, sondern gehören inzwischen ganz normal zu den Werkzeugen eines modernen Vertriebsmitarbeiters oder Einkäufers.“ Holger Steitz, Inhaber, Sale Direct IHK O NL INE Weitere Infos finden Sie unter: den, den Erstkontakt herzustellen und Wie aufwendig ist es, die Social-Busi- Bedarfsträger zu identifizieren. Dazu ness-Portale zu pflegen und zu bewirt- www.linkedin.com braucht es einen entsprechenden So- schaften? www.xing.de cial-Selling-Prozess, der individuell auf Wirksames Social-Selling – also die sys- die jeweilige Unternehmenssituation tematische Kundengewinnung über abgestimmt sein sollte. Dabei geht es Xing und LinkedIn – erfordert Konse- nicht darum, wahllos Kontakte zu knüp- quenz und Kontinuität. Deshalb emp- fen, hier und da mal einen witzigen Post fehle ich, täglich etwa 30 Minuten da- abzusetzen und Video-Calls zu nutzen. für einzuplanen, auf jeden Fall aber IN T ERV IE W Social-Selling ist viel mehr und bringt rund zwei bis drei Stunden pro Woche. auch nur dann die gewünschten Erfolge, Das geht aber nur, wenn man entlang wenn man die Verbindung zu den klassi- des Prozesses arbeitet. Wer sich trei- schen Vertriebsmethoden, wie Telefon ben lässt, verbrennt wertvolle Zeit und und persönlichen Kundenkontakt, inte- kommt nicht voran. Deshalb braucht es griert. das angesprochene Prozess-Know-how. Der Aufwand lohnt sich: Immerhin sind Daniel Weichert Ist ein Premium-Profil empfehlenswert? Sichtbarkeit und Reichweite die wich- Fachlicher Leiter, BIEG Hessen, Bei Xing sollte man tatsächlich das kos- tigsten Elemente im Vertrieb und Mar- c/o IHK Frankfurt tenpflichtige, aber durchaus erschwing- keting der Zukunft. daniel.weichert@bieg-hessen.de IHK Wir t schaf t sFORUM 10|11. 21
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