Deutsche Biotechnologietage 2012 - Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
9. und 10. Mai 2012 | Frankfurt/Main Deutsche Biotechnologietage 2012 Das nationale Forum für die deutsche Biotech-Branche Holiday Inn Frankfurt City-Süd, Frankfurt/Main Dokumentation
Vorwort 3 Vorwort Die Mischung und die Programmzusammenstellung der Deutschen Biotechnologietage kommen sehr gut an. So diskutierten auch beim dritten Branchentreffen in Frankfurt am Main mehr als 600 Akteure der Biotechno- logie-Industrie über die zentralen Themen: Ob politische und ökonomische Rahmenbedingungen, Erstattungsstra- tegien oder die Biologisierung traditioneller Branchen – die Biotechnologietage 2012 boten die geeignete Plattform Dr. Viola Bronsema Dr. Thomas Niemann für anregende und kontroverse Diskussionen. BIO Deutschland e. V. HA Hessen Agentur GmbH Dafür sorgten rund 90 Referenten und Moderatoren, Impulsredner und Fachexperten sowie Diskutanten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Ministerien. Schon die Eröffnung durch die Landespolitik und Vertre- ter aus Pharma- und Biotech-Industrie sowie des Bundes- Ein Höhepunkt der Biotechnologietage 2012 war zwei- verbandes und der Wissenschaft vermittelte spannende felsohne der große Netzwerkabend am 9. Mai im Sen- Einblicke in die Biotechnologie von heute und morgen. ckenbergmuseum. Gemeinsam mit Science4Life, der Den feierlichen Abschluss des Eröffnungsplenums bildete Gründerinitiative für Life Sciences und Chemie, wurde die Verleihung des „Innovationspreises der Bioregionen zum „Dinner unter Dinos“ geladen. Als Überraschungs- in Deutschland“. gast gab sich der designierte (nun amtierende) hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) mit einem Neuerungen entstehen nicht allein hinter verschlossenen Grußwort die Ehre. Die Botschaft war eindeutig: Die Bio- Türen. Der Schlüssel dafür ist die Zusammenarbeit. Dies technologie werde in seiner kommenden Amtszeit eine wurde gleich in mehreren Symposien deutlich. Bereits im wichtige Rolle spielen. Eröffnungsplenum bekannte sich die Pharma-Industrie zur Intensivierung der Zusammenarbeit mit kleinen und Früh aufstehen durften die Teilnehmer am zweiten Tag mittleren Unternehmen (KMU) der Biotechnologie und der Veranstaltung. Bereits zum Frühstückskaffee trafen Forschungseinrichtungen. In einem eigenen Symposium sich rund 100 Teilnehmer, um in den vier parallelen wurde im Rahmen von „Best Practice“-Beispielen gezeigt, Workshops zu den Themen Personal/Führung, Interna- wie Kooperationen zu Innovationen führen und sich tionalisierung, Gründerzentren sowie Finanzierung zu dadurch wirtschaftlicher Erfolg entwickelt. Dies wurde diskutieren. auch bei der Vorstellung von Allianzen deutlich, in denen KMU mit Großunternehmen Hand in Hand arbeiten, um Und so standen auch in diesem Jahr wieder zwei Tage neue Produkte und bessere Verfahren zu entwickeln. ganz im Zeichen der Biotechnologie – wie gut, dass in jedem Symposium, in jedem Workshop Protokollanten Doch Innovationen haben ihren Preis. Dies wurde in den am Werk waren, um die Fragen und Antworten, Ergeb- Symposien rund um den Trend der individualisierten nisse und Meinungen zu dokumentieren. Diese wurden Therapien eingehend thematisiert. So trugen beispiels zum Abschluss der Biotechnologietage 2012 als „Wrap- weise Vertreter von Krankenkassen und Erstattern ihre Up“ präsentiert und dienten auch als Basis für die hier Sicht der Personalisierten Medizin vor. In den Diskus vorliegende Zusammenfassung der Konferenzinhalte. sionen über Neuentwicklungen, die Fragen des Kosten- Nutzen-Verhältnisses, der Preisgestaltung und Trends zu Diese Dokumentation gibt uns auch die Gelegenheit, sogenannten „Niche Buster“ wurden neben den Positio- noch einmal all denen danke zu sagen, die referiert, nen von Pharma- und Biotech-Industrie auch die Einsich- moderiert, finanziert, mitorganisiert und teilgenommen ten der für die frühe Nutzenbewertung von Medikamen- haben und sich dabei während der Biotechnologietage ten maßgeblichen Behörde einbezogen. 2012 erneut für die Belange der Branche engagierten und einsetzten. Dass die Biologisierung traditioneller Branchen ebenso wie die Erschließung neuer, klimafreundlicher Rohstoff- und Energiequellen mittlerweile weit fortgeschritten ist, belegten zahlreiche Beispiele aus der Praxis. Ob Informa- tik, Medizintechnik, Sensorik oder Lebensmitteltechno- logie – die Biotechnologie hat bereits heute einen großen Einfluss auf die Produkte und Entwicklungen verschie- denster Branchen. Auch in der chemischen Industrie ändern sich nun die Wertschöpfungsketten. Dr. Viola Bronsema Dr. Thomas Niemann
4 Inhalt Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Sy m p osi e n | F rü hs t üc k sru n de n . . . . . . . . . . . 34 Die Veranstalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Raum für Innovationen Wie attraktiv ist der Biotechnologiestandort Die Sponsoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Deutschland? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Die Aussteller. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Personalisierte Medizin und Diagnostik Neue Rollen für Innovatoren, Ärzte und Kostenträger. 38 Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Bioökonomie Strategische Allianzen in der Bioökonomie . . . . . . . . 40 E röf f n u ng u n d Be grüß u ng . . . . . . . . . . . . . . 14 Biotechnologie in der Produktion Facetten der Fermentation für die Pharmaproduktion 44 Grußwort Staatssekretär Steffen Saebisch, Innovationen junger Unternehmen Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Regierungsprogramme für Forschung Verkehr und Landesentwicklung. . . . . . . . . . . . . . . . 16 und Anwendung in der Biotechnologie . . . . . . . . . . . 46 Grußwort Weiße Biotechnologie Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V.. . . . . . . . . . 18 Innovative Rohstoffe und Anwendungen – Fallbeispiele aus der BioIndustrie. . . . . . . . . . . . . . . 48 Biotechnologie trägt Sanofi aus der Tradition heraus in die Zukunft Dr. Martin Siewert, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. . . . . . . . . . . . . . 21 F r ü h s t ü c k s r u n d e A : Personal/Führung Wie gewinnt man Spitzenkräfte, Let‘s talk personalized – wie formt man sie zu A-Teams?. . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Der neue Kick der Biotechnologie Prof. Dr. Theodor Dingermann, F r ü h s t ü c k s r u n d e B : Internationalisierung Goethe-Universität Frankfurt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Welche Perspektiven bieten Auslandsmärkte? . . . . . . 54 Verleihung des Innovationspreises der Bioregionen 32 F r ü h s t ü c k s r u n d e C : Finanzierung Wie sicher ist die Finanzierung der Biotechnologie-Branche?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 F r ü h s t ü c k s r u n d e D : Gründerzentren Wie können wir künftig Gründer akquirieren und Teams erfolgreich zusammenstellen? . . . . . . . . . 58
Inhalt 5 Biopharmazeutika A bsch lusspl e n u m . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 Daten, Fakten, Trends – Wohin geht die Reise? Reicht es noch für Innovationen?. . . . . . . . . . . . . . . . 62 Was leisten Biotech-KMU für die Gesellschaft?. . . . . . 78 Kooperationen Grußwort Was macht Kooperationen zum Dr. Helge Braun, neuen Erfolgsrezept für Pharma F&E?. . . . . . . . . . . . 64 Staatssekretär im Bundesforschungsministerium. . . . 80 Pflanzenbiotechnologie Wurzeln der Wertschöpfung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Deutsche Biotechnologietage 2012 Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen Das Treffen der Branche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 Was kostet die Medizin von Morgen? Sind Innovationen noch bezahlbar?. . . . . . . . . . . . . . 70 A n h a ng . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Gründungsimpulse durch Wettbewerbe und Starthilfen Angemeldete Teilnehmer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Was macht ein Biotech-Start-up erfolgreich?. . . . . . . . 72 Programmbeirat/Projektteam 2012 . . . . . . . . . . . . . . 90 Biologisierung traditioneller Branchen Bis wohin reicht der Einfluss der Biotechnologie?. . . . 74 Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Sie finden in dieser Dokumentation die zur Veröffentlichung freigege- benen Vorträge und Grußworte sowie die von den Moderatorinnen und Moderatoren freigegebenen Zusammenfassungen. Aus Platzgründen wurde in den Texten das generische Maskulinum verwendet.
6 Die Veranstalter Die Veranstalter AK BioRegio BIO Deutschland Der Arbeitskreis der Bioregionen in Deutschland Im September 2004 war die Zeit reif dafür, dem innova- (AK BioRegio) ist der Zusammenschluss der deutschen tiven Biotechnologie-Mittelstand einen unabhängigen, BioRegionen. Er hat sich Anfang 2004 in Leipzig gegrün- eigenständigen und für seine wirtschaftlichen und politi- det und hat seine Geschäftsstelle seit Januar 2009 in der schen Interessen agierenden Verband zu bieten. BIO Deutschland in Berlin, um als Sprecher der regiona- len Cluster zur Stärkung der Biotechnologie-Branche in Damals erkannten elf Unternehmer und Unternehmerin- Deutschland beizutragen. nen den Bedarf und gründeten die Biotechnologie-Indus- trie-Organisation Deutschland e. V. (BIO Deutschland) In ihm haben sich 30 Mitglieder zusammengeschlos- als Verband, der speziell die Belange der Biotechnologie- sen, um ihre regionalen Aktivitäten im Interesse der Industrie vertritt und sich seither für die Verbesserung deutschen Biotechnologie zu optimieren und zu koor- der Rahmenbedingungen des innovativen Biotechnologie- dinieren. Neben den klassischen Themen wie Finanzie- Mittelstandes einsetzt. rung, Gründung und Ausbildung beschäftigt sich der AK BioRegio mit dem Technologietransfer und im Zuge BIO Deutschland hat offensichtlich mit seinem Ziel, sich der Öffentlichkeitsarbeit mit der Außendarstellung der für bessere Rahmenbedingungen für kleine und mitt- deutschen Biotechnologie. lere Biotech-Unternehmen in Deutschland einzusetzen, einen Nerv getroffen, denn seit der Gründung wächst Die Bioregionen sind die Akteure vor Ort: die Mitgliederzahl kontinuierlich: Ende 2004 zählte der • Regionaler Ansprechpartner und Multiplikator Verband schon 41 Mitglieder. Derzeit sind es bereits mehr in Sachen Biotechnologie als 290 Mitgliedsfirmen. Dazu gehören Technologie-Unter- • A rbeit an der Basis, Support für Forscher, Gründer, nehmen, BioRegionen und Branchen-Dienstleister. Jungunternehmer Die Mitgliedsunternehmen arbeiten unter dem Dach der Seit Januar 2009 ist der AK BioRegio Mitglied der BIO Deutschland gemeinsam dafür, die deutsche Biotech- BIO Deutschland e. V. nologie-Industrie zum entscheidenden Erfolgsfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas zu www.biodeutschland.org/ak-bioregio.html machen und unterstützen die weitere Etablierung eines innovativen, erfolgreichen und solide finanzierten starken Industriezweiges auf der Basis moderner Biowissenschaf- ten innerhalb der deutschen Wirtschaft. www.biodeutschland.org
Die Veranstalter 7 Aktionslinie Hessen-Biotech Die Aktionslinie Hessen-Biotech ist die zentrale Plattform des Hessischen Wirtschaftsministeriums für die Life Science-Branchen in Hessen (Biotechnologie, Pharma, Chemie und Medizintechnik). Projektträger ist die HA Hessen Agentur GmbH als Wirtschaftsförderungsgesell- schaft des Landes. Ziel der Aktionslinie Hessen-Biotech ist es, innovative Anwendungen schneller und breiter in den Markt zu brin- gen, in dem sie Unternehmen berät, die Branchen vernetzt sowie Anbieter und Anwender zusammenbringt. Darüber hinaus unterstützt Hessen-Biotech die Life Science-Bran- chen durch gezieltes Technologiemarketing, in dem sie die Leistungsfähigkeit der innovativen hessischen Unterneh- men darstellt. www.hessen-biotech.de Das Programm wurde mit Unterstützung von folgenden Verbänden und Interessensvertretungen realisiert:
8 Die Sponsoren Die Sponsoren Diamant-Sponsor Platin-Sponsoren Silber-Sponsoren Netzwerkpartner Medienpartner
Die Aussteller 9 Die Aussteller ADT AG BioParks BioRiver-Life Science im Rheinland e. V. CMS Hasche Sigle CONELIS e. V. Dr. Meyer-Dulheuer & Partner Eurofins MWG Operon GmbH FGK Clinical Research GmbH Frankfurt School of Finance & Management Fraunhofer ITEM HA Hessen Agentur GmbH – Cluster Integrierte Bioindustrie (CIB) Frankfurt HAPILA GmbH Kanzlei Dr. Volker Vossius Forschungszentrum Jülich GmbH/ Projektträger Jülich Roche Diagnostics GmbH Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Science4Life e. V. timm Clustermanagement/ TransMIT GmbH/HIPO Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. (DGBMT im VDE) World Courier (Deutschland) GmbH
10 Programm Mittwoch, 9. Mai 2012 ab 7.30 Standbau, ab 8.00 Registrierung Kongresssaal A+B Eröffnung Grußwort Staatssekretär Steffen Saebisch, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Grußwort Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V. KMU, Beispiele für Chancen in der Biotechnologie Dr. Sylvia Wojczewski, AdiuTide Pharmaceuticals GmbH / Biospring GmbH E röffnung Biotechnologie trägt Sanofi aus der Tradition heraus in die Zukunft 10.00 – 12.15 Dr. Martin Siewert, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Let‘s talk personalized – Der neue Kick der Biotechnologie Prof. Dr. Theodor Dingermann, Goethe-Universität Frankfurt Moderation: Dr. Thomas Niemann, Hessen-Biotech Kongresssaal A+B Verleihung des Innovationspreises der Bioregionen Dr. Klaus Eichenberg, Sprecher des Arbeitskreises der deutschen Bioregionen in Deutschland Dr. Wilhelm Zörgiebel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Biosaxony e. V. 12.15 – 13.45 Mittagspause Raum Augsburg Kongresssaal A+B Raum München Raum für Innovationen Personalisierte Medizin Bioökonomie Wie attraktiv ist der und Diagnostik Strategische Allianzen Biotechnologiestandort Neue Rollen für Innovatoren, in der Bioökonomie Deutschland? Ä rzte und Kostenträger Moderation: Moderation: Moderation: Dr. Ralf Kindervater, Prof. Dr. Theodor Dingermann, Prof. Dr. Karl-Heinz Maurer, BIOPRO Baden-Württemberg GmbH Goethe-Universität Frankfurt AB Enzymes GmbH Ausbildung nach Maß – Fachkräfte für Für eine Personalisierte Medizin – Nationale Forschungsstrategie den Biotechnologiestandort Deutschland Diagnostik und Therapie Hand in Hand BioÖkonomie 2030: Unser Weg zu Prof. Dr. Kerstin Otte, Dr. Christian Meisel, einer bio-basierten Wirtschaft IBT – Hochschule Biberach Roche Diagnostics GmbH Dr. Henk van Liempt, S y mposien Bundesministerium für Bildung 13.45 – 15.15 Anforderungen an das Risiko Die personalisierte Zukunft – und Forschung management Zell-basierter Produkte Was kommt nach Herceptin und Co.? Prof. Dr. Dr. Sabine Kloth, Prof. Dr. Karl-Peter Hopfner, Strategische Allianzen TÜV Product Service GmbH LMU München, Genzentrum München in der Bioökonomie Dr. Georg Schirrmacher, Das Innovationsbüro am Paul-Ehrlich- Ein Megatrend mit wirtschaftlichem Clariant SE Institut: Beratungsangebote mit Fokus Potenzial: Pro und Contra aus Sicht auf der Entwicklung von ATMP der Krankenversicherung Potenziale für neue industrielle Bettina Ziegele, Hardy Müller, Wertschöpfungsketten in der Paul-Ehrlich-Institut WINEG – Techniker Krankenkasse Bioökonomie Dr. Holger Zinke, BRAIN AG Marktzugang für Innovationen Public Health Genomics und in Deutschland die Personalisierte Medizin Metabolic and cell design – Dr. Jürgen Wolf, Boehringer Ingelheim Prof. Dr. Angela Brand, European Centre eine Innovationsallianz aus Pharma GmbH & Co. KG for Public Health Genomics der KMU Perspektive Dr. Nicolas Schauer, Kapital für deutsche Biotech- Metabolomic Discoveries GmbH Unternehmen – Quo vadis? Dr. Michael Brandkamp, High-Tech Gründerfonds Management GmbH 15.15 – 16.15 Pause
Programm 11 Raum Augsburg Kongresssaal A+B Raum München Biotechnologie in Innovationen junger Weiße Biotechnologie der Produktion Unternehmen Innovative Rohstoffe und Facetten der Fermentation Regierungsprogramme Anwendungen – Fallbeispiele aus für die Pharmaproduktion für Forschung und Anwendung der BioIndustrie in der Biotechnologie Moderation: Moderation: Aus Stroh Gold spinnen – Dr. Helmut Brod, Dr. Oliver Müller, Cellulose als Rohstoff Bayer Technology Services GmbH Capgemini Deutschland GmbH Prof. Dr. Karl-Heinz Maurer, AB Enzymes GmbH (Moderation) Systematische Entwicklung Biotechnologie-Förderung durch von Downstream-Prozessen – das Bundesministerium für Bildung Biologische Lösungen Ein Design Space Ansatz und Forschung für die Energiewende Prof. Dr. Gerhard Schembecker, Dr. Matthias Kölbel, Dr. Jörg Riesmeier, Direvo Industrial Technische Universität Dortmund Bundesministerium für Bildung Biotechnology GmbH und Forschung Impfstoffe der neuen Generation Leben im Rauchgas – Dr. Florian von der Mülbe, Förderung von KMU durch das Nutzung von CO2 CureVac GmbH Bundesministerium für Dr. Jürgen Eck, BRAIN AG Wirtschaft und Technologie Jüngste Fortschritte in der frühen Dr. Uwe Sukowski, Bundesministerium Weiße Biotechnologie S y mposien Upstream-Prozess-Entwicklung in einem rohstoffarmen Land? 16.15 – 18.15 für Wirtschaft und Technologie Dr. Andreas Herrmann, Celonic GmbH Dr. Hans-Peter Meyer, Lonza AG EU-Fördermöglichkeiten für KMU Einweg-Bioreaktoren: Herausforderungen in den Lebenswissenschaften und Möglichkeiten Dr. Petra Oberhagemann, Dr. Gerhard Greller, Projektträger Jülich, Projektträger DLR Sartorius Stedim Biotech GmbH RNA-Impfstoffe für die individualisierte (Bio-)Produktionstechnik Krebsbehandlung – Von der universitären im Operationssaal Grundlagenforschung zum arzneimittel- Dr. Jan Stallkamp, entwickelnden Unternehmen Fraunhofer-Institut Produktionstechnik Prof. Dr. Ugur Sahin, BioNTech AG und Automatisierung IPA NEU²: Ein indikationsspezifisches Kompetenzkonsortium der BioPharma-Initiative Dr. Timm-H. Jessen, Bionamics GmbH Wird Krebs heilbar? (Markt-)Wert akademischer Forschung Prof. Dr. Dr. Edith Huland, Immunservice GmbH Markteinführung des „Continuous Flow Peptide Synthesizer“ Dr. Steffen Hüttner, HB Technologies AG 18.15 – 19.30 Pause und Transfer 19.30 – 22.30 Abendveranstaltung im Senckenberg-Museum Florian Rentsch, (designierter) hessischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Bitte Termin schon jetzt vormerken: Am 14. und 15. Mai 2013 finden in Stuttgart die Deutschen Biotechnologietage 2013 statt. Anmeldung unter: www.biotechnologie-tage.de
12 Programm Donnerstag, 10. Mai 2012 Raum Augsburg Raum Taunus Kongresssaal A+B Raum München Frühstücksrunde A Frühstücksrunde B Frühstücksrunde C Frühstücksrunde D Personal/Führung Internationalisierung Finanzierung Gründerzentren Wie gewinnt man Welche Perspektiven Wie sicher ist Wie können wir künftig Spitzenkräfte, bieten Auslandsmärkte? die Finanzierung Gründer akquirieren wie formt man sie der Biotechnologie- und Teams erfolgreich zu A-Teams? Branche? zusammenstellen? Teambuilding nach Steve Jobs? Nordeuropa mit Moderation: Heutige und zukünftige Prof. Dr. Sabine Köpper, unterschiedlichen Stärken Dr. Patrick Dieckhoff, E ntwicklung des Gründungs- S y mposien PKCie Management Consultants Dr. Heinrich Cuypers, BIOCOM AG geschehens in Deutschland (Moderation) BioCon Valley GmbH Dr. Thomas Diefenthal, 7.45 – 8.45 Klassisches VC oder (Moderation) Finanzierung 2.0 – BioPark Regensburg GmbH Was passiert nach der (Moderation) Einstellung von Mitarbeitern? Russland – wem gehört die Zukunft? Dr. Barbara Hoffbauer, der unbekannte Riese Dr. Jan Schmidt-Brand, Kepos GmbH Dr. Nicole Burghardt, Heidelberg Pharma AG UniKasselTransfer | Ost-West- Qualitätsmanagement in Wissenschaftszentrum Podium: der Hochschulausbildung – Dr. Johannes Velling, Anspruch und Wirklichkeit Emerging Markets erschließen Bundesministerium für des Bologna-Prozesses – politische Instrumente Wirtschaft und Technologie Dr. Carsten Roller, VBIO e. V. zeigen Wirkung Dr. Christian Itin, Dr. Detlef Terzenbach, vormals Micromet AG Helfen die neuen HA Hessen Agentur GmbH Studienabschlüsse bei Gerald Oertel, der Teambildung und Markteintrittsbarrieren AMD Therapy eG erfolgreichen Integration überwinden, Kooperationen von Mitarbeitern? anbahnen Roman Fleck, Index Ventures Dr. Stefan Müllner, Dr. Natalia Kuzmina, Protagen AG Immundiagnostik GmbH 8.00 – 9.00 Registrierung Raum Augsburg Kongresssaal A+B Raum München Biopharmazeutika Kooperationen Pflanzenbiotechnologie Daten, Fakten, Trends – Was macht Kooperationen Wurzeln der Wohin geht die Reise? Reicht zum neuen Erfolgsrezept Wertschöpfung es noch für Innovationen? für Pharma F&E? Moderation: Moderation: Moderation: Dr. Norbert Gerbsch, BPI e. V. Dr. Wolfgang Schüller, Dr. Jens Freitag, Genius GmbH Frankfurt Biotech Alliance e. V. Vorstellung BCG-Report: Prinzipien der Bioraffinerie – Medizinische Biotechnologie Zusammenwirken für die vom Rohstoff zum Produktmix in Deutschland Medikamente von morgen Prof. Dr. Birgit Kamm, Dr. Sabine Sydow, VFA-Bio Prof. Dr. Jochen Maas, FI Biopos e. V./BTU Cottbus Sanofi-Aventis Deutschland GmbH Vom Blockbuster zum Nichebuster? Impulse durch gentechnikrechtliche S y mposien Prof. Dr. Theodor Dingermann, CI3-Spitzencluster: Kompetenzen bündeln, Regelungen? 9.00 – 10.30 Goethe-Universität Frankfurt Produktinnovationen vorantreiben Dr. Kirsten Bender, AdvoGenConsulT Dr. Rainer Wessel, Cluster für Individua- Die frühe Nutzenbewertung von Arznei- lisierte ImmunIntervention (CI3) e. V. Potenziale von Zuckerrüben mitteln: Anforderungen, Methodik und und Weizen als nachwachsende Rohstoffe erste Erfahrungen aus Sicht des IQWiG Collaborative Innovation: Neue Wege Dr. Wolfgang Wach, Südzucker AG Dr. Beate Wieseler, IQWiG der Umsetzung von Ideen in Produkte Dr. Ruth Herzog, Bioeconomy Science to Business Center – Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) am Beispiel vom Großgras Miscanthus Prof. Dr. Ralf Pude, Rheinische- Rechtliche Besonderheiten bei der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn F&E-Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen Dr. Thomas Hirse, CMS Hasche Sigle Formen der Zusammenarbeit im Industrie park Höchst: Eine Erfolgsgeschichte Dr. Andreas Brockmeyer, Technion GmbH Kooperationen als Geschäftsmodell in der Biotech-Branche Prof. Dr. Ralf Wagner, GeneArt AG/Life Technologies 10.30 – 11.00 Pause
Programm 13 Raum Augsburg Kongresssaal A+B Raum München Wirtschaftlichkeit im Gründungsimpulse durch Biologisierung Gesundheitswesen Wettbewerbe und Starthilfen traditioneller Branchen Was kostet die Medizin Was macht ein Biotech-Start-up Bis wohin reicht der Einfluss von Morgen? Sind Innovationen erfolgreich? der Biotechnologie? noch bezahlbar? Forschung, Entwicklung und Moderation: Moderation: Nutzenbewertung in der Praxis – Prof. Dr. Kurt Wagemann, Dechema e. V. Dr. Holger Bengs, Was können wir aus den ersten Nutzen- BCNP Consultants GmbH bewertungen lernen? Biotech-Gründer „made in Germany“ – Dr. Norbert Gerbsch, BPI e. V. Rückenwind und Gegenwind Biologie – zu komplex? (Moderation) Benjamin Weber, Was glaubt ein Mathematiker? European Business School gGmbH Dr. Marcus Weber, Zuse-Institut Berlin Translation in die Medizin: S y mposien Frühzeitige Entwicklungsbegleitung Gute Ideen umsetzen – Isolierung von zirkulierenden Tumor 11.00 – 12.45 mit Standards mit Kreativität und Ausdauer zellen mit Hilfe eines Nanodetektors Prof. Dr. Markus Schwarz, Prof. Dr. Daniela Steinberger, Dr. Klaus Lücke, Gilupi GmbH Net-B Projektverbund/ bio.logis GmbH Spinnenseide – die Chance Universitätsmedizin Mannheim Mit Produktvielfalt als für eine neue Generation von Frühe Nutzenbewertung Nischenanbieter zum Erfolg Hochleistungsfasern am Beispiel VICTRELIS Katja Richter, Axel Leimer, AmSilk GmbH Dr. Beril Becker, Heppe Medical Chitosan GmbH Biologisierung im Trend MSD Sharp and Dohme GmbH Founding Angels – Ein Erfolgsbeispiel der Medizintechnikbranche Praxisbeispiel II: für Biotech-Gründungen Prof. Dr. Hugo Hämmerle, NMI Das erste „Orphan Drug“ in Dr. Gunter Festel, Autodisplay Biotech GmbH der frühen Nutzenbewertung: Von der Gründung bis zum der Wirkstoff Pirfenidon erfolgreichen Exit: ein Weg mit Höhen Sascha Glanemann, und Tiefen InterMune Deutschland GmbH Rainer Christine, Praxisbeispiel III: Science to Market Venture Capital GmbH Erste frühe Nutzenbewertungen Interdisziplinarität als Erfolgsfaktor von Biopharmazeutika: Dr. Dirk Biskup, CeGaT GmbH das Beispiel Ipilimumab Lara Slawik, Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA 12.45 – 13.45 Mittagspause Kongresssaal A+B Wrap-up der Workshops und Symposien Was leisten Biotech-KMU für die Gesellschaft? Programmatische Rede Staatssekretär Dr. Helge Braun, Bundesministerium für Bildung und Forschung Impuslvortrag: Die Biotechnologie von morgen: Wohin führt uns die synthetische Biologie? Prof. Dr. Sven Panke, ETH Zürich Der Beitrag der industriellen Biotechnologie zum Aufbau A bschlussplenum einer nachhaltigen Bioökonomie Dr. Marc Struhalla, c-LEcta GmbH Kampf gegen globale Killer: HIV/AIDS, Tb und Malaria – 13.45 – 16.30 Bedeutung speziell adaptierter Diagnostiklösungen für die Unterstützung von unversorgten Betroffenen in armen und entlegenen Regionen Dr. Ines Nasdala, Partec GmbH Genuss – Gesundheit – Gewissen Biotechnologie in der Milchverarbeitung Thomas Reiner, Christian Hansen GmbH Neue diagnostische Verfahren – Herausforderungen für die Gesellschaft? Dr. Michael Lutz, LifeCodexx AG Unternehmertum in den Dienst der Krebsbekämpfung Prof. Dr. Olaf Wilhelm, WilexAG Moderation: Hendrik Hey, Welt der Wunder Stabübergabe für die Biotechnologietage 2013 (14. und 15. Mai 2013 in Stuttgart) Dr. Klaus Eichenberg, BioRegio STERN Management GmbH Dr. Thomas Niemann, Hessen-Biotech
14 Eröffnung und Begrüßung Eröffnung und Begrüßung Das Eröffnungspanel der Deutschen Biotechnologieta- Entwicklungen sich in der Regel auf ein Produkt oder ge 2012 in Frankfurt/Main wurde in diesem Jahr von eine spezielle Technologie richten, aber sie damit oftmals Dr. Thomas Niemann, Projektleiter Hessen Biotech & eine Marktlücke bedienen, die große Konzerne meist Clustermanager der HA Hessen Agentur sowie Sprecher nicht wahrnehmen können oder wollen. Die Entwicklung der diesjährigen Gastgeberregion, moderiert. Im Vorder- spezieller Technologien und das damit einhergehende grund der Beiträge stand die Rolle der Biotechnologie als Know-how machen die kleinen Unternehmen zu Innovati- Motor für Innovationen, Unternehmertum und Mittel- onstreibern des biotechnologischen Sektors und gewinnen stand sowie der Wert biotechnologischer Entwicklungen zunehmend das Interesse großer Firmen. Insbesondere für den Wirtschaftszweig der Bioökonomie. Der Blick in in der Medizin können neue Medikamente und Behand- die Pipeline eines Pharma-Konzerns und die Betrachtung lungsmethoden die herkömmlichen durch wirksamere der Personalisierten Medizin als neuer Trend im Bereich und sicherere Alternativen ersetzen oder optimieren. der Diagnostik gaben einen Eindruck über das Potenzial, Beispielsweise finden synthetische Nukleinsäuren, das die Biotechnologie in sich birgt. sogenannte Oligonukleotide, aufgrund ihrer immunsti- mulatorischen Wirkung in der Krebstherapie Verwendung Mit den Grußworten von Steffen Saebisch, Staatssekretär oder verhelfen Patienten mit Allergien oder chronischen im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Atemwegserkrankungen wie Asthma, zu einer verbesser- Landesentwicklung, sowie Dr. Peter Heinrich, Vorstands- ten Lebensqualität. vorsitzender des mitorganisierenden Branchenverbandes BIO Deutschland e. V., wurden die Veranstaltung offiziell Dr. Martin Siewert, Vorsitzender der Geschäftsführung eröffnet. der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, betonte im zwei- ten Vortrag, dass auch seitens Big-Pharma die Biotechno- Im ersten Beitrag informierte Dr. Sylvia Wojczewski, logie eine wichtige Rolle spielt. Die neuen Technologien Geschäftsführerin und Mitgründerin der Biospring GmbH und Möglichkeiten tragen dazu bei, bisherige Traditionen sowie Mitgründerin der AdiuTide Pharmaceuticals GmbH, zu überwinden und eine zukunftsträchtige Produktpipe- über die Chancen, die Biotechnologie kleinen und mitt- line zu generieren. Die Sicherung der Wettbewerbsfähig- leren Unternehmen (KMU) eröffnet. Bezug nehmend auf keit und die Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse die Entwicklung ihrer eigenen Firma beleuchtete sie die der Bevölkerung stehen dabei im Vordergrund. Die Suche Wichtigkeit der kleinen Unternehmen, deren Ideen und nach neuen Medikamenten für eine zunehmend alternde
Eröffnung und Begrüßung 15 Moderation: Dr. Thomas Niemann, Hessen-Biotech Grußwort Steffen Saebisch, Gesellschaft und maßgeschneiderte Therapien für eine Staatssekretär im Hessischen gezielte Versorgung von Patienten geraten immer mehr in Ministerium für Wirtschaft, den Fokus des allgemeinen Interesses. Verkehr und Landesentwicklung Über den Trend der Personalisierten Medizin sprach Prof. Grußwort Dr. Theodor Dingermann, hessischer Biotechnologiebeauf- tagter und Professor für Pharmazeutische Biologie an der Goethe-Universität Frankfurt/Main, in seinem Beitrag. Er wies deutlich auf die Vorzüge einer individualisierten Dr. Peter Heinrich, Therapie hin. Eine umfassende Diagnostik im Vorfeld, BIO Deutschland e. V. mit Hilfe sogenannter Biomarker, erlaubt die Ermittlung der optimalen Behandlung für jeden einzelnen Patien- KMU, Beispiele für Chancen ten und erhöht somit dessen Chance auf eine schnelle in der Biotechnologie Genesung. Er merkte an, dass bei dieser Vorgehensweise zwar insgesamt nur kleineren Gruppen – dafür allerdings Dr. Sylvia Wojczewski, sehr gut – geholfen werde und daher ein konsequentes AdiuTide Pharmaceuticals GmbH / Weiterforschen an Biomarkern und deren Einsatz in der Biospring GmbH Klinik angemessen sei, auch wenn bisher noch nicht alle Konsequenzen dieser Anwendung geklärt seien. Er erläu- Biotechnologie trägt Sanofi aus der terte seinen Standpunkt und gab zum Ausdruck, dass es Tradition heraus in die Zukunft in einer „Postgenom-Ära“ rückwärtsgewandt und ethisch fragwürdig sei, gegen eine genetische Personalisierung der Medizin zu argumentieren, aber erklärte im gleichen Dr. Martin Siewert, Atemzug, dass es ebenfalls ethisch fragwürdig sei, eine Sanofi-Aventis Deutschland GmbH individualisierte Medizin als alleinigen Heilsbringer un- kritisch zu stilisieren. Let‘s talk personalized – Der neue Kick der Biotechnologie Prof. Dr. Theodor Dingermann, Goethe-Universität Frankfurt
16 Eröffnung und Begrüßung Grußwort Staatssekretär Steffen Saebisch, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Sehr geehrter Herr Dr. Heinrich, Die Personalisierte Medizin stellt die Pharmaindustrie vor sehr geehrter Herr Dr. Eichenberg, große Herausforderungen. Prozesse und Geschäftsmodelle sehr geehrte Teilnehmer ändern sich dramatisch, denn Blockbuster mit Milliarden der Deutschen Biotechnologietage, umsätzen werden immer seltener. nachdem die Deutschen Biotechnologietage in der Aber die Personalisierte Medizin hat den Vorteil, dass ein Bundeshauptstadt Berlin und in der Biotechnologie- Wirkstoff viel gezielter und mit geringeren Kosten für ein Gründerhauptstadt München stattgefunden haben, freue definiertes Patientenkollektiv entwickelt werden kann – ich mich, Sie heute in Frankfurt, der Hauptstadt der zum Segen der dafür „richtigen“ Patienten. produzierenden Biotechnologie, willkommen zu heißen. Die Aktionslinie Hessen-Biotech des Hessischen Wirt- Hessen ist ein traditionell starker Pharma- und Chemie- schaftsministeriums und die hessischen Pharmaunterneh- standort, der sich zum modernen Biotechnologiestandort men haben die Personalisierte Medizin zum Top-Thema entwickelt hat. Hessen ist mit rund einem Viertel des gemacht. Das hat auch eine unabhängige Jury so gesehen deutschen Pharmaumsatzes der größte Pharmastandort und den Rhein-Main Pharmacluster „Individualisierte in Deutschland. Hier beruhen schon heute mehr als die ImmunIntervention – CI3“ im Januar zum Gewinner im Hälfte aller in der klinischen Entwicklung stehenden Spitzenclusterwettbewerb des BMBF erklärt. Arzneimittelwirkstoffe auf biotechnologischen Metho- den – Tendenz steigend. Um die Herausforderungen der Personalisierten Medizin zu meistern, ist die Pharmaindustrie mehr denn je auf Nur wenige Kilometer von hier erwirtschaftete Sanofi Kooperationen mit Biotech- und Diagnostikunternehmen a llein mit der Produktion des Insulinanalogons Lantus angewiesen. Das ist auch Ihre Chance als Biotechnologie einen Umsatz von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2011. unternehmen: Sie werden mit Ihren cleveren Ideen Ebenfalls im Industriepark Höchst betreibt Sandoz eine gebraucht. der größten Fermenterkapazitäten in Europa. Das sind nur zwei Beispiele von unzähligen anderen, die zeigen, Das Erdölzeitalter neigt sich dem Ende. Die Folgen eines wie sehr hier in Hessen die Biotechnologie, die Pharma tendenziell knapperen Angebots und steigender Nachfrage industrie und die Chemie zusammengewachsen sind der Schwellenländer sind höhere Preise und Versorgungs- und eine erfolgreiche Symbiose bilden. engpässe. Gleichzeitig wirkt der fossile Energieträger und Grundstoff Erdöl umwelt- und klimaschädlich. Für mich als Wirtschaftsstaatssekretär sind Wertschöp- fung und Beschäftigungswirkungen wichtig. Wir haben Wir befinden uns deshalb am Beginn des Weges in die in Hessen die Biotechnologieunternehmen daher nie Bioökonomie. Sie fußt auf dem Einsatz nachwachsender isoliert betrachtet, sondern immer auf die gesamte und damit CO2-neutraler Rohstoffe und dem Einsatz der chemisch-pharmazeutische Wertschöpfungskette ge- Industriellen Biotechnologie. setzt – also von den reinen Biotechnologieunternehmen über die großen Anwenderbranchen bis hin zu den Damit wird die Biotechnologie die Schlüsseltechnologie Zulieferern und Dienstleistern. des 21. Jahrhunderts, die man beherrschen und anwenden muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Erfolg zeigt sich eindrucksvoll, denn in Hessen wird heute nicht nur erfolgreich geforscht und entwickelt, Auch hier sind wir in Hessen mit dem Cluster CIB Frank- sondern auch in sehr großem Umfang biotechnologisch furt, Gewinner im BMBF-Wettbewerb Bioindustrie 2021, produziert. Das zeichnet den Biotechnologiestandort bestens gerüstet. Hessen aus. Und das zeigt auch die große gesamtwirt- schaftliche Bedeutung der Biotechnologieunternehmen. Die Bioökonomie bedeutet einen gewaltigen Strukturwan- del von einer erdöl- zu einer biobasierten Industriepro- Die Biotechnologie liefert einen unverzichtbaren Beitrag duktion – die Biotech-Unternehmen sind die Wegbereiter zur Lösung existenzieller Fragen, vor denen wir ste- dafür. Die Bedeutung der Biotechunternehmen kann also hen: Gesundheit in einer älter werdenden Gesellschaft, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Biotechno- Schutz der Umwelt und des Klimas, nachhaltiges Wirt- logieunternehmen sind die Innovationstreiber und Avant- schaften durch einen effizienten Umgang mit knapper garde. Sie sind es, die mit ihren innovativen Ansätzen werdenden Ressourcen. der Chemie- und Pharmaindustrie Impulse geben und sie damit wettbewerbsfähig machen. Wir stehen in Pharma und Chemie vor zwei grundlegen- den Umwälzungen. Im Pharmasektor ist das der Einzug Wir sind in Hessen stolz darauf, einen Hessischen Bio- der Personalisierten Medizin. Und in der Chemie führt technologiebeauftragten berufen zu haben. Ich glaube uns die Biologisierung auf den Weg in die Bioökonomie. sogar, wir sind das einzige Bundesland, das eine solche Ohne die Biotechnologie ist beides gar nicht denkbar. Position geschaffen hat.
Eröffnung und Begrüßung 17 Für diese enge und außerordentlich gute Zusammenar- beit danke ich Ihnen, Herr Dr. Siewert, ganz besonders. Lassen Sie uns das noch lange erfolgreich fortsetzen, denn mit Science4Life leisten wir gemeinsam mit einem einzigartigen Expertennetzwerk viel für die Entwick- lung des Biotechnologiestandorts Deutschland. Es kommt darauf an, dass unser Land es schafft, seine unbestrittene technologische Kompetenz auch in markt- fähige Güter umzusetzen. Genau dieser Aufgabe stellen sich die Biotech-Unter- nehmen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung unserer Zukunft sowie zur Erhaltung unseres Wohlstandes. Dafür möchte ich Ihnen gerade als Wirtschaftsstaatssekretär danken. Ich danke den Veranstaltern, der BIO Deutschland und dem Arbeitskreis der Bioregionen, für die Ausrichtung dieses tollen Kongresses in Frankfurt. Dem Bundesfor- schungsministerium danke ich für die Förderung. Und gestatten Sie mir auch einen Dank an das Projektteam unserer Aktionslinie Hessen-Biotech als Regionalpartner. Wenn Sie künftig an Orte für die Biotechnologietage denken, denken Sie an Hessen, an Frankfurt. Sie sind Professor Dingermann ist ein großartiger Impulsgeber hier jederzeit willkommen, fühlen Sie sich schon mal und Botschafter des Biotechnologiestandorts Hessen. herzlich eingeladen. Vor allem kann er Menschen für die Biotechnologie und Ich wünsche Ihnen allen zwei intensive und spannende deren Möglichkeiten begeistern, und das ist für die Bio- Tage in Frankfurt. Und kommen Sie bald wieder. technologiebranche in ganz Deutschland gut. Stolz sind wir auch auf Science4Life, die bundesweite Gründerinitiative aus Hessen, die wir mit unserem Part- ner Sanofi-Aventis in einer beispielhaften Public-Private- Partnership bereits in der 14. Runde betreiben.
18 Eröffnung und Begrüßung Grußwort Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V. Sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Posch, terien, die man in sauren, vulkanischen Quellen aufge- sehr geehrte Damen und Herren, spürt hat und die sogar einen pH 0 unbeschadet ertragen. liebe Kollegen und Kolleginnen, Diese Organismen haben im Laufe der Evolution spezielle wieder ist im Vorfeld der Deutschen Biotechnologieta- Werkzeuge entwickelt, die ihnen ein konkurrenzloses ge ein Vulkan aktiv. Nein, es ist nicht der Vesuv, wie Auskommen garantieren. einige bereits im vergangenen Jahr augenzwinkernd für 2012 weissagten, nachdem der Eyjafjallajökull 2010 und Heute sind sie begehrtes Forschungsobjekt vieler Bio- der Grimsvötn 2011 auf Island den Organisatoren der technologen, die mit Hilfe der speziellen Enzyme dieser Biotechnologietage gehörig den Schweiß auf die Stirn Bakterien zahlreiche industrielle Prozesse beeinflussen trieben. und neue Produkte schaffen. Und zwar derart, dass diese Innovationen heute schon dabei sind, ganze Industrie- Dieses Jahr meldet sich – getreu der Tradition der zweige zu revolutionieren – man spricht von der Biolo- schwer auszusprechenden eruptiven Berge folgend – gisierung der Industrie. Sie wird zusammengefasst in der Popocatépetl in Mexico. einem mittlerweile gängigen Begriff: „wissensbasierte Bioökonomie“. Nun verbindet man Vulkane gemeinhin nicht zwingend mit Biotechnologie. Ein Insider der Branche allerdings In ihrem Strategievorschlag für eine nachhaltige Bioöko- muss dazu nicht lange überlegen – ich meine über die nomie geht die EU Kommission davon aus, dass Inves- bloße Tatsache hinaus, dass diese brennenden Berge titionen in Forschung, Innovationen und Kompetenzen vielen Teilnehmern der vergangenen zwei Jahre mit in der Bioökonomie einen Mehrwert von 45 Milliarden Aschewolken das Anreisen zu den Biotechnologietagen Euro und 130.000 Jobs im Bioökonomiesektor bis 2025 regelmäßig erschwerten. schaffen können. Es geht um extremophile Organismen: meistens Bak- Deutschland bereitet sich derzeit darauf vor, eine Pio- terien, die gerade dort leben können, wo man seinen nierrolle bei der Implementierung einer wissensbasierten schlimmsten Feind nicht unterbringen würde. Bioökonomie zu übernehmen. Mit der „Nationalen For- schungsstrategie BioÖkonomie 2030“ legte die Bundes- Man könnte hier geradezu eine Parallele zum aktuellen regierung die Grundlagen für die Vision einer nachhal- wirtschaftspolitischen Habitat deutscher Biotechnologie- tigen bio-basierten Wirtschaft bis zum Jahr 2030, deren Firmen ziehen: Immer noch kaum Möglichkeiten der vielfältiges Angebot die Welt ausreichend und gesund Verlustverrechnung für wagniskapitalfinanzierte Fir- ernährt und mit hochwertigen Produkten aus nachwach- men, Hemmnisse und Verbote bei der Anwendung der senden Rohstoffen versorgt; und in dieser, 2010 gestar- Pflanzenbiotechnologie, innovationsfeindliche Gesetze teten Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 für die Entwicklung neuer Medikamente, keine für klei- wurde deutlich festgestellt, dass dabei die Biotechnologie ne und mittlere Unternehmen geeignete Lösung bei der einer der wichtigsten Impulsgeber ist. Denn nur mit Hilfe steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung der Innovationen von Biotech-iKMU können die Ziele der usw. usf. Bioökonomiestrategie erreicht werden. Den Biotechnologie-Unternehmen ist ihre Rolle als Dem Stellenwert dieser Revolution für die nachhaltige wichtiger technologischer Impulsgeber für die deutsche Sicherung von Ressourcen und einem angemessen Lebens- Industrie sehr wohl bewusst. Die Politik allerdings igno- standard unserer Gesellschaft entsprechend haben wir der riert konsequent die Notwendigkeit eines innovations- Bioökonomie im Programm der diesjährigen Biotechnolo- freundlichen Klimas für den Mittelstand in Deutschland. gietage einen angemessenen Platz eingeräumt. Das trifft die durch innovative kleine und mittlere Un- ternehmen (iKMU) geprägte deutsche Biotech-Branche Praxisnah thematisieren wir sie in verschiedenen Sym- besonders hart. posien: Beispielsweise nach der Mittagspause mit der exemplarischen Vorstellung strategischer Allianzen in Und trotz dieser Bedingungen, gegen die BIO Deutsch- der Bioindustrie oder bei der Präsentation der nachhalti- land unermüdlich zu Felde zieht, entwickelt sich die gen Nutzung biologischer Ressourcen. Biotechnologie hierzulande weiterhin positiv. Morgen geht es dann weiter mit Bioökonomie in den Aber lassen Sie mich noch einmal zurückkommen zu Symposien zur Pflanzenbiotechnologie und zum Trend den Begriffen Vulkane und Extremophile. Hier dachte der Biologisierung traditioneller Branchen. ich nur sekundär an die aktuellen Rahmenbedingungen für innovative Biotechs, sondern an die Archaea Picro- Damit decken wir den Bedarf an Austausch und Diskus- philus torridus oder Picrophilus oshimae – beide gehören sion über dieses Thema: Denn die Bioökonomie eröffnet zu den extremsten acidophilen und thermophilen Bak- der Biotech-Branche weite Perspektiven.
Eröffnung und Begrüßung 19 Das ist gut und notwendig, denn die deutsche Biotechno- logie-Branche muss sich weiter entwickeln, um auch im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die jüngsten Statistiken für das vergangene Jahr zeigen, wie gut sich die Biotechnologie in Deutschland als eigen- ständiger Wirtschaftsfaktor etabliert hat. Trotz schlechtester Investitionszahlen seit Jahren – wir verzeichnen einen Einbruch um sage und schreibe 80 Prozent bei den Wagniskapitalinvestitionen gegenüber dem Vorjahr – stiegen Umsätze und Investitionen in For- schung und Entwicklung, blieb – bislang – die gefürch- tete Insolvenzwelle aus und die Unternehmen brachten rund 700 neue Produkte innerhalb eines Jahres auf dem Markt. Auch die Pipelines der Medikamentenentwickler reiften unaufhaltsam heran: einer Studie zufolge belegt Deutsch- land mit einem Anteil von 23 Prozent den ersten Platz in Europa bei der Entwicklung von neuen Therapien gegen Krebs. Zweifelsohne sind das alles positive Zeichen. Und ich bin überzeugt, dass die Bioökonomie uns sinnvolle und spannende Wege bietet, die Entwicklung der Branche weiter voranzutreiben. Im Rahmen der Biotechnologietage werden Trends vorgestellt und in parallelen Symposien diskutiert, Die Bioökonomie verbraucht keine fossilen Ressourcen, strukturelle Besonderheiten der deutschen Biotechno- sondern baut auf die Umwandlung von Biomasse aus logie analysiert sowie Anregungen und Argumente zur Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen und orientiert Stärkung des Biotech-Standorts Deutschland formuliert. sich an natürlichen Stoffkreisläufen. Klimafreundlich und umweltschonend wird sie die nachwachsenden Res- Das Symposium „Personalisierte Medizin und Diagnos- sourcen der Erde sowohl zur Ernährung der wachsenden tik“ zeigt, welche Wirkstoffe sich in der Entwicklungs- Weltbevölkerung als auch zu deren Versorgung mit Ener- pipeline befinden, welche Herausforderungen auf dem gie und Produktionsgütern nutzen und aller Voraussicht Weg vom Labor in die klinische Praxis zu meistern sind nach noch im Lauf des 21. Jahrhunderts die erdölbasierte und welche neuen Rollen auf Innovatoren, Ärzte, Kran- Wirtschaft ablösen. kenkassen, Apotheker und Patienten zukommen. Dieser Transformationsprozess ist freilich kein Selbst- Ein weiteres Symposium („Facetten der Fermentation läufer. Ihn zu gestalten, ist eine extrem komplexe und für die Pharmaproduktion“) beschäftigt sich mit Pro- schwierige Aufgabe für alle Beteiligten aus Wissenschaft, duktionsprozessen biotechnologisch hergestellter Arz- Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Fortschritte in neimittel und mit der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Forschung und Entwicklung sind dabei essentiell, wobei Pharmaproduktion im internationalen Vergleich, wobei biotechnologische Verfahren eine zentrale Funktion über- Deutschland in Europa weiterhin unangefochten die nehmen, nicht nur bei der Umwandlung von Biomasse Nummer eins bei der gentechnischen Produktion von und der Biologisierung chemischer Verfahren, sondern Biopharmazeutika (675.000 Liter Fermenterkapazität) etwa auch bei der unabdingbaren Intensivierung der ist und nach den USA weltweit auf Platz zwei steht. land- und forstwirtschaftlichen Ertragskraft. Und ich möchte noch einmal betonen, dass insbesondere die klei- In einem dritten Symposium zum Thema Rote Biotech- nen und mittleren Unternehmen der Biotechnologie eine nologie wird über die Notwendigkeit diskutiert, weiter Schlüsselrolle als „Innovationstreiber“ zukommt. intensiv an innovativen Medikamenten zu arbeiten und wie der wirtschaftliche Aspekt diesen Prozess beein- Aber der „Popo“, wie Mexikaner liebevoll ihren höchsten flusst. Vulkan, den Popocatépetl, nennen, hinderte die Orga- nisatoren dieser Veranstaltung auch dieses Jahr nicht Frühaufstehen lohnt sich. In diesem Jahr werden auf daran, über die Thematisierung der Bioökonomie hinaus den Biotechnologietagen zum ersten Mal sogenannte ein spannendes Themenspektrum anzubieten: Frühstücksrunden angeboten. Morgen ab 7:45 Uhr
20 Eröffnung und Begrüßung Grußwort Dr. Peter Heinrich, BIO Deutschland e. V. bieten die Biotechnologietage die Möglichkeit, sich beim An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Frühstück im kleinen Kreis über Themen wie Personal folgenden Institutionen für die organisatorischen sowie und Führung, Internationalisierungsstrategien, Technolo- inhaltlichen Vorbereitungen der Biotechnologietage 2012 gie- und Gründerzentren sowie über Finanzierungsmög- bedanken. Inbesondere bei lichkeiten und -modelle auszutauschen. 1. der Aktionslinie Hessen Biotech, dem diesjährigen Die begleitende Ausstellung mit mehr als 20 Teilnehmern Gastgeber rundet das Informationsangebot ab. 2. der BIO Deutschland, dem Branchenverband der deutschen Biotechnologie-Industrie, Wie Sie wissen, ist BIO Deutschland seit 2010 für die 3. dem Arbeitskreis der Bioregionen sowie Organisation der deutschen Biotechnologietage hauptver- 4. dem Programmbeirat. antwortlich. Es ist unser großes Anliegen, Ihnen allen, die im akademischen Umfeld oder im Unternehmen mit Mein Dank geht auch an das Ministerium für Bildung und der Biotechnologie befasst sind, eine Plattform für einen Forschung für die großartige Unterstützung. wissenschaftlichen sowie wirtschaftlichen Erfahrungs- austausch auf allen Ebenen zu bieten. Zuletzt gebe ich Ihnen noch zwei Namen mit auf den Weg: es sind, wie bislang jedes Jahr, schwer auszuspre- Auf diese Weise möchten wir dazu beitragen, dass sich chende Namen von Vulkanen: Ol Doinyo Lengai im Nor- unsere Branche stärker vernetzt, von den Grundlagenfor- den Tanzanias oder Tungurahua in Ecuador. Mögen sie im schern an den Hochschulen, über die F&E-Abteilungen Mai 2013 nicht aufgrund von Aschewolken oder Lavafon- der Biotechnologieunternehmen bis hin zu den Groß- tänen berühmt werden, sondern aufgrund neu entdeckter unternehmen der Pharma- und Chemieindustrie, um so extremophiler Mikroorganismen. eine durchgängige Innovationskaskade zu generieren, die notwendig ist, um die unbestrittene Innovationskraft in In diesem Sinne, wünsche ich uns allen angenehme, Deutschland weiter zu stärken und um auch im interna- spannende und diskussionsintensive Biotechnologietage tionalen Wettbewerb eine führende R olle einnehmen zu hier in Frankfurt. können. Vielen herzlichen Dank!
Eröffnung und Begrüßung 21 Biotechnologie trägt Sanofi aus der Tradition heraus in die Zukunft Dr. Martin Siewert, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH In der Stadt der Deutschen Biotechnologietage 2012, in Frankfurt am Main, bestreitet Sanofi quasi ein Heim- spiel. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft, Luftlinie gerade einmal 10 km vom Veranstaltungsort entfernt, im Industriepark Höchst, betreibt das Unternehmen eine der größten und modernsten pharmazeutisch-biotechni- schen Anlagen der Welt. Dort wird das umsatzstärkste Insulin weltweit produziert, das mit fast 4 Mrd. Euro Umsatz im Jahr 2011 nicht nur das umsatzstärkste Medikament von Sanofi weltweit ist, sondern überhaupt das größte deutsche Pharma-Exportprodukt aller Zeiten. Was aber noch viel wichtiger ist: Mehr als 1 Mrd. dort hergestellter Kartuschen haben Millionen von Diabeti- kern weltweit über mehr als 50 Millionen Patientenjahre lang geholfen, mit ihrer Krankheit besser zu leben! Die Biotechnologie trägt Sanofi als großen, weltweit tätigen Gesundheitskonzern aus der Tradition heraus in die Zukunft. Die Tradition von Sanofi ist einzigartig: Schon seit fast 130 Jahren werden am Standort Frankfurt Arzneimittel hergestellt, Insulin schon seit 1923 – da- mals natürlich noch nicht biotechnologisch. Die Bauch- speicheldrüsen von Rindern und Schweinen dienten zunächst als Rohstoff, aus dem in einem eher „blutigen“ Verfahren das lebenswichtige Hormon gewonnen wurde. In einer zweiten Phase konnte dann Humaninsulin durch biochemische Umwandlung von Schweineinsulin der Öffentlichkeit die Chance geben, sich ein Bild zu ma- hergestellt werden. In Anbetracht der rasant wachsenden chen. Ein ehrlicher Dialog, gerade auch mit der Politik, Weltbevölkerung und der dramatisch ansteigenden Zahl ist dazu der beste Weg. von Diabetikern weltweit, wäre heute der Bedarf mit Insulin tierischen Ursprungs nicht mehr zu decken. So lief es in den 1980ern leider nicht. Vielmehr wurde die Betriebsgenehmigung für die Anlage zur biotech- Doch dann kam 1982 eine der ersten ganz wesentlichen nologischen Herstellung von Humaninsulin über Jahre Innovationen in der Biotechnologie – für Sanofi und für verzögert. Im Nachhinein lässt sich nicht mehr sagen, die Patienten: Die biotechnologische Herstellung von was das Unternehmen hätte erreichen können, wenn Insulin mit Hilfe gentechnisch veränderter Bakterien damals, 1984, gleich die Genehmigung für den Bau der wurde möglich. Anlage erteilt worden wäre. Aber die Behauptung sei ge- wagt, dass seinerzeit – auch deshalb – der erste Platz in Aber die politischen Rahmenbedingungen stimmten der Diabetes-Weltrangliste an ein anderes Unternehmen nicht – ein Umstand, den viele Unternehmer in der Bio- verloren ging. Einen Platz, den Sanofi im Übrigen heute technologie oder allgemeiner in der Gesundheitsbranche wieder anstrebt! heute wieder beklagen, wenn auch aus anderen Gründen: Und das aus einer hervorragenden Position heraus! Denn Das ist keine Adresse an die heutige Landesregierung, nach einem verzögerten Start hat sich die Biotechnologie damals waren politische Strömungen anderer Couleur der Insuline auch für Sanofi und seine Vorgängerunter- maßgeblich. Manch ein Teilnehmer der Deutschen Bio- nehmen rasant zu einem wesentlichen Motor für den technologietage wird sich noch daran erinnern. wirtschaftlichen Erfolg entwickelt, die in dem bereits erwähnten Lantus, dem größten deutschen Pharma- Bei allem Beklagen der damaligen politischen Rahmen- Exportprodukt aller Zeiten mündete. Einem Produkt, das bedingungen gilt es aber auch, sich an die eigene Nase in Deutschland erforscht, in Deutschland entwickelt und zu fassen. In diesen frühen Zeiten industrieller Biotech- in Deutschland in seiner gesamten Wertschöpfungskette nologie hat sich das Unternehmen, damals Hoechst, hergestellt wird – dank Biotechnologie. heute Sanofi, gegenüber der Öffentlichkeit auch nicht übermäßig kooperativ gezeigt. Sanofi hat daraus gelernt. Biotechnologie ist also ein wichtiger Motor, aber es gibt Nicht mit Überheblichkeit kommt man weiter. Chancen weitere wichtige Erfolgsfaktoren für neue Arzneimittel. und potenzielle Risiken neuer Technologien müssen Für die Patienten ist es wichtig, dass ein Wirkprinzip nicht nur erkannt, sondern auch transparent dargestellt auch sicher, dosiergenau und benutzerfreundlich anzu- und erklärt werden. Wissenschaft und Industrie müssen wenden ist. In diesem ganzheitlichen Ansatz hat sich
Sie können auch lesen