Afrika FOKUSTHEMA - 42_ Ein Türöffner für Existenzgründer IHK-Pitch-Arena - Frankfurt am Main

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Afrika FOKUSTHEMA - 42_ Ein Türöffner für Existenzgründer IHK-Pitch-Arena - Frankfurt am Main
02|03.2022

Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain              A 4836 | Jahrgang 145

                                                                   FOKUS THEMA

                                                                      Afrika

42_ Ein Türöffner              46_ Mit Geschichten           58_Bundesbestenehrung
für Existenzgründer            die Zuhörer begeistern        diesmal online
IHK-Pitch-Arena                Teammeetings                  Ausbildung

                                 www.frankfurt-main.ihk.de
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VO RWO R T                                           3

            Liebe Leserinnen, liebe Leser!

            Der afrikanische Kontinent bietet mit rund 1,3 Milliarden Men-
            schen viel Potenzial für deutsche Unternehmen. Seit Jah-
            ren wächst der afrikanische Markt schneller als die Weltwirt-
            schaft. Darüber hinaus eröffnet die 2021 neu gegründete pan-
            afrikanische Freihandelszone „African Continental Free Trade
            Area“ neue Möglichkeiten für ausländische Investoren.

„
            Trotz Rückschlägen durch die Covidpandemie ist das
            Interesse deutscher Unternehmen an den afrikanischen Märk-
            ten fortwährend hoch. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach
            deutschen Produkten in Afrika weiterhin groß; „Made in Ger-

Die Nachfrage nach deutschen Produkten
ist in Afrika weiterhin groß“
            many“ wird in Bezug auf Qualität und Zuverlässigkeit durch-
            aus geschätzt. Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregie-
            rung wird die enge Verbundenheit Deutschlands mit unserem
            afrikanischen Nachbarkontinent betont. Nun kommt es auf die
            Umsetzung an.

            Ziel der deutschen Afrikapolitik sollte es zunächst sein, den
            Kontinent nach den coronabedingten Schwierigkeiten zu sta-
            bilisieren und das Wirtschaftswachstum wieder in Gang zu
            bringen. Eine noch bessere Unterstützung sowohl der deut-
            schen Firmen, die einen Eintritt in die afrikanischen Märkte
            planen, als auch der afrikanischen Privatwirtschaft vor Ort ist
            daher gefragt. Um dies zu erreichen, bedarf es einer einheitli-
            chen, ressortübergreifenden Afrikastrategie der Bundesregie-
            rung. Auf eine engere und verbesserte Abstimmung der Maß-
            nahmen der deutschen Außenwirtschaftsförderung mit den
            Aktivitäten der Entwicklungszusammenarbeit sollte dabei be-
            sonderer Wert gelegt werden.

            Prof. Heinz-Walter Große
            Vorsitzender, Subsahara-Afrika Initiative
            der Deutschen Wirtschaft, Berlin

               IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
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4              INH A LT 0 2| 0 3 . 2 2

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                                                02|03_
                                                Fokusthema

                                                Afrika
                                                Mit 54 Staaten ist der afrikanische
                                                Kontinent äußerst heterogen; wirt-
                                                schaftliche Chancen und Heraus-
                                                forderungen liegen hier dicht beiei-
                                                nander. In Afrika aktive Unterneh-
                                                mer aus dem IHK-Bezirk Frankfurt
                                                berichten im Fokusthema über
                                                ihre Erfahrungen.

    48                                   42                                        58

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                                                                                          INHALT 02|03.22
 3_    Vorwort

 6_    Kurzmeldungen

       Fokusthema Afrika
10_    Investitionsstandort: „Unternehmer brauchen Mut“
22_    Ecoligo Invest: Solarenergie für Afrika
24_    Finanzierung: Dreh- und Angelpunkt
28_    Affinem: Neue Perspektiven eröffnen
30_    Start-up-Szene: Partner für den Markteintritt

       Unternehmensreport
34_    Rolf Schneider Handelsgesellschaft: Wo das Wort noch zählt
36_    Zukunftsinvestitionen: Strom kommt aus der Steckdose
38_    Sun Chemical Group: „Neue Geschichte schreiben“

       Unternehmenspraxis
42_    IHK-Pitch-Arena: Ein Türöffner für Gründer
46_    Teammeetings: Mit Geschichten begeistern

       Metropolregion FrankfurtRheinMain
48_    Steinbach: Hessens größtes Dorf
50_    Konjunktur: Verhaltener Optimismus

       IHK intern
54_    Frankfurt: Zu Besuch in der IHK

       Aus- und Weiterbildung
58_    Bundesbeste: „Meine zweite Familie“

60_    Recht und Steuern | Amtliches

66_    Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort

Hinweis: In der IHK Frankfurt werden die coronabedingten ­Kontaktbeschränkungen
sowie die Abstands- und Hygieneregeln beachtet, auch bei Fotoshootings. ­Dennoch
kann es sein, dass Sie in dieser Ausgabe vereinzelt Fotos sehen, die vor ­Inkrafttreten
der coronabedingten Abstandsregelungen gemacht wurden. Gleiches gilt für die ver-
wendeten Fotos aus Bilddatenbanken. Hierfür bitten wir um Verständnis.

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6                                                 KUR ZMEL D UN GEN

                                           E X I S T ENZGRÜND UN G

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                                           ­Frank­furter Gründerpreis
                                           Die Wirtschaftsförderung Frankfurt ruft zur Bewerbung für
                                           den Frankfurter Gründerpreis 2022 auf. Start-ups und Exis-
                                           tenzgründer, die in 2021 im Frankfurter Stadtgebiet gegründet
                                           oder 2021 mit ihrem Kundengeschäft begonnen haben, kön-
                                           nen sich bis 3. März um den Frankfurter Gründerpreis bewer-
                                           ben, der Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen
                                           bei der Umsetzung ihrer Gründungsideen unterstützen möch-
                                           te. Weitere Infos und Bewerbung unter https://frankfurt-
                                           business.net         Frankfurter Gründerpreis

                                           S TA ND O R T P O L I T IK
                                                                                                              UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G

                                           Neuausrichtung der
                                           ­Regionalförderung                                                 Corona-Wirtschafts­
                                                                                                              hilfen verlängert
                                           Im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der
                                           regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) haben Bund und                           Die bisherige Überbrückungshilfe III Plus wird
                                           Länder neue GRW-Fördergebiete festgelegt. Ziel dieser Re-                      nun im Wesentlichen als Überbrückungshilfe
                                           gionalförderung ist es, die Wirtschaft in den strukturschwa-                   IV bis Ende März fortgeführt. Unternehmen er-
                                           chen Regionen zu stärken sowie die Infrastruktur auszu-            halten darüber weiterhin die Erstattung von Fixkosten. Zu-
                                           bauen. Die GRW fördert eigenbetriebliche und gewerbliche           sätzlich bekommen Unternehmen, die von der Coronapan-
                                           Investitionen des Anlagevermögens, also beispielsweise             demie besonders schwer und von Schließungen betroffen
                                           bauliche Kosten, Maschinen oder Einrichtungen. Kleine,             sind, im Rahmen der Überbrückungshilfe IV einen zusätz-
                                           mittlere und große Unternehmen können die Förderung be-            lichen Eigenkapitalzuschuss. Ebenfalls fortgeführt wird die
                                           antragen. Voraussetzung ist eine Betriebsstätte in einem           bewährte Neustarthilfe für Soloselbstständige. Mit der
                                           GRW-Fördergebiet. Aus der Metropolregion Frankfurt­                Neustarthilfe 2022 können sie weiterhin pro Monat bis zu
                                           RheinMain wurden der Landkreis Odenwald und die kreis-             1500 Euro an direkten Zuschüssen erhalten, insgesamt für
                                           freie Stadt Worms neu aufgenommen. www.bmwi.de                     den verlängerten Förderzeitraum also bis zu 4 500 Euro.
                                                 GRW

                                           S TA ND O R T P O L I T IK

                                           Masterplan Mobilität: ­Bürger werden beteiligt
                                                                                                           Die Stadt Frankfurt hat die Arbeit am Masterplan Mobilität
Foto: Picture Alliance / Daniel Kubirski

                                                                                                           und Verkehr begonnen. Gemeinsam mit interessierten Ak-
                                                                                                           teuren der Stadtgesellschaft sollen nicht nur eine Vision,
                                                                                                           sondern auch konkrete Ziele und Handlungsschwerpunkte
                                                                                                           für ein nachhaltigeres Gesamtverkehrssystem entwickelt
                                                                                                           werden. Auch Unternehmen sind aufgerufen, ihre Perspek­
                                                                                                           tiven und Bedürfnisse einzubringen. Ein erstes Mobilitäts­
                                                                                                           forum hat bereits im Januar stattgefunden, bis zum Som-
                                                                                                           mer sollen zwei weitere folgen. https://frankfurt.de
                                                                                                                 Masterplan Mobilität

                                                                                        IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
Afrika FOKUSTHEMA - 42_ Ein Türöffner für Existenzgründer IHK-Pitch-Arena - Frankfurt am Main
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                                                            UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G
R ECH T
                                                            Hessen-Mikroliquidität
Neues Cookie-Gesetz                                         wird verlängert
Mit Inkrafttreten des Telekommunikation-Telemedien-
Datenschutzgesetzes (TTDSG) am 1. Dezember kün-             Das Darlehenspro-

                                                                                                                             Foto: Getty Images / tommy
digen sich Veränderungen für Websitebetreiber an.           gramm Hessen-Mik-
Es bestätigt zunächst die bereits gängige Praxis, von       roliquidität, das seit
Websitebesuchern aktiv mittels Cookie-Banner die Ein-       Beginn der Corona-
willigung zum Setzen von Cookies einzuholen. Sie er-        pandemie kleinen
möglichen es Websitebetreibern, Daten über das Nut-         Unternehmen und
zerverhalten zu erheben und den Internetauftritt ent-       freiberuflich arbeiten-
sprechend zu optimieren. Das neue Gesetz macht              den Personen schnell
auch den Weg für den Einsatz von sogenannten Per-           und wirksam mit bis
sonal Information Management Systems (kurz Pims)            zu 35 000 Euro Darle-
frei. Mithilfe solcher Programme können Internetnutzer      henssumme hilft,
die Einwilligung und Ablehnung von Cookies automati-        wurde verlängert –
sieren, werden also nicht mehr durch Banner gestört.        korrespondierend zur
Zunächst muss die Bundesregierung jedoch die Anfor-         Verlängerung der
derungen an Pims festlegen, erst dann können solche         Überbrückungshilfe III Plus und der Neustarthilfe Plus des
Dienste angeboten werden.                                   Bundes erfolgt die Verlängerung zunächst bis zum 31. März.
                                                            www.wibank.de            Mikroliquidität

 Die höchste Auszeichnung
  wurde 6 Mal vergeben

                            2022

                                                                                          Nutzen Sie auch
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                                                                                                              .
                                                                                          Immobilienbewertung

                                         IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
Afrika FOKUSTHEMA - 42_ Ein Türöffner für Existenzgründer IHK-Pitch-Arena - Frankfurt am Main
8                                                                    KUR ZMEL D UN GEN

                                                             UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G
    IMPR E S S UM                 
    Mitteilung der Industrie- und Handelskammer
                                                             Aufbruchstimmung in der Start-up-Szene
    Frankfurt am Main
                                                             Das Geschäftsklima in der deutschen Start-up-Szene hat sich deutlich aufgehellt
    Unternehmermagazin für die Region                        und liegt wieder auf dem Niveau von 2019. Gründer finden hierzulande immer bes-
    FrankfurtRheinMain                                       sere Bedingungen vor: Zwei Drittel be-

                                                                                                                                                Foto: Picture Alliance / Zoonar / Elnur Amikishiyev
    Herausgeber                                              werten das Start-up-Ökosystem an ihrem
    Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
                                                             Standort als gut oder sehr gut – das sind
    Börsenplatz 4
    60313 Frankfurt am Main                                  vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.
    Telefon 0 69 / 21 97- 0
                                                             Diese positive Entwicklung spiegelt sich
    Fax 0 69 / 21 97-14 24
    Internet www.frankfurt-main.ihk.de                       auch auf dem Arbeitsmarkt wider. Doch
    Verantwortlich für den Inhalt                            die Talentsuche entwickelt sich neben
    Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer,
                                                             der Kapitalbeschaffung zu einer der gro-
    Unternehmens­kommunikation,
    IHK Frankfurt                                            ßen Hürden für die Jungunternehmer.
    Chefredakteurin                                          Eine weitere große Herausforderung ist
    Petra Menke
                                                             außerdem der unzureichende Zugang zu
    Telefon 0 69 / 21 97-12 03
    E-Mail wirtschaftsforum@frankfurt-main.ihk.de            Daten und deren Konzentration bei we-
    Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische          nigen internationalen Konzernen. www.
    Vervielfältigung von Artikeln und Fotos nur nach
                                                             deutscherstartupmonitor.de
    Rücksprache und mit Quellenangabe. Nachdruck
    von Namensbeiträgen nur mit der Genehmigung
    des Verfassers. Belegexemplar erbeten.
    Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten
    Artikel geben die Meinung des Autors, aber nicht           S ERV I CE
    unbedingt die Meinung der Industrie- und Handels-
    kammer Frankfurt am Main wieder.
    Titelbild: Getty Images / Charday Penn
                                                               IHK Frankfurt mit neuem Webauftritt
    Verlag
    Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG
    Sontraer Straße 6                                          Wer die IHK Frankfurt online besucht, wird feststellen: alles neu. Die IHK
    60386 Frankfurt am Main
    Geschäftsführung Ralf Zarbock
                                                               Frankfurt ist dem IHK24-Verbund beigetreten, dem rund 60 IHKn in Deutsch-
    www.zarbock.de/wifo                                        land angehören. Neben einem völlig neuen Erscheinungsbild wurde die Struk-
    Anzeigenleitung                                            tur vereinfacht, die Suchfunktion ausgebaut und es wurden neue Bereiche
    Ralf Zarbock
    Telefon 0 69 / 42 09 03-75
                                                               geschaffen. Ziel ist es, die Informationen für Nutzer noch leichter zugänglich
    E-Mail verlag@zarbock.de                                   zu machen. Das Angebot wird mit digitalen Services kontinuierlich ausgebaut.
    Grafik                                                     www.frankfurt-main.ihk.de
    Druck- und Verlagshaus Zarbock
    Anzeigenpreisliste
    Nr. 123 vom 1. November 2021
    Druck
    Societätsdruck, Frankfurt                                V ER K EHR

                                                             Mehr Züge und Komfort dank
    Das Magazin wird auf umweltfreundlichem
                                                             ­digitaler Steuerung
    FSC®-zertifizierten Papier gedruckt.

    Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen             Frankfurt will als erste deutsche Stadt ein digitales Zugsicherungssystem im ge-
    der grundsätzlichen Beitrags­p flicht als Mitglied der   samten Liniennetz installieren. Dabei kommunizieren die einzelnen Straßen- und
    IHK. Das IHK W ­ irt­schaftsForum ist für Mitglieds-
    unternehmen der IHK Frankfurt am Main kosten­los.        U-Bahn-Fahrzeuge ständig untereinander, sodass sie in kürzeren Abständen fahren
    Nicht­mitglieder können das U ­ nternehmermagazin        und dabei sanfter beschleunigen und bremsen können. Dies senkt ihren Energie-
    für FrankfurtRheinMain abonnieren. Das Jahres-
    abo kostet für Nicht­mitglieder 30 Euro. Das IHK         bedarf und den Verschleiß. Die Kapazität des Streckennetzes wächst um 25 Pro-
    ­W irt­schaftsForum ­erscheint sechsmal pro Jahr.        zent, ohne dass neue Gleise gebaut werden müssten. Die Umrüstung der ersten
    Ausgabedatum                                             Fahrzeuge soll Ende des Jahres beginnen, bis 2031 soll das System auf das gesam-
    2. Februar 2022
                                                             te Netz ausgedehnt werden. Zu den Gesamtkosten von rund 230 Millionen Euro
    Teilbeilage
    TÜV NORD Akademie GmbH, Frankfurt                        steuert der Bund 81 Millionen Euro bei, vom Land Hessen kommen etwa 14,3 Mil-
                                                             lionen Euro. www.vgf.de

                                                                IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
Afrika FOKUSTHEMA - 42_ Ein Türöffner für Existenzgründer IHK-Pitch-Arena - Frankfurt am Main
KUR ZMEL D UN GEN                                                          9

                                                                                                   S TA ND O R T P O L I T IK
                                   A R B EI T S M A R K T
                                                                                                   FUAS erforscht
                                   Kampagne „Ein Team!“                                            ­Parksuchverkehr
                                   Unternehmen leben von den vielfältigen Stärken ihrer

                                                                                                                                                                    Foto: Picture Alliance / Arne Dedert
                                   Mitarbeiter; Diversität macht einen Betrieb wettbe-
                                   werbsfähiger. Wer Menschen mit Behinderung be-
                                   schäftigt, gewinnt deutlich an dieser Vielfalt, und im-
                                   mer mehr Arbeitgeber entdecken das enorme Potenzial
                                   integrativer Unternehmenskultur. Die Kampagne „Ein
                                   Team!“ der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusions-
                                   firmen möchte ein Bewusstsein dafür schaffen, dass
                                   Menschen mit Behinderung ein selbstverständlicher
                                   Teil der Arbeitsgesellschaft sind. Die Kampagne zeigt,
                                   wie gut die Zusammenarbeit im Team mit Menschen
                                   mit Beeinträchtigung funktioniert und motiviert hessi-
                                   sche Betriebe dazu, selbst ein Inklusionsbetrieb zu wer-
                                   den oder eine Inklusionsabteilung zu gründen. www.              Wie groß ist das Problem des Parksuchverkehrs, gerade in
                                   ein-team-inklusive.de                                           Großstädten, wirklich? Und wäre ein alternatives Verkehrsmit-
                                                                                                   tel – zum Beispiel das Fahrrad – nicht manchmal schneller ge-
                                                                                                   wesen? Ein durch das Bundesverkehrsministerium mit rund
                                                                                                   1,5 Millionen Euro gefördertes Forschungsprojekt analysiert
Foto: Getty Images / Westend61

                                                                                                   die Parkplatzsuche und entwickelt Lösungsansätze. An der
                                                                                                   Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) wird
                                                                                                   im Forschungsprojekt „start2park – Parksuche erfassen, ver-
                                                                                                   stehen und prognostizieren“ der Parksuchverkehr intensiv er-
                                                                                                   forscht. Über eine Forschungsdaten-App wird die Platzplatz-
                                                                                                   suche an vielen unterschiedliche Standorten und zu vielen
                                                                                                   unterschiedlichen Zeitpunkten getrackt und Einflussfaktoren,
                                                                                                   beispielsweise der Fahrtzweck, werden ermittelt. Das Projekt
                                                                                                   läuft noch bis Juni 2023. www.start2park.com

                                 UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G                                    E X I S T ENZGRÜND UN G

                                 Immer mehr Unterneh-                                              Familientradition: der
                                 men suchen Nachfolger                                             beste Gründungsgrund
                                 Für insgesamt rund 190 000 Unternehmen steht nach Schät-                      Was motiviert Menschen, ein eigenes Unterneh-
                                 zungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn in                  men zu gründen? Dazu wurden über 3 000 Per-
                                 den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge an. Das sind                         sonen in Deutschland für die Ausgabe des Global
                                 27 Prozent mehr als in den fünf Jahren zuvor und sogar                        Entrepreneurship Monitors 2020/2021 befragt, die
                                 72 Prozent im Vergleich zur Zeit vor 2014. Die steigende Zahl     das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut
                                 an Unternehmen, die vor der Übergabe stehen, zieht einen          für Wirtschafts- und Kulturgeografie der Leibniz-Universität
                                 höheren Bedarf an Übernehmern nach sich. Um eine Nachfol-         Hannover erstellt. Für 65 Prozent der jüngsten Gründer (18-
                                 ge erfolgreich umzusetzen und den Betrieb sowie Arbeitsplät-      bis 24-Jährige) stellt die „Fortführung der Familientradition“
                                 ze zu erhalten, gilt es, sich frühzeitig mit dem Thema Nachfol-   das wichtigste Gründungsmotiv dar. An zweiter Stelle nennt
                                 ge auseinanderzusetzen. Zudem sollten Interessierte bei ihrer     diese Zielgruppe ökonomische Beweggründe, wie den „Le-
                                 Gründungsplanung durchaus auch eine Unternehmensüber-             bensunterhalt zu verdienen, weil Arbeitsplätze selten sind“
                                 nahme in Betracht ziehen. www.ifm-bonn.org              Unter-    (61 Prozent). Und auch für die Hälfte der älteren Gründer (55-
                                 nehmensübertragungen                                              bis 64-Jährige) spielt dieses Motiv eine zentrale Rolle.

                                                                                IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
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10                        FO KUS T HEM A

                                                         Foto: Getty Images / David Malan
     Fokusthema

     Afrika

                  IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
A frika                                                       11

                                               IN V E S T I T I O N S S TA ND O R T

     „Unternehmer brauchen Mut“

               Mit 54 Staaten ist der afrikanische Kontinent äußerst heterogen; wirtschaftliche ­
              Chancen und Herausforderungen liegen hier dicht beieinander. Fünf in Afrika aktive
                 Unternehmer aus dem IHK-Bezirk Frankfurt berichten über ihre Erfahrungen.

Für eine achttägige Reise hatte Fred Haferkamp schweres Gepäck. Mit drei Koffern
reiste der Frankfurter Unternehmer im November vergangenen Jahres in das west-
afrikanische Senegal. Mit dabei: diverse Biere in Flaschen und in Dosen. Die Dele-
gationsreise nutzte der Geschäftsführer von Globex Food, um die Vertriebschancen
auf dem Markt mit seinen knapp 17 Millionen Einwohnern auszuloten. „Wir Deut-

„
sche sind ein bisschen spät dran“, sagt der Diplom-Kaufmann. Belgier, Niederlän-
der und Dänen seien mit ihren Produkten seit Jahren präsent. Dennoch ist Hafer-
kamp optimistisch, dass noch Platz für seine Produkte ist. Im vergangenen Jahr
stieg der Export deutscher Biere nach Senegal um knapp 70 Prozent.

           Made in Germany hat in Afrika einen sehr
           ­guten Klang, die Produkte werden geschätzt“
„Made in Germany hat vor Ort einen guten Klang, nicht zuletzt wegen der langen
Biertradition.“ Um die Zeit effizient zu nutzen, nahm Haferkamp einen Service der
Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Anspruch. Die
Organisation stellt deutschen Firmen entwicklungspolitische Experten, sogenann-
te Business Scouts, zur Seite. Sie unterstützen die Wirtschaft bei Engagements in
Entwicklungs- und Schwellenländern. So konnte Haferkamp vor Ort zahlreiche Dis-
tributoren treffen, mit ihnen seine Biere verkosten und ein Gefühl für den Markt
entwickeln.

Gute Wachstumsperspektiven in vielen Branchen

Überraschend für den Globex-Chef ergab sich sogar ein Kontakt zu einem Unter-
nehmer aus dem benachbarten Mali, der gleich drei Container mit Bier made in
                                                                                                  IHK O NL INE
Germany beziehen wollte. „Von Senegal aus könnten wir dann auch weitere Märk-
te im Umfeld erreichen, sei es Burkina Faso, die Elfenbeinküste oder Mali“, sagt
der Manager, der sich vor Ort überzeugen konnte, wie geordnet und politisch stabil     Weitere Infos zum Thema Außenwirt-
sich der Senegal präsentiert. In einem ersten Schritt will Globex Food jetzt mit Ex-   schaft finden Sie auf der IHK-Inter-
porten erste Länder des großen Kontinents erobern. „Nach einigen Jahren wäre es        netseite unter:
auch denkbar, mit Distributoren vor Ort Abfüllanlagen oder gar eine eigene Produk-
tion aufzubauen. Dafür müssen wir uns aber sicher sein, die richtigen Partner zu       www.frankfurt-main.ihk.de
haben“, betont Haferkamp.                                                                International

                                              IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
12                                                                FO KUS T HEM A

                                                                                                              der Bundesrepublik Deutschland Germa-
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN                                                                                         ny Trade and Invest (gtai). „Dieser ins-
                                                                                                              gesamt positiven Tendenz stehen aller-
• Afrika ist riesig: Mit über 357 000 Quadratkilometern ist der Kontinent etwa 85-mal größer                  dings besorgniserregende politische Ent-
  als Deutschland.                                                                                            wicklungen in einigen Ländern des Kon-
                                                                                                              tinents entgegen“, sagt Martin Kalhöfer,
• Bis 2050 wird die afrikanische Bevölkerung von 1,4 auf 2,5 Milliarden Menschen wachsen.
                                                                                                              für Afrika zuständiger Bereichsleiter bei
• Im gleichen Zeitraum werden elf neue Megacities entstehen – mit entsprechendem Bedarf                       der gtai. „Die Staatskrise in Tunesien,
  an Infrastruktur.                                                                                           ungelöste Konflikte in Äthiopien sowie
• Die Digitalisierung schreitet rasant voran – vom Ausbau der digitalen Infrastruktur über                    heftige Spannungen zwischen Marokko
  Smart Farming bis hin zu Telemedizin.                                                                       und Algerien hemmen das große Poten-
                                                                                                              zial.“ Gerade auch für deutsche Unter-
• 93 Prozent der afrikanischen Bevölkerung hatten 2020 Zugang zu einem Mobilfunknetz,
                                                                                                              nehmen, die in der Region tätig seien
  44 Prozent davon 4G-Mobilfunkstandard.
                                                                                                              oder sich engagieren wollten, seien die
                                                                                                              politische Stabilität und Zuverlässigkeit
                                                                                                              jedoch von zentraler Bedeutung.
So offen wie Haferkamp begegnen noch                sowie Fahrzeuge. Auf der Importseite
nicht viele deutsche Unternehmer dem                sind es neben Erdöl auch Erdgas, Agrar-                   Grüne Soße, angebaut in Südafrika
Nachbarkontinent. Kommt das Gespräch                produkte und zum Beispiel Autoteile.
auf Afrika, überwiegen meist negative                                                                         Für seine Afrikapremiere brauchte der
Assoziationen: Kriege, politische Unru-             Neben Südafrika gehörten Ägypten und                      Frankfurter Unternehmer Peter Grund-
hen, Korruption, Bürokratie, Naturkatas-            Marokko zu den wichtigsten Investitions-                  höfer viel Geduld und gute Nerven.
trophen, Hungersnöte, Armut. Und ob-                standorten für deutsche Unternehmen,                      Nach einem vergeblichen Versuch, in
wohl der Kontinent mit seinen 54 Staaten            so die Wirtschaftsförderungsgesellschaft                  Albanien mit einer Kräuterproduktion
aufgrund seines starken Bevölkerungs-
wachstums zunehmend als Konsumgü-

                                                                                                                                                          Foto: Globex Food
termarkt mit guten Wachstumschancen
gewürdigt wird, spielen die Warenverkeh-
re für den deutschen Außenhandel mit
Anteilen im niedrigen einstelligen Bereich
noch eine nachgeordnete Rolle. Nach-
dem die Coronapandemie im Jahr 2020
deutliche Spuren hinterlassen hatte, ver-
besserte sich die Lage allerdings im ers-
ten Halbjahr 2021 deutlich.

Politische Stabilität

Die deutschen Importe aus Afrika stie-
gen laut Destatis um 39,4 Prozent auf
12,6 Milliarden Euro, die Exporte nach
Afrika um 10,5 Prozent auf 11,5 Milliar-
den Euro. Besonders gut entwickel-
ten sich Lieferungen in reformfreudi-
ge Länder, die die Bundesregierung im
Rahmen ihres Marshallplanes für Afri-
ka (Compact with Africa) seit dem Jahr
2017 besonders unterstützt, wie Marok-
ko, Tunesien, Ghana und die Elfenbein-
küste. Auch die Exporte nach Südafrika
stiegen zweistellig. Zu den wichtigsten
Exportgütern der Deutschen zählen Ma-
schinen, Elektro- und Pharmaprodukte                Fred Haferkamp, Geschäftsführer, Globex Food: „Wir Deutsche sind in Afrika ein bisschen spät dran.“

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A frika                                                              13

     D R EI FR AGEN A N

                          Dr. Susanne Geipert, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammen-
                          arbeit (GIZ), über die Aufgabe von Business Scouts for Development

     Frau Dr. Geipert, welche Aufgabe         Was qualifiziert Sie für diesen Job?      ich vermehrt Anfragen zu Afrika. Zum
     hat ein Business Scout?                  Ich arbeitete rund 15 Jahre für die GIZ   Beispiel konnte ich einem Getränke-
     Die Business Scouts for Development      in Entwicklungsländern wie Afghanis-      vertreiber, der auf der Suche nach Ab-
     der GIZ werden im Auftrag des Bun-       tan, Marokko, Algerien und dem Se-        satzmärkten in Afrika ist, einen nütz-
     desentwicklungsministeriums an Part-     negal. Daneben war ich zehn Jahre als     lichen Kontakt nach Burkina Faso und
     nerinstitutionen entsandt. In meinem     selbstständige Unternehmerin tätig        in den Senegal vermitteln. Oder wir
     Fall sind das die zehn IHKs in Hessen.   und kenne daher die Herausforderun-       haben die Deutsche Bahn Academy
     Ich berate auf Anfrage von IHK-Mit-      gen der Praxis aus eigener Erfahrung.     aus Frankfurt mit der GIZ in Ägypten
     gliedsunternehmen, die sich in Ent-                                                zusammengebracht.
     wicklungsländern engagieren möch-        Welche Bedeutung hat Afrika bei
     ten, zu Fördermöglichkeiten und Netz-    Ihrer Beratung?                           Die Fragen stellte Michael Fuhrmann,
     werken.                                  In den vergangenen Jahren bekam           IHK Frankfurt.

   Ihr Schutz vor Cyber-Risiken
         und deren Folgen

Systemwiederherstellung                                                                      Geschäftsunterbrechung

     DSGVO-Verstöße                                                                             Hacker-Angriffe

                 Phishing                                                                   Cyber-Kriminalität

                Telefonica Insurance Cyber-Versicherung
                Informationen und Abschluss unter: https://www.telefonicainsurance.de/cyberversicherung/
                Oder: 089 1250 1245 0
14                                                                      FO KUS T HEM A
Foto: Grundhöfer

                                                                                                                                        Nützliche Links

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                                                                                                                                          africa-business-guide.de

                                                                                                                                        • Germany Trade & Invest: www.
                                                                                                                                          gtai.de

                                                                                                                                        • IHK-Netzwerkbüro Afrika: https://
                                                                                                                                          www.dihk-service-gmbh.de
                                                                                                                                                Netzwerkbuero Afrika

                                                                                                                                        • Wirtschaftsnetzwerk Afrika:
                                                                                                                                          www.wirtschaftsnetzwerk-
                                                                                                                                          afrika.de

                                                                                                                                        • Business Scouts for Development
                                                                                                                                          der Deutschen Gesellschaft für Inter-
                                                                                                                                          nationale Zusammenarbeit (GIZ):
                                                                                                                                          www.giz.de             Business
                                                                                                                                          Scouts

                                                                                                                                    Kaufkräftige Mittelschicht

                                                                                                                                    Mit Unterstützung der AHK Johannes-
                                                                                                                                    burg will der Unternehmer künftig Mit-
                                                                                                                                    arbeiter ausbilden und jährlich auch zwei
                                                                                                                                    bis drei von ihnen zu einem Training
                   Peter Grundhöfer, G
                                     ­ eschäftsführer, Grundhöfer: „Ich möchte Menschen eine Perspektive geben, damit sie gern in
                   ihrem Land bleiben.“                                                                                             nach Deutschland schicken. „Wir möch-
                                                                                                                                    ten auch Unternehmer gewinnen, die
                   Fuß zu fassen, wagte der Geschäftsfüh-                   Rosmarin, aber auch Petersilie, Sauer-                  vor Ort gleichfalls Kräuter anbauen, und
                   rer von Grundhöfer den Schritt an die                    ampfer, Borretsch, Kresse, Kerbel und                   mit denen wir kooperieren können, um
                   Südspitze des afrikanischen Kontinents.                  Pimpernell – und damit die Ingredien-                   auch bei Wetterextremen zuverlässig
                   Zunächst kooperierte der Chef des Fa-                    zien für die berühmte Frankfurter Grü-                  lieferfähig zu sein.“ An Nachfrage nach
                   milienunternehmens, das sich auf den                     ne Soße. Schon auf der Farm schneiden                   den Gewürzen mangelt es nicht. „Wir
                   Großhandel mit Früchten und Gemüse                       Hilfskräfte nach der Ernte die Kräuter zu-              könnten noch bedeutend mehr anbau-
                   aus deutscher und internationaler Pro-                   recht und bündeln sie entsprechend der                  en“, so Grundhöfer. In Israel oder zum
                   duktion spezialisiert hat, mit einer staat-              Mengenvorgaben für den Export. Per                      Beispiel auch in den Niederlanden sieht
                   lichen Farm, die Kräuter anbaute, und                    Flug geht es dann mehrmals pro Woche                    er großes Wachstumspotenzial.
                   in die Grundhöfer auch investierte. „Die                 von Johannesburg nach Frankfurt. Ab-
                   Zusammenarbeit hat aber gar nicht ge-                    nehmer sind Gartenbaubetriebe, die die                  Houseine Diabaté, Director Africa bei
                   klappt. Es wurden nicht die richtigen                    Kräuter für den Lebensmitteleinzelhandel                der Bad Homburger Consultingfir-
                   Produkte angebaut, Mitarbeiter und Ma-                   konfektionieren, und Einzelhändler. Gut                 ma Gopa, sind beide Kontinente bes-
                   schinen waren nicht zuverlässig“, sagt                   ein Jahr nach dem Start fällt Grundhöfers               tens vertraut. Der gebürtige Afrikaner
                   der Frankfurter, der das Abenteuer des-                  Bilanz positiv aus. „Es läuft verhältnismä-             wuchs an der Elfenbeinküste auf, stu-
                   halb zügig beendete, ohne sich jedoch                    ßig gut, wobei wir genau wie in Deutsch-                dierte später Volkswirtschaft an der
                   entmutigen zu lassen.                                    land sehr stark auf beständiges Wetter                  Uni Köln, bevor er bei der Gopa star-
                                                                            angewiesen sind“, so der Geschäftsfüh-                  tete, die im Auftrag multinationaler
                   Zwischen Johannesburg und Pretoria er-                   rer. Als weitere Erfolgskriterien nennt er              Geberorganisationen wie Weltbank,
                   warb er im Jahr 2020 eine herunterge-                    zudem für den Kräuteranbau geeignete                    EU oder auch der KfW Entwicklungs-
                   wirtschaftete Plantage, die er wiederauf-                Böden, ausreichende Wasserreserven,                     projekte im Ausland unterstützt, etwa
                   baute. Auf 90 Hektar wachsen dort heu-                   die Nähe zum Flughafen sowie gut aus-                   beim Aufbau der Infrastruktur. Afrika
                   te überwiegend Schnittlauch, Basilikum,                  gebildetes Personal.                                    hält er heute, auch für den deutschen

                                                                                IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
A frika                                                          15

                                                              D R EI FR AGEN A N

                                                                                  Matthias Boddenberg, Geschäftsführer der Deutschen IHK für das südliche
                                                                                  Afrika, über das Dienstleistungsangebot der Auslandshandelskammer

                                                              Herr Boddenberg, welche Rolle           Wir bieten verschiedene Dienstleis-    Durch die Kompetenzzentren tragen
                                                              spielt Südafrika als Handelspartner     tungen an, die von einem allgemei-     wir den gestiegenen Ansprüchen der
                                                              Deutschlands?                           nen Marktüberblick bis hin zu einer    Unternehmen an die Beratungstiefe
                                                              Trotz des coronabedingten Rückgangs     direkten Partnervermittlung reichen.   Rechnung. So haben wir beispielswei-
                                                              des bilateralen Handelsvolumens         Ein neuer Service ist unser Sourcing   se Kompetenzzentren in den Berei-
                                                              ist Südafrika weiterhin der wichtigs-   Desk, mit dem wir die Kooperation      chen Bergbau, Industrie, Wasserma-
                                                              te Handelspartner Deutschlands auf      deutscher und südafrikanischer Fir-    nagement, Energie und Energieeffi-
                                                              dem afrikanischen Kontinent: In 2020    men im Rahmen der globalen Wert-       zienz; Querschnittskompetenzzentren
                                                              betrugen die deutschen Exporte 6,6      schöpfungsketten unterstützen.         wie Aus- und Weiterbildung unterstüt-
                                                              Milliarden Euro.                                                               zen die Arbeit.
                                                                                                      Welche Bedeutung kommt den
                                                              Wie unterstützt die Auslandshan-        Kompetenzzentren zu?                   Die Fragen stellte Michael Fuhrmann,
                                                              delskammer beim Markteintritt?                                                 IHK Frankfurt.

                                                             STANDORTVORTEIL
                                                             GLASFASER.
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                                                                                                                                                               Jetzt für
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Deutsche Glasfaser Business GmbH, Am Kuhm 31, 46325 Borken

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                                                              auf Basis von reinen Glasfaserleitungen. Zusammen machen
                                                              wir’s möglich.

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                                                              deutsche-glasfaser.de/business
16                                                                        FO KUS T HEM A

                      ZAHLEN, DATEN, FAKTEN                                                                                              rung in 2017 initiierte Marshallplan für
                                                                                                                                         Afrika erleichtere das Investieren auf
                                                                                                                                         dem vielfältigen Kontinent. Während
                      • Mit der African Continental Free Trade Area startete Anfang 2021 die weltweit größte Frei-                       der deutschen G-20-Präsidentschaft
                        handelszone. Bis 2026 sollen 90 Prozent der innerafrikanischen Zölle wegfallen.                                  brachte die Bundesregierung den
                      • Deutsche Unternehmen lieferten 2020 Waren im Wert von über 20 Milliarden Euro nach                               „Compact with Africa“ auf den Weg.
                        Afrika.                                                                                                          Ziel des Compacts ist es, besonders
                                                                                                                                         reformorientierte Länder in Afrika dabei
                      • Über 880 deutsche Unternehmen haben auf dem afrikanischen Kontinent investiert (2019).
                                                                                                                                         zu unterstützen, ihre wirtschaftlichen
                        Die Direktinvestitionen lagen bei 12,1 Milliarden Euro.
                                                                                                                                         Rahmenbedingungen zu verbessern
                                                                                                                                         und damit attraktiver für private Inves­
                                                                                                                                         titionen zu werden.
                      Mittelstand, für „mehr als attraktiv“.                     African Continental Free Trade Area
                      „Made in Germany hat in Afrika einen                                                                               Reformpartnerschaften
                      sehr guten Klang, die Produkte werden                      Neue Abkommen wie die African Con-
                      geschätzt.“ Mit der stark wachsenden                       tinental Free Trade Area, der größte                    Der deutsche Beitrag zur Umsetzung
                      Bevölkerung bilde sich auch eine im-                       Wirtschaftsraum der Welt, sicherten                     sind die sogenannten Reformpartner-
                      mer größere Mittelschicht heraus, die                      Unternehmen, die auf dem afrikani-                      schaften, die mit sechs der zwölf Com-
                      über eine größere Kaufkraft verfüge.                       schen Kontinent produzierten, die zoll-                 pact-Länder vereinbart wurden, und
                      Laut Prognosen werden im Jahr 2050                         freie Vermarktung ihrer Waren zu. „Das                  zwar mit der Elfenbeinküste und Gha-
                      mit 2,5 Milliarden Menschen fast dop-                      macht Afrika deutlich attraktiver, wenn                 na (Schwerpunkt: erneuerbare Energien
                      pelt so viele wie heute auf Europas                        die 54 Staaten an einem Strang zie-                     und Energieeffizienz), Tunesien (Finanz-
                      Nachbarkontinent leben.                                    hen.“ Auch der von der Bundesregie-                     und Bankensektor), Äthiopien (Entwick-
                                                                                                                                         lung des Privatsektors und Landwirt-
                                                                                                                                         schaft), Marokko (Finanzsystementwick-
Foto: Jochen Müller

                                                                                                                                         lung) und Senegal (Wirtschaftsentwick-
                                                                                                                                         lung). Weitere Compact-Länder sind
                                                                                                                                         Ägypten, Benin, Burkina Faso, Guinea,
                                                                                                                                         Ruanda und Togo.

                                                                                                                                         Bildungsniveau steigt

                                                                                                                                         Ziel dieser Reformpartnerschaften ist
                                                                                                                                         es, die Rahmenbedingungen für privat-
                                                                                                                                         wirtschaftliches Engagement und In-
                                                                                                                                         vestitionen zu verbessern, um neue
                                                                                                                                         Arbeitsplätze und damit Einkommen für
                                                                                                                                         die junge und wachsende Bevölkerung
                                                                                                                                         Afrikas zu schaffen. Eine Reformpart-
                                                                                                                                         nerschaft setzt laut Bundesministerium
                                                                                                                                         für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
                                                                                                                                         Entwicklung (BMZ) Eigenleistung der
                                                                                                                                         Partner voraus und knüpft an deren indi-
                                                                                                                                         viduelle Entwicklungsagenda an. Davon
                                                                                                                                         abgeleitet vereinbaren das BMZ und der
                                                                                                                                         Partner eine gemeinsame Reformagen-
                                                                                                                                         da, in der sich beide Seiten zu bestimm-
                                                                                                                                         ten Leistungen verpflichten: der Part-
                                                                                                                                         ner zu den vereinbarten Reformen, das
                                                                                                                                         BMZ zur finanziellen und technischen
                                                                                                                                         Unterstützung. Berater Diabaté weist
                      Houseine Diabaté, Director Africa, Gopa: „Wer vor Ort investieren will, muss auch Mitarbeiter ausbilden. Das ist
                                                                                                                                         zudem auf den steigenden Bildungs-
                      das A und O für den Erfolg.“                                                                                       stand der Bevölkerung hin. „Was jedoch

                                                                                     IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
A frika                                                                                  17

                                                                                                                                                                 Foto: J.T. Ronnefeldt
    Subsahara-Afrika Initiative

    Die Subsahara-Afrika Initiative der
    Deutschen Wirtschaft (Safri) setzt sich
    seit 1996 gegenüber der Bundesregie-
    rung und den afrikanischen Partnern für
    die Förderung nachhaltiger und partner-
    schaftlicher Wirtschaftsbeziehungen
    zwischen Deutschland und Subsahara-
    Afrika ein. Träger sind der DIHK, der
    BDI, der BGA sowie der Afrika-Verein.
    www.safri.de

fehlt, ist die Qualifikation auf praktischer
Ebene. Wer vor Ort investieren will,
muss auch Mitarbeiter ausbilden. Das
ist das A und O für den Erfolg.“

Der Chancenkontinent

Den Afrikaoptimismus von Unterneh-
mer Grundhöfer und Afrikaconsultant
Diabaté teilt Lina Schopen, Sales Mana-        Lina Schopen, Sales Manager Middle East Asia and Africa, J.T. Ronnefeldt: „Um unser weltweit gutes Image nicht
                                               zu gefährden, müssen wir unsere Partner sehr sorgfältig auswählen und diese inklusive deren Mitarbeitern regel-
ger Middle East Asia and Africa bei J.T.       mäßig schulen.“
Ronnefeldt. Schon seit 2005 beliefert
das Frankfurter Handelshaus die touris-        Tourismus und Geschäftsreisen öffnen“,                    markt gewinnt der Chancenkontinent an
tischen Hochburgen Südafrika, Ägypten          sagt Schopen, die im Norden Marokko                       Bedeutung, sondern auch als Lieferant
und Nigeria mit seinen Teespezialitäten.       und Tunesien, im Westen Senegal, im                       des weltweit immer beliebter werden-
„Wir reisen mit den Hotelketten und            Osten Kenia und im Süden Namibia zu                       den aromatischen Getränks.
sehen noch sehr großes Wachstums-              weiteren attraktiven potenziellen Märk-
potenzial, weil wir noch nicht alle Märk-      ten zählt. Auch Cafés und Restaurants                     Aus Südafrika kommen die weltweit
te beliefern, die sich international für       würden beliefert. Nicht nur als Absatz-                   beliebten Kräutertees Rooibos und Ho-

                                                                 Eufinger Security - Ihr Partner für
                                                           Sicherheit und Service im Rhein-Main Gebiet!

                                                       Maßgeschneiderte Dienstleistungen. Ein eigenes Trainigscenter. Und über 50 Jahre Erfahrung
                                                       in den Bereichen:

                                                       •     Werk- und Objektschutz,
                                                       •     Pforten- und Empfangsdienste
                                                       •     Ausstellungen und Veranstaltungen
                                                       •     Prüf- und Kontrolldienste auf Bussen und Bahnen (ÖPNV)
                                                       •     Banken- und Industriesicherheit

                                                       Eufinger lebt Sicherheit – Sie möchten sich ebenfalls zu unseren zufriedenen Kunden zählen?
                                                       Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme!

                                                                                                                                                       Kontakt:
                                                                                                                                            In der Römerstadt 52
                                                                                                                                                 60439 Frankfurt

                                                                                                                                          Tel.: (069) 95 80 19 - 0
                                                                                                                                              office@eufinger.de
18                                                          FO KUS T HEM A

neybush, Kenia und Ruanda exportie-

                                                                                                                                                              Foto: Goetzke Photographie
ren hochwertige schwarze Teesorten.
In Ägypten kauft Ronnefeldt Kamille-
und Hibiskus-Tee ein. Insgesamt steu-
ern diese vier Länder inzwischen zehn
Prozent zum gesamten weltweiten Ein-
kaufsvolumen bei. Doch Tee ist nicht
gleich Tee. Das 1823 gegründete Tra-
ditionsunternehmen handelt nur mit
hochwertigen sogenannten orthodoxen
Sorten, die noch von Hand gepflückt
werden. „Auf diese hochwertigen Sor-
ten hat sich zum Beispiel Kenia spezia-
lisiert.“ Neben dem beratungsintensi-
ven Produkt bietet der Mittelständler
Dienstleistungen und umfangreiche Be-
ratung. „Wir statten die Hoteliers mit
Samowaren und Kannen aus, fertigen
Displays, die zur Einrichtung des Hau-
ses passen, und bilden Teamaster aus,
die vor Ort Tea Times kreieren können.
Der Kunde bekommt ein Rundum-sorg-
los-Paket.“

Partner sorgfältig auswählen

Das Geschäft in Afrika übernehmen
ausschließlich selbstständige Vertriebs-      Frank Mayer, Leiter Marketing, Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft: „Wir werden das Afrikageschäft
partner, die die Märkte gut kennen.           nicht den asiatischen Wettbewerbern überlassen und weiterhin mit unserer bewährten Vertriebsstrategie vor Ort
                                              Flagge zeigen.“
„Um unser weltweit gutes Image nicht

                                              zu gefährden, müssen wir unsere Part-                    Heidelberger Druckmaschinen in Südaf-
     Beratungsgutscheine Afrika               ner sehr sorgfältig auswählen und diese                 rika sowie freien Vertriebsvertretungen
                                              inklusive deren Mitarbeitern regelmä-                   für alle übrigen Länder. Das Geschäft
     Mit den neuen „Beratungsgutscheinen      ßig schulen“, unterstreicht Schopen, die                ist schwierig. „Der Markt wird getrie-
     Afrika“ fördert das Bundeswirtschafts-   der Coronapandemie zumindest einen                      ben von günstigen Produkten aus Asien
     ministerium seit Dezember kleine und     Vorteil abgewinnen kann: „Unter dem                     und Gebrauchtmaschinen“, sagt Frank
     mittelständische deutsche Unterneh-      Einbruch des Tourismus hat auch unser                   ­Mayer, Leiter Marketing. Zwischen 2016
     men, die zur Vorbereitung ihrer Ge­-     Verkauf stark gelitten. Aber da viele                    und 2020 sei der Umsatz in Afrika um
     schäftsvorhaben in Afrika externe        Menschen im Homeoffice arbeiten und                      40 Prozent gesunken.
     bedarfsgerechte Beratungsleistungen      mehr Zeit haben, sind sie auf den Ge-
     in Anspruch nehmen. Ziel ist es, den     schmack gekommen und gönnen sich                        Polar-Mohr steuerte gegen und impor-
     Markteintritt zu erleichtern und die     auch mal exklusivere Sorten.“                           tierte gleichfalls günstigere Produkte
     Chancen im Wettbewerb zu erhöhen.                                                                aus seinem Werk in China. Aber auch
     Die Beratung erfolgt durch gelistete     Konkurrenz aus Asien                                    die weltweite Coronapandemie wirkte
     Beratungsunternehmen und -organisa-                                                              sich negativ aus. Man habe die Maschi-
     tionen wie die Deutschen Auslandshan-    Die Hofheimer Polar-Mohr Maschinen-                     nen nicht mehr oder nur mit zeitlicher
     delskammern in Afrika. Weitere Infos:    vertriebsgesellschaft ist wie Ronnefeldt                Verzögerung vor Ort installieren kön-
     Bundesamt für Wirtschaft und             schon lange auf dem afrikanischen Kon-                  nen, weil Monteure wegen der Qua-
     Ausfuhrkontrolle www.bafa.de             tinent vertreten. Den Markt bearbeitet                  rantäne die Betriebe nicht besuchen
            Beratungsgutscheine               der traditionsreiche Maschinenbauer,                    durften. Von den Herausforderungen
     Afrika.                                  der Produkte für die Druckindustrie her-                wollen sich die Hofheimer jedoch nicht
                                              stellt, mit seinem Kooperationspartner                  entmutigen lassen. „Wir werden das

                                                  IHK Wir t schaf t sFORUM 02|03 . 2 2
A frika

                                                                                                                               Altbauwohnung in Bestlage
                                                                                                                               frankfurt - westend
Geschäft nicht den asiatischen Wettbewerbern überlassen                   IMMOBILIE DES MONATS                                 Objekt ID: 1608
und weiterhin mit unserer bewährten Vertriebsstrategie vor                                                                     Preis: 890.000 Euro
Ort Flagge zeigen“, stellt Mayer klar. Zumal der Markt für
Druckmaschinen in den Schwellen- und Entwicklungslän-
dern noch wachse, während er sich in den USA und Europa
konsolidiere. Verpackungsmaschinen hingegen würden noch
auf allen Märkten zweistellig zulegen.

                      V ER A N S TA LT UN G

   Erfolgreiche Kommunikation mit afrikanischen
   Geschäftspartnern                                                                ca. 87,9 m²            3              2              1
   IHK-Workshop, Mittwoch, 9. März, 9 bis 17 Uhr, IHK Frankfurt                   Bedarfsausweis, 276,4 kWh/(m² · a), Öl, Baujahr 1934

   Interkulturellen Fragen kommt gerade im Austausch mit afrikani-
   schen Geschäftspartnern oftmals eine entscheidende Bedeutung                    Haben wir Ihr Interesse für diese
   zu. Denn nicht selten sind es die mangelnde Kenntnis der kulturel-              einzigartige Immobilie geweckt?
   len Unterschiede und die Nichtbeachtung bestimmter Verhaltens-         Dann rufen Sie einfach Susanne Röcken
   regeln, die Geschäfte zwischen deutschen und afrikanischen             in    unserem     Frankfurter  Büro     unter
   Partnern belasten oder diese sogar scheitern lassen. Teilnahmege-      069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns
   bühr: 190 Euro. Weitere Infos: Michael Fuhrmann, m.fuhrmann@           eine Email an susanne.roecken@ppsir.de.
   frankfurt-main.ihk.de.

   Hessischer Außenwirtschaftstag 2022
   Dienstag, 28. Juni, ganztägig, IHK Frankfurt

   Der 6. Hessische Außenwirtschaftstag ist aktuell als Präsenzver-
   anstaltung geplant. Neben EU-bezogenen Fachvorträgen ist unter                Sie möchten Ihre Immobilie zeitnah
   anderem ist eine Podiumsdiskussion zu Entwicklungstrends und                  verkaufen und u. a. hier bewerben?
   Geschäftschancen für die mittelständische hessische Wirtschaft
                                                                          Dann rufen Sie einfach Olivier Peters
   in Afrika vorgesehen. Vertreter der deutschen Auslandshandels-
                                                                          in   unserem      Frankfurter  Büro    unter
   kammer in Afrika und aus anderen Kontinenten sind für Einzel-
                                                                          069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns
   beratungen vor Ort. Weitere Infos: Paul Schmitz, p.schmitz@
                                                                          eine Email an olivier.peters@ppsir.de.
   frankfurt-main.ihk.de.

   Africa-Medpharma Day 2022                                                                      Wir freuen uns auf Sie!
   Mittwoch, 26. Oktober 2022, ganztägig, IHK Frankfurt

   Neben Berichten über den aktuellen Stand und Entwicklungsten-
   denzen im Bereich der Gesundheitswirtschaft auf verschiedenen
                                                                                      MEHRFACH AUSGEZEICHNETER SERVICE
   afrikanischen Märkten und vertiefenden Podiumsdiskussionen
   steht vor allem das Networking und der Aufbau neuer B2B-Kon-                                                CAPITAL

   takte im Mittelpunkt dieser Veranstaltung. Hierzu wird unter ande-                                           FOCUS
                                                                                                                                              2022
   rem eine größere Unternehmerdelegation von der Elfenbeinküste
                                                                                                               DIE WELT
   beziehungsweise Westafrika erwartet. Weitere Infos: Michael
                                                                                                   SOTHEBY′S INTERNATIONAL REALTY
   Fuhrmann, m.fuhrmann@frankfurt-main.ihk.de.                                                     1.000
                                                                                                   BÜROS
                                                                                                                 24.000
                                                                                                                 MAKLER
                                                                                                                               75
                                                                                                                              LÄNDER

                                                                        Danziger Straße 50 a        Arndtstraße 24                     Louisenstraße 84
                                                                        65191 Wiesbaden             60325 Frankfurt                    61348 Bad Homburg
                                                                        0611 - 89 05 92 10          069 - 23 80 79 30                  06172 - 94 49 153

                                                                                       peters-sothebysrealty.com
20                                                                  FO KUS T HEM A

     Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern in Afrika

     • Ägypten: Deutsch-Arabische IHK, Kairo

     • Algerien: Deutsch-Algerische IHK, Algier

     • Angola: Delegation der Deutschen Wirtschaft in Angola, Luanda

     • Ghana: Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana, Accra

     • Marokko: Deutsche IHK in Marokko, Casablanca

     • Kenia: Delegation der Deutschen Wirtschaft für Ostafrika, Nairobi

     • Nigeria: Delegation der Deutschen Wirtschaft in Nigeria, Lagos

     • Südafrika: Deutsche IHK für das südliche Afrika, Johannisburg

     • Tunesien: Deutsch-Tunesische IHK, Tunis

      (Aufzählung ohne Büros in sonstigen Ländern beziehungsweise weiteren
     ­L änderzuständigkeiten)

     Weitere Infos: www.ahk.de

Steigende Nachfrage nach Konsum-                        Chancen und Herausforderungen dicht
gütern                                                  beieinanderliegen. Für Berater Diabaté
                                                        steht fest: „Unternehmer brauchen Mut,
In Afrika sieht Polar-Mohr vor allem eine               um in Afrika zu starten. Die Bedingungen
stark steigende Nachfrage seitens der                   sind nicht so einfach wie in Europa oder           D IE AU TO R IN
Branchen Lebensmittel, Kosmetik und                     in Asien. Aber viele, die den Schritt ge-
Gesundheit. Geografisch sieht Mayer                     macht haben, haben ihn nicht bereut.“
das größte Potenzial in Südafrika, dem                  Großhändler Grundhöfer verbindet mit
Norden des Kontinents, im Westen in                     seinem Engagement auch einen gewis-
Ghana und der Elfenbeinküste sowie im                   sen Altruismus: „Wir sind ein alteinge-
Osten in Kenia, Tansania und Uganda.                    sessenes Frankfurter Familienunterneh-
Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.                  men, das Mitarbeiter aus zahlreichen             Eli Hamacher
Für kaum ein internationales Engage-                    Nationen beschäftigt. Ich möchte Men-        Wirtschaftsjournalistin,
ment gilt dieser Spruch wohl so sehr wie                schen eine Perspektive geben, damit sie       Moderatorin, Berlin
für den afrikanischen Kontinent, auf dem                gern in ihrem Land bleiben.“                 eh@elihamacher.de

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         internationalen Wirtschaftsgeschehen verpassen. Wir informieren Sie wöchtlich,
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                             Industrie- und Handelskammer
                             Frankfurt am Main
                                                                       Jetzt kostenlos abonnieren unter:

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meinen Zahlungsverkehr.                            Top-Konten
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                                            Quelle: tetralog                                             Quelle: tetralog
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           Solarenergie für Afrika

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Martin Baart (l.) und Markus Schwaninger (r.), Geschäftsführer, Ecoligo: „In einigen Ländern gibt es eine mächtige Industrie der fossilen Brennstoffe, die die erneuerbaren
Energien ausbremst.“

       „Sammeln für einen guten                            „Wir sind angetreten, um die Welt zu                        larprojekten in Ost- und Westafrika ge-
   Zweck“ ist das Motto bei vielen                         retten“, erinnert sich Firmengründer                        arbeitet hatten, lag es nahe, die bereits
    Spendenaktionen. Das Unter-                            Martin Baart an die Anfangszeiten, als                      vorhandenen Netzwerke zu nutzen und
nehmen Ecoligo Invest hat diesen                           er 2016 zusammen mit seinem Partner                         dort zu starten. Trotz nahezu idealer
Slogan mit dem Renditegedanken                             Markus Schwaninger das Unternehmen                          Rahmenbedingungen sind netzgebun-
  kombiniert und ein nachhaltiges                          Ecoligo zur Errichtung von Solaranla-                       dene Solaranlagen in Subsahara-Afrika
     Finanzierungs- und Manage-                            gen in Schwellenländern gründete. Hin-                      vielfach noch eine Seltenheit. „In eini-
 mentkonzept hinzugefügt: Solar-                           ter der Geschäftsidee steckte die innere                    gen Ländern wie Nigeria oder Südafri-
     energie und Crowdinvesting                            Überzeugung und der Antrieb, mit den                        ka gibt es eine mächtige Industrie der
      heißen die Schlüsselwörter.                          Solarprojekten durch die Einsparung von                     fossilen Brennstoffe, die die Erneuerba-
                                                           CO2-Emissionen einen Beitrag zur Be-                        ren bremst“, so Baart. Zudem sei das
                                                           kämpfung des globalen Klimawandels                          Bewusstsein, dass Fotovoltaik-Anlagen
                                                           leisten zu können.                                          einen wesentlichen Teil des Strombe-
                                                                                                                       darfs von Industrieunternehmen und
                                                           Tragfähige Netzwerke                                        Gewerbebetrieben decken können,
                                                                                                                       noch nicht sehr ausgeprägt – von den
                                                           Da beide vor dem Schritt in die Selbst-                     unzureichenden Kenntnissen über de-
                                                           ständigkeit an der Umsetzung von So-                        ren Funktionsweise ganz abgesehen.

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A frika                                                       23

„Aufklärung ist daher eine Daueraufga-      versitäten bis hin zu einer großen Kir-
be“, fügt er hinzu.                         che. Auf dem Anwesen des landwirt-
                                            schaftlichen Betriebs Rift Valley Roses,
Finanzierung durch Crowdinvesting           einer Blumenfarm nahe Nairobi, konnte
                                            zudem Kenias erste schwimmende So-
Das größte Problem liegt jedoch in          laranlage installiert werden.
der Finanzierung der Solaranlagen. Bei
Zinssätzen auf den afrikanischen Kapi-      Allen Projekten ist gemeinsam, dass
talmärkten von deutlich über zehn, teil-    Ecoligo seinen Kunden durch das So-
weise sogar über 20 Prozent und kur-        lar-as-a-Service-Modell nicht nur die Fi-
zen Kreditlaufzeiten kommt die Auf-         nanzierung der Solaranlagen abnimmt,
nahme eines Darlehens für die meis-         sondern auch den Bau und die Wartung
ten Unternehmen nicht infrage. Ecoligo      verantwortet sowie den Betrieb der An-                  KO N TA K T
bringt daher die Finanzierung mit und       lage für die Dauer der Vertragslaufzeit
hat dafür die Crowdinvesting-Platt-         selbst übernimmt. „Wir geben unseren           Ecoligo Invest
form Ecoligo Invest initiiert. Sobald       Kunden vor Ort nicht das Geld, sondern         Baseler Straße 10
mit einem Kunden der Vertrag über           beauftragen qualitativ geprüfte lokale         60329 Frankfurt
den Bau einer Solaranlage abgeschlos-       Unternehmen als unsere Generalunter-           Telefon 0 69 / 6 77 01 75 00
sen ist, wird das Projekt auf der Platt-    nehmer mit der Installation und War-           E-Mail your@ecoligo.investments
form veröffentlicht und interessierten      tung der Anlage“, sagt Baart. Nach der         www.ecoligo.investments
Crowd­investoren zur Finanzierung zur       Vertragslaufzeit könne die Solaranlage
Verfügung gestellt. „Das Interesse der      dann gegen einen obligatorischen Euro
Anleger ist von Anfang an groß gewe-        gekauft werden. Bis dahin zahle der
sen“, sagt er.                              Kunde entweder in Raten die Kosten für
                                            die Anlage ab oder bezahle per gene-
„Bis heute haben sich mehr als 3 200        rierter Kilowattstunde Ökostrom.
Investoren mit über 17 Millionen Euro
an unseren Projekten in Afrika, Mittel-     Gute Zahlungsmoral
und Südamerika sowie Südostasien be-
teiligt.“ Die Spannbreite reiche von pri-   In beiden Fällen sind die Kosten für
vaten Kleinanlegern, die als Investition    den Kunden deutlich geringer als beim
in die Zukunft mit einigen hundert Euro     Strombezug aus dem heimischen
einen Beitrag zum Klimaschutz leisten       Stromnetz. „So müssen unsere Kun-
wollen, bis hin zu institutionellen Anle-   den die hohen Investitionskosten für
gern, die gleich 50 000 Euro in ein Pro-    eine Solaranlage nicht auf einen Schlag
jekt stecken. Die Laufzeiten der Dar-       aufbringen und einen hoch verzinsten
lehen liegen meist zwischen zwei und        Kredit aufnehmen und können gleich-
zehn Jahren, die Verzinsung zwischen        zeitig Betriebskosten einsparen.“ Eco-
fünf und acht Prozent pro Jahr.             ligo wiederum generiert durch die er-
                                            zeugte Solarenergie seine Einnahmen.
„Solar-as-a-Service“ als Geschäfts-         Sollte ein Kunde wider Erwarten sei-
modell                                      nen Verpflichtungen nicht nachkom-
                                            men können oder Insolvenz anmelden                       AU TO R
Ecoligo Invest hat bisher 24 Crowdin-       müssen, hat Ecoligo als Eigentümer
vesting-Kampagnen für Solarprojekte         der Anlage die Möglichkeit, diese ab-
in Kenia und 16 Kampagnen für Projek-       zubauen und bei einem anderen Unter-
te in Ghana mit Investitionsvolumina        nehmen neu zu installieren. Allerdings
zwischen 14 000 und 552 000 Euro ver-       sei dies bei den knapp 60 Projekten,
öffentlicht. Die Bandbreite der Kunden      die das Unternehmen bisher weltweit
reicht vom Produzenten von Molkerei-        installiert hat, noch nie vorgekommen,               Michael Fuhrmann
produkten oder Fairtrade-Schokola-          erzählt Baart. Bislang seien alle Zahlun-       Leiter, Referat Mittlerer Osten
den und dem Anbieter von exotischen         gen an die Crowdinvestoren vollständig            und Afrika, IHK Frankfurt
Früchten über Krankenhäuser und Uni-        und pünktlich eingegangen.                  m.fuhrmann@frankfurt-main.ihk.de

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                                                FIN A NZIERUN G

       Dreh- und Angelpunkt

        Auch kleine und mittelständische Unterneh-          Deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren            Foto: picture alliance / photothek / Ute Grabowsky
     men erkennen die Geschäfts­potenziale auf dem          die Potenziale von Projekten in Afrika erkannt, welche sich
        afrikanischen Kontinent. Unterstützt werden         angesichts der 54 unterschiedlichen Staaten und Märkte so-
      sie dabei von der P
                        ­ olitik – sie hat das Finanzie-    wie einer fortschreitenden Industrialisierung lokaler Produk-
            rungsinstrumentarium massiv erweitert.          tionsprozesse ergeben. Dabei gibt es ein mittlerweile gut be-
                                                            stücktes Finanzierungs- und Förderinstrumentarium, auf das
                                                            zurückgegriffen werden kann, um Projekte auf dem afrikani-
                                                            schen Kontinent zu realisieren.

                                                            Compact with Africa

                                                            Die Bundesrepublik Deutschland hat 2017 unter ihrer G-20-­
                                                            Präsidentschaft den Compact with Africa (CwA) ins Leben
                                                            gerufen, um die Bedingungen für private Investitionen und
                                                            Beschaffung in Afrika zu verbessern. Seit 2019 gibt es den
                                                            Entwicklungsinvestitionsfonds, für den über drei Instrumen-

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A frika                                                        25

                                                                       Das erklärte Ziel der drei Säulen dieses neu geschaffenen
    Weitere Infos                                                      Instrumentariums ist, Handel und Investitionen insbeson-
                                                                       dere in den CwA-Ländern zu erleichtern und Finanzierungs-
    • Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG):       hürden zu überwinden. Die erste Säule des Fonds ist Africa­
      AfricaConnect-Programm www.deginvest.de                          Connect. Die DEG, die das AfricaConnect-Programm für
            Africa Connect                                             die Bundesregierung verwaltet, bietet Darlehen zwischen
                                                                       750 000 und vier Millionen Euro über eine Laufzeit von bis
    • KfW: AfricaGrow www.kfw.de               Africagrow              zu sieben Jahren für kleine und mittelgroße Investitionen in
                                                                       Afrika an. Der Zinssatz richtet sich nach der Risikoeinstufung
    • KfW: Small and Growing Business Fund www.grofin.com              der DEG und beträgt für das AfricaConnect-Programm maxi-
                                                                       mal sieben Prozent (reduziert auf sechs Prozent in CwA-Län-
    • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle: Beratungsgut-     dern).
      scheine Afrika www.bafa.de            Afrika Beratung
                                                                       Wirtschaftsnetzwerke nutzen

te rund eine Milliarde Euro bereitgestellt wurde. Die Zielregio-       AfricaGrow, die zweite Säule des Entwicklungsinvestitions-
nen sind die CwA-Länder: Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina            fonds, fördert private Investitionen für kleine und mittlere
Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Se-              Unternehmen (KMU) und damit die Beschäftigung in afrika-
negal, Togo und Tunesien. Deutsche Unternehmen, die in die-            nischen Ländern. Die primäre Zielgruppe sind afrikanische
sen Ländern Investitionsvorhaben durchführen, können in der            Unternehmen. Diese Säule kombiniert die Finanzierung neu-
Regel auf Finanzierungsquellen der KfW als Förderbank der              er Fonds als Gründungs- und Ankerinvestor mit der Aufsto-
Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Investitions- und            ckung ausgewählter bestehender Fonds und sorgt so für eine
Entwicklungsgesellschaft (DEG) und anderer Finanzierungs­              schnelle Bereitstellung der benötigten Finanzmittel für KMU
institute zurückgreifen.                                               und Start-ups in Afrika.

                                                                       dualISM.de

       INTERNATIONAL.
       INDIVIDUAL.
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