Wirtschaft - IHK Arnsberg
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wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 18 - Impressionen: Pakete für die besten Azubis 36 - IHKs kritisieren einseitige Förderung der Kohleregionen OKTOBER/NOVEMBER 2020 www.ihk-arnsberg.de Bürokratie 10+11/2020 © contrastwerkstatt - stock.Adobe.com
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editorial Disziplin und Mut Die Wirtschaft hat das Schlimmste keinen Umständen einen Lockdown hinter sich. Die Zuversicht ist an wie im Frühjahr verordnet. Das hät- vielen Stellen zurückgekehrt. Da- te für weite Teile unserer Wirtschaft ran hat die Politik mit ihren Maß- weitreichende und über mehrere nahmen mitgewirkt, daran haben Jahre dauernde existenzielle Folgen. aber in erster Linie die Unterneh- Wir als Unternehmen, aber auch als men selbst den größten Anteil. Sie Bürgerinnen und Bürger können da- sind es, die Wege gefunden haben, ran mitwirken, dass es dazu nicht damit sich Mitarbeiter nicht anste- kommt. Achten wir weiter aufmerk- cken, sie zu Hause arbeiten oder als sam auf die Einhaltung der Hygiene- Eltern den kompliziert gewordenen maßnahmen. Zeigen wir Disziplin. „ Alltag organisieren konnten. Vielen Disziplin heißt aber nicht, den un- Andreas Rother IHK-Präsident Unternehmen halfen die in der Ver- ternehmerischen Ehrgeiz einzustel- gangenheit weitsichtig angelegten len. Ich weiß durch Gespräche, aber Rücklagen, der kreative Wechsel auf auch durch unsere Konjunkturum- neue Produkte und Dienstleistungen frage, dass an vielen Stellen Inves- oder die Suche nach neuen Zuliefe- titionen zurückgehalten werden. rern und Absatzmärkten. So erfreu- Und in der Tat, dort wo betriebliche lich die Erholung vieler Branchen Existenzen gefährdet sind und die Für die Erholung ist, so gilt unsere Sorge auch weiter Entwicklung auf den Märkten un- maßgeblich bleibt, allen Unternehmerkolleginnen und absehbar ist, ist es nachvollziehbar, -kollegen, denen es in diesen Zei- expansive Erweiterungen hinten- dass die Politik ten kaum möglich ist, die Geschäfte anzustellen. Ich möchte aber dafür unter gar keinen überhaupt fortzusetzen. werben, wenn es die betriebliche Si- Das zarte Konjunkturpflänzchen, tuation erlaubt, jetzt – entgegen dem Umständen einen das wir nun sehen, gibt Mut und allgemeinen Trend – an die ohnehin Zuversicht für die nächsten Mo- anstehende Modernisierung des Ma- Lockdown wie nate. Wir müssen jedoch geduldig schinenparks, die Entwicklung neu- im Frühjahr bleiben. So rechnet ein Viertel der er Dienstleistungen oder die Vergrö- Unternehmen erst in der zweiten ßerung der Werkshalle zu denken. verordnet. Hälfte des kommenden Jahres mit Solch‘ antizyklisches Handeln kann einer Rückkehr zur normalen Ge- aus dem Konjunkturpflänzchen eine schäftstätigkeit. 18 Prozent gehen stabile Pflanze werden lassen. davon aus, dass es noch länger dau- ern wird. Für die Erholung maßgeb- Ihr lich bleibt, dass die Politik unter gar Andreas Rother wirtschaft 10+11/2020 1
I N H A LT titelthema I bürokratie Foto: alphaspirit - stock.adobe.com 4 Die Flut der Formulare Der Kampf mit For- 8 Bürokratie: früher 45 Minuten, heute 3 Stunden mularen ist aufwändig 10 „Bürokratie bietet Scheinsicherheit“ und kostet die Wirt- 12 Bis zu 14 Stunden wöchentlich für Bürokratie schaft viel Zeit und 13 So entlasten Sie sich selbst Geld. Seite 4 unternehmen & region 14 Wirtschaft wieder optimistischer 16 „Der erste Eindruck entsteht in Sekunden“ 18 Impressionen: Pakete für die Besten 22 Geseker Traditionsunternehmen feiert 75-jähriges Jubiläum 24 Unverpackt und klimafreundlich politik Foto: Becker/IHK 26 Baulandmobilisierung: schneller zum Ziel? 27 EU muss Handelsbeziehungen in der Krise Die heimische Wirtschaft hat den Pandemie-bedingten Tiefpunkt vorantreiben überwunden. Die IHK-Konjunkturbefragung zeigt: Vor allem die 28 Sichere, gut bezahlte Jobs für Fachwirte, Industrie ist optimistisch. Seite 14 Meister & Co. 30 Aus Berlin und Brüssel news & service 32 Neues EU-Freihandelsabkommen mit Vietnam als Antrieb für den Warenhandel 34 Social-Media-Tipps für Innenstadt-Akteure 34 Wirtschaft für Südwestfalen e.V.: Auf die Stärken der Region besinnen 36 Südwestfälische IHKs kritisieren einseitige Förderung der Kohleregionen mit EU-Mitteln Foto: Wolfgang Detemple 38 Neues Aufstiegs-BAföG: Gutes Paket mit Potenzial! 39 Neues IHK-Netzwerkbüro berät über Afrika Pakete für die besten Azubis: Impressionen von der IHK-Aktion. 39 IHK warnt vor unbewusster Insolvenz- Seite 18 verschleppung 40 Prüfungs-Informationen 40 Einladung zum Jahresempfang 40 Anmelde- und Prüfungstermine 2020/2021 40 Bekanntmachungen 47 Arbeitsjubilare 48 IHK-Börsen rubriken Foto: Coloures-Pic - stock.adobe.com 1 Editorial 59 Zahlen, bitte! Neues Aufstiegs-BAföG macht die Höhere Berufsbildung attrakti- 60 Im nächsten Heft/Impressum ver. Seite 38 2 wirtschaft 10+11/2020
Anzeige FIRMENPORTRÄT Wie Logistik in Krisenzeiten funktioniert Auch die Logistikbranche wird in Krisenzeiten vor große He- rausforderungen gestellt, berichtet Christoph Dahlmann, Ge- schäftsführer der Allgemeinen Land- und Seespedition (A.L.S.). Denn durch die Absage von Großveranstaltungen und Messen fallen kurzfristige Logistikanforderungen der Eventbrache weg. Dennoch gibt es Aufträge, die vor wenigen Monaten nicht denk- bar gewesen wären. So lieferte A.L.S. Betten mit Vorrichtungen für Beatmungsgeräte und weitere medizinische Schutzproduk- te zu Messehallen in ganz Deutschland, die als Behelfskliniken umgebaut wurden – darüber hinaus auch bis nach Madrid und in die USA. „Für uns als Spediteure gilt es, noch flexibler und problemlösungsorientierter zu arbeiten. Das erfordert mehr Manpower, mehr Telefonate, mehr und kleinteiligere Routen- ren 238 Kilometer und 2.850 Höhenmeter für den guten Zweck planung“, erklärt Christoph Dahlmann. Zusätzlich zu den neuen im Sattel. „Glücklicherweise spielte an diesem Tag das Wetter Aufträgen sowie Anforderungen läuft das klassische Tagesge- mit, sodass um sieben Uhr nach Sonnenaufgang der Startschuss schäft ebenso weiter: tägliche Abfahrten Richtung Schweiz, am A.L.S.-Bürogebäude fielen konnte“, erklärt Christoph Dahl- Erstellung von Exportpapieren, Direktfahrten ohne Umladung, mann. Es ging von Hüsten aus Richtung Möhnesee, Hirschberg, Luft- und Seefrachten, LKW-Transporte im Direktverkehr und Warstein und Rüthen bis ins Paderborner Land. Ein Begleitfahr- Expresstransporte. „Wir können auch kurz- oder langfristige La- zeug verpflegte die Männer auf der langen Strecke mit Kuchen, germöglichkeiten schaffen, nicht nur bei uns in Werl, sondern Bananen, Äpfel und Getränke. Nach achteinhalb Stunden Fahr- auch europaweit, dank unserer guten Netzwerkverbindungen“, zeit kamen alle gemeinsam ins Ziel in Arnsberg-Hüsten. „Ein sagt der Geschäftsführer. großer Dank an alle Mitfah- rer, Unterstützer und Spen- 238 Kilometer für den guten Zweck der. Es war ein großartiger Tag“, fasst der Geschäfts- führer den Tag zusammen. Durch den Marathon kam Ende September bereits eine Spendensumme von über 3.000 Euro für die Kinder- und Jugendhospiz- stiftung zusammen, welche von A.L.S. noch aufgestockt wurde. Gerade in Krisenzeiten sind das Miteinander und damit auch soziales Engagement wichtiger denn je, so Dahlmann. Aufgrund einer Vielzahl abgesagter Meetings und Veranstaltungen hatte das Arnsberger Unternehmen viel Zeit für gemeinsame Spor- taktivitäten. „Weil in diesem Jahr vieles anders läuft als ge- wohnt und keine großen Wettbewerbe anstehen, fuhren wir den A.L.S.-Radmarathon am 29. August durch Südwestfalen und A.L.S. Allgemeine Land- und Seespedition GmbH sammelten dabei Spenden für das Kinder- und Jugendhospiz Heinrich-Lübke-Straße 8 Balthasar in Olpe“, sagt Christoph Dahlmann. Die Aktion kam 59759 Arnsberg gut an: So unterstützen viele Freunde und Bekannte die Mit- Telefon: 02932/93060 arbeiter des Unternehmens und beteiligten sich an der Fahrt. info@als-arnsberg.de Insgesamt saßen 14 Rennradfahrer im Alter von 25 bis 70 Jah- www.als-arnsberg.de wirtschaft 10+11/2020 3
titelthema I bürokratie Die Flut der Formulare Viel Aufwand und Kosten, wenig Ertrag: Deutsche Unternehmen ächzen unter der Last der Bürokratie – zu Recht? Foto: alphaspirit - stock.adobe.com 4 wirtschaft 10+11/2020
titelthema I bürokratie I n der von Bundeswirtschaftsminister son, die Neutralität der Administration Peter Altmaier vorgestellter Mittel- und die Schriftlichkeit des Verwaltungs- standsstrategie durfte ein Versprechen handelns die hervorstechendsten positi- nicht fehlen: Bürokratieabbau. „Wir wer- ven Eigenschaften staatlicher Bürokratie. den zügig ein Bürokratieentlastungsge- Mittlerweile ist die Euphorie verflo- setz III auf den Weg bringen, das kleine gen. Wenn sich Unternehmer heutzutage und mittlere Betriebe um mehr als eine über Bürokratie beschweren, machen sie Milliarde Euro entlastet“, heißt es in dem das unter anderem an den häufig nicht Strategiepapier vom Spätsommer 2019. nachvollziehbaren Dokumentations- und So, wie es in der Politik dazugehört, Nachweispflichten fest. Schätzungen den Abbau von Bürokratie zu verspre- von Wirtschaftsverbänden zufolge resul- chen, gehört es unter Unternehmern tieren allein aus Bundesgesetzen mehr „ dazu, sich darüber zu beschweren, dass als 10.000 Informationspflichten. Nicht de facto nichts passiert. Es scheint, als sei selten treibt diese Datensammelwut der es trotz der bisherigen Bürokratieentlas- staatlichen Stellen absurde Blüten, wie tungsgesetze aus den Jahren 2015 und erst jüngst wieder eine Untersuchung des 2017 immer schlimmer geworden. DIHK zu den bürokratischen Vorgaben im Aber wie schlimm ist Bürokratie wirk- Gastgewerbe gezeigt hat. Demnach äch- lich? Welche Anträge müssen Unterneh- zen unter der Last der Auskunftspflichten men ausfüllen, wie viele Berichte und vor allem kleine und kleinste Betriebe. Wem nützt Statistiken müssen sie den staatlichen Der Kampf mit der Flut der Formulare dieser Stellen liefern? Dahinter stehen die alles ist für die Unternehmen aber nicht nur entscheidenden Fragen: Wem nützt ei- nervig. Die Bürokratie kostet die deut- bürokratische gentlich der bürokratische Aufwand, und sche Wirtschaft auch richtig viel Geld – Aufwand, und was kostet das Ganze eigentlich? Schätzungen zufolge jährlich mehr als 50 Historisch gesehen, war Bürokratie kei- Milliarden Euro. Dass Unternehmen ihre was kostet neswegs von Anfang an das, zu dem es Bilanz offenlegen und bestimmte betrieb- mittlerweile verkommen zu sein scheint: liche Kennzahlen an die Ämter melden das Ganze reiner Selbstzweck. Im Gegenteil. müssen, regelt Paragraph 15 des Geset- eigentlich? Friedrich II. von Preußen (1712–1786) zes über die Statistik für Bundeszwecke. schwebte ein Ideal vor: Die staatliche Welche Zahlenreihen erhoben werden, Verwaltung sollte kompetent, produktiv definieren eigene Gesetze. Vereinfacht und effizient sein. Für einen de facto ab- gesagt, bereitet das Statistische Bundes- solutistischen Herrscher war das damals amt die Erhebungen methodisch vor, die ein revolutionärer Gedanke. Im Zuge Bundesländer und die dortigen 14 Statis- der Verwaltungsreform von Friedrich II. tischen Landesämter sammeln die Da- hielten in den preußischen Amtsstuben ten ein. Die so entstandenen Statistiken fachlich spezialisierte Mitarbeiter Einzug. können Unternehmen später kostenfrei Nach und nach wurde der Adelsdünkel nutzen, etwa für Marktstudien, für Wett- von einem bürgerlichen Leistungsprinzip bewerbsvergleiche innerhalb ihrer Bran- abgelöst. Die neue, innovative Generati- che oder für die quantitativ untermauerte on von Verwaltungsbeamten war hoch Ausrichtung ihrer künftigen Strategie. angesehen – sie galten als unparteiisch, Ob dieser mögliche Erkenntnisgewinn schnell und moralisch integer. die (Personal-)Kosten, die durch die Er- Kein Wunder, dass der Soziologe Max füllung der Auskunftspflichten entstehen, Weber (1864–1920) in seinem Haupt- wieder reinholt, scheint jedoch fraglich. werk „Wirtschaft und Gesellschaft“ die Hinzu kommt: Der Aufwand wird immer Bürokratie als die „rationale“ Form der größer, weil zu den bereits bestehenden „legalen Herrschaft“ bezeichnet. Für ihn Dokumentationspflichten stetig neue da- waren die Trennung von Amt und Per- zukommen. 6 wirtschaft 10+11/2020
Ein Beispiel, das beim Thema Büro- gemeint sind, aber für zusätzlichen Ver- kratie mit schöner Regelmäßigkeit ge- waltungsaufwand sorgen. So ist Südafri- nannt wurde, ist die Europäische Daten- ka für deutsche Unternehmen einer der schutzgrundverordnung (EU-DSGVO). wichtigsten Absatzmärkte auf dem af- Seit dem Inkrafttreten dieser Regelung rikanischen Kontinent. Doch rechtliche stehen Unternehmen vor besonderen bü- Vorgaben wie das B-BBEE-Gesetz, das die rokratischen Herausforderungen: Denn Folgen der jahrzehntelangen Apartheids- sie müssen nicht nur ihre Mitarbeiter politik abschwächen soll, erschweren im rechtskonformen Umgang mit Daten ausländischen Unternehmen mit Produk- schulen und diese EU-DSGVO-Schulun- tion vor Ort das Leben. gen nachweisen, sondern auch sämtliche Innerhalb der EU gilt eigentlich Waren- Verträge mit ihren Kunden auf eventuell und Arbeitnehmerfreizügigkeit. Doch bei „ nötige Anpassungen hin durchschauen der Entsendung von Mitarbeitern vom und im ungünstigsten Fall komplett neu Heimatstandort zu einem Kundeneinsatz erstellen. im EU-Ausland wird es schon wieder Aber auch in ihrem Kampf gegen den komplizierter – weil Meldeformulare aus- Fachkräftemangel fühlen sich viele Unter- gefüllt und spezielle Fristen eingehalten nehmer von der Bürokratie ausgebremst. werden müssen. So beklagt fast jedes Unternehmen, das Gehen Waren statt Menschen ins (au- in den vergangenen Jahren Flüchtlinge ßereuropäische) Ausland, müssen deren eingestellt hat, besondere Hindernisse: Hersteller in einem mehrstufigen Prü- Deutschland ist Diese ergeben sich aus allen möglichen fungsprozess dokumentieren, dass sie nicht das einzige Regelungen – von der Dublin-II-Verord- dort nur zivil eingesetzt werden. All die- nung, nach der das EU-Land für einen jenigen Produkte und Komponenten, die Land, in dem es die Asylsuchenden zuständig ist, in dem die- theoretisch in Waffensystemen oder mi- Bürokratie Unter- ser zuerst registriert wurde, bis zur Vor- litärischem Gerät landen könnten, fallen rangprüfung, in der geschaut wird, ob es unter die Vorschriften des Dual-Use-Ge- nehmen vermeint- für die zu besetzende Stelle keine genau- setzes und bedürfen einer eigenen Aus- lich oder tatsächlich so qualifizierten einheimischen Bewerber fuhrgenehmigung. Der Grund: Deutsch- gebe. Und selbst wenn alles klappt: Bis land will den internationalen Terror nicht schwer macht. zur Erteilung einer Arbeitserlaubnis kann unterstützen. Dagegen können auch Kri- es lange dauern – und bei allen Beteilig- tiker der Bürokratie wenig einwenden. ten viel Energie verloren gehen. Doch nicht in allen Fällen steckt hinter Selbst bei eigentlich unternehmer- der Einführung bürokratischer Hürden freundlichen Gesetzesvorhaben wie dem eine derart plausible Idee. lange geforderten und am 1. März 2020 Manch unsinnige Vorschrift hat sich in Kraft getretenen Fachkräfteeinwan- allerdings in die Köpfe eingebrannt, ob- derungsgesetz befürchten Kritiker eher wohl sie in Wirklichkeit gar nicht exis- Mehraufwand als Vereinfachung. Der Ge- tiert. So soll in den Reisekostenrichtlinien setzentwurf selbst beziffert die Bürokra- des Landes Nordrhein-Westfalen der Pas- tiekosten auf 5,6 Millionen Euro jährlich, sus enthalten sein: „Für einen Beamten, weil Unternehmen zum Beispiel ein früh- der auf einer Dienstreise verstirbt, gilt die zeitiges Ausscheiden des eingewanderten Dienstreise als beendet.“ In ihrer absur- Arbeitnehmers noch einmal melden müs- den Ernsthaftigkeit wirkt diese Regelung sen. authentisch. Doch wer nachschaut, wird Deutschland ist nicht das einzige Land, enttäuscht: Den vielzitierten Paragraphen in dem es die Bürokratie Unternehmern gibt es nicht. Vielleicht noch nicht …? vermeintlich oder tatsächlich schwer macht. Auch in anderen Ländern gibt ---autor--------------------------------------------------- es Pflichten und Regelungen, die gut Christian Preiser wirtschaft 10+11/2020 7
titelthema I bürokratie Foto: Becker/IHK Seit Jahrzehnten kümmert sich Seniorchef Hans-Georg von Korff im Familienbetrieb um die Bürokratie – und entlastet so seine Kinder. Bürokratie: früher 45 Minuten, heute 3 Stunden Er ist der „Regelpapst“ im Hotel und Restaurant von Korff in Meschede: Seit 1972 arbeitet Hans-Georg von Korff im 1903 gegründeten Familienbetrieb mit 47 Betten und derzeit 14 Mitarbeitern. Der Unternehmer in dritter Ge- neration und Seniorchef unterstützt bis heute seine Kinder bei den täglichen Herausforderungen der Bürokratie. Seine Tochter Antje schätzt das Engagement ihres Vaters sehr, denn damit entlastet er ihren Arbeitsalltag deut- lich. Dafür foppt sie ihn schon mal als „Regelpapst“. Zweieinhalb bis drei Stunden beschäftigt brachte er damit eine dreiviertel Stunde sich Hans-Georg von Korff täglich mit der am Tag. „Es wird immer komplizierter und Es wird immer Bürokratie: Dokumentation von Kühlket- aufwändiger. Das fängt schon damit an, komplizierter und ten, Fristen für Meldungen, Abrechnun- dass wir für gewisse Sachen jedes Jahr eine gen, Eintragungen, Lohnabrechnungen, Schulung machen müssen“, berichtet von aufwändiger. Meldungen von Übernachtungszahlen, Korff. „Wir sind ein mittelständisches Un- Statistiken und vieles mehr. Früher ver- ternehmen und können nicht für jede Posi- 8 wirtschaft 10+11/2020
tion einen Mitarbeiter einstellen.“ Dennoch tiebelastung für Unternehmen bremsen“ macht er die Arbeit gerne, „weil man dann zu. Zumindest wenn man in die Kategorie noch einigermaßen frisch bleibt im Kopf.“ der Unternehmer gehöre, die sich an die Doch ihm ist auch klar, dass er sich als Se- Regeln halten. „Ob sie jetzt aufzeichnen nior-Chef die Arbeit eher erlauben kann, oder nicht – wenn sie ihren Betrieb anstän- als ein Inhaber, der den ganzen Tag in der dig führen, haben sie ein Kühlhaus, das Küche seine Arbeit machen muss. gekühlt ist. Dafür gibt es auch Kontrollen. Bürokratie ist für den Senior-Chef ein Wenn die Kontrolleure sagen, der Laden tägliches Geschäft, angefangen bei der Ver- hat Mängel, dann müssen diese abgestellt buchung der Tagesumsätze. „Wir müssen werden.“ Keinen Nutzen kann er darum alle Arbeiten punktgenau nach den Anfor- darin erkennen, die Aufzeichnungen ein derungen erfüllen. Das bedeutet für uns, Jahr aufzuheben: „Wenn einer kontrolliert, dass wir sehr gebunden sind“, erklärt er. nutzt es ihm wenig, wenn ich sage, am 15. Die Lohnabrechnung ist darum für ihn ein November hatte ich genau meine 8 Grad. spezielles Beispiel. 2005 brauchten die So- Das habe ich immer aufgeschrieben, aber zialkassen Liquidität. Der Gesetzgeber hat heute habe ich 13 Grad.“ Wenn etwas nicht deshalb die Fälligkeit der Sozialabgaben in Ordnung ist, sei das wie mit dem PKW, vom 15. des Monats auf den drittletzten der nicht mehr fährt: er muss in die Werk- Werktag im Monat vorgezogen. Für Unter- statt zur Reparatur. Viele nehmen gilt seitdem, dass die Lohnabrech- Doch warum sind die Regeln so umfas- Verpflichtungen nung pünktlich zum Ende des Monates fer- send und aufwändig? „Wahrscheinlich, tig sein muss. Früher war es so, dass von weil einzelne Betriebe sie aus Absicht oder haben keinen Bezug Korff seinen Mitarbeitern bei Betriebsferien Unkenntnis nicht eingehalten haben“, ver- zur Unternehemens- oder ein paar Tagen Urlaub sagen konnte, mutet von Korff. Eine Herangehensweise, „wenn ihr Akonto haben möchtet, dann die er nicht nachvollziehen kann. Für ihn realität. zahlen wir das aus.“ Die Endabrechnung ist es wichtig, die Verordnungen auch kor- erstellte er dann erst am Anfang des nächs- rekt einzuhalten – trotz aller Kritik. Der lei- ten Monats. Heute ginge dies nur noch mit denschaftliche Golfer nimmt die Bezeich- mehr Aufwand und Bürokratie. nung „Regelpapst“ darum auch mit Humor, Hans-Georg von Korff stellt in den letz- stammt sie doch aus seinem Lieblingssport. ten Jahren jedoch auch Verbesserungen „Im Golfsport ist alles geregelt. Und wenn fest. „Die sind dann aber nicht in den Ver- man das weiß, hat man nur Vorteile. Das ordnungen oder Regulierungen zu suchen, gilt für eine Unternehmensführung genau- sondern in der Technik.“ Die Unterstüt- so“, ist er überzeugt. zung durch die IT ist erheblich günstiger Dennoch könnte er auf manche Regelung und ein großer Vorteil: „Wir können Ta- gut verzichten. Insbesondere auf alle Ein- bellen oder Kalkulationen anfangen, auf tragungen, die nicht gravierend sind. Dazu die wir jederzeit wieder zugreifen und ver- gehört zum Beispiel der Meldeschein beim gleichen können.“ Positiv sieht er grund- Check-In im Hotel. Die meisten Zimmerre- sätzlich die Hygienevorschriften. Diese servierungen gehen über Buchungssysteme müssen selbstverständlich eingehalten ein. Hier sind die Adressen der Gäste meist werden. Dennoch ist er überzeugt, dass in schon hinterlegt. Dennoch müssen auch einem gut geführten Betrieb auf einige Do- diese Gäste einen Meldeschein ausfüllen. kumentationen verzichtet werden könne: Das nimmt nicht nur Zeit in Anspruch, „Der Kunde merkt ja auch, ob er in einem sondern die Meldescheine müssen auch schmuddeligen Laden geht oder ob alles in datenschutzkonform aufbewahrt und ent- Ordnung ist.“ sorgt werden: „Ich kann die hinterher nicht Viele Verpflichtungen haben keinen Be- einfach entsorgen. Ich habe deshalb eine zug zur Unternehmensrealität, stimmt er große Papiertonne gekauft, die verschlos- dem Ergebnis der DIHK-Studie „Bürokra- sen ist und abgeholt werden muss.“ bec wirtschaft 10+11/2020 9
titelthema I bürokratie Bis zu 14 Stunden wöchentlich für Bürokratie im Hotelgewerbe In einer Tiefen-Studie mit 14 Gasthöfen von 34.000 Euro. und Stadthotels aus drei Bundesländern • Mehr als die Hälfte der bestehenden hat der DIHK ein Forscherteam die tat- Verpflichtungen haben aus Sicht der Be- sächliche Bürokratiebelastung von Inha- triebe keinen Bezug zur Unternehmens- ber-geführten Unternehmen detailliert realität. Laut Hygienevorschrift müssen untersuchen lassen. Die wichtigsten Er- Gastro-Unternehmer zum Beispiel die gebnisse: Temperaturen von Kühlschränken täg- Unsicherheit Unternehmer im Gastgewerbe absolvie- lich per Hand in ein Formular eintragen ren jede Woche bis zu 14 Überstunden, und ein Jahr aufbewahren – selbst wenn und Unklarheit um 100 bis 125 komplexe Vorschriften sie über ein automatisches und digitales belasten etwa zur Kassenrichtlinie, Gaststättenver- Messsystem verfügen. ordnung oder Datenschutzgrundverord- • Als enorme bürokratischen Belastung zusätzlich nung zu erfüllen. empfinden Unternehmer nicht nur die • Diese Bürokratiekosten machen bei ei- Kosten in Form von Zeit und Geld: Auch nem typischen Unternehmen jedes Jahr die Unsicherheit und Unklarheit, ob sie 2,5 Prozent des Umsatzes aus. Bei durch- bestimmte Vorschriften auch wirklich schnittlichen Margen und hohen Arbeits- richtig umsetzen, macht ihnen stark zu belastungen kann das die Betriebe in schaffen. ihrer Existenz und Nachfolge gefährden. Die komplette Studie finden Sie auf der • Bei einem typischen Unternehmen mit Homepage des DIHK. einem Jahresumsatz von 1,3 Millionen Euro leisten der Inhaber oder die Inhabe- ---mehr--------------------------------------------------- rin bürokratische Dienste im Gegenwert www.dihk.de/buerokratieabbau „Bürokratie bietet Scheinsicherheit“ Der niederländische Verwaltungsforscher Peter Bex über Effektivität und Effizienz absurder Regeln und die Ge- setzestreue deutscher Unternehmen. wirtschaft: Deutschland gilt vielen als ein einiges im Argen liegt, die Bürokratie in besonders bürokratisches Land. Ist dem tat- Belgien und in den Niederlanden aber noch sächlich so? stärker ausgeprägt ist. Peter Bex: So pauschal kann ich das nicht Haben Sie ein Beispiel aus Deutschland? bestätigen. Wie bürokratisch die Prozesse sind, hängt stark von der jeweiligen Bran- Nehmen Sie den Meldeschein: Das ist ein che ab. In einer Studie haben wir kürzlich Relikt aus der Kaiserzeit. Wenn Sie heute in die Bürokratie im Gastgewerbe untersucht einem Hotel einchecken, müssen Sie noch – und sind zu dem Ergebnis gekommen, genauso wie vor 100 Jahren einen Melde- dass in diesem Sektor in Deutschland zwar schein aus Papier ausfüllen. Die Idee dahin- 10 wirtschaft 10+11/2020
ter ist: Der Staat will immer wissen, wo sich wer aufhält. Das Absurde dabei: Da niemand nachprüft, ob Ihre Angaben korrekt sind, ist die Aussagekraft des Scheins gleich null. Aber die Bürokratie will es so, also wird der Meldeschein dem Gast vorgelegt, ausgefüllt, abgeheftet und jahrelang aufbewahrt. Was wäre denn die Alternative? Man könnte den Meldeschein ersatzlos abschaffen. Heutzutage lassen sich das Bewegungsprofil und der Aufenthaltsort fast jedes Menschen anhand seiner Mobil- funkdaten oder, wenn er mit Kreditkarte bezahlt, anhand dieser Transaktionsdaten Foto: DIHK/Paul Aidan Perry viel schneller und viel zuverlässiger ermit- teln. Wenn wir es mit dem Bürokratieabbau Peter Bex wirklich ernst meinen, müssen wir immer „ fragen: Welchen Sinn hat eine Vorschrift, Der Abbau von Bürokratie ist kein Selbst- was will sie erreichen? Und im zweiten läufer. Wie lässt sich ein solcher Prozess in Schritt muss man dann prüfen: Ist der bü- Gang bringen? rokratische Prozess dahinter wirklich not- wendig? Erfüllt er seinen Zweck? Der Impuls für Bürokratieabbau muss im- mer von oben nach unten erfolgen. Daher Wieso tut sich der Staat mit dem Abbau von halte ich es für richtig, dass es in Deutsch- Bürokratie so schwer? land seit 2006 auf Ebene der Bundesregie- rung den Nationalen Normenkontrollrat Nehmen Sie Das liegt im Wesen des Menschen begrün- gibt. Dieses Gremium macht einen guten den Meldeschein: det. In jedem Land haben Sie Personen, die Job, indem es die Sinnhaftigkeit von Ge- vom Bürokratiebetrieb leben. Die haben setzen und Vorschriften systematisch hin- Das ist ein Relikt manchmal jahrzehntelang und höchst ge- terfragt und gegebenenfalls öffentlich seine wissenhaft ihren Verwaltungsjob erledigt. Bedenken äußert. Manchmal könnte der aus der Kaiserzeit. Und plötzlich heißt es: Wir bauen Bürokra- Kontrollrat in seinen Beurteilungen noch Peter Bex tie ab. Wir können die Aufgaben effizienter strenger sein. In etlichen Bundesländern und effektiver lösen. Dass diese Leute dann gibt es ähnliche Kontrollgremien. Der Büro- um ihren Arbeitsplatz fürchten und Wider- kratieabbau kann nur gelingen, wenn jedes stand leisten gegen die geplanten Änderun- Gesetz – schon während seiner Entstehung gen, kann ich verstehen. – evaluiert wird. Wenn wir an die vielen Gebühren denken: Wonach? Ist Bürokratie für den Staat auch ein ökono- misch wichtiger Faktor als Einnahmequelle? Die Kriterien sind ganz einfach: Effizienz und Effektivität. Jedes Gesetz und jede Ver- Nein. Das System wirft keinen Gewinn ab. waltungsvorschrift sollten daraufhin über- Die Gebühren, die erhoben werden, decken prüft werden, ob sich der Zweck der Rege- nur die Kosten für die Unterhaltung des bü- lung auch auf effizientere und effektivere rokratischen Apparats. Das System alimen- Art und Weise erreichen lässt. Manchmal tiert sich selbst. Es bleibt aber kein Geld reicht es schon, dass der Gesetzgeber zwar übrig. vorschreibt, dass man etwas tun muss – wirtschaft 10+11/2020 11
titelthema I bürokratie aber nicht im Einzelnen vorgibt, wie man deren Sinn nicht erschließt. Dann fragen es zu tun hat. sich die Unternehmer: Warum muss ich das machen? Wer braucht das, wem nützt Woran liegt es, dass die Bürokratie sich das? selbst zu verstärken scheint? Und das führt dann zu einer generellen Ab- Die Welt ist komplexer geworden. Die Tech- lehnung? nik hat sich weiterentwickelt. Diesem Fort- schritt muss sich ein Regelwerk anpassen. Nein, interessanterweise nicht. 95 Prozent Hinzu kommt ein Phänomen, das wir „Re- aller Unternehmen verhalten sich meiner gelreflex“ nennen. Nehmen Sie etwa die Beobachtung nach vollkommen regelkon- zahlreichen Vorschriften zum Brandschutz: form. Ich habe auch noch nie einen Un- Wenn ein Feuer ausbricht, fragt sich der ternehmer getroffen, der die Gesetzgebung Beamte verunsichert, ob die Gesetzgebung für insgesamt schlecht hält. Im Gegenteil. nicht gut genug war, um dieses Unglück zu Gerade von Betrieben aus dem kleinen und „ verhindern. Im Zweifelsfall wird er das Ge- mittleren Größensegment höre ich häu- setz überarbeiten und auf alle Eventualitä- fig: Wir profitieren von der Gesetzgebung, ten hin ergänzen. Bürokratie ist ängstlich denn sie sorgt für Gerechtigkeit, weil wir und will Fehler vermeiden – und sei es um alle unter denselben Bedingungen arbeiten. den Preis der Überregulierung. Unternehmen aus Industrie und Wirtschaft beurteilen eine Vorschrift danach, wozu sie Positiv ließe sich aber auch sagen: Bürokra- gut sein soll – und ob die Regelung effektiv tie sorgt für Sicherheit. und effizient ihr Ziel erreicht. Das halte ich Bürokratie für die richtige Sicht auf die Dinge. ist ängstlich Im Idealfall stimmt das. Aber eben nicht immer. Ich gebe Ihnen noch ein Beispiel Zum Schluss der obligatorische Blick in und will Fehler aus unserer Studie zum Gastgewerbe: Ge- die Glaskugel: Wird sich der bürokratische rade Restaurants müssen sehr umfangreich Dschungel in Deutschland in zehn Jahren vermeiden. dokumentieren, wie es um die Hygiene gelichtet haben – oder wird er noch dichter Peter Bex bestellt ist. Also werden haufenweise For- geworden sein? mulare ausgefüllt, Regalmeter voll Akten- ordner. Papier ist geduldig. Der Wirt kann Gute Frage. Ich bin optimistisch: Das Di- aufschreiben, was er will. Mit der Wirk- ckicht wird sich gelichtet haben, wenn man lichkeit muss das nicht immer viel zu tun künftig jede Vorschrift, bevor man sie er- haben. Wenn dann ein Kontrolleur kommt, lässt, auf ihre Sinnhaftigkeit hin evaluiert. schaut der sich diese Bücher an. Was er Für ganz entscheidend halte ich dabei, dass aber häufig nicht tut, ist, einfach mal ei- diese Prüfung branchenspezifisch erfolgt. nen Blick in die Küche zu werfen und dort Um spürbar Bürokratie abzubauen, ist es in die Ecken und hinter die Schränke zu wichtig, die geltende Gesetzgebung auf Ef- gucken. Daher würde ich eher sagen: Büro- fizienz und Effektivität auszurichten. Wird kratie gibt Scheinsicherheit. das passieren? Ich hoffe es. Eines sollte al- len aber klar sein: Bürokratieabbau geht Viele Unternehmen ächzen unter der Last nicht von heute auf morgen. Selbst wenn der Bürokratie. Zu Recht? sie die „One in, one out“-Regel ganz konse- quent umsetzen, dauert es seine Zeit. Zu- Absolut. Denn die Flut an Vorschriften, die dem ist Bürokratieabbau eine Frage der po- sie beachten müssen, ist gewaltig. Das ei- litisch-gesellschaftlichen Kultur. Sie muss gentlich Schlimme daran ist aber nicht die von den Menschen gewollt sein. Sonst schiere Masse, sondern die Tatsache, dass funktioniert es nicht. sich bei etlichen bürokratischen Vorgaben Das Interview führte Christian Preiser 12 wirtschaft 10+11/2020
So entlasten Sie sich selbst Wer die Schuld für Bürokratie nur bei an- die über externe Schnittstellen auch die deren sucht, macht es sich zu leicht. Un- Kommunikation mit Steuerberater und Fi- ternehmen können über eine gute Organi- nanzamt vereinfachen. sation von Abläufen und Prozessen zwar Die gute Kenntnis relevanter bürokrati- nicht die Last der regulatorischen Vorga- scher Anforderungen hilft ebenfalls. Gera- ben lindern, aber doch Belastungen, die de bei Projekten, die außerhalb des tägli- aus ihrer Erfüllung entstehen. chen Kerngeschäfts liegen – der Bau einer Vor allem die Digitalisierung bietet er- neuen Lagerhalle, der erstmalige Export in hebliches Entlastungspotenzial, da Prozes- ein Land, das mit Sanktionen belegt ist, die Die Digitalisierung se dokumentiert, Daten praktisch unbe- Übernahme eines Wettbewerbers –, ist es grenzt gespeichert und Dokumente auch wichtig, sich im Vorfeld über die relevan- bietet erhebliches nach langer Zeit gesucht und ausgegeben ten Regularien zu informieren, um nicht Entlastungspotential werden können. Auch hier gilt: Selbst mitten im Projekt auf unerwartete Hürden wenn die öffentliche Verwaltung noch zu stoßen. nicht digitalisiert ist, können Unternehmen Gerade in unternehmerischen Sondersi- die eigene Digitalisierung vorantreiben. tuationen bietet es sich an, auf externe Hil- Denn viel Bürokratie entsteht auch in fe und Know-how zurückzugreifen – wie Unternehmen selbst: Urlaubsanträge, Be- etwa Steuerberater, Spezialisten für öffent- schaffungsformulare und Reisekostenab- liche Ausschreibungen oder bei grundsätz- rechnungen sind nur ein paar Beispiele, lichen Problemen auch die IHK. Werden die noch heute häufig umständlich und diese Experten frühzeitig für betriebliche papierbasiert abgewickelt werden. Auch Projekte in Anspruch genommen, lässt für Buchhaltung oder Personalverwaltung sich so manches bürokratische Dickicht gibt es längst günstige digitale Angebote, erheblich lichten. ANSPRÜCHE ÄNDERN SICH. QUALITÄT BLEIBT. An erster Stelle steht für uns Kundenzufriedenheit. Die hohe Qualität von Material und Ausführung ist für uns selbstverständlich. Vom ersten Informationsgespräch an geht es uns darum, Ihr Anliegen umzusetzen. Dafür wurden wir als „Bauunternehmen des Jahres“ ausgezeichnet. www.heckmann-bau.de Gallbergweg 36 I 59929 Brilon I Tel. 0 29 61. 97 86-0 Industrie- und Gewerbebau für alle Branchen wirtschaft 10+11/2020 13
unternehmen & region Foto: Becker/IHK IHK-Präsident Andreas Rother hat die Ergebnisse der Konjunkturbefragung gemeinsam mit Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region vorgestellt. Das Foto zeigt (von links): Dr. Ilona Lange (IHK-Hauptgeschäftsführerin), Heinz-Jürgen Dröge (Dröge & Leifert GmbH & Co. KG, Handelsunternehmen aus Werl), Ralf Schwertheim (Schwertheim Touristik GmbH, Verkehrsunternehmen aus Lippetal), Martin Feldhaus (Feldhaus Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Bauunternehmen aus Schmallenberg), Monika Men- ge (Hotel & Restaurant Menge, Tourismusunternehmen aus Arnsberg), Gabriele Staats (Graphische Betriebe Staats GmbH, Indus- trie- und Dienstleistungsunternehmen aus Lippstadt), Egbert Neuhaus (M. Westermann & Co. GmbH, Industrieunternehmen aus Arnsberg), Stefan Severin (IHK-Chef-Volkswirt) und Andreas Rother (ahd GmbH & Co. KG, Dienstleistungsunternehmen aus Ense). Wirtschaft wieder optimistischer „Die Wirtschaft am Hellweg und im Sauerland hat den Pandemie-bedingten Tiefpunkt sichtbar überwunden“, so IHK-Präsident Andreas Rother bei der Vorstellung der Ergebnisse der IHK-Herbstumfrage. Sowohl die Lage, als auch die Erwartungen haben einen Sprung nach oben gemacht. Vor allem die Industrie blickt wieder sehr zuver- sichtlich nach vorn. Insgesamt beteiligten sich 520 Unternehmen an der Befragung. Der IHK-Konjunkturklimaindika- allerdings ein zartes Pflänzchen. Ein Betriebe (52 Prozent) bewertet die tor – er berücksichtigt Lage- und erneuter Lockdown würde uns weit Lage als „befriedigend“, 26 Prozent die Erwartungsurteile – liegt mit zurückwerfen“, so der IHK-Präsi- sogar als „gut“. Für das beste Lage- 102,7 Punkten wieder knapp über dent und fordert von der Politik ein bild sorgt weiterhin das Baugewerbe. der Wachstumslinie von 100. „Nach sensibles Vorgehen auch bei steigen- Die Branche profitiert vor allem von dem Tiefpunkt im Frühjahr von 69,1 den Infektionszahlen. Aufträgen aus der Vergangenheit. Punkten haben wir nun ein ‚V‘ in Die IHK-Befragung zeigt kein ein- Ebenfalls zufrieden mit der Lage der Entwicklung. Das ist positi- heitliches Bild, sowohl im Vergleich sind Einzelhandel und die Dienst- ver als viele erwartet haben“, sagt der Branchen als auch der Unterneh- leistungssparten. Das schlechteste Andreas Rother. „Was wir sehen, ist men untereinander. Das Gros der Urteil gibt derzeit die Verkehrswirt- 14 wirtschaft 10+11/2020
Das Konjunkturklima bildet ein „V“ und deutet auf eine erste Erholung. schaft ab. Das Gastgewerbe hat seit Einzelhandel und Bauwirtschaft, 70 Prozent mit einem Rückgang der dem Lockdown-geprägten Frühjahr ist der Ausblick zwar deutlich bes- Inlandsnachfrage. Es folgen wirt- zwar deutlich zulegen können, doch ser als vor vier Monaten, aber per schaftspolitische Rahmenbedingun- sprechen dort noch immer 28 Pro- Saldo noch immer pessimistisch. gen mit 44 Prozent und Arbeitskos- zent der Betriebe von einer schlech- „Insgesamt erwartet die Wirtschaft, ten mit 31 Prozent. Die Sorgen um ten und nur 19 Prozent von einer dass sich die Erholung weiter fort- ein ausreichendes Angebot an Fach- guten Lage. In der Industrie beur- setzt“, so IHK-Chef-Volkswirt Stefan kräften rücken wieder etwas stärker teilt jedes zweite Unternehmen die Severin, „doch der Blick auf einzel- in den Fokus, nachdem sie in der Lage mit befriedigend. Im Frühjahr ne Branchen und zurückhaltende Lockdown-Zeit nur wenig diskutiert waren es nur 31 Prozent. 46 Prozent Planungen bei Investitionen und Be- wurden. urteilten damals mit „schlecht“. Die- schäftigung zeigen, dass die Situati- ser Anteil hat sich auf 27,1 Prozent on weiterhin als volatil eingeschätzt verringert. „Eine Ursache für die po- wird.“ sitive Entwicklung sind die besseren Ein Fünftel der Betriebe plant in Nächster Anzeigen Anzeigenschluss: Perspektiven im Außenhandel. Dort den kommenden Monaten mehr sieht die Branche wieder deutlich und rund ein Drittel weniger zu in- mehr Chancen als im Frühjahr“, er- vestieren als in der Vergangenheit. 20 läutert IHK-Hauptgeschäftsführerin Hauptmotiv für Investitionen blei- 13. November 20 Dr. Ilona Lange. ben Ersatzbedarf und Rationalisie- Insgesamt ist die Wirtschaft so op- rungen. Ebenfalls zurückhaltend timistisch wie zuletzt im Frühjahr sind die Beschäftigungsabsichten. 2018: 27 Prozent erwarten bessere, 24 Prozent der Betriebe planen, den 22 Prozent schlechtere Geschäfte. Personalstamm zu verringern. Die- Südring 1 · 59609 Anröchte Allerdings gibt es eine große Sprei- sen gegenüber planen 11 Prozent Telefon: 02947 9702-0 zung unter den Branchen. Zum Op- mehr Einstellungen. E-Mail: info@priotex-medien.de timismus trägt in großem Umfang Dr. Ilona Lange, IHK-Hauptge- dolezych 58 x 33 mm die Industrie bei. 40 Prozent der schäftsführerin, betont: „Unsere Er- Unternehmen dort erwarten eine gebnisse zeigen, dass knapp zwei weitere Erholung der Konjunktur. In Drittel der Unternehmen ihre Mit- den Dienstleistungsbranchen halten arbeiter halten wollen. Sie wissen, sich positive und negative Erwar- dass nach Corona Fachkräfte wieder Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte Rundschlingen • Hebezeuge • Krane tungen die Waage. In den übrigen knapp werden.“ Beratung • Prüfung • Wartung Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001 Branchen, dies sind Großhandel, Gefragt nach den Risiken für die Gastgewerbe, Verkehrswirtschaft, Konjunkturentwicklung antworten wirtschaft 10+11/2020 15
unternehmen & region „Der erste Eindruck entsteht in Sekunden“ Zuverlässigkeit, Ordnung, Höflichkeit: Umgangsformen haben nach wie vor Konjunktur. Nicole Schlepphorst ist Trainerin für moderne Umgangsformen und weiß: Auch im Berufsleben hilft es, das eine oder andere zu beach- ten. wirtschaft: Eindruck, Dresscode, schätzender Umgang untereinan- Begrüßung, Körpersprache: Wor- der wichtig. auf kommt es bei Umgangsformen an? Haben junge Menschen ein Be- wusstsein für solche Umgangsfor- Nicole Schlepphorst: Der erste men? Eindruck entsteht in Sekunden, manche sprechen sogar von Mil- Sokrates hat schon damals (um lisekunden. Er ist sehr entschei- 469 v. Chr., gestorben 399 v. Chr.) dend, zum Beispiel für den weite- folgendes gesagt: „Die Jugend ren Verlauf eines Gesprächs. Das liebt heutzutage den Luxus. Sie Gute daran ist, jeder kann das mit hat schlechte Manieren, verach- geringen Mitteln selbst beeinflus- tet die Autorität, hat keinen Res- sen: Lächeln, gute, gerade Körper- pekt vor den älteren Leuten und haltung und das Wissen, wer wen schwatzt, wo sie arbeiten sollte. zuerst grüßt und begrüßt. Ein an Die jungen Leute stehen nicht die Situation angepasster Dress- mehr auf, wenn Ältere das Zim- Nicole Schlepphorst code sollte nicht fehlen. mer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in Wie haben sich Umgangsformen rem Höflichkeit, Pünktlichkeit und der Gesellschaft, verschlingen bei in den vergangenen Jahren verän- Ordnung – sind genauso wichtig Tisch die Süßspeisen, legen die dert? wie eh und je. Sie erleichtern das Beine übereinander und tyranni- Zusammenleben von uns allen. sieren ihre Lehrer.“ Die wirklich wichtigen Regeln, die Daran ändern auch die Sozialen Wir sehen also, dass die Kritik für das Miteinander eine entschei- Medien nichts, so sehr sie unser der älteren Generation an der jün- dende Rolle spielen, haben sich Leben heute auch beeinflussen. geren schon immer ein Thema ge- nicht verändert. Werte wie Res- Denn auch auf den unterschied- wesen ist. Da sich in der heutigen pekt – dazu gehören unter ande- lichen Plattformen ist ein wert- Zeit die Situation für viele Familien Nächster Anzeigen Anzeigenschluss: S STTO OCCK K 13. November 20 20 Ihr Partner im Hallenbau! Ihr Partner im Hallenbau! Wir bauen für Ihren Erfolg! Wir bauen fü r Ihren Erfolg! Südring 1 · 59609 Anröchte Telefon: 02947 9702-0 E-Mail: info@priotex-medien.de 16 wirtschaft 10+11/2020
erschwert hat, ist oftmals die Ver- ist eine große Umstellung: Welche umgehen. mittlung von Werten nicht mehr so Tipps haben Sie für Azubis? einfach. Es gibt viele alleinerzie- Was sollte jeder – beruflich oder hende Elternteile, aber auch viele Azubis sollten sich im Vorfeld gut privat – im Umgang mit anderen Familien, in denen es erforderlich über das Unternehmen informie- Menschen beherzigen? ist, dass beide Elternteile arbeiten. ren, in dem sie ihre berufliche Die gemeinsam verbrachte Zeit ist Laufbahn starten. Gibt es einen Für mich persönlich ist der Respekt also deutlich geringer geworden. bestimmten Dresscode? Wie wird vor anderen Menschen das Wich- Somit findet der wohl wichtigste es in dem Unternehmen mit Du- tigste. Wenn wir alle wertschätzend Faktor, das heißt das Vorleben der zen und Siezen gehandhabt? Sind miteinander umgehen, funktioniert Werte, zu wenig statt. Das ist mei- solche Fragen beantwortet, kön- der Umgang reibungslos. Aber auch ner Ansicht nach eine Tatsache, nen Azubis von Anfang an das Werte wie Pünktlichkeit und Zuver- der wir uns alle stellen müssen. eine oder andere Fettnäpfchen lässigkeit sind sehr wichtig. Von Einrichtungen wie Kinderta- gesstätten und Schulen, wird er- Knigge zum Berufsstart wartet, dieses aufzufangen, was nahezu unmöglich ist. Welche Rolle spiele Umgangsfor- men im Berufsleben? Eine sehr entscheidende. Wer be- grüßt wen zuerst? Wie ist das mit dem Duzen und Siezen? Wie stelle ich jemanden vor? Wie verhalte ich Foto: Borbet mich bei Tisch oder in der Kantine? Es ist sehr hilfreich, sich gut auszu- Die Auszubildenden der Firma Borbet GmbH in Hallenberg-Hesborn und Bad kennen, um sich dann auf das We- Langensalza haben mit Nicole Schlepphorst wertschätzende Umgangsformen thematisiert: Erster Eindruck, Begrüßen, Duzen und Siezen und Dresscode stan- sentliche, zum Beispiel in einer Ver- den auf dem Programm. Besonders Neuankömmlinge können so mehr Sicher- handlung, konzentrieren zu können. heit im Umgang mit Kollegen und Führungskräften erlangen und der Einstieg in die Berufswelt wird erleichtert. Gerade der Start ins Berufsleben Bauen mit System Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. GOLDBECK Nord GmbH, Niederlassung Bielefeld F29 Ummelner Straße 4–6, 33649 Bielefeld konzipieren bauen betreuen Halle 20, Stand wirtschaft 10+11/2020 Tel. +49 521 9488-9488, bielefeld@goldbeck.de goldbeck.de 17
unternehmen & region Pakete für die Besten In diesem Jahr wurden die besten Auszubil- ter der IHK für sie gepackt und persönlich denden im Kreis Soest und Hochsauerland- zu ihnen gebracht haben. Hier gibt’s Im- kreis einmal anders gefeiert: Sie bekamen pressionen von der Aktion. Zum Video auf Pakete, die Mitarbeiterinnen und Mitarbei- YouTube geht es über den QR-Code. ALSO Deutschland GmbH ASO GmbH Antriebs- und Steuerungstechnik Bübchen-Werk Ewald Hermes Borbet GmbH Pharmazeutische Fabrik GmbH Caritas-Verband Arnsberg-Sundern e.V. Deutsche Saatveredelung AG Egger Brilon Service GmbH Nadine Schmitt Böning Einzelhandels oHG GMW-CNC GmbH Heckmann Bau GmbH & Co. KG HEICO Befestigungstechnik GmbH 18 wirtschaft 10+11/2020
Hella Corporate Center GmbH Richard Hesse GmbH & Co. KG Marktkauf Rudolf Hillebrand GmbH & Co. KG Holz-Tusche GmbH & Co. KG HOPPECKE Batterien GmbH & Co. KG H & T Tool Design GmbH & Co. KG Internationaler Bund (IB) Olsberg INOTEC Sicherheitstechnik GmbH INTERPRINT GmbH KettenWulf Betriebs GmbH Kolping-Bildungszentren Südwestfalen GmbH MeisterWerke Schulte GmbH J. Lehde GmbH LWL - Förderzentrum für Blinde und Lobbe Entsorgung West GmbH & Co. KG Versicherungsagentur LVM Josef Nillies Sehbehinderte Soest wirtschaft 10+11/2020 19
unternehmen & region Maiworm Großküchentechnik GmbH & Co. KG Martinrea Honsel Germany GmbH HST Systemtechnik GmbH & Co. KG Mosecker GmbH & Co. KG Schöneborn telecom GmbH Zeitungsverlag Der Patriot GmbH PlanBar Architektur Schulte + Joppich R+V Allgemeine Versicherung AG real GmbH OBI Bau- und Heimwerkermarkt Brilon SAFA GmbH & Co. KG Neues Freizeitbad Arnsberg GmbH GmbH & Co. Handels KG Standard-Metallwerke GmbH Thalia Universitätsbuchhandlung GmbH 20 wirtschaft 10+11/2020
TRILUX Group Management GmbH Verein für Kinder und Jugendhilfe Arnsberg e. V. Vulcanus-Stahl und M Volksbank Wickede (Ruhr) eG aschinenbau GmbH WEPA Produktion GmbH & Co.KG transfluid Maschinenbau GmbH Lüning-Handels-GmbH & Co. KG C. & A. Veltins GmbH & Co. KG Pfleiderer Arnsberg GmbH Wegg Einzelhandels oHG GEFU-Küchenboss GmbH & Co. KG Westnetz GmbH Brand KG Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW Johannesbad Kliniken Fredeburg GmbH Caritasverband für den Kreis Soest e.V. wirtschaft 10+11/2020 21
unternehmen & region Foto: Björn Winkelmann Das Team um Matthias Cöllen: Kira Behler, Birgit Gawlitta, Ute Rüther, Larissa Lerche, Marianne Cöllen, Alexandra Cöllen, Julia Winkelmann und Susanne Holste (v.l.n.r.). Geseker Traditionsunternehmen feiert 75-jähriges Jubiläum Ein besonderes Jubiläum hat das Ge- Währungsreform das erste Ladenlo- te sich seine Frau zusammen mit den seker Traditionsunternehmen Juwe- kal in der heutigen Fußgängerzone. Kindern Franz Josef und Marianne lier Brexel im August gefeiert: 1945 1966 zog das Ehepaar dann in die um das Geschäft. Seit 15 Jahren lie- von Uhrmachermeister Josef Brexel Räumlichkeiten an der Bäckstraße, gen die Geschicke des Unternehmens und seiner Frau Carola gegründet, in das ehemalige Elternhaus von nun in Händen von Matthias Cöllen, blickt das Familienunternehmen be- Carola Brexel. Hier ist das Geschäft dem Enkelsohn des Gründers. Unter- reits auf sein 75-jähriges Bestehen inklusive eigener Werkstatt bis heute stützt wird er von einem achtköpfi- zurück. ansässig und wird bereits in dritter gen Team, das in Werkstatt, Verkauf War in der Anfangszeit noch das Generation geführt. und Marketing aktiv ist. Privathaus an der Alhardstraße Dreh- Nach dem Tod von Josef Brexel, der Inhaber Matthias Cöllen ist stolz und Angelpunkt für erste Schritte in in seiner Schaffenszeit auch zahlrei- auf die lange Geschichte. Nicht ohne die Selbstständigkeit, folgte nach der che alte Uhren restaurierte, kümmer- Grund, denn seine Großeltern haben Pultdachhalle Typ PD4 (Breite: 15,00m, Tiefe: 8,00m) • Höhe 4,00m, • Schiebetor 5,00m breit, • incl. prüffähiger Dachneigung ca. 3° 3,30m hoch Baustatik • mit Trapezblech, • feuerverzinkte Farbe: AluZink Stahlkonstruktion Partner Partner Aktionspreis Partner Mehr Infos Pneumatik - Steuerungstechnik - DRL. Partner Werkzeuge € 14.500,- Pneumatik Pneumatik- Steuerungstechnik - Steuerungstechnik- DRL. - DRL.Werkzeuge Werkzeuge ab Werk Buldern; excl. MwSt. Schneelastzone 2, Windzone 2, a. auf Anfrage Pneumatik - Steuerungstechnik - DRL. Werkzeuge 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 www.goerdes-pneumatik.de, www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de 59872 Meschede, Auf’m Brinke 23 Tel. 0291 / 6473, Fax 4362 info@goerdes-pneumatik.de www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de www.goerdes-pneumatik.de, info@goerdes-pneumatik.de RZ_Tepe_Anzeigen_2019_90x42mm_ft1.indd 11 02.12.19 15:54 22 wirtschaft 10+11/2020
in der Nachkriegszeit viel Liebe und vor einiger Zeit ein eigener Bereich Sortiment, das zum Kundenstamm Herzblut in den Auf- und Ausbau eingerichtet, der nach einem um- passe, sowie auf die kompetente, gesteckt. Das spürt man bis heute - fangreichen Geschäftsumbau im fachliche Beratung vor Ort. Darüber viele Jahre später zeichnen das Ge- Jahr 2015 nun noch freundlicher und hinaus ist das Fachgeschäft für Uh- schäft immer noch Freundlichkeit, heller erstrahlt. ren und Schmuck bereits seit einiger kompetente Beratung und Service Im Werkstattbereich kümmert sich Zeit in den sozialen Netzwerken ak- aus. Kunden nehmen gern auch ei- Matthias Cöllen zusammen mit der tiv. Über Stories und Beiträge auf In- nen längeren Anfahrtsweg in Kauf Goldschmiedin um die fachgerech- stagram und Facebook werden Kun- und der Juwelier ist weit über die te Reparatur und Aufarbeitung von den und Follower regelmäßig über Grenzen Gesekes hinaus bekannt ist. Schmuckstücken und Uhren. „Auch aktuelle Kollektionen, Neuigkeiten Neben Gold- und Silberschmuck die Umarbeitung von Erbstücken und Aktionen auf dem Laufenden sowie zahlreichen Uhrenmarken mit zählt zu unseren Kompetenzen“, gehalten. Quarz- und Automatikwerk ist das so der Uhrmachermeister. So könne Erfreulich ist, dass im Jubiläums- Geschäft auch im Bereich Trauringe aus einer alten Brosche ein moder- jahr auch eine neue Auszubildende gefragt. „Wir führen weit über 800 ner Anhänger entstehen oder die zur Einzelhandelskauffrau begrüßt Modelle in vielen Varianten. Und für Eheringe der Eltern zu einem schö- werden konnte. Gemeinsam mit In- den perfekten Heiratsantrag steht nen Erinnerungsstück umgearbeitet haber Matthias Cöllen hat das acht- auch eine Vielzahl an Verlobungs- werden. köpfige Team das Jubiläum gefeiert ringen zur Auswahl“, so Inhaber Für die Zukunft sieht sich der Uhr- und für die Kunden eine besondere Matthias Cöllen. Um die Paare indi- machermeister gut aufgestellt. Man Jubiläumswoche mit zahlreichen An- viduell beraten zu können, wurde setze auf ein zeitgemäß modisches geboten und Aktionen vorbereitet. Wirtschaftsprüfung Steuerberatung Sanierungsberatung Heilberufeberatung www.dr-rieden.de 59872● Wirtschaftsprüfung dr-rieden.deMeschede, Lanfertsweg 78 Telefon59939 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 02Olsberg, 91 Kampstraße / 99 99-0 2a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de ● Betriebswirschaftliche dr-rieden.de Beratung Telefax 02 91 / 99 99-24 ● Jahresabschlusserstellung weg 78● Steuerberatung ● Lohn-/Gehaltsabrechnung • Insolvenzverwaltung unter einem Dach ● Finanzbuchhaltung ● Sanierungsberatung ● Restrukturierungsberatung MESCHEDE ● OLSBERG ● ARNSBERG 59872 Meschede, Lanfertsweg 78 Tel. 02 91/99 99-0 · info@dr-rieden.de 59939 Olsberg, Kampstraße 2 a Tel. 0 29 62/97 50-0 · olsberg@dr-rieden.de 59821 Arnsberg, Brückenplatz 13 Tel. 0 29 31/52 10-0 · arnsberg@dr-rieden.de www.dr-rieden.de wirtschaft 10+11/2020 23
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