Opioide in der Schmerzmedizin - Wirkungen verstehen, Nebenwirkungen vermeiden Eine Patienteninformation der Deutschen Schmerzliga e.V - Deutsche ...
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Opioide in der Schmerzmedizin Wirkungen verstehen, Nebenwirkungen vermeiden Eine Patienteninformation der Deutschen Schmerzliga e.V.
Der besseren Lesbarkeit halber verwenden wir in dieser Broschüre nur die männliche Version von Arzt, Therapeut o. Ä. Selbstverständlich sind immer auch die Frauen gemeint, auf deren Opioide in der Schmerzmedizin Verständnis wir hoffen. Wirkungen verstehen, Nebenwirkungen vermeiden Eine Patienteninformation der Deutschen Schmerzliga e.V.
Inhalt Nebenwirkungen der Opioid-Therapie 28 Vorwort 7 Die opioidinduzierte Verstopfung 32 Einleitung 9 Gegenmaßnahmen 35 Schmerz: Symptom und Erkrankung, 13 Freund und Feind zugleich Wirkung von Laxanzien überschaubar – 36 Nebenwirkungen häufig Schmerzrezeptoren und Schmerznervenfasern 15 Verstopfung – wer spricht darüber? 38 Schmerzleitung 16 Hilfsmittel A: Bristol Stuhlformen Skala 39 Therapeutisches Ziel: der synaptische Spalt 18 Hilfsmittel B: Bowel Function Index 40 Wann werden Opioid haltige Medikamente gegeben? 21 Hilfsmittel C: Das eigene Gefühl bzgl. vorher und nachher 43 Das WHO-Stufenschema der Schmerztherapie 22 Andere opioidbedingte Nebenwirkungen 44 Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschie 24 denen stark-wirksamen Opioiden der WHO-Stufe 3? Reisen mit Opioiden 56 Auf welche Weise kann man Opioide zu sich nehmen? 27 Wichtige Adressen und Links 58
6 Vorwort der DSL 7 Liebe Leser, Lieber Leser, seit dem 10. März 2017 besteht in Deutschland die Möglichkeit der Verordnung von Cannabis a Wirkstoffe aus der Gruppe der sog. Opioide werden seit Dennoch Medizin auch zurbieten Opioide Behandlung für vielemit von Menschen Menschen mit chroni- schwerwiegenden (chronischen) Schmerzen. Obwohl diese Entscheidung des Deutschen Bundestages aus Sicht vieler Betroffener lange überf Menschengedenken zur Schmerzlinderung genutzt. Gerade schen und ansonsten therapieschwierigen Schmerzen eine war und damit das jahrelange Hin und Her zwischen antragstellenden Patienten, betreuenden Ä im Vergleich zu anderen (zum Teil auch ohne ärztliches undsinnvolle (undeinmitunter Krankenkassen – aus Sichtauch notwendige) so mancher Alternative sowie Experten ungewöhnliches – Ende fand, hat sich Rezept erhältlichen) Schmerzmitteln sind Opioide durch eine Perspektiven für ein beschwerdearmes und zufriedenstellen- Situation hilfesuchender Schmerzpatienten seitdem nur teilweise verbessert. fehlende Organtoxizität gekennzeichnet, was viele Vorteile des Hoch Leben.zu hoch – sind nicht nur vielerorts die mit dieser neuen Behandlungsmöglichke – mitunter bietet, jedoch nicht mit Nebenwirkungsfreiheit verwechselt verbundenen Erwartungen, sondern insbesondere auch die Unkenntnis über das, was Cannabis Medizin ist, wie es wirkt und was es kann. werden darf. Mit dieser Patienteninformation freuen wir uns allen an Opioi- Mit dieser Patienteninformation freuen wir uns allen an Cannabis als Schmerzmedizin Interessie den in der Schmerzmedizin Interessierten einen Überblick einen Überblick über den aktuellen Kenntnisstand geben zu können, verbunden mit aus unserer Während ihr Einsatz zur Behandlung starker akuter (z. B. geben wichtigen zu können, Informationen zu verbunden Antragstellungmit und aus unserer Sicht wichti- Anwendung. unfall- oder operationsbedingter) Schmerzen unumstritten ist gen Informationen für deren praktischen Anwendung. Bei Fragen: und sie unter den dort herrschenden Rahmenbedingungen Sollten Sie Fragen haben, Anregun- Herzlichst (Notfallsituation, Intensivstation, Kurzzeittherapie, etc.) auch Ihr gen zu dieser Patienteninformation Ihr ihrem Ruf als sehr stark wirksame Schmerzmittel gerecht oder uns über Ihre Erfahrungen werden, ist ihre Wirkung bei chronischen Schmerzen und mit Opioiden berichten wollen, so unter Alltagsbedingungen eingeschränkt. Grund hierfür sind schreiben Sie uns doch einfach: die mit steigender Dosierung häufig zunehmenden Neben- opioidealsschmerzmedizin@ wirkungen und die damit verbundenen Wirkungsbeschrän- schmerzliga.de kungen, die in Abwägung zueinander die praktische Anwen- PDmed. PD Dr. Dr. Michael med. Michael A. Überall A.Überall dung im Einzelfall einschränken (können). Präsident, Deutsche Schmerzliga Präsident, Deutsche Schmerzliga PS: Sollten Sie Fragen haben, Anregungen zu dieser Patienteninformation oder uns über Ihre
8 9 Einleitung Die Linderung von Schmerzen gehört historisch zu den Stoffe mit einer Wirkung ähnlich der von Morphin, dem frühesten medizinischen Handlungen in der Menschheitsge- Hauptwirkstoff des Opiums, nennt man Opioide. Sie gehö- schichte. Höhlenmalereien aus der Steinzeit zeigen Scha- ren auch heute noch zum Standardrepertoire der medika- manen bei entsprechenden Heilritualen und altägyptische mentösen Schmerztherapie, z. B. bei starken Schmerzen Schriften aus der Zeit um 3000 v. Chr. belegen, dass schon im Bereich von Gelenken und Rücken, Nervenschmerzen, damals die schmerzstillende Wirkung des Opiums bekannt Tumorschmerzen sowie zur Schmerzbehandlung nach einer war. Zur Zeit der Griechen und Römer – der klassischen Operation oder einem Unfall. Antike – war Opium, der getrocknete Milchsaft unreifer Mohn-Samenkapseln, ein „Alltagsmedikament“ und fand Ver- wendung zur Behandlung von akuten Schmerzen, Durchfall oder Schlafstörungen.
10 11 So segensreich die Wirkung der Opioide in der Schmerzbehandlung ist, so sehr muss darauf Opstipation geachtet werden, dass ihr Einsatz medizinischen Müdigkeit Leitlinien und festen Regeln folgt (wie z. B. dem Mundtrockenheit Stufenschema der Schmerztherapie für Tumor- Leistungsabfall patienten von der Weltgesundheitsbehörde). Zu neurologische Störung beachten ist dabei aus Patientensicht, dass beim psychische Störungen Einsatz von Opioiden verschiedene Nebenwirkun- gen in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten kön- Schlafstörungen nen – manche (wie z. B. Übelkeit und Erbrechen) Harnverhalt nur vorübergehend, andere (wie z. B. Verstopfung) Juckreiz dauerhaft; manche eher selten, andere durchaus Myoklonien häufiger (siehe Abbildung). hormonelle Störungen Immunschwäche 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Abbildung: Häufigkeit unerwünschter opioid- induzierter Wirkungen aus Behandlersicht
12 13 Schmerz: Symptom und Erkrankung, Freund und Feind zugleich Glücklicherweise weiß man heute, wie man den meisten dieser Nebenwirkungen vorbeugend begegnen, bzw. Freund deshalb, weil er – als Teil eines körpereigenen sie behandeln kann und in welchem Zusammenhang sie natürlichen Systems – auf akute Verletzungen hin- zu den eigentlich erwünschten Wirkungen einer Opioid- weist oder vor drohenden Schädigungen warnt und behandlung stehen. Das Verstehen dieser Zusammen- (beispielsweise bei Hitze/Herdplatte) entsprechende hänge soll Sie in die Lage versetzen, sich bei Entschei- Schutzreflexe (Wegziehen der Hand) auslöst, die das dungen, die Ihre Schmerzbehandlung mit Opioiden Ausmaß der Schädigung begrenzen. Schmerzmediziner betreffen, aktiv zu beteiligen. nennen dies „Warn und Schutzfunktion“ des Schmer- zes. Insofern ist Schmerz auch ein guter Lehrmeister, Keinesfalls kann oder soll diese Broschüre das Bera- weil wir nach einem erlebten Schmerz zukünftig die tungsgespräch mit Ihrem Arzt ersetzen. Bei Fragen oder Schmerz auslösende Situation zu vermeiden versuchen. Unsicherheiten sollte er immer Ihr erster Ansprechpart- ner sein. Schmerz kann aber auch zum Feind werden, z. B. dann, wenn er trotz Abheilung des akuten Schmerzauslösers fortbesteht, über die Zeit seine sinnvolle Funktion als Warnsignal verliert und zu einer ständigen Belastung (in manchen Fällen sogar zu einem eigenständigen Krank- heitsbild – der sog. chronischen Schmerzkrankheit) wird. Schmerzmediziner nennen einen solchen Prozess „Chronifizierung“.
14 Gesetzesänderung 15 Schmerzrezeptoren und Schmerznervenfasern Spezielle Messfühler nehmen Schmerzreize auf. Diese Werden diese Schmerzrezeptoren aktiviert, so leiten Messfühler sind überall im Körper verteilt (also z. B. der sie über angeschlossene Nervenfasern ein Signal zum Haut, den Knochen, Sehnen, Muskeln, aber auch ver- Rückenmark und von dort weiter zum Gehirn, welches schiedenen inneren Organen, wie z. B. dem Darm oder (selbst ohne Schmerzfühler!) für die Bewertung des Gallen/Harnblase) und registrieren Schmerzen. Schmerzereignisses verantwortlich ist und Betroffenen die Bedeutung der Signale nicht nur bzgl. Schmerzort, Besonders viele Schmerzmessfühler befinden sich in der Schmerzart, Schmerzintensität und Schmerzcharakter Haut, die ja nach außen den Körper schützen soll. Diese vermittelt (oder besser „übersetzt“), sondern auch für die sog. Schmerzrezeptoren (oder Nozizeptoren) reagieren emotionale Bewertung des Schmerzereignisses verant- sowohl auf von außen kommende Reize (wie z. B. Ver- wortlich zeichnet. letzungen, Hitze, Kälte, Druck, Zug, Giftstoffe, Chemika- lien oder Viren und Bakterien) als auch auf körpereigene Schmerzauslöser (wie z. B. Schwellungen, spontane Blutungen, Entzündungen, Verstopfungen, etc.).
16 Gesetzesänderung 17 Schmerzleitung Wichtig: Die Signalübermittlung vom Ort der Schädigung elektrisch weiter und „übergeben“ es dann an bestimm- (also z. B. der Haut) bis zum Ort der Verarbeitung ten Umschaltstellen (wie z. B. dem Rückenmark) mit Hilfe Erst wenn ein Schmerzreiz das Gehirn (dem Gehirn) erfolgt im Bruchteil einer Sekunde und von Botenstoffen auf nachfolgende Nervenzellen, die das erreicht, kann der Schmerz bewusst wahr- unbewusst. Dabei leiten die Nervenfasern selbst das Signal dann weiter Richtung Gehirn fortleiten. genommen werden. Schmerzsignal zunächst wie in einem Stromkabel Endorphine Opioid-Rezeptor Botenstoffe Botenstoff-Rezeptoren Botenstoffe Impuls Impuls Abbildung: Nervenzellen leiten an ihren Kontakt- Abbildung: Weiterleitung des Schmerzimpulses Nervenzelle A Nervenzelle B stellen (Synapsen) den elektrischen Impuls Kontaktstelle mithilfe von Botenstoffen weiter
18 19 Therapeutisches Ziel: der synaptische Spalt Weiterleitung des Schmerzreizes Schmerzdämpfung durch Endorphine Diese räumliche Trennung von funktionell eigent- lich miteinander verbundenen Nervenfasern durch den sog. „synaptischen Spalt“ und die dadurch Endorphine notwendige Kommunikation mittels Botenstoffen Endorphine (sog. Neurotransmittern) ermöglicht es die Schmerz- signalüberleitung gezielt zu beeinflussen, um z. B. Opioid-Rezeptor Opioid-Rezeptor die Freisetzung dieser Botenstoffe zu unterbinden, ihre Wanderung zwischen zwei Nervenzellen zu hemmen, ihre Bindung an die nachfolgende Nerven- zelle zu blockieren oder die Reaktionsbereitschaft Schmerz Schmerz Schmerz Kein Schmerz dieser Nerven auf die ankommenden Signalboten zu stören. Eine Möglichkeit, die der Körper nutzt, um über die Freisetzung sog. endogener (d. h. körper- eigener) Schmerzdämpfer (die sog. Endorphine) die Schmerzweiterleitung zu hemmen. Botenstoffe Botenstoffe Abbildung: Weiterleitung des Schmerzsignals über den synaptischen Spalt Abbildung: Hemung der Schmerzweiterleitung durch Endorphine
20 21 Wann werden Opioid haltige Medikamente gegeben? Opioide sollten bei chronischen Schmerzen immer in Kom- Wenn Schmerzen über längere Zeit fortbestehen oder sogar Schmerzdämpfung durch Opioide bination mit anderen schmerzlindernden Maßnahmen sowie chronisch werden, erschöpfen sich die Möglichkeiten der im Rahmen eines ganzheitlichen, d.h. auf die individuellen körpereigenen Schmerzabwehr und bedarf es einer Unter- Bedürfnisse des jeweils betroffenen Patienten ausgerichteten stützung durch geeignete Medikamente. Dabei bieten sich Opioide Konzeptes eingesetzt werden. Die Auswahl des letztlich zum die Opioide an, weil sie aufgrund ihrer strukturellen Ähnlich- Einsatz kommenden Wirkstoffes und seiner Darreichungs- keit mit den Endorphinen einen Teil Ihrer Wirkung über das form sollte sich an dem zu behandelnden Schmerzproblem körpereigene Schmerzkontrollsystem entfalten können. orientieren und sowohl die individuellen Besonderheiten des konkreten Einzelfalles bzgl. Begleiterkrankungen und Begleittherapien berücksichtigen als auch ggf. bedeutsame Schmerz Kein Schmerz Vorlieben und Fähigkeiten. Botenstoffe Abbildung: Wirkung der Opioide
22 23 Das WHO-Stufenschema der Schmerztherapie Um den Zugang von Menschen mit starken krebsbedingten WHO-Stufe 1: für die Erstbehandlung gängige Schmerz- Schmerzen in Entwicklungsländern sowie Regionen mit mittel, die keine Opioide, also keine morphinartigen Stoffe religiösen, wirtschaftlichen oder kulturellen Hemmnissen enthalten (z. B. Paracetamol, Metamizol oder entzündungs- Stufe 3 bzgl. starkwirksamer Opioidanalgetika zu erleichtern hat hemmende Stoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac). die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits 1986 ein Stufenschema vorgestellt, dass – mit Abstrichen – auch für WHO-Stufe 2: reichen die Medikamente der ersten Stufe Stufe 2 STARKE OPIOIDANALGETIKA die Behandlung nichttumorbedingter starker (und anderwei- nicht aus, werden schwach wirksame Opioide gegeben und tig therapieschwieriger) Schmerzen eine Orientierungshilfe ggf. auch in Kombination mit denen der Stufe 1 verabreicht. + Nichtopioidanalgetika sein kann. Stufe 1 SCHWACHE OPIOIDANALGETIKA WHO-Stufe 3: reichen auch die Wirkstoffe der Stufe 2 nicht + unterstützende Maßnahmen Dieses sieht – abhängig vom Ansprechen der Schmerzen aus bzw. liegen starke Schmerzen vor, sollen sog. stark wirk- + Nichtopioidanalgetika auf die jeweiligen Therapien und der Schmerzintensität – same Opioide (wie z. B. Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, NICHTOPIOIDANALGETIKA + Ko-Medikation eine schrittweise Anpassung der medikamentösen Therapie Fentanyl, Buprenorphin oder Tapentadol) gegeben werden. + unterstützende Maßnahmen in drei Stufen vor (wobei auf jeder Stufe eine Kombination + unterstützende Maßnahmen mit sog. adjuvanten Schmerzmitteln – wie z. B. Antidepres- + Ko-Medikation siva, Antikonvulsiva oder Muskelrelaxanzien – möglich ist): + Ko-Medikation Abbildung: WHO-Stufenschema
24 25 Welche Unterschiede gibt es zwischen den verschiedenen stark-wirksamen Opioiden der WHO-Stufe 3? Die derzeit in Deutschland verfügbaren stark-wirksamen Neben LAO und SAO gibt es noch die Sonderform der ultra- Opioide werden nach ihrer Wirkdauer und dem Wirkein- schnell anflutenden Fentanylpräparate (die sog. rapid onset tritt nach Einnahme sowie durch ihre Darreichungsform opioids, ROO), die in Deutschland für die Notfallbehandlung unterschieden. tumorbedingter Durchbruchschmerzen zugelassen sind und für die Dauerbehandlung keine Rolle spielen. Grundlage einer längerfristigen Schmerztherapie mit Opioi- den sollten langwirkende Darreichungsformen (sog. long-ac- Von den stark wirksamen Opioiden werden die sog. ting opioids, LAO) sein, wie es sie für alle Opioidwirkstoffe schwach-wirksamen Opioiden unterschieden! Sie unterliegen gibt. In der Frühphase der Behandlung (d.h. während der zumeist nicht der Betäubungsmittel-Verschreibungsverord- schrittweisen Dosisfindung können diese LAOs vorüber- nung und werden bei akuten und chronischen Schmerzen gehend mit wirkstoffidentischen kurzwirksamen Präpara- angewandt, die mit herkömmlichen Schmerzmitteln (ohne ten (sog. short-acting opioids, SAO) ergänzt werden, um Opioide) nicht gelindert werden können. die Dauer bis zum Erreichen einer wirksamen Zieldosis zu überbrücken.
26 27 Auf welche Weise kann man Opioide zu sich nehmen? Hinsichtlich ihrer Darreichungsform wird bzgl. der langwirken- den Opioide zwischen Wirkstoffen (Morphin, Hydromorphon, Wichtig: Oxycodon und Tapentadol) in Form von Tabletten oder Kap- seln unterschieden die oral verabreicht (also geschluckt) wer- Mit Ausnahme von Menschen mit einer den müssen und solchen wie Fentanyl oder Buprenorphin, strukturellen oder funktionellen Beeinträch- die als sog. transdermale therapeutische Systeme (TTS) auf tigung bzgl. der Wirkstoffeinnahme über die Haut geklebt werden und ihren Wirkstoff unter Umge- den Mund oder der Wirkstoffaufnahme in hung des Magen-Darm-Bereichs an den Körper abgeben. den Körper über den Magen-Darm-Bereich, sollte bei der Behandlung chronischer Weitere Möglichkeiten der Wirkstoffzufuhr ergeben sich über Schmerzen der oralen Darreichungsform die Anwendung in Zäpfchenform, die intravenöse Gabe über aus Sicherheitsgründen der Vorzug gege- einen Zugang, die subkutane Verabreichung durch Injektion ben werden. in die Haut und die direkte Abgabe des Wirkstoffes in das Hirnwasser des Rückenmarks unter Verwendung geeigneter externer und interner (d. h. implantierbarer) Pumpensysteme.
28 29 Nebenwirkungen der Opioid-Therapie 45 Nebenwirkungen wie z. B. Verstopfung, Übelkeit und 41 Sedierung treten bei der Mehrheit der mit Opioiden Gut zu wissen: behandelten Patienten auf. Sie stellen nicht nur eine Vor allem bei Patienten, die zum ersten Mal große Belastung für den individuell betroffenen Patienten Opioide verordnet bekommen, kann es zu 34 32 dar, sondern sind regelhaft auch Anlass für eine vorzei- Nebenwirkungen kommen. Die meisten die- tige Therapiebeendigung. 29 ser Effekte treten nur in der Anfangsphase einer Schmerztherapie auf, in der sich In einer Metaanalyse randomisierter kontrollierter Stu- der Körper auf den Wirkstoff einstellt und dien, in denen Opioide bei Patienten mit chronischen 23 dadurch die unerwünschten Begleiterschei- 20 nichttumorbedingten Schmerzen eingesetzt worden nungen tolerieren kann. Die Verstopfung ist waren, war die opioidinduzierte Verstopfung (dt. Obsti- die häufigste Nebenwirkung, die nicht nur 15 15 pation; engl. opioid-induced constipation, OIC) mit 41 % vorübergehend auftritt. die häufigste Nebenwirkung, gefolgt von Übelkeit (bei 11 32 %) und Müdigkeit (29 %; Kalso E et al. Pain. 2004; 112(3):372-380). Abb. 3: Die opioidinduzierte Verstopfung (OIC) ist die häufigste Nebenwirkung bei 0 Patienten mit chronischen Verstopfung Übelkeit Müdigkeit Schwindel Juckreiz Erbrechen Schmerzen
30 31 Grad der Beeinträchtigung (0=keine, 10=maximal vorstellbare) Symptomcheckliste Symptome Nein/Ja 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Schwindelgefühl? Die meisten opioidbedingten Nebenwirkungen treten vor Im Alltag und für das Gespräch mit dem behandelnden Müdigkeit? allem in der Anfangsphase der Behandlung auf, lassen Arzt wichtig ist eine einfache Übersicht (z.B wie die nach- Mundtrockenheit? sich häufig durch eine langsame und schrittweise Dosis- folgende), in die Patienten ihre Beschwerden vor und Übelkeit? steigerung vermeiden bzw. bzgl. ihrer Beschwerdeintensi- unter der Behandlung mit einem Opioidanalgetikum ein- Erbrechen? tät abschwächen und verschwinden mit zunehmender tragen sollten und auf deren Grundlage sie dann in das Therapiedauer. Einige Nebenwirkungen jedoch, wie z. B. Gespräch mit ihrem Arzt einsteigen können. Verstopfungsgefühl? die opioidinduzierte Verstopfung halten in der Regel wäh- Harter Stuhl? rend der gesamten Dauer der Opioidbehandlung an [11]. Probleme beim Stuhlgang? Probleme beim Wasserlassen? Juckreiz? Muskelzuckungen? Einschlafstörungen? Druchschlafstörungen? Albträume? Appetitlosigkeit? Gewichtszunahme? Stimmungsveränderung? Atemnot? Sehstörungen?
32 33 Die opioidinduzierte Verstopfung Impuls: Darmbewegung Sie ist die häufigste, hartnäckigste und auf Dauer auch das elektrische Signal weitergeleitet und eine definierte Opioid-Rezeptor Darm schwerwiegendste Nebenwirkung einer Dauerthera- Reaktion (z. B. eine Darmbewegung) ausgelöst (Abb. 7) pie mit Opioiden und erklärt sich durch die Wirkung Stuhl der Opioide auf das (sog. enterale) Nervensystem von Ähnlich wie bei den Schmerzimpuls leitenden Nerven- Darmbewegung Magen und Darm. Der Darm verdaut eigenständig die fasern kann auch hier durch körpereigene (endogene), aufgenommene Nahrung und leitet sie in wellenförmi- wie von außen (exogen) zugeführte Opioide die Weiter- gen Bewegungen – ähnlich einem Regenwurm – weiter. leitung des Signals unterbrochen und damit die Darm- Opioide: Die dabei eingesetzte Muskulatur in der Darmwand funktion gestört werden. Nebenwirkung Verstopfung wird durch das selbstständig funktionierende enterale Nervensystem versorgt, welches nicht der bewussten Die Darmmuskulatur wird somit, zumindest teilweise, Darm Abbildung: Die Nerven des sogenannten Bauch- Opioide Kontrolle unterliegt. gelähmt, sodass der Weitertransport des Nahrungs- hirns senden Impulse aus, welche die Darm- bewegung veranlassen breis im Darm ins Stocken gerät. Die Verstopfung wird Darmlähmung Dieses „Bauchhirn“ veranlasst die Muskeln des Darms, zusätzlich dadurch gefördert, dass dem Stuhl durch den sich an den Abschnitten zusammenzuziehen und Verdauungsprozess im Darm und die verlängerten Trans- Darmbewegung Stuhl Darmlähmung wieder zu entspannen, an denen der Darm durch den portzeiten vermehrt Wasser entzogen wird (weshalb er Nahrungsbrei gedehnt wird. So wie bei allen anderen austrocknet und hart wird), an bestimmten Stellen im Nerven auch, werden hier an den Kontaktstellen (Syn- Darm „Pförtner-Funktionen“ blockiert werden (und damit apsen) zwischen den Nerven, aber auch zu den Muskel- die Passage verhindert) und auch wichtige Verdauungs- zellen des Darms, Botenstoffe freigesetzt und damit enzyme nur unzureichend bereit gestellt werden. Abbildung Werden durch Opioide („-Schlüssel“) die Opioidre- zeptoren im Nervensystem des „Bauch- hirns“ besetzt, wird die Weiterleitung des Signals „Darmbewegung“ unterbrochen.
34 35 Gegenmaßnahmen Um dem Problem der opioidbedingten Verstopfung auf unterschiedlichem Wege (auch vorbeugend) ent- Eine Verstopfung kann sich nicht nur durch eine entsprechender Zustandsverschlechterungen deutlich gerecht zu werden, sollten zunächst – d. h. vor Beginn gegenwirken – allerdings ist Ihre Wirkung auf die durch Abnahme der Stuhlgangshäufigkeit, sondern auch jenseits der eigtl. ursächlich verantwortlichen Verstop- einer Opioidbehandlung! – geprüft werden, ob das Opioide ausgelöste Verstopfung meist nur gering. durch Bauchkrämpfe, Schmerzen, Blähungen, saures fung – ein Krankheitsbild, das dann als sog. opioid- Stuhlverhalten normal ist oder ob bereits eine ander- Aufstoßen und Übelkeit bemerkbar machen. Des Wei bedingte Darmfehlfunktion (engl. Opioid-induced bowel weitig bedingte Verstopfungsneigung besteht. Diese So wird durch einige Laxanzien vermehrt Wasser in den teren sind sog. paradoxe Durchfälle (d. h. ein Wechsel dysfunction) beschrieben wird. sollte ggf. durch geeignete Maßnahmen – wie z. B. eine Darm befördert, sodass der Stuhl insgesamt weicher von Verstopfung mit plötzlichem Durchfall), die Bildung ausreichend hohe Trinkmenge, eine ausgeglichene und wird und damit leichter zu transportieren ist. Gleichzeitig von vergrößerten, schmerzenden Hämorrhoiden sowie Natürlich leidet unter einer anhaltenden Verstopfung ausreichend ballaststoffhaltige Ernährung und regelmä- kommt es durch die zwangsläufig damit einhergehende im Extremfall auch ein Darmverschluss möglich. nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Alltags- ßige körperliche Bewegung – behandelt werden, wobei Volumenzunahme zu einer zusätzlichen Dehnung der funktionalität und nicht selten verzichten Betroffene diesbezüglich grundsätzlich gilt: alles in Maßen und ver- Darmmuskulatur, was wiederum das enterale Nerven- Durch die verlängerte Passagezeit und die beeinträch- aufgrund dieser Beschwerden lieber auf ihre (ansonsten nünftiger Menge! system anregt die Darmmuskulatur zu aktivieren und tigte Freisetzung von Verdauungssekreten kann es wirksame) Schmerztherapie. sich der Darm zusammenzieht. In gleicher Weise wirken zusätzlich zu Fehlverdauung von Nahrungsbestandtei- Anschließend wird derzeit empfohlen der Entwicklung auch Quellmittel und letztlich auch Ballaststoffe, die len, aber auch Medikamenten kommen, mit der Folge einer opioidbedingten Verstopfung durch die frühzei- Wasser im Darm binden. Manche Laxanzien wirken tige Einnahme eines – im Falle der Opioidbehandlung dagegen als Gleitmittel und versuchen so den Weiter- ärztlicherseits auch zu Lasten der Krankenversicherun- transport des Nahrungsbreis zu fördern und andere gen verordnungsfähigen – Abführmittels zu begegnen. wiederum stimulieren direkt die Nervenzellen der Diese sogenannten Laxanzien können einer Verstopfung Darmwand.
36 37 Wirkung von Laxanzien überschaubar – Seit kurzem sind neuere Medikamente (sog. peripherally- Nebenwirkungen häufig acting mu(μ)-opioid receptor antagonist, kurz PAMORAs) Impuls: Darmbewegung verfügbar, die gezielt entwickelt wurden, um die Ursa- Insgesamt ist die Wirkung konventioneller Laxanzien bei Unabhängig davon führen die Laxanzien jedoch zu den chen der opioidbedingten Verstopfung ursächlich zu Darm einen durch Opioid Schmerzmittel entstandene Verstop- o.g. Stuhlveränderungen, die nun – ohne dass diese behandeln. Diese PAMORA wirken wie eine Art Anti- fung deutlich beschränkt [25]. In einer Umfrage gaben das ursächliche Problem der gestörten Stuhlpassage Opioid und blockieren die Bindungsstellen der Opioide Stuhl mehr als neun von zehn der unter einer opioidbedingten lösen – selbst zu einem Gesundheitsproblem werden an den Nervenkontaktstellen von Magen und Darm. Verstopfung leidenden Betroffenen an, dass sie – trotz und zusätzliche Nebenwirkungen wie Völlegefühl und Dadurch kann das Opioid selbst dort nicht mehr (länger) Darmbewegung einer ausreichenden Dosierung verschiedener Laxanzien saurem Aufstoßen, Bauchschmerzen, Koliken und binden und es wird somit (wieder) eine normale Darm- – nur eine unzureichende Linderung ihrer Beschwerden paradoxe Durchfälle bis hin zur Inkontinenz auslösen funktion gewährleistet. erzielen konnten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, können. ganz wesentlich jedoch dadurch bedingt, dass Opioide Wichtig zu wissen ist, dass die erwünschte Schmerz- durch ihre Hemmung der Signalweiterleitung in den linderung durch die Opioide unter den PAMORA nicht autonomen/unabhängigen Nervenzellen des Magen- beeinträchtigt wird, da sie aufgrund ihrer Struktur und Darm-Bereichs genau jene Darmreflexe ausschalten, die Größe die sog. Blut-Hirn-Schranke (eine Schutzbarriere Gehirn die Standardlaxanzien benötigen, um eine Wirkung zu zwischen den Blutgefäßen und dem Blut mit all seinen entfalten. Inhaltsstoffen einerseits und dem zentralen Teil des Ner- Blut-Hirnschranke vensystems andererseits) nicht überwinden können und somit ausschließlich „peripher“ – also z. B. im Bereich Blutbahn von Magen und Darm – wirken können. Abbildung: Der Filter Blut-Hirn-Schranke lässt Opioide, nicht aber die PAMORAs passieren. Daher bleibt die schmerzlindernde Wirkung der Opioide erhalten
38 39 Verstopfung – wer spricht darüber? Hilfsmittel A: Bristol Stuhlformen Skala Bitte zögern Sie nicht Ihren Arzt direkt anzusprechen, ein Drittel aller befragten Patienten, die im letzten Monat Durch die Bezugnahme auf einfache Hilfsmittel – wie Typ 1 getrennte Klumpen wie Nüsse wenn Sie Opioide einnehmen und sie darunter eine Ver- bei ihrem Arzt waren an, die aus ihrer Opioidanwendung (schwierig zu entleeren) z. B. die Bristol Stuhlformen Skala (siehe Abbildung) änderung ihres sonst üblichen Stuhlverhaltens beob- resultierenden Verstopfungssymptome im Rahmen ihres oder den sog. Bowel-Function Index (BFI; siehe nach- Typ 2 Wurstform, aber klumpig achten. Auch wenn das Thema schwierig und mitunter Arztbesuchs nicht konkret angesprochen zu haben [25]. folgend) können Sie Ihrem Arzt rasch das Ausmaß auch emotional besetzt ist und Ihnen Ihr behandelnder Wurstform, aber mit Rissen und ihrer Verstopfungsbeschwerden – auch im zeitlichen Typ 3 Schmerzmediziner vielleicht auch gar nicht als erster Spalten auf der Oberfläche Verlauf bzw. unter verschiedenen Gegenmaßnahmen Ansprechpartner für dieses Problem in den Sinn kommt, verdeutlichen. Typ 4 Wurst- oder Schlangenform, ist es doch wichtig, dass Sie hier von sich aus aktiv weich und glatt werden! weiche Häufchen, mit klaren Gut zu wissen: Typ 5 Rändern, (leicht zu entleeren) Viele Patienten mit einer opioidbedingten Verstopfung Keine der genannten Medikamente gegen Flockige Stücke mit zerissenen zögern, über ihre Beschwerden zu sprechen oder neh- Typ 6 Verstopfung machen abhängig. Sie können Rändern, breiiger Stuhl men entsprechende Auffälligkeiten oder Veränderungen problemlos nach einer Schmerzbehandlung ihres Stuhlverhaltens gar nicht als Folge ihrer Opioide- Typ 7 Flüssig, keine festen Bestandteile, wieder abgesetzt werden.* Im Gegensatz vollkommen flüssig handlung war. So gab im Rahmen einer Umfrage z. B. zu anderen Mitteln bekämpfen PAMORA gezielt die Ursachen der opioidbeding- ten Verstopfung und wirken effektiv und Abbildung: Bristol Stuhlformen Skala nebenwirkungsarm.
40 41 Hilfsmittel B: Bowel Function Index Nicht nur im deutschsprachigen Großraum hat sich beantwortet werden und aus denen dann (durch einfa- clinical important difference, MCID“), d.h. eines - sowohl zur Diagnosestellung, als auch zur Verlaufs- Die folgenden Fragen beziehen sich auf die vergangenen Tage. che Mittelwertbildung) der eigentliche BFI-Wert berech- konkreten Änderungswertes (von 12mm VAS), Bitte beantworten Sie diese Fragen bezüglich Ihrer Darmfunktion beobachtung der Beschwerdeintensität, bzw. dem net wird. dessen Überschreiten Betroffene mit einer kli- Ansprechen auf eine gewählte Therapie - der sog. Leichtigkeit des Stuhlgangs nisch relevanten Änderung ihres Stuhlverhaltens Bowel Function Index (BFI) als einfache und sensitive Ihr Wert: Der BFI hat sich nicht nur in kontrollierten klinischen assoziieren. Alternative zu den zahlreichen anderen international Studien als geeignet erwiesen das Ausmaß einer OIC zu 0 (keine Schwierigkeiten) 100 (große Schwierigkeiten) diskutierten (und verwendeten) Instrumenten erwiesen. bestimmen, sondern zeichnet sich insbesondere auch Durch die Verwendung als Teil standardisierter Gefühl der unvollständigen Darmentleerung durch eine hohe Veränderungssensitivität (der erfasste konventioneller Befragungen (z. B. des Deutschen Ihr Wert: Beim BFI handelt es sich um ein kurzes und einfach Zeitraum betrifft die jeweils letzten 7 Tage) - insbeson- Schmerzfragebogens bzw. - Schmerztagebuchs anzuwendendes Selbstauskunftsinstrument, welches 0 (überhaupt nicht/keine) 100 (sehr stark) dere auch unter praktischen Alltagsbedingungen - aus. DGS) oder elektronischer Assistenzsysteme (wie entwickelt wurde, um das Ausmaß einer opioidbeding- z. B. iDocLive(R)) kann der BFI dabei helfen den ten Verstopfung zu messen. Der BFI (siehe Abbildung) Schweregrad der Verstopfung Entscheidender Vorteil des BFI gegenüber anderen vorliegenden Leitlinienempfehlungen zu Erst- und Ihr Wert: besteht aus drei Fragen (zu Leichtigkeit des Stuhlgangs, Instrumenten ist das Vorhandensein eines definierten Verlaufsdiagnostik auf ökonomische Art und Weise Unvollständigkeit der Darmentleerung und Grad der 0 (überhaupt nicht/keine) 100 (sehr stark) Cut-Offs zur Abgrenzung zwischen einem unauffälligen nachzukommen. Verstopfung in den vergangenen sieben Tagen), die (≤28,8mm VAS) und einem (im Sinne einer Obstipation) von Patienten selbst unter Verwendung einer visuellen auffälligen Stuhlverhalten (>28,8 mm VAS) sowie eines Abb. X: Bowel-Function Index Analogskala analog der Schmerzintensität (0=keine sog. klinisch bedeutungsvollen Unterschieds („minimal Beschwerden, 100 = maximal vorstellbare Beschwerden)
42 43 Hilfsmittel C: Das eigene Gefühl bzgl. vorher und nachher Bisweilen genügt es aber einfach auch im Gespräch Bzgl. der Stuhlfrequenz gilt für Mitteleuropa ein Grenz- mit Ihrem Arzt auf den Unterschied von Stuhlfrequenz, wert von mindestens drei spontanen (d. h. nicht durch Aussehen, Geruch und Menge hinzuweisen, so wie er Medikamente oder sonstige Maßnahmen verursachten) von Ihnen unter der aktuellen Opioidbehandlung im Ver- Stuhlgängen pro Woche sowie das Gefühl einer voll- gleich zum Zeitraum vor deren Beginn erlebt wird, denn ständigen Darmentleerung ohne übermäßiges Pressen für die Diagnosestellung entscheidend ist die Änderung bei einer weder zu harten noch zu weichen Stuhlbe- des Stuhlverhaltens in zeitlichem Zusammenhang mit schaffenheit als normal. einer Änderung der Opioidtherapie (also nicht nur Neu- einstellung, sondern auch Dosiserhöhung und/oder Wechsel von Wirkstoff oder Verabreichungsform.
44 45 Andere opioidbedingte Nebenwirkungen Übelkeit/Erbrechen Weitere Maßnahmen Eine recht häufige Nebenwirkung beim Einsatz von des Erbrechens die weitere Aufnahme des Giftes in den uu Bei akuter Übelkeit oder nach dem Erbrechen den opioidhaltigen Medikamenten sind Übelkeit und Erbre- Körper zu verhindern. Oberkörper aufrecht halten und ggf. im Bett eine chen. Viele Patienten glauben fälschlicherweise, dass sitzende Position einnehmen, um zu verhindern, Opioide – wie viele andere Schmerzmedikamente auch Gegenmaßnahmen: durch eine langsame schrittweise dass Erbrochenes in die Atemwege gelangt. – den Magen belasten, das ist aber falsch! Ursache ist Dosissteigerung kann versucht werden die Intensität uu Für frische Luft sorgen vielmehr, dass Opioide im Rahmen ihrer Gesamtwirkung dieser beiden Nebenwirkungen in Grenzen zu halten. auch Kontaktstellen eines Nervenzellverbandes (des Grundsätzlich empfiehlt es sich aber diese in aller Regel uu Den Betroffenen nicht mit für ihn unangenehmen sog. Brechzentrums) im Gehirn besetzen, welcher Übel- nur in der Frühphase der Behandlung und vorüberge- Gerüchen konfrontieren keit erzeugen und Erbrechen auslösen kann. hend auftretenden Nebenwirkungen bereits vorbeugend uu Nur kleine Mahlzeiten anbieten; alles weglassen, durch verschiedene Medikamente bzw. Wirkstoffe zu was eventuell Übelkeit auslöst oder als zusätzliche Dieses Nervenzentrum ist entwicklungsgeschichtlich behandeln. Hierfür stehen verschiedene Alternativen Belastung empfunden wird. für eine wichtige Schutzfunktion verantwortlich: Mess- (wie z. B. Haloperidol oder Levomepromazin, etc.) zu fühler in Magen, Darm und Gehirn registrieren, wenn Verfügung. Bitte fragen Sie hierzu Ihren Arzt. Giftstoffe, wie z. B. Alkohol oder verdorbene Nahrung, in den Körper gelangen, und melden dies dem Brech- zentrum, welches dann versucht durch den Vorgang
46 47 Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit Juckreiz Wichtig ist auch: die Haut vor Austrocknung zu bewahren: Opioide wirken allgemein dämpfend auf Gehirn und Dies kann – wie viele andere unerwünschte Nebenwir- Juckreiz tritt bei der Einnahme opioidhaltiger Medika- Rückenmark. Vor allem bei Patienten, die zum ersten kungen einer Opioidbehandlung - besonders zu Beginn mente recht häufig auf. Mögliche Ursache ist eine uu Kühlende Emulsionen oder Umschläge einsetzen Mal Opioide einnehmen und diese (z. B. mit dem Ziel der Behandlung, also in der Einstellungsphase, der Fall vermehrte Freisetzung von Histamin (eines wichtigen uu Hautpflege mit rückfettenden Hautpflegemitteln einer rascheren/stärkeren Schmerzlinderung) zu schnell sein. Botenstoffs, der vor allem bei allergischen und entzünd- verwenden und/oder zu hoch dosieren, können diese Nebenwir- lichen Reaktionen eine Rolle spielt) sowie die Stimula- kungen auftreten. Lassen die genannten Nebenwirkungen nicht innerhalb tion/Reizung von druck- und berührungsempfindlichen uu Ausreichende Flüssigkeitszufuhr weniger Tage nach, sollte der Arzt informiert werden. Nervenfasern in Haut und Rückenmark durch die uu Eher kalt waschen oder duschen Auch kann die Reaktionsfähigkeit vorübergehend ein- Er wird ggf. die Dosis reduzieren oder das Medikament Opioide. geschränkt sein. Eventuell ist auch die Fahrtauglichkeit wechseln. uu Beim Abtrocknen abtupfen, nicht abrubbeln und damit die Teilnahme am Straßenverkehr vorüberge- Gegenmaßnahmen: Es gibt verschiedene Medikamente, uu Kratzen kann den Juckreiz verstärken; daher Fingernägel hend nicht möglich. die den Juckreiz lindern können. Hierzu gehören unter schneiden, nachts Baumwollhandschuhe tragen anderem lokal wirksame Mittel – vorübergehend u.U. auch kortisonhaltige Medikamente. uu Bevorzugt lockere Kleidung (Baumwolle) tragen, die einen Wärmestau verhindert
48 49 Probleme beim Wasserlassen: Verengung der Pupillen (Miosis) Minderung des Atemantriebs Opioide wirken – wie in der Darmwandmuskulatur Bis auf eine eventuell eingeschränkte Nachtsicht Eine bei Schmerzpatienten sehr seltene, aber im Falle – auch im Bereich der Harnwege auf Nerven die die ergeben sich hieraus keine weiteren medizinischen ihres Auftretens lebensbedrohliche Nebenwirkung, ist Bewegung der Harnblasenmuskulatur steuern. Wer- Probleme. die Unterdrückung des Atemreizes. Opioide können den diese Kontaktstellen durch Opioide besetzt, kann Nervenzellen im Atemzentrum des Gehirns hemmen, es, ähnlich wie beim Darm, zu Funktionsstörungen sodass der Patient „vergisst“ zu atmen. Diese Wirkung kommen. wird bei Schmerzpatienten – also Menschen die Opioide Mundtrockenheit aus medizinischen Gründen und zur Linderung starker Typische Symptome sind: Schmerzen einnehmen – extrem selten beobachtet und Unter Opioiden kann die Speichelproduktion gehemmt tritt vor allem als gefürchtete Komplikation bei Freizeit- uu Nachlassender Harndrang sein. In der Folge kann Mundtrockenheit entstehen, konsumenten und Drogenabhängigen auf. welche sich negativ auf die Mundflora auswirkt. Mund- uu Ungewolltes Verlieren kleiner Mengen Urin (Überlaufblase) trockenheit fördert Zahnfleischentzündungen und macht Gegenmaßnahmen: Sofortiges Beenden der Opioid- uu Schmerzen im Blasenbereich, Krämpfe die Zähne empfindlicher gegenüber Karies. zufuhr (Cave transdermale therapeutische Systeme), uu Häufiges Wasserlassen kleiner Urinmengen ggf. Einnahme von Medikamenten, welche – wie z. B. Abhilfe: Möglichst viel Wasser trinken und vorbeugend Naloxon – die Wirkung des Opioids vorübergehend Gegenmaßnahmen: Treten die o. g. Symptome dauer- intensive Mundhygiene betreiben. aufheben. haft auf, sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen.
50 51 Gewöhnung, Abhängigkeit und Sucht Bei regelmäßiger oder einer (wie z. B. im Falle einer Der menschliche Körper ist an die regelmäßige Zufuhr freisetzende Darreichungsformen von Opioiden, hohe nur bei „Schmerzspitzen“ oder instabilen Schmerz schmerzmedizinischen Betreuung erforderlich werden- einer Vielzahl verschiedenster Produkte/Stoffe gewöhnt Tagesdosierungen und eine bereits bestehende Sucht zuständen zu Beginn der Opioideinstellung. den) über längere Zeit notwendigen Behandlung mit und insofern auch „abhängig“, als er bei deren Feh- bzgl. anderer Medikamente oder Genussgifte. Je nied- Opioiden kommt es zu einer Gewöhnung des Körpers len „Entzugssymptome“ entwickelt. Denken Sie nur riger die Dosis, je langsamer bzw. gleichmäßiger die In jedem Fall sollte der eigene Bedarf an Opioiden an das Medikament. Diese Gewöhnung erklärt, warum an Wasser/Flüssigkeiten, Sauerstoff/Atemluft und Wirkstofffreisetzung erfolgt und je intensiver die behand- kontinuierlich überprüft und ggf. auch mit dem behan- Patienten sog. Entzugssymptome (wie z. B. Unruhe, Nahrungsmittel. Auch sind Opioide nicht die einzigen lungsauslösenden Schmerzen sind, desto niedriger ist delnden Arzt besprochen werden. Medizinisch nicht Schwitzen, Stimmungsschwankungen, Schwächege- lebensnotwendigen Arzneimittel, bei denen eine solche das Risiko für die Entwicklung einer echten Sucht. begründbare Steigerungen des Opioidbedarfs, eine fühl, Kreislaufstörungen, etc.) erleben, bei denen das körperliche Abhängigkeit besteht – denken Sie nur an nachlassende schmerzlindernde Wirkung oder die Opioid plötzlich rasch und vollständig beendet oder Insulin bei Menschen mit einer Zuckererkrankung, etc. Zum korrekten Umgang mit Opioiden gehört zudem Notwendigkeit zur Verkürzung der Einnahmeintervalle deutlich in seiner Tagesdosis reduziert wird. nicht nur die langsame schrittweise Dosissteigerung zu können (müssen aber nicht!) mögliche Hinweise auf Dennoch darf nicht vernachlässigt werden, dass es Beginn, sondern auch, dass am Ende einer Behandlung eine beginnende Suchtproblematik sein und sollten zum Diese (körperliche) Gewöhnung ist keine Sucht (!) und natürlich auch unter einer medizinisch einmal als sinnvoll durch behutsames „Ausschleichen“ – d.h. eine schritt- Anlass genommen werden die Behandlung mit einem auch der Umstand, dass Patienten zur Vermeidung erachteten Schmerzbehandlung mit Opioiden im Laufe weise Absenkung der Dosis – der Körper langsam an Arzt zu besprechen. derartiger Entzugssymptome im Rahmen einer Opioid- der Zeit zu einer über das übliche Maß der körperlichen geringere Wirkspiegel gewöhnt wird, womit „Entzugs- behandlung auf eine regelmäßige Einnahme eines ihnen Gewöhnung hinaus gehende krankhafte Abhängigkeit symptome“ in aller Regel vermieden werden können. vertrauten Arzneimittels angewiesen sind, darf nicht mit im Sinne einer Sucht kommen kann. Mögliche Risiko- Tropfen oder schnell freisetzende Tabletten sollten nicht einer solchen verwechselt werden. faktoren hierfür sind z. B. schnell bzw. sogar ultraschnell als Routinemedikamente verwendet werden, sondern
52 53 Toleranzentwicklung Toleranzentwicklung bedeutet, dass sich der Körper Diesbezüglich sollte insbesondere auf die Gefahr einer kritische Tätigkeiten (z. B. die Arbeit an/mit Maschinen Sinne anderer Verkehrsteilnehmer – lieber verzichten. an die Wirkung des Opioids, aber auch an die damit sog. opioidbedingter Hyperalgesie, also einer durch oder die aktive Teilnahme am Straßenverkehr) verzichtet In Zweifelsfällen sollten Sie Ihre Fahrleistung überprü- verbundenen Nebenwirkungen gewöhnt. Während Opioide ausgelösten Zunahme der Schmerzen geachtet werden sollte. fen lassen (Geschicklichkeitstest beim TÜV oder bei letzteres sinnvoll und gut ist und in vielen Fällen erst eine werden, die – wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird zu DEKRA). stabile Dauerbehandlung mit einem Opioid ermöglicht, einer kontinuierlichen Dosissteigerung (und damit natür- Der Körper benötigt eine gewisse Zeit, um sich auf ein kann die Gewöhnung an die positiven (schmerzlindern- lich zu beträchtlichen Problemen) führen kann. für ihn neues Medikament oder eine neue Dosis ein- den) Effekte einer Opioidbehandlung die Sinnhaftigkeit zustellen. Vielfach treten anfänglich Nebenwirkungen einer längeren Fortführung der Therapie in Frage stellen. Die positiven Aspekte der Toleranzentwicklung betreffen auf, welche müde machen oder die Reaktionsfähigkeit die üblichen opioidtypischen Nebenwirkungen. Bis auf einschränken Treten diese Nebenwirkungen nicht auf Lässt die Wirkung eines Opioids – nach zunächst die bereits beschriebene Verstopfung lassen die ande- oder verschwinden nach einer „Eingewöhnungsphase“ stabiler Dosierung und ausreichend guter Wirkung und ren Nebenwirkungen (wenn sie denn überhaupt auftre- gänzlich, ist Autofahren oder das Bedienen von Maschi- Verträglichkeit – im zeitlichen Verlauf langsam nach, ten) im Laufe der Behandlung üblicherweise allmählich nen unter Schmerztherapie durchaus möglich. Voraus- muss der Arzt entscheiden, ob eine Dosissteigerung, nach oder verschwinden gar ganz. Das bedeutet, dass setzung hierfür ist, Ihr Arzt gibt Ihnen „grünes Licht“, Sie eine Verkürzung der Einnahmeintervalle (3- statt 2-mal gerade zu Beginn einer Therapie (und hier insbesondere sind über die Nebenwirkungen und Risiken aufgeklärt oder 2- statt einmal täglich) oder gar ein Medikamenten- während der Dosisfindungsphase) sowie bei notwendig und Sie fühlen sich auch entsprechend fit. Wichtig ist wechsel- bzw. eine Kombinationsbehandlung sinnvoll werdenden Dosisanpassungen oder Medikamenten- natürlich auch, dass Sie Ihre Fähigkeit Auto zu fahren sein kann. wechseln Rücksicht genommen und vorübergehend auf selbstkritisch beurteilen und bei Verdacht – auch im
54 55 LUNGEN TIPPS UND EMPFEH im Umgang mit starken opioidhaltigen Der gleichzeitige Genuss von starken Schmerzmitteln Schmerzmitteln Ihrem Arzt. Er wird mit Ihnen zusammen die Situation und Alkohol kann das Reaktionsvermögen herabsetzen. neu bewerten und möglicherweise die Dosis erhöhen Im Rahmen einer Schmerzbehandlung sollte deshalb oder Ihnen ein anderes Medikament (möglicherweise der Konsum von Alkohol deshalb sparsam erfolgen. • Starke opioidhaltige Schmerzmittel benötigen eine auch zusätzlich) verschreiben. spezielle Verschreibung durch den Arzt („BtM-Rezept“, Auch können einige Medikamente (und hier nicht nur „gelbes Rezept“). Sie müssen das Rezept innerhalb • Treten Nebenwirkungen welcher Art auch immer verschreibungspflichtige, sondern auch von Ihnen einer Woche in der Apotheke einlösen, sonst verliert es auf oder sind Sie unsicher ob und was da unter der selbst in Apotheken oder dem online-Versand bezo- seine Gültigkeit. Behandlung gerade mit Ihnen, Ihrem Körper und Ihren gene sowie bestimmte Nahrungsmittel) die Wirkung Beschwerden passiert, so zögern Sie nicht Ihren Arzt starker Schmerzmittel beeinflussen. Fragen Sie daher • Opioidhaltige Schmerzmittel sollten nie ohne Rückspra- daraufhin anzusprechen. Für die einen oder anderen bei gleichzeitiger Einnahme vorher Ihren Arzt und ver- che mit dem Arzt eigenständig abgesetzt oder in der Beschwerden (wie z. B. die Verstopfung) wird er Ihnen gessen Sie nicht ihn auch über all die Dinge zu infor- Dosis verändert werden. Es können starke Nebenwir- ein geeignetes Gegenmittel geben, bei anderen wird mieren, die er Ihnen nicht selbst verordnet hat. kungen oder andere unerwünschte Begleiterscheinun- er die Dosis anpassen, die Arznei wechseln oder Sie gen (z. B. Entzugssymptome) auftreten. einfach beruhigen und darauf verweisen, dass die Beschwerden bald von selbst wieder verschwinden • „ Nicht den Helden spielen“. Falls Ihre Schmerzen unter werden. Von daher: vertrauen Sie auf Ihren Arzt und der Behandlung nicht nachlassen, sprechen Sie mit helfen Sie ihm dabei das für Sie richtige zu tun.
56 57 Reisen mit Opioiden Bevor Sie eine Urlaubsreise antreten, sollten Sie z. B. Handelsbezeichnung und Wirkstoffangabe, Es wird vom Arzt ausgefüllt und muss von der obersten in einigen Gegenden dieser Welt bereits der Besitz stark sich mit Ihrem Arzt besprechen. Im Ausland gelten Darreichungsform, Wirkstoffkonzentration und Landesgesundheitsbehörde (meist vom örtlichen wirksamer Opioide drastisch und ohne Ansehen von unter Umständen andere Regeln für das Mitführen Reichdauer der Verschreibung aufzuführen). Ein Gesundheitsamt) beglaubigt werden. Sie können sich Person oder Grunderkrankung bestraft wird. von starken opioidhaltigen Schmerzmitteln (= entsprechendes Formular ist bei der Bundesopiumstelle das benötigte Formular aber auch unter: www.bfarm.de Betäubungsmittel). Für Patienten, die innerhalb in Bonn erhältlich: als PDF-Datei herunterladen. Deutschlands oder in einen Mitgliedsstaat des Schengener Abkommens (siehe unten) reisen, gilt: Kontakt: Bei Reisen außerhalb des Geltungsbereiches des Bei einem Urlaub bis zu 30 Tagen kann der Patient Schengener Abkommens sollte eine ärztliche sämtliche Medikamente mitnehmen. Das betrifft auch Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Bescheinigung in englischer Sprache mitgenommen starke Schmerzmittel wie Opioide, die unter das (BfArM) werden. Diese sollte Angaben über die Einzel- und Betäubungsmittelgesetz fallen. Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 die Tagesdosis der Medikamente sowie die Dauer der 53175 Bonn Reise enthalten. Ein Muster für diese Bescheinigung Um auf Reisen die medizinische Notwendigkeit Telefon: 0228-99-307-30 gibt es ebenfalls unter www.bfarm.de zum der Opioideinnahme zu dokumentieren, ist Telefax: 0228-99-307-5207 downloaden (Startseite/Service/Formulare/Formulare hierzu allerdings (wie eigtl. immer) eine ärztliche E-Mail: poststelle@bfarm.de Bundesopiumstelle). Außerdem kann es ratsam sein, Bescheinigung erforderlich. Darauf sind die Adresse des bei der zuständigen Botschaft in Deutschland die behandelnden Arztes, wichtige Daten des Patienten genauen Richtlinien des Urlaubslandes zu erfragen, da und alles Wissenswerte über das Arzneimittel (wie
58 Wichtige Adressen und Links Deutsche Schmerzliga e. V. Rüsselsheimer Str. 22 / Haus A 60326 Frankfurt am Main Telefon: 069 20019019 Telefax: 069 26946401 Mit freundlicher Unterstützung der (montags, mittwochs und freitags: 9:00 bis 11:00 Uhr) Kyowa Kirin GmbH info@schmerzliga.de Monschauer Straße 1 www.schmerzliga.de 40549 Düsseldorf Der Inhalt dieser Broschüre entspricht der aktuellen Lehrmeinung und wurde mit großer Sorgfalt entwickelt. Gleichwohl kann keinerlei Gewähr für die Vollständigkeit, Aktualität oder inhaltliche Richtigkeit der dargestellten Informationen übernommen werden. Diese Broschüre oder Auszüge dieser Broschüre dürfen nicht ohne schriftliche Einwilligung der Deutschen Schmerzliga in irgendeiner Form mit elektronischen oder mechanischen Mitteln reproduziert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Alle Rechte vorbehalten. Quellenangaben Fotos: Titel: © AtWaG-istockphoto.com; S. 6: © skhoward-istockphoto.com; S. 8: © mirzamlk-istockphoto.com; S. 10: © Tom Merton-istockphoto.com; S. 12/13: © tommaso79-istockphoto.com; S. 14: © seb_ra-istockphoto.com; S. 21: © benjaminnolte-adobestock.com; S. 25: © DNY59-istock- photo.com; S. 26: © Pan_Da-shutterstock.com; S. 42: © Cat Box-shutterstock.com; S. 45: © Andrey Popov-adobestock.com; S. 48: © FroggyF- rogg-istockphoto.com; S. 55: © alvarez-istockphoto.com
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