Rettungssanitäter Heute-Bo o - Amazon AWS

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Rettungssanitäter Heute-Bo o - Amazon AWS
J. Luxem K. Runggaldier (Hrsg.)

Rettungssanitäter
Heute                             ook inklu
                                                 5. Auflage

                                          siv
                            E-B

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                                                  B E
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                                    E P
                           E S
                         L
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BENUTZERHINWEISE

       Aus Rettungsdienst RS/RH wird Rettungssanitäter Heute. Dies ist das             B) Grundlagen im Tätigkeitsfeld       Maßnahmen auswählen, durch-
       neue Lehr- und Lernbuch für die Ausbildung zum Rettungssanitä-                  Rettungsdienst                        führen und dokumentieren
       ter. Es umfasst alle Inhalte, die für die Ausbildung und den Beruf als
       Rettungssanitäter erforderlich sind.                                            C) Ersteinschätzung und Untersu-      Notfallsituationen erkennen,
          Für die Rettungssanitäterausbildung existieren bisher keine bundesein-       chung in Notfallsituationen           erfassen und bewerten
       heitlichen Regelungen oder Gesetze. Als Grundlage des Buches dienen des-        D) Lebensrettende Maßnahmen           In Notfallsituationen lebens-
       halb länderspezifische Ausbildungsrichtlinien und Lehrpläne, die sich auf                                             rettende und lebenserhaltende
       einen handlungs- und lernfeldorientierten Ansatz beziehen und allesamt                                                Maßnahmen durchführen
       auf denselben acht Ausbildungszielen basieren. Inhaltlich deckt das Lehr-       E) Diagnostik und Therapie            Bei Diagnostik und Therapie
       buch sämtliche vorhandene Ländercurricula ab und bezieht Empfehlungen                                                 mitwirken
       des Ausschusses „Rettungswesen“ der Bund-Länder-Ebene ein.
                                                                                       F) Interaktion und Kommunikation      Betroffene Personen unterstützen

         Neue Ausbildungsziele aus den Länder-              Anzahl der Unter-          G) Zusammenarbeit in Gruppen und      In Gruppen und Teams zusam-
         curricula (A)                                      richtseinheiten (UE)       Teams                                 menarbeiten

         A1) Maßnahmen auswählen, durchführen und           46 UE                      H) Qualitätsstandards                 Qualitätsstandards im Rettungs-
         dokumentieren                                                                                                       dienst sichern

         A2) Notfallsituationen erkennen, erfassen und      20 UE
                                                                                      Farbleitsystem Die Teile A bis H sind mit verschiedenen Farben
         bewerten
                                                                                      gekennzeichnet.
         A3) In Notfallsituationen lebensrettende und       46 UE                        Struktur der Kapitel Der Aufbau der einzelnen Kapitel folgt einer ein-
         lebenserhaltende Maßnahmen durchführen                                       heitlichen Struktur:
         A4) Bei Diagnostik und Therapie mitwirken          20 UE                     • Fallbeispiel/Szenario
         A5) Betroffene Personen unterstützen               10 UE
                                                                                      • Inhaltsübersicht
                                                                                      • Inhalte des Kapitels
         A6) In Gruppen und Teams zusammenarbeiten          10 UE                     • Wiederholungsfragen
         A7) Tätigkeit in Notfallrettung und qualifizier-   4 UE                      Dieses durchgängige Konzept unterstützt den Lernprozess und das fall-
         tem Krankentransport                                                         orientierte Denken.
         A8) Qualitätsstandards im Rettungsdienst           4 UE
         sichern                                                                      Kästen Im Text sind wichtige Informationen besonders gekennzeichnet.
                                                                                      Für die Kästen wird dabei ein durchgängiges Farbleitsystem genutzt:
       Um sich schnell in Rettungssanitäter Heute zurechtzufinden, sind folgen-
       de Besonderheiten dieses Lern- und Arbeitsbuches zu berücksichtigen:               MERKE
       Gliederung des Buches Zur leichten und schnellen Orientierung ist der              Sehr wichtige Informationen zu einem Thema.
       Inhalt in Rettungssanitäter Heute in acht Abschnitte untergliedert, die sich
       an die obenstehenden Ausbildungsziele anlehnen.
          Entsprechend einer modernen Lernfelddidaktik werden die Lesenden
       im Buch zunächst an den Beruf und das Berufsbild des Rettungssanitäters            ACHTUNG
                                                                                          Warnhinweise, häufig vermeidbare Fehler bei der Arbeit im Ret-
       herangeführt und dann mit dem komplexen Handlungsfeld im Rettungs-
                                                                                          tungsdienst und Hinweise auf besonders zu beachtende Umstände.
       dienst vertraut gemacht. Im Vordergrund steht die Ausbildung von beruf-
       licher Handlungskompetenz. Denn Auszubildende sollen in der Lage
       sein, im Krankentransport die Gesamtsituation im Blick zu behalten und             P R A X I ST I P P
       im Notfalleinsatz den Notfallsanitäter und Notarzt adäquat zu unterstützen.
       Neben der medizinischen Fachkompetenz werden deshalb auch Inhalte                  Praxisrelevante Informationen für die Arbeit im Rettungsdienst.
       dargestellt, die zur Ausbildung von Sozial-, Personal- und Methoden-
       kompetenz dienen. Zielsetzungen sind Lernfeldorientierung sowie die
       Vernetzung von Theorie und Praxis.                                                 IM FOKUS
         Gliederung Rettungssanitäter              Acht Ausbildungsziele                  Stichwortartige Zusammenfassung, z. B. der Ursachen, Sympto-
         Heute                                                                            me, Maßnahmen und Therapie eines typischen Krankheitsbildes
         A) Berufsfeld Notfallversorgung und       Tätigkeit in Notfallrettung und        oder das Vorgehen bei einem Notfall oder Überblick über Systeme
         Krankentransport                          qualifiziertem Krankentransport        oder Theorien im Rettungsdienst u. ä.

       VIII

0005261237.INDD 8                                                                                                                                           2/19/2022 8:01:52 AM
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BENUTZERHINWEISE

               DEFINITION                                                                                    GESETZESTEXTE
                                                                                        Wichtige Auszüge aus Gesetzestexten
               Kurzbeschreibung wichtiger Begriffe o. ä.

                         FALLBEISPIEL
           Die Fallbeispiele geben Einsicht in authentische Situationen. Hier-
           mit wird eine Brücke geschlagen zwischen der im Kapitel vermittel-
           ten Theorie und ihrer Ausgestaltung in der Realität.

                         LERNZIELE
           Die Lernziele führen im Sinne einer Zusammenfassung des Kapitels
           in das Thema ein. Darüber hinaus weisen sie auf wichtige Inhalte hin,
           die nach Studium des Kapitels als bekannt vorausgesetzt werden.

                                                                                                           WIEDERHOLUNGSFRAGEN
           Die Wiederholungsfragen am Ende des Kapitels geben Gelegenheit,              die entsprechenden Textstellen, in denen die Antworten zu finden
           den gelesenen bzw. gelernten Inhalt zu reflektieren. Verweise auf            sind, ermöglichen eine selbstständige Lernkontrolle.

           Abkürzungen Häufig wiederkehrende Begriffe werden im Text abge-              Vernetzungen und Querverweise Die Texte eines Lehrbuches lassen sich
           kürzt. Im Anhang findet sich ein ausführliches Verzeichnis der verwendeten   nicht wie eine Perlenkette Fakt für Fakt und Satz für Satz aneinanderreihen.
           Abkürzungen.                                                                 Viele Themen werden während der Ausbildung von verschiedenen Seiten
                                                                                        beleuchtet. Jede Disziplin hat ihre eigene Sicht und betont andere Schwer-
           Abbildungen und Tabellen Mehr als 460 Abbildungen veranschaulichen           punkte bei ein und demselben Thema. Um Wiederholungen zu vermeiden,
           z. B. medizinische oder rettungsdienstliche Gegebenheiten, zeigen wichtige   beziehen sich die entsprechenden Textstellen der einzelnen Kapitel aufein-
           Zusammenhänge oder typische Situationen aus dem praktischen Berufsall-       ander, indem sie durch Verweise miteinander vernetzt sind.
           tag des Rettungsdienstes.
              Zahlreiche Tabellen fassen bestimmte Sachverhalte in einer schnell zu     Online-Anbindung Ergänzend zum Buch finden Sie online auf der Platt-
           überschauenden Weise zusammen und erleichtern dadurch das Lernen in          form plus-im-web.de weitere Materialien zum Lernen und Lehren:
           besonderem Maße.                                                             •  Mehr als 40 Animationsvideos
              Die Abbildungen und Tabellen sind jeweils kapitelweise nummeriert. An     •  50 Arbeitsblätter mit Lösungen
           den entsprechenden Textstellen wird auf die dazugehörige Abbildung oder      •  20 anatomische Abbildungen zum Download
           Tabelle verwiesen.                                                           •  2 Fallbeispiele zur Prüfungssimulation inkl. Lösungen
                                                                                        •  1 Gegenüberstellung der Inhalte der Vorauflage (Rettungsdienst
           Register Besonders schnell lassen sich gesuchte Informationen über das          RS/RH) mit den Inhalten dieses Buches
           detaillierte Register am Ende des Buches finden.                             Sie erhalten darauf Zugriff mit dem Pincode auf der hinteren Buch­
                                                                                        deckelinnenseite.

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0005261237.INDD 9                                                                                                                                          2/19/2022 8:01:52 AM
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INHALTSVERZEICHNIS

A     BERUFSFELD NOTFALLRETTUNG UND KRANKEN-                                                   4.9   Stoffwechsel, Wasser- und Elektrolythaushalt,
      TRANSPORT                                                                                      ­Säure-Basen-Haushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  118
1     EINFÜHRUNG IN DAS BERUFSFELD RETTUNGSDIENST
      ANDREAS FROMM (1.1–1.2), JÜRGEN LUXEM (1.3, 1.5),                                        5     INFEKTIONEN UND HYGIENE
      DENNIS LENTZ (1.4). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
                                                                                                     JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
1.1   Tätigkeitsfelder im Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . .                         4
                                                                                               5.1   Infektionslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
1.2   Ethische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                7
                                                                                               5.2   Hygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  136
1.3   Grundlagen des Lernens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   8
                                                                                               5.3   Infektionstransport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  143
1.4   Berufsrechtliche Regelungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     14
1.5   Arbeitsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         14
                                                                                               6     EINSATZTAKTIK UND EINSATZORGANISATION
                                                                                                     TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
2     ORGANISATION DES RETTUNGSDIENSTES                                                        6.1   Führung im rettungsdienstlichen Einsatz . . . . . . . .  152
      DENNIS LENTZ (2.1–2.5), JÜRGEN LUXEM (2.6–2.7). .                                   19
                                                                                               6.2   Massenanfall von Verletzten und Erkrankten . . . . .  154
2.1   Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        20
                                                                                               6.3   Leitstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  159
2.2   Organisation  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         21
2.3   Rettungskette  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          23
                                                                                               7     KRANKENTRANSPORT
2.4   Finanzierung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         24         TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
2.5   Rettungsdienstpersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                  25   7.1   Grundlagen des Krankentransports  . . . . . . . . . . . .  162
2.6   Rettungsdienstfahrzeuge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                   33   7.2   Phasen des Krankentransports . . . . . . . . . . . . . . . .  166
2.7   Geschichte des Rettungsdienstes . . . . . . . . . . . . . .                         38   7.3   Transfer und Transport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  170
                                                                                               7.4   Pflegerische Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  178
B     GRUNDLAGEN FÜR DAS TÄTIGKEITSFELD                                                        7.5   Fehlervorbeugung und besondere Situationen . . .  190
      RETTUNGSDIENST
3     GRUNDLAGENWISSEN PHYSIK, CHEMIE
      UND BIOLOGIE                                                                             8     GEFAHRENSITUATIONEN
      JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            43         TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

3.1   Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .    44   8.1   Gefahren an der Einsatzstelle  . . . . . . . . . . . . . . . . .  196

3.2   Chemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      47   8.2   Zusammenarbeit an der Einsatzstelle . . . . . . . . . . .  198

3.3   Biologie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     51   8.3   Brandbekämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  199
                                                                                               8.4   Gefahrgutunfälle und Rettungsdienst . . . . . . . . . . .  200

4     ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE55
      JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .            55   9     FUNK
4.1   Herz, Kreislauf und Blut  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .               56         TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

4.2   Atmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      71   9.1   Funkarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  208

4.3   Nerven  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     79   9.2   Analoges Funkmeldesystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  209

4.4   Sinnesorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          86   9.3   TETRA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  210

4.5   Stütz- und Bewegungsapparat . . . . . . . . . . . . . . . . .                       90   9.4   Vergleich von digitalem und analogem Funk  . . . . .  213

4.6   Verdauung und Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .                     98   9.5   Gesprächsabwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  213

4.7   Harnorgane, Nebenniere und männliche                                                     9.6   Alarmierung per Funk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  215
      ­Geschlechtsorgane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  108              9.7   Funk in der Telemedizin  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  216
4.8   Weibliche Geschlechtsorgane
      und Schwangerschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  113

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10     RECHTLICHE GRUNDLAGEN                                                                 15     REANIMATION
       DENNIS LENTZ. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219                JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319
10.1   Rechtliche Stellung des Rettungsfachpersonals . .  220                                15.1   Herz-Kreislauf-Stillstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  321
10.2   Strafrechtliche Verantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . .  226                  15.2   Therapie des Herz-Kreislauf-Stillstands . . . . . . . . .  322
10.3   Schadensersatzhaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  230                15.3   Postreanimationsphase (ROSC) . . . . . . . . . . . . . . . .  334
10.4   Straßenverkehrsrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  233             15.4   Reanimation im Kindesalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  335
10.5   Sonstige Rechtsfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  238
10.6   Medizinprodukterecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241              16     SCHOCK
10.7   Infektionsschutzgesetz  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  243                     JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339
                                                                                             16.1   Pathophysiologie des Schocks  . . . . . . . . . . . . . . . .  340

C      ERSTEINSCHÄTZUNG UND UNTERSUCHUNG IN                                                  16.2   Beurteilung des Schocks  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  343
       NOTFALLSITUATIONEN                                                                    16.3   Schockformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  344
11     BASISDIAGNOSTIK UND UNTERSUCHUNG
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
                                                                                             17     WUNDBEURTEILUNG UND WUNDVERSORGUNG
11.1   Grundlagen der Patientenbeobachtung  . . . . . . . . .  251                                  JÜRGEN LUXEM, BENJAMIN LORENZ . . . . . . . . . . . . . 355
11.2   Grundlagen der strukturierten                                                         17.1   Wunden  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  356
       Patientenuntersuchung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  255
                                                                                             17.2   Blutungen und Blutstillung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  362
11.3   Fallstricke der Patientenuntersuchung . . . . . . . . . .  262
                                                                                             17.3   Fremdkörperverletzungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  369
11.4   Besondere Vorgehensweise bei Großschadens­
                                                                                             17.4   Amputationsverletzungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  369
       ereignissen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  264

                                                                                             18      RETTUNGSTECHNIK, LAGERUNGSARTEN UND
12     APPARATIVE DIAGNOSTIK UND MONITORING
                                                                                                    ­IMMOBILISATION
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267
                                                                                                     JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
12.1   Blutdruckmessung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  268
                                                                                             18.1   Rettungstechniken  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  374
12.2   Blutzuckermessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  270
                                                                                             18.2   Lagerungsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  378
12.3   Pulsoxymetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  271
                                                                                             18.3   Immobilisationstechniken (Ruhigstellung) . . . . . . .  383
12.4   EKG-Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  272
12.5   Kapnometrie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  272
                                                                                             E      DIAGNOSTIK UND THERAPIE
12.6   Fiebermessung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  273
                                                                                             19     EKG UND HERZ­RHYTHMUSSTÖRUNGEN
12.7   Geräte- und Beurteilungsfehler . . . . . . . . . . . . . . . .  274                          JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397
                                                                                             19.1   Grundlagen des EKgs  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  398
13     DOKUMENTATION UND ÜBERGABE                                                            19.2   EKG-Ableitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  399
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279
                                                                                             19.3   Grundlagen der
13.1   Dokumentation im Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . .  280                               EKG-Beurteilung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  402
13.2   Übernahme und Übergabe von Notfallpatienten . .  286                                  19.4   Normaler Sinusrhythmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  404
                                                                                             19.5   Herzrhythmusstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  404
D      LEBENSRETTENDE MASSNAHMEN                                                             19.6   Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen . . . . . .  405
14     AIRWAYMANAGEMENT UND NARKOSE                                                          19.7   Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen . . . . . . . . . . .  406
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293
14.1   Airwaymanagement  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  294
                                                                                             20     MEDIKAMENTEN­A PPLIKATION
14.2   Narkose  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  314          ANDREAS LOBMÜLLER, JÜRGEN LUXEM. . . . . . . . . . 409
14.3   Beatmung mit Notfallrespiratoren . . . . . . . . . . . . . .  316                     20.1   Applikationsformen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  410
                                                                                             20.2   Darreichungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  416
                                                                                             20.3   Material für Infusion und Injektion  . . . . . . . . . . . . .  418
                                                                                             20.4   Häufige Komplikationen und
                                                                                                    Lösungsmöglichkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  425

                                                                                                                                                                                   XI
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21     PHARMAKOLOGIE                                                                           25.9   Spezielle traumatologische Notfallsituationen . . .  540
       JÜRGEN LUXEM, ANDREAS LOBMÜLLER. . . . . . . . . . 429
21.1   Allgemeine Pharmakologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  430
                                                                                               26     NEUROLOGISCHE NOTFÄLLE
21.2   Spezielle Pharmakologie  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  436                        JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 543
                                                                                               26.1   Bewusstseinsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  544
22     KARDIO­ZIRKULATORISCHE NOTFÄLLE                                                         26.2   Ischämischer Insult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  545
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 461            26.3   Hämorrhagischer Insult  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  548
22.1   Herzinsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  462         26.4   Epileptische Krampfanfälle und Epilepsien  . . . . . .  550
22.2   Arteriosklerose  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  463         26.5   Bandscheibenvorfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  553
22.3   Koronare Herzkrankheit (KHK) . . . . . . . . . . . . . . . . .  464
22.4   Entzündliche Herzerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . .  465
                                                                                               27     GYNÄKOLOGISCHE NOTFÄLLE UND GEBURTSHILFE
22.5   Akutes Koronarsyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  466                         JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 555
22.6   Kardiales Lungenödem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  470                 27.1   Erkrankungen und Verletzungen
22.7   Hypertone Krise/hypertensiver Notfall . . . . . . . . . .  472                                 im Genitalbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  556
22.8   Vasovagale Synkope/Orthostase  . . . . . . . . . . . . . .  473                         27.2   Komplikationen während der Schwangerschaft . . .  559
22.9   Gefäßverschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  474             27.3   Geburtshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  565

23     RESPIRATORISCHE NOTFÄLLE                                                                28     PÄDIATRISCHE NOTFÄLLE
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479                   JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 573
23.1   COPD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  480   28.1   Entwicklung und Altersperioden . . . . . . . . . . . . . . .  574
23.2   Asthma bronchiale  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  482             28.2   Ersteinschätzung in Notfallsituationen . . . . . . . . . .  574
23.3   Pneumonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  484        28.3   Anatomische und physiologische Besonderheiten                               576
23.4   Aspiration und Bolusverlegung . . . . . . . . . . . . . . . .  485                      28.4   Respiratorische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  578
23.5   Hyperventilationssyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  487                   28.5   Exsikkose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  583
                                                                                               28.6   Fieberkrampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  583

24     AKUTES ABDOMEN UND METABOLISCHE NOTFÄLLE                                                28.7   Beinahe-Kindstod und plötzlicher Kindstod . . . . . .  584
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489            28.8   Kindesmisshandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  585
24.1   Akutes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  490
24.2   Gastrointestinale Blutungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . .  497                   29     NEPHROLOGISCHE UND UROLOGISCHE NOTFÄLLE
24.3   Hohlorganverschlüsse (Koliken)  . . . . . . . . . . . . . . .  499                             JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589
24.4   Entzündungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  502           29.1   Niereninsuffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  590
24.5   Gefäßerkrankungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  503               29.2   Nieren- und Harnleiterkolik  . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  593
24.6   Metabolische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  505              29.3   Harnverhalt (Ischurie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  595
                                                                                               29.4   Akutes Skrotum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  597

25     TRAUMATOLOGISCHE NOTFÄLLE                                                               29.5   Verletzungen der Niere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  599
       BENJAMIN LORENZ, JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . 515
25.1   Verletzungen des Bewegungsapparats . . . . . . . . . .  516                             30     AUGEN- UND HNO-NOTFÄLLE
25.2   Verletzungen der Wirbelsäule . . . . . . . . . . . . . . . . .  519                            JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 603
25.3   Schädel-Hirn-Trauma  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  524               30.1   Augennotfälle  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  604
25.4   Verletzungen des Brustkorbs (Thoraxtrauma) . . . .  528                                 30.2   HNO-Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  610
25.5   Verletzungen des Bauchraums
       (Abdominaltrauma) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  533              31     PSYCHIATRISCHE NOTFÄLLE
25.6   Verletzungen des Beckens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  534                          JÜRGEN LUXEM, DENNIS LENTZ (31.6) . . . . . . . . . . . 615
25.7   Polytrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  536       31.1   Erstkontakt und Ersteinschätzung . . . . . . . . . . . . . .  616
25.8   Einklemmungstrauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  537                 31.2   Syndromorientierte Akutzustände  . . . . . . . . . . . . .  617

XII
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I nhaltsverzeichnis

31.3   Hirnorganisches Psychosyndrom (HOPS) . . . . . . . .  620                               G         ZUSAMMENARBEIT IN GRUPPEN UND TEAMS
31.4   Depression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  622       38        TEAM UND TEAMENTWICKLUNG
31.5   Suizidalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  623               ANDREAS FROMM. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 703
31.6   Zwangsmaßnahmen gegen Patienten und Unter-                                              38.1      Teamentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  704
       bringung von psychisch Kranken . . . . . . . . . . . . . . .  624                       38.2      Gestaltung der Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . .  705
                                                                                               38.3      Crew-Resource-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . .  706
32     TOXIKOLOGISCHE NOTFÄLLE                                                                 38.4      Entscheidungsfindung  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  708
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 627            38.5      Gefühle, Spannungen und Konflikte . . . . . . . . . . . .  709
32.1   Allgemeine Toxikologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  628
32.2   Beurteilung und Behandlungsmaßnahmen  . . . . . .  630                                  39        ZUSAMMENARBEIT MIT DRITTEN
32.3   Spezielle Vergiftungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  634                         TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 711
                                                                                               39.1      Umgang mit anderen Berufen
                                                                                                         des Gesundheitswesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  712
33     THERMISCHE NOTFÄLLE
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 639            39.2      Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Luft-
                                                                                                         rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  714
33.1   Wärmeregulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  640
                                                                                               39.3      Zusammenarbeit mit weiteren Fachdiensten . . . . .  716
33.2   Hitzeerkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  642
33.3   Verbrennungen  . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  644
33.4   Kälteschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  649         H         QUALITÄTSSTANDARDS
33.5   Strom- und Blitzunfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  652              40        QUALITÄTSMANAGEMENT
                                                                                                         TOBIAS SAMBALE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 723
                                                                                               40.1      Grundbegriffe des Qualitätsmanagements . . . . . . .  724
34     ERTRINKUNGS- UND TAUCHNOTFÄLLE
                                                                                               40.2      Qualitätsmanagementsysteme . . . . . . . . . . . . . . . .  726
       JÜRGEN LUXEM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 657
                                                                                               40.3      Qualitätsmanagement im Rettungsdienst  . . . . . . .  728
34.1   Ertrinkungsunfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  658
34.2   Tauchnotfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  662
                                                                                               41         STANDARDISIERTE KURSKONZEPTE UND
                                                                                                         ­KURSSYSTEME
F      KOMMUNIKATION UND INTERAKTION                                                                      FRANK FLAKE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733
35     KOMMUNIKATION UND INTERAKTION MIT                                                       41.1      Einheitliches Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  734
       PAT IE NT E N U N D W E IT E RE N EINSATZ
                                                                                               41.2      Kursstruktur Provider-(Anwender-)Kurs  . . . . . . . . .  736
       BETEILIGTEN
       ALEXANDER STÖTEFALKE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 671                     41.3      Kursstruktur Instruktorenkurs . . . . . . . . . . . . . . . . .  736

35.1   Grundlagen der Kommunikation  . . . . . . . . . . . . . . .  672                        41.4      Vor- und Nachteile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  737

35.2   Interaktion mit Patienten und weiteren Einsatz-
       beteiligten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  674      ANHANG
                                                                                               ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 740
36     STRESS UND EINSATZ­FOLGEBELASTUNGEN                                                     FREMDWÖRTERVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 744
       ALEXANDER STÖTEFALKE. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 681                     LITERATURVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747
36.1   Stress . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  682   ABBILDUNGSNACHWEIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 750
36.2   Einsatzfolgebelastungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  685                  INTERNET-ADRESSEN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 752
36.3   Psychische Erste Hilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  687             REGISTER. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 753

37     STERBEN UND TOD IM RETTUNGSDIENST
       ALEXANDER STÖTEFALKE (37.1 UND 37.2),
       JÜRGEN LUXEM (37.3). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 691
37.1   Umgang mit sterbenden Personen  . . . . . . . . . . . . .  692
37.2   Umgang mit trauernden Personen . . . . . . . . . . . . . .  692
37.3   Todesfeststellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  694

                                                                                                                                                                                        XIII
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A
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BERUFSFELD
                    NOTFALLRET TUNG UND
                     KRANKENTRANSPORT

           1        EINFÜHRUNG IN DAS BERUFSFELD RETTUNGSDIENST ­    ­3

           2        ORGANISATION DES RETTUNGSDIENSTES­              ­ 19

0005258273.INDD 1                                                          2/17/2022 12:41:39 PM
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                              EINFÜHRUNG IN
                             DAS BERUFSFELD
                             RET TUNGSDIENST
                                      Andreas Fromm (1.1–1.2), Jürgen Luxem (1.3, 1.5), Dennis Lentz (1.4)

           1.1      TÄTIGKEITSFELDER IM                                  1.3.2
                                                                         1.3.3
                                                                                    Probleme im Lernprozess/Lernhilfen
                                                                                    Prüfungen und Prüfungsangst
                                                                                                                             9
                                                                                                                            11
                    RETTUNGSDIENST                                  4
                                                                         1.3.4      Fortbildung und Weiterbildung           13
           1.1.1    Notfallrettung und Krankentransporte            4
           1.1.2    Wachaufgaben                                    6
           1.1.3    Weitere Einsatzbereiche                         6    1.4        BERUFSRECHTLICHE REGELUNGEN             14
           1.1.4    Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst            6

                                                                         1.5        ARBEITSSCHUTZ                           14
           1.2      ETHISCHE GRUNDLAGEN                             7
                                                                         1.5.1      Organisation von Arbeitsschutz          14
           1.2.1    Moral und Ethik                                 7    1.5.2      Arbeitsmedizinische Vorsorge            15
           1.2.2    Medizinethische Prinzipien                      8    1.5.3      Schutzimpfungen                         16
           1.2.3    Patientenverfügungen                            8    1.5.4      Gesetzliche Unfallversicherungsträger   16

           1.3      GRUNDLAGEN DES LERNENS                          8
           1.3.1    Was ist Lernen?                                 8

0005258273.INDD 3                                                                                                                2/17/2022 12:41:39 PM
1                              E inführung in das B erufsfeld R ettungsdienst

                                 FALLBEISPIEL
                    Sie kommen zum Dienstbeginn Ihres ersten Praktikumstags            ob alles passe. Nachdem Sie sich umgezogen haben, bietet
                    auf eine Rettungswache, an der zwei Rettungswagen und ein          er Ihnen einen Kaffee an und fasst ein wenig zusammen, was
                    Notarzteinsatzfahrzeug stationiert sind. Gerade als Sie sich       nun auf Sie zukommt. Zunächst würden Sie gemeinsam das
                    den anwesenden Teams vorstellen möchten, wird ein Alarm            Fahrzeug checken, danach würden ein paar Reinigungsaufga-
                    ausgelöst. RTW und NEF werden zu einer Person mit Bewusst-         ben anstehen. Auch übergibt er Ihnen einen Melder mit der
                    seinsstörung gerufen. Die Kollegen nicken Ihnen freundlich         Bitte, sich sofort zum Fahrzeug zu begeben, wenn der Alarm
                    zu, einer stellt sich im Vorbeigehen kurz vor. Sie merken          ausgelöst wird. Er gibt Ihnen noch den Rat, auch weiterhin zu
                    aber, dass es Ihnen schwerfällt, all die Eindrücke auf einmal      versuchen, sich bei jedem einzelnen Kollegen vorzustellen,
                    zu verarbeiten, sodass Sie sich schon kurz darauf nicht mehr       möglichst kontinuierlich Fragen zu stellen und stets Lerneifer
                    an den Namen erinnern.                                             an den Tag zu legen. Da die Zeit im Wachenpraktikum nur
                    Ein Kollege des anderen RTWs stellt sich Ihnen nochmal in          begrenzt ist, müsse jeder Auszubildende möglichst viel
                    Ruhe vor und berichtet, dass Ihre Einsatzkleidung bereits in       Eigenantrieb mitbringen, um sich anständig auf die Prüfung
                    Ihren Spind gelegt wurde. Sie sollten aber nochmal schauen,        und das Berufsleben vorbereiten zu können.

                                 LERNZIELE
                    • Die Begriffe Notfallrettung und Krankentransport unter-          • Lösungswege für ethische Fragestellungen im Rettungs-
                      scheiden                                                           dienst aufzeigen
                    • Unterschiedliche Einsatzbereiche von Rettungssanitätern          • Die Strukturen des Lernens erfassen
                      kennenlernen                                                     • Fortbildung von Weiterbildung unterscheiden
                    • Einen Überblick über verschiedene Einsatzarten im Ret-           • Die zentrale Bedeutung von Wissen und Qualifikation ver-
                      tungsdienst gewinnen                                               stehen
                    • Einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen im Rettungs-           • Die berufsrechtlichen Regelungen des Rettungsdienstes
                      dienst gewinnen                                                    kennen
                    • Ethische Fragestellungen im Rettungsdienst benennen              • Die arbeitsmedizinische Vorsorge und ihre Organisation
                    • Die Begriffe Ethik und Moral erläutern                             kennen
                    • Die Prinzipien der Autonomie, des Nichtschadens, der Für-        • Den Wert und Sinn von Schutzimpfungen verstehen
                      sorge, der Gerechtigkeit, der Achtung der Menschenwürde          • Die Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung kennen
                      und der Wahrhaftigkeit kennen

                    1.1 Tätigkeitsfelder im                                            • Übergabe an das Krankenhaus und Dokumentation des
                                                                                         Einsatzes
                    Rettungsdienst                                                     • Herstellen der Einsatzbereitschaft
                    1.1.1 Notfallrettung und Krankentransporte                         Bei bestimmten Notfalleinsätzen entsendet die Rettungsleitstelle
                                                                                       zusätzlich auch einen Notarzt an die Einsatzstelle. Das ist immer
                    Rettungsdienste sind für die Notfallrettung und für Kranken-       dann erforderlich, wenn eine akute Lebensgefahr vorliegt (z. B.
                    transporte zuständig. Diese Einsätze werden von einer Rettungs-    akute Atemnot). Sollte sich der Zustand des Patienten an der
                    leitstelle angenommen und koordiniert.                             Einsatzstelle schlechter darstellen, als es die initiale Alarmierung
                                                                                       andeutete, können Rettungssanitäter immer auch einen Not-
                    Notfallrettung
                    In der Notfallrettung werden Notfallpatienten versorgt. Das sind
                    Patienten, die sich aufgrund einer Verletzung oder einer Erkran-
                    kung aktuell in einem lebensbedrohlichen Zustand befinden
                    oder deren Zustand sich innerhalb kürzester Zeit verschlechtern
                    kann.
                       Zu den Aufgaben des Rettungsdienstes während eines Notfall-
                    einsatzes gehören (➔ Abb. 1.1):
                    • Beurteilung der Einsatzstelle, Eigenschutz und Kommunika-
                       tion mit der Leitstelle
                    • Untersuchung, Beurteilung und Überwachung des Patienten-
                       zustands
                    • Durchführung von einfachen und erweiterten Behandlungs-
                       maßnahmen
                    • Betreuung und Beratung von Patienten
                    • Auswahl einer geeigneten Zielklinik und fachgerechter Trans-
                                                                                       Abb. 1.1 Rettungsdienstmitarbeiter im Einsatz: Anamnese, Diagnostik
                       port                                                            und daraus abgeleitete Behandlung an der Einsatzstelle [W929]

                    4

0005258273.INDD 4                                                                                                                                      2/17/2022 12:41:40 PM
1 . 1 T ätigkeitsfelder im R ettungsdienst                                                                       1
           arzt nachfordern. Notärzte werden meist „bodengebunden“ mit           Transportart                      Erläuterung
           einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) oder einem Notarztwa-
                                                                                Einweisung        Transport von Patienten zu einer stationären
           gen (NAW) an die Einsatzstelle gebracht. In bestimmten Fällen                          klinischen Behandlung, die von einem Arzt
           kann der Notarzt aber auch „luftgebunden“ mit einem Rettungs-                          angeordnet worden ist
           hubschrauber (RTH) an die Einsatzstelle gebracht werden. Je          Entlassung        Transport von Patienten in das häusliche Umfeld
           nach Patientenzustand nimmt der Notarzt an der Einsatzstelle                           nach einer stationären Behandlung in einer
           nur eine Behandlung vor oder er begleitet den Patienten bis ins                        Klinik
           Krankenhaus.                                                         Konsilfahrt       Transport von Patienten zu einer ambulanten
              Der Begriff Notfalleinsatz lässt denken, dass hier immer um                         Untersuchung bei einem Facharzt während einer
           „Leben und Tod“ geht. Tatsächlich befindet sich aber nur ein                           stationären Behandlung
           kleiner Teil der Patienten in einem lebensbedrohlichen Zustand.      Verlegung         Transport von Patienten von einer Klinik in
           Ein großer Teil der Notfalleinsätze des Rettungsdienstes entpup-                       eine andere Klinik während einer stationären
                                                                                                  Behandlung
           pen sich vor Ort als psychosoziale Notlagen, bei denen keine aku-
           te Erkrankung oder Verletzung im Mittelpunkt steht, sondern          Hospizfahrt       Transport von Patienten ohne Heilungschancen
                                                                                                  in eine Hospizeinrichtung
           vielmehr die Hilflosigkeit des Anrufenden. Bei Einsätzen dieser
           Art sind vor allem eine einfühlsame Betreuung und eine umfas-        Tab. 1.1 Formen von Krankentransporten
           sende Beratung des Patienten wichtig. Oftmals ist hier dann auch
           kein Transport in ein Krankenhaus erforderlich. Darüber hinaus
                                                                                nahmen durch. Jeder Rettungsdienst verfügt über einen Desin-
           kommt es immer wieder zu Fehleinsätzen durch Telefonstreiche
                                                                                fektor. Dabei handelt es sich um einen speziell weitergebildeten
           oder wenn sich der Patient vor Eintreffen des Rettungsdienstes
                                                                                Mitarbeiter, der das Hygienekonzept verfasst und die Einhaltung
           bereits von der Einsatzstelle entfernt hat.
                                                                                der Desinfektionsmaßnahmen kontrolliert. Rettungssanitäter
                                                                                können, nach erfolgreicher Teilnahme an der Weiterbildung, für
           Krankentransport
                                                                                diese Aufgabe eingesetzt werden.
           Bei einem Krankentransport werden Patienten transportiert, die          In Deutschland wird zudem flächendeckend ein Luftret-
           sich absehbar nicht in Lebensgefahr befinden, aber eine Betreu-      tungssystem vorgehalten. Hier kommen Rettungshubschrau-
           ung durch Fachpersonal benötigen (sog. Qualifizierter Kranken-       ber (RTH) und Intensivtransporthubschrauber (ITH) zum
           transport). Für die Durchführung eines Krankentransports gibt        Einsatz. Die Besatzung dieser Einsatzmittel setzt sich aus Pilot,
           es unterschiedliche Anlässe (➔ Tab. 1.1).                            Notarzt und Notfallsanitäter zusammen. Gründe für den Einsatz
              Liegendtransporte, bei denen keine Betreuung durch Fach-          eines Hubschraubers sind vor allem:
           personal erforderlich ist, sind hingegen keine Krankentransporte     • Schneller Transport über große Distanzen
           und werden von Unternehmen der Fahrgastbeförderung durch-            • Schonender Transport (z. B. bei Wirbelsäulenverletzungen)
           geführt (sog. Nichtqualifizierter Krankentransport).                 • Schnelle Zuführung des Notarztes im ländlichen Raum

               ACHTUNG                                                              MERKE
               Auch während eines Krankentransports kann sich der
               Zustand von Patienten plötzlich verschlechtern. Rettungssa-          Die meisten Rettungs- und Intensivtrabsporthubschrauber
               nitäter müssen während des gesamten Transports wachsam               fliegen nur tagsüber, also von Sonnenaufgang bis Sonnen-
               sein, um auf plötzliche Verschlechterungen reagieren zu              untergang. Nachtflüge können in manchen Regionen nur
               können.                                                              mit längerer Vorlaufzeit organisiert werden.

           Eine Sonderform des Verlegungstransports ist der Intensiv-           Erkrankt oder verletzt sich ein Patient im Ausland oder an
           transport. Dabei handelt es sich um Transporte von Patienten,        seinem Urlaubsort, kann es erforderlich werden, ihn in sei-
           die auf einer Intensivstation überwacht und behandelt werden.        ne Heimat zu verlegen. Diese Art von Transporten wird auch
           Der häufigste Anlass für einen Intensivtransport ist die Verlegung   als Rückholtransport bezeichnet. Rückholtransporte können
           in eine Spezialklinik. Intensivtransporte werden in der Regel        boden- oder luftgebunden erfolgen.
           von einem (Not-)Arzt begleitet. Überwachung und Behandlung              Einsatzstellen mit einer Vielzahl verletzter Menschen wer-
           müssen auch während des Transports lückenlos fortgesetzt wer-        den auch als Massenanfall von Verletzen (MANV) bezeichnet
           den, weshalb für diese Transporte meist besonders ausgestattete      (➔ 6.2). Hier kommt den zuerst eintreffenden Einsatzkräften
           Fahrzeuge (Intensivtransportwagen) mit intensivmedizinisch           eine besondere Bedeutung zu. So schnell wie möglich muss die
           geschultem Rettungsdienstpersonal eingesetzt werden. Ret-            Anzahl der verletzten Personen bestimmt werden. Durch das
           tungssanitäter übernehmen hier die Aufgabe des Fahrers.              Prinzip der Vorsichtung bestimmen Rettungsdienstmitarbeiter
              Sowohl bei Notfalleinsätzen als auch bei Krankentranspor-         den Schweregrad der Verletzungen. Das wird jeweils durch eine
           ten können die Patienten ansteckende Erkrankungen haben.             Farbe gekennzeichnet. Durch eine präzise Rückmeldung an die
           In diesen Fällen werden die Einsätze zusätzlich als Infektions-      Leitstelle kann die erforderliche Menge an Einsatzkräften alar-
           transporte gekennzeichnet. Das Rettungsdienstpersonal legt           miert werden. Die Einsatzleitung übernehmen in diesen Fällen
           hier zusätzliche Schutzkleidung (z. B. Infektionsschutzoverall)      der Leitende Notarzt (LNA) und der Organisatorische Leiter
           an und führt nach dem Einsatz geeignete Desinfektionsmaß-            Rettungsdienst (OrgL-Rett). Der OrgL-Rett ist ein erfahrener

                                                                                                                                                    5

0005258273.INDD 5                                                                                                                                       2/17/2022 12:41:40 PM
1                               E inführung in das B erufsfeld R ettungsdienst

                    Mitarbeiter des Rettungsdienstes mit einer entsprechenden              Die Industrie sucht im Bereich der Medizinprodukte vielfach
                    ­Weiterbildung, der zusammen mit dem LNA die Maßnahmen              Praktiker, welche im Vertrieb oder in der Beratung ihre Praxis-
                     bei solchen Großschadenslagen koordiniert.                         erfahrungen einbringen.
                        Bestimmte Einsatzstellen erfordern Fachleute für die Beurtei-
                     lung von Gefahren, die Eigensicherung und die Rettung des          1.1.4 Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst
                     Patienten. Für die Berg-, Wasser- und Höhlenrettung gibt es
                     deshalb speziell ausgebildete Einheiten, die den Rettungsdienst    Rettungssanitäter haben im Einsatzdienst keine im Vorfeld klar
                     unterstützen. Die Einsatzkräfte dieser Spezialeinheiten verfügen   bestimmbare Arbeitsumgebung. Die Arbeit kann im Freien,
                     oftmals auch über eine medizinische Qualifikation, z. B. zum       in Räumen oder im jeweiligen Rettungsmittel stattfinden.
                    Rettungssanitäter.                                                  Rettungssanitäter können somit in allen erdenklichen Umge-
                                                                                        bungen tätig werden: Autobahn, Sauna, Arztpraxis, Baggersee,
                                                                                        Luxusvilla, Pflegeheim, im öffentlichen Raum etc. (➔ Abb. 1.2).
                    1.1.2 Wachaufgaben                                                  Das ist gleichermaßen reizvoll und herausfordernd. Medizini-
                    Um den reibungslosen Dienstablauf an einer Rettungswache            sche Notfälle ereignen sich in allen sozialen Schichten. Hier ist
                    sicherzustellen, erledigt das Rettungsdienstpersonal in der         ein besonderes Fingerspitzengefühl im Umgang mit bestimm-
                    einsatzfreien Zeit anfallende Wachaufgaben. Je nach Größe           ten Patientengruppen gefragt. Rettungssanitäter erhalten so Ein-
                    und Einsatzaufkommen eines Rettungsdienstes werden einige           blicke in das Leben von Patienten, welche oft unvorbereitet
                    dieser Aufgaben nicht von den im Dienst befindlichen Besat-         mit einer medizinischen Notfallsituation oder einer Krise kon-
                    zungen, sondern von eigens dafür freigestellten Mitarbeitern        frontiert sind. Menschen in Notfallsituationen unter Zeitdruck
                    ausgeführt.                                                         und den Augen der Öffentlichkeit die erforderliche Hilfe zu leis-
                                                                                        ten, kann als sehr erfüllend empfunden werden.
                                                                                           Im Rettungsdienst fehlt die Vorhersagbarkeit der Ereignisse.
                        IM FOKUS
                                                                                        Rettungssanitäter wissen nicht, wann und wo sie zu welchem
                        Aufgaben im Wachalltag einer Rettungswache                      Einsatz alarmiert werden. Um erfolgreich im Rettungsdienst zu
                        • Regelmäßige Überprüfung, Pflege und Instandhaltung            sein, müssen Rettungssanitäter lernen, mit dieser permanenten
                          von Fahrzeugen und Gerätschaften                              Ungewissheit umzugehen.
                        • Routinedesinfektion und Reinigung                                Ein Risiko der Arbeit im Rettungsdienst besteht in den typi-
                        • Dienstplanung und Annahme von Krankmeldungen                  schen Berufskrankheiten. Hierzu zählen Wirbelsäulenerkran-
                        • Materialbestellung und Lagerwirtschaft                        kungen durch schweres Heben und Tragen und die Ansteckung
                        • Praxisanleitung von Auszubildenden                            durch Infektionen. In Einsätzen können Rettungssanitäter auf
                        • Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen
                                                                                        vielfältige Gefahrensituationen treffen:
                                                                                        • Infektionskrankheiten (die erst nach dem Einsatz bekannt
                    Überall, wo Medizinprodukte vorgehalten und eingesetzt                 werden)
                    werden (z. B. Beatmungsgeräte), muss eine beauftrage Person         • Gefährliche Verkehrssituationen
                    (MPG-Beauftragter) bestimmt werden. MPG-Beauftragte sind            • Sich irrational verhaltende Patienten
                    insbesondere für die regelmäßige Wartung der Medizingeräte          • Angriffe auf Rettungsfachpersonal
                    und die Einweisung der Kollegen in deren Benutzung zustän-          • Wetterlagen aller Art
                    dig. Rettungssanitäter können, nach erfolgreicher Teilnahme         • Feuer, gefährliche Stoffe, Explosionen, Strom
                    an der Weiterbildung, für diese Aufgabe eingesetzt werden.

                    1.1.3 Weitere Einsatzbereiche
                    Über die genannten Einsatzbereiche hinaus werden Rettungs-
                    sanitäter von privaten Unternehmen auch als Betriebssanitäter
                    bei Großbaustellen beschäftigt. Neben der Versorgung von Not-
                    fällen sind Rettungssanitäter hier oft auch für den allgemeinen
                    Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zuständig.
                       Die Hilfsorganisationen betreiben Hausnotruf- und medizi-
                    nische Transportdienste. Rettungssanitäter sind hier als Dis-
                    ponenten in den entsprechenden Leitstellen oder als Fahrer und
                    Einsatzkraft gefragt. Hausnotrufdienste rücken aus, wenn hilfe-
                    bedürftige Menschen in ihrer Wohnung einen Alarm ausgelöst
                    haben (z. B. nach einem Sturz). Medizinische Transportdienste
                    befördern Blutkonserven, medizinisches Probenmaterial oder
                    Organe für eine Transplantation.
                       Krankenhäuser beschäftigen Rettungssanitäter in zahlreichen
                    Bereichen, wie den Zentralen Notaufnahmen (ZNA) oder dem
                    Patiententransportdienst.                                           Abb. 1.2 Auch der Einsatz und die Arbeit im öffentlichen Raum, z.B. bei
                                                                                        der Versorgung von Obdachlosen, gehört zu den Aufgaben des Rettungs-
                                                                                        dienstes. [J787]

                    6

0005258273.INDD 6                                                                                                                                         2/17/2022 12:41:40 PM
1 . 2 E thische G rundlagen                                                                      1
           • Körperausscheidungen von Patienten                                       – Hinzu kommen verschiedene organisatorische und
           • Aggressive Desinfektionsmittel                                             administrative Aufgaben an der Rettungswache.
           Darüber hinaus kann die Arbeit im Schichtdienst das Auftreten         Auch die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst sind
           von familiären Problemen, Ess- oder Schlafstörungen und Alko-         etwas Besonderes:
           holismus begünstigen. Belastende Einsatzsituationen können            • Die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst sind sehr
           zu psychischen Problemen führen.                                        speziell und werden teilweise als belastend und teil-
                                                                                   weise als erfüllend empfunden.
                                                                                 • Belastende Aspekte können sein:
               MERKE                                                               – Keine klar umrissene Arbeitsumgebung
                                                                                   – Zeitdruck und Schichtarbeit
               Wer lange glücklich und gesund im Rettungsdienst                    – Spezielle Gefährdungen (z. B. Infektionsgefahren)
               arbeiten will, achtet auf ausgewogenen Ernährung und              • Erfüllende Aspekte können sein:
               sportlichen Ausgleich, um die (Rücken-)Muskulatur und               – Sehr autonomes Arbeiten
               die Kondition zu stärken und für mentale und emotionale             – Einmalige Einblicke in fremde Lebenswelten
               Entspannung zu sorgen. Nach belastenden Einsatz-                    – Gemeinschaftsgefühl und Teamarbeit
               situationen gibt es immer Angebote zur professionellen
               Aufarbeitung.

                                                                              1.2 Ethische Grundlagen
           Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung bestehen für
           Rettungssanitäter einerseits „horizontal“, also durch Qualifika-
                                                                              1.2.1 Moral und Ethik
           tion für die verschiedenen Arbeitsbereiche. Andererseits kann      Die Begriffe Moral und Ethik sind eng miteinander ver-
           auch eine „vertikale“ Weiterentwicklung angestrebt werden.         knüpft. Die Moral beschreibt das System der Werte und
           Hier sind vor allem die (verkürzte) Ausbildung zum Notfallsa-      Normen, nach denen verschiedene Gruppen (z. B. Familien,
           nitäter und das Angebot an speziellen Studiengängen in den         Berufsgruppen, aber auch Gesellschaften) – handeln und
           Bereichen (Gesundheits-)Management oder Medizinpädago-             zusammenleben. Ethik ist hingegen eine übergeordnete phi-
           gik zu nennen.                                                     losophische Disziplin und kann demnach als Wissenschaft
                                                                              der Moral verstanden werden. Sie setzt sich systematisch und
                                                                              theoretisch fundiert mit den moralischen Prinzipien einer
               IM FOKUS                                                       Gruppe auseinander und stellt diese immer wieder auf den
               Tätigkeitsfeld und Arbeitsbedingungen                          Prüfstand. Ethische Fragestellungen können jedoch nicht mit
               • Tätigkeitsfelder sind konkrete fachliche Gebiete, in         „richtig“ oder „falsch“ beatwortet werden. Wichtig ist die
                 denen Menschen arbeiten. Sie unterscheiden sich von          genaue Begründung, die den Einzelnen zu seiner Entschei-
                 Berufsfeldern, die etwas allgemeiner gehalten sind.          dung geführt hat.
               • Einsatzbereiche bzw. Tätigkeitsfelder für Rettungssani-
                 täter sind:
                 – Notfallrettung und Krankentransport:                           DEFINITION
                    – Originärer Einsatzbereich im Rahmen der Berufs-
                      ausbildung                                                 Die Moral umfasst Werte und Normen, auf deren Grundla-
                 – Hausnotruf- und medizinischer Transportdienst:                ge bestimmte Personengruppen ihr Handeln begründen.
                    – Tätigkeit als Disponent in den entsprechenden              Ethik ist die Wissenschaft der Moral. Sie stellt die jeweili-
                      Leitstellen                                                gen Werte und Normen auf den Prüfstand und sucht nach
                    – Transport von Blutkonserven, Transplantaten etc.           gutem, gerechtem und menschenwürdigem Handeln.
                 – Großbetriebe:
                    – Als Betriebssanitäter (Weiterbildung i. d. R. not-
                                                                              Rettungssanitäter sollten ihre Arbeit an den Prinzipien der
                      wendig)
                 – Krankenhäuser:                                             medizinischen Ethik ausrichten. Das Prinzip der Autonomie
                    – z. B. in der Zentralen Notaufnahme oder im Patien-      beschreibt die Freiheit des Patienten, sich für oder gegen eine
                      tentransportdienst                                      Behandlung entscheiden zu können. Wenn Patienten sich gegen
                 – Medizintechnikindustrie:                                   eine medizinisch erforderliche Behandlung oder einen Transport
                    – z. B. im Vertrieb oder für Beratungsaufgaben            aussprechen, müssen sie über die Risiken dieser Entscheidung
               • Jedes Tätigkeitsfeld hat verschiedene Arbeitsbedingun-       hinreichend aufgeklärt werden. Das kann die Nachforderung
                 gen, Abläufe und ganz spezifische Vor- und Nachteile.        eines Notarztes erforderlich machen. Rettungskräfte müssen
               • Das Tätigkeitsfeld, in dem Rettungssanitäter am häufigs-     es aber auch aushalten können, dass Patienten sich nach einer
                 ten arbeiten, sind Notfallrettung und Krankentransport.
                                                                              umfangreichen Aufklärung gegen eine erforderliche Maßnahme
                 – Neben der Bearbeitung verschiedener Einsatzarten,
                                                                              aussprechen.
                    etwa einem Entlassungstransport, einem Notfall-
                    einsatz oder einem Intensivtransport, müssen noch
                    weitere Aufgaben verrichtet werden.
                    – Die Einsatzmittel müssen geprüft, gepflegt und
                      einsatzbereit gehalten werden.

                                                                                                                                                 7

0005258273.INDD 7                                                                                                                                    2/17/2022 12:41:40 PM
1                               E inführung in das B erufsfeld R ettungsdienst

                                          Auto-       Nicht-       Für-     Gerechtig-      Rettungs-
                           Patient
                                          nomie      schaden      sorge        keit         sanitäter         Abb. 1.3 Medizinethische Prinzipien als
                                                                                                              handlungsleitende Grundlage in der Beziehung
                                                                                                              zwischen Patient und Rettungssanitäter (nach
                                                                                                              Beauchamp & Childress 2013. [P104][L231]

                    1.2.2 Medizinethische Prinzipien                                         MERKE
                    ➔   Abb. 1.3                                                             Patientenverfügungen
                    •   Das Prinzip des Nichtschadens beschreibt, dass eine                  • Eine Patientenverfügung drückt den Willen eines
                        Behandlung dem Patienten nutzen und keinen weiteren Scha-              Patienten aus für den Fall, dass er diesen nicht mehr frei
                        den herbeiführen soll.                                                 äußern kann.
                    •   Rettungssanitäter sollten ihre Arbeit zudem so ausrich-              • Eine Vorsorgevollmacht regelt, wer den Patienten in
                        ten, dass der Wille, den Menschen helfen zu wollen, im                 bestimmten Aspekten der Lebensführung rechtlich ver-
                        ­Mittelpunkt steht. Diese Haltung beschreibt das Prinzip der           treten soll.
                         Fürsorge.                                                           • Liegt keine Patientenverfügung vor, ist der mutmaßliche
                    •    Zudem sollte das Prinzip der Gerechtigkeit berücksichtigt             Wille entscheidend.
                         werden. Das bedeutet, dass alle Patienten gleichbehandelt
                         werden sollen, unabhängig von ihrer Herkunft, Sexualität,
                         Religion etc.                                                   Der enorme Zeitdruck in Notfallsituationen ist ein großes Prob-
                    •    In Notfallsituationen kann es vorkommen, dass Patienten die     lem bei der praktischen Umsetzung von Patientenverfügungen
                         Kontrolle über Teile ihres Körpers verlieren. Rettungssani-     im Rettungsdienst. Die inhaltliche und formale Prüfung einer
                         täter sollten dem Prinzip der Menschenwürde folgen und          Verfügung durch den Notarzt nimmt einige Zeit in Anspruch.
                         mit einem angemessenen Verhalten die Würde des Patienten        Verzögerungen bei der Patientenversorgung können erhebliche
                         wahren. So werden entkleidete Patienten möglichst zugedeckt     Auswirkungen haben. Deshalb gelten hier zunächst die folgen-
                         und nicht entblößt gelagert.                                    den Grundsätze:
                    •   Das Prinzip der Wahrhaftigkeit beschreibt, dass Rettungs-        • Im Zweifel für das Leben
                        sanitäter mit ihren Patienten bedingungslos ehrlich und          • Fragen werden später gestellt.
                        aufrichtig umgehen sollten.                                      • Ein Irrtum im Hinblick auf das Leben ist erträglicher als ein
                                                                                           Irrtum im Hinblick auf den Tod.
                         MERKE
                                                                                         • Eingeleitete Maßnahmen können auch später noch, nach
                                                                                           kritischer Prüfung, wieder beendet werden.
                         Prinzipien-Modell der medizinischen Ethik
                         • Prinzip der Autonomie: Respekt gegenüber dem Willen               MERKE
                           des Patienten
                         • Prinzip des Nichtschadens: Behandlung darf Patienten              Rettungssanitäter können in Notfallsituationen zunächst
                           nicht weiter schaden                                              lebensrettende Maßnahmen durchführen, auch wenn eine
                         • Prinzip der Fürsorge: Selbstverständnis, Menschen                 Patientenverfügung vorliegt. Dieses Vorgehen ist ethisch
                           helfen zu wollen                                                  und rechtlich legitimiert.
                         • Prinzip der Gerechtigkeit: gleiche Behandlung aller
                           Patienten
                         • Prinzip der Achtung der Menschenwürde: z. B. bei
                           Kontrollverlust über den Körper
                         • Prinzip der Wahrhaftigkeit: ehrliches und angemesse-
                                                                                         1.3 Grundlagen des Lernens
                           nes Auftreten                                                 1.3.1 Was ist Lernen?
                                                                                         Unter den Themen, denen sich dieses Buch widmet, findet sich
                                                                                         an erster Stelle ein Kapitel über das Lernen. Die Rettungsdienst-
                    1.2.3 Patientenverfügungen                                           ausbildung wird für Sie mit sich bringen, sehr viel Neues in rela-
                                                                                         tiv kurzer Zeit lernen zu müssen, und zwar so gründlich, dass
                    In einer Patientenverfügung haben Patienten die Möglich-             Sie sich in Einsatzsituationen auf das Gelernte verlassen können.
                    keit, vorsorglich ihren Willen hinsichtlich bestimmter The-          Dieses Kapitel soll Ihnen dabei helfen, indem Sie Grundlegendes
                    rapiemaßnahmen zu formulieren, falls sie selbst nicht mehr           über das Lernen erfahren und einige Tipps zur Lernorganisation
                    entscheidungsfähig sind. Ebenso kann eine Vorsorgevollmacht          erhalten.
                    für Vertrauenspersonen festgelegt werden. Ärzte sind verpflich-
                    tet, den Willen des Patienten bei der Entscheidung über eine
                    Behandlung zu berücksichtigen und zu respektieren.

                    8

0005258273.INDD 8                                                                                                                                     2/17/2022 12:41:40 PM
1 . 3 G rundlagen des L ernens                                                                      1
           Definition                                                            schaftlicher Erkenntnis ist es daher nicht sinnvoll, z. B. mehr als
           Die Frage, was genau eigentlich unter dem Begriff „Lernen“ zu         zehn Nummern oder Namen in einem Anlauf lernen zu wollen.
           verstehen ist, lässt sich nicht leicht beantworten. Es kursieren
           daher annähernd so viele verschiedene Begriffsdefinitionen wie            P R A X I ST I P P
           Lehrbücher. Eine sehr allgemein gehaltene und dadurch brauch-
           bare Definition lautet:                                                   Wie man es schafft, sich 40 verschiedene Notfallmedika-
                                                                                     mente oder 15 Dinge, die für eine Intubation benötigt
                                                                                     werden, zu merken, erfahren Sie im Abschnitt „Lernhilfen“
               DEFINITION                                                            (➔ 1.3.2).

               Lernen ist eine Verhaltensänderung infolge zuvor gemach-
               ter Erfahrungen.                                                  Die dauerhafte Gedächtnisebene ist das Langzeitgedächtnis.
                                                                                 Informationen, die hier gespeichert werden, bleiben für sehr lan-
                                                                                 ge Zeit – in vielen Fällen sogar ein Leben lang – vorhanden und
           Diese Definition beschreibt allgemein, was bei jeder Art von Ler-
                                                                                 mit mehr oder weniger großem Aufwand abrufbar. Die Kapazität
           nen passiert: Ein Mensch macht eine Erfahrung, das heißt eine
                                                                                 des Langzeitgedächtnisses ist nahezu unbegrenzt. Entscheidend
           Wahrnehmung in einer bestimmten Situation (etwas Bestimm-
                                                                                 für ein dauerhaftes Behalten von Informationen ist der Übergang
           tes hören, sehen, fühlen). Etwas gelernt wurde genau dann, wenn
                                                                                 aus dem Kurz- in das Langzeitgedächtnis, d. h., die Information
           sich der Betreffende danach in bestimmten Situationen anders
                                                                                 muss über das Kurzzeitgedächtnis gelaufen und als wichtig einge-
           verhält als vorher.
                                                                                 stuft worden sein. Ist die Information interessant, bekannt, wich-
              Ein einfaches Beispiel kann dies erläutern: Sie sind nicht in
                                                                                 tig, durchschaubar, logisch, ästhetisch und motivierend? Je mehr
           der Lage, das Beatmungsgerät aus der neuen Wandhalterung zu
                                                                                 dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, desto schneller und
           lösen, da Sie den Mechanismus der Verriegelung nicht kennen.
                                                                                 dauerhafter geht die Information in das Langzeitgedächtnis über.
           Nun sehen Sie einem kundigen Kollegen bei der Entnahme des
                                                                                    Dabei ist die Aufbereitung der Information für den Lern-
           Geräts zu. Ab jetzt verhalten Sie sich anders: Sie führen die Hand-
                                                                                 prozess entscheidend. Die Information wird wieder vergessen
           griffe so aus, wie Sie es soeben erfahren haben (und entnehmen
                                                                                 werden, wenn man sich nicht erneut an sie erinnert und sie
           erfolgreich und sicher das Gerät). Sie haben etwas gelernt.
                                                                                 wiederholt. Deshalb besteht das Lernen hauptsächlich aus dem
           Das Gedächtnis                                                        Wiederholen, denn so prägen sich die Dinge am besten ein und
                                                                                 werden nicht wieder vergessen.
           Lernen kann nur funktionieren, wenn Informationen im Gehirn
           gespeichert werden können. Diese Funktion des Gehirns wird als        Lernphasen
           Gedächtnis bezeichnet und verfügt über drei Gedächtnisebenen:
                                                                                 Ein Lernprozess benötigt zwei Formen von Lerntätigkeiten, um
           • Sensorisches Gedächtnis
                                                                                 erfolgreich und dauerhaft etwas im Gehirn des Lernenden zu
           • Kurzzeitgedächtnis
                                                                                 bewirken: aufnehmende und ausdrückende Lerntätigkeiten. Es
           • Langzeitgedächtnis
                                                                                 lassen sich daher zwei Phasen des Lernens unterscheiden (➔ Tab.
           Über die Sinne (Sehen, Hören, Riechen, Tasten, Schmecken)
                                                                                 1.2), sozusagen das „Einatmen“ und das „Ausatmen“. Die beiden
           nimmt der Mensch in jeder Sekunde bis zu mehrere Millionen
                                                                                 Phasen des aufnehmenden und ausdrückenden Lernens sollen
           Bit an Information auf. Als Schutz vor Überforderung durch
                                                                                 sich immer wieder abwechseln, um einen optimalen Lernerfolg
           diese Reizflut werden ganz gezielt unwichtige Informationen
                                                                                 zu garantieren.
           vergessen und nur die wichtigen in das Gedächtnis aufgenom-
           men.
              Die erste Gedächtnisebene ist das sensorische Gedächtnis                   Aufnehmende                        Ausdrückende
           mit einer Speicherdauer von maximal 20 Sek. Das sensorische                  Lerntätigkeiten                    Lerntätigkeiten
           Gedächtnis ist für jede Sinneswahrnehmung spezifisch und wird          Betrachten                       Anwenden
           in eine visuelle Wahrnehmung (ikonisches Gedächtnis) und               Beobachten                       Vortragen
           eine auditive Wahrnehmung (echoisches Gedächtnis) unter-               Lesen                            Diskutieren
           teilt.                                                                 Zuhören                          Erklären
                                                                                  Abzeichnen                       Rollen spielen
              In diesen Speicher gelangen zunächst alle Informationen, die
                                                                                  Auswendiglernen                  Aufgaben lösen
           der Mensch bewusst wahrnimmt. Wenige Sekunden nach der
           Betrachtung können noch sehr viele Details wiedergegeben wer-         Tab. 1.2 Lerntätigkeiten und Lernphasen
           den. Nach mehreren Minuten sind nur noch solche Wahrneh-
           mungen erinnerlich, die besonders aufgefallen sind und daher in
           die nächste Gedächtnisebene übergegangen sind.                        1.3.2 Probleme im Lernprozess/Lernhilfen
              Das Kurzzeitgedächtnis ist der „Arbeitsspeicher“ des
           menschlichen Gehirns. Hier werden bis zu einer Dauer von etwa         Lernkanäle
           20 Min. die neuen Informationen gespeichert, die für die aktuel-      Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Lern-
           len Denkprozesse benötigt werden. Die Kapazität des Kurzzeit-         erfolg stark davon abhängt, auf welchem Weg der Lernstoff
           gedächtnisses ist ziemlich genau bekannt. Sie beträgt zwischen        wahrgenommen wird. Die Ergebnisse sind in ➔ Abb. 1.4 dar-
           fünf und neun Einzelinformationen („7 ± 2“). Nach wissen-             gestellt.

                                                                                                                                                  9

0005258273.INDD 9                                                                                                                                      2/17/2022 12:41:40 PM
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