Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria

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Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
04|19

 Revolution 4.0
 Pharma und Biotech
 im Aufbruch ...
 Revolution 4.0
 Pharma and Biotech on the Move ...

       Wenn TeenagerInnen             Dritter Stern für die   Med Uni Graz:
       träumen: Der Cluster           Steiermark als          Diabetesmanagement
       wird 15 Jahre alt              AHA-Referenzregion      im Hochleistungssport
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Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Inhalt
                        03   Vorwort
                        04   Titelstory

                        08   Life Science
                        09   Technologiepark SpaceOne
                        10   Wenn TeenagerInnen
                             träumen …
                        11   MEDICA & Compamed
                        12   ZWT-Frühstück:
                             Female Life Science Power

                                                          04
                        13   Delegationsreise London
                        14
                        15
                             5. INNOlounge
                             CPhI China – Chinesisch                            Willkommen in
    Cluster-News

                        16
                             für Fortgeschrittene
                             Delegationsreise
                             Berlin-Brandenburg
                                                                                „Pharma 4.0“ ...
                        17   Dieser Honig stammt
                             aus unserem Garten
                                                          Personalisierte Therapien führen zu immer kleineren Los-Größen
                        18   Termine                      in der Medikamentenherstellung – und sie führen auch zu immer
                                                          größeren Datenmengen, die intelligent verarbeitet werden müssen.
                        19   Total regional
                        20   Forschung, die
                             unter die Haut geht
                        21   Labor statt Wal-Darm
                        22   #3 Spin-Off Fellowship
                             Projekt ComBioPro                Impressum
                        23   Labor 2020 – Keine Utopie,       INHALTLICHE VERANTWORTUNG:
                             sondern Realität                 Human.technology Styria GmbH
    Unternehmens-News

                                                              Neue Stiftingtalstraße 2 | Eingang B | 1. Stock | 8010 Graz | Austria
                        24   Wachgeküsst aus dem              Dr. Johann Harer, Julia Pirkenau, MA, DI Dr. Elisabeth Jöbstl
                             Dornröschenschlaf...             REDAKTION: Julia Pirkenau, MA
                        25   Diabetes und Spitzensport                   Marie-Theres Zirm, cardamom
                                                                         Franz Zuckriegl, fz Strategie & Kommunikation KGx
                        26   Kraft aus dem Grünen             LAYOUT ÜBERARBEITUNG: Raunigg & Partner GmbH
                        27   Anlagenprophylaxe                SATZ:      wurzinger design
                                                              COVER:     wurzinger design
                             mit Software-Tool piaAI          DRUCK:     Medienfabrik Graz
                        28   Der Netzwerk-Gedanke             AUFLAGE: 3.000 Druck, 650 Verteiler e-Paper
                                                              ERSCHEINUNGSWEISE: mind. vier Mal jährlich
                             fruchtet
                                                              Namentlich gezeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion bzw.
                                                              des Herausgebers wiedergeben. Auf die Hinzufügung der jeweiligen weiblichen
                        29   Insights                         Formulierungen wurde bei geschlechterspezifischen Hinweisen im Sinne der flüs-
                                                              sigen Lesbarkeit und einer angemessenen Sprechqualität zum Teil verzichtet. Alle
                        30   Spotlight: Notube                personalen Begriffe sind sinngemäß geschlechtsneutral, also weiblich und männ-
                        31   Cluster-Unternehmen              lich, zu lesen. Druck- und Satzfehler vorbehalten.
                        32   Forscherin                                                                                    Stand Dezember 2019
                        33   Forscher
                        35   Kommentar
                             Alexander Herzog
                                                                                       QR Code
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                                                                                                                                                 Foto: VTU/Schaftenau

                                                                                       auf Ihrem Smartphone

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Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Vorwort                         preface

                      Johann Harer
                      im Interview
                      Welche Zukunftstechnologien und Innovationen sehen                   What future technologies and innovations do you see
                      Sie im Pharmabereich?                                                coming in the pharma sector?
                      Die Pharmaindustrie befindet sich seit Beginn der 2000er Jah-        The pharmaceutical industry has been in a process of
                      re in einem radikalen Wandel. Die bis dahin gültige Doktrin          radical change since the beginning of the 2000s. The ‘one
                      „one size fits all“, das heißt ein Medikament für ein möglichst      size fits all’ doctrine that was valid until then, that is, the
                      breites Anwendungsgebiet, ist für die meisten neuen Wirk-            creation of one medicine for the broadest possible use,
                      stoffe nicht mehr gültig. Dies ist einerseits dadurch bedingt,       no longer applies to most new drugs. This is partly a re-
                      dass die neueste Generation biologischer Wirkstoffe wesent-          sult of the fact that the newest generation of biological
                      lich teurer ist als dies bei den alten „small molecules“ der Fall    active ingredients is much more expensive than the old
                      war. Andererseits sind wir durch ein besseres Verständnis der        ‘small molecules’. On the other hand, thanks to geno-
                      Genomik und Metabolomik nunmehr in der Lage, neue Wirk-              mics and metabolomics we are now able to develop new
                      stoffe wesentlich gezielter und nebenwirkungsärmer zu ent-           active ingredients that are vastly more specific and with
                      wickeln als in der Vergangenheit. Dieser personalisierte Ansatz      much fewer side-effects than in the past. This personal-
                      hat zur Folge, dass die bisherigen günstigen „Massenmedi-            ized approach means that the cheap ‘mass medicines’ we
                      kamente“ durch gezielt wirkende, hochpreisige „Spezialmedi-          were used to are being replaced by high-priced ‘special
                      kamente“ ersetzt werden. Diese Änderungen haben massive              medicines’. These changes have massive effects on the
                      Auswirkungen auf den Entwicklungs- und Produktionspro-               development and production process of new drugs and
                      zess neuer Wirkstoffe und in weiterer Folge auf das gesamte          consequently on the whole business model of the pharma
                      Geschäftsmodell der Pharmabranche.                                   industry.

                      Wie kann Biotechnologie zu einer nachhaltigen Welt                   How can biotechnology help make the world more sus-
                      beitragen?                                                           tainable?
                      Biotechnologie im Pharmabereich kann wahrscheinlich die              Biotechnology in the pharma industry probably cannot
                      ökologische Bilanz unseres Planeten nicht wesentlich ver-            significantly improve the ecological balance of our planet.
                      bessern. Allerdings helfen die neuen, biologisch hergestellten       However, the new, biologically produced medicines help
                      Medikamente, Krankheiten gezielter bzw. überhaupt erst zu            to treat diseases more precisely or for the first time. This
                      behandeln. Dadurch kann die Lebensqualität und auch die              means the quality of life and the life expectancy of millions
                      Lebensdauer von Millionen von Menschen nachhaltig gestei-            of people can be permanently improved.
                      gert werden.
                                                                                           Can developments in pharma and biotech help ease
                      Können Entwicklungen im Pharma- & BioTech-Bereich                    the burden of healthcare spending?
                      zu einer Entlastung der Gesundheitsausgaben führen?                  Due to the higher costs of new medicines, they probably
                      Aufgrund der höheren Kosten neuartiger Wirkstoffe werden             won’t help reduce total healthcare costs. On the other
                      sich die Gesundheitsausgaben voraussichtlich im Gesam-               hand, the new medicines will enable patients to be treated
                      ten nicht reduzieren lassen. Allerdings werden die neuarti-          more effectively and with fewer side-effects, which will re-
                      gen Wirkstoffe dazu führen, dass PatientInnen gezielter und          duce the overall financial burden of disease and most im-
                      nebenwirkungsärmer behandelt werden können als bisher,               portantly, human suffering.
                      wodurch sich Folgekosten und vor allem menschliches Leid
                      vermindern lässt.
Foto: Das Kunztfoto

                                                                                Johann Harer
                                                            Geschäftsführer/CEO | johann.harer@human.technology.at
                                                                                                                                                             3
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Von kleinen Molekülen zu kleinen Batches
                                                 From Small Molecules to Small Batches

       Die klassischen „kleinen Moleküle“ wurden in letzter Zeit immer öfter durch
    „große Moleküle“ der Biologika ergänzt. Die aktuellen personalisierten Therapien
      führen zu immer kleineren Los-Größen in der Medikamentenherstellung, so
     genannten „kleinen Batches“. Die personalisierten Therapien führen aber auch
     zu immer größeren Datenmengen, die intelligent verarbeitet werden müssen.
                               Willkommen in „Pharma 4.0“.

          In recent times, classic ‘small molecules’ have been increasingly
      complemented by ‘big molecules’ of the biologics. Current ‘personalized
    therapies’ are leading to ever smaller production sizes in the pharmaceutical
     industry, the so-called ‘small batches’. Personalized therapies also go along
    with ever greater amounts of data, which have to be processed and handled
                         intelligently. Welcome to Pharma 4.0.

    Ein klassisches „kleines Molekül“, das über die Blutbahn schnell   One classic small molecule that is taken orally and
    in den gesamten menschlichen Organismus zu bringen ist, in         reaches cells everywhere in the body via the blood is
    Zellen eindringen und dort seine Wirkung entfalten kann, ist       acetylsalicyclic acid, better known as Aspirin. ‘Big mo-
    die Acetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Namen As-         lecules’, more complex structures with higher molecu-
    pirin. „Große Moleküle“ wiederum, also komplexere Struktu-         lar weights, are most often biologics – molecules that
    ren mit höherem Molekulargewicht, kommen vor allem bei der         are produced in biological organisms –such as proteins
    Produktion von Biologika – Wirksubstanzen, die mittels bio-        and nucleic acids. In recent years, biopharmaceutical
    logischer Organismen wie Proteinen, Nukleinsäuren u.ä. ge-         processes have increasingly blurred the boundaries bet-
    wonnen werden – zum Einsatz. Solche biopharmazeutischen            ween ‘pharma’ and ‘biotech’. Johannes Khinast, scientific
    Verfahren ließen in den letzten Jahren die Grenzen zwischen        CEO at RCPE and the head of the Institute of Process and
    „Pharma“ und „Biotech“ mehr und mehr verschwimmen. Jo-             Particle Technology and TU Graz: “Small molecules and
    hannes Khinast, wissenschaftlicher Geschäftsführer am RCPE         biologics continue to dominate the market and neither
    und Leiter des Instituts für Prozess- und Partikeltechnik an der   of these categories will disappear; on the contrary: every
    TU Graz: „Kleine Moleküle und Biologika dominieren nach wie        year highly innovative medicines come on the market
    vor den Markt und beide Bereiche werden auch in absehbarer         and small molecules still account for most of the sub-
    Zeit nicht verschwinden. Im Gegenteil – jedes Jahr kommen          stances in the pipelines. But at the same time innovation
    hoch innovative Medikamente auf den Markt, wobei kleine            is moving into other areas: for example, RNA-based can-
    Moleküle die Pipelines anzahlmäßig nach wie vor dominieren.        cer vaccines, gene therapies using viral vectors, and cell
    Dennoch wird Innovation mehr und mehr auch andere Berei-           therapies such as CAR-T 2.0 cells. Small proteins, poly-
    che erfassen: Die Zukunftshoffnungen sind dabei Nukleinsäu-        peptides and other active substances will also change
    ren wie zum Beispiel RNA-Krebsvakzine, Gentherapien etwa           the future. Of course these developments all affect ma-
    mittels viraler Vektoren und Zelltherapien, zum Beispiel CAR-T     nufacturing, which will have to take completely new ap-
    2.0-Zellen. Kleine Proteine, Polypeptide und andere Wirkstoffe     proaches.”
    werden ebenfalls die Zukunft verändern. Natürlich wird hier
    vor allem auch die Produktion betroffen sein, die vollkommen       Robert Schwarz, CEO of the VTU Group, on convergent
    neue Wege einschlagen muss.“                                       developments and boundaries between pharma and
                                                                       biotech: “Where is there a border between pharma and
    Robert Schwarz, Geschäftsführer der VTU-Gruppe, zu kon-            biotech that’s supposed to get bigger or smaller? With
    vergenten Entwicklungen und Trennlinien von Pharma und             gene and cell therapies – but also with increasingly per-
    Biotech während der letzten Jahre: „Wo ist denn die Trenn-         sonalized medicine – biotechnology gets closer to the
    linie zwischen Pharma und Biotech, die verschwinden oder           patient than classical pharma production.” Schwarz no-

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Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
wachsen soll? Mit Gen- und Zelltherapien – aber auch schon           tices a fundamental change in the biotech market: “Faci-
                       mit der immer personalisierteren Medizin – rückt die Biotech-        lities for cell and gene therapy will be the dominant issue
                       nologie näher zu den PatientInnen als die klassische Pharma-         – in the USA it’s just beginning to become clear who
                       produktion.“ Schwarz beobachtet eine grundlegende Verän-             the players in this field will be. That will come to Euro-
                       derung der Biotechbranche: „Anlagen zur                                                    pe too. This is the area where we will
                       Zell- und Gentherapie werden das be-                                                       see maximal use of disposables, stan-
                       herrschende Thema – in den USA kristal-                                                    dardization/modularity and full digi-
                       lisieren sich schon die ersten PlayerInnen
                                                                    „Mit Gen- und Zelltherapien rückt talization (MES). This development
                       heraus. Das wird auch in Europa kom-            die Biotechnologie näher zu                will dominate the next few years – as
                       men. Disposables, Standardisierung/Mo-        den Patienten als die klassische             well as the improvement of existing
                       dularität und umfassende Digitalisierung             Pharmaproduktion.“                    production systems. Andreas March-
                       (MES) finden dort ihren Höhepunkt. Die-                   Robert Schwarz                   ler, CEO of the ZETA group, is also
                       se Entwicklung wird die nächsten Jahre                                                     watching this development: “Pharma
                       dominieren – parallel zur Weiterentwick- “With gene and cell therapies, biotech- and biotech are the same. The most
                       lung bestehender Produktionssysteme.“ nology gets closer to the patient than important developments in the phar-
                       Auch Andreas Marchler, Geschäftsführer           classical pharma production.”             ma sector in recent years are based
                       der ZETA-Gruppe, beobachtet diese Ent-                                                     on biotech processes. Small batches
                       wicklung: „Pharma ist gleich Biotech. Die                                                  and personalized medicine are the
                       wesentlichen Entwicklungen im Pharma-                                                      newest trends. The current possibi-
                       bereich der letzten Jahre basieren auf biotechnologischen            lities for automation and robotics will bring about the
Foto: VTU/Schaftenau

                       Verfahren. Kleine Chargengrößen und personalisierte Medi-            breakthrough in personalized medicine, comparable to
                       zin sind die neuesten Trends. Die aktuellen Möglichkeiten der        the blood analysis instruments that have become stan-
                       Automatisierung und Robotic werden den Durchbruch in der             dard equipment.”
                       personalisierten Medizin bringen, vergleichbar mit den mittler-
                       weile als Standard etablierten Blutanalysegeräten.“

                                                                                                                                                           5
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Individualisierung und Personalisierung                              Individualization and Personalization
    Die immer individuellere Anpassung von Wirkstoffen auf Pa-           However, the increasingly individual adaptation of me-
    tientInnen oder PatientInnengruppen fördert aber auch im-            dicines for patients or patient groups generates increa-
    mer größere Datenmengen zutage, die auf verschiedenste               sing amounts of data that need to be processed in many
    Weise verarbeitet werden müssen, berichtet Johannes Khi-             different ways, as Johannes Khinast reports: “Imaging
    nast: „Bildgebende Verfahren, Gensequenzierung und alle              techniques, gene sequencing and all the ‘omics’ tech-
    ‚Omics‘-Technologien produzieren Daten, die ausgewertet              nologies produce data that have to be analyzed. New
    werden müssen. Neue digitale Verfahren und Artificial Intelli-       digital methods and artificial intelligence will provide the
    gence werden hier maßgeblich, um Behandlung und medika-              key to match treatment and medicinal therapy precisely
    mentöse Therapie präzise auf das Individuum abzustimmen.             to the individual. This challenge is huge and opens up a
    Diese Herausforderung ist gewaltig und eröffnet viele Chan-          lot of opportunities for innovative companies.” Johann
    cen für innovative Unternehmen.“ Eine Einschätzung, der sich         Harer, CEO of the Human Technology cluster, can only
    Johann Harer, Geschäftsführer des Humantechnologie-Clus-             agree: “There are big opportunities in both intelligent
    ters, nur anschließen kann: „Sowohl in den intelligenten Da-         data technologies and in pharmaceutical production.
    ten-Technologien als auch in der Pharma-Produktion liegen            And in Styria we have companies and research organi-
    große Chancen. Und wir haben am Standort Steiermark auch             zations with big potential as international players.”
    die Unternehmen und Forschungsorganisationen, die interna-
    tional mitspielen können.“                                           Individualized therapies and the corresponding small
                                                                         batch sizes in manufacturing also set challenges for spe-
    Individualisierte Therapien und damit einhergehende kleinere         cialized suppliers such as the Stölzle group. Jan Luccar-
    Losgrößen in der Produktion sind Entwicklungen, die auch             da, head of the ‘Pharma & Medical ’ division at Stölzle,
    spezialisierte ZuliefererInnen wie die Stölzle-Gruppe vor neue       says: “The batch sizes are becoming smaller, partly as
    Herausforderungen stellen: „Die Losgrößen werden, auch auf-          an effect of demographic change; in western countries,
    grund des demographischen Wandels, sinken. In den west-              more and more single-dose applications are being used.
    lichen Ländern kommen mehr und mehr Single-Dose-An-                  As a glass manufacturer, we have to redefine and ex-
    wendungen zum Einsatz. Das bringt einen Glashersteller wie           pand our offering in terms of quantities of glass bottles.
    uns dazu, dass wir unser Angebot – die Abgabe von Glas-              We use a webshop to deal with the smaller batch sizes.
    flaschen-Mengen – neu definieren bzw. ergänzen müssen. So            In our production lines we have installed lubrication ro-
    werden wir mit einer e-Webshop-Lösung auch den kleineren             bots; this relieves the workers of a task so that they can
    Losgrößen gerecht werden. Bei den Produktionsanlagen                 concentrate more on operational excellence. We also
    kommen so genannte ‚Schmier-Roboter‘ zum Einsatz, um                 have packing and palletizing robots in operation already.
    den MitarbeiterInnen eine Aufgabe abzunehmen, sodass sie             A big issue for us is the area of tracking and tracing –
    sich mehr auf die Einhaltung von ‚operational excellence‘ fo-        here we have solutions that go beyond simply numbe-
    kussieren können. Abpack- bzw. Paltier-Roboter sind bereits          ring bottles.”
    im Einsatz. Ein großes Thema ist die Rückverfolgbarkeit her-
    gestellter Produkte, Stichwort „Tracking & Tracing“. Hier bieten      Julita Panek, a pharmaceuticals expert at Siemens Aust-
    wir Lösungen, die über das reine Nummerieren von Flaschen             ria, sees the following drivers of the digital transformati-
    hinausgehen“, berichtet Jan Luccarda,                                                     on of the pharma industry: on the one
    Leiter des Geschäftsfeldes „Pharma &                                                      hand, shorter times to market thanks
    Medical“ bei der international agierenden                                                 to simulations and seamless transfer
                                                         „Bildgebende Verfahren,
    Stölzle-Gruppe.                                                                           of product data and formulations to
                                                      Gensequenzierung und alle               production. On the other, companies
    Julita Panek, Pharma-Expertin bei Sie-                „Omics“-Technologien                are becoming more flexible thanks
    mens Österreich, sieht folgende Treiber           produzieren Daten, die erst             to standardization initiatives such as
    für die digitale Transformation der Phar-        ausgewertet werden müssen.“              plug and produce. Data integrity from
    maindustrie: Zum einen sind es kürzere                     Johannes Khinast               laboratory to patient also has a posi-
    Markteinführungszeiten durch Simula-                                                      tive effect on quality assurance and
    tionsverfahren und eine nahtlose Über-              “Imaging techniques, gene             compliance. And finally, the trans-
    tragung von Produktdaten und Rezep-               sequencing and all the ‘omics’          formation of the whole value chain
    turen in die Produktion. Zudem werden             technologies produce data that          into an integrated product and ma-
    Unternehmen mittels Standardisierungs-                  have to be analyzed.”             nufacturing life cycle is generating
    initiativen wie Plug-and-Produce flexib-                                                  significant efficiency gains. The indi-
    ler. Die Datenintegrität vom Labor bis zu                                                 vidualization to patients and patient
    PatientInnen wirkt sich darüber hinaus                                                    groups therefore leads to an expo-
    positiv auf Qualitätssicherung und Compliance aus. Zu gu-             nential growth of analysable data. For the analysis we
    ter Letzt kommt es durch die Transformation der gesamten              need intelligent diagnostic and therapy methods, which
    Wertschöpfungskette in einen integrierten Produkt- und Pro-           then demand intelligent production processes. “Phar-
    duktionslebenszyklus zu erheblichen Effizienzsteigerungen.            ma 4.0 has arrived in the industry. Robots are already

6
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Die Individualisierung der Diagnose- und Therapieverfahren          being used in aseptic manufacturing, but also full MES
für einzelne PatientInnen oder PatientInnengruppen führt also       systems are already a basic standard – and indispensible
zu einem exponentiellen Anstieg verfügbarer Daten. Zur de-          for smaller batches and larger numbers of batches”, says
ren Auswertung wiederum bedarf es intelligenter Diagnose-           Robert Schwarz.
und Therapieverfahren, die schlussendlich zu intelligenten
Produktionsprozessen führen. „Pharma 4.0 ist in der Indus-          Digital Twins
trie angekommen. Roboter gibt es bereits in der aseptischen         “Biotechnology is one of the key technologies and is one
Fertigung, aber auch umfassende MES-Systeme sind bereits            of the top growth sectors worldwide. Digital design tools
grundlegender Standard – und bei immer kleineren und mehr           that help to design, optimize, scale and control proces-
Batches auch nicht mehr wegzudenken“, so Robert Schwarz.            ses on the computer are becoming indispensible. These
                                                                    tools, also called ‘digital twins’, will be a routine support
Digitale Zwillinge                                                  for plant designers of the future”, explains TU professor
„Die Biotechnologie zählt zu den Schlüsseltechnologien und          and RCPE CEO Johannes Khinast. ZETA CEO Andreas
gehört weltweit zu den Top-Wachstumsbranchen. Digitale De-          Marchler also reports decisive progress: “By now we can
sign Tools, die helfen, Prozesse am Computer zu designen,           develop and test complete production facilities in silico.”
zu optimieren, zu skalieren oder zu steuern, werden unersetz-       A glass maker such as Stölzle has highly specific needs,
lich. Diese Tools, auch ‚Digital Twins‘ genannt, werden den         as Jan Luccarda explains: “We are already using simula-
Anlagenplaner der Zukunft unterstützen“, erläutert TU-Pro-          tion software in glass bottle production. So for example
fessor und RCPE-Geschäftsführer Johannes Khinast. Auch              we predict the distribution of the glass thickness digitally,
ZETA-Geschäftsführer Andreas Marchler berichtet über ent-           by simulating the flow of glass into the mould. In reality
scheidende Fortschritte: „Mittlerweile können gesamte Pro-          individual glass gobs are measured and their temperatu-
duktionsstraßen ‚in silico‘ entwickelt und getestet werden.“ Ein    re is monitored. In our multi-stage production process
Glashersteller wie Stölzle hat ganz spezifische Anforderungen,      we distinguish between the ‘hot end’ and the ‘cold end’.
wie Jan Luccarda berichtet: „Bei der Glasflaschenherstellung        These two zones have to be connected and coordinated
kommt Simulationssoftware bereits zum Einsatz. So wird die          with each other. Besides that we are working on a new
zu erwartende Glasverteilung an den Flaschenwänden digital          glass quality, called Type II glassmaking. This process
simuliert, indem der Glasfluss vorab digital verarbeitet wird. In   will also be supported by intelligent data gathering.”
der Realität wird dann der einzelne Glastropfen vermessen und
auch nach Temperatur gemonitort. In unserem mehrteiligen            Looking to the Future
Produktionsprozess unterscheiden wir zwischen dem ‚Heißen‘          Andreas Marchler notes a current development that will
und dem ‚Kalten Ende‘. Diese beiden Bereiche müssen mitei-          have a major impact on the future of the pharma and bio-
nander vernetzt und Arbeitsprozesse aufeinander abgestimmt          tech sector: “The pharma industry is demanding quicker
sein. Weiters beschäftigen wir uns mit einer für uns neuen          completion times for projects, and the project manage-
Glasqualität, der so genannten TYP-II-Glasherstellung. Auch         ment concepts will have to change to achieve these time
diesen Prozess werden wir mit intelligenter Datenerhebung be-       savings.” For Marchler “Europe, USA, India and China will
gleiten.“                                                           remain the big growth markets.”

Blick in die Zukunft                                                Johannes Khinast sees the picture of the future as fol-
Andreas Marchler berichtet über eine aktuelle Entwicklung,          lows: “The keywords for the market of the future are de-
die die Zukunft der Pharma- und Biotech-Branche wesentlich          finitely personalized medicine, artificial intelligence and
bestimmen wird: „Die Pharmaindustrie fordert eine kürzere           big data. Particularly the gathering and analysis of large
Abwicklungszeit von Projekten, damit werden sich auch die           volumes of data are becoming more important for the
Projektabwicklungskonzepte ändern, um die gewünschten               pharma industry. And that makes it necessary for com-
Zeiteinsparungen zu erreichen.“ Für Marchler bleiben „Europa,       panies to give up being completely self-contained and
USA, Indien und China die großen Wachstumsmärkte“.                  to develop through collaboration between companies
                                                                    and across borders.”
Johannes Khinast formuliert folgendes Zukunftsbild: „Die
Schlagworte für die Märkte der Zukunft sind in erster Linie
„Personalisierte Medizin“, „Künstliche Intelligenz“ und „Big
Data“. Vor allem die Gewinnung und die Auswertung großer
Datenmengen gewinnen zunehmend an Bedeutung für die
Pharmaindustrie. Das führt zwangsläufig dazu, dass sich Un-
ternehmen vom EinzelkämpferInnentum verabschieden und
sich stattdessen zu einer Zusammenarbeit über Unterneh-
mens- und Ländergrenzen hinweg entwickeln müssen.“

                                                                                                                                    7
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
LIFE SCIENCE – innoregio präsentiert
       steirische Humantechnologie in Alpbach
           Exzellente Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft macht es innovativen steirischen Firmen möglich,
                                             am Weltmarkt erfolgreich zu sein.

                                                                                                                                         Foto: innoregio styria Markus Prantl
                                                                                              für die Steiermark. Als Geschäftsführer
                                                                                              der Steirischen Wirtschaftsförderungs-
                                                                                              gesellschaft SFG freue ich mich ganz
                                                                                              besonders, dass unsere Unternehmen
                                                                                              und Forschungsinstitutionen aus dem
                                                                                              Life-Science-Sektor heuer in Alpbach
                                                                                              zeigen, welche großartige Innovations-
                                                                                              kraft in diesem wichtigen Sektor steckt
                                                                                              und wie zukunftsfit die Steiermark auf
                                                                                              diesem Gebiet ist“, so Christoph Lud-
                                                                                              wig, Geschäftsführer SFG.

                                                                                              Life Science eine zentrale Säule der
                                                                                              steirischen F&E-Landschaft
                                                                                              Mit den über 130 Mitgliedern des Hu-
                                                                                              man.technology Styria Clusters ist es
                                                                                              konsequent gelungen, die Steiermark zu
    Eines der aus dieser Vernetzung ent-          schulen und Forschungseinrichtungen         einem zentralen Life-Science-Standort
    standenen Stärkefelder ist jenes der „Life    in Alpbach sind der beste Beweis dafür.     auszubauen. Sieben Innovations- und
    Sciences“, welches 2019 im Mittelpunkt        Heuer wurden Innovationen aus der Hu-       Forschungszentren haben sich den The-
    des steirischen Auftritts bei den Tech-       mantechnologie präsentiert, mit denen       men MedTech, BioTech und Pharma
    nologiegesprächen in Alpbach steht.           wir gezeigt haben, dass die Steiermark      verschrieben, zentrale Leitprojekte sind
    Die innoregio styria bündelt auch in          beim Entwickeln von Produkten und           unter anderem Active and Healthy
    diesem Jahr alle ForschungsakteurIn-          Technologien für aktives und gesundes       Ageing und Enabling Digital Innovation.
    nen und präsentiert in Kooperation mit        Altern eine führende Rolle spielt“, so      Über 39.500 Menschen sind im human-
    Human.technology Styria (HTS) und der         Wissenschafts- und Wirtschaftslandes-       technologischen Umfeld tätig und im
    Steirischen Wirtschaftsförderungsgesell-      rätin Barbara Eibinger-Miedl.               Schnitt 4,9 Milliarden Euro Umsatz jähr-
    schaft mbH SFG konkrete Beispiele stei-                                                   lich werden entlang dieser Wertschöp-
    rischer Life-Science-Innovationen.            Die diesjährige Präsenz beim Forum          fungskette generiert. Neben Innovatio-
                                                  Alpbach zeigte eindrucksvoll, dass die      nen u.a. in der Prozessentwicklung bei
    „In der Steiermark gelingt Innovation in      Steiermark im Bereich Life Science die      der Pharmaproduktion stellt auch der
    verschiedensten Themenbereichen –             gesamte Wertschöpfungskette als Inno-       Wandel in der Gesundheitsbranche
    eine Diversität, die viele Schnittmengen      vations- und ZuliefererInnenregion ab-      durch die zunehmende Digitalisierung –
    auftut. Interdisziplinarität und Vernetzung   deckt. Einzigartig ist dabei einmal mehr    Stichwort Telemedizin – ein wesentliches
    sind für den starken F&E-Standort Steier-     der Kooperationsgedanke: So arbeiten        Handlungsfeld in den steirischen Betrie-
    mark essentiell“, zeigt sich innoregio sty-   etablierte und international agierende      ben und Forschungseinrichtungen dar.
    ria Vorsitzender und IV-Steiermark-Prä-       Großbetriebe Hand in Hand mit Start-        „Der Life-Science-Bereich ist einer der
    sident Georg Knill über die steirische        ups sowie universitären und außeruni-       innovativsten und wachstumsstärksten
    Forschungsfülle und -tiefe erfreut.           versitären     Forschungseinrichtungen.     Sektoren des Landes. Als Cluster entwi-
                                                  „Ein absoluter USP der Steiermark“,         ckeln wir nicht nur bestehende Ge-
    „Die herausragende Zusammenarbeit             wie Knill mit Verweis auf die u.a. daraus   schäftsbereiche weiter, sondern wir ver-
    zwischen Wissenschaft und Wirtschaft          resultierende österreichweit höchste        suchen auch neue Geschäftsfelder, z.B.
    hat die Steiermark zum Innovations-           F&E-Quote von 4,91% betont.                 im Bereich Digitalisierung oder demo-
    und Forschungsland Nummer eins in                                                         grafischer Wandel, zu identifizieren und
    Österreich und zu einer der innovativs-       „Die exzellenten steirischen Kompetenz-     Möglichkeiten für neue Produkte und
    ten Regionen Europas gemacht. Die             zentren sowie die enge Zusammenarbeit       Dienstleistungen zu finden“, so Johann
    innoregio styria und der gemeinsame           zwischen Wirtschaft und Wissenschaft        Harer, Geschäftsführer des Human.
    Auftritt steirischer Unternehmen, Hoch-       sind ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor    technology Styria Clusters.

8   Cluster-News
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Technologiepark SpaceOne
                                                                     öffnete seine Türen
                                           Im Fokus des sogenannten FF4U-Events am 10. September          sign mit viel Licht und durch seine zahlreichen offenen Berei-
Foto: HTS/Julia Pirkenau

                                           standen innovative Unternehmen, die im Technologiepark         che, in denen man sich dem daily Business zu einem locke-
                                           SpaceOne untergebracht sind und Spitzenforschung nicht         ren und inspirierenden Austausch zwischen „NachbarInnen“
                                           nur in den Life Sciences betreiben.                            zusammen kommt. Dem Technologiepark ist es durch eine
                                                                                                          kluge Aufnahmepolitik, aber auch durch das aus Roche-Zei-
                                           Bei der Vorstellung des Technologieparks SpaceOne und          ten zur Verfügung stehende große Angebot an Büro-, Pro-
                                           der Unternehmen TLL The Longevity Labs, STMicroelectro-        duktions- und Reinraumflächen gelungen, eine exquisite
                                           nics Austria, USound, EXIAS Medical und HAGE3D war eine        Auswahl an hochkarätigen Unternehmen zu vereinen, die
                                           besondere Aufbruchsstimmung zu spüren. Schon bei der           einander als Global PlayerInnen oder als aufstrebende Start-
                                           Anfahrt durch das Stadtentwicklungsgebiet „Reininghaus-        ups in manchen ihrer Geschäftsfelder optimal ergänzen.
                                           gründe“ ist dies deutlich wahrnehmbar. Die 60 interessier-
                                           ten Teilnehmenden des FF4U hatten im Anschluss an die
                                           Unternehmenspräsentationen auch die Gelegenheit, hinter
                                           die Kulissen von HAGE3D zu blicken, einem der Kompe-
                                           tenzpartnerInnen des CAMed-Projektes der Med Uni Graz.
                                           Die BesucherInnen konnten auch die extrem miniaturisierten
                                           Lautsprecher von USound erstmalig in die Hand nehmen,
                                           mit denen das junge Grazer Start-up heute schon für Bran-
                                           chenaufsehen sorgt.

                                           Der ehemalige Grazer Sitz und 30-Millionen-Bau von Roche,
                                           in dem SpaceOne und seine Unternehmen untergebracht
                                           sind, beeindruckt heute noch durch sein zeitgemäßes De-

                                                                       Industry meets Hospital
                                                                                                          tungen präsentieren konnten. Im Rahmen der Konferenz
                                                                                                          „Smart Hospital“ lud Human.technology Styia seine inno-
                                                                                                          vativen Mitgliedsunternehmen Decide Clinical Software, ilvi
                                                                                                          und die neu in den Cluster eingestiegenen Datenmanager
                                                                                                          Solgenium ein, sich mit ihren smarten Hospitalsolutions der
                                                                                                          AnwenderInnenseite zu präsentieren. In Kooperation mit un-
                                                                                                          serem Clusterpartner LISA Vienna bekamen mit IB Lab und
                                                                                                          Platomi auch zwei innovative Start-ups aus Wien eine Büh-
Foto: imh Institut Manfred Hämmerle GmbH

                                                                                                          ne. Der Geschäftsführer von LISA Vienna Peter Halwachs
                                                                                                          richtete seinen Blick auf die zukünftigen Auswirkungen der
                                           Forum Spital ist die etablierte Dachkonferenz für Kranken-     MDR auf Industrie und Gesundheitseinrichtungen und hier
                                           hausmanagerInnen in Österreich und wird vom HTS-Partner        besonders auf medizinische Software.
                                           imh als jährliches Herbstevent in Mauerbach, Niederöster-
                                           reich, abgehalten. Heuer standen von 24. bis 25. Septem-       Die Veranstaltung bot das perfekte Umfeld, um das in Ko-
                                           ber in drei parallelen Konferenzen die Themen Strukturwan-     operation mit Austromed, den österreichischen Life-Scien-
                                           del, medizinische Software und Logistik & Einkauf im Fokus.    ce-Clustern und dem Consultingunternehmen en.co.tec
                                           Ein Novum war eine durch den Humantechnologie-Cluster          erstellte Factsheet zu den Auswirkungen der MDR auf Ge-
                                           initiierte Start-up-Session, in der sich erstmals innovative   sundheitseinrichtungen erstmals einem größeren Fachpub-
                                           Unternehmen den österreichischen Gesundheitseinrich-           likum vorzustellen.

                                                                                                                                                  Cluster-News             9
Revolution 4.0 Pharma und Biotech im Aufbruch - Human.technology Styria
Wenn TeenagerInnen träumen …
         Der steirische Humantechnologie-Cluster wird erwachsen. 15 Jahre sind
        für eine Cluster-Organisation bereits ein stolzes Alter, die Reifejahre haben
           begonnen. Wohin der weitere Weg führen wird, das haben Mitglieder,
          FörderInnen und Interessierte im Rahmen des großen Jubiläumsevents
                      besprochen. Streiflichter einer Zusammenkunft.

     Mitte September 2019, Europasaal und Foyer der Wirt-                                             Semmernegg (Vorstand von Kapsch BusinessCom), Mi-
     schaftskammer Steiermark: Der 2004 gegründete Human-                                             chael Tripolt (Facharzt am LKH-Univ. Klinikum Graz sowie
     technologie-Cluster feiert Geburtstag und mehr als 300                                           Unternehmensgründer) und Edith Karl (Mutexpertin Power-
     Gäste sind gekommen, um sich von der Podiumsdiskussion                                           Management GmbH). Ein spannender Diskurs um Grund-
     und den vielen persönlichen Gesprächen inspirieren zu las-                                       lagen, Theorie und Praxis regionaler Entwicklung und des
     sen. Kontakte pflegen, über neue Ideen berichten, konkrete                                       UnternehmerInnentums entspann sich und lieferte auch
     gemeinsame Projekte besprechen. An der Schnittstelle zwi-                                        noch Gesprächsstoff für die anschließenden Netzwerkge-
     schen Wirtschaft, Wissenschaft und                                                                                       spräche in den vielen kleineren Run-
     Politik bereitet die Clusterorganisati-                                                                                  den. Sukkus: „Diese Branche tickt
     on Human.technology Styria GmbH,                                                                                         wirklich anders – die Kooperations-
     kurz HTS, dieses Spielfeld auf. Mitt-                                                                                    bereitschaft zwischen Forschung,
     lerweile sind rund 130 PartnerInnen-                                                                                     Wirtschaft und Industrie war und ist
     betriebe, die einen Gesamtumsatz                                                                                         ganz enorm.“ „Wir müssen den Mut
     von rund 4,9 Mrd. Euro und knapp                                                                                         haben, die Chancen der Digitalisie-
     40.000 MitarbeiterInnen repräsentie-                                                                                     rung – die wahrscheinlich größte ge-
     ren, im Cluster organisiert.                                                                                             sellschaftliche Veränderung seit dem
                                                                                                                              Zweiten Weltkrieg – vor allem in der
     Mitgefeiert, diskutiert und genetz-                                                                                      Life-Science-Branche zu nutzen.“
     werkt haben unter anderem: Wirt-
     schaftslandesrätin Barbara Eibinger-                                                                                      Den Ausklang der von Clusterchef
     Miedl,     Hausherr      Wirtschafts-                                                                                     Johann Harer – der auch die nächs-
     kammer-Präsident Josef Herk, SFG-Geschäftsführer Chris-                                          ten fünf Jahre die Geschicke des Clusters leiten wird – mode-
     toph Ludwig, Rektor Karl Peter Pfeiffer, Vizerektorin Ca-                                        rierten Veranstaltung untermalte dann, leise aus dem Hinter-
     roline Schober-Trummler, JOANNEUM-RESEARCH-Chef                                                  grund einsetzend, Peter Kraus mit dem Lied „Wenn Teenager
     Wolfgang Pribyl, Rektorin Kristina Edlinger-Ploder und na-                                       träumen…“ 15 Jahre Humantechnologie-Cluster. „In diesem
     türlich die unzähligen EntscheiderInnen der mit dem Clus-                                        Alter sind wir noch sehr interessiert, aber nicht fixiert; wir sind
     ter verbundenen Unternehmen und Forschungszentren.                                               neugierig, aber nicht unvorsichtig; wir sind draufgängerisch
                                                                                                      und manchmal auch noch träumerisch; wir wollen zwar äl-
     Inspiration vom Podium                                                                           ter werden, aber auch versuchen, uns die guten Seiten des
     Über die Clustergründungsgründe und die aktuellen Ver-                                           Teenagertums möglichst lange zu erhalten.“ Jetzt beginnt also
     änderungen durch das Leben in einer „digitalisierten Welt“                                       schön langsam das Erwachsenwerden für den steirischen
     erzählten und diskutierten Karin Schaupp (Mitglied des                                           Humantechnologie-Cluster…
     Forschungsrates sowie des Unirates der TU Graz), Franz
                                                                                                                                                                                        Fotos: Nikola Milatovic

     v.l.n.r. Josef Herk (WKO), LRin Barbara Eibinger-Miedl,   v.l.n.r. Georg Kutalek, Klaus Eidenberger, Katharina Filbinger   v.l.n.r. Peter Gasteiner (SteadySense) & Dr. Schenk &
     Johann Harer (HTS)                                        (Roche Diagnostics GmbH)                                         Fr. Schenk (Kinderwunsch Institut Schenk)

10   Cluster-News
MEDICA & Compamed bleiben die etab-
                                lierten Fixpunkte in der Medtech-Branche
 Foto: HTS Elisabeth Jöbstl

                              Mit 121.000 BesucherInnen aus 170 Ländern wurde Düssel-            stärksten vertretenen Regionen aus Österreich zählten einmal
                              dorf vom 18. bis 21. November wieder zum Mekka der Me-             mehr die Steiermark und Kärnten mit Unternehmen wie AT&S,
                              dizintechnik. Mehr als 6.300 AusstellerInnen aus 70 Nationen       der WILD Gruppe, THI Total Healthcare Innovation, METEKA,
                              haben die Medica und Compamed als die weltweit führende            Tremitas, PAYER Medical, ivii, Stadler Sensorik CNC-Technik,
                              Marktplattform über alle Medtech-Sparten hinweg bestätigt.         CNSystems Medizintechnik, EXIAS Medical und Mides. Der tra-
                              Trotz zum Teil gegenläufiger Trends in der Messebranche ver-       ditionell am zweiten Messetag stattfindende Österreich-Emp-
                              zeichnete das Event damit erneut eine Rekordbeteiligung an         fang am Länderpavillon in Halle 17 verzeichnete auch heuer
                              AusstellerInnen und auch einen leichten BesucherInnenzu-           wieder einen beachtlichen Zulauf und bot den ebenso gemütli-
                              wachs im Vergleich zum Vorjahr. Auffallend war heuer der zu-       chen wie etablierten Rahmen, Geschäftskontakte weiter vertie-
                              nehmende Anteil asiatischer Unternehmen, wobei China hinter        fen zu können. Human.technology Styria nutzte die diesjährige
                              Deutschland bereits den 2. Platz belegt und Südkorea neben         Medica, um zusammen mit Life-Science-Austria und anderen
                              USA und Italien zu den Top-5-AusstellerInnennationen zählt.        Clusterorganisationen aus Österreich, Deutschland und der
                              Österreich war mit 70 ausstellenden Unternehmen und innova-        Schweiz die bereits seit 2016 bestehende strategische Allianz
                              tiven Technologien „Made in Austria“ gut vertreten. Zwei Drittel   zu vertiefen und zu erweitern. Dabei ist das Ziel des steirischen
                              der Unternehmen nutzten die Möglichkeit, sich auf einem der        Humantechnologie-Clusters, die heimischen Spitzenunterneh-
                              insgesamt drei sehr ansprechend gestalteten Österreich-Pavil-      men künftig noch stärker und besser mit PartnerInnen inner-
                              lons von Advantage Austria zu präsentieren. Zu einer der am        halb der DACH-Region zu vernetzen.

                                       Steiermark als Referenzregion für
                                     „Active and Healthy Ageing“ bestätigt!
                              Die Menschen wollen immer länger selbstständig und fit blei-       tiven der Referenzregion mit ihren 37 steirischen Partnern
                              ben. Gerade im häuslichen Umfeld wächst die Akzeptanz              aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheit und auf Gemein-
                              für die Möglichkeiten, die sich durch smarte Unterstützungs-       deebene.
                              tools ergeben. Solche Tools für „Active and Healthy Ageing“        „Der demografische Wandel ist eine Herausforderung, aber
                              (AHA) werden von Mitgliedern des steirischen Humantech-            auch eine große Chance für regionale Wertschöpfung“, sagt
                              nologie-Clusters entwickelt – etwa von                                                 Johann Harer. Er verweist in diesem
                              e_nnovation und TELBIOMED. Dass                                                        Zusammenhang auch auf zahlreiche
                              dies ein wachsendes Stärkefeld der                                                     Forschungsprojekte wie „who cares:
                              Steiermark ist, bestätigt die neuerliche                                               Alter(n) und Pflege gemeinsam neu
                              Auszeichnung der Steiermark als euro-                                                  denken – interdisziplinäre Alternsfor-
                              paweite AHA-Referenzregion, die am                                                     schung am Standort Steiermark“.
                              25. September 2019 in Dänemark ver-
                              kündet wurde.                                                                          Regina Roller-Wirnsberger von der
                                                                                                                     Med Uni Graz leitet eine Aktionsgruppe
                              Die gesunden Lebensjahre der Men-                                                      im Rahmen von „European Innovation
                              schen in Europa zu erhöhen – das ist                                                   Partnership (EIP) on Active and Healthy
                              das Ziel der internationalen Initiative „European Innovation       Ageing (AHA)“ und erläutert: „Ziel der Initiative ist es, über ei-
                              Partnership (EIP) on Active and Healthy Ageing (AHA)“ – ei-        nen „bottom-up approach“ Best-Practice-Beispiele aus den
                              ner Partnerschaft für aktives und gesundes Leben im Alter.         europäischen Mitgliedsstaaten, die nachweislich und nach-
Foto: Nicola Milatovic

                              „Wir sind für weitere 3 Jahre als Österreichs einzige Refe-        haltig die Autonomie und Selbstständigkeit der BürgerInnen
                              renzregion für aktives und gesundes Altern bestätigt und           bis ins hohe Lebensalter fördern, sichtbar und für möglichst
                              dabei mit 3 statt bislang 2 Sternen ausgezeichnet worden“,         viele Stakeholder zugänglich zu machen.“
                              freut sich Johann Harer, Geschäftsführer des steirischen Hu-
                              mantechnologie-Clusters. Der Cluster koordiniert die Initia-       Nähere Infos: www.humantechnology.at/aha

                                                                                                                                           Cluster-News               11
Der erste Jahreskongress des
              Netzwerks Altersmedizin Steiermark
                      war ein voller Erfolg
     Der erste Jahreskongress des Netzwerks Altersmedizin

                                                                                                                                                            Foto: Tino Szekely
     Steiermark, der gemeinsam mit der Medizinischen Univer-
     sität Graz, den Geriatrischen Gesundheitszentren der Stadt
     Graz, dem Gesundheitsfonds Steiermark und Human.tech-
     nology Styria veranstaltet wurde, widmete sich Aspekten
     des Alterns und der Altersmedizin, mit dem Fokus „Aktives
     und gesundes Altern“.

     Mehr als 40 Vortragende aus dem In- und Ausland refe-
     rierten am Kongress, welcher der Präsentation, Diskussion     V.l.n.r. Nandu Goswami (Med Uni Graz), Walter Schippinger (GGZ), Daisy Kopera (Gemein-
     und Vernetzung von Projekten und Innovationen aus For-        derätin), Christopher Drexler (Landesrat), Johann Harer (HTS)

     schung, PatientInnenversorgung und Humantechnologie
     diente. Im Rahmen des Kongresses wurde auch die zweite        Mit über 300 BesucherInnen und namhaften Gästen aus
     österreichische AAL-Praxiskonferenz der AAL AUSTRIA ab-       den Bereichen Wirtschaft, Politik und Bildung war der Kon-
     gehalten, die mit zahlreichen Vorträgen Einblicke in Erfah-   gress ein voller Erfolg.
     rungen mit AAL-Lösungen im Praxiseinsatz vermittelte. Die     Der Vision des Netzwerks Altersmedizin Steiermark, die
     zugehörige Ausstellung AAL made in Austria zeigte einen       Bevölkerung künftig stärker miteinzubeziehen, und die
     Querschnitt erprobter AAL-Produkte, etwa zur automati-        Steiermark als das Land mit der besten altersmedizinischen
     schen Alarmierung bei Stürzen oder zur Unterstützung von      Gesundheitsversorgung zu etablieren, steht nach diesem
     Menschen mit Demenz.                                          erfolgreichen Kongressdebüt nichts mehr im Wege.

                                ZWT-Frühstück:
                            Female Life Science Power
     Egal ob für Start-ups oder ForscherInnen im Bereich der       binger-Miedl (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa,
     Life Sciences: Eine gute Zusammenarbeit zwischen For-         Wissenschaft und Forschung), Caroline Schober-Trummler
     schung und Wirtschaft ist eine essentielle Basis. Aber        (Vizerektorin für Forschung und Internationales der Med
     was heißt das in der Praxis? Welche Chancen, aber auch        Uni Graz) und Anke Dettelbacher (Geschäftsführung ZWT).
     Herausforderungen, stellen sich dabei für Frauen? Ant-        Barbara Eibinger-Miedl: „Frauen sind in den Bereichen Wirt-
     worten lieferte das ZWT-Frühstück.                            schaft, Wissenschaft und Forschung in Führungspositionen
                                                                   unterrepräsentiert und generell zu wenig sichtbar. Deshalb
     Das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der       ist es mir ein Anliegen, Frauen-Netzwerke zu stärken.“
     Medizin (ZWT) ist am MED CAMPUS Graz angesiedelt und
     beheimatet innovative Life-Science-Unternehmen als auch
     das steirische Humantechnologie-Cluster (HTS). Gemein-
     sam organisieren die beiden Organisationen Vernetzungs-
     veranstaltungen wie das ZWT-Frühstück am 16. Oktober
     2019. Forscherinnen und Unternehmerinnen aus dem Li-
     fe-Science-Bereich gaben im neuen Bistro [das O] Einblick
                                                                                                                                                            Foto: ZWT Frankl

     in aktuelle Projekte und Kooperationsmöglichkeiten und gin-
     gen auch auf die Chancen von Frauen im Life-Science-Be-
     reich ein.
     Eröffnet wurde die Netzwerkveranstaltung von Barbara Ei-

12   Cluster-News
Delegationsreise London
            Anfang Oktober besuchte                                         EU-Förderprojekten teilhaben können. Aber was genau zum
            eine 46-köpfige Delegation                                      Brexit-Termin passieren wird (wann immer dieser Termin ist),
            unter der Leitung von Landes-                                   steht in den Sternen. So widmeten wir uns mehr den „greif-
            rätin Barbara Eibinger-Miedl                                    baren“ Themen, u.a. welche Möglichkeiten es für österreichi-
            Großbritannien, um heraus-                                      sche Firmen gibt, um mit dem NHS, dem nationalen Gesund-
            zufinden, wie die BritInnen                                     heitssystem, das immerhin 130 Milliarden Pfund pro Jahr an
            „ticken“ und welche Heraus-                                     Budgetmitteln zu verwalten hat, zu kooperieren und wie man
            forderungen sich durch den                                      seine Produkte am besten am britischen Markt platzieren
            Brexit für steirische Unterneh-                                 kann. Sehr beeindruckend auch der radikale Ansatz der NHS,
            men ergeben könnten.                                            das britische Gesundheitssystem in den nächsten 10 Jahren
                                                                            total zu digitalisieren.
            Großbritannien ist mit einem Außenhandelsvolumen von 1,2
            Milliarden Euro nicht nur der viertwichtigste Exportmarkt für   Äußerst lehrreich war auch ein Rundgang durch das Institut
            die Steiermark, sondern bekanntermaßen auch Heimat füh-         für Biomedical Engineering im Londoner Imperial College,
            render Universitäten und innovativer Biotechnologiefirmen.      einer der Top-zehn-Universitäten weltweit. Was die For-
            Um zu erfahren, wie diese Universitäten mit der Wirtschaft      schungsthemen anbelangt, könnte es sich auch um eine
            kooperieren, wie der Gesundheitsmarkt organisiert ist und       österreichische Universität handeln. Dort wird allerdings nur
            wie österreichische ForscherInnen und Wirtschaftstreiben-       die Lehre durch öffentliche Mittel bezahlt, die gesamte For-
            de am UK-Markt erfolgreich reüssieren können, organisierte      schung finanziert sich ausschließlich über Drittmittel. Impo-
            der HTS-Cluster, gemeinsam mit dem ICS, ein spezielles Li-      sant das weltweite Kooperationsnetzwerk des Instituts, u.a.
            fe-Science-Programm, das u.a. Besuche in Oxford und im          mit renommierten Kliniken und internationalen Konzernen
            Imperial College London, aber auch Einblicke in das Britische   auf allen Kontinenten, worunter sich erfreulicherweise auch
            Gesundheitssystem vorsah.                                       eine steirische Chipfirma befindet.
                                                                            Großbritannien plant in den nächsten Jahren beträchtliche
            Um ein Ergebnis gleich vorweg zu nehmen: Obwohl kaum ein        Mittel in Zukunftsthemen wie Artificial Intelligence and Sata
            Thema die europäische Politik und Wirtschaft in den vergan-     Analytics, Ageing Society und Clean Growth zu investieren,
            genen Jahren so beschäftigt hat wie der Brexit, sind dessen     um die Wirtschaft zu stärken und die neuen Technologien in
            Auswirkungen für alle Seiten derzeit vollkommen unklar. Zwar    Chancen für die Zukunft zu wandeln. Aus diesem Grund und
            geht der Leiter des österreichischen Außenwirtschaftszent-      um die bei dieser Reise bereits geknüpften Kontakte zu ver-
            rums, Christian Kesberg, davon aus, dass die britische Wirt-    tiefen, wird UK auch in den nächsten Jahren im Fokus des
            schaft dadurch jedes Jahr ein halbes Prozent an BIP-Wachs-      HTS-Clusters bleiben.
            tum einbüßen wird und auch Viktor-Mayer-Schönberger,
            Professor in Oxford, erwartet für die Forschung weitreichende   Mehr Details finden Sie unter:
            Folgen, falls die britischen Universitäten nicht mehr an den    www.ic-steiermark.at/news-aus-london-wirtschaftsreise-uk
Foto: ICS

                                                                                                                   Cluster-News             13
Europäisches Projekt
                            LASER-GO abgeschlossen!
     Nachdem bereits in den Jahren 2016 und 2017 einige Auf-        Fokus in sogenannten „Innovation Missions“, sprich aus-
     bauarbeiten – in Form von Netzwerkaufbau zu den litaui-        gewählten internationalen Fachdelegationen. Bis Mitte 2019
     schen und französischen Cluster-ProjektpartnerInnen, zu        standen dabei u.a. die Länder USA, Kanada, Israel, Iran,
     Marktrecherchen oder ausgewählten Delegationsreisen –          Singapur, Südkorea und Japan am Reiseplan.
     erfolgt sind, wurde das Folgeprojekt 2018 mit einem noch
     größeren, europäischen Clusterkonsortium der Einsatz der       Die HTS war federführend an der Delegation in den Iran
     Key Enabling Technology „Photonik“ in den vergangenen          2016, Sondierung der AdvaMed in Minneapolis, der Delega-
     eineinhalb Jahren für und mit seinen Mitgliedern in Richtung   tionsreise nach Israel 2019, der Sondierung der Laser World
     Medizintechnik vorangetrieben. Übergeordnetes Ziel die-        of Photonics sowie der im November 2019 stattfindenden
     ses EU-geförderten Projektes war es, potentielle Märkte für    steirischen Delegation nach Tokio und Seoul verantwortlich.
     Clustermitglieder aus den Bereichen optische, elektronische
     Komponenten sowie Lasertechnologien und dazugehörige           Mitte 2019 endete zwar das Projekt, aber die starke Partne-
     Produkte und PartnerInnen aus der Medizin zu sondieren         rInnenschaft der europäischen Cluster bleibt weiterhin be-
     und „Business-Opportunities“ auszuloten und Projekte zu        stehen.
     starten.
                                                                    Projektleiterin auf der HTS-Seite Katharina Weinzerl be-
     Zur Erreichung dieser Ziele haben sechs Clusterpartne-         tont, dass durch das Projekt Kooperationen zu europäi-
     rInnen aus fünf europäischen Regionen – Deutschland            schen Clustern und internationalen Netzwerken gestärkt
     (Photonics Hub), Frankreich (Systematic und Medicen),          und Technologie- und Marktchancen identifiziert werden
     Litauen (LITEK), Spanien (Biocat) und Österreich (HTS) –       konnten. Gerade die USA und Israel sind hochspannende
     unterschiedlichste Formate angeboten. Neben tiefergehen-       Märkte für steirische Unternehmen. Health Tech Hub Styria
     den ExpertInnengesprächen mit PartnerInnen und Recher-         (27.-28.01.2020) wird auch im nächsten Jahr das Thema
     chen zu Anwendungsgebieten und Zielmärkten, lag der            „Photonics in Medicine“ weiterbehandeln und fortführen.

                            5. INNOlounge
                     Von KundInnen zu PartnerInnen
     Wie KundInnen zu PartnerInnen werden, stand im Mittel-         nenbedürfnisse für Ihr Innovationsmanagement nutzen kön-
     punkt der 5. INNOlounge bei der ANDRITZ AG. Rund 40            nen, erklärte Julia Achatz von der ICG Integrated Consulting
     Teilnehmende folgten der Einladung des Green Tech Clus-        Group (Consultant). In anschaulichen Beispielen zeigte sie
     ters, des ACstyria und des Humantechnologieclusters und        auf, wie sogar mit einfacher Scheibenreinigung KundInnen
     erlebten dabei hautnah, wie der Technologieführer erfolgrei-   begeistert werden können. Im Anschluss folgte dann die Be-
     che KundInnenintegration umsetzt.                              sichtigung der weltweit modernsten Pilotanlage für KundIn-
                                                                    nenenversuche im Bereich Pulp und Paper.
     Helmut Wöginger (Group Business Development) eröffnete
     mit spannenden Einblicken in internationale Joint Ventures
     und Start-up Investments und rückte die Innovationsformate
     wie Technology Talks und Rapid Innovation Camps der AN-
                                                                                                                                   Foto: Green Tech Cluster

     DRITZ in den Fokus. Stefano Marenco (Head of R&D Tissue)
     erläuterte, wie KundInnen in den Entwicklungs- und Engi-
     neering-Prozess von Papiermaschinen einbezogen werden,
     damit diese wiederum nicht an ihren eigenen KundInnen
     vorbeientwickeln. Mit welchen einfachen Tools und Kniffen
     Klein- und Mittelbetriebe punktgenau Markt- und KundIn-

14   Cluster-News
CPhI China –
                                                    Chinesisch für Fortgeschrittene
                                   China hat einen erstaunlichen Imagewandel durch-
Foto: HTS/Elisabeth Jöbstl

                                   gemacht. Heute sind chinesische Unternehmen nicht
                                   mehr die Copy Cats von damals, heute sind sie auf
                                   Augenhöhe mit westlichen Firmen und haben vor al-
                                   lem im Pharmabereich eine erhebliche Kompetenz
                                   aufgebaut.

                                   China ist nach den USA der zweitgrößte Pharmamarkt
                                   weltweit, der eine eigene Kultur hat und eine rasante Ent-
                                   wicklung hinlegt. Dazu tragen vor allem zwei Faktoren bei:
                                   zum einen die milliardenschweren staatlichen Forschungs-
                                   programme und langfristige strategische Ziele, die von der
                                   Regierung definiert werden. Zum anderen die einzigartigen
                                   Finanzierungsmöglichkeiten, die chinesischen Firmen zur
                                   Verfügung stehen: in Form von staatlichen Mitteln, bei denen
                                   weder Verzinsung noch Tilgung zwingend nötig sind. Zudem
                                   gibt es in China jede Menge hervorragend ausgebildete Wis-        Niederlassung unterhält, um den asiatischen Markt zu be-
                                   senschaftlerInnen und Arbeitskräfte.                              dienen. Anton Paar China nahm an dieser Messe teil, um
                                                                                                     mit potenziellen KundInnen in Kontakt zu treten und die Ins-
                                   Im Juni 2019 fand in Shanghai zum 19. Mal die CPhI Chi-           trumente von Anton Paar zu präsentieren. Über 1.000 Gäste
                                   na statt. In insgesamt 18 Hallen, die in 14 Themenbereiche        besuchten den Stand und zeigten besonderes Interesse an
                                   eingeteilt waren, präsentierte sich Asiens wichtigste Pharma-     den Dichtemessgeräten.
                                   messe. Parallel dazu fand die 3. Ausgabe der China Pharma
                                   Week mit 24 unterschiedlichsten Industrieevents statt. Orga-      Die Messe ist für Anton Paar ein effektiver Weg, um die Be-
                                   nisiert vom Shanghai UBM Sinoexpo International Exhibition        kanntheit der Unternehmensmarke und der Produkte zu er-
                                   Co., Ltd, konnte man auf der CPhI China über 60.000 Phar-         höhen. Darüber hinaus gewann Anton Paar China während
                                   ma-Professionals und über 3.000 ausstellende Firmen treffen.      der Messe drei Antop-Awards. Die CPhI Pharma Awards
                                                                                                     würdigen die Innovation und das Engagement von Unter-
                                   Als einziges österreichisches Unternehmen war die Anton           nehmen und Einzelpersonen, die die Pharmaindustrie vor-
                                   Paar GmbH als Ausstellerin vertreten, die in Shanghai eine        anbringen.

                                                                                                                                 23. Jänner 2020
                                                                                                    Hotel Vienna South – Hilton Garden Inn, Wien
                                                                                                                        www.imh.at/medizinprodukte

                             Final Countdown:                                                          Der 26
                                                                                                              .0
                                                                                                       Existe 5.2020 na
                             Medizinprodukte-Verordnung                                                      nz sich
                                                                                                         aktiv w ern und
                                                                                                                        ht!

                             Aktuelle Vorschriften zur                                                 Wenn erden!
                                                                                                              nic
                                                                                                         wann ht jetzt,
                             In-Vitro-Diagnostika-Verordnung                                                    dann?

                                                                                                                             Unser Partner:         Es präsentiert sich:
                             Für weitere Informationen kontaktieren Sie unseren Customer Service:
                             imh GmbH | E-Mail: anmeldung@imh.at | Tel.: +43 (0)1 891 59 – 0
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