Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 2 Juni 2021
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Sprechen Sie mit den Richtigen über Geld. Weil die Sparkasse nah ist und auf Geldfragen die richtigen Antworten hat. Wenn‘s um Geld geht www.ksk-tuebingen.de
Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, ihr haltet diesmal ein etwas anderes Heft in der Hand als ihr gewohnt seid: Während begeister- te Tourenberichte sonst einen großen Teil des Inhalts ausmachen, findet ihr in dieser Ausgabe keinen einzigen Bericht aus dem vergangenen Winter. Und so war es auch – das gesamte Tou- ren- und Kursprogramm musste nach und nach abgesagt werden. Leider ist auch jetzt im April noch kein Ende sichtbar. Der Optimismus, mit dem die Touren- und Kursleitungen ihre Ange- bote für dieses Jahr geplant haben, wurde also bisher noch nicht belohnt. Nun richtet sich un- sere Hoffnung darauf, dass wir zumindest die Sommersaison wieder zu gemeinsamen Unternehmungen nutzen können. Die beiden Berichte vom Rimpfischhorn und Stubai lassen uns davon träumen. Dass das Sektionsleben dennoch blüht und gedeiht, ist an den vielfältigen Akti- Nachrichten der Sektion Tübingen vitäten zu erkennen, über die in diesem Heft berichtet wird: des Deutschen Alpenvereins 130. Jg., Heft 2/2021 Ein kleiner Paukenschlag ist der Pächterwechsel auf der Tübinger Hütte. Da Herausgeber: Sektion Tübingen, Birgit Amann aus persönlichen Gründen die Hütte nicht länger führen konn- 1. Vorsitzender: Dieter Porsche te, mussten wir sehr kurzfristig nach einer Nachfolge suchen. Auf Seite 18 be- BG Hechingen, 1. Vorsitzender: omas Bodmer kommt ihr einen Eindruck von unserem neuen Pächterpaar Julika und Patrick, Geschäftsstelle der Sektion Tübingen das sich mit einem bewundernswerten Elan in die Aufgabe stürzt. Sie freuen Anschrift (Herausgeber und Redaktion) sich schon sehr auf unsere neugierigen Blicke, wenn wir alle in diesem Sommer Kornhausstraße 21, 72070 Tübingen Tel.: 07071 23451, Fax: 07071 252295 zum Kennenlernbesuch auf die Hütte kommen. Geschäftsführer: Matthias Lustig Die Jugendarbeit der Sektion wird durch die gegenwärtigen Einschränkungen Leiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Morawietz Mitarbeiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Frey besonders stark ausgebremst. Auch ein sorgfältig erarbeitetes Konzept zur Ju- E-Mail: info@dav-tuebingen.de gendarbeit in Coronazeiten konnte nur für kurze Zeit im März aktiv in echte Internet: www.dav-tuebingen.de Treffen umgesetzt werden. Mit großem Engagement werden Online-Trainings Öffnungszeiten: Di/Fr 10:00 – 11:30 Uhr durchgeführt, Trainingsvideos erstellt und Trainingstipps erarbeitet (nicht nur Di/Do 17:00 – 19:00 Uhr für Jugendliche lohnt sich der Blick auf www.dav-tuebingen.de unter dem Menü- Sa 11:30 – 13:00 Uhr Bibliothek Do 17:00 – 19:00 Uhr punkt „Training“). Große Fortschritte machen die Vorbereitungs- und Planungs- Vereinsheim: Krumme Brücke arbeiten für das Jugendgelände neben dem B12; auch der Bauwagen ist in- Kornhausstr. 21, 72070 Tübingen zwischen bestellt (Seite 27). Das Jugendgelände eignet sich auch gut dazu, Bankverbindung: ökologische Ideen konkret auszuprobieren und umzusetzen. Auf Seite 20 er- IBAN: DE18 6415 0020 0000 0472 52 fahrt ihr, wie weit das Spektrum der Nachhaltigkeit in der Sektionsjugend gese- BIC: SOLADES1TUB hen und gelebt wird. Redaktion/Layout/Druck: Redaktionsteam: Ein weiteres Projekt mit starkem Nachhaltigkeitscharakter hat Klaus Schmie- Redaktion@dav-tuebingen.de der mit den „DAV Sektionsstreuobstwiesen“ ins Leben gerufen. Es geht da- Anzeigenleitung: Bärbel Morawietz Herstellung: Druckerei Maier, Rottenburg rum, in der Umgebung Tübingens in ehrenamtlicher Arbeit eine Streuobstwiese Erscheinungsweise: vierteljährlich, zu bewirtschaften und den Ertrag in Form von Saft zu vermarkten. Für den wei- das Heft 3/2021 erscheint im Sept. 2021 teren Aufbau des Projektes werden Mitwirkende mit und ohne Fachkenntnisse Redaktionsschluss für Heft 3/2021: 30. Juni 2021 gesucht (Seite 10). Bezugspreis: 1 Euro/Ausgabe, im Mitglieds- beitrag enthalten. Ein ganz großer Schwerpunkt der Sektionsarbeit liegt aktuell auf der Planung der Erweiterung des B12 zum Sport- und Vereinszentrum der Sektion. Seit Ok- Manuskripte werden gern entgegengenom- men. Mit der Einsendung gibt der Verfasser tober treibt ein Kernteam in zahlreichen Sitzungen und Abstimmungen das die Zustimmung zur Veröffentlichung und Projekt voran. Ausführliche Informationen findet ihr auf Seite 6. zur redaktionellen Bearbeitung. Artikel, die mit Namen gekennzeichnet sind, geben nicht Wir haben uns entschlossen, die diesjährige Mitgliederversammlung am unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Nachrichten und alle darin enthaltenen 18. Juni 2021 digital im Online-Format durchzuführen. Damit kann die Veran- Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. staltung unabhängig von der aktuellen Corona-Situation stattfinden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung durch den Verein. Ich wünsche uns allen, dass wir uns bald wieder bei gemeinsamen Touren, Kur- sen, Gruppenaktivitäten, auf der Tübinger Hütte, im B12 und in der Geschäfts- Titelbild: Gratkletterei vom Feekopf zum Allalinhorn, Bild: Friederike Schreiner, siehe stelle sehen und miteinander plaudern können. dazu auch Seite 44 Euer Konrad Küpfer 2. Vorsitzender ID-Nr. 21102625 1
Tourenberichte Seenwanderung im Stubai 15 Die jungen Seiten Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – Expedition in den Kaukasus 28 Berge mit allen Sinnen – und mit ganzem Herzen 35 Wiederentdeckung – Skitouren am Feldberg 39 Vom Tiefseegraben zum 4.000er 44 Aus Verein und Geschäftsstelle Einladung zur Mitgliederversammlung 4 Erweiterung des B12 zum Sport- und Vereinszentrum 6 Projekt: DAV-Sektionsstreuobstwiesen 10 Streuobstwiesen – Im Mosaik der Vielfalt 12 Mit neuem Pächterpaar in die kommende Hüttensaison 18 Zum ema Nachhaltigkeit – im Bereich Jugend 20 – im Bereich Medien und Kommunikation 21 Mit Bus und Bahn in die Berge 23 Mitgliedsbeiträge 2021 24 Aufnahmeantrag 25 Die jungen Seiten Ein Gelände von der Jugend für die Jugend 27 Die Jubilare der Sektion 2021 30 Unsere Sektionspartner 32 Geburtstage im 3. Quartal 2021 40 Sozial im Social Distancing – FSJ beim DAV in Zeiten von Corona 41 querbeet – Infos aus dem Referat „Natur und Umwelt” 48 3
Freitag, 18. Juni 2021, 19:00 Uhr Mitgliederversammlung 2021 Schon Schon im vergangenen Jahr war es eine große der Verkauf von Haus Matschwitz auch in die Lage, Herausforderung, die Mitgliederversammlung unter unseren Schuldenstand in angepasstem Rahmen zu Corona-Bedingungen durchzuführen. Wir sind sehr verringern, kleinere Projekte in den verschiedenen froh, dass eine Umsetzung in guter Zusammenarbeit Vereinsbereichen umzusetzen und uns schon heute, mit der Stadt Tübingen in der Paul-Horn-Arena möglich aber auch mittelfristig auf die ideellen Bedürfnisse der war. In diesem Jahr planen wir eine Online-Mitglieder- Sektion zu konzentrieren. versammlung am 18.06.2021, um 19:00 Uhr. Nachdem die Mitgliederversammlung im vergangenen Herzliche Einladung zur Mitgliederversammlung der Jahr den vom Vorstand empfohlenen Verkauf von Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins e.V. Haus Matschwitz beschlossen hat, steht nun die Ent- am Freitag, 18. Juni 2021, um 19:00 Uhr scheidung über die Mittelverwendung aus dem Verkauf in Form einer digitalen Versammlung an. Hierzu haben wir von Anfang an einen breiten Tagesordnungspunkte: Meinungsbildungsprozess im Verein angestoßen zur Ideenfindung für die Mittelverwendung. Insbesondere 1. Begrüßung durch die Abstimmung mit unseren aktiven Ehrenamtli- 2. Geschäftsberichte chen konnten wir dazu ein Gesamtkonzept erarbeiten. 3. Jahresrechnung 2020 4. Entlastung des Sektionsvorstands Neben der Erweiterung des B12 Boulder- und Klet- 5. Beschluss über B12-Erweiterung (Sportbereich und terzentrums (vgl. Artikel „Erweiterung des B12 zum Vereinsräumlichkeiten) Sport- und Vereinszentrum“ auf Seite 6) versetzt uns 6. Voranschlag 2021 7. Nachwahlen Beirat Um den Anmelde- und Akkreditie- 8. Anträge rungsprozess für die Teilnahme an der Online-Mitgliederversammlung, Wahlen und Abstimmungen so ein- Weitere Details zu einzelnen Tagesordnungspunkten fach wie möglich zu gestalten, benö- sind unter www.dav-tuebingen.de oder in der tigen wir einige Informationen vorab. Geschäftsstelle einzusehen. Hierfür steht auf unserer Homepage ein Anmeldefor- Anträge sind bis zum 04. Juni 2021 schriftlich an die mular bereit unter https://www.dav-tuebingen.de/ Geschäftsstelle zu richten. mitgliederversammlung-2021. Dort finden Sie auch Dieter Porsche, 1. Vorsitzender weitere Informationen zu den anstehenden Entschei- dungen der Mitgliederversammlung. Die Anmeldung ist bis zum 10.06.2021 möglich. Eine Anmeldung da- Wie bereits im letzten Jahr planen nach ist leider aus technischen Gründen nicht mehr wir im Vorfeld der Mitgliederver- möglich. Weiterführende Informationen zum Login sammlung eine Online-Infoveran- sowie die Akkreditierungscodes für die Wahlen und staltung für alle Mitglieder. Abstimmungen werden ab dem 12.06.2021 an die Diese findet am Montag, angemeldeten Personen verschickt. Sollten Sie wei- 07.06.2021, um 19:00 Uhr statt. tere Fragen haben, wenden Sie sich gerne direkt an Die Zugangsdaten können Sie unter unsere Geschäftsstelle unter 07071 23 451 oder https://www.dav-tuebingen.de/anmeldung-info- info@dav-tuebingen.de veranstaltung-2021 anfordern. 4
rzentrum e Bould e n u n s d a r a u f, Wir F r e u k d o w n a c h d e m L o c Euch alle n b e g r ü ß e n ! wieder i m B 1 2 z u Öffnungszeiten Montag 09:30 – 23:00 Uhr Dienstag 09:30 – 23:00 Uhr Mittwoch 08:30 – 23:00 Uhr Donnerstag 12:30 – 23:00 Uhr Freitag 09:30 – 23:00 Uhr Samstag 10:00 – 22:00 Uhr Sonn- und Feiertag 10:00 – 21:30 Uhr
wahrgenommen werden und nach- zentrum haltig ankommen. Deshalb war es für er den Vorstand erklärtes Ziel, gleich- Bould zeitig mit der Erweiterung des B12 ein Zentrum zu schaffen, in dem sich das Vereinsleben in seinen verschieden- sten Ausprägungen weiterentwickeln ein vielfältiges Vereinsleben das kann und sich alle in der Sektion gerne „Musterländle“ in Deutschland. Aber treffen. auch im „Ländle“ sind wir vor schnel- len Verände Das Startsignal für das Projekt erfolg- te im Oktober vergangenen Jahres, nachdem der Verkauf von Haus Matschwitz in trockenen Tüchern war. An Bord geholt wurde mit Katharina Meier eine hauptamtliche Projekt- assistenz und mit der Projektstruktur wird sichergestellt, dass die Interes- Vorstand Erweitertes Kernteam Projektteam Präventionssport Ehrenamtlich Aktive / Beirat Erweiterung des B12 zum sen aller Gruppen in der Sektion in Sport- und Vereinszentrum die Planungen einfließen und – in so einem breit angelegten Projekt so der DAV Sektion Tübingen unvermeidlich wie wichtig – unter- schiedliche Interessen diskutiert und ausgeglichen werden können. Nach intensiven Vorarbeiten, vielen 35.000 Eintritte pro Jahr – mit dieser keiten aufgezeigt werden, das B12 tragfähigen Ideen aller Projektbeteilig- Zahl kalkulierten die Planer der DAV im Bedarfsfall zu erweitern. Allein, die ten und konstruktiven Diskussionen in Sektion Tübingen bei der Eröffnung finanziellen Möglichkeiten der Sektion der Projektgruppe selbst wie auch mit des Boulderzentrums im Jahr 2012, ließen zum damaligen Zeitpunkt eine den Beiräten und Aktiven der Sektion inzwischen ist es als B12 in Boulder- konkrete Ausplanung und Umsetzung liegt jetzt ein Konzept vor, das sehr und Kletterkreisen in Tübingen und der aufgezeigten Perspektiven für gute Perspektiven für die Zukunft der weiteren Umgebung bekannt und einen Ausbau nicht zu. eröffnet: etabliert. Freizeitsport, Leistungs- Mit dem Verkauf des Haus Matsch- ĿIm sportlichen Bereich verdoppelt training, Schul-AGs, inklusive Ange- witz, im Skigebiet Golm gelegen und sich die Boulderfläche nahezu und bote und vieles mehr zeigen aktu- als Berggasthaus nicht mehr im stra- wird ergänzt durch einen ell, wie intensiv das B12 mit seinen tegischen Fokus der Sektion, wurden Möglichkeiten zum Bouldern, ergänzt ĿTrainingsbereich, der den Belangen Chancen für Investitionen geschaffen, durch einen Seilkletterbereich, von ei- der Leistungssportler gerecht wird, die dem Vereinsleben in Tübingen und nem breitgefächerten Kreis von Klet- aber auch den Breiten- und Freizeit- darüber hinaus neue und in die Zu- terbegeisterten genutzt wird. kletterern neue Möglichkeiten bie- kunft weisende Impulse geben kön- tet. Das hat mittlerweile zu einer fast nen. Naheliegend daher, die Überle- dreifachen Zahl an Jahreseintritten gungen für eine Erweiterung des B12 ĿMit einer maßvollen Erweiterung geführt. Diese positive und kaum zu wieder aufzugreifen und fortzuführen, der Seilkletterflächen wird das erwartende Entwicklung setzte be- um der Entwicklung der Besucher- „Heimtraining“-Angebot speziell für reits kurz nach Eröffnung ein. Das zahlen gerecht zu werden. Aber nicht die Alpinen in der Sektion abgerun- blieb natürlich den Verantwortlichen nur bei den Besucherzahlen im B12 det. in der Sektion nicht verborgen und war in den letzten Jahren enormes ĿUnd auch für den hoffnungsvollen führte vor drei Jahren zu Gesprächen Wachstum zu verzeichnen. Auch die Bergsport-Nachwuchs gibt es beste mit den zuständigen Abteilungen bei mittlerweile 13.000 Mitglieder in Perspektiven: Ein neuer Kinder- und der Stadt Tübingen. Dabei konnten der Sektion zeigen, dass die breitge- Familienbereich wird sicher große zunächst grundsätzlich die Möglich- fächerten Angebote der Sektion gerne Freude bereiten. 6
Fragen an Die Leitideen für die Erweiterung des B12 Manne und Andi, B12 wird der zentrale Treffpunkt… die Betreiber … für Jung bis Alt … für alle Bergsportarten des B12 … für Ehrenamtliche und Mitglieder … für Bouldern/Klettern in der Region Tübingen Ihr leitet das B12 seit seiner und bietet mit seiner nachhaltigen, umweltgerechten Eröffnung im Jahr 2012. Wie hat Gestaltung die besten Voraussetzungen für eine sich das B12 seither entwickelt? gelingende Sektionsarbeit für alle Aktivitäten der Sektion, insbesondere auch der Jugend des DAV Tübingen. Die Planungszahlen wurden bereits im ersten Betriebsjahr weit über- troffen. Wir hatten den Eindruck, ganz Tübingen hat auf diese Klet- Bei den Planungen konnten die Be- können, andererseits aber auch, wo ter- und Boulderhalle gewartet. treiber des B12, Manne Aberle und noch weitere Überlegungen zu einer Wir mussten quasi nur die Tür Andi Hartmann, auf ihrer großen Erfah- tragfähigen Lösung führen müssen. aufmachen und wurden vom Be- rung der vergangenen Jahre aufbauen Dies betrifft beispielsweise die Park- sucheransturm überrannt. und gemeinsam mit den Trainern der situation. Und nicht zuletzt: Die Vor- Wie stark die Klettercommunity Sektion ein rundes Konzept erarbei- gaben von Seiten des Vorstandes für in Tübingen ist und wie groß das ten, wie sie selbst in ihren Antworten den finanziellen Rahmen des Gesamt- Interesse speziell am Bouldern ist, zu unseren Fragen erläutern. projektes erfordern permanente Auf- das war in dieser Größenordnung merksamkeit und fallweise auch Kor- nicht abzusehen. Parallel zum Und für das „sonstige“ nicht weniger rekturen in der Planung und Umset- öffentlichen Betrieb haben auch intensive Vereinsleben werden eben- zung. Aber mit den erwarteten und die DAV Jugendarbeit im B12 und falls im wahrsten Sinn des Wortes vorab bereits positiv signalisierten die Nachfragen der Schulen stetig neue Räume geschaffen. Nach vielen Zuschüssen von DAV und WLSB kann zugenommen. In Tübingen haben Alternativ-Überlegungen werden mit der finanzielle Rahmen – inklusive ei- beispielsweise alle sechs Gym- einer Aufstockung auf das Bestands- nes Risikovorhalts – eingehalten wer- nasien und zwei Grundschulen eine gebäude bedarfsorientiert ausrei- den, da ist das Projektteam sehr zu- Kletter-AG, die wöchentlich zu uns chend Flächen geschaffen, um auch versichtlich. Dennoch, es gibt noch kommen. zukünftigen Anforderungen gerecht „ausreichend“ Arbeit für das Team, Im B12 kann man gut die Ent- werden zu können: Seminarraum, Ju- bevor es letztlich – nach hoffentlich wicklung des Klettersports in den gendraum, Vereinstreff, Büroflächen positivem Mitglieder-Beschluss auf letzten Jahren nachvollziehen. als Ergänzung zur Geschäftsstelle im der Mitgliederversammlung – in die Sowohl im Breiten- als auch im Zentrum, eine Werkstatt, ein Gym- Umsetzung gehen kann. Leistungssport hat sich unglaublich nastikraum, Sanitärräume und nicht zuletzt Lagerräume, alle gut erreich- Roland Hunger viel getan. Nicht nur bei uns sind bar und attraktiv angeordnet. Unser die Besucherzahlen angestiegen. Architekt Stephan Häsing konnte Vor Corona hat praktisch jeden Aktuelle Planungen mit viel Geduld und noch mehr Hirn- Monat irgendwo in Deutschland und Infos rund um schmalz nahezu alle Wünsche, die aus eine weitere Boulderhalle auf- die Erweiterung den verschiedenen Gruppen kamen, in gemacht. des B12 gibt’s auf den aktuellen Grundrissen abbilden. Was sich im Leistungsbereich der Homepage des getan hat, kann man in unserem Gemeinsam mit den Präventions- DAV Tübingen. Jugendleistungskader sehen. In sportgruppen Tübingen (Prävis), die im unserem Gorilla Leistungskader vorderen Gebäudeteil zu Hause sind, trainieren gleich mehrere Jugend- wurden auch eine Erweiterung der liche, die auch am Fels im 10. Grad Sanitärräume für den Sportbereich unterwegs sind – das wäre vor vorgesehen und die Eingangssitua- zehn Jahren nicht denkbar gewe- tionen sowohl für die Prävis als auch sen und ist eindeutig den besseren für die B12-ler optimiert. Trainingsmöglichkeiten vor Ort zu Erste Gespräche im Februar mit dem verdanken. Planungsamt der Stadt Tübingen zeig- Wo lagen die besonderen Heraus- ten einerseits, dass die Planungen forderungen in den vergangenen der Sektion so fortgeführt werden Jahren? Die besondere Herausforderung in der Betriebsführung des B12 besteht darin, das Miteinander der 7
Anbau Klettern Vereinsräumlichkeiten Anbau Bouldern Zugang Werkstatt West-Ansicht des Gebäudes (vom Radweg aus) Neue Gebäudeteile: Vereinsräumlichkeiten als Aufbau auf das Bestandsgebäude, ein Anbau am Kletterturm und ein Anbau an die Boulderhalle mit Trainingsbereich im Obergeschoss. Die Werkstatt liegt im Erdgeschoss und ist vom Radweg aus zugänglich. Umbauten im Bestandsgebäude: bestehender Seminarraum wird Gymnastik-Raum, bestehende Galerie wird Kinder- und Familienbereich Anbau Bouldern Bestandsgebäude B12 Anbau Aufbau Klettern Vereinsräumlichkeiten Erweiterung Umkleidebereich Ansicht des Gebäudes von oben Neue Gebäudeteile: Vereinsräumlichkeiten als Aufbau auf das Bestandsgebäude, ein Anbau am Kletterturm und ein Anbau an die Boulderhalle mit Trainingsbereich im Obergeschoss. Die geplante Werkstatt liegt im Erdgeschoss (siehe Westansicht) und ist vom Radweg aus zugänglich. Umbauten im Gebäude: bestehender Seminarraum zum Gymnastik-Raum, bestehende Galerie zum Kinder- und Familienbereich verschiedenen Nutzergruppen so gut die Anzahl der Kindergeburtstage im engen Kontakt mit Kollegen, wie möglich zu gestalten. Der Platz deutlich reduziert und keinen speziel- besuchen oft andere Boulder- und war über die Jahre einfach immer len Kinderbereich ausweisen können, Seilkletterhallen und versuchen mit knapp. Das erfordert viel Rücksicht- da die Wandfläche ohnehin schon den Entwicklungen in einem sich nahme und Verständnis von allen. knapp war. Dafür haben Wettkämpfe rasch verändernden Sport mitzuge- Wir Betriebsführer haben dabei oft schon von Beginn an eine große Rolle hen. Das bedeutet, dass man die die Rolle von Mediatoren, die sowohl bei uns gespielt und den Trainings- Konzepte stetig weiterentwickeln die Interessen des öffentlichen Be- und Leistungsgruppen werden ten- und anpassen muss. Wie in jeder triebs als auch der Vereinsgruppen denziell mehr Privilegien eingeräumt. Sportart kommen viele Impulse aus im Blick haben müssen. So mussten dem Leistungs- und Wettkampfbe- wir einige Kompromisse eingehen. Wo seht ihr aktuell, im Jahr 2021, reich, so wie die Verwendung von Letztendlich haben wir uns dafür eure Schwerpunkte für das B12? großen Volumen im Routenbau, oder eingesetzt, den Sportbetrieb und die Und wo sind Entwicklungsfelder? eben auch Trends im Trainingsbe- Vereinsinteressen zu präferieren. Das Eine Boulderhalle zu führen bedeutet, reich. Unsere parallele Trainertätig- geht teilweise zu Lasten von Kinder- immer „am Ball“ oder besser gesagt keit im Verein ist hierbei sehr und Familienangeboten. So haben wir „am Griff“ zu bleiben. Wir stehen hilfreich! 8
Wer die Entwicklung der Sportart falt, die unsere Besucher repräsen- Ŀ Mehr Kletterfläche sowohl im beobachtet, wird schnell feststellen, tieren, spannend finden. Von der Boulder- als auch im Seilkletter- dass es sich weder um ein Tübinger Kinder- bis zur Seniorengruppe, von bereich. Hier geht es vor allem noch um ein nationales Phänomen der inklusiven Gruppe bis zum Leis- um die Realisierung von Wandnei- handelt, sondern um eine globale und tungskader, von den alpinen ambi- gungen und Strukturen, die bisher nachhaltige Bewegung, die durch die tionierten Seilkletterern bis zu den fehlen. Bereitstellung von urbanen Kletter- „Hardcore Boulderern“ – im B12 lebt Ŀ Ein eigener Bereich für Kindergrup- möglichkeiten ihren Anfang genom- die Diversität! pen und Familien. Dieser Bereich men hat. Faszinierend ist, wie viele soll eine spannende Kinderbewe- Menschen, vor allem Kinder und Ihr seid im Kernteam, das die B12- gungslandschaft beinhalten und Jugendliche, inzwischen zum Beispiel Erweiterung plant, und da vor allem auch den Kindergruppen mehr in Asien oder Südamerika mit dem für die Gestaltung des Sportbereich- Möglichkeiten für ein altersgerech- Klettern beginnen. es zuständig. tes Training bieten. Was sind die Kernpunkte, die bei Ŀ Die Schaffung eines neuen, großen Die Olympischen Spiele, bei denen der Erweiterung speziell für den Trainingsbereichs. Das Interesse zum ersten Mal auch ein Kletterkom- Sportbetrieb wichtig und eigentlich an gezieltem Training für das Klet- binationswettkampf in den Diszipli- unabdingbar sind? tern und für die Erhaltung der Ge- nen Bouldern, Lead und Speed durchgeführt wird (sofern sie letz- sundheit ist auch im breitensport- Wir haben das große Glück, dass tendlich wirklich stattfinden können), lichen Bereich extrem gestiegen. wir ausgehend von einer inzwischen werden dem Klettern sicherlich noch Ŀ Wir möchten auch weiterhin sechsjährigen Erfahrung in der Lei- mal einen Schub geben. Bisher ist der attraktive Wettkämpfe im B12 tung einer Boulderhalle jetzt den Kletter-sport, speziell das Wett- veranstalten. Deshalb müssen wir nächsten Schritt, die Erweiterung, kampf-klettern, in den Medien und die Wettkampfeignung des B12 mitplanen können. Unser Fokus bei der Öffentlichkeit nicht besonders deutlich verbessern! der Erweiterung ist ganz klar darauf präsent. Das kann sich durch Olympia gerichtet, was uns bisher „abgeht“, Wenn es uns gelingt, mit der Erwei- sicherlich ändern. was fehlt! Das alles auszuführen terung des B12 diese Punkte zu rea- Unsere Begeisterung für die Wett- würde Seiten sprengen, aber den- lisieren (und davon sind wir natürlich kämpfe soll nicht darüber hinweg- noch kurz die wichtigsten Aspekte überzeugt), dann sind wir wirklich gut täuschen, dass wir vor allem die Viel- zusammengefasst: aufgestellt für die Zukunft! Kostet nicht die oŗƕķƪƄƲő̰̯̯Φ ôŊƑƈƲôƯèƄƕƢƫįôƕƤƌƢį Welt. Jetzt zu unserem Ökostrom-Tarif wechseln und 100 % Natur einstecken! tüstrom-natur.de Für jeden neuen TüStrom Natur-Tarif bis 31. Dezember 2021 pflanzen wir im Stadtwald Tübingen einen Baum. 9
Zum Thema Nach haltig keit Nachhaltigkeit vor der Haustür Streuobstwiesen Ein etwas anderes Porträt trat hergestellt und dieses kommt Projekt: meist aus China. DAV-Sektionsstreuobstwiesen Streuobstwiesen brauchen Pflege Bei der seit Jahrhunderten erfolgten Streuobstwiesen Auslese von Sorten spielten vor al- Ŀ ;7ĮĭĐ7Ē^ĬıďķĴĴĴ+7ıďĪĮĭ'ģ5Į>ıĮ5ďĒıĮĭ7ı5ďĒıĮďı7İĨ;ĒıĮ lem die Fruchtmenge und -qualität die Lebensräume Deutschlands! Hauptrolle. Hierdurch ging im Erbgut Ŀ Ĩ^ĒıĮı7ĮııĮĬ5Į9Đ7ĒĶĴĴĴ
drei Tonnen Äpfel! Aber auch ausge- Wir tragen mit unseren Ausfahrten der Universität Hohenheim u.a. auch wachsene Bäume brauchen stetige erheblich zur Umweltbelastung durch an Streuobstwiesen. So leitete er die Pflege. Nur besonnte Früchte sind Verkehr bei. Wir versiegeln Boden mit letzten beiden landesweiten Streuobst- geschmackvoll und vitaminreich. Ab- unserem Boulderzentrum B12, ver- erhebungen in Baden-Württemberg getragenes Fruchtholz muss entfernt brauchen Energie und produzieren 2008 und 2018, ein Projekt zu den werden, zu dichte Kronen befördern Abwasser. Aber schützen wir auch? Lebensraumansprüchen von Wende- Pilzkrankheiten sowie Astbruch und Wir sagen ja und werden aktiv! hals und Grauspecht in Streuobst- müssen daher ausgelichtet werden. wiesen und demnächst ein Projekt Sektionsstreuobstwiesen und „pure zu Streuobstwiesen im Klimawan- Aber 80% der Streuobstbäume in natural power drink“ für das B12 del. Aber auch in der Praxis ist Klaus Baden-Württemberg werden seit Wie wäre es, wenn der DAV selbst Schmieder kompetent: Er ist seit Jahrzehnten gar nicht oder nur unre- Obstwiesen bewirtschaften würde, 2007 Fachwart für Obst- und Garten- gelmäßig gepflegt. Pilzkrankheiten daraus einen isotonischen „pure natu- bau, bewirtschaftet mehrere Obst- und Schädlinge, wie die schmarot- ral power drink” produzieren und im wiesen und -gärten und pflegt jährlich zende Mistel, breiten sich rasant aus B12 vermarkten würde? ca. 100 Obstbäume sowie arten- und schwächen die Bäume weiter. Die reiche Wiesen. Kronen sind der Holz- und Fruchtlast Das wäre ein Beitrag zum Natur- nicht gewachsen und brechen ausein- schutz, zum Erhalt unserer heimischen ander. Kulturlandschaft und vor allem ein Wir suchen: aktives Kompensationsprojekt für die Umweltbelastungen, die mit un- Ŀ *ĒďıĪđĬ;Ēē7ı;ıĮ >Īď ıē7ďĒ seren Bergsportaktivitäten und der schaftung für das Projekt in der Erweiterung des Boulderzentrums Umgebung von Tübingen. B12 verbunden sind. Wir produzie- Ŀ 9Ē7
sammeln fleißig Nektar und Pollen. Streuobstwiesen – Zwischen ihnen immer wieder Schweb- fliegen und verschiedenste Käfer. Am Im Mosaik der Vielfalt Nachbarbaum singt ein Rotkehlchen und über uns zieht ein Rotmilan seine Kreise. Mit jedem Schritt knirschen die robusten Wanderschuhe im Sand. Rechts, Historischer Ursprung links, rechts, links, in zügigem Wechsel. Das Knirschen bildet den Rhythmus im Woher kommt diese Vielfalt? Die Ur- vielstimmigen Kanon der Bienen, die, gewärmt von den Strahlen der Mittags- sprünge liegen weit zurück im Mittel- sonne, emsig von Blüte zu Blüte fliegen. Die Melodie dieses Frühlingstages alter. Ab dem 16. Jahrhundert wur- übernehmen die Vögel, sie runden den vielstimmigen Chor ab. den außerhalb der Dörfer und Städte Obstbaum-Hochstämme gepflanzt. Plötzlich ein lautes Zetern. Wenige lockt mich zum nächsten Apfelbaum. Die Bäume trugen wesentlich zur Er- Meter vor mir fliegt ein Grünspecht Doch es sind nicht nur Honigbienen, nährung der Bevölkerung bei. Doch auf, offensichtlich gestört von der die hier von Blüte zu Blüte fliegen und nutzbares Land war knapp – es gab Wanderin. Sein unverkennbarer Warn- sie ganz nebenbei bestäuben. Auch noch keine künstlichen Dünger, des- ruf lässt mich innehalten in der Bewe- ihre wilden Geschwister, die Wildbie- halb war mehr Ackerfläche nötig, um gung. Ich bleibe stehen, schaue mich nen, sind unterwegs: Hier eine Rote die Bevölkerung zu ernähren. Für die um. Und es lohnt sich: Ich stehe auf Mauerbiene, dort zwei Sandbienen- Streuobstwiesen bedeutete dies: einem schmalen Pfad inmitten blü- Arten. Auch Stein- und Erdhummeln Eine Nutzung allein reicht nicht! Des- hender Obstbäume. Äpfel, Kirschen, Birnen und Pflaumen, sie alle leuchten in strahlendem Weiß und kräftigem Rosa. Unter ihnen – in der Wiese – mehr Farben: Das zarte Blauviolett der Wiesenglockenblume, kräftiges Rosa beim Rotklee und ein nicht minder in- tensives Gelb des Hufeisenklees. Am Wegesrand blüht in dekorativem Blau der Natternkopf, und die rosa Blüten der Taubenskabiose nicken sanft in der Brise. Eine unglaubliche Artenfülle umgibt mich. Bei näherem Hinsehen sogar noch mehr: Das Summen der Bienen Sandbiene beim Pollensammeln an einer Schlehe Streuobstwiese bei Herrenberg halb wurde das Grünland unter den Bäumen genutzt – mal als Weide, mal zur Heugewinnung für den Winter. Diese extensive Nutzung – ohne Dün- gung, ohne Pestizide – hat die Streu- obstwiesen über die Jahrhunderte zu einem der wertvollsten Lebensräume für Tiere und Pflanzen werden lassen. Die Vielfalt liegt aber auch im reichen Mosaik der Kleinstlebensräume der Streuobstwiese begründet. An schüt- teren, steilen Wegböschungen finden Sand- und Pelzbienen warme Nist- plätze, ganz in der Nähe wachsen ihre Nektar- und Pollenpflanzen und bieten von Frühling bis Herbst durchgehend Blüten, und mancher alte, abgestor- bene Baum darf über Jahre vor sich hinwittern. Das tote Holz ist voller Leben: In Höh- len im morschen Holz brüten Stein- kauze und Spechte, unter der Rinde 12
tummeln sich verschiedene Käfer und andere Insektenlarven. Sie wiederum locken Kleiber, Meisen und Spechte an, die unter der Rinde nach der ei- weißreichen Nahrung suchen. Skurrile Pilzkörper wachsen am Stamm, und vielleicht sucht sogar eine Fledermaus in einer schmalen Spalte im morschen Holz Schutz. Während ich auf meinen Weg innehal- te, nehme ich all diese Elemente des Streuobstmosaiks um mich herum wahr, auf kleinstem Raum. Oft lohnt sich ein genauerer Blick, ein Innehal- ten statt Vorbeieilen. Erst so bemer- ken wir den Artenreichtum, der uns umgibt. vor allem, wenn man eine hohe Qua- lität der Ernte sicherstellen will. Das gibt es beispielsweise bei den Fach- wartkursen, die von den Landratsäm- tern jährlich angeboten werden. Eines ist sicher: Der Arbeitsaufwand lohnt sich! Vielleicht motiviert manchen ja, dass der Streuobstanbau im März als im- materielles Kulturerbe in das bun- ymian ist bei vielen Tagfaltern beliebt. Schachbrett-Falter auf Tauben-Skabiose desweite Verzeichnis der deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen wurde. Dieser Schritt könnte Impulse Vielfalt in Gefahr kommerziellen Anbau in Massen zum schaffen, die Pflege eines der arten- Einsatz kommen. Und Äpfel und Co. reichsten Lebensräume Baden-Würt- Allerdings: Die Vielfalt ist im Schwin- lassen sich nicht nur zu leckeren Ku- tembergs wieder aufleben zu lassen, den begriffen. Äpfel aus Neuseeland chen und Marmeladen verarbeiten: vielleicht sogar neue Flächen anzule- gibt es ganzjährig zu Dumpingpreisen Auch hervorragende Getränke, ob mit gen. In jedem Fall braucht es engagier- im Supermarkt, die aufwändige Pflege oder ohne „Umdrehung“, lassen sich te Menschen, die vorangehen! der eigenen Bäume lohnt nicht mehr. daraus herstellen. Die Wiesen werden aufgegeben, über- Ich für meinen Teil habe für den Mo- wuchern mit Brombeeren und fallen Doch dafür braucht es Pflege – und ment genug in der Vielfalt geschwelgt der natürlichen Wiederbewaldung an- engagierte Menschen, die diese Pfle- und setze meinen Weg nun fort, wei- heim. Andere Flächen weichen den ge übernehmen. Regelmäßig müssen ter durch die Streuobstwiesen bis wachsenden Dörfern, Städten und Ge- die Wiesen gemäht und abgeräumt hinauf in den Buchenwald. Es gibt werbegebieten. Allein zwischen 1957 werden. Auommenden Büschen ist noch so viel zu entdeckewn. und 1974 gingen in Baden-Württem- Einhalt zu gebieten, und die Obst- berg rund 15.700 ha Streuobstwie- bäume selbst bedürfen regelmäßiger Text und Bilder: sen verloren. Auch jetzt noch verliert Pflege. Dazu braucht es Know-how, Julia Schenkenberger das Land etwa 200.000 Streuobst- bäume jährlich. Tourentipp Doch ihr Erhalt lohnt – nicht nur aus Sicht des Artenschutzes. Die Obst- Am Schönbuchtrauf gibt es noch gut erhaltene Streuobstbestände zu entdecken. wiesen prägen die Landschaft, gera- Hier ist die Schönbuchtrauf-Landtour zu empfehlen. de in Baden-Württemberg. Die alten Mit 10,8 km Länge führt sie vom Waldfriedhof Herrenberg durch die Streuobst- Obstsorten sind robust und bewährt, wiesen – besonders im Mai ein herrlicher Anblick! Zurück geht’s dann an der manche Allergiker vertragen die alten oberen Trauante entlang, herrliche Ausblicke inklusive. Sorten besser als ‘Pink Lady‘ und Co. Infobroschüre zur Tour: Auch für Nicht-Allergiker ist das Obst https://schoenbuch-heckengaeu.de/wp-content/uploads/2019/11/ der Wiesen um ein Vielfaches gesün- 2019-SchoI%CC%80%CB%86nbuchTrauf-Web.pdf der – eben ohne die Pestizide, die im 13
Seit über 28 Jahren inno- vative Beratung. Seit dem 1. Januar 2019 sind wir als RTS Steuerbertungsgesell- schaft KG in Tübingen am gewohnten Standort für Sie da. Mit Zahlen kennen wir uns aus – unsere Leidenschaft gehört den Menschen dahinter. Mit diesen Dienstleistungen stehen wir Ihnen zur Verfügung: » Jahresabschluss und Steuererklärungen » Steuerliche und steuerrechtliche Beratung Eino Hahn Steuerberater » Nachfolgeberatung Rechtsanwalt » Finanzbuchhaltung und Lohnbuchhaltung RTS Steuerberatungsgesellschaft KG Wilhelmstraße 146 · 72074 Tübingen Tel. 07071 5594-3 · Fax -55 tuebingen@rtskg.de · www.rtskg.de 14
Seenwanderung im Stubai oder der verschwundene See (20.–23.08.2020) In Tübingen waren bis zu 36° C an- nenschein und moderater Temperatur gekündigt, ein Klima, das eine Tour eine angenehme Übung zur Adapta- in die Alpen noch reizvoller erschei- tion an die Höhe. nen lässt als ohnehin! Also starteten wir, eine Gruppe von neun Teilneh- Die erste Tageswanderung führte uns mer*innen unter Leitung von Hans zum Rinnensee. Bei herrlichem Son- Reibold und Dieter Hereth, in Rich- nenschein zeigte uns Hans während tung Tirol und erreichten den Park- des Aufstiegs einige botanische platz bei der Oberissalm (1.742 m) im Besonderheiten (Petersbart, Stän- Oberbergtal/Stubai am Mittag. Unser gelloses Leimkraut, verschiedene Ziel, die Franz-Senn-Hütte, besitzt Enzianarten, Alpenaster, Moschus- einen Lastenaufzug, den wir für unser Schafgarbe u.v.m.), teilweise war Gepäck nutzen konnten. So war der Hans selbst erstaunt, was in dieser Aufstieg zur Hütte (2.147 m) bei Son- Höhe noch so alles wächst und blüht. Am Rinnensee 15
Am Höllenrachen Immer wieder querten wir Bäche und über Spalten hinweg balancieren. Am ner und das Oberbergtal. Nach dem Rinnsale mit klarem, kalten Wasser, See angelangt machten wir Rast, wir Abstieg zur Hütte blieb nach einer mit dem die Trinkflaschen gefüllt wur- nutzten die Zeit nicht nur zum Ves- Kaffeepause noch Zeit, einen Spazier- den. Die Ausblicke ins Tal und zurück pern, sondern auch zu einem Fußbad. gang am Alpeiner Bach entlang zu auf die Hütte waren beeindruckend. Einer von uns nahm sogar ein Vollbad machen. An einer Stelle durchbricht An einer Weggabelung angekom- in dem kühlen Gebirgssee. dieser einen Felsen unterirdisch und men, äußerten einige Mitwanderer Die Rast gab mir Gelegenheit, ei- macht dabei einen Höllenlärm, diese den Wunsch, weiter zur Rinnenspit- nige Kleinlebewesen in Lachen am Stelle heißt Höllenrachen. Die milde ze (3.000 m) zu gehen. Nach kurzer Rande des Sees zu beobachten. So Nachmittagsbeleuchtung machte die- Diskussion – die Tour war so nicht machte sich eine Steinfliegenlarve sen Spaziergang zu einem besonders ausgeschrieben – setzten wir den über ein Käsebröckchen her, das mir ästhetischen Erlebnis. Weg zum Rinnensee fort. Zunächst hinuntergefallen war, oder ein dicker Für unseren zweiten Wandertag war gelangten wir an eine trockene Senke Marienkäfer schwamm rücklings auf ein Wetterumschwung angekündigt. und fragten uns, ob das wohl schon dem See. Ich konnte ihn aus dem Deshalb starteten wir früh, um einem unser Ziel sei. Das GPS gab Antwort: Wasser fischen und auf einem Stein für 14 Uhr angekündigten Gewitter Zum See waren es noch etwa 500 m. absetzen, wo er sich trocknen ließ auszuweichen. Während unseres Auf- Das Gelände war hier zwar nicht und dann davonflog. stiegs zum Sommerwandsee bildete mehr so steil wie anfangs, aber sehr Nach der Rast gingen wir noch ein sich eine immer dichter werdende steinig. Man musste sehr konzen- Stück weiter zu einem grandiosen Wolkendecke. triert über die großen Brocken und Aussichtspunkt auf den Alpeiner Fer- Unser Weg verlief parallel zu einem Grat, auf dem Kletterer unterwegs waren. Das war interessant zu beo- bachten, bedeutete aber auch für uns erhöhte Wahrscheinlichkeit von Stein- schlag. Trotz der im Vergleich zum Vortag etwas gedämpfteren Stim- mung taten sich einige von uns an den reifen Heidelbeeren gütlich. Wir lern- ten, diese von den dunkler beblätter- ten Rauschbeeren zu unterscheiden. Am See angelangt staunten wir über eine mit Rinnsalen durchzogene hell- graue Fläche fein gemahlenen Ge- steins, also Sand. Das also war der Sommerwandsee! „Wer hat denn da den Stopfen gezogen?“, hallte es kurz Aufstieg von der Franz-Senn-Hütte aus 16
Panorama am Rinnensee über die Ebene. Ohne Rast machten Murmeltiere sehen, die uns neugierig wir uns angesichts des drohenden Re- zu beobachten schienen. gens auf den Rückweg. Erst in Sicht- Auch eine Kröte zeigte sich. Der blaue weite der Hütte, als die Wolken wie- Himmel blieb uns nicht lange erhalten. der etwas aufbrachen, vesperten wir, Den Abstieg zum Parkplatz mussten um schließlich vor dem Starkregen, wir unter Wolken absolvieren. Auf der der den ganzen Nachmittag anhielt, in Oberissalm setzten wir uns noch ein der Hütte anzukommen. letztes Mal zu einer Mittagsmahlzeit Ein verregneter Nachmittag auf der und zur gemeinsamen Rückschau auf Hütte ist auch ein besonderes Erleb- unsere Tour zusammen. Alle waren nis. Wir vertrieben uns die Zeit mit sich einig, dass sich hier eine sehr intensiven Gesprächen und Gesell- angenehme Gruppe gefunden hatte, schaftsspielen. Ein Gesprächsthema entsprechend herzlich war der Ab- war die Herstellung von Terra Preta, schied. einem Biodünger, den die Indios ent- wickelten und mit Erfolg einsetzten. Text: Brigitte Becker Wir politisierten ein wenig zu der Bilder: Hans Reibold Frage, wie man diesen ökologisch Am Höllenrachen äußerst wertvollen Dünger „promo- ten“ könnte, wie man neudeutsch Die Gruppe beim Rinnensee sagt. An dieser Stelle ein Wort zur Franz- Senn-Hütte: Diese ist nicht nur wegen ihrer Lage, sondern auch wegen des guten Essens und des angenehmen Managements äußerst empfehlens- wert. Wir fühlten uns hier ausgespro- chen wohl. Am Morgen des letzten Tags unse- rer Ausfahrt zeigte sich der Himmel wieder blau und wir beschlossen am Frühstückstisch, vor dem Abstieg noch einmal zum Höllenrachen und ein Stückchen weiter den Alpeiner Bach entlang zu gehen. Auf unserem Weg konnten wir mehrmals junge 17
Mit neuem Pächterpaar in die Der Hüttenbetrieb selbst kann nach Abschluss der verbliebenen Moder- nisierungsarbeiten in Sommer 2020 kommende Hüttensaison bei der Abwasserreinigung mit einer zusätzlichen Feststoff-Vorklärung und des Wasserkraftwerkes mit neuer Elektrik im Turbinenhaus und der Grund- Mitte Januar kam die Nachricht – zu unserem großen Bedauern: Unsere lang- überholung der Turbine selbst vollum- jährige Hüttenwirtin Birgit kann die Tübinger Hütte aus persönlichen Gründen fänglich loslaufen. nicht weiter führen. Was natürlich für unseren Geschäftsführer Matthias, den Hüttenwart der Tübinger Hütte Dirk und Roland als Hüttenreferent kurzfristig „Action“ bedeutete, hieß es doch, umgehend eine Ausschreibung zusammen- zustellen, die Kommunikation zu planen und auch zu überlegen, welche Qua- m litäten die Bewerber mitbringen sollen, um die Hütte in den nächsten Jahren „Julika kommt aus de Chiemgau und Patrick führen zu können. Zwei Wochen später war die Ausschreibung fertig, die Veröf- fentlichung der Pächtersuche auf der Internet-Seite der Sektion, den Internet- k.” Plattformen des Alpenvereins und auch im Montafon veranlasst und natürlich aus der Oststeiermar auch persönliche Kontakte zur Kommunikation genutzt. Erste Anfragen kamen überraschend schnell, als eine der ersten die sehr aussagekräftige Bewerbung von Julika Rieger und Patrick Kohlbacher. Kein Problem für die beiden, hatten sie doch bereits im Sommer 2020 den Entschluss gefasst, als Hüttenwirte gemeinsam den Sprung in eine neue Aufgabe zu wagen und sehr ausführliche Bewerbungsunterlagen – zunächst mit Blick auf andere Hütten – vorbereitet. „Uns ist nachhaltiger Nach ein paar Telefonaten und zwei Online-Besprechungen, „dank“ Corona Bergtourismus und eine leider ohne direkten persönlichen Kontakt, waren sich alle Beteiligten sehr schnell einig: Wir passen zusammen! regionale Hüttenküche wichtig.” Kurz und knapp: Ab der Sommersai- Situation im Sommer 2021 bleiben son werden also Julika und Patrick die die Vorbereitungen anspruchsvoll. Tübinger Hütte als Pächterpaar führen Hoffen wir, dass die Vorgaben für den und bewirtschaften. Im Pachtvertrag Hüttenbetrieb im kommenden Som- wurden einige Inhalte präzisiert und mer keine wesentlichen Beschränkun- „Wir freuen uns auf leicht angepasst. Dabei hat gehol- gen mehr mit sich bringen und viele erlebnis- und arb eine fen, dass die beiden mit neuem, nicht Übernachtungsgäste wie auch Tages- eits- „vorbelastetem“ Blick Inhalte und For- gäste den Weg auf die Hütte finden. reiche Saison mulierungen konstruktiv hinterfragt Die sehr gute Entwicklung der Gäs- und auf spannen d haben und jetzt der Pacht- und Be- tezahlen in den letzten Jahren sollte und herzliche Be e triebsführungsvertrag aktualisiert und doch ihre Fortsetzung finden. geg- präzisiert werden konnte. Dies vor nungen.” allem an Punkten, die aus der Histo- rie raus „scho emmer“ so gehandhabt wurden. Weitere Formalitäten sind mittlerweile erledigt und unseren neu- en Pächter sind mit Vorbereitungen zur Hüttenöffnung wie auch mit den Planungen für die weitere Saison gut beschäftigt. In ihrer ersten Hüttensai- son überhaupt sind ja viele Dinge neu und erfordern besondere Aufmerk- samkeit. Aber gleichzeitig bietet sich die Chance auch für uns als Sektion für neue Impulse und Ideen im Hüt- tenbetrieb, „So schmecken die Berge“ und „Umweltfreundliche Hütte“ nur als Beispiel für konkrete Perspektiven. Mit der erfahrenen Hüttenberaterin Petra Erhart-Ruffer im Hintergrund und natürlich mit Unterstützern aus der Sektion sollten Julika und Patrick die meisten Klippen sicher umschiffen können. Dennoch, mit der nach wie vor gegebenen Unsicherheit zur Corona- Julika Rieger und Patrick Kohlbacher: Das neue Pächterpaar der Tübinger Hütte 18
Darüber hinaus kann nach den positi- ven Berichten der Kurs- und Touren- leiter wie auch der Teilnehmer der Kur- se in der letzten Sommersaison die eigene Hütte mit ihren Möglichkeiten auch von der Sektion voll umfänglich genutzt werden. Und Julika und Pa- trick werden als ausgebildete Wan- derleiter das Hüttenprogramm noch ergänzen. Und so hoffen wir alle auf eine er- folgreiche Hüttensaison im Sommer 2021. Mit einer voll betriebsfähigen Hütte, mit vielen Gästen ohne weitere Wenn’s geht, gerne mit dem Rad! Beschränkungen, mit Kursen und Tou- ren der Sektion, die wie geplant statt- Der Umwelt finden können, und mit unseren neuen zuliebe. Hüttenwirten, die mit ihrem Team den Bergfreunden einen unvergesslichen Aufenthalt bieten wollen. Text: Roland Hunger www.reusch-tuebingen.de Drei Fragen an Julika und Patrick Wie ihr uns gesagt habt, habt ihr euch seit letztem Sommer konkret überlegt, eine neue Aufgabe als „Die Sektion Tübingen ist super Hüttenwirte anzugehen. Dennoch, eure Bewer- organisiert und so konnten wir uns bung für die Tübinger Hütte war mit heißer Nadel bei diversen Online-Meetings sch on gestrickt. Wie kam es dazu? kennenlernen...“ Ja, das stimmt allerdings. Wir haben uns seit letzten Sommer für Alpenvereinshütten beworben und ha- ... und uns auch einen recht umfangreichen Eindruck ben auch super viel Zuspruch bekommen. So stan- von der Hütte machen. Durch die Pläne und Fotos den wir dann vor der Qual der Wahl. Die Anzeige von der Hütte, die ausführlichen Online-Meetings der Tübinger Hütte kam dann nur wenige Tage vor und auch die Unterstützung unserer Hüttenberate- unserer finalen Entscheidung online. rin Petra Erhart-Ruffer fühlen wir uns wirklich sehr gut aufgestellt. Trotzdem freuen wir uns natürlich schon sehr auf ein live Kennlernen mit allen auf der „Mit wenig Hoffnung darauf, das s das Hütte bei Saisonstart. alles innerhalb kurzer Zeit möglich sein würde, haben wir uns dann trotzd em Was werdet ihr als allererstes machen, wenn ihr beworben, weil die Tübinger Hütte einfach super ist!“ im Juni zum ersten Mal auf eure neue Wirkungs- stätte Tübinger Hütte kommt? Und wir freuen uns riesig, dass es nun zu einer Zu- Wir werden tief durchatmen und einmal die Atmo- sammenarbeit gekommen ist. sphäre genießen, bevor es dann voller Kraft voraus mit der Saison losgeht. Ihr konntet ja bis jetzt nur quasi indirekt sowohl die Sektionsvertreter über Online-Besprechungen „Wir freuen uns schon total auf uns wie auch die Hütte selbst in Form von Plänen und er Team, das bereits im Vorfeld mit Fotos kennenlernen. Wie geht es euch damit? viel Leidenschaft und Kompetenz bei den Wir finden, dass das erstaunlich gut klappt. Wenn Vorbereitungen ist...“ uns jemand allerdings vor einem Jahr gesagt hätte, dass wir eine Hütte übernehmen, auf der wir noch nie waren, hätten wir sicher vehement den Kopf ge- ... und natürlich auch auf die Tübingern Hütte mit all schüttelt und gelacht. ihren Besonderheiten. 19
wandels sind eine der größten Heraus- lem aufmerksam zu machen, konnte forderungen der Welt in der heutigen jede*r seinen eigenen Nistkasten Zeit. Darüber hinaus beeinflussen un- bauen und mit nach Hause nehmen. ter anderem Herkunft und Geschlecht Auch für das neue Jugendgelände Zum unsere individuellen Chancen, was zu sozialer Ungleichheit führt. Sowohl hinter dem B12 wurden zwei Kästen gebaut und im Herbst angebracht. Thema der Klimawandel als auch die soziale Ungleichheit sind menschengemacht Und wer weiß, vielleicht haben bereits die ersten Bewohner einen geschütz- Nach und können damit auch verändert werden. In Anbetracht dieser Aus- ten Unterschlupf gefunden. haltig gangslage gilt es neue, nachhaltige keit Wege für einen respektvollen Um- gang miteinander und mit unserer Umwelt einzuschlagen.“ Diese Posi- tion strahlt vom Bundesverband bis in die einzelnen Sektionen hinein. Auch die Jugend der Sektion Tübingen hat das ema als immer wichtigeren Teil der Vereinsarbeit erkannt. Es wird inzwischen in ganz verschiedenen Bereichen aufgegriffen. Im vergangenen Frühjahr Nachhaltigkeit wurden anlässlich des weltweiten digitalen Kli- im Bereich Jugend mastreiks von Gruppen- kindern und ihren Jugend- leiter*innen fleißig Plaka- Klettern, Bergsteigen, Skitouren, te gemalt und in der Geschäftsstelle Wandern und vieles mehr – der Al- ausgestellt, um gemeinsam mit Fri- penverein ist für viele wohl zunächst days for Future eine bessere Klima- Doch nicht nur für Vögel soll das neue ein Bergsportverein. Doch der DAV politik zu fordern. Zwar durfte sich Jugendgelände einen Unterschlupf und insbesondere die JDAV sind auch durch die Corona-Verordnungen nicht bieten. Gemeinsam mit den Kindern ein anerkannter Naturschutzverband. persönlich getroffen werden, doch und Jugendlichen der JDAV soll das Sowohl in den einzelnen Sektionen, auch online funktionierte das gemein- Gelände gestaltet und dabei auch als auch auf Landes- sowie Bundes- same Malen prima. Wert auf eine ökologisch sinnvolle ebene gibt es zahlreiche Projekte In den Sommerferien wurden dann Umsetzung gelegt werden. Gruppen- und Initiativen rund um das ema im Rahmen der Sommerferienwoche übergreifende und umweltbildende Nachhaltigkeit. mit einigen Kindern gemeinsam Vo- Aktionen wie beispielsweise der Bau Die JDAV hat mit dem Positions- gelnistkästen gebaut, denn gerade in eines Insektenhotels oder die Bepflan- papier dazu ihre Stellung als Umwelt- Städten gibt es wenig Brutplätze für zung der Fläche tragen dazu bei, dass verband neben dem Bergsport Vögel. Um den Kindern die ematik sich die Beteiligten mit der Natur in verdeutlicht: „Die Folgen des Klima- näher zu bringen und sie auf das Prob- ihrer Umgebung auseinandersetzen. 20
Mit einer Fortbildung zum ema Nachhaltigkeit in Jugendgruppen soll Kurz gefragt: im Mai außerdem Jugendleiter*innen der Sektion die Möglichkeit gegeben 1. Wie sehr war das ema Nach- werden, sich selbst damit zu be- haltigkeit in der Vergangen- schäftigen, wie die ematik für Kin- heit in eurem Bereich präsent? der und Jugendliche verständlich auf- Bisher gab es schon einige bereitet und in Gruppenstunden oder Aktionen mit ökologischem auf Tour umgesetzt werden kann. oder sozialem Hintergrund, um die Jugendarbeit in der Neben ökologischen fallen aber auch Sektion nachhaltiger zu ge- soziale Aspekte unter den Begriff der stalten. Nachhaltigkeit. So wurde im letzten Jahr die Solidarfinanzierung für Touren 2. Was denkt ihr, wie stark ihr und Ausfahrten der Jugend einge- euch in der nahen Zukunft für führt, die unabhängig von der finan- das einsetzen werdet? ziellen Situation Einzelner allen die In Zukunft wird das ema Möglichkeit zur Teilnahme bietet. weiterhin wichtig in der Vereins- Wer kann, zahlt den angegebenen arbeit sein, gerade auch mit Deckungsbeitrag, oder bestenfalls Hinblick auf die Gestaltung auch ein bisschen mehr. Wem das des neuen Jugendgeländes. nicht möglich ist, der zahlt den 3. Was denkt ihr, wie hoch das Mit diesen und vielen weiteren Projek- Mindestbeitrag. Die Kosten für die Potenzial diesbezüglich bei euch ten soll in Zukunft mit Einbezug der Ausfahrten gleichen sich mehr oder ist? Kinder und Jugendlichen noch mehr weniger aus. Sollte am Ende ein Über- Im Jugendbereich gibt es Bewusstsein für nachhaltige Vereins- schuss entstanden sein, so fließt das gerade beim ema Umwelt- arbeit und nachhaltigen Bergsport Geld in einen Solidartopf und wird bildung viele Möglichkeiten, geschaffen werden. für eine der nächsten Ausfahrten ge- nachhaltigkeitsbezogene nutzt. Damit soll der Bergsport für Text: Emilia Weißenborn Aspekte einzubringen. alle geöffnet und die Chancengleich- Bilder: Lea Schönleben, Emilia heit in der Jugend gefördert werden. Weißenborn, Max Kraft Nachhaltigkeit über eure großartigen Projekte berich- ten, darauf aufmerksam machen und im Bereich Medien und neue Aufrufe starten: im unterwegs, auf unseren sozialen Kanälen und auf Kommunikation unserer Homepage. Was hat unser Bereich Medien und Wir sind unterwegs Kommunikation mit Natur und Um- unterwegs in der Sektion und klima- welt zu tun? Was ist unser Beitrag, neutral gedruckt, denn Nachhaltigkeit den wir leisten? Eine interessante ist uns auch in diesem Bezug wichtig. Frage, die uns grübeln ließ. Auf den In unserer vierteljährlich erscheinen- ersten Blick scheint es, als hätten wir den Sektionszeitschrift berichten mit all dem in unserer Sektion nichts Menschen aus der Sektion regelmäßig am Hut – aber das stimmt nicht, be- über „Nachhaltigkeit in der Sektion”, haupten wir nun selbstbewusst! erzählen über Ausflüge „Mit Bus und Wir erzählen weiter, was wir Bahn in die Berge” und plaudern erfahren, und wir haben immer ein „querbeet”. offenes Ohr für neue Ideen und Wer es lieber digital statt auf Papier Projekte! mag, findet alle unterwegs-Ausgaben Wir möchten dazu beitragen, die Welt auch auf unserer Homepage und er- besser zu machen und sehen uns da- hält sie auf Wunsch per Newsletter. bei als eine Art Dienstleister – oder po- Das spart langfristig Ressourcen. etischer ausgedrückt als laute Flüster- Wer mag, kann gerne jederzeit um- post. Wir leisten unseren Beitrag für stellen – einfach per Mail an die Ge- die Natur und die Umwelt, indem wir schäftsstelle! 21
Sie können auch lesen