SENIORENMAGAZIN REMS-MURR-KREIS - DAS ...
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SEniOREnMaGaZin REMS-MURR-KREiS Januar 2009 Bis mÄrz 2009 KREISSENIORENRAT REMS-MURR-KREIS I ein magazin Von, miT unD FÜr senioren AKTIV – AUCH IM WINTER Persönlichkeiten: Dr. Friedrich Kempter Erster Winnender Seniorentag Märchentage in Weinstadt Feinste Tiffany-Glaskunst Honig: Nektar der Götter Alter schützt vor Frechheit nicht
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seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 3 Grußwort des Herausgebers Liebe Leserinnen, liebe Leser mit dieser fünften Ausgabe des Senioren-Magazins für schaft / Kunst & Kultur / Literatur / Musik / Reisen / den Rems-Murr-Kreis starten wir in unser zweites Jahr. Gesundheit / Sport etc., von erfahrenen Redakteuren Es ist ein Wagnis in der heutigen von allerlei Medien sorgfältig recherchiert, redaktionell und mit Fotos leser- überfluteten Zeit, ein neues Magazin auf den Markt zu freundlich und attraktiv aufbereitet. bringen. Doch waren und sind wir der Überzeugung, Mit Berichten und Terminen auch aus und für Seni- dass gerade unsere Generation 55+, wie sie so schön oren-Clubs und Gemeinden, über Interessantes, Wis- bezeichnet wird, es verdient, ein eigenes Sprachrohr zu senswertes, Programme, Ideen und Personen, ein Fo- haben. rum von und für Senioren im Rems-Murr-Kreis. Die vielen Rückmeldungen und die große Zustimmung Wir sind aber auch auf Sie, liebe Leserinnen und Leser, zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und angewiesen, schreiben Sie uns, wie Ihnen dieses Ma- daran werden wir weiter arbeiten. gazin gefällt, was noch fehlt oder verbessert werden Neue Mitarbeiter und Redakteure konnten zur Mitar- kann. beit gewonnen werden. Frau Marisol Simon, eine ex- Schreiben Sie uns aber auch, was man in Ihrer Gemein- zellente und anerkannte Redakteurin, verstärkt unser de in der Seniorenarbeit verbessern könnte, was gut Team. Dr. Helmut Ehleiter, ein angesehener praktischer oder was nicht so gut ist. Arzt, schreibt ehrlich, immer steht für ihn die Gesund- Wir meinen, es ist Zeit der Generation 55+ mehr Gehör heit des Menschen im Mittelpunkt und nicht die Inter- zu verschaffen. essen der großen Pharmakonzerne. In Zusammenarbeit mit dem Kreis-Senioren-Rat Rems- Herzliche Grüße und viel Freude beim Lesen Murr erscheint dieses Magazin. Als offizielles Bekannt- Roland Schlichenmaier, Verleger und Herausgeber machungsorgen des KSR dient es zum Erfahrungs- austausch, zur Meinungsbildung und zur verstärkten Wahrnehmung in der Öffentlichkeit im Interesse unse- inhalt 14 Kreisseniorenrat rer Senioren. Rems-Murr nun auch Wir machen ein „Senioren-Magazin von, mit und für im Vorstand des Senioren“, es berichtet seriös, sachlich, spannend und 04 Philosoph, Denkmal- Landesseniorenrats unterhaltsam über interessante Themen aus Gesell- pfleger, Gärtner: 15 Beeindruckende Der Humanist Georg Führung durch die Friedrich Kempter Stihl-Galerie 05 Das Jagdschloss 15 Sicherheit für Senioren Impressum Engelberg und die „Feinde des Waldes“ im Alltag 16 Knorrige Obstbäume Herausgeber: Titelbild: 08 Erster Winnender und feinste Tiffany- Roland Schlichenmaier © Gerd Altmann, pixelio.de Seniorentag war ein Glaskunst Redaktion: Verlag: voller Erfolg 18 Nektar der Götter: Jürgen Klein RSW Verlag GmbH 10 Senioren-Infomesse in Honig wirkt besser als Eichendorffweg 14 Stuttgarter Straße 72 Weissach im Tal manche Medikamente 71554 Weissach im Tal 71554 Weissach im Tal E-Mail: presseagenturjuek@gmx.de E-Mail: rs@schlichenmaier.de 10 Der Seniorenclub 20 Infos vom Sanofakter Tel. 0 71 91 | 34 30 67 Tel. 0 71 91/35 56-0 Weissach im Tal startet 21 Seniorennachmittag Fax 0 71 91 | 34 30 93 Fax 0 71 91/35 56-10 wieder mit einem des DRK in der Kelter in Marisol Simon Gestaltung: Kabarettprogramm in Kleinaspach Tel. 01 62 | 9 00 18 75 Timon Schlichenmaier das neue Jahr 21 Senioren beförderten Woyrschweg 52 | 22761 Hamburg Mitarbeiter dieser Ausgabe: 11 Es war einmal – und Fahrgäste vom Gerhard Dannwolf (Backnang), E-Mail: timon@timonverlag.de Tel. 040/18 03 49 25 wird immer sein – Ungeheuerhof nach Dr. Helmut Ehleiter (Backnang), Roswitha Morlok-Harrer (Oeffin- Märchen heute. Unterweissach Marketing + Anzeigen: gen), Margit Seidel (Fellbach), Alfred 12 Aktive Senioren sind 22 Im eigenen Auto sicher Sparhuber (Waiblingen), Heinz Weber RSW Verlag GmbH Telefon 0 71 91/35 56-14 wichtig für das unterwegs (Fellbach), Roland Schlichenmaier (Weissach im Tal), Heinz Bartelmess rs@schlichenmaier.de Gemeinwesen 23 Alter schützt vor (Fellbach), Christa Hellstern (Oeffin- 13 Viele wichtige Vorhaben Frechheit nicht gen), Ingeborg Hess (Schmiden), Alfred Druck: Medienwelt Schlichenmaier werden in Angriff 24 Tanzen hält Geist und Osen (Aspach), Joachim Leser. Weissach im Tal genommen Körper fit
4 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Philosoph, Denkmalpfleger, Gärtner: Der Humanist Georg Friedrich Kempter Diesen Mann zu beschreiben, würde den Rahmen spren- Das Pflegen der Wurzeln bezieht sich jedoch nicht nur gen. Wir wollen uns dennoch der Herausforderung stel- auf Denkmäler, es geht Kempter auch um das Bewah- len, den Menschen Dr. Georg Friedrich Kempter und seine ren der Heimat: „Vieles, was uns lieb war, ist nicht mehr Wurzeln zu porträtieren. Wobei wir hier schon beim The- da“, sagt er, „seien es stille Täler, Tiere und Landschaf- ma sind: nämlich bei den Wurzeln. Die sind für Kempter ten, seien es vertraute Stadtviertel und Plätze.“ Und fügt untrennbar mit dem Menschen verbunden. hinzu: „Wo wir indessen noch unversehrte Heimat an- treffen, ist es ein Gnadengeschenk“. Und der Philosoph Viele Menschen seien deshalb so planlos, weil sie von in ihm meint: „In der Heimat vereinigen sich Natur und ihren Wurzeln abgeschnitten seien, meint er und er- Mensch, Stoff und Geist, Vergangenheit und Gegen- läutert es an einem Bild: „Die Wurzeln eines Baumes wart zu dem, was wir als „Realität“ bezeichnen“. reichen tief in das Erdreich und geben ihm Festigkeit Georg Friedrich Kempters Heimat ist der Engelberg. und Lebenskraft. Was nun für die Bäume die materiel- Nach dem Tod seines Großvaters, einem erfolgrei- len Wurzeln sind, sind für die Menschen die kulturellen chen Erfinder, erwirbt seine Großmutter 1932 das Wurzeln“. Als Gärtner, der er nun geworden sei, weiß „Schlossgut Engelberg“. Sein intellektueller Vater be- er, dass es für eine Pflanze viel schlimmer ist, wenn man treibt dort Landwirtschaft. Als Georg Friedrich 1936 sie von ihren Wurzeln trennt, als wenn man ihr einige dort zur Welt kommt, ist mit dem „Erbhofbauer“ die Äste oder Blüten abschneidet. rechtliche Übernahme des Besitzes geregelt – dieses Diese Wurzeln zu pflegen, war Georg Friedrich Kemp- Gesetz wurde von den Nationalsozialisten eingeführt. ters großes Anliegen. Deshalb machte er seine Beru- Kempters Eltern, leidenschaftliche Anthroposophen, fung zu seinem Beruf: über 30 Jahre lang war er als begründeten nach Kriegsende die Freie Waldorfschule Denkmalpfleger in Baden-Württemberg für das Erhal- Engelberg. Ihr inzwischen ins Schulalter gekommener ten „denk-würdiger“ Gebäude zuständig und damit Sohn Georg Friedrich bot den willkommenen Anlass. auch für die Übermittlung und das Erhalten von Wis- Seine Schulzeit schloss Kempter 1956 mit dem Abitur sen für die kommenden Generationen. Weil es wichtig ab. Nach einer Schreiner- und Kaufmannsgehilfenlehre, ist, dass der Mensch seine Wurzeln kennt: „Menschen studierte er Philosophie, Kunstgeschichte und Archäo- sind geschichtliche Wesen“. logie in Hamburg, Paris und München. 1968 promo- Viele alte Bauten stehen dank seines Einsatzes noch vierte er an der Universität München mit einer Arbeit heute. Die Stuttgarter Markthalle war eines der ersten über „Französische Malmethoden in der ersten Hälfte Gebäude, das er vor der Abrissbirne retten konnte. Mit des 19. Jahrhunderts“. Anschließend war er acht Mo- Hilfe erfahrener Statiker bewahrte er die Waiblinger Mi- nate in den USA als „International Sales-Representati- chaelskirche vor dem Abrutschen, und auch der Umbau ve“ tätig. 1971 nahm er in Rom ein halbes Jahr an ei- des Schorndorfer Rathauses wurde von ihm begleitet. nem von der UNESCO organisierten Fortbildungskurs Dr. Georg Friedrich Kempter war für viele Schlösser in Baden-Württemberg als Denkmalpfleger zuständig. Er lernte die Geschichte und Architektur zu jedem einzel- nen der Schlösser kennen und lieben. Er verfasste für ein Buch, in dem sich der Landkreis Rems-Murr vor- stellt, einen Beitrag über dessen Burgen und Schlösser. Dieses Buch wird im kommenden Jahr erscheinen. Im Seniorenmagazin werden diese Burgen und Schlös- ser vorgestellt. Den Beginn macht heute das Jagdschloss auf dem Schlossgut Engelberg, das heute zur Waldorf- schule Engelberg gehört.
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 5 für Denkmalpfleger teil. Durch diesen Kurs wurde er sation der UNESCO für Denkmalpflege. Er hat in die- in die konservatorischen, das heißt wissenschaftlichen, sem Rahmen bei internationalen Kongressen verschie- künstlerischen und technischen Probleme seines Be- dene Vorträge auch in englischer und französischer rufes eingeführt, zu denen auch archivalische Studien Sprache gehalten und in Publikationen über seine Ar- und fachbezogene Öffentlichkeitsarbeit gehören. Wäh- beit berichtet. rend seiner Zeit in Rom lernte er Supavadee Bhakdibutr Bei seiner beruflichen Tätigkeit wählte er stets einen kennen, eine thailändische Archäologin buddhistischen ganzheitlichen Ansatz, da er überzeugt davon ist, dass Glaubens, die am National-Museum von Bangkok tätig die Stückelung der Verantwortung ins Chaos führt. war. 1974 heirateten die beiden. Sie wohnen bis heute Spezialisierung sei notwendig, meint er, doch bedürfe im Schlossgarten des Engelbergs. sie eines belastbaren humanistischen Fundamentes. Als Kempter 1986 alleiniger Eigentümer des Anwesens Dieses Fundament zu stärken, betrachtet er seit seiner wurde, ließ er umgehend den gesamten Terrassengar- Pensionierung im Jahr 2001 als seine Hauptaufgabe. Er ten unter Denkmal- und Naturschutz stellen und ver- gründete bereits 1993 die „Gesellschaft für Natur und zichtete damit bewusst auf den gewinnbringenden Ver- Kunst“, dessen Vorstand er bis heute ist, und organi- kauf von Bauland. „Ich wollte auch über meinen Tod siert in deren Rahmen Vorträge und Ausstellungen – hinaus verhindern, dass diese herrliche Anlage Opfer beispielsweise zum Thema „Einhorn“, „Labyrinth“ und von Bauspekulation wird“, erzählt er. „Säule“. Zu diesen Themen sind von ihm Schriften er- 1973 wurde er Mitglied von ICOMOS, der Fachorgani- schienen. Marisol Simon Das Jagdschloss und die „Feinde des Waldes“ Der Engelberg blickt auf eine lange und spannende Geschichte zurück Hoch über dem Remstal liegt der Engelberg. Der Ort ge- hört seit ein paar Jahrzehnten zur Gemeinde Winterbach. Doch lange bevor das erste Haus in Winterbach stand, hin- terließen Menschen bereits Spuren auf dem Engelberg. Die germanischen Sueben (von denen die Schwaben ihren Na- men haben) waren wohl die ersten: Sie opferten hier ih- rem Gott Ziu. Die Römer haben eine Verbindungsstraße vom Rems- zum Neckartal geschaffen, die über den heu- tigen Engelberg führt. Nach den Römern kamen die Ala- mannen, die von ihren Stammesbrüdern, den Langobar- den, das Christentum annahmen. In ihrem Banner führten sie das Bild des Engels Michael, dem Sieger über die Fin- sternis. Möglicherweise stammt der Name „Engelberg“ aus dieser Zeit. In die geschriebene Geschichte trat der Engelberg aller- dings erst ein, als dort ein Kloster der Augustiner-Ere- miten gegründet wurde. Dem Kloster war jedoch nur eine 59-jährige Lebensdauer beschieden: 1525 wurde es im Bauernkrieg zerstört. Herzog Ulrich VI. übernahm das Kloster und organisier- te Jagden in den umliegenden Wäldern. Sein Nachfolger Herzog Friedrich I, ließ 1602 das Jagdschloss errichten, das während der nächsten drei Jahrhunderte zum Zen- trum herzoglicher Jagden und Feste wurde. Engelberg
6 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 ist bis heute mit Wäldern umgeben. Das sei der Jagdleidenschaft unserer Standesherren zu verdanken, meint Dr. Georg Friedrich Kempter, der im Schlossgarten wohnt. Denn der Bau- er ist bekanntlich der „Feind des Wal- des“: Er will dort Äcker oder Wein- berge anlegen und Vieh züchten. Die ansässigen Bauern litten damals sehr unter den Jagden: Der Wildbe- stand, der in einem riesigem Ausmaß gefördert wurde, verwüstete die an- Das Jagdschloss Engelberg um 1900. gebauten Felder. Den Bauern war bei drastischen Strafen untersagt Zäune zu errichten. Zu- gen mich“) schlagen. Der Lohn war eine beträchtliche dem mussten sie bei der Jagd Frondienste leisten. Die Gebietsvergrößerung – bedingt durch die Säkularisie- Leibeigenschaft der Bauern wurde erst 1817 aufgeho- rung der Klöster und die Eingliederung von Hohenlohe ben. in das Herzogtum. Einer der wichtigen Regenten des Landes war Herzog 1816 wurde König Wilhelm gekrönt. Er hob ein Jahr Carl Eugen, der fast 50 Jahre lang (von 1744 bis 1793) später die Leibeigenschaft auf und begann mit der plan- das Land regierte. Während dieser Zeit ließ er unter an- mäßigen Forstwirtschaft: Es soll nur so viel Holz ein- derem das Neue Schloss in Stuttgart, das Schloss Soli- geschlagen werden, wie auf natürliche Weise wieder tude und das Schloss Hohenheim errichten. Alle drei nachwächst. „Hier baut im Wesentlichen die Idee der Jahre nun kam Carl Eugen mit einem Gefolge von bis Nachhaltigkeit auf“, erklärt Dr. Kempter. König Wil- zu 500 Menschen auf den Engelberg, um hier zwei Mo- helm regelte das Jagdrecht neu, indem er eine Anord- nate lang zu jagen und zu feiern. „Sicher war auch sei- nung erließ, wonach in allen Oberforsten der Wildbe- ne Geliebte und spätere Ehefrau Franziska von Hohen- stand in ein überschaubares Verhältnis zur Waldfläche heim, die er das „Engelsfranzele“ nannte, dabei“, erzählt gesetzt werden sollte. Der Sitz des Oberforstmeister- Dr. Kempter. Diese kluge Frau habe einen außerordent- amtes wurde vom Engelberg nach Schorndorf verlegt. lich positiven Einfluss auf den Landesvater gehabt. Damit hatte das Jagdschloss auf dem Engelberg, das Carl Eugens Baumeister Christoph Friedrich Weyhing 215 Jahre als solches genutzt wurde, seine eigentliche legte den Terrassengarten an, der das Schlossgut um- Bestimmung verloren. gibt. Solche Gärten waren in der Region selten zumal Es wurde privatisiert und im Mai 1818 an den Handels- sie um diese Zeit schon längst den damals in Mode ge- mann Lauppe aus Esslingen verkauft, der jedoch ein kommenen englischen Gärten Platz machen mussten. Jahr später Konkurs anmelden muss. Von da an wech- Beachtliche Erdarbeiten waren notwendig, um diesen selt der Besitz mehrfach, fast jeder Besitzer hinterließ Terrassengarten zu einem wahren Meisterwerk wer- seine Spuren: einer erweiterte das Gut durch Zukauf den zu lassen. Er ist heute noch in dieser Form erhalten. von Grundstücken, ein anderer errichtete eine Dampf- Der Garten führt in sieben Stufen vom Schloss bis zum bierbrauerei und ein weiterer pflanzte die herrlichen Ka- Schlossteich herab. Die Terrassen sind durch Treppen- stanienbäume, die heute noch den Engelberg prägen. anlagen verbunden, die in gerader Linie vom Schloss Die Brauerei brannte 1868 teilweise ab und wurde im nach unten führen. Diese Hauptachse des Gartens ent- gleichen Jahr durch das Kurhaus ersetzt. sprach einer Querachse, die durch zwei Pavillons mar- 1906 wurde unter den Besitzern Caroline und Ernst kiert war. Einer von ihnen war das erste Klassenzimmer Frank das Schlossgut Engelberg in eine GmbH verwan- der nach Kriegsende gegründeten Waldorfschule. delt. Dazu gehörten auch der landwirtschaftliche Be- Die Napoleonischen Kriege brachten auch über das trieb mit Viehzucht und Branntweinherstellung. Seit Remstal Not und Elend. 1805 musste sich Herzog 1912 wurde das gute Quellwasser für die Herstellung Friedrich III. auf Napoleons Seite („für mich oder ge- von „Engelberger Sprudel“ genutzt. Während des Zwei-
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 7 land, wahrscheinlich sogar weltweit. Ge- meinsam mit einer Hand voll Nachbars- und Flüchtlingskindern wurde der Junge im Gartenpavillon unterrichtet. Weil sich die Schule immer weiter aus- dehnte, wurden in den folgenden Jahren der frühere Pferdestall, die Wagenhallen zu weiteren Klassenzimmern umgebaut. An- fang der fünfziger Jahre entstand auf dem ehemaligen Hühnerstall das erste selbst- ständige Schulgebäude. Dann, weil es im- Das Jagdschloss heute. Hier ist die Waldorfschule untergebracht. mer noch Platz brauchte, überließen Fried- rich und Margarethe Kempter der Schule ten Weltkrieges leistet das Kurhaus gute Dienste: Die die gesamte Altbausubstanz – also das Jagdschloss mit Fremdenzimmer wurden mit bombengeschädigten sämtlichen Nebengebäuden und außerdem das Kikis- Rheinländern, später Flüchtlingen belegt. Prominente hardter Feld mit seiner Obstplantage, auf dem später Besucher waren im Jahr 1952 Bundespräsident Theodor der großzügige Neubau der Waldorfschule entstand. Heuß und Ministerpräsident Reinhold Maier. Heute werden hier nahezu 900 Kinder unterrichtet. Zu Kempters großem Bedauern ist an dem Jagdschloss Eine neue Ära beginnt viel verändert worden: Im Inneren habe es seinen 1932 entdeckte Maria Kempter das Anwesen. Zwei Jah- kunst- und kulturgeschichtlichen Wert verloren, indem re zuvor war ihr Mann gestorben, sie blieb mit vier Kin- es völlig erneuert wurde, außen wurden Turm- und dern zurück. Eine Tochter war lungenleidend, so dass Sonnenuhr entfernt, das herrschaftliche Treppenhaus die Mutter beschloss, die Stuttgarter Luft gegen die gu- durch zwei Treppenhäuser ersetzt. Auch der Abriss des te Landluft zu tauschen, damit sich die Tochter hier er- „Roten Tores“ aus der Zeit des Barock schmerzt den holen konnte. Zu dieser Zeit stand der Engelberg gerade Humanisten. Denn „der Engelberg bietet hervorragen- zum Verkauf. Für 230000 Goldmark wurde die Familie de Möglichkeit zur Förderung des geschichtlichen Be- Kempter neue Eigentümerin. Georg Friedrich Kempters wusstseins“. Wenn er sie wahrnimmt, könne er dem Eltern zogen bald auf den Engelberg nach. 1936 wur- Anspruch eines „Kulturzentrums auf dem Lande“ ge- de ihr Sohn Georg Friedrich Kempter geboren. Damit recht werden. Marisol Simon konnte die Familie einen „Erbhofbauern“ nachweisen, QUELLE: „400 JAHRE JAGDSCHLOSS ENGELBERG“ VON DR. GEORG FRIEDRICH KEMPTER. der gemäß der neuen, nationalsozialistischen Gesetz- gebung vorhanden sein musste, wenn man ein Gut – besonders das größte Gut des Remstals – übernehmen wollte. Anstatt die neue Bewegungskunst der Büh- neneurythmie in Europa zu präsentieren und anstatt seinem Beruf als Verleger nachzugehen, führten Kemp- ters Eltern nun die Landwirtschaft auf dem Engelberg weiter – biologisch-dynamisch. „Das hat uns gut durch den Krieg gebracht“ erinnert sich der Sohn. Den Traum, ein „Kulturzentrum auf dem Lande“ (Rudolf Steiner) zu errichten, konnten die Eltern, Friedrich und Margarethe Kempter, gleich nach dem Krieg verwirkli- chen. Und weil Sohn Georg Friedrich gerade ins schul- pflichtige Alter kam, war er der Anlass für die Grün- dung der „Freien Waldorfschule Engelberg“, die erste Neugründung dieses Typs nach dem Krieg in Deutsch-
8 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Erster Winnender Seniorentag war ein voller Erfolg Aktive Freizeitgestaltung ist ein optimales Mittel um gesund und mit Spaß älter zu werden Ein begeistertes Resümée zogen die zahlreichen, nicht nur und ehemalige Leiterin des Volkshochschulverbandes älteren und auch von außerhalb Winnendens kommen- Baden-Württemberg Renate Krausnick-Horst als ihr den Besucher, die Mitglieder des Seniorenrates und die Thema. Stadtverwaltung anlässlich des ersten Winnender Senio- Eindrucksvoll zeigte die Referentin auf, wie neue We- rentages. Die vielfältigen Angebote mit Vorträgen, Infor- ge in diesem Lebensabschnitt entdeckt werden können. mationsständen, Führungen in der Stadtbücherei bis hin Fakt ist, dass zwar niemand gerne altert und der Ab- zur Wassergymnastik im Wunnebad waren sehr gefragt schied aus dem Beruf, der jahrzehntelang die herausra- und wurden rege genutzt. gende Rolle im Leben eingenommen hat, nicht immer leicht fällt. Ihr Ratschlag lautet deshalb: „Suche nach Zum ersten Mal fand in der Großen Kreisstadt Win- dem, was Du möchtest, prüfe viel und werde aktiv.“ nenden ein Seniorentag statt. Unter dem Motto „Win- nender Senioren bewegen und gestalten“ stellten Se- Mit Senioren lebt unsere Gesellschaft niorenrat und Stadt Winnenden in partnerschaftlicher Der Winnender Oberbürgermeister Bernhard Fritz Kooperation ein interessantes und abwechslungsrei- sprach in seinem Vortrag über Entwicklungen und Per- ches Programm am Tag des alljährlichen Weltsenioren- spektiven Winnendens und stellte eindrucksvoll Chan- tags zusammen. cen und Möglichkeiten der Stadt Winnenden für die Der seit September 2006 bestehende Seniorenrat hat in künftigen Jahre heraus. Nicht nur die großen Projek- seiner bislang kurzen Zeit seines Wirkens schon einiges te wie Markthaus, Ortsumfahrung Winnenden, Ver- bewegt. Höhepunkt war 2008 zweifellos der erste Win- kehrsentwicklungsplan, Kreiskrankenhaus, Neubau nender Seniorentag am Weltseniorentag 1. Oktober. von zwei Feuerwachen und die Weiterentwicklung der Hauptschauplatz der Veranstaltung war das Winnen- der Rathaus, in dem über den Tag verteilt vier Vorträge, zahlreiche Aktivitäten und Präsentationen statt fanden, die nicht nur die älteren Generationen ansprachen. Der Tag wurde musikalisch eröffnet mit wunderbaren Klängen, gezaubert von den Musikern des bekannten Salonorchesters Mélange. Interessante Zahlen hatte auch Heinz Dengler, Sprecher des Winnender Senio- renrats, in seiner Begrüßungsansprache verpackt. „In Winnenden sind rund 24 Prozent der Bevölkerung über 60 Jahre alt - eine Zahl, die auch dem Schnitt in Baden- Württemberg entspricht“, so der Seniorenratsvorsitzen- Das Salonorchester Mélange eröffnete den Seniorentag im de. „Der demographische Wandel muss von allen mit- Rathaus. gestaltet werden und ein kleiner Schritt hierzu ist der Seniorentag“, so Dengler weiter. Zahlreiche seniorenrelevante Themen wurden den Gä- sten, unter ihnen auch der Vorsitzende des Kreissenio- renrates Rems-Murr, Werner Auch und Stellvertreter Falk-Dieter Widmaier, präsentiert. Die wunderbaren Chancen, die sich auch in diesem Lebensabschnitt bie- ten wurden in allen Facetten aufgezeigt. Nicht ausruhen, sondern aktiv werden „Neue Wege entdecken – Älter werden als Chance“ Alle vier Vorträge waren sehr gut besucht – stets 100 bis 150 sieht die Vorsitzende vom Stadtseniorenrat Stuttgart Zuhörer waren jeweils im Sitzungssaal anwesend.
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 9 Kleinkindbetreuung in Winnenden stellte er vor, son- dern auch besonders heraus, wie gerne er Seniorinnen und Senioren anlässlich ihrer besonderen Geburtstage und Ehejubiläen besuche: „Bei diesen Gelegenheiten er- fahre ich sehr viel aus der Geschichte der Stadt.“ Zum Umgang mit Demenzkranken und Vorsorgemög- lichkeiten referierte Dr. Rainer Kortus, Chefarzt der Klinik der Alterspsychiatrie und –Psychotherapie am Zentrum für Psychiatrie Winnenden. Wichtig für die Gesundheit, so sein Plädoyer, ist viel Bewegung an der Heinz Dengler (links) und die beiden Glücksfeen Stephanie frischen Luft. Harsch (2.v.l.) und Marina Oetinger (2.v.r.) gratulierten den Das mehr denn je aktuelle Thema „Sicherheit für Seni- zum Teil anwesenden Gewinnern des Preisrätsels oren im Alltag“, beleuchtete Alfred Bläsing, langjähriger Leiter der Polizeidirektion Waiblingen und heute ehren- amtlicher Sicherheitsberater. Schauplatz zahlreicher Aktivitäten und Präsenta- tionen war auch das Foyer im Winnender Rathaus Präsentationen und Aktionen begleiteten und umrahm- ten die Vortragsveranstaltungen im Rathaus. Verschie- dene Stände waren aufgebaut. Unter anderem zeig- te ein Fitnessstudio an einem Sportgerät Bewegungs-, Gesundheitssport- und Fitnessmöglichkeiten auf. Zur Einbruchsicherheit stand das Haus der Prävention der Polizeidirektion Waiblingen als Fachberatung zur Ver- fügung. Die AOK Rems-Murr bot aktuelle Informatio- Köstliche Teeproben gab es am Stand der Kräuterpädagogin nen zu ihren Patientenprogrammen. Zu der einladen- Marianne Baier. den Atmosphäre im Winnender Rathaus-Foyer trug die Winnender Gartenwerkstatt der Kräuterpädagogin Marianne Baier mit einem in jeder Hinsicht besonde- ren Stand bei. Seitens der Stadtverwaltung wurden neueste Informationen und Entwicklungen zu kom- munalen Themen und Planungen in der Stadt präsen- tiert. So zum Verkehrsentwicklungsplan 2020, zur 2009 vollständig ausgebauten Ortsumfahrung Winnenden (B 14) und zum Krankenhaus-Neubau, der mit einem anschaulichen Modell gezeigt wurde. Auch das Senio- renbüro und die Seniorenwerkstatt Winnenden waren vertreten. Flankierend boten die städtischen Einrichtungen Wun- nebad und Stadtbücherei außerhalb des Rathauses zu- post@boehret.de sätzliche Angebote. Am frühen Morgen und am spä- www.boehret.de teren Vormittag fand Senioren-Wassergymnastik im Wunnebad statt. Die Stadtbücherei bot eine Führung speziell für Senioren mit vielen wertvollen Tipps – an- gefangen mit der Präsentation eines neuen Lesestabes bis hin zum Maus-Training am Computer. Die Seni- oren zeigten sich von den neuen Büchereiräumlichkei- ten am Adlerplatz begeistert. pm
10 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Senioren-Infomesse am Sonntag, 8. März 2009 in Weissach im Tal Im wunderschönen Ambiente der Seeguthalle und im • Herr Notar Keck zur Generalvollmacht und Patien- Schulgebäude des Bildungszentrums im Ortsteil Cotten- tenverfügung. weiler findet am 08.03.2009 eine erstmals in dieser be- • AOK Rems-Murr zum Thema „Ernährung im Alter“. sonderen Art durchgeführte „Senioren-Infomesse“ statt. • Stadtjugendring Stuttgart e.V. zum Projekt „Senioren- Diese soll keine Verkaufsveranstaltung sein, sondern eine Paten“. Plattform für die vielfältigen Angebote der ortsansässigen • Diakoniestation Weissacher Tal zum Thema „Reform Vereine und Institutionen, die in verschiedener Form prä- der Pflegeversicherung“. sentiert werden. Als Auftakt der Veranstaltung findet ein ökumenischer Das Kinomobil Baden-Württemberg e.V. zeigt an die- Gottesdienst der evangelischen und katholischen Kir- sem Tag einen Film. chengemeinde statt. Im Anschluss eröffnet Bürgermei- Das detaillierte Programm kann ab Februar 2009 auf ster Schölzel die „Senioren-Infomesse“ und informiert der Homepage der Gemeinde unter www.weissach- über deren Programm. im-tal.de abgerufen werden. Dieses wird Ihnen bei Für das leibliche Wohl sorgen die Landfrauen Weissa- Bedarf auch gerne zugesandt. Telefonische Anforde- cher Tal mit einem bekannt hervorragenden Mittag- rung beim Seniorenbüro der Gemeinde, Frau Loth, Tel. essen. Zur Kaffeezeit tragen die gemeindlichen Kin- 07191/3531-36 oder per e-mail: michaela.loth@weis- dergärten Oberweissach und Liebigstraße mit einem sach-im-tal.de. vielfältigen Kuchenbuffet zur Abrundung des kulinari- Wir laden zu diesem besonderen Tag alle Seniorinnen schen Angebots bei. und Senioren aus Nah und Fern ein und hoffen Sie an In den verschiedenen Klassenzimmern des Schulgebäu- dieser Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Ian Schöl- des finden über den Tag verteilte Vorträge statt, z. B.: zel Der Seniorenclub Weissach im Tal e.V. startet wieder mit einem Kabarettprogramm in das neue Jahr Jeden Montagmittag wird den Senioren Unterhaltung, In- Angebote wie Gymnastik, Tanzen, Singen, aber auch formation, Spiel und Spaß geboten, doch einmal im Monat Computerschulungen sollen weiter ausgebaut, oder gibt es eine besondere Veranstaltung. neu eingeführt werden. Erstmals in seiner Amtszeit bietet die Vorstandschaft Nach der erfolgreichen Vorstellung des „Kabirinett“ An- einen 4-Tageurlaub. In Lofer, im Salzburger Land, will fang des Jahres 2008, gastiert nun am Montag, dem man gemeinsam einige schöne Tage verbringen. 2. Februar 2009 das „Dein Theater“ in der Seniorenbe- Man hat viel vor im Jahr 2009, und die Helferinnen gegungsstätte in Unterweissach. Mit diesem Programm- sowie die Vorstandschaft freuen sich wieder auf viele punkt bietet die seit April 2007 amtierende Vorstand- schöne Stunden und Tage mit den Seniorinnen und Se- schaft, unter der Leitung von Roland Schlichenmaier, nioren. wieder ein umfangreiches Angebot den Senioren aus Dass das Programm-Angebot gut ankommt und ange- Weissach im Tal. Weitere Veranstaltungen stehen im nommen wird, zeigen die ständig zunehmenden Teil- neuen Jahresprogramm, das im Dezember verteilt wur- nehmerzahlen an den Veranstaltungen, aber auch der de, so z.B. Rosenmontagsball, Wanderungen, Grillfest, kontinuierliche Mitglieder-Zuwachs. RS Tagesausfahrten, Besenbesuche und vieles mehr.
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 11 25. Märchentage Weinstadt vom 21. bis 31. Januar 2009 Es war einmal – wird immer sein – Märchen heute Eugen Drewermann, Theologe, Hans Jellouschek, Psycho- die Arbeitsbedingungen auf internationaler Ebene: „Wir therapeut, Heide Göttner-Abendrot, Matriarchatsforsche- mussten unterschreiben, dass wir gesund leben und rin, sie alle haben schon in Weinstadt im Rahmen der Mär- täglich Sport machen“, so Andrej Dugin. chentage Vorträge gehalten. Für das Jubiläumsprogramm „Das wichtigste Anliegen der Märchentage ist die Ver- ist es dem Kulturamt Weinstadt gelungen, die Literatur- mittlung der tiefen und allzeit gültigen Weisheiten, die wissenschaftlerin und Psychotherapeutin sowie vielge- in der bildhaften Märchensprache vermittelt werden“, fragte Autorin Prof. Dr. Dr. Ingrid Riedel aus Konstanz zu so die Organisatorin dieser Veranstaltungsreihe Maria- verpflichten. Luise Schäfer-Gruler, stellvertretende Kulturamtsleiterin in Weinstadt. Für echte Märchenfreaks empfiehlt sich die Lange Er- Ausführliche Informationen zu allen Veranstaltungen zählnacht mit kulinarischen Köstlichkeiten sowie das können mit dem Programmheft angefordert werden Seminar mit dem Märchenpapst Prof. Dr. Heinz Rölleke. beim Kulturamt Weinstadt, Telefon 07151/693-278, Für Kinder gibt es neben dem Erzählen in allen Schulen maerchentage@weinstadt.de pm zwei öffentliche Angebote: Die Bremer Stadtmusikan- ten können in Reimen, Musik und Bewegung nacher- lebt werden. Das Landestheater Tübingen gastiert mit Veranstaltungsorte: „MärchenMärchen“, einer zeitgemäßen Inszenierung Stiftshof Beutelsbach und Jahnhalle Endersbach von Märchenstoffen für Kinder und Erwachsene. Kartenvorverkauf. Auf besonderes Interesse wird der Abend mit den bei- den international gefragten Illustratoren, Olga Dugi- Kontaktadresse: na und Andrej Dugin stoßen. Sie illustrieren nicht nur Kulturamt Weinstadt, Märchenbücher für die Popsängerin Madonna sondern Tel. 07151/693-278, sind auch an der Ausstattung von Harry Potter-Filmen maerchentage@weinstadt.de, beteiligt gewesen. In einer nachgestellten Werkstatt ge- www.maerchentage-weinstadt.de ben sie Einblick in ihre Arbeitsweise und erzählen über geheimnisvolle Der Zauber Die Reise winter- und des Frühlings mit dem weihnachtszeit SonnenwAGEN Märchen, Sagen, Lieder Märchen, Sagen, Lieder Märchen, Sagen, Lieder und Brauchtum und Brauchtum und Brauchtum von Martini bis Lichtmess von Fastnacht bis Pfingsten über und für die Sonne Sigrid Früh: Geheimnisvolle Sigrid Früh: Der Zauber des Frühlings Sigrid Früh: Die Reise mit dem Sonnenwagen Winter- und Weihnachtszeit ISBN 978-3-938335-19-2 ISBN 978-3-938335-14-7 ISBN 978-3-938335-15-4 15 Euro 15 Euro 15 Euro Buchhandlung erhältlich in jeder Verlag: oder direkt beim w. tim on ve rla g.de ww Woyrschweg 52 | Tel 040.18 03 49 25 | Fax 040.18 03 49 27 | kontakt@timonverlag.de | www.timonverlag.de
12 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Aktive Senioren sind wichtig für das Gemeinwesen Mitgliederversammlung zeigt auf, dass der Kreisseniorenrat vielfältige Aufgaben plant und umsetzt Nur schwach besucht war die Mitgliederversammlung im Falk-Dieter Widmaier (Schorndorf) berichtete von so Fritz-Schweizer-Saal im Bürgerhaus in Backnang. Alle die wichtigen Aufgaben wie „das Durchsetzen einer Ein- nicht gekommen waren, haben allerdings einen interes- richtung zur geriatrischen- und Palliativen medizini- santen Termin verpasst. schen Abteilung im neuen Klinikum Winnenden“. Ein besonderes Anliegen des KSR ist die Qualifizierung von Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag Heimbeiräten, so dass es im Frühjahr 2009 ein Seminar von Judith Weber, pädagogische Mitarbeiterin in der in Zusammenarbeit mit dem Paritätischen Wohlfahrts- Waiblinger Familien-Bildungsstätte (FBS). Sie referierte verband angeboten wird. Eine weitere wichtige Aufgabe über das Mehrgenerationenhaus der FBS. Weber zeigte des KSR ist es sich für die Bildung von Seniorenräten in Begegnungsmöglichkeiten mehrerer Generationen auf den Gemeinden im Schorndorfer Sprengel einzusetzen. und gab zur Frage „Wie und wo können sich Menschen Derzeit laufen in den Gemeinden Kernen, Remshalden, verschiedener Generationen begegnen?“ die passenden Rudersberg und Urbach Bestrebungen Seniorenvertre- Antworten. Die Familien-Bildungsstätte Waiblingen ist tungen zu gründen. Auch mit Welzheim, Plüderhausen Anfang 2007 in das bundesweite Aktionsprogramm und Winterbach ist der KSR-Funktionär im Gespräch. Mehrgenerationshäuser aufgenommen worden. Falk-Dieter Widmaier ging in seinen Ausführungen Das Fazit: Das FBS-Mehrgenerationenhaus ist Zentrum noch auf das Siegel „Seniorenfreundlicher Service“ für Familien in ihren aktuellen Lebenssituationen. Kom- ein. Hier ist der Rems-Murr-Kreis der Spitzenreiter im petent und lebensnah bietet sie ganzheitliche Bildung Lande. Neben den Städten Fellbach, Schorndorf und und ein Forum für Begegnung in offener und freundli- Waiblingen hat nun auch Backnang dieses Siegel einge- cher Atmosphäre. bracht. Ein weiterer Höhepunkt der KSR-Arbeit war die Vor diesem Referat hatte der KSR-Vorsitzende, Werner erste Seniorenmesse Rems-Murr in Schorndorf, die ein Auch, in seiner Begrüßung erklärt, dass es für den Kreis- großer Erfolg war. Widmaier teilte mit, dass die näch- seniorenrat (KSR) wichtig ist einen guten Kontakt zu ste Messe am 17. Mai 2009 in Weinstadt-Beutelsbach den Kommunen zu haben. Er führte unter anderem aus: stattfinden wird. Als letzten Punkt zeigte er auf, dass „Wir dürfen die Senioren nicht isolieren, in dem wir sie im Jahre 2009 das Projekt „Zertifizierung Fachbetrieb zum Nichtstun verleiten.“ für seniorenfreundliche Handwerksleistungen“ geplant Backnangs Bürgermeister Michael Balzer brachte in sei- und durchgezogen wird. ner Begrüßungsrede zum Ausdruck, dass der elemen- Nach dem Kassenbericht des Schatzmeisters, Roland tare Wunsch aller Senioren eine selbstbestimmende Hassler (Aspach) und dem Bericht der Kassenprüfer Lebensführung und gesellschaftliche Teilhabe im kom- wurde der Schatzmeister und der gesamte Vorstand des munalen Gemeinwesen bis ins hohe Alter ist. Er unter- Kreisseniorenrates einstimmig entlastet. Werner Auch strich die Wichtigkeit von Seniorenvertretungen in den bedankte sich bei den Versammlungsteilnehmern für Gemeinden und Städten und lobte die Arbeit des Kreis- das Vertrauen. seniorenrates. Den Abschluss und Höhepunkt dieser Veranstaltung Die Ergebnisse der Arbeit des KSR im vergangenen Jahr waren die „Zaubereien“ von Heinz Bernhardt (Back- stellten die beiden Stellvertreter von Werner Auch vor. nang). Mit seiner Fingerfertigkeit verblüffte er die An- Heinz Weber (Fellbach) erläuterte das neue Senioren- wesenden mehrmals und erhielt am Ende rauschenden Magazin, das in Zusammenarbeit mit dem Schlichen- Beifall. Heinz Weber maier-Verlag in Weissach, erstellt und in den Kom- munen verteilt wird. Außerdem berichtete er von der SEniOREnMaGaZin REMS-MURR-KREiS Regionaltagung Nord des Landesseniorenrates (LSR) und erwähnte das Gespräch mit den Landtagsfraktio- nen und einer daraus sich ergebenden Pressemitteilung über das neue Heimgesetz. für ihre Werbung: Tel. 0 71 91/35 56 14
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 13 Viele wichtige Vorhaben werden in Angriff genommen Sitzung des StadtSeniorenRat Weinstadt mit Seniorenakademie und HALLO Nachbarn und Senioren-Singkreis Mit vier Liedern eröffnete der Singkreis des Gesamt-Stadt- Anschließend berichtete Herr Kohr über die Arbeits- SeniorenRats (SSR) Weinstadt unter der Leitung von Frau kreise des SSR „Barrierefreies Weinstadt“. Das Thema Grill diese Sitzung. Nach der Begrüßung durch die erste „Außenbezirk-Verkehr“ ist abgeschlossen. Das Ergebnis Vorsitzende Marlies Lange berichtete Frau Bühl als Vertre- wurde bereits dem Gemeinderat vorgestellt. Das Pro- terin des SSR im Kreisseniorenrat über die Arbeit in diesem jekt „Panoramaweg“ läuft weiter. Ein weiterer Arbeits- Gremium. Ein Schwerpunktthema ist die Einrichtung einer kreis beschäftigt sich mit dem „Innenbereich“ unserer Abteilung „Altersmedizin“ im neu zu bauenden Kreiskran- Stadt. Hier sollen vor allem Einzelhandelsgeschäfte auf kenhaus: Humanere Gestaltung der Behandlung im Kran- Alters- und Behindertentauglichkeit überprüft und zer- kenhaus Verstorbener, Verbesserung der Pflege von Schwer- tifiziert werden. Ein weiteres Anliegen ist die Mithilfe und Schwerstbehinderter. „Vorzeigeklinik“ sei hierfür das beim Tafelladen. Rote-Kreuz-Krankenhaus in Bad Cannstatt. Der Seniorenkompass, eine Orientierungshilfe für alle Weinstädter, vor allem für die neu zugezogenen – ist Auch im Kreisseniorenrat laufen schon die Vorbereitun- nun schon drei Jahre alt und bedarf dringend einer Ak- gen auf die Seniorenmesse, die am 17. Mai 2009 in der tualisierung. Er soll im März 2009 neu erscheinen. Beutelsbacher Halle stattfindet. Frau Lange bittet die Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Referat Vertreter auch hiefür um aktive Mitarbeit. Herr Leser über die Reform der Pflegeversicherung. Arndt Hub- als Koordinator für das Akademieprogramm stellte das schneider referierte über dieses für alle Älteren wichtige neue Seniorenakademieprogramm vor. Herr Friedel be- Thema sehr anschaulich. Wichtige Neuregelungen und richtete über das Bundesprogramm „Aktiv im Alter!“, ihre Auswirkungen für die Zukunft wurden erläutert. das vor allem zur Stärkung des Engagements von Äl- Mit dem Dank für die Mitarbeit im SSR beschloss Mar- teren dienen soll. Die Stadt Weinstadt zählt zu den 50 lies Lange die Veranstaltung. pm Kommunen im Bundesgebiet, die diese Aktion ab jetzt bis ins Frühjahr 2009 zusammen mit dem SSR durch- führen soll. Sparkassen-Finanzgruppe Schön, wenn man das Alter sorglos genießen kann. Wer in jungen Jahren etwas auf die hohe Kante gelegt hat, kann es sich später gut gehen lassen – und sich zum Beispiel wieder sein erstes Auto leisten. Das soll aber auch so bleiben. Wir zeigen Ihnen wie Sie Ihr Erspartes sicher und ertragreich anlegen. 5.2.4 2c 210x98.indd 1 14.11.2008 9:29:59 Uhr
14 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Kreisseniorrat Rems-Murr nun auch im Vorstand des Landesseniorenrates Nun wurde auch die gute Arbeit des Kreisseniorenra- tes Rems-Murr im Landesseniorenrat entsprechend ge- würdigt. Bei der Mitgliederversammlung im Hesse-Saal der Schwabenlandhalle Fellbach wurde der stellvertre- tende Vorsitzende des Kreisseniorenrates, Falk-Dieter Widmaier (Schorndorf), als Revisor in den Vorstand des Landesseniorenrates einstimmig gewählt. Damit hat der Kreisseniorenrat nun den direkten Draht zur höch- sten Seniorenvertretung in Baden-Württemberg. Auf dem Bild von links: Falk-Dieter Widmaier, Werner Auch (Vorsitzender des KSR Rems-Murr) und Heinz Weber (Stellvertretender Vorsitzender des KSR Rems-Murr). Heinz Weber Wichtige Adressen des Kreisseniorenrats Rems-Murr Führungsteam des Schatzmeister Beisitzer Heinz Dengler Kreisseniorenrats Roland Hassler Alfred Osen Seestraße 4 Silcherstr. 3 Mairichweg 35 71364 Winnenden Vorsitzender 71546 Aspach 71546 Aspach Tel. 0 71 95/39 49 Werner Auch Tel. 0 71 91/2 07 93 Tel. 0 71 91/2 04 67 heinzdengler@web.de Trollingerweg 15/4 alfred-osen@t-online.de 71336 Waiblingen Wilhelm Stemann Tel. 0 71 51/90 88 05 Schriftführer Günter Läpple Friedrichstraße 23 wernerauch@aol.com Gerhard Dannwolf Vordere Alm 4 70736 Fellbach Lutherweg 45 71522 Backnang Tel. 07 11/51 52 22 Stellv. Vorsitzender 71522 Backnang Tel. 0 71 91/6 33 08 m.w.stemann@gmx.de & Presse Tel. 0 71 91/90 83 88 g.läpple@gmx.de Heinz Weber gerhard.dannwolf@ Alfred Sparhuber Freibergstr. 3 t-online.de Christa Benseler Göhrumstr. 6 70736 Fellbach Schwalbenweg 8 71332 Waiblingen Tel. 07 11/51 37 26 Beirat 73614 Schorndorf Tel. 0 71 51/5 25 03 hhweber1@gmx.de Werner Geiser, Tel. 0 71 81/63 13 74 Alfred.Sparhuber@gmx.de Landratsamt Hans.Benseler@ Stellv. Vorsitzender Alter Postplatz 10 t-online.de Roland Schlichenmaier Falk Dieter Widmaier 71332 Waiblingen Stuttgarter Str. 72 Dürerweg 30 Tel. 0 71 51/501-1506 Waltraud Bühl 71554 Weissach im Tal 73614 Schorndorf w.geiser@ Nonnenbergstr. 19 0 71 91/35 56 14 Tel. 0 71 81/6 43 91 rems-murr-kreis.de 71384 Weinstadt rs@schlichenmaier.de mfd.widmaier@arcor.de Tel. 0 71 51/6 81 80 wu.buehl@t-online.de www.seniorenmagazin-rmk.de
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 15 Beeindruckende Führung durch die Stihl-Galerie „Beeindruckt von Rembrandt“ ist das Motto der derzeiti- gen Ausstellung in der Stihl-Galerie in Waiblingen. Dieser Titel bezieht sich zwar auf die Arbeit von Rembrandt Har- menszoon von Rijn, und zwar die Radierungen aus seiner Hand, sowie der englischen Malerradierer des 19. Jahrhun- derts, doch was sich der Vorstandschaft des Kreissenioren- rates bot war schon fast mehr als beeindruckend. In der fachkundigen Führung von Birgit Knolmay- er tauchten die interessierten Besucher in die Welt der Malerradierungen und deren Techniken ein. Bei Rem- brandt wird die Bibel lebendig dargestellt, wobei er Darstellungen des Alten und Neuen Testaments zeigt. Am bekanntesten ist das sogenannte „Hundertgulden- blatt“, das den lehrenden Christus vor Zuhörern zeigt. Die Mitglieder des Kreisseniorenrates zeigten sich von der Aber auch seine Werke zum Thema „Weite Horizonte“ Führung durch die Stihl-Galerie recht angetan. oder „Wer bin ich?“ mit seinen Selbstbildnissen faszi- nierte alle Betrachter. vielen Details, die von Birgit Knolmayer angesprochen Am Ende der 45minütigen Führung waren sich alle Per- wurden, nochmals genauer unter die Lupe zu nehmen. sonen der Vorstandschaft des KSR einig, dass man die- Das Fazit dieses Besuches ist: „Ein solches Erlebnis wird se Ausstellung ein zweites Mal ansehen sollte, um die erst zum Genuss bei einer Führung“. Heinz Weber Sicherheit für Senioren im Alltag Vor vollbesetztem Haus im Treffpunkt Mozartstraße zog trägt, und nicht vom Verkäufer bereits einige Wochen Manfred Angerbauer die Senioren bei der Mitgliederver- voraus datiert wurde. Manfred Angerbauer ging in sei- sammlung des Stadtseniorenrates Fellbach über eine Stun- nem Referat auch auf die Punkte Einbruch, Kaffeefahr- de in seinen Bann. Er referierte zum Thema „Sicherheit für ten, Gewinnbeteiligungen, Wechseltricks und Handta- Senioren im Alltag“. Dabei gab es manches Erstaunen der schenraub auf der Straße sowie auf Taschendiebstahl Teilnehmer über die Methoden der „Ganoven“. ein. Die Zeit verging wie im Fluge, und am Ende dieser Angerbauer appellierte an alle älteren Menschen Vor- Veranstaltung war man sich einig, dass verschiedene sicht walten zu lassen, wenn fremde Personen an der Punkte noch vertieft werden sollten, und der Referent Haustüre läuten. Die Hilfsbereitschaft an der Woh- im Jahre 2009 wieder bei einer Mitgliederversammlung nungstüre zahlt sich oftmals nicht aus. Die dort verüb- des StSR Fellbach sprechen wird. Heinz Weber ten Straftaten sind in der Zwischenzeit unter solchen Namen wie „Glas-Wasser-Trick“, „Papier und Bleistift- Trick“ oder auch „Telefon-Trick“ gelistet. Bei einem eventuellen Kauf über das Telefon oder an der Haustür kann der Käufer immer noch vom Vertrag, gemäß dem „Haustüren-Widerspruchsrecht“ innerhalb von zwei Wochen zurücktreten. Dabei muss er jedoch darauf achten, dass der Kaufvertrag auch das richtige Datum www.amigos-reisen.de
16 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Knorrige Obstbäume und feinste Tiffany-Glaskunst Gesucht und gefunden: Monika Dast und Dieter Schurr bereichern als Duo ihr Leben durch außergewöhnliche Aktivitäten „Keine Zeit, keine Zeit“, ist ei- legt Wert auf sein eigenes Zu- ner der bekanntesten Rentner- hause: Monika Dast in Gerad- grüße. Der Spruch könnte von stetten und Dieter Schurr in Monika Dast und Dieter Schurr Waiblingen. stammen. Egal ob Frühling, Beim Besuch in Geradstetten Sommer, Herbst und Winter – gibt es frischen duftenden Ap- die beiden haben immer eine felkuchen. Gebacken von Die- tolle Beschäftigung: Ihren Obst- ter Schurr. „Das macht man bauverein oder das intensive so als Rentner“, lacht Moni- Hobby Tiffany. Und das füllt sie ka Dast. Und zählt auf, was nicht nur zeitlich, sondern auch für kulinarische Spezialitä- seelisch aus. ten der 68-Jährige noch so zu bieten hat. Das Leibgericht Als sie vor vielen Jahren ih- sind selbstgemachte Maulta- ren Mann verlor, fühlte sich schen. Aber was für Riesen- Monika Schurr, als ob ihr der teile!. Schurr stellt sogar den Boden unter den Füßen weg- Teig („zehn Minuten lang kne- gerissen wurde. In einer Trau- ten!“) selber her. Und je nach ergruppe fand sie Halt und Lust und Laune kommt dort Schicksalsgenossen. „Da wa- Brät oder Spinat hinein. Auch ren sogar ganz junge dabei“, köstliche Dampfnudeln oder stellte sie damals erstaunt fest. Nur die Hex’ müsste noch herausschauen! In die- Aufläufe gehören zum Koch- Die Gemeinschaft tat ihr gut, sem Knusperhäusle stecken unzählig viele Stunden Repertoire. hier knüpfte sie neue Freund- Arbeit. Dabei hat Schurr gar nicht im- schaften. Meist heilt die Zeit mer gekocht. Das fing erst vor sogar auch ganz große Wun- ein paar Jahren an. Als sich die den. Nach einer langen Trau- beiden kennen lernten, kochte erzeit fand beispielsweise ihre er allerdings schon in der Pro- Freundin, eine Witwe, einen filiga. Noch ein Pluspunkt. Für neuen Partner. „Über die Me- Monika Dast geradezu ideal. dien“, verrät Monika Dast. Als Damals hatte die heute 63-Jäh- sie selber wieder festen Boden rige noch gearbeitet. Wenn sie unter den Füßen hatte, tat sie abends müde von der Arbeit es der Freundin gleich. Mit Er- heim kam, wartete Dieter be- folg, denn dort schien einer reits mit leckerem Essen auf sie. genau auf sie gewartet zu ha- „Das haben wir dann einfach ben: Dieter Schurr war nach so beibehalten“, meint Monika seiner Scheidung des Allein- Dast schelmisch. Nun, in der seins überdrüssig. Vor sechs Weihnachtszeit werden wieder Jahren haben sich die beiden Monika Dast und Dieter Schurr vor ihrem liebe- allerdings haufenweise Plätz- gefunden. Ihre gemeinsamen voll angefertigten Fünf-Sterne-Hotel für Insekten. chen gebacken. Vanillekipferl, Hobbys schweißen zusam- Selbst das Dach ist begrünt. Rechts vom „Hotel“: Engelaugen, Terrassenplätzle men. Aber jeder von ihnen ein paar kleine Tiffany-Arbeiten. und wie sie alle heißen.
seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 | 17 In der dunklen Jahreszeit nimmt noch ein ganz anderes und anderes Kleingetier draußen immer weniger Brut- Hobby die beiden in Anspruch: Tiffany nennt sich die räume gibt, nahmen die Insekten das Angebot gerne an. Kunst. Die Arbeitsteilung ist klar: Monika Dust sucht Ende des Sommers war das Hotel komplett belegt. Die und malt Motive und Schablonen, Dieter Schurr ist für Hotelbauer wissen um die wichtige Funktion, die das die Ausführung der Arbeiten zuständig. Das heißt: Glas Kleingetier in der Natur hat. „Jedes hat hier seinen Platz schneiden, Löten, Zusammenformen und vieles mehr. und seinen Sinn“, sagt Schurr und erklärt, dass allein ei- In dieser Teamarbeit entstehen wunderschöne Fenster- ne Florfliege in ihrer zweiwöchigen Entwicklungsphase bilder, Stecker für Balkon und Garten sowie Dekora- etwa 500 Blattläuse vertilgt. Oder dass Hummeln so- tives für alle Jahreszeiten. An dem kunstvollen Knus- gar bei Regenwetter die Blüten bestäuben. „Das ist bei perhäusle hat Schurr monatelang geschaffen. Mit seiner einer längeren Schlechtwetterperiode die Rettung für warmen Innenbeleuchtung vermittelt das Werk heime- die Obsternte“, erklärt der Fachwart. Wichtig war ihm lige Gefühle. jedoch, als Vorsitzender des Obst-und Gartenbau-Ver- Ob die Kunstwerke mal verkauft werden sollen, damit eins ein gutes Beispiel gegen den Umweltfrevel zu ge- wieder Platz für Neues ist, da müssen sich die beiden ben. Marisol Simon noch einigen. Denn Dieter Schurr trennt sich nur un- FOTOS: M. SIMON gern von seinen leuchtenden Schönheiten. Zu aufwän- dig war die Arbeit. Ansonsten sind beide meist in der Natur anzutreffen. Dieter Schurr ist seit vielen Jahren Vereinsvorsitzender Tiffany-Glaskunst ist ein Begriff, der eine Facette des Obst- und Gartenbauvereins in Rommelshausen. der handwerklichen Kunst des Louis Comfort Tif- Monika Dast kam zwangsläufig dazu: „Ich bin gleich fany definiert. Als Jugendstilkünstler ist der Name eingespannt worden.“ Zuerst mit Kuchenbacken, dann des Erfinders mit einer Kunstform verhaftet, die wurde jemand im Ausschuss gebraucht. Und später hat eigentlich eine Technik der Glasverarbeitung be- sie dort noch ihren Fachwart gemacht. Inzwischen ge- schreibt. hen sie gemeinsam und regelmäßig auf Seminare um Diese Kunst, die einzelne Glasteile mittels Um- sich weiterzubilden. Gerade erst haben sie einen Spin- mantelung mit Kupferfolie und Lötzinn verbindet, delschnittkurs für Fachwarte absolviert. eignet sich hervorragend zur Gestaltung dreidi- Und dann gibt es ja auch noch den gepflegten großen mensionaler Gebilde. Durch Chemikalien werden Garten. Im letzten Sommer haben die beiden Naturlieb- die Lötnähte zur gezielten Korrosion gebracht und haber dort das größte Insektenhotel der Region gebaut. erhalten so ihre charakteristische Färbung. Ein Bei- Ein Fünf-Sterne-Hotel vom Allerfeinsten. Etwa ein hal- spiel für dreidimensionale Gebilde stellen die Glas- bes Jahr haben sie daran gearbeitet. Weil es für Wildbie- schirme für Tiffanylampen dar. nen, Mauerbienen, Wespen, den gemeinen Ohrwurm
18 seniorenmagazin rems-murr-kreis | AusgAbe 05/09 Nektar der Götter: Honig wirkt besser als manche Medikamente Seine antibakterielle Wirkung kannten schon die alten Griechen. Seit jeher schätzen Menschen das köstliche Produkt der Honigbiene. Ein guter naturbelassener Honig schmeckt nicht nur wunderbar, durch seine antibakteriellen Substanzen ist er in der Tat ein natürliches, neben- wirkungsfreies Heilmittel bei vielen Beschwerden und Erkrankungen. Schon die Babylonier und die al- ten Ägypter nutzten die Heilkräfte des Honigs. Aristoteles machte er- ste naturwissenschaftliche Beob- achtungen über Bienenvölker, in denen er ein vollkommen funktio- nierendes Staatssystem sah. In der Antike wurde der Honig als Kon- servierungsmittel für leicht verderb- Heil- und Lebensmittel: Hönig aus Blüte und Akazie. liche Kost eingesetzt, sogar Leich- name wurden so erhalten. Vor 2400 Jahren erklärte der krankheiten, Kopfschmerzen - und natürlich bei kran- Grieche Hippokrates, der Urväter aller Ärzte, den Ho- ken Bronchien. Wobei hier mit dem Irrglauben aufge- nig zum Allheilmittel. „Nektar der Götter“ nannte er räumt werden muss, dass „heiße Milch mit Honig“ sich ihn. Er setzte ihn zur Steigerung der Energie und der bei Erkältungen bewährt. Denn die Bakterien tötenden Leistungskraft ein. Bei vielen Krankheiten verzeichnete Stoffe behalten nur dann ihre Wirkung, wenn sie nicht er mit dem Einsatz von Honig erstaunliche Erfolge: ob über 40 Grad erhitzt werden. Gicht oder Gallensteine, Husten oder Hautabschürfun- Honig ist ein Energiespender: Dank seines hohen Trau- gen, Fieber oder Furunkel. benzuckergehaltes kann Honig verbrauchte Energie Inzwischen ist die heilende Wirkung auch wissenschaft- rasch wieder ersetzen und steigert somit die Ausdauer. lich erwiesen: Die Enzyme im Honig sind es, die heilen. Honig entschlackt und aktiviert: Anstelle eines Mas- Weitere wirksame Inhaltsstoffe sind Vitamine, Mineral- sageöls verwenden Heilpraktiker und Masseure im- stoffe, Eiweißsubstanzen, Botenstoffe, Gerbstoffe und mer mehr den Honig für Heil-Massagen. Die spezielle eine Menge antibakterielle Wirkstoffe. Außerdem stell- Massage fördert Durchblutung, das Gewebe wird ent- ten die Wissenschaftler bakterizide und fungizide Ei- schlackt, die Muskulatur entspannt, die Beweglichkeit genschaften des flüssigen Goldes fest. verbessert und die Reflexzonen und Meridiane aktiviert. Mit der Entdeckung entzündungshemmender Enzy- Der Organismus erfährt eine komplette Reinigung und me lässt sich beispielsweise auch erklären, warum die eine Aktivierung und Stärkung der Heilmechanismen. Schwerthieb-Wunden griechischer Krieger fast immer Honig hilft beim Einschlafen: Menschen, die unter von Infektionen verschont blieben und besser heilten Schlafstörungen leiden hilft ein Schlummertrunk aus (so berichtete Hippokrates), wenn sie mit Honig bestri- Honig und Milch: ein bis zwei Esslöffel in einem Vier- chen wurden. tel Liter warmer (nicht heißer!) Milch auflösen. Auch die Mischung aus Honig und Melissentee hilft. „Richtiger Honig ist wie gute Medizin und hat die Honig wirkt bei Lippenherpes: Sobald sich die ersten ganze Heilkraft der Natur“ (Theodor Fontane). Bläschen auf den Lippen zeigen, sollten sie mehrmals Die heutige Volksheilkunde empfiehlt Honig gegen täglich mit einem Honig getränkten Tüchlein eine Vier- Schlaflosigkeit und Nervosität, bei Verstopfung, Darm- telstunde lang betupft werden. Dadurch werden die
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