Sieben Gottesdienst-entwürfe zum Jubiläumsjahr
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Inhaltsverzeichnis Vorwort Seite 3 Gottesdienst für Familien, Jungschar- und Kindergruppen Seite 4 Jugendgottesdienst Seite 11 Gottesdienst für Erwachsene Seite 18 Blick-Winkel-Gottesdienst Seite 26 Evangelistischer Gottesdienst Seite 36 Internationaler Gottesdienst Seite 44 (Jugend-)Politischer Gottesdienst Seite 56 Ideen für die Kollekte Seite 64 Das Jubiläum des CVJM-Westbund Seite 66 Hinweise zu den Gottesdienstentwürfen Wir beschreiben die einzelnen Punkte der Gottesdienste in chronolo- gischer Reihenfolge und im Detail. Die Beschreibungen sind teilweise schon direkt mit Moderationsvorschlägen verbunden. Erklärende Hin- weise, Vorbereitungsschritte und Regieanweisungen sind kursiv und blau geschrieben. Lest euch also bitte die Beschreibungen vorher durch, damit ihr wisst, was ihr noch vorbereiten, planen und besorgen müsst. Auf der Westbund-Website haben wir eine Link-Liste zu jedem der Got- tesdienste erstellt. Hier findet ihr Lieder, Videos oder andere Down- loads, die euch bei der Vorbereitung unterstützen. Am Anfang jeder Beschreibung findet ihr einen QR-Code bzw. Link, der euch auf die je- weilige Seite bringt. Das „Klick-Symbol“ zeigt an, wo weitere Infos im Web verlinkt sind. 2 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Inhalt und Hinweise
Gottesdienst-entwürfe zum Jubiläumsjahr Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den CVJM-Ortsvereinen im CVJM-Westbund, mit diesem Gottesdienst-Materialpaket machen Das wäre es doch: In 560 CVJM-Vereinen feiern wir wir euch ein Geschenk zum 175. Geburtstag des in diesem Jahr mindestens einen CVJM-Jubiläums- CVJM-Westbund. Denn euer CVJM-Verein ist Teil Gottesdienst. Und geben damit Gott die Ehre. Und dieser großen CVJM-Gemeinschaft, die es jetzt sind dadurch verbunden in einer riesigen „CVJM- schon seit so langer Zeit gibt. Wir laden euch ein, Jubiläums-Gottesdienst-Gemeinschaft“. Ist das nur zu feiern. Einen Gottesdienst zu feiern. Bei euch ein Traum? im CVJM. Denn Jesus Christus ist die Mitte unserer Herzlich laden wir euch ein, mitzufeiern. Im Namen CVJM-Bewegung. Ihm wollen wir danken, dass es aller Kolleginnen und Kollegen, die die beiliegen- den CVJM gibt. den Gottesdienstentwürfe konzipiert und ausge- Gott sieht uns und gibt uns dadurch Ansehen – arbeitet haben, grüße ich euch herzlich daran erinnert uns die Jahreslosung 2023. Wir ha- ben dazu unterschiedliche Gottesdienstentwürfe für verschiedene Zielgruppen ausgearbeitet, die wir euch hiermit zur Verfügung stellen. Ihr könnt einen oder mehrere dieser Vorschläge komplett übernehmen, ihr könnt Ideen und Texte kombinie- Matthias Büchle ren oder ihr fügt eigene Gedanken dazu. Generalsekretär 3
Gottesdienst für Familien, Jungschar- und Kindergruppen Die geschichte von Lotta, Jonas und Marie Kurzfassung Lotta und Jonas sind die besten Freunde. Jedenfalls bis Marie dazukommt – und es zum Streit kommt. Marie ist darüber sehr unglücklich. Im CVJM hört sie die Geschichte von Hagar und entdeckt die Parallelen zu ihrer eigenen Geschichte. Dieser Gottesdienstentwurf macht die biblische Erzählung von Hagar für Kinder nach- vollziehbar und zeigt eindrücklich, was es für das eigene Leben bedeutet, wenn es heißt: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Die Aktionen und der „Sprühsegen“ vertiefen das Gehörte und machen es im Wortsinne „begreifbar“. 4 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr«
Zielgruppe WAS WER ZEIT Dieser Gottesdienst richtet sich an Kinder- und Begrüßung eine:r 4 Jungschargruppen sowie Eltern, Großeltern, … Votum eine:r 1 Lied: Bibelentdecker alle 4 Dauer Eingangsgebet eine:r 1 ca. 45–50 Minuten Überleitung eine:r 1 Aktion alle 10 Ort Lied: Hey, du siehst mich alle 4 Drinnen oder draußen möglich. Predigt eine:r 10 Lied: Gottes Liebe ist so alle 4 Benötigte Helfer:innen wunderbar je nach Gruppengröße vielleicht 1–10 Gebet eine:r 1 Mitarbeitende. Sprühsegen Mitarbeitende 4 Lied: Vom Anfang bis alle 4 Material zum Ende Sprühflasche(n) mit Wasser, Gegenstände, Beutel, Brillen Einen gesegneten Gottesdienst wünschen Katrin Lindner und SØren Zeine – bei Fragen schreibt gerne an: k.lindner@cvjm-westbund.de s.zeine@cvjm-westbund.de Unter folgendem Link findet ihr Infos zu den Liedern und ggf. weitere Materialien zu diesem Gottesdienst: ▼ www.cvjm-westbund.de/familiengodi 5
BeGrüßung Aktion Schön, euch hier zu sehen! Schaut euch mal um, 1. Meditative Betrachtung: nach rechts nach links, nach vorne und nach hin- Jedes Kind bekommt einen Gegenstand, den es für ten. Vielleicht seht ihr jemanden, den ihr kennt eine Minute genau betrachten soll. Die Kinder sol- oder jemanden, den ihr noch nie gesehen habt. len sich jedes kleinste Detail genau merken. Nach- Vielleicht kann hier jemand auch nicht gut se- dem die Zeit um ist, können sie in Zweiergruppen hen, dann sagt der Person doch, was ihr meint, gehen und einander ihre Gegenstände zeigen und wie viele Leute wohl heute hier sind. Wir finden beschreiben. es schön, dass ihr alle hier seid, und wir finden es schön euch hier zu sehen. Aber da ist noch jemand, ▶ Genauso interessiert, wie ihr diesen Gegenstand der es gut findet, dass ihr da seid, und der euch gerade betrachtet habt, genauso interessiert sich auch sieht, und wegen dem wir heute hier Gottes- Gott für uns. Er kennt uns ganz genau und liebt je- dienst feiern. Hat jemand eine Ahnung, wer das des Detail an uns. sein könnte? (Hoffen, dass ein Kind „Gott“ sagt.) 2. Gegenstände ertasten: Votum In einem Sack befindet sich ein Gegenstand. Der Genau – Gott ist auch hier, auch wenn ihr ihn jetzt Reihe nach darf mit geschlossenen Augen versucht vielleicht nicht sehen könnt. Weil sein Name aber werden diesen zu erfühlen, ohne aber zu verraten, bedeutet „Ich bin da!“ wissen wir, dass er jetzt auch was es ist. Am Ende wird aufgelöst und ein paar hier ist, und feiern in Gottes Namen Gottesdienst. Fragen zu dem Gegenstand gestellt (Form/Größe/ Und wir feiern den Gottesdienst im Namen Gottes Struktur etc.) des Vaters, der dich geschaffen hat, dich ansieht Die Kinder werden merken, dass sie schon einiges und sich freut, dass es dich gibt, im Namen Jesu, über den Gegenstand wissen, aber auch einige der dich sieht und dich auch liebt, wenn du etwas Dinge unbekannt bleiben (z. B. Farbe). Was macht falsch gemacht hast und im Namen des Heiligen ihn einzigartig? Geistes, der dich sieht und immer bei dir ist. ▶ Manchmal fühlen wir uns nicht richtig gesehen. Amen Andere nehmen zwar unser Äußeres wahr, aber wissen trotzdem nicht viel über uns. Gott jedoch lässt uns nicht im Dunkeln stehen. Er sieht uns und Gemeinsames Lied liebt jedes Detail an uns. Einfach Spitze, dass du da bist! (Daniel Kallauch) Gemeinsames Lied Hey du liebst mich Eingangsbebet (Katrin Lindner) Hallo Gott, danke, dass du jetzt da bist. Du siehst, was wir alles in den letzten Tagen und Wochen er- lebt haben. Hilf uns, dass wir alle Gedanken daran Predigt jetzt ruhen lassen können und dass wir auf dich se- Lotta und Jonas sind die besten Freunde, und das hen und erleben, dass du hier bei uns bist. schon seit sie ganz klein sind. Manche in der Schule Amen fanden das zu Beginn komisch, wie ein Junge und ein Mädchen beste Freunde bzw. Freundinnen sein können. Aber die beiden haben sich einfach nicht Gemeinsames Lied beirren lassen und irgendwann fanden alle es ganz normal. Und wenn man ehrlich ist, nicht nur nor- Ich bin ein Bibelentdecker mal, sondern Lotta und Jonas sind bei allen richtig (Daniel Kallauch) beliebt. Besonders Marie findet Lotta und Jonas ganz toll und wäre gerne mit ihnen befreundet, 6 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Gottesdienst für Familien, Jungschar- und Kindergruppen
aber Lotta hat etwas dagegen. Sie möchte lieber, ter. „Wenn du magst, können wir uns ja mal treffen, dass die beiden unter sich bleiben. Und Marie hat dann erkläre ich dir Mathe so, dass du auch ohne auch sonst eigentlich keine Freunde und keine meine Hilfe eine Eins schreibst!“ „Auf jeden Fall, das Freundinnen in der Klasse, obwohl sie total nett, machen wir! Hast du heute schon was vor?“, fragt immer hilfsbereit, gewissenhaft und fleißig ist. Sie Jonas Marie hoffnungsvoll. Lotta verzieht das Ge- wünscht sich so sehr, endlich eine beste Freundin sicht. Eigentlich waren doch Jonas und sie verabre- oder einen besten Freund zu haben, so wie Lotta det und nun. Marie strahlt Jonas an und sagt trium- und Jonas. phierend in Lottas Richtung. „Nein, komm doch um drei Uhr einfach bei mir vorbei! Morgen können wir Und plötzlich scheint ihr das Glück oder der Zufall uns auch treffen.“ „Super!“, sagt Jonas begeistert in die Hände zu spielen. Es ist ein Montagmorgen und merkt nicht, wie sehr er damit Lotta verletzt. und gerade beginnt die erste Schulstunde, da be- Die nächsten Tage werden die schönsten in Maries tritt Frau Sillermeier, ihre Mathelehrerin das Klas- Leben. Sie trifft sich jeden Tag mit Jonas. Endlich senzimmer und verkündet „So Kinder, holt mal hat sie einen Freund, so wie sie es immer schon eure Hefte raus. Heute schreiben wir eine unan- haben wollte. Und gegenüber Lotta betont sie be- gekündigte Mathearbeit!“ Ein Raunen geht durch sonders gerne, wie viel Spaß die beiden zusammen die Klasse. „Oh nein, bitte nicht!“, fordert Tim. Aber haben und wie gut Jonas jetzt schon dank ihrer Hil- Frau Sillermeier meint es ernst. Zwei Minuten spä- fe in Mathe geworden ist. Jetzt kann sie Lotta auch ter liegen die Mathearbeitsblätter vor den Kindern. einmal zeigen, wie es sich anfühlt, wenn man von Jonas starrt entsetzt darauf. „Lotta, weißt du, wie anderen ausgegrenzt wird. die Aufgabe geht?“, versucht Jonas möglichst leise zu flüstern. Aber zu spät Frau Sillermeier hat es ge- Doch eines Tages wird es Lotta zu viel. In der Pause hört. „So Jonas, nimm doch mal deine Sachen und geht sie zu Jonas hin und nimmt ihn zur Seite. „Was setz dich woanders hin! Dann kannst du in Ruhe ar- soll das? Hast du jetzt eine andere beste Freundin?“ beiten.“ So ein Mist. „Vielleicht neben Marie, die ist „Wieso?“, Jonas sieht sie entsetzt an. „Du hast mich in Mathe super!“, flüstert Lotta und zuckt mit den doch auf die Idee gebracht. Marie ist super in Mathe Schultern. Sie hätte ihm sowieso nicht helfen kön- und ich schaffe so das Schuljahr!“ „Pah, und merkst nen, denn Lotta ist ebenfalls nicht gut in Mathe. Jo- du gar nicht, wie sie mich verachtet und ausgrenzt! nas setzt sich mit gesenktem Kopf neben Marie und Sie spielt sich auf, als wenn sie jetzt deine beste starrt verzweifelt auf sein Arbeitsblatt. Er hat nicht Freundin ist und ich gar nicht mehr wichtig bin!“ den blassesten Schimmer, wie er die Aufgaben lö- Jonas schweigt. So hatte er das noch gar nicht sen soll. Was, wenn er eine Sechs schreibt. Bleibt gesehen. „Na!“, sagt er, „du bleibst meine beste er dann vielleicht sitzen. Eine kleine Träne rollt ihm Freundin! Das kannst du Marie schon deutlich ma- über das Gesicht. Plötzlich merkt er einen leichten chen!“ Lottas Miene hellt sich auf. „Okay!“, sagt sie Stoß gegen sein Bein. War das Marie? Er starrt wei- mit einem scharfen Ton. „Dann kann Marie sich mal ter auf sein Blatt. Da plötzlich ein heftigerer Stoß. auf was gefasst machen!“ Und ab jetzt zeigt Lotta Jonas hebt den Kopf und will gerade Marie einen Marie ganz deutlich, wie fies sie sein kann. Lotta bösen Blick zuwerfen, da sieht er, dass Marie ihm fängt an, sich ständig über Marie vor den anderen einen Zettel mit den gelösten Aufgaben zuschiebt lustig zu machen. Bezeichnet sie nur noch als Stre- und den leeren Zettel von Jonas zu sich nimmt. berin und posaunt überall rum, dass Marie keine Jonas weiß nicht, wie ihm geschieht. Er muss nur Freunde hat. Als Marie sich am nächsten Morgen in noch seinen Namen auf den Zettel schreiben. Nach der Schule auf ihren Stuhl setzen will, zieht Lotta der Stunde bedankt er sich erstmal ordentlich bei ihn genau in diesem Moment zur Seite weg. Marie Marie. „Boh, Marie, das war echt ganz groß von dir, landet auf dem Boden genau in einem Matschhau- dass du mir da so geholfen hast!“ „Hab‘ ich gern ge- fen, den jemand dort platziert hat. Alle Lachen sie macht!“, sagt sie mit einem Lächeln. Lotta kommt aus. Als sie aufsteht, ruft jemand: „Marie hat sich nun ebenfalls hinzu. Sie schaut mürrisch Marie an. in die Hose geschissen!“ Das reicht. Marie nimmt „Ich glaube, die Arbeit ist eine Fünf geworden! Ich ihre Schultasche und ihre Jacke und rennt aus dem kann Mathe einfach gar nicht!“ „Und ich glaub, ich Klassenraum raus und ist kurze Zeit später auch hab zum ersten Mal in Mathe ‘ne Eins, dank Marie!“, schon weit vom Schulgelände entfernt. Die Tränen strahlt Jonas und legt Marie die Hand auf die Schul- laufen ihr über das Gesicht. Wo soll sie jetzt hin? 7
Zurück in die Schule? Nein, das geht nicht. Nach rin recht hat. „Ja, danke!“, ruft sie ihr zu. „Das weiß Hause? Das geht auch nicht, da bekommt sie rich- ich jetzt auch!“ Und dann sagt sie ganz leise, so, tig Ärger. Da sieht sie neben der Kirchengemeinde dass nur sie und Gott es hören „Danke Gott, du bist das CVJM-Haus. Die Tür steht offen und daneben ein Gott, der mich sieht!“ steht ein Schild „Offene Tür! Schülerinnen- und Amen. Schülertreff – herzlich willkommen!“ Marie über- legt, ob das wohl nur für Oberstufenschüler:innen ist, die manchmal Freistunden haben. Aber dann GeBet taucht hinter ihr eine Mitarbeiterin aus dem CVJM auf. „Möchtest du nicht reinkommen?“ Marie nickt. Gott, danke, dass du uns siehst. In jedem Moment bist du bei uns. Du siehst, wenn wir was falsch ma- „Magst du etwas trinken? Vielleicht einen Kakao chen, und du verurteilst uns nicht. Du siehst, wenn oder so?“ „Ein Kakao wäre toll!“, sagt Marie etwas uns Unrecht geschieht, und du willst uns trösten zurückhaltend. „Du siehst aber nicht so glücklich und uns helfen, dass unser Leben wieder gut wird. aus!“, stellt die freundliche Mitarbeiterin fest. „Hast Danke, dass du ein Gott bist, der uns sieht. du Probleme in der Schule?“ Marie nickt und dann erzählt sie, was ihr passiert ist. „Da geht es dir ja ähn- Du siehst auch die anderen Menschen auf dieser lich, wie Hagar. Hagar war eine ägyptische Magd, Welt. Die Menschen in unserem CVJM, in unse- die vor sehr langer Zeit lebte und von der uns in der rer Nachbarschaft, in unserem Dorf unserer Stadt Bibel berichtet wird. Sie war die Magd von Sarah, unserem Land, denen es nicht gut geht. Du siehst der Frau von Abraham. Und sie wollte auch immer die Menschen, die sich ausgeschlossen fühlen oder mal was Besonderes sein. Als Sarah und Abraham ausgeschlossen werden. Du siehst die Menschen, keine Kinder bekommen konnten, überlegten sie, die krank oder traurig sind. Bitte sei bei ihnen. dass Hagar ja für sie ein Kind bekommen könnte. Schau du sie an und hilf ihnen. Und helfe uns zu se- Als Hagar schwanger war, fühlte sie sich ganz be- hen, wo wir helfen können. sonders wichtig und Sarah fühlte sich gekränkt und Du siehst die Probleme dieser Welt. Menschen, die verachtet. Irgendwann hat Sarah dann den Spieß durch Krieg, Umweltkatastrophen, Ausbeutung umgedreht und Hagar ganz schrecklich gemein be- und anderen Sachen leiden. Sei bei ihnen. Sie du handelt. Bis Hagar dann weggelaufen ist. Mitten in ihr Leid und hilf und schenke uns Ideen nicht nur der Wüste wusste sie nicht mehr weiter und dort hinzuschauen, sondern auch zu handeln und zu ist sie dann einem Mann begegnet. Der hat ihr zu- helfen. gehört, was sie Schlimmes erlebt hat – und er hat ihr Mut gemacht, wieder zurückzugehen. Hagar, die Und alles, was uns noch bewegt legen wir in das Gott nicht kannte, hat da plötzlich gemerkt, dass Gebet, das du uns gelehrt hast. sie Gott begegnet sein muss. Und weil sie keinen Vater unser … Namen für diesen Gott hatte, hat sie gesagt du heißt „Du bist ein Gott, der mich sieht!“ Und dieses Jahr, ist es unsere Jahreslosung. Also ein ausgelos- Gemeinsames Lied ter Spruch aus der Bibel. Siehst du, er steht hier auf Gottes Liebe ist so wunderbar dem Plakat!“ „Und was soll ich jetzt machen?“, Ma- (nach dem Spiritual „Rock my Soul“) rie sieht die Mitarbeiterin erwartungsvoll an. „Ich glaube, du solltest wieder zurück gehen und mit Lotta sprechen. Sag ihr, dass du dich falsch verhal- ten hast, und vielleicht wird sie dann auch einse- hen, dass ihr Verhalten nicht richtig ist.“ Marie nickt. „Danke! Das werde ich machen!“ Als sie zur Tür hin- aus geht, ruft ihr die Mitarbeiterin nach: „Und Marie, du weißt ja, du kannst immer hier vorbeikommen und du kannst dir sicher sein, Gott ist immer bei dir und er sieht auch dich!“ Marie bekommt plötzlich ein ganz warmes Gefühl im Bauch. Sie war jetzt gar nicht mehr so traurig und weiß, dass die Mitarbeite- 8 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Gottesdienst für Familien, Jungschar- und Kindergruppen
Sprühsegen Gottes Segen wollen wir erleben und spüren. Got- tes Segen bedeutet, dass Gott gut über uns denkt, da wo andere es vielleicht nicht tun. Gottes Segen bedeutet, dass Gott uns zuspricht, dass er das Gute für uns will. Und deshalb wollen wir euch Gottes Se- gen zusprechen und ihn euch auch erleben lassen. „Gott will dich erfrischen: In dem, was sandig und schwer ist. In dem, was leicht und schön ist. Er nimmt dich wahr. Er ist mit dir. Er sieht dich. Und Gott liebt dich! Gott stärkt dich, wo du Hilfe brauchst. Gott tröstet dich, wo du traurig bist. Gott sieht dich und er spricht dir zu: Ich sehe dich, denn du bist mein geliebtes Kind. Ich gebe immer acht auf dich! Geh in dieser Gewissheit in den Tag. Du bist Gottes gesehenes und geliebtes Kind! Amen“ Während des Segens, wird Wasser in die Hände ge- sprüht und so spürbar gemacht. Gemeinsames Lied Vom Anfang bis zum Ende Verabschiedung 9
Jugendgottesdienst Lupen, Schnuller und gute Augen Kurzfassung In diesem Jugendgottesdienst dreht sich alles um das Thema „sehen und gesehen wer- den“. Inhaltlich geht es um die Jahreslosung aus 1. Mose 16. Die Jugendlichen erleben mit Hagar, wie gut es ist, dass wir einen Gott haben, der uns wahr- und ernstnimmt. Das gibt Mut und Hoffnung. Neben einem Input zum Thema, der nur noch mit persönlichen Beispielen ergänzt wer- den muss, gibt es eine Auswahl an sechs Aktionen, die ihr in Gruppen gegeneinander spielen könnt. Entscheidet selbst, ob ihr alle spielt oder nur ein paar auswählt. Die Mo- deration ist ebenfalls komplett ausformuliert. 10 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr«
Zielgruppe WAS WER ZEIT Teens und Jugendliche ab ca. 12 Jahren (mit Ab 15 Min vor Start – einer Anpassung der Lieder, der Anzahl der Ak- Technik, Hintergrundmusik und 15 Begrüßungsteam tionen und einer Kürzung des Inputs kann man Begrüßung am Eingang diesen Gottesdienst auch als Familien-Gottes- Begrüßung Doppelmoderation 4 dienst feiern) 1–2 Lieder Band 8 Doppelmoderation, Aktionen 15 Dauer Technik ca. 60–70 Minuten Input Prediger:in 15 3 Lieder Band 12 Ort Verabschiedung Doppelmoderation 4 Überall möglich, wo man eine Leinwand auf- Segen eine:r 2 stellen kann, auf die alle gucken können Mitarbeitende: max. 4 MA im Begrüßungsteam, 2 Moderator:innen, 1 Prediger:in, Band, Techni- ker:innen, Helfer:innen, um Material auszuteilen und einzusammeln Material (genauere Beschreibungen bei den Aktionen): Accessoires für das Begrüßungsteam, Zettel und Stifte (für jede Kleingruppe jeweils 1x), Technik inkl. Beamer und Leinwand, Video und Bilder aus dem Internet vorher downloaden, Makro- bilder von Gegenständen aus dem Gottesdienst- raum, Taschenlampe, Gummibärchenschnuller (1 Packung für die Gewinnergruppe und mind. 1 Schnuller für jeden Gast) Einen gesegneten Gottesdienst wünschen Denis und Schoddi – bei Fragen schreibt gerne an: d.werth@cvjm-westbund.de m.schott@cvjm-westbund.de Unter folgendem Link findet ihr Infos zu den Liedern und ggf. weitere Materialien zu diesem Gottesdienst: ▼ www.cvjm-westbund.de/jugendgodi 11
Begrüßungsaktion beim Reinkommen Lied oder Lieder Eine Gruppe von max. 4 MA begrüßt die ankommen- (siehe Liedvorschläge am Ende – oder sucht euch den Teens. Alle aus dem Begrüßungsteam tragen Lieder raus, die „eure Leute“ kennen) das gleiche Accessoire, das später von den Gruppen geraten werden muss (z. B. rote Fliege, Einstecktuch, Stirnband, weiße Schuhe, Zylinder o. Ä.) Aktionen Im Folgenden findet ihr eine Auswahl an Spielen, Begrüßung die alle mit genauem Hinsehen zu tun haben. Hier könnt ihr entscheiden, wie viele ihr davon spielen Die Jugendlichen werden mit einer Doppelmo- wollt. Die Spielerklärungen sind auch direkt die deration begrüßt und durch den Abend geführt. Moderationsvorlagen. Mod1 ist eher schüchtern und zurückhaltend und Mod2 selbstbewusst im Auftreten. Mod2 unter- Teilt die Jugendlichen in Gruppen ein (6–8 Per- bricht Mod1 immer wieder. Es wird deutlich, dass sonen pro Gruppe ist ideal). Überlegt euch einen Mod2 Mod1 nicht wahrnimmt und übersieht. für euch passenden Modus, wie die Gruppen die Mod2 soll sich hierbei so aufführen, dass es ei- „Lösungen“ notieren (aufschreiben, reinrufen, nem richtig unangenehm ist (Fremdschämen er- melden, …) und wie ihr Punkte notiert. Die Gewin- laubt!). Wichtig ist allerdings, dass die Situation nergruppe (aus allen Spielen) bekommt “Lupen”- nach dem Input bei der Verabschiedung aufgelöst Gummibärchen (Haribo-Schnuller, die man bisher bzw. dort deutlich wird, dass Mod1 sich das nicht falsch gesehen hat). mehr gefallen lässt und selbst mutig auftritt (sie- he Verabschiedung). Mod1: Hallo hier in XXXXX. Schön, dass ihr Aktion Lichtbilder gekommen … Mod1: Jetzt werden wir … Mod2: Herzlich willkommen zum Jugendgottes- Mod2: die ersten Aktionen miteinander spielen. dienst. Super, dass du heute hier bist. Mod1: Teilt euch bitte in Teams auf. Mod1: Wir wollen eine richtig gute Zeit haben und Mod2: Also immer X Leute bilden ein Team. das Thema ist … Mod1: Jetzt benötigen ... Mod2: Das Thema heute ist: Gott sieht mich! Sag mal Mod1, ist damit gemeint, dass Gott uns kont- Mod2: Wir brauchen noch eine Mitarbeiterin oder rolliert und deswegen nach uns guckt? Mitarbeiter, die den Gruppen etwas vormacht. Mod1: Nein, er … Mod1: Vielen Dank, dass Mod2: Richtig, er sieht dich nämlich liebevoll an. Er Mod2: Cool, dass du mitmachst. Wir werden gleich freut sich über dich. das Licht ausmachen. Du bekommst von mir leise Mod1: Das werden wir heute erleben durch die Lie- einen Begriff gesagt und zeichnest ihn mit dieser der, die Aktionen und die Predigt. Weil Gott jetzt Taschenlampe in die Luft. hier ist (faltet die Hände) bete … Mod1: Ihr als Gruppen müsst dann raten, was ge- Mod2: ich mit uns: zeichnet wurde … Danke Jesus, dass wir uns treffen können und dass Mod2: Ihr ratet mit, was XY vorgemacht hat. Also, du uns hier treffen wirst. Schenk du uns eine richtig los geht’s. gute Zeit und zeige uns, was für uns dran ist. Amen. Überlegt euch vorher 5 Begriffe, die man leicht Mod1: Wir … in die Luft malen kann (z. B. Herz). Wenn es tech- nisch bei euch möglich ist, könnt ihr die gemalten Mod2: singen das erste Lied … „Bilder“ mit einer Kamera samt Langzeitbeleuch- tung aufnehmen und dann am Ende des Gottes- dienstes zeigen. 12 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Jugendgottesdienst
Aktion Bilder merken Aktion Hütchenspiel Mod2: Das war schon mal ein guter Anfang. Jetzt Mod 1: Wir zeigen euch gleich einen Clip und ihr wird’s schwieriger im nächsten Spiel. Ihr müsst müsst dazu die Aufgabe lösen unter welchem Hüt- gut aufpassen. Wir zeigen euch über die Leinwand Bilder, die immer für 2–3 Sekunden zu sehen sind. chen sich die Schokolade befindet. Wenn alle Bilder gezeigt wurden, habt ihr eine Mi- Zeigt das YouTubeVideo, das ihr unter dem Link fin- nute Zeit, so viele wie möglich aufzuschreiben. No- tiert immer eins der offensichtlichsten Merkmale det und Stopp bei 0:49 (z.B. Katze im Nikolauskostüm). Verstanden? Dann Mod2: Wo ist die Schokolade? geht los. Mod1: Los geht’s. Mod1: In der Mitte! Gleich wird’s schwieriger, denn Zeigt Bilder, die ihr vorher im Internet gesucht habt. Mod2: Jetzt werden gleich mehr Cups dort liegen, Besonders eignen sich Bilder aus den Kategorien die Schokolade befindet sich aber wieder nur unter „Best (sport/nature/press) photos of the year. Nach einem der roten Cups. Ihr müsst wieder gut aufpas- dem Zeigen macht eine Auswertung des Spiels, in- dem ihr die Bilder durchgeht und die Gruppen auf sen, wo sich die Schokolade befindet. ihrem Zettel mitzählen können, wie viele sie aufge- Video starten bis 1:52 schrieben haben. Mod2: Wo befindet sich die Schokolade; links – mitte – oder rechts? Aktion Makrofotos Mod1: Jetzt geht’s nochmal um Bilder. Mod 1: Links ist richtig. Mod2: Wir haben vorher hier im Raum 5 Bilder ge- Mod2: Aber jetzt gibt es noch zwei Zusatzfragen: macht. Wir sind mit der Kameralinse ganz nah an Gegenstände rangegangen. 1. Welches Tier war zwischendurch auf dem Tisch zu sehen? Mod1: Das nennt man Makrofotografie. Mod2: Jaja. Also ihr seht gleich diese Mikro-Mak- 2. Welche drei Farben hatten die Cups zu Beginn? ro-Dingsbums-Fotos, überlegt dann gemeinsam in Mod1: Habt ihr eure Antworten notiert? eurer Gruppe, was das hier im Raum sein könnte und schreibt es dann auf. Mod2: Dann sehen wir uns jetzt mal die Auflösung an. Mod1: Noch Fragen? Video zeigen von 1:52 bis 2:59, währenddessen die Mod2: Nein, ich hab keine mehr. Los geht’s. Auflösung moderieren. Macht vorher 5 Makrobilder von Gegenständen, die bei euch im Gottesdienstraum sind. Beispiels- Mod2: Da war also eine Ente zu sehen. weise von einem Mikro oder von einem Stuhl oder Mod1: Und hier kommt noch ein Special mit einer oder oder. 5. Hand. Mod2: Das aber keinen Interessiert. Jetzt kommt Aktion Veränderung nämlich die Auflösung der Cup-Farben. Mod1: Beim Reinkommen wurdet ihr von aufmerk- samen Menschen begrüßt. Rot, gelb und blau waren sie. Die Blauen wurden Mod2: Ja, das war wirklich cool. Und jetzt die ent- durch Grüne ersetzt. scheindende Frage zur Begrüßung: Alle hatten eine Sache gemeinsam. Welche? Mod2: Richtig, sie haben alle … getragen. 13
Aktion Suchbilder Input Mod1: Wir zeigen euch gleich fünf unterschiedli- Die meisten Passagen sind an dieser Stelle aus- che Bilder, auf denen ihr getarnte Tiere erkennen formuliert. Andere Teile sind durch Stichpunkte könnt. Ihr sagt als Antwort : „beschrieben“ und sollen in der Vorbereitung Oben links, oben Mitte, oben rechts durch die predigende Person mit eigenen Bei- spielen ergänzt werden. (diese Teile sind kursiv Links, Mitte, rechts oder gesetzt und du als predigende Person erhältst Unten links, unten Mitte, unten rechts in diesen Teilen Hinweise, was du hier einsetzen kannst). Zeigt die Bilder unter folgendem Link: Die Modera- Bei allem gilt: Nimm deine eigenen Worte; du toren können immer abwechselnd die Bilder „an- darfst dir gerne unsere „leihen“, aber es kann moderieren“ und auflösen. gut sein, dass sie nicht immer dem entsprechen, Bild 1: Wo ist das getarnte Schwein? wie du sonst redest. Das wird dann schnell unna- türlich und „gekünstelt“. Mach „unseren“ Input Bild 2: Wo ist die Spinne auf diesem Bild? durch deine Worte zu deinem Input. Bild 3: Wo ist die Katze? Grundlage des Inputs ist der Text rund um die Bild 4: Wie viele Tiere sind zu sehen? Jahreslosung 2023 („Du bist ein Gott, der mich Bild 5: Wo ist die Echse? sieht“). Bitte beschäftige dich vor dem Gottes- dienst mit dem ganzen Abschnitt – 1. Mose 16, 6–16 Auswertung Aktionen „Mod 1“ und „Mod 2“ musst du natürlich durch Nach der letzten Aktion gibt es eine Auswertung, die Namen eures Moderatorenpaares ersetzen. welche Gruppe die meisten Punkte gesammelt hat. Vielen Dank an euch fürs Mitmachen bei den Die Gewinnergruppe bekommt dann „Lupen“- „Hinguck-Spielen“ und vielen Dank an „Mod 1“ Gummibärchen (Haribo-Schnuller, die man bisher und „Mod 2“ fürs bisherige Moderieren. Aber ist falsch gesehen hat). euch aufgefallen, wie „Mod 2“ mit „Mod 1“ um- gegangen ist? Das erinnert mich an einen alten Mod 2: Vermutlich dachtet ihr schon euer ganzes Witz, in dem eine Frau ins Arztzimmer kommt Leben, dass diese Dinger hier Schnuller sind (hält und sagt: „Herr Doktor, ich habe ein riesiges Pro- einen Hariboschnuller hoch). Aber da habt ihr blem. Keiner nimmt mich wahr.“ Und der Doktor euch verguckt. Das sind nämlich (guckt durch das antwortet: „Der Nächste bitte“. Schnullerloch) LUPEN! Und die gibt es für das Ge- winnerteam. Kennt ihr solche Situation, in denen ihr nicht wahrgenommen, nicht gesehen werdet? Viel- leicht, weil … (hier Beispiele einfügen oder viel- leicht sogar vom eigenen Erlebnis berichten) Es ist für uns Menschen enorm wichtig, dass wir gesehen werden. Und mit diesem „Sehen“ ist nicht das biologische Sehen mit dem Auge ge- meint, sondern es geht um das Wahrnehmen von Personen. Dazu gehört, dass man miteinan- der kommuniziert, dass man der anderen Person Aufmerksamkeit schenkt, dass man an ihr inter- essiert ist. Dass man etwas gemeinsam macht, dass man sich selbst auch mal zurücknehmen kann und dem oder der anderen etwas überlässt. Und wenn das Menschen nicht erleben, wenn du das nicht erlebst, dann wird sich das negativ aus- 14 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Jugendgottesdienst
wirken. Man versucht mit aller Macht und allen Ich will euch keine Probleme einreden, die ihr möglichen Mitteln Aufmerksamkeit zu erregen. nicht habt, aber ich bin mir sicher, dass wir alle Man spielt sich schnell in den Vordergrund, damit solche Situationen kennen, in denen wir nicht man auf keinen Fall übersehen wird. Man wird ät- mehr weiter wissen – hier gerne kurz Beispiele zend zu anderen und macht andere fertig, damit nennen. man selbst nicht mehr fertig gemacht wird. Es gibt Situationen, in denen uns alles zu viel Oder man zieht sich komplett zurück, will gar wird. Wo wir scheinbar nur noch Probleme sehen nicht auffallen, weil man nur schlechte Erfahrun- und wo wir uns fragen: Wer ist denn da? Wer sieht gen gemacht hat. Man traut sich immer weniger mich mit meinen ganzen Problemen und Fragen? zu, weil man denkt, „das bringt eh nichts mehr, So wie Hagar auch. das sieht sowieso niemand“. Aber sie ist nicht nur in der Wüste, sie macht Hagar war eine junge Frau, die genau dieses Ge- Pause an einem Brunnen. Und dort kommt es fühl hatte: „Mich sieht keiner. Und die, die mich zu einer lebensverändernden Begegnung. Kein sehen, die machen mich fertig.“ großes Wunder, kein „Probleme-einfach-beiseite- schieben“. Ihre Geschichte ist eine der ersten in der Bibel. Hagar ist schwanger, allein und traurig. Sie ist Erstmal nur eine Begegnung. Ein Mann erscheint schwanger von Abraham. Das ist aber nicht ihr und redet mit ihr, sagt ihr die Zukunft ihres un- Mann, sondern der Mann ihrer Chefin, Sara. Sara geborenen Jungen voraus. Und Hagar erkennt: konnte keine Kinder bekommen, was für Frauen Dieser Mann ist ein Bote, ein Engel Gottes und im Altertum extrem schlimm war. Sie wurden als durch ihn ist mir hier Gott begegnet. Und zwar minderwertig angesehen, sie konnten die Famili- nicht irgendwie, sondern auf Augenhöhe. Nicht enehre nicht weiterführen, sie waren keine „nor- fern, nicht von oben herab, sondern mitten in male“ Frau. der Wüste. Aber Abraham wollte Kinder und hatte schon so Sie dachte, dass keiner sie sieht und sie sah viele Jahre darauf gewartet, dass Sara irgend- selbst nur ihre Probleme, vor denen sie weglief. wann sagte: „Nimm meine Magd Hagar und zeu- Gott bzw. der Engel schickt sie wieder zurück zu ge mit ihr ein Kind.“ Abraham und Sara, in ihre alte Umgebung. Aber Hagar geht verändert zurück. Sie hat wieder Erstmal unvorstellbar für uns, aber das Thema Hoffnung und neuen Mut von Gott bekommen. Leihmutterschaft gibt es heute immer noch. Paa- Sie weiß, dass er sie nicht alleine lassen wird. re, die keine Kinder bekommen können, bezah- Und deswegen gibt sie Gott einen Namen, den len eine andere Frau, damit diese das Kind des ich wunderbar finde: „Du bist ein Gott, der mich Paares austrägt. sieht“ nennt sie ihn. Aber zurück zu Hagar: Da steckt so viel drin in Gottes Sehen: Gott sieht Hagar wurde tatsächlich schwanger, aber da- dich ganz persönlich. Du bist nicht eine bzw. ei- mit begannen die Probleme zwischen Sara und ner unter Vielen. Du bist ein geliebtes Kind Got- Hagar. Auf einmal schaute Hagar auf Sara herab tes. Gott sieht dich und dein Leben, das, was dir und Sara fühlte sich von Hagar als minderwertig gelingt aber auch deine Probleme, Sorgen, Fra- verurteilt. gen und Ängste. Gott ist keiner, der sich abwen- det, wenns schwierig wird, sondern, der genau Aber da Sara ja die Chefin war, behandelte sie dann da ist und dich und mich begleitet. Hagar so schlecht, dass diese keinen anderen Ausweg mehr wusste, als davonzulaufen. Und so Hier darfst du gerne eine eigene kleine Geschich- lief sie los, mitten in die Wüste. te einfügen, wo du erlebt hast, dass Gott dich „sieht“. Das kann durch einen Bibeltext passiert Ich kann mir gut vorstellen, dass es ihr ein biss- sein, durch ein Gebet, eine Freizeit, ein Gottes- chen ging, wie euch bei den Suchbildern. Alles dienst, ein Gespräch, ein Erlebnis. Schön wäre, ist voll und man weiß erstmal gar nicht, was man wenn „rauskommt“, dass du dadurch verändert machen soll. Es ist eher ein Chaos als ein geord- wurdest, Mut oder Trost bekommen hast. netes Bild. 15
Ich bin mir sicher, dass einige von uns das genau- Verabschiedung so auch schon erlebt haben, sonst gäbe es uns als CVJM, Gemeinde, Christenheit nicht. Dieses Mod1 ist jetzt viel selbstsicherer und gibt Mod2 Wort, dieser Name Gottes hat schon viele Men- kontra. schen geprägt und Gott sieht auch uns heute an Mod2: Kannste mal sehen, da sind wir schon wie- diesem Tag/Abend. der am Ende angelangt. Er sieht uns morgen in der Schule, bei der Arbeit, Mod1: Wie gut, dass Gott uns so ansieht und zu Hause, beim Einkaufen, beim Sport machen uns nicht einfach übergeht oder (guckt zu Mod2) und auch dann, wenn wir nichts mehr sehen vor uns unterbricht, oder einen wie Luft behandelt. lauter Problemen, Sorgen und Fragen. Er ist der- Mod2: Äh, ja, das stimmt. Äh … und jetzt … jenige, der uns sieht, wenn uns keiner sieht. Und weil Gott uns ansieht, dürfen wir hoffnungsvoll Mod1: wollen wir uns von euch … in die Zukunft blicken. Unsere Probleme werden Mod2: verabschieden! Genau, das wars! Wir … nicht alle auf einmal weg sein, so wie sie auch bei Hagar nicht weg waren, aber wir dürfen wissen, Mod1: hoffen, dass es euch gefallen hat und wün- dass Gott uns anschaut, uns an der Hand nimmt schen euch Gottes Segen für die nächste Woche! und sagt: „Du wirst nicht übersehen und ich gehe Mod2: Am Ausgang bekommt ihr noch eine Klei- mit dir“. nigkeit. Keine Schnuller, sondern (hält einen Ha- Ihr bekommt später alle so „eine Lupe“ (Gummi- riboschnuller hoch). bärchen-Schnuller). Ich hab es bislang auch im- Mod1: (guckt durch das Schnullerloch) LUPEN! mer als Schnuller gesehen, aber ich will es jetzt Also guckt nächste Woche genau hin, wo ihr Gott wirklich als Lupe sehen. Ich will meine Sichtwei- in eurem Alltag entdecken könnt und freut euch se darauf verändern und mich dadurch erinnern darüber, dass ihr von ihm gesehen werdet. lassen, dass Gott meine Sichtweise auf mich selbst und mein Leben verändert, weil er ein Mod2: Das dürfen wir jetzt übrigens noch im Se- Gott ist, der mich sieht. Amen. gen erleben. Gott gibt dir Kraft für die nächste Woche durch seinen Segen. Lieder Segen Die Lupen (also die Hariboschnuller) werden am Ausgang verteilt Liedvorschläge Ich laufe, ich falle Du machst alles neu (Jesus House Band) (Könige und Prieser) Oceans (Where feet may fail) The father’s house (Hillsong United) (Cory Asbury) Who am I (Casting Crowns) 16 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Jugendgottesdienst
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Gottesdienst für Erwachsene Du Bist Ein Gott, der mich sieht Kurzfassung In poetischen Worten erzählt dieser Gottesdienst die Geschichte von Hagar, Abram und Sara. Die Bilder laden dazu ein, den eigenen Gedanken Raum zu geben und dem nachzuspüren, was die alte Erzählung für unser Leben heute bedeutet. Neben der Predigt sind auch die Musik und die Möglichkeit zur persönlichen Seg- nung wichtige Bestandteile dieses Gottesdienstes, der sich schwerpunktmäßig an Erwachsene richtet. 18 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr«
Zielgruppe WAS WER ZEIT Erwachsene Musik alle 4 Begrüßung eine:r 5 Dauer Eingangswort alle 1 ca. 60 Minuten Gebet eine:r 2 Überleitung eine:r 1 Ort Lied alle 4 Vereinshaus oder Kirche Überleitung eine:r 1 Lesung Psalm 139 alle 2 Benötigte Helfer:innen Lied alle 4 Musizierende, zwei Leser:innen Predigt eine:r 12 Lied alle 4 Material Überleitung eine:r 1 Liederbücher, Liedfolien oder -Zettel Persönliche Segnung 2–3 Leute 10 Liedvers alle 1 Segen eine:r 1 Einen gesegneten Gottesdienst wünscht Musik alle 4 Dorothea Turck-Brudereck – bei Fragen schreibt gerne an: d.turck-brudereck@cvjm-westbund.de Unter folgendem Link findet ihr Infos zu den Liedern und ggf. weitere Materialien zu diesem Gottesdienst: ▼ www.cvjm-westbund.de/erwachsenengodi 19
Musik zum Eingang oder Gemeinsames eingangswort gemeinsames Lied Wir sind zusammen im Namen GOTTES, der Him- Wir sind hier zusammen mel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue (Kanon) hält und der niemals loslässt das Werk seiner Hände. Wir sind zusammen, um den heiligen GOTT zu Begrüßung feiern. Deinem Namen, Du Höchster, wollen wir Herzlich willkommen zu unserem Gottesdienst. singen. Schön, dass ihr alle da seid. Am Morgen verkünden wir Deine Güte und Deine Heute dreht sich alles um Geschenke. Treue in den Nächten. Vielleicht denkst du: Es ist doch gar nicht Weih- Für Dein Nahesein danken wir Dir und bitten Dich: nachten! Füll Du unsere Hände und Herzen neu mit Kraft und Wir feiern Gottesdienst – allein das ist schon ein Leben. Geschenk. Gemeinschaft mit GOTT und Geschwistern erleben Ehre sei dem VATER und dem SOHN zu können, ist ein Geschenk. und dem HEILIGEN GEIST, Und deswegen lade ich euch ein, euch kurz gegen- im Anfang, jetzt und in Ewigkeit. seitig zu begrüßen – Amen die die vor und hinter und neben euch sitzen. (Gegenseitige Begrüßung) Gebet Dieser Gottesdienst selbst ist aber auch ein Ge- Ich möchte beten: schenk: ein Geschenk des CVJM-Westbund. Guter GOTT, Sieben Gottesdienste haben alle Vereine im West- wir danken Dir für diesen Tag und alles Gute, das bund geschenkt bekommen – für Kinder, Jugend- wir schon erleben durften. Ganz besonders dan- liche – alle fix und fertig. ken wir Dir, dass wir zu Dir gehören, Denn der Westbund feiert Geburtstag. 175 Jahre alt Deine Kinder, Dir ein Gegenüber sein können. wird er in diesem Jahr. Das soll gefeiert werden – Wir laden Dich ein: komm und sei Du unter uns. mit GOTT und seinen Menschen. Wirke Du mit Deiner Kraft. Dieser und auch die anderen Gottesdienste stehen Verbinde uns miteinander alle unter dem einen Thema, der Jahreslosung für und lass uns durch Deine Gegenwart und Kraft dieses Jahr, dem wunderbaren Satz: gestärkt werden. Du bist das Beste, was es in unserem Leben gibt, „Du bist ein GOTT, der mich sieht.“ und wir wollen Dich loben mit unseren Liedern Und das ist sicher das größte Geschenk: und Gebeten. GOTT hat uns liebevoll im Blick, sieht uns an, ver- Du schenkst uns so viel und wir sind dankbar und leiht uns Würde und Ansehen – das wollen wir fei- froh darüber. ern. Öffne unsere Augen, für das, was wir noch nicht sehen und erkennen können. Lasst uns GOTT in unserer Mitte begrüßen und ge- Schenk uns großzügige Herzen, meinsam das Eingangswort lesen. die sich Deinem Wort überlassen und erfüllt davon neue Schritte und Wege gehen. Wirklich leben wir nur, wenn wir Dich in unserem Leben lebendig sein lassen. Und so bitten wir Dich: lass uns Deine Worte hören und verstehen und von Dir alles erwarten. Amen 20 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Gottesdienst für Erwachsene
Überleitung Lied Wir feiern Gottesdienst, weil GOTT uns liebt. Dankbarkeit (FJ5/43) Wir feiern Gottesdienst, um GOTTES Nähe zu su- chen, auf GOTT zu hören, ganz bei GOTT zu sein. oder Wir feiern Gottesdienst, um GOTT zu ehren und zu Nun danket alle GOTT loben, um GOTT den Platz in unserem Leben zu ge- (EG 321) ben, der GOTT zusteht. Lasst uns das nächste Lied als Gebet singen, uns Predigt zur Jahreslosung 2023 GOTT öffnen, GOTT einladen und ihn willkommen „Du bist ein GOTT, der mich sieht.“ heißen. Lasst uns singen: (Genesis 16,13) Erinnerst du dich? Lied An diesen ersten Morgen, Vor dir diesen allerersten Tag, (In deinem Licht will ich leben) die Sonne scheint, das Gras ist grün, oder es ist warm, GOTT ist gegenwärtig gerade richtig, (EG 165 1.6.7.8) du bist satt, zufrieden … Überleitung Dein Blick ist heiter, dein Schritt sicher und leicht, Lasst uns gemeinsam mit Worten aus Psalm 139 vielleicht hüpfst du ein wenig, beten. du bist neugierig, du weißt: hinter der nächsten Kurve liegt etwas Schönes, Gemeinsame Lesung: Psalm 139 extra für dich zur Freude gemacht, GOTT, du kennst mein Herz der Horizont, und weißt alles über mich. ein weiter Blick, Du weißt, ob ich sitze oder stehe; ein bisschen Wind, Du verstehst meine Gedanken. frische Luft … Du siehst mich, wenn ich gehe oder mich ausruhe. Dieser allererste Tag – Mit allem, was ich tue, bist Du vertraut. jemand ist da, Und Du weißt, was ich sagen möchte, noch bevor bei dir, ich es ausspreche. mit dir. Du bist vor mir und hinter mir und legst deine Spürbar nah, schützende Hand auf mich. und das tut dir gut, So wunderbar ist diese Erkenntnis für mich, und das gibt dir Kraft, zu groß, als dass ich sie begreifen könnte. und das macht dich lebendig, … Du hast mich geschaffen, mich schon im Leib mei- ner Mutter geformt. Damals, am ersten Morgen, den die Menschen auf Du hast mich schon gesehen, bevor ich geboren dieser Erde erlebten, wurde. war alles gut. Ich danke Dir, dass ich auf erstaunliche Weise wun- Sehr gut sogar! derbar geschaffen bin. Der Mensch und GOTT nah beieinander – Wunderbar sind Deine Werke, das weiß ich wohl. persönlich, vertraut, lebendig, paradiesisch eben! Sieh meinen Weg und leite mich den Weg zum … ewigen Leben. Nicht lange und nie wieder ist es so gewesen. 21
Vielleicht denkst du: würde, begann sie auf ihre Herrin herabzusehen. die hatten es ja auch einfach damals. Da sagte Sara zu ihrem Mann: Da war es eben auch alles schön! »Mir geschieht Unrecht, und du trägst dafür die Das Leben wie ein einziger blühender Garten, Verantwortung! Ich habe dir meine Sklavin über- ohne Chefs und Druck und meckernde Nachbarn; lassen. Seit sie weiß, dass sie ein Kind bekommt, Schmetterlinge und grüne Wiesen statt Krieg, verachtet sie mich. Ich rufe den Herrn als Richter Krankheit und Sorgen; an!« die wussten ja noch nichts von Frust und Einsam- Abram erwiderte: keit und Tod und Versagen, die sahen nur Zebras »Sie ist deine Sklavin. Mach mit ihr, was du für und Mandelbäume und Tautropfen. richtig hältst!« Vieles von dem, was WIR sehen und erleben, ist Sara ließ daraufhin Hagar die niedrigsten Arbei- groß, bedrohlich, redet laut und lässt sich oft nicht ten verrichten. Da lief sie davon. In die Wüste. umgehen oder verdrängen … Hier rastete sie an einem Brunnen. Jede und jeder von uns wird sie kennen: die Wüs- Man weiß gar nicht, wer einem am meisten leid- tenmomente. tun soll, oder? Sara, die keine Kinder bekommt und Dürre Zeiten. nichts dafürkann. Unerfüllte Hoffnung. Über Jahre. Momente, in denen wir uns überflüssig fühlen. Jahrzehnte. Um sie herum die süßen Kinder ihrer Tage, an denen uns die Last schwer wird, Schwestern und Freundinnen. Das Glück der ande- die wir tragen. ren. Tag für Tag. Herzzerreißend. Bis ans Lebens- Momente, in denen Menschen mit ihrer Macht ende … Vielleicht wäre sie eine wunderbare Mama sich breit machen. gewesen. Uns bedrücken. Abram, der auch nichts dafürkann. Das Gefühl, nicht dazuzugehören. Der Sara sieht in ihrer Traurigkeit. Tag für Tag. Über Die Sorge, das Leben nicht zu schaffen. Jahre. Der sie liebt und ihr helfen möchte und tut, Überforderung. was sie vorschlägt. Einsamkeit. Und als dann alles so kommt, wie sie es vor- Kraftlosigkeit. geschlagen hat, gibt sie ihm die Schuld, dass es Verlust. schiefgeht. Tja. Zu viele schlechte Nachrichten. Zu wenig Freude. Hagar. Die erst recht nichts dafür kann. Die vergangenen drei Jahre haben dazu beigetra- Ein Nichts. gen. Und das letzte Jahr auf eine uns fast allen un- Ein Niemand. bekannte Weise noch einmal mehr. Unsere Welt, Eigentum einer anderen. wie wir sie kannten, hat sich verändert. Ausgeliefert. Nichts scheint mehr so, wie es war. Allein. Und es fühlt sich nicht gut an. Eine Fremde. Das bedeutet auch ihr Name. Abrams Frau Sara blieb kinderlos. Sie hatte aber Hagar, über die bestimmt wird. eine ägyptische Sklavin namens Hagar. Bis ins Intimste hinein. So sagte sie zu ihrem Mann: … »Du siehst, der Herr hat mir keine Kinder ge- Wüstenmomente. schenkt. Dürre Zeiten. Momente, in denen sie sich überflüssig fühlt. Aber vielleicht kann ich durch meine Sklavin zu Tage, an denen die Last schwer wird, die sie trägt. einem Sohn kommen. Ich überlasse sie dir.« Momente, in denen Menschen mit ihrer Macht sich Abram war einverstanden, und Sara gab ihm die breit machen. ägyptische Sklavin zur Frau. Uns bedrücken. Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwan- Das Gefühl, nicht dazuzugehören. ger. Als sie merkte, dass sie ein Kind bekommen Die Sorge, das Leben nicht zu schaffen. 22 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Gottesdienst für Erwachsene
Überforderung. Ein Engel, Einsamkeit. vom Himmel gesandt mit dem klaren Auftrag: Kraftlosigkeit. die Angst zu vertreiben, Verlust. den Blick zu heben, Zu viele schlechte Nachrichten. die Augen auf das Wesentliche zu lenken, Zu wenig Freude. die Erinnerung an Verheißenes neu zu wecken, Es fühlt sich nicht gut an. die Realität zu benennen, die Wahrheit zu sagen, Abram erwiderte: »Sie ist deine Sklavin. Mach mit Überzeugungsdienst zu leisten, ihr, was du für richtig hältst!« Trost in die Welt zu bringen, Sara ließ daraufhin Hagar die niedrigsten Arbei- Würde zu verleihen, ten verrichten; da lief sie davon. Ansehen zu schenken, In die Wüste. gute Nachrichten zu verkünden. Hier rastete sie an einem Brunnen. Da kam der Engel des Herrn zu Hagar … Und der Engel fragt sie: »Hagar, Sklavin Saras! Woher kommst du? Wohin Habt ihr zugehört? gehst du?« Da kam der Engel des Herrn zu Hagar. »Ich bin meiner Herrin davongelaufen«, antworte- Erinnert an Weihnachten. te sie. Da sagte der Engel: Maria könnte Geschichten davon erzählen, wie das »Geh zu deiner Herrin zurück und ordne dich ihr ist, wenn plötzlich ein Engel vor dir steht. unter! Da kam der Engel des Herrn zu Hagar. Also echt! Erinnert an Ostern. Zurück? Noch mehr Frauen, vor denen plötzlich ein Engel Wieder dahin, wo sie herkommt? steht. Auch die könnten erzählen. Wie war das noch? Ein Engel. Wüstenmomente. Vom Himmel gesandt. Dürre Zeiten. Direkter Bote GOTTES, Momente, in denen sie sich überflüssig fühlt. der weiß, was fehlt. Tage, an denen die Last schwer wird. Die weiß, was schmerzt. Momente, in denen Menschen mit ihrer Macht sich GOTT weiß um die Hoffnungslosigkeit, breit machen. die Einsamkeit, Sie bedrücken. die Kraftlosigkeit, Das Gefühl, nicht dazuzugehören. die Sorge, Die Sorge, das Leben nicht zu schaffen. die vielen schlechten Nachrichten Überforderung. und die fehlende Freude. Einsamkeit. GOTT weiß. Kraftlosigkeit. Und sieht und versteht und fühlt mit. Verlust. Und leidet mit. Zu viele schlechte Nachrichten. Die vergangenen drei Jahre haben dazu beigetra- Zu wenig Freude. gen. Und das letzte Jahr auf eine GOTT ganz und Es fühlt sich nicht gut an. gar bekannte Weise noch einmal mehr. Alles bleibt beim Alten! Die Welt, die GOTT sich dachte und die GOTT Alles bleibt beim Alten? machte, hat sich verändert. Nichts ist mehr so, wie Nein! es war. Und es fühlt sich nicht gut an. Denn Hagar ist nicht mehr dieselbe. Schon lange nicht. Hagar, die Fremde, ist nicht mehr fremd. GOTT fühlt sich nicht gut. Nicht mehr überflüssig. Weil die Menschen sich nicht gut fühlen. Sie ist gesehen worden. So ist das mit der Liebe … GOTT selbst hat sie gesucht. Und da schickt GOTT einen Engel. GOTT sieht sie. 23
GOTT schenkt ihr Ansehen, neue Würde. Zu dir. Und mir. Und noch dazu gibt GOTT ihr ein Versprechen: Sein leises Flüstern lässt dich aufhorchen. Der Herr wird dir so viele Nachkommen geben, Erinnert mich an den ersten Morgen, dass sie nicht zu zählen sind. an das, was GOTT in unser Herz gelegt hat. Du wirst einen Sohn gebären und ihn Ismaël – „Mein Kind, ich sehe dich, GOTT hat gehört – nennen; weiche nicht von deiner Seite. denn der Herr hat deinen Hilferuf gehört. Ich bin dir treu und stärke dich.“ Und es ist gut, uns gegenseitig daran zu erinnern. GOTT schenkt ihr eine Zukunft. Uns daran zu erinnern, mit wem wir es zu tun Das Kind, das sie für eine andere zur Welt bringen haben. wird, wird sie selbst zur Mutter machen. Zur Stammmutter über viele – Und es ist gut, uns gegenseitig daran zu erinnern, viele Kinder, Enkel, Urenkelkinder, wer wir sind! Familie, Sippschaft, ein großes Volk. Auch das flüstert die Jahreslosung uns tief Hagar ist nicht mehr „die Fremde“, die, die über- ins Herz: sehen wird, ausgeliefert, hin- und hergeschoben, „DU, mein geliebtes Kind, ich sehe dich!“ fremdbestimmt. „Vergiss nicht, mein Kind: GOTT selbst hat sie im Blick, schenkt ihr Ansehen Aus Liebe bist du gemacht. und Würde. Nichts bleibt beim Alten. Meine beste Idee. Hagar rief: »Habe ich wirklich den gesehen, der aufrecht, bewegt, beseelt, begeistert, mich anschaut?« geschaffen, beschenkt, gestaltet, Und sie gab dem Herrn, der mit ihr gesprochen Gegenüber, Kind, Schatz, hatte, den Namen blond, braun, schwarzhaarig, gelockt, »Du bist der GOTT, der mich anschaut«. warm und weich und groß und klein, Darum nennt man jenen Brunnen Beer-Lahai-Roi, bist in meinem Blick, das heißt „Brunnen des Lebendigen, der mich an- gesehen, angesehen, gehört und verstanden. schaut“. Nah bei mir, GOTT, Achja: Quelle der Liebe, Eins ist allerdings beim Alten geblieben: Brunnen der Gnade.“ GOTT. Und es ist gut, uns gegenseitig daran zu erinnern. Diese Erzählung ist eine große Einladung: Uns daran zu erinnern, mit wem wir es zu tun Die Verheißung gilt, dass GOTT Menschen beglei- haben und wer wir sind! tet. Dass es Wasserquellen in der Wüste gibt. Die Jahreslosung für dieses Jahr flüstert uns das Orte, an denen wir ausruhen. Dass es Begegnun- tief ins Herz: gen gibt, die uns helfen durchzuhalten. Dass es „DU, mein geliebtes Kind, ich sehe dich!“ Momente gibt, in denen unsere Zukunft gesegnet wird. Dass es gottvolle Augenblicke gibt auch für GOTT, uns. der aus Nichts alles macht, aus einer Idee Leben, Und diese alte Erzählung, diese Ur-Geschichte von dessen Kraft die Erde dreht, GOTTES Treue, erinnert uns, worauf wir vertrauen: die Wellen bewegt, Dass GOTT da ist. Und spricht. Sturm, dem sich nichts in den Weg stellt, Und dass unser GOTT ein GOTT ist, Licht, Wärme, Farben, der hört, der mitfühlt, ein GOTT, der uns sieht. warm und kalt und weich und groß und klein, Lasst uns nicht vergessen, sieht dich. wo wir hingehören und zu wem, In deiner Wüste. und was das bedeutet. Ist dir nah und spricht. „DU, mein geliebtes Kind, ich sehe dich!“ Und wenn du still wirst, hörest du ihn reden: In der Stille spricht GOTT leise. Amen 24 »Gottesdienstentwürfe zum Jubiläumsjahr« Gottesdienst für Erwachsene
Lied Ein Segen zur Jahreslosung: Mit allem, was ich bin „Du bist ein GOTT, der mich sieht.“ Genesis 16,13 GOTT schenkt Dir Ansehen. Überleitung Beschenkt Dich. Wie wunderbar, dass wir unter diesem Zuspruch Am Brunnen in Deiner Wüste. GOTTES leben dürfen. Die ewige Treue. Wir laden euch ein, nun nach vorne zu kommen. Die Stimme, die Dich ins Leben ruft. Wir wollen jeder und jedem persönlich die Jahres- JESUS sieht Dich an mit gütigem Blick. losung zusprechen. Begleitet Dich. Auf dem Weg in Deine Geschichte Der ewig Liebevolle. Persönliche Segnung Der Nachsichtige, der Dich versteht. Alle kommen wie im Wandelabendmahl nach Der HEILIGE GEIST leitet die Augen Deines Herzens. vorne – dabei vielleicht Musik. Bestärkt Dich. Zuspruch: „GOTT sieht dich!“ In den Gaben der Gemeinschaft. Das ewige Zutrauen. (dabei Kreuzzeichen auf die Stirn oder Die Kraft, die Dich belebt. Handauflegung) Gesegnet bist Du. Wir singen im Stehen: Gerufen. Nie allein. Bestärkt. Liedvers Amen. Ich sehe dich mit Freuden (Strophe 4/5 aus Ich steh an deiner Krippen hier) Musik zum ausgang oder … und beten gemeinsam: Gemeinsames lied Unser Vater … Segen für deinen neuen Weg (FJ Best of/208) Segen: Jahressegen 2023 oder Bewahre uns GOTT (EG 171) Gemeinsam wollen wir uns unter den Segen GOTTES stellen und wir tun dies in und als Ge- meinschaft von vielen, die GOTT liebevoll im Blick hat. Deshalb lade ich dich ein, dies deutlich zu machen, indem du deinem linken Nachbarn die Hand auf die Schulter legst und deinem rech- ten Nachbarn mit der rechten Hand den Rücken stärkst. 25
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