Status-Seminar: Bär, Wolf & Luchs Tagungsband - und 5. November 2006 Göttingen
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Status-Seminar: Bär, Wolf & Luchs Tagungsband 4. und 5. November 2006 Göttingen Schirmherrschaft: Bundesumweltminister Sigmar Gabriel & Gerold Wucherpfennig (Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten in Thüringen)
Inhalt Vorwort (Rüdiger Schmiedel [STIFTUNG für BÄREN]) …………………………………... 4 Vorwort (Prof. Dr. Wolfgang Rohe [HAWK]) ……………………………………………… 5 Grußwort des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel ……………………….…………..… 7 Grußwort von Herrn Gerold Wucherpfennig (Minister für Bundes- und Europaangelegen- heiten in Thüringen) ………………………………………………………………………..… 9 Mark Rissi (Präsident der STIFTUNG für BÄREN) ……………………………………….. 12 Dr. Andreas Zedrosser (Department of Ecology and Natural Resource Management, Norwegian University of Life Sciences & Institut für Wildbiologie der Universität für Bodenkultur Wien) „Brown bears in Scandinavia – their ecology and management”…...……… 16 mit deutscher Zusammenfassung: „Biologie und Management der Braunbären in Skandinavien“ .…………… 21 Dr. Peter Blanché (Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V.) „Wölfe in Deutschland“ ….………………………………………………….. 24 Dipl. Ing. Ole Anders (Nationalpark Harz) „Harzer Luchse“ ………….…………………………………………………. 28 Dr. Mathias Herrmann (OEKO-LOG field research) „Wildtierkorridore“ …………………………………………………………. 36 Dr. Felix Knauer und Petra Kaczensky (Forstzoologisches Institut der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg i. Br.) „Grundlagen für das Zusammenleben von Mensch und Bär in den Alpen“… 46 Forstoberrat a.D. Ulrich Wotschikowsky (Verein für Arten-, Umwelt- und Naturschutz e.V.) „Wölfe und Jagd in Sachsen“ ………………………………………………. 49 Joanna Schönenberger (WWF Schweiz) „Bären der Schweiz“ ………………………………………………………... 55 Michaela Skuban (Carpathian Wildlife Society) „Bären der Slowakei“ ………………………………………………………. 58 Udo Gansloßer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) „Carnivorengilden- ihre Bedeutung bei der Rückkehr der Großcarnivoren“. 59 Uwe Lagemann (Alternativer Bärenpark® Worbis) „Der Alternative Bärenpark® Worbis“ …………………………………….. 63 Resolution ………………………………………………………………………………...… 68 2
Vorwort Liebe Leser, das zweite Worbiser Bärenforum stand unter dem Zeichen eines bewegten Wildtierjahres in Deutschland. Von der „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild“ wurde der Braunbär bereits im Jahr 2005 zum Tier des Jahres gekürt. Leider war wenig Resonanz in den Medien zu spüren. In vielen Köpfen der Menschen der modernen westlichen Welt ist der Bär entweder weit weg oder ein „Schauobjekt“ in Einrichtungen, die wenig Platz für das Tier und selten den Lebensraum eines Bären in freier Wildbahn nachempfinden lassen. Viele Nachbarländer praktizieren ein gutes Wildtiermanagement. Deutschland hatte keinen Managementplan und war demnach nicht auf Wildtiere vorbereitet. Vorherrschende deutsche Meinung ist: Der Bär ist in Deutschland ausgestorben. Falsch: Er wurde ausgerottet. Als ich im November 2005 im Mitteldeutschen Rundfunk die Heimkehr der Bären über den Alpenraum prophezeit habe, wurde ich nur belächelt. So, wie viele Wildtierspezialisten auch. Und dann wurde das Jahr 2006 zum Jahr des Bären: Bruno kam und eroberte plötzlich die Herzen von Millionen Deutschen und wurde so zum sympathischen Konkurrenten des Mas- kottchens der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Doch bald waren Behörden und die Medienwelt Deutschlands ob seiner wiederholten Wan- derungen in Siedlungsnähe aufgeschreckt und eine Hatz auf Bruno begann. Nach einer an- fänglich herzlichen Begrüßung durch den Umweltminister Bayerns konnte man nun nicht mehr ernsthaft glauben, dass Bären in Deutschland willkommen sind. Nachdem die befohlene Jagd auf Bruno erfolglos blieb, wurde der Abschuss beschlossen. Dabei wären Vergrä- mungsmaßnahmen bei diesem noch sehr jungen Bären sehr wirkungsvoll gewesen. Videoauf- nahmen zeigen eindeutig, wie nahe man dem Bären kommen konnte. Doch Vergrämungs- maßnahmen waren wohl nie ernsthaft geplant. Die Kooperation mit den erfahrenen Nachbar- ländern war unzureichend. Die Wölfe erobern schon seit Jahrzehnten langsam ihren ursprünglichen Lebensraum zurück. Sie waren clever und fanden die Lücke. Nun gilt es, diese Rückkehr zu sichern und den Men- schen klar zu machen, dass im Alltag mehr Gefahren lauern, als diese von einem Wolfsrudel ausgehen. Wir werden auch damit leben müssen, dass in der Nähe von Wohnansiedlungen diese Beutegreifer Nahrung suchen und Konflikte auslösen. Deutschland ist kein armes Land und so gesehen, ist die Existenz von Familien oder Berufs- gruppen durch mögliche Konflikte mit Wölfen nicht gefährdet. Wie kann man ökologische Ressourcen schaffen, ohne den Luchs als einen Prädator in un- seren Wälder anzusehen? Fasst man zusammen, so sind Bär, Wolf und Luchs unbedingte Eckpfeiler für einen intakten ökologischen Lebensraum. Es wird Zeit, dass wir alles dafür tun, uns den Tieren anzupassen. Menschen haben es leichter als Wildtiere, das Verhalten zu verändern. Der Mensch hat eine Heimat, die Wildtiere müssen sich ihre Heimat wieder erobern. Das Seminar soll dazu beitragen, einen europaweiten Managementplan für große Beutegreifer 4
anzuregen und eine internationale Kooperation aufbauen, damit die Vernetzung der Habitate in Europa Länder übergreifend möglich ist. Wir danken allen Förderern für die Unterstützung dieses Seminars, ganz besonders der Euro- päischen Tierschutzstiftung in der Schweiz, der Volksbank Eichsfeld e.G. und der Steuerbe- ratungsgesellschaft Kersting & Pickard und den vielen Einzelförderern. Rüdiger Schmiedel Geschäftsführer Stiftung für Bären 5
Vorwort Liebe Leser, Bär, Wolf und Luchs waren einmal selbstverständlicher Bestandteil unserer Tierwelt. Als Top-Prädatoren spielten sie eine wichtige Rolle in heimischen Ökosystemen. Sie lebten Jahr- tausende mit den mitteleuropäischen Menschen zusammen. Keine Tierart wurde durch die großen Raubtiere ausgerottet. Die intensive anthropogene Überformung der Landschaft und die gezielte Jagd auf das Raubtiertrio führten zu ihrem Aussterben. Seitdem probieren Jäger den zentralen Regulierungsmechanismus der Großraubtiere zu ersetzen. Mit der Rückkehr der großen Beutegreifer ergibt sich wieder die Chance einer natürlichen Entwicklung der heimischen Wildtierbestände. Insofern begrüßen Jäger mit ökologischem Sachverstand die Wiederkehr der heimischen Großräuber. Der Pflegeaufwand für die Wildbe- stände wird verringert. Kein Mensch kann besser die Beutepopulationen in einem gesunden Zustand halten. Für die Bevölkerung ergeben sich kaum direkte Beobachtungsmöglichkeiten. Lebensspuren werden dagegen wieder erfahrbar. Dies kann positiv als Trittsiegel oder als nächtliches Wolfsgeheul auftreten. Darauf freue ich mich! Allerdings sind auch negative Auswirkungen auf Flächennutzungen zu erwarten. Weidetier- und Bienenhaltung müssen ihre gewohnte Form ändern. Dazu gibt es erfolgreiche Beispiele aus dem europäischen Ausland. Länder mit durchgehend traditionellen Bär- und Wolfsvorkommen können hier als Vorbilder dienen. Diese Problematik ist mit einem professionellen Wildtiermanagement (siehe Resolution im Anhang) lösbar. Ein finanzieller Ausgleich der Schäden gehört dazu. Wesentlich umfangreicher ist die Aufgabenstellung Öffentlichkeitsarbeit. Die Bewusstsein- bildung müsste früh einsetzen und kontinuierlich gefördert werden. Die Bürger benötigen wieder Wildtierkenntnisse. Dieses Wissen kann sehr lebendig z.B. im Bärenpark Worbis ver- mittelt werden. Aber auch die Wissenschaft und die anerkannten Verbände haben ihren Bei- trag zu leisten. Seminare, Tagungsbände aber auch persönliche Aktivitäten sind erforderlich. Wir benötigen ein europäisches Leitbild für die Zukunft mit unseren Heimkehrern. Wandern- den Tierarten werden nur länderübergreifende Zielkonzepte in Politik und Verwaltung ge- recht. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg für unsere Großraubtiere in der Bevölkerung schaffen! Prof. Dr. Wolfgang Rohe HAWK Göttingen 6
Grußwort des Bundesumweltministers Sigmar Gabriel zur Übernahme der Schirmherrschaft über das Status-Seminar „Bär, Wolf & Luchs“ der STIFTUNG für BÄREN vom 4. - 5. November 2006 in Göttingen Sehr geehrte Damen und Herren, Bär, Wolf und Luchs sind in Deutschland willkommen. Die Rückkehr dieser großen Raubtiere in ihre natürlichen Lebensräume zeigt, dass sich die Rahmenbedingungen in Deutschland positiv entwickelt haben und wir den in Europa und weltweit beklagten Rückgang von Arten nicht nur als Einbahnstraße begreifen müssen. Am Beispiel von Bär, Wolf und Luchs können wir beweisen, dass das gewünschte Miteinander von Natur und Mensch keine Leerformel bleibt. Bären, Wölfe und Luchse sind einst aus Deutschland verschwunden, weil sie verfolgt und ihre Lebensräume zerstört wurden. Es wäre fatal, wenn die Tiere bei ihrer Rückkehr nach Deutschland nun mit den gleichen Vorurteilen konfrontiert würden, die einst zu ihrer Ausrottung führten. Ich trete dafür ein, dass die Lebensräume auch für große Säugetiere in Deutschland erhalten und ggf. wieder geschaffen werden. In Einzelfällen können allerdings gegen besonders aggressive Tiere auch Abwehrmaßnahmen wie Vergrämung, ggf. auch der Fang einzelner Exemplare und als ultima ratio der Abschuss erforderlich werden. Dies sollte jedoch wirklich die absolute Ausnahme sein. Was das Schicksal des nach Bayern zugewanderten Braunbären betrifft, war eine Grenzsituation eingetreten, die eine schwierige Abwägung zwischen Naturschutz und Sicherheit für die Bevölkerung notwendig gemacht hat und die sich in der notwendigen Konsequenz keiner so gewünscht hat. Die Umsetzung des Artenschutzes ist Angelegenheit der Länder. Die Aktivitäten und Aktionsradien dieser Tiere machen jedoch ein Engagement des Bundes ebenso erforderlich wie anspruchsvolle nationale und internationale Bemühungen zum Schutz dieser Tiere. Schließlich sind Bär, Wolf und Luchs so außergewöhnliche Flaggschiffe für den Naturschutz in Deutschland, dass sich der Bund mit in der Pflicht sieht, die mit der Rückkehr dieser Tiere verbundenen Herausforderungen koordinierend zu begleiten. Zunächst müssen die Ansprüche der Tiere an ihre Lebensräume weiter erforscht werden. Es gilt noch besser zu verstehen, was für die Tiere lebensnotwendig ist und warum. Auch müssen wir unsere eigenen Ansichten und Verhaltensweisen überprüfen und versuchen, mit unseren Aktivitäten so umzugehen, dass sie für Bär, Wolf und Luchs nicht den Charakter eines Platzverweises haben. Wir müssen von Seiten des Naturschutzes bei den Betroffenen, insbesondere bei den Tierhaltern, Jägern und Forstleuten, bei den Behörden und bei der Bevölkerung erläutern und demonstrieren, dass große Raubtiere heute in Deutschland etwas Positives und Einzigartiges sind, ihre Anwesenheit eine Chance bedeutet und niemand dadurch unzumutbare Nachteile erleidet. Wirtschaftliche Schäden müssen gegebenenfalls schnell ausgeglichen werden. Aufklärung ist das Gebot der Stunde. Das Wolfsmanagement in Sachsen halte ich für ein herausragend positives Beispiel. 8
Deutschland engagiert sich bei der internationalen Zusammenarbeit. Es wäre den Tieren wenig geholfen, wenn administrative Grenzen für ihr Management bestimmend wären. Daher unterstütze ich die Europäische Kommission bei ihren Bemühungen, Leitfäden auch für den Umgang mit großen Fleischfressern, wie Bär, Wolf und Luchs zu entwickeln. Für Bären hat sich bereits eine Kooperation im Alpenraum etabliert an der das Bundesumweltministerium aktiv beteiligt ist und die ein abgestimmtes Vorgehen zum Schutze der Bären als Ziel hat. Gerne habe ich die Schirmherrschaft über das Status Seminar „Bär, Wolf & Luchs“ übernommen, denn ich bin davon überzeugt, dass auch dieses Seminar zu einer besseren Information und zu einer weiteren Aufklärung beitragen kann. In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon an dieser Stelle fruchtbare Diskussionen und bereichernde Kontakte sowie einen informativen Besuch im Alternativen Bärenpark Worbis. 9
Grußwort Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei Gerold Wucherpfennig zum Status-Seminar „Bär, Wolf & Luchs“ Sonnabend, 4. November 2006, 9.00 Uhr, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Göttingen Herr Prof. Rohe (HAWK), Vertreter der Stiftung für Bären, Vertreter des alternativen Bärenparkes Worbis, werte Seminarteilnehmer, liebe Gäste, herzlichen Gruß allen Teilnehmern des 2. Worbiser Bärenforums, das erfreulicherweise hier in den Räumen der Göttinger Hochschule für Angewandte Wissenschaften und Kunst stattfindet. Zunächst möchte ich bemerken, dass ich bei Tierfreunden gern zu Gast bin. Dieses dürfte allerdings auch aus meiner Biografie ersichtlich sein. Und deshalb habe ich auch gern gemeinsam mit Bundesumweltminister Gabriel die Schirmherrschaft über Ihre wichtige Beratung übernommen. Vor fünf Jahren fand das 1. Worbiser Forum statt. Damals ging es um die verhaltensgerechte Haltung von Bären in Gefangenschaft - das Spezialgebiet des Bärenparks in Worbis. Heute nun wollen Sie sich mit einem erheblich weiter gefassten Thema beschäftigen. Es geht nicht mehr nur um Bären, sondern auch um andere Wildtiere wie Wölfe und Luchse und es geht – das ist ein wichtiger qualitativer Unterschied – um Tiere, die in Freiheit leben. Als Thüringer Minister für vielerlei Angelegenheiten werden Sie es mir nachsehen, dass ich auch auf die Wildkatzen hinweise, die wir z.B. in Nationalpark Hainich hegen und pflegen. Wildkatzen gibt es jedoch zugegebenermaßen nicht nur im Hainich, sondern werden auch regelmäßig im Eichsfeld, meiner Heimat, gesichtet. Wie mir glaubhaft versichert wurde, soll aber ein Löwe, unser Thüringer Wappentier, noch nicht gesichtet worden sein. Das „Niedersachsenpferd“ als Hannoveraner demgegenüber allerorts. Aber Spaß beiseite: dass Sie Ihre Beratung international ausgerichtet haben, ist sehr zu begrüßen, denn die Wildtiere, die in die Reviere ihrer einst vertriebenen oder ausgerotteten Artgenossen einwandern, fragen keine „Einwanderungsbehörde“. Sie kennen keine Grenzen. Wir alle hier wissen: die genannten Wildtiere gewinnen ihre ehemaligen Habitate weitgehend eigenständig zurück – ohne direkte Ansiedlung. Dies ist für viele Mitbürger sehr erfreulich, ist es doch auch ein Beleg dafür, dass trotz der allgemeinen Umweltproblematik auch Erfolge erzielt werden können. Dies liegt daran, dass wir durch nachhaltige Landschaftsplanung und Landschaftspflege die ursprünglichen Lebensräume renaturieren, aber auch an der Anpassungsfähigkeit unserer vom Aussterben bedrohten Arten. Erfreulicherweise steigt auch die Akzeptanz für diese Wildtiere in der Bevölkerung. Eine an und für sich sehr positive Entwicklung. Ich bin überzeugt, dass eine Mehrheit in der Bevölkerung heute Wildtiere in ihrer Umgebung als Indikator für die hohe Qualität ihrer Umwelt zu schätzen weiß. Dennoch sind bei vielen Mitbürgern, nicht nur bei Jägern, Forstleuten und Landwirten, noch viele tradierte Vorurteile anzutreffen. Die märchenhafte Angst vor dem Wolf und die früher verbreitete Hysterie helfen jedoch nicht weiter. 10
Sie auszuräumen, bedarf es intensiver Aufklärung und Information. Aber, natürlich ist nicht zu leugnen, dass es zu Konflikten zwischen Mensch und Tier, zwischen ökonomischen und ökologischen Interessen, kommen kann. In solchen Fällen müssen ausgewogene Maßnahmen zum Schutz der Menschen vor den Tieren und der Tiere vor dem Menschen greifen. Ein Vorschlag der Experten auf diesem Gebiet geht dahin, dazu ein Wildtier-Management zu etablieren. Es könnte u.a. helfen, Anordnungen und Entscheidungen einzelner Staaten oder Länder abzustimmen und zu koordinieren oder gemeinsam vorausschauend Pläne für ein mögliches Auftreten von Raubtieren in bestimmten Regionen zu erarbeiten. Vermutlich wird das Für und Wider eines solchen Wildtier-Managements bei den Vorträgen und Diskussionen heute und morgen eine wichtige Rolle spielen. Als Bär Bruno im Mai 2006 in Süddeutschland plötzlich auftauchte (nach 170 Jahren der erste Artgenosse) sorgte er nicht nur tagelang für Schlagzeilen, sondern wurde anscheinend auch um nationalen Problem. Man jagte den ersten Heimkehrer-Bären und gab ihn schließlich nach 37 Tagen zum Abschuss frei – was viele Tierschützer entsetzte und für Ihre „Stiftung für Bären“ Anlass war, den 26. Juni zum „Bären-Gedenktag“ auszurufen. Für Furore sorgte auch im Jahre 2004 ein aus einem Gehege in Sachsen entlaufener Wolf, von dem man lange Zeit vermutete, es sei ein eingewandertes Tier. Für das sehr unrühmliche Ende des Bären sind gewiss nicht nur seine „Besuche“ in Hühnerställen oder bei einer Schafherde verantwortlich. Viel schwerer dürfte der Umstand wiegen, dass es keine Aufklärung der Bevölkerung im Vorfeld gab (und gibt) und dass es an einem Wildtier-Management fehlt. Die Deutschen waren ganz einfach nicht auf ein solch natürliches Ereignis vorbereitet. Folglich gab es auch keine Prävention, d. h. keine Maßnahmen zur Wiedereingliederung dieser Tiere. Dabei hilft, wie wir z.B. vom Bärenpark Worbis wissen, schon allein ein kleiner intakter Stromzaun, allzu großen Tatendrang von Wildtieren zu bremsen. Man sollte dies bei der nächsten Gelegenheit - und die kommt garantiert – besser machen. Die Wölfe in Sachsen, irgendwann auch bei uns im Dreiländereck Hessen, Niedersachsen Thüringen oder die Wildkatzen in Thüringen oder die Luchse im Harz werden sich darüber freuen. Bär Bruno, der den nach Deutschland wieder eingewanderten Wölfen oder Luchsen folgte – war für viele Tierfreunde offizieller Anlass, ein internationales Wildtier-Management zu fordern. Ich schließe mich dieser Aufforderung gern an und werde mich an geeigneter Stelle in Berlin und Brüssel dafür verwenden. Wir brauchen, da stimmen wir gewiss überein, aber nicht nur für Deutschland, sondern für Europa ein gemeinsames Wildtier-Management – weil Tiere halt keine Grenzen kennen und ihnen unabhängig von Grenzen der gleiche Schutz zukommen sollte. Der Tagung hier in Niedersachen sowie der Exkursion ins Eichsfeld in unseren Worbiser Bärenpark, der die höchsten Besucherzahlen aller Sehenswürdigkeiten im Eichsfeld aufweist, wünsche ich ein gutes Gelingen. Den Initiatoren des Kolloquiums sowie dem Partner, der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst, gilt mein Dank und meine Anerkennung für diese vermutlich einzigartige und überaus interessante Tagung, die eine neue Etappe erfolgreicher Naturschutz- und insbesondere Tierschutzarbeit eröffnet. 11
Mark Rissi (Präsident der STIFTUNG FÜR BÄREN) Guten Morgen meine Damen und Herren, ich darf Sie im Namen der STIFTUNG FÜR BÄREN herzlich willkommen heißen. Ich bin sicher, dass Sie zwei anregende Tage verbringen werden. Die STIFTUNG FÜR BÄREN führt seit 10 Jahren in benachbarten Worbis die erste Bärenauffangstation Deutschlands. Sie sind morgen alle herzlich dazu eingeladen, die Anlage mit den zwölf Bären und dem Wolfsrudel zu besichtigen. Es ist dies nun bereits das zweite Kolloquium, das wir initiiert haben. Das erste - es fand vor vier Jahren in Worbis statt - hatte zum Thema die „Verhaltensge- rechte Bärenhaltung“. Sie können bei Interesse den Tagungsband mit den Referaten bei uns bestellen. Herausgegeben wurde der Tagungsband von Herrn Privatdozent Dr. Udo Ganß- losser. Es gelang uns, eine ganze Reihe international renommierter Bärenspezialisten und Ethologen ins Eichsfeld, nach Thüringen, zu lotsen. Unter anderem Professor emeritus Ewald Isenbügel, den Tierarzt des Züricher Zoos. Er stand sprachlos vor der Freianlage und meinte, er hätte nicht erwartet, dass er mit 65 Jahren –kurz vor seiner Pensionierung- noch um- denken müsste. Er war tief beeindruckt, dass es uns gelungen ist, viele verhaltensgeschädigte Bären im gleichen Areal zu halten, ohne dass es ernsthaften Zoff gibt. Zum Enrichment-Programm trägt sicher wesentlich bei, dass die Bären in Worbis ihr Futter und Territorium gegenüber einem Wolfsrudel verteidigen müssen. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für den Missbrauch an Bären zu fördern. 12
Dies tun wird unter anderem eben mit dem Alternativen Bärenpark Worbis. Dort haben wir ein europäisches Bäreninformationszentrum errichtet. Nebst der Betreuung der geretteten Bären, die als Botschafter auf die Schicksale ihrer missbrauchten Artgenossen aufmerksam machen, haben wir auch einen didaktisch angelegten Informationspfad errichtet. In Planung haben wir eine weitere ähnliche Anlage im Schwarzwald. Angefangen hat unser Engagement für geschundene, missbrauchte Bären eigentlich schon viel früher. Zum Beispiel bei der Konfiszierung von Tanzbären in Griechenland und der Türkei in den 80-er Jahren. Die Haltung von Tanzbären war damals in diesen Ländern be- reits verboten. Doch die Polizei musste die Halter und ihre Bä- ren immer wieder laufen lassen, weil keine bedürfnisgerechte Auffangstation bestand. Dies bewog die Welttierschutzgesell- schaft - und ich bin da seit vielen Jahren im Vorstand - in meh- reren Ländern große Auffangstationen zu bauen. Am 17. No- vember, also in zwei Wochen, wird die nächste große Anlage, diesmal in Rumänien, in Sichtweite des berühmt-berüchtigten Count Dracula Schlosses eröffnet. Die Mitarbeiter aus Rumä- nien haben in diesem Sommer eine Woche in Worbis verbracht, um aus unseren Erfahrungen zu lernen. In Deutschland und in vielen Ländern ist das Vorführen von Tanzbären mittlerweile ver- boten. Doch die Durchsetzung der Gesetze ist in einigen Ländern noch sehr schwierig. So- lange sich Touristen in Osteuropa mit Tanz- bären fotografieren lassen, Geld aus Mitleid, aber auch aus Begeisterung zahlen, wird es Tanzbären geben. Tanzbären haben eine lange traurige Tradition. Aus Indien und der Türkei kommend, verbreiteten sich die Vorführungen 13
über weite Teile Europas. In der Regel töten Bärenfänger Bärinnen in der Natur, um an die Jungen zu kommen. Bei der „Ausbildung“ der Tanzbären geht es nicht ohne gewaltsame Methoden, denn nicht Lust und Talent bringen die Bären zum Tanzen, sondern Schmerz und Angst. Dem Bären wird ein Loch durch die Oberlippe oder die Nase gestochen, um daran eine Kette zu befestigen, oder es wird ihnen der Gaumenknochen durchbohrt um daran eine Schlinge zu befestigen. Nur so bekommen die Bärenhalter das Tier unter Kontrolle. Um dem Bären das so genannte Tanzen beizubringen, wird er auf heiße Eisenplatten oder glühende Kohlen gestellt oder an der Nasenkette hochgezogen. Um dem Schmerz zu entgehen, hebt er abwechselnd die Tatzen. Während dieser Prozedur wird Musik gespielt. So bringt das Tier die Töne mit den Schmerzen in Verbindung. Später reicht die Musik, um dem Bären Angst zu machen. Er hebt sicherheitshalber die Tatzen und „tanzt“ für die Touristen. Nach den Auftritten eines Tages ist die Qual nicht zu Ende. Mit der Kette am Baum oder Mauer angebunden, erwartet er den nächsten schrecklichen Arbeitstag. Die Ernährung ist einseitig und schlecht. Doch es gab und gibt nach wie vor auch noch an- dere, vielleicht noch brutalere Missbräuche mit Bären. In Pa- kistan entdeckte und dokumen- tierte ich anfangs der 90er Jahre einen seltsamen Sport, den ur- sprünglich die britischen Kolo- nialherren einge- führt hatten: Die Schaukämpfe zwischen einem angebundenen Bären und zwei Bullterriern. Bis zu 7000 Männer und Jugendliche ergötzten sich bei solch einer Veran- staltung. Für den Kampf wird der Bär an seiner empfindlichen Nase mitten in der Arena angepflockt. Krallen und Zähne wurden ihm als Jungtier ent- fernt. Gelingt es den abgerichteten Hunden, sich in die Schnauze des Bä- ren zu verbeißen und werfen sie ihn in- nerhalb von zwei Minuten auf den Rücken, haben die Hundehalter, in der 14
Regel reiche Großgrundbesitzer, gewonnen. Drückt der Bär die Hunde zu Boden – er kann nur seine Körpermasse zum Einsatz bringen -, wird dem Bärenhüter der Sieg zugesprochen. Ein Kampfbär bleibt ein Kampfbär bis zu seinem Tod. Eine vorzeitige Begnadigung, für mehrere Siege vielleicht, gibt es nicht. Diese Schaukämpfe werden dank der internationalen Proteste heute geahndet und werden nur noch sporadisch abgehalten. Dann gibt es noch die über 7000 Bären, die als lebende Zapfsäulen in den Bärenfarmen für die Gewinnung von Bärengalle in engen Käfigen gehalten werden. Bärengalle wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) seit 6000 Jahren eingesetzt. Vor 3000 Jahren begann man, Kra- genbären zu jagen und zu töten, um aus Bärengalle Arznei herzu- stellen. Seit den 70-er Jahren gibt es Bärenfarmen, in denen Bären in körperkleine Käfige, ähnlich wie Särge, gepfercht sind. Per Katheder, der implantiert ist, wird den Bären täglich Gallensaft abgezapft, der gegen viele Leiden, von Karies bis Leberzirrhose, verschrieben wird. Der Wirkstoff ist die Ursodeoxy- colische Säure, die übrigens auch synthetisch hergestellt werden kann. Das fanden Wissen- schaftler bereits 1955 heraus. Durch Mangel an Bewegung und fehlendem Gallensaft leiden die Tiere an Schmerzen und Verdauungsstörungen, haben deformierte Skelette und Muskel- schwund. Es ist nicht ungewöhnlich, dass diesen Tieren auch die Tatzen abgeschlagen werden, die den Gewinn noch erhöhen, denn Tatzen gelten als Delikatesse. Außer im asiatischen Raum sind vergleichbare Haltungen nicht bekannt. Da immer noch ein recht hoher Bedarf an Bärengalle besteht und der Markt durch Bären- farmen nicht gesättigt wird, haben Wilderer hier eine Marktlücke entdeckt. Auch in Amerika und Russland werden Bären geschossen, um die Gallenblasen Ge- winn bringend zu verkaufen. Bärenfarmen gibt es in China, Korea und Vietnam. Auch da sind wir an der internationalen Kampagne beteiligt, damit auf China vor der Olympiade Druck gemacht wird. In Vietnam ist es gelungen, die Regierung auf eine umfassende Chip-Registrierung der in Gefangenschaft gehaltenen Bären festzulegen. Es sollen keine neuen Bären mehr für die Gallepro- duktion verwendet werden. Dies bedeutet einen eigentlichen Durchbruch. In Nordamerika und in Russland dürfen Touristen einen Jagdurlaub buchen. Die Jäger kommen auch aus Deutschland! Und aus der Schweiz. Die Schweizer sind da keinen Deut bes- ser. Jagderfolg wird garantiert und bringt eine Menge Geld für den „Veranstalterstaat“. In Kanada liegen z. B. die Staatseinkünfte durch die Jagd bei mehr als 100 Millionen Dollar. In Nord- amerika setzen Jagdorganisationen teilweise Flug- zeuge ein, um die Standorte der starken Bären aus- zukundschaften, denn nur ein starker Bär ist ein guter Trophäenbär. Diese Jagdmethode verändert jedoch die Population. Die Starken sterben aus, die Schwachen und Kranken pflanzen sich fort. Wie viele Bären zum Abschuss freigegeben sind, legt eine Behörde anhand von geschätzten Bärenzahlen fest. 15
Dabei ist es in den Wildgebieten bis heute nicht möglich, die Zahlen nur annähernd genau zu erfassen. Ergebnisse von Bärenforschern unterscheiden sich bis zu 100 Prozent. In Osteuropa wiederum werden die Bären für die Jagd regelrecht gemästet – mit Tierkadavern, Mais und sogar mit Hausmüll. Die Tiere gewöhnen sich an die Gerüche und verursachen dann durchaus Schäden in den Siedlungen. Den Jägern müsste der Frohsinn über den Jagderfolg eigentlich vergehen angesichts der Tatsache, dass Bären vielfach gefährdet sind: durch Zerstörung des Lebensraums, durch Wilderei, unzureichende Müllbeseitigung, Unfälle mit Fahrzeugen und nicht zuletzt durch die Trophäenjagd selbst. Dem Jagdtouristen wird es egal sein, sobald er seine Trophäe im Wohnzimmer aufgestellt hat und sich als Held feiern lässt. Dass Geldhaie seine Jagd und seinen Erfolg vorbereitet haben, verschweigt er. Deutsche haben nun im Frühling dieses Jahres auch in Deutschland Jagd gemacht auf einen Bären. Deutschland hat noch kein Bärenkonzept. Wir werden ja heute und morgen noch Gelegenheit haben, zu erfahren, wie andere Länder mit den einwandernden Beutegreifern umgehen. Ich wünsche Ihnen im Namen der STIFTUNG FÜR BÄREN ein lehrreiches, spannendes Wochenende. So hat uns „Bruno“ bewegt ! Rosenheim Bad Tölz 15.6. 24.6. 16.6.. 23.6. 18.6. 25.6. Kufstein Garmisch 14.6. 21.6. 13.6.. Mai 20.6. 11.6.. Innsbruck www.baer.de 16
Dr. Andreas Zedrosser: Brown bears in Scandinavia – their ecology and management Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft Universität für Bodenkultur Wien Gregor-Mendel Str. 33 1180 Wien, Österreich und Institute for Ecology Norwegian University of Life Sciences Pb. 5003 1432 Ås, Norway Department of Integrative Biology, Institute of Wildlife Biology and Game Management, University of Natural Resources and Applied Life Sciences, Vienna, Gregor Mendel Str. 33, A - 1180 Vienna, Austria; Department for Ecology and Natural Resource Management, Norwegian University of Life Sciences, PO Box 5003, NO - 1432 Ås, Norway. INTRODUCTION The conservation and management of large carnivores is often difficult and controversial, because they occur in low densities, have large home ranges, conflict with many human inter- ests, and are expensive to study (Gittleman et al. 2001). This is also true for brown bears (Ur- sus arctos), and throughout the world, many brown bear populations are declining and be- coming fragmented and isolated, due to commercial overexploitation, excessive mortality, habitat degradation and destruction, and natural resource development (Servheen et al. 1999, Zedrosser et al. 2001). The brown bear population was almost exterminated in Scandinavia at the end of the 19th century, but conservation efforts initiated by the Swedish government were successful and the population is increasing in size and distribution (Swenson et al. 1995). Because of this, there was a need for general knowledge about the ecology of the brown bear and managers needed specific knowledge about many aspects of the ecology and population dynamics of the spe- cies to successfully manage this population recovery. Therefore a radiotelemetry study of brown bears, the Scandinavian Brown Bear Research Project (SBBRP), was started in 1984 and 1985 in two study areas in Sweden (Fig. 1). Between 1984 and 2006, the SBBRP has captured 525 bears totally 1251 times. We routinely capture the bears in the spring using a helicopter. Radiomarked females with yearlings are all captured, and the female yearlings are radiocollared. Thereby we have built a data base consisting of many pedigrees, consisting of up to five generations. We know the mothers of 79% of our study animals (69% from field observations and 10% from DNA analyses) and the fathers of 61% (DNA analyses). THE DECLINE AND SUBSEQUENT RECOVERY OF BROWN BEARS IN SCANDINAVIA Originally, bears were found throughout Scandinavia. Based on records of bountied bears by county, we estimated that there were 4,700-4,800 bears in Scandinavia around 1850 (Swenson et al. 1995). An enormous number of bears were killed, 2,605 in Sweden and 5,164 in Norway during 1856-93, and the populations declined quickly. The low point for the brown bear population was about 1930, when about 130 bears were left in four populations that survived. At the beginning of the 1900s the Swedish Hunters’ Association and the Swedish Royal Academy of Sciences called for saving the species. All bounties were eliminated in Sweden in 1893, but this did not happen in Norway before 1973, 80 years later. The effective 17
efforts to save the bear from extinction were those related to the economics of killing bears by removing bounties and declaring all dead bears to be the property of the government (Sweden) (Swenson et al. 1995). The number of bears in Sweden had increased enough by 1943 that a conservative hunting season was initiated. Since then, the number of bears has increased while being hunted (Swenson et al. 1994). The populations in both study areas showed high population growth rates (r = 0.13 or λ = 1.14 in the north and r = 0.15 or λ = 1.16 in the south) due to a combination of high survival rates and high reproductive rates. The Scandinavian brown bear populations showed the highest population growth rates yet recorded for brown bears (Sæther et al. 1998), in addition to the highest reproductive rates yet recorded for brown bears. The latest estimate of bears in Scandinavia was about 2550 (2350- 2900) in 2005 (Kindberg & Swenson 2006). SOCIAL ORGANIZATION AND DISPERSAL Brown bears are commonly assumed to be non-social and non-territorial (e.g. Schwartz et al. 2003). However our results show that female brown bears are more social than previously assumed, and that both males and females show evidence of territorial behavior. The home range size of adult male and female brown bears is inversely related to population density (Dahle et al. 2003a), suggesting some form of territoriality-confirmed kin-related social structure among female brown bears (Støen et al. 2005). Most female brown bears live in multigenerational matrilinear assemblages and apparently show some form of territorial be- havior against unrelated females (Støen et al. 2005). Dahle et al. (2006) found that the home- range size of subadult female brown bears decreased less with increasing population density than for subadult males, which is also consistent with the occurrence of matrilinear assem- blages. There appears to be some resource competition due to a hierarchial system among the related females in these matrilinear assemblages, because reproductive suppression is evident among young females that overlap home ranges with their mothers (Støen et al. 2006b). Female dispersal has been considered to be rare in bears (Rogers 1987, Schwartz & Franzmann 1992). The documentation of how a brown bear population expands showed that females do disperse and presented evidence that female dispersal might be inversely density dependent. Støen et al. (2006a) found that in Scandinavian bears, 32-46% of the females dis- persed from their natal home range, both females and males dispersed farther than had been documented in North America, and that natal dispersal probability and distances are inversely related to population density. REPRODUCTION AND SEXUALLY SELECTED INFANTICIDE Brown bears have a promiscuous mating system (Schwartz et al. 2003b). Dahle & Swenson (2003) found that both males and estrous females roamed during the breeding season, suppos- edly to seek mates. A female brown bear in Scandinavia gives birth every other year and has a mean litter size of 2.4 cubs per litter (Zedrosser 2006). Our studies have yielded an example of an indirect effect of hunting on bear populations, sexually selected infanticide (SSI), which is when adult males kill dependent offspring, but never their own, to gain access for reproduction with the mother (Swenson 2003, Swenson et al. 1997b, 2001a, b, Bellemain et al. 2006a, b). SSI seems to be promoted by the disruption of the male social organization when resident adult males die (usually due to hunting), thus al- lowing new males into an area or perhaps allowing other resident males to realign their home ranges. These “new” males try to improve their reproductive success by killing the dependent offspring of females in the area to subsequently mate with these females. Our results show support for the requirements of the SSI-hypothesis; that infanticidal males should not kill off- spring they have sired; that infanticidal males should mate with the mother of the dead infant, and that the male should sire the females’ subsequent offspring (Bellemain et al. 2006a). In 18
addition, females with cubs showed several counterstrategies to SSI; aggressive physical de- fense, avoiding males, promiscuity, and perhaps postconception mating (Swenson 2003). SSI seems to also affect the mating system of brown bears. Because neighboring males are poten- tially infanticidal, polyandry is a counterstrategy (Bellemain et al. 2006a). As expected, fa- thers are chosen from among the spatially closer males, but among them, the females select the largest, most heterogygous and less inbred males (Bellemain et al. 2006b). Nevertheless, it is important to point out that SSI is a controversial subject. Several North American bear ex- perts do not accept its occurrence, at least in brown bear populations in North America (e.g. Miller et al. 2003). One potential reason for the apparent difference in occurrence of SSI be- tween the continents is that primiparous females seem to be most susceptible to SSI, with sus- ceptibility increasing with decreasing age of first birth (Zedrosser 2006). Scandinavian brown bears give birth earlier than those in North America (Zedrosser 2006). FORAGING ECOLOGY An important aspect of a species' ecology is its diet. In terms of digestible energy, ungulates, mostly carrion, were most important during the spring (Dahle et al. 1998). During summer, ants, forbs, and ungulates (reindeer Rangifer tarandus and moose Alces alces) were the most important food items, and in autumn, berries (Empetrum nigrum, Vaccinium myrtillus) were most important. We estimated that bears obtained 44-46% and 14-30% of their annual energy intake from berries and ungulates, respectively. Ants provided an estimated 20% of the total annual digestible energy, and comprised 12, 16, and 4% of the fecal volume in spring, summer, and autumn, respectively (Swenson et al. 1999a). To gain body mass prior to denning, brown bears relied on carbohydrate-rich berries in autumn. BEAR-HUMAN CONFLICTS We have identified three major areas where brown bears cause conflicts with human interests in Scandinavia: predation on moose, depredations on livestock, especially sheep, and danger to human safety (Swenson et al. 1998). These subjects seem to be most important in influencing the public’s attitude towards bears. We studied bear predation on moose, using radio-collared moose in our southern study area. Bears killed about 26% of the calves and 92% of the predation took place when the calves were 2 million free-ranging, unguarded domestic sheep. Each bear in Norway kills on average an estimated minimum of 50 sheep annually (Swenson & Andrén 2005). This is in great con- trast to the situation in Sweden, where sheep are kept within electric fences in areas with bears, and there are very few losses. The killing of depredating bears in Norway had no sig- nificant loss-reducing effect the following year, indicating that it was not an effective method to reduce losses the following year, presumably because of high rates of immigration from Sweden (Sagør et al. 1997). Bears and the present method of sheep husbandry in Norway are incompatible and to obtaine the dual political goals of more bears and fewer losses of sheep to bears can only be reached by changing the method of sheep husbandry or separating sheep and bears geographically (Sagør et al. 1997). The brown bear is a powerful carnivore that has hurt and killed people (Herrero 1985), and many people in Scandinavia are afraid of bears (Røskaft et al. 2003). We analyzed 114 19
encounters between bears and researchers in Scandinavia (Swenson et al. 1999b). We found that bears usually left the area when meeting a person. There were no attacks during the 114 meetings, but bluff charges occurred in 4% of the meetings. When combining all similar studies in Eurasia, we found that no personal injuries had occurred in 818 encounters with bears by research personnel. Blowing and growling were apparently warning behaviors associated with the presence of cubs or carcasses. The Scandinavian bear is generally not aggressive, although females with cubs and bears defending carcasses are more prone to act aggressively. The most dangerous bear is a wounded bear (Swenson et al. 1999b). CONCLUSIONS Our results show that brown bears can be conserved in human-dominated landscapes in Scandinavia. Although the boreal forests of Scandinavia are quite different from those of Central Europe, it appears that the results of our studies have more relevance to understanding and managing brown bears in Central Europe than to those in North America. We hope that our research contributes to management and conserving brown bear populations not only in Scandinavia, but also elsewhere in Europe. REFERENCES Bellemain, E., Swenson, J. E. & Taberlet, P. 2006a: Mating strategies in relation to sexually selected infanticide in a nonsocial carnivore: the brown bear. - Ethology 112:1-9. Bellemain, E., Zedrosser, A., Manel, S, Waits, L. P. & Swenson, J. E. 2006b: The dilemma of female mate selection in the brown bear, a species with sexually selected infanticide. - Proceedings of the Royal Society London, Series B. 273 283 – 291. Dahle, B., Sørensen, O.J., Wedul, E.H., Swenson, J.E. & Sandegren, F. 1998: The diet of brown bears Ursus arctos in central Scandinavia: effect of access to free-ranging domestic sheep Ovis aries. - Wildlife Biology 4:147-158. Dahle, B. & Swenson, J.E. 2003a: Home ranges in adult Scandinavian brown bears Ursus arctos: effect of population density, mass, sex, reproductive status and habitat type. - Journal of Zoology 260:329-335. Dahle, B. & Swenson, J.E. 2003b: Seasonal range size in relation to reproductive strategies in brown bears Ursus arctos. - Journal of Animal Ecology 72:660-667. Dahle, B., Støen, O.-G. & Swenson, J.E. 2006. Factors influencing home-range size in subadult brown bears. - Journal of Mammalogy 87:859-865. Gittleman, J.L., Funk, S.M., Macdonanld, D.W. & Wayne, R.K. 2001: Why carnivore conservation? - Pages 1-7 in Carniore conservation, J.L. Gittleman, S.M. Funk, D.W. Macdonanld & R.K. Wayne, eds. Cambridge University Press, Cambridge. Herrero, S. 1985: Bear attacks, their causes and avoidance. – Winchester Press, Piscataway, New Jersey. Hrdy, S.B. & Hausfater, G. 1984: Comparative and evolutionary perspectives on infanticide: introduction and overview. Pages xiii-xxxv in: Infanticide: comparative and evolutionary perspectives, G. Hausfater & S.B. Hrdy, eds. Aldine de Gruyter, New York, New York. Kindberg, J. & Swenson, J. 2006: Results from the genetic analyses performed on feces samples from bears in Väterbotten County, Sweden. Part II Population estimate. - Report No. 2006-3 from the Scandinavian Brown Bear Research Project. Miller, S.D., Sellers, R.A. & Keay, J.A. 2003. Effects of hunting on brown bear cub survival and litter size and in Alaska. – Ursus 14:130-152. Rogers, L.L. 1987: Effects of food supply and kinship on social behavior, movements, and population dynamics of black bears in northeastern Minnesota. - Wildlife Monograph 97. 20
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Menschen und deren Handhabung in Skandinavien eingehen, zum Beispiel die Gefahr für den Menschen oder das Töten von Haustieren durch Bären. Bedingt durch Unterschiede im Management und in der Schafhaltung sind die Konflikte in Norwegen (heutige Populationgrösse ~50 Bären) bedeutend grösser und schwerwiegender als in Schweden mit seiner grossen Bärenpopulation. Schafhaltung in Norwegen beinhaltet das unbeaufsichtigte Grasen von Schafen im Wald, und der Staat bezahlt hohe Kompensationen für bewiesene oder vermutete Schäden durch Raubtiere, ohne dass Besitzer Massnahme für den Schutz ihrer Tiere ergreifen müssen. Auch der schwedische Staat bezahlt Kompensation, jedoch nur wenn der Schafhalter Schutzmassnahmen gegen wilde Raubtiere vorweisen kann; dadurch gibt es in Schweden nur sehr geringe Verluste durch Raubtiere und die verursachten Kosten sind gering. 23
Dr. Peter Blanché: Wölfe in Deutschland Gesellschaft zum Schutz der Wölfe e.V. Geschäftsführender Vorstand Schutzstatus Bundesnaturschutzgesetz §10 Abs. 2 Nr. 8 (prioritäre Art) und Nr. 11 Riedstr.14 (streng geschützte Art) 85244 Riedenzhofen Bundesartenschutzverordnung Anhang 6 (soweit in Anhang A der Tel.: 08139-1666 EG-Artenschutz Verordnung Bundesjagdgesetz, nicht als dem Jagdrecht unterliegende Art nach § 2 Fax.: 08139-995804 Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie), Anhang II (Prioritäre Art, für Mobil: 0171-8647444 deren Erhaltung besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen) sowie in Anhang IV (Streng zu schützende Tierart). EG-Artenschutz-Verordnung (EG) Nr. 338/97 Anhang A. Der Wolf war in historischer Zeit Berner Konvention, Anhang II (Streng geschützte Tierart) praktisch über die gesamte Nordhalbkugel Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) Anhang II der Erde verbreitet, wurde aber bis Heutige Wolfsverbreitung und –migration ins vergangene Jahrhundert hinein in Europa massiv bekämpft und in vielen Gebieten, vor allem in Mitteleuropa praktisch ausgerottet. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts setzte durch Schweden soziale und ökonomische 47 - 57 Veränderungen eine Umkehr dieser Tendenz ein, so dass die Wölfe Norwegen 28 Finnland 118 derzeit gerade in Mitteleuropa GZSDW ihre alten Gebiete wieder Estland 100 Russland besiedeln. Das wird durch ihren Lettland 40.000 - 50.000 300-500 hohen Schutzstatus als „prioritäre Litauen Art“ unterstützt. Auch nach 600 Weissrussland Deutschland wandern seit der Polen 2.000 - 2.500 Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ Deutschland 600 - 700 16 vermehrt Wölfe ein, im Nordosten Ukraine 2.000 Tschechien aus Polen und im Südosten aus 10 Slowakei 350 Tschechien kommend. Im Mai 2006 Frankreich CH Österreich Slowenien ? wurde in Bayern ein Wolf 50 3 Italien 30 50 30 Rumänien überfahren, der aus Italien einge- 400 - 450 Bosnien 3.100 wandert war. 400 1.000 Bulgarien 1.000 In Sachsen haben Wölfe in der Spanien 2.000 1.000 Oberlausitz im Jahr 2000 erstmals 1.000 Griechenland 7.000 - 11.000 400 Türkei wieder ein Rudel gebildet und Welpen aufgezogen. Diese kleine Population ist bisher sehr erfolg- reich, es konnte in den vergangenen Legende: 1.000 Wolfspopulation pro Land geschätzt Verbreitungsgebiet von Wölfen in Europa Migrationen innerhalb Europas Migration nach Deutschland Jahren regelmäßig Reproduktion nachgewiesen werden. Seit 2003 ist ein zweites Territorium von Wölfen besiedelt, so dass das gesamte Wolfsgebiet derzeit ca. 700 km² umfasst. Im vergangenen Winter konnten sogar © Lupus 24
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