TFH Presse hl su - BHT Berlin
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Februar 2009 1 hl su TFH Presse Campuszeitung der Technischen Fachhochschule Berlin Vielfalt zwischen Kunst und Technik Seite 12 In dieser Ausgabe » Mit Beuth 25 Jahre Tiburtius-Preis in die Zukunft Fernstudieninstitut für TFH-Studenten Seite 4/5 Seite 8/9 Seite 12
2 editorial TFH 1|09 Wettbewerb unter Hochschulen mit Fairness und Ideenreichtum Prof. Dr.-Ing. Reinhard Thümer, Präsident der TFH Berlin Liebe Leserinnen und Leser, meine guten Wünsche für das neue Jahr mögen Sie auf Ihre Wegen begleiten. 2009 wird uns nicht nur einen neuen Namen bescheren. Bei den Tarifverhandlungen möchte die Hochschulleitung, dass die Mitarbeiter angemessen bezahlt werden: wir werden zu 100% Arbeit und 100% Geld zurückkehren, aber wir brauchen diese Mittel zusätzlich vom Land... Auch gehen die Hochschulvertragsverhandlungen weiter, die Mittelaus- stattung der Hochschulen sollte dabei nicht nur dem Status quo, sondern auch den zusätzlichen Belastungen entsprechen. Möglicherweise wird die »Leistungsbezogene Mittelverteilung (LBMV)« durch ein neues System ersetzt. Wir akzeptieren jeden fairen Wettbewerb, der auf gleichen Startbedingungen basiert, der bei allen teilnehmenden Hochschulen Leistungssteigerungen fördert und Mittel sichert, mit denen wir unse- ren Verpflichtungen nachkommen können. Gesucht wird ein innovativer Entwurf eines Hochschulmodells, der den Weg in die Zukunft weist und gleichzeitig hervorragende Leistungen und Qualitäten mit einer entsprechenden Mittelausstattung honoriert. 2008 ist uns gemeinsam erneut Vieles geglückt: Einmal mehr bewies die TFH, dass Impressum wichtige Events, die öffentliche Aufmerksamkeit erregen, bei uns bestens aufgehoben sind: Lange Nacht der Wissenschaften, Tag der Mathematik, Tag der Chemie, Besig Die TFH Presse ist die Konferenz und und und. Wir sind die Fachhochschule mit dem höchsten absoluten Campuszeitung der Technischen Drittmittelaufkommen, mit 100% akkreditierten Studiengängen und einer etablierten Fachhochschule Berlin (TFH). Evaluation. Auf unserem Campus haben wir das effizienteste Facility-Management. Auch in der Gleichstellung haben wir sehr gute Werte. Besser als an der TFH wird man Herausgeber: in Berlin an keiner Hochschule betreut. Der Präsident der TFH Gesteigert haben wir uns bei der Zahl der Veröffentlichungen, der Absolventen/in- nen, bei der Auslastung der Studienplätze, bei den Leistungen pro Hochschullehrer Redaktion: und die Schwundquote wurde verringert. Leider sind wir noch nicht Spitze, so dass Monika Jansen (JA), die TFH weiterhin im Wettbewerb an ihre Mitbewerber zahlen muss. Lassen Sie uns Haus Gauß, R 121-125, diese Aufgabe gemeinsam mit Ideenreichtum, Selbstvertrauen und Fairness angehen. Luxemburger Str. 10, 13353 Berlin, So werden wir unsere Mitbewerber nicht nur einholen, sondern überholen und haben Telefon 030/4504-2314 so gleichzeitig eine zusätzliche »Einnahmequelle« (durch LBMV). Ein quantitativ und Telefax 030/4504-2389 qualitativ hochwertiges und bundesweit führendes Studienangebot im Bereich der E-Mail: presse@tfh-berlin.de Technik bereitzustellen, bleibt unser oberstes Ziel. Zur Realisierung sollte die Hoch- schule mehr Freiheit bekommen, das kostet nichts, bringt aber viel. Steuerung und Namentlich gekennzeichnete Beiträge Mitteleinsatz dürfen aber keinen bürokratischen Hürden zum Opfer fallen. widerspiegeln nicht die Meinung der Kooperative Promotion schaffen Redaktion. Die anwendungsorientierte Lehre und Forschung ist die Hauptaufgabe der Fach- hochschulen, denen der akademische Mittelbau versagt ist. Es besteht die Notwen- Layoutkonzept: digkeit einer kooperativen Promotion. Meine Idee ist es, die Betreuung der Doktor- Daniel Rosenfeld arbeit in die Hände der Fachhochschulprofessoren zu legen, die Zweitbetreuung sollte durch die Universität erfolgen und die Finanzierung der Promovenden über Stipendi- Layout: en – vorzugsweise über Wirtschaftsunternehmen. Die Bundesländer müssten endlich Monika Jansen die gesetzlichen Voraussetzungen für eine derartige kooperative Promotion schaffen. Als weitere Wünsche für 2009 an eine gute Fee blieben – die Genehmigung unse- Technische Realisation: rer Grundordnung, die Ersetzung des seit 11 Jahren ruhenden Kuratoriums durch das Inge Sieger aktive Kuratorium, die ersatzlose Streichung der Lehrverpflichtungsordnung und die Möglichkeit unbefristeter erster Leistungsbezüge bei einem Wechsel von C nach W. Titelbild: Liebe TFH-Mitglieder, lassen Sie uns nicht verzagen. Antoine St. Exuperie riet: Henriette Heinke »Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, die Arbeit einzuteilen und Aufgaben zu vergeben, Druck: sondern lehre die Männer und Frauen die Sehnsucht nach dem weiten und endlosen Meer.« TFH, Fachbereich VI, Labor für Lassen Sie uns die Sehnsucht nach einer guten, einer sehr guten TFH (Beuth Drucktechnik und Weiterverarbeitung Hochschule für Technik) als unsere Vision bewahren und verfolgen, ich lade Sie alle ganz herzlich ein, an deren Realisierung – jeder nach seinen Kräften – mitzuwirken. Der Druck erfolgt ausschließlich auf Yes we can! chlorfrei gebleichtem Papier.
inhalt 3 TFH 1|09 1|2009 TFH Presse Ab 1.4.2009 »Beuth« und die digitalen Medien: Februar 2009 Internet: www.beuth-hochschule.de 4/5 E-Mail: presse@beuth-hochschule.de Mit Beuth in die Zukunft 5 Mit dem neuen Namen ändert sich ab April 2009 auch die Internetadresse: die Beuth Aus TFH Presse wird Beuth Presse Hochschule für Technik Berlin wird zukünftig über www.beuth-hochschule.de zu 10 finden sein. Bei den E-Mail-Adressen wird tfh-berlin.de durch beuth-hochschule.de Die Welt in Bild und Karte ersetzt, der Name vor dem @-Zeichen bleibt unverändert. Alle »tfh-berlin.de« 12 Adressen bleiben weiter gültig. Als zusätzliche Web-Adresse ist auch gemäß einer Vernissage »Vielfalt«: Übereinkunft aller Hochschulen und dem DFN-Verein die Kurzform »bht-berlin.de« Kunstwerke von TFH-Mitgliedern gültig. Die offizielle URL jedoch wird »www.beuth-hochschule.de« sein. 14 Die neue Wort-Bildmarke (das neue/alte Logo der Beuth Hochschule für Tech- Beuth-Preisträger 2008 nik) erhalten Sie ab sofort in der Pressestelle und ab 1. März im Internet unter: 18 www.beuth-hochschule.de/logo Teacher Seminar in Karachi 20/21 13. Juni 2009: Lange Nacht der Wissenschaften Hochschultag 2009 23 Am 13. Juni 2009 wird sich erstmals die Beuth Hochschule für Technik Berlin an 40 Jahre Lebensmitteltechnologie der »klügsten Nacht des Jahres« beteiligen. In Folge ist die TFH bzw. die Beuth 24 Hochschule dann zum achten Mal an der Langen Nacht der Wissenschaften mit von alumni@tfh der Partie und inzwischen zu einer festen Größe geworden. 25 Seit Oktober 2008 hat die TFH erstmals den Vorsitz für das Kuratorium der Mathema im Technikmuseum Langen Nacht der Wissenschaften übernommen. Während dieser Zeit führt der 26 TFH-Präsident die Geschäfte und ist Vorsitzender des Kuratoriums der Langen Kulturabend am Fachbereich VIII der Wissenschaften. Damit verbunden ist auch die Geschäftsstelle an der TFH ange- 27 gliedert. Seit 1. November führt dort Dr. Kathrin Buchholz die Geschäfte, die Arbeit ist menschen@tfh ihr wohl bekannt, denn bereits in Adlershof war sie für die Geschäftsführung verant- 29 wortlich. (siehe Seite 35) Labore stellen sich vor: Wer sich in diesem Jahr am »Feuerwerk der Wissenschaften« der Beuth Hochschule Labor für Kommunikation beteiligen möchte, der sollte sich bis zum 9. Februar 2009 mit spannenden und lehr- 30 reichen Projekten, Vorträgen, Exponaten oder einem Kinderprogramm anmelden. Alle Auszeichnungen für TFH-Aktive Hochschulmitglieder wurden bereits per Rundmail in Kenntnis gesetzt. 33 Die hochschulweite Koordination der Projekte übernimmt auch in diesem Jahr wie- Professoren des Jahres 2008 der die Pressestelle. Bei Fragen können sich Interessierte jederzeit mit Monika Jan- 35 sen, Tel. 4504-2314 in Verbindung setzen. Vorsitz: Lange Nacht der Wissenschaft »» Das Anmeldeformular zur Langen Nacht der Wissenschaften finden TFH-Mitglieder 36/37 unter: www.tfh-berlin.de/951 Neu berufen 39 Facility Management Kolloquium 2009 Personal Seit 2006 findet das Facility Management Kolloquium (FMK) jährlich in Berlin statt. 40 Zum vierten Mal liegt die komplette Vorbereitung und Organisation des FMK in den Neues vom Hochschulsport Händen von Studierenden des Studiengangs Facility Management der FHTW und TFH Berlin. Sie arbeiten mit Freude und Zielstrebigkeit daran, das theoretisch Erlernte praktisch anzuwenden und immer nah an aktuellen Themen der Branche zu sein. Was ist für die Verzahnung von Primär- und Sekundärprozessen erforderlich? Wie kann das Facility Management auf die wechselnden Primärprozesse mit ihren jeweiligen Lebenszyklen abgestimmt werden? Diese spannenden Fragen werden am diesjährigen Facility Management Kolloquium am Dienstag, 26. Mai 2009 beantwortet werden. »» Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.fm-kolloquium.de
4 campus TFH 1|09 Mit Beuth in die Zukunft Von Prof. Dr.-Ing. Thümer, Präsident der TFH Am letzten Hochschultag der Techni- 1812 entschloss sich der preußische sche Lehranstalt Lennès sowie der von schen Fachhochschule Berlin brachte Staat in Berlin zwei Dampfmaschinen Grashof mitbegründete VDI waren die der Präsident den zahlreichen Gäste den – als Anschauungsmuster für die ein- Keimzellen der Ingenieurausbildung und Namenspatron der Beuth Hochschule für heimische Industrie – in Auftrag zu geben. begründeten die spätere Weltgeltung des Technik Berlin »Christian Peter Wilhelm Trotz aller Bemühungen dauerte es noch deutschen Ingenieurwesens. Diese Bil- Beuth« nahe und zeigte den zukunfts- bis 1830 bis schließlich in Berlin ganze dungsinstitute waren es auch, die zu den trächtigen Weg auf, den die Hochschule 23 Dampfmaschinen in der Produktion Vorläufereinrichtungen der TFH zählen. mit »Beuth« gehen wird. arbeiteten, deren sagenhafte Gesamt- leistung damals 220 PS betrug. Viele Der moderne Beuth »Vor rund 200 Jahren hatten unsere Vor- Maschinen versagten jedoch ihren Dienst, Die wahre Leistung Beuths besteht ganz fahren bedeutende Zeitgenossen, die explodierten oder ruinierten ihre Besitzer, gewiss nicht im Abkupfern und Nach- als geistige Wegbereiter der Industri- indem der hohe Reparaturbedarf oder ahmen von Erfindungen des Auslandes. alisierung und der Entwicklung der In- der ungeheure Brennstoffverbrauch nicht Das Unterrichtsprinzip des Gewerbe- genieurwissenschaften in Deutschland mehr aufzubringen waren. Noch gab es institutes, kleine Gruppen (mit maximal stehen: Beuth, Gauß, Grashof, Lenné, nicht genug Personal, das mit diesem 30 Personen), keine Studiengebühren, Schinkel und – alle sind sie auch eng Teufelszeug umgehen konnte, kein Werk- Theorie in Verbindung mit Praxis in eige- mit der Geschichte unserer Hochschule – zeug, keine Ersatzteile in ausreichender nen Laboren, die zudem über die mo- der TFH – verbunden, die 1971 aus dem Qualität und Menge. dernsten technischen Erkenntnisse und Zusammenschluss mehrerer Ingenieur- 1819 wurde Beuth zum Direktor der Einrichtungen der Zeit verfügten, bedeu- akademien entstand und am 1. April in Technischen Deputation für das Gewerbe teten die Erfindung des Ingenieurstudi- Beuth Hochschule für Technik Berlin um- ernannt, als eine Art Technikminister für ums für Studierende aus allen gesell- benannt wird. ganz Preußen. Christian Peter Wilhelm schaftlichen Schichten und genau das ist Beuth war ein enger Freund Schinkels, seine herausragende Leistung. wobei Schinkel heute zwar der bekann- Bewunderungswürdig ist auch sein tere, Beuth damals aber der Einfluss- Mut in einer schlechten, fast aussichts- reichere und Mächtigere war. Beide losen Ausgangssituation unverdrossen reisten nach England, um zu sehen, was das Richtige konsequent zu beginnen Beuth Gauß Grashof Lenné es so alles an technischen Errungen- und vor allem durchzuhalten. Etwa Innerhalb einer kurzen Zeitspanne schaften gab, der eine zeichnete, der ein Menschenalter nach Beuth hatte entstanden in Deutschland Dampf- andere führte Tagebuch bzw. Protokoll. die deutsche Ingenieurausbildung einen maschinen, Lokomotiven, die Elektrifi- Am 1. November 1821 wurde auf Initiative Spitzenplatz in der Welt inne. Junge zierung und später dann Flugzeuge und von Beuth das Gewerbeinstitut gegrün- Wissenschaftler aus aller Welt wollten Computer. Beuth, Gauß, Grashof, Lenné, det, an dem die Naturwissenschaften die unbedingt einen Teil ihrer Studien in Schinkel waren in Deutschland die geis- Grundlage des Unterrichts bildeten. Die Berlin durchführen. Sie sind in dieser tigen Wegbereiter dieser Entwicklung. technische Umsetzung der Lehre wurde Tradition ausgebildet entsprechend den Zu dieser Zeit war Brandenburg-Preußen anschließend praktisch an Maschinen im heutigen Anforderungen. Angesichts arm, die Medizin steckte noch in den Kin- Labor studiert. Eine derart hoch qualifi- der Tatsache, dass das Wissen in allen derschuhen und Krankheit bedeutete oft zierte technische Ausbildung gab es bis Fächern ständig wächst, könnte man auch wirtschaftlichen Ruin, schließlich dahin nicht, eine echte Innovation, die nun auf die Idee kommen, dass sich die gab es keine Kranken- oder Sozialversi- heute an den meisten Fachhochschulen Studienzeit ständig verlängern müsste. cherung. Missernten in der wenig entwi- selbstverständlich ist. Sicher, wenn es allein auf die Wissens- ckelten Landwirtschaft bedeuteten in der vermittlung ankäme, könnte man noch Regel Hungersnöte. Unerschöpflicher Tatendrang lange studieren, um alles zu wissen... Die Preußen hatten genug von Krieg Beuths Tatendrang war unerschöpflich. Vielleicht ein Leben lang? und Armut und wollten es auch so gut Zeitweise war er zusätzlich zu seinen Das kann nicht das Ziel sein. Ein haben wie die Engländer, also tat man, Aufgaben als Staatsrat, Direktor der Bau- Studium muss Fähigkeiten vermitteln, was dazumal alle mehr oder weniger akademie und Direktor des Vereins zur die einen Einstieg in die reale Welt taten, man schaute über den Zaun, was Beförderung des Gartenbaus. Er schuf ermöglichen, damit das Gelernte erprobt der Nachbar so zu bieten hatte, man ein liberales Zollwesen, begründete das werden und der Gesellschaft das zurück- kaufte in England Maschinen, um sie Patentwesen und sorgte immer wie- gegeben werden kann, was zuvor von ihr dann nachzubauen. Das ging schließ- der für zusätzliche Impulse für Bildung empfangen wurde. lich so weit, dass man Maschinisten mit und Gewerbe. Das Gewerbeinstitut »» Mehr zum Hochschultag auf den hohen Geldzahlungen abwarb und heim- Beuths, die Bauakademie von Beuth und Seiten 20/21 lich außer Landes schmuggelte. Schinkel und die Königliche Gärtneri- ... Fortsetzung auf Seite 5
campus 5 TFH 1|09 Die Zukunft beginnt jetzt! Natürlich kann eine Reform von dem echte Revolution. Andererseits sind Ausmaß des Bologna-Prozesses nicht auch die Gefahren nicht zu unterschät- Foto: Vesper sofort perfekt wirken. Auch Beuth hat zen, durch Konzentration auf eine zen- Präsident hinter der Beuth-Büste am Hochschultag sich nicht mit dem Standard seiner Zeit trale Wissensquelle besteht die Gefahr ... Fortsetzung von Seite 4 zufrieden gegeben. Er hat ihn weiter eines Wissensmonopols, und Monopole Man muss keinen Abschluss in sechs entwickelt und maßgeblich mitgestaltet verführen bekanntlich zum Machtmiss- Semestern schaffen, denn es gibt Grün- und das wollen auch wir jetzt und in brauch. Zusätzlich kann bereits beob- de, die ein Studium verlängern können. der Zukunft tun. achtet werden, dass für einige Nutzer Wenn man z.B. seinen Lebensunter- Mögliche Entwicklungsfelder sind des Netzes eine suchtähnliche Flucht halt neben dem Studium verdienen die verstärkte Internationalisierung im in virtuelle Scheinwelten ohne echten muss, sich für einen Auslandsaufent- Studium und bei den Lehrenden. Im Realitätsbezug besteht. halt, eine zusätzliche Praxisphase oder Bereich der Forschung wünsche ich mir In der Zukunft gibt es Aufgaben, die Zusatzstudien entschieden hat. kooperative Promotionen einzelner aber wir getrost als ernstzunehmende Her- Die zurückliegenden Jahre haben zahl- auch in Graduiertenkollegs und eine ausforderungen klassifizieren können reiche Änderungen für die deutschen Verstärkung der interdisziplinären Pro- und die den Aufgaben, denen unsere Hochschulen gebracht: Evaluation, auch jekte mit der Industrie und Wirtschaft. Gründerväter gegenüberstanden, in als Lehrveranstaltungskritik bekannt, die Die Herausforderung unserer Zeit wird nichts nachstehen. Wir freuen uns über Akkreditierung, der Bologna-Prozess, der allein in hervorragenden Leistungen Hinweise zur Weiterentwicklung unseres u.a. verlässliche, zeitgemäße Inhalte im Bereich der Lehre und angewandten Studienangebotes. Wenn Sie Weiterbil- fordert, Hochschulverträge die den Hoch- Forschung bestehen und dies – wie bei dungsbedarf haben, sagen Sie es uns, schulen Planungssicherheit über eine Beuth – für alle Studierende, ohne Rück- wir werden versuchen Ihrer Nachfrage zu Reihe von Jahren gewähren. Sicher ist, sicht auf die Herkunft. entsprechen, auch berufsfeldbezogene die deutschen Hochschulen haben sich Das Internet ist ein Medium, Masterdegrees kann man an Fachhoch- auf den Weg zu einem besseren Stu- das heute unseren Alltag prägt, es schulen besser als anderswo erwerben. dium aufgemacht, um die deutsche bietet Chancen der Wissensallokation, Mit einem leicht modifizierten Zitat Wettbewerbsposition und damit auch der Wissensverbreitung und damit der von Herrmann Hesse, will ich schließen ihre berufliche Ausgangsposition natio- Wissensentwicklung. Chancen, die »»...und jedem Anfang wohnt ein nal und international zu stärken und weder im Umfang noch in der Quali- Zauber inne, der uns beschützt auch in Zukunft weiter zu verbessern. tät bisher gegeben waren, also eine und der uns hilft zu werden« Aus TFH Presse wird Beuth Presse Nach 202 Ausgaben bekommt auch die Vier Herausgeber Studierendenzahl verdoppelt TFH Presse zum 1. April 2009 einen neu- Unter vier verschiedenen Herausgebern, Im Lauf der 38 Jahre TFH konnte die Stu- en Namen: Aus der TFH Presse wird Beuth sprich Präsidenten, ist die TFH Presse dierendenzahl verdoppelt werden. Zum Presse, damit die Campuszeitung schnell erschienen: Start gab es 1971 4.114 Studierende, der entsprechenden Hochschule zuge- • Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Tippe Anfang 2009 sind es 9.204. ordnet werden kann. Der Erscheinungs- (1971 – 1991) Professor/innen und Mitarbeiter/innen modus – am Anfang und am Ende des • Prof. Dr.-Ing. Günter Siegel 1971: 320 Professor/innen Semesters – bleibt bestehen, ebenso das (1991 – 1995) 225 Mitarbeiter/innen Erscheinungsbild. • Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Ackermann 2009: 295 Professor/innen (1995 – 2002) 400 Mitarbeiter/innen Zum guten Schluss noch ein paar TFH- • Seit 2002 führt Prof. Dr.-Ing. Reinhard 50.000 Alumni Fakten: Thümer die Amtsgeschäfte, seit 2003 Mehr als 50.000 Alumni schrieben an der 202 Ausgaben TFH Presse ist er gewählter Präsident. Technischen Fachhochschule Berlin ihre • Von 1971 bis 2008 gab es 202 Aus- TFH Presse online Abschlussarbeiten, bis 2006/2007 in der gaben der TFH Presse, mit insgesamt Seit 2004 kann man die TFH Presse auch Regel nur Diplomarbeiten. Bachelor- und mehr als 6.000 Seiten. online lesen – unter www.tfh-berlin.de/ Masterarbeiten kamen mit der Umstel- • Seit 2004 erscheint die TFH Presse im presse (TFH Presse-Archiv) lung auf die zweistufigen Bachelor- und neuen Erscheinungsbild, seither wird Ältere Exemplare der TFH Presse liegen Masterabschlüsse hinzu. JA sie farbig gedruckt, hat ein plakatives als gebundene Ausgabe in der Presse- Titelbild und in der Regel 40 Seiten. stelle zum Nachlesen bereit.
6 campus TFH 1|09 An der TFH Berlin: 1. Berliner Wettbewerb in mathematischer Modellierung 2008 stand die Mathematik in Deutsch- land zwölf Monate lang im Mittelpunkt - als faszinierende Wissenschaft, als stän- dige Begleiterin in Beruf und Alltag und als Basis aller Naturwissenschaften und technischen Entwicklungen. Die Bilanz des Jahres der Mathematik ist beeindru- ckend: Mehr als 500 Partner aus Wissen- schaft, Kultur und Politik luden mit rund Foto: privat 760 Veranstaltungen, Ausstellungen, Wettbewerben und Festivals dazu ein, Das Team BaM5 der TU Berlin errang den 1. Preis beim 1. Berliner Wettbewerb in mathematischer Model- Mathematik zu betreiben, zu bewundern lierung und (neu) zu erleben. der Sprache der angewandten Mathe- Haußer und Prof. Dr. Yury Luchko, die Or- matik einschließlich einer Diskussion ganisatoren des Wettbewerbes. Auch der Fachbereich II beteiligte sich mit der wesentlichen Annahmen und Vor- Am ersten Wettbewerb nahm eine rela- einem eigenen Wettbewerb in mathema- aussetzungen, eine zentrale Rolle. Erst tiv kleine Anzahl von Mannschaften teil. tischer Modellierung, der nach dem Mus- in Zusammenhang mit der gewählten Trotzdem sind die Organisatoren mit dem ter des berühmten Mathematical Contest Modellierung können geeignete Metho- Ablauf sehr zufrieden. Sie denken auch in Modeling (MCM) organisiert ist. Am 14. den zur qualitativen bzw. quantitativen schon an die Zukunft: »Unser langfristi- November wurden zwei Modellierungs- Lösung ausgewählt und erfolgreich ein- ges Ziel ist es, den Berliner Wettbewerb aufgaben auf der Wettbewerbs-Webseite gesetzt werden. Der mathematischen in Deutschland zu etablieren«. (http://projekt.tfh-berlin.de/bwmm) ver- Modellierung wird in der akademischen Prof. Dr. Yury Luchko, Fachbereich II öffentlicht. Registrierte Teams (3-5 Mathematikausbildung oft nicht der ent- »» Preisträger des Wettbewerbes 2008: Studierende einer Berliner Hochschu- sprechende Platz eingeräumt. Das Team BaM5 (TU Berlin) errang le) bearbeiteten über das Wochen- »Daher wollen wir in Berlin einen den 1. Preis; der 2. und der 3. Preis ende die Aufgaben und reichten am jährlich stattfindenden Wettbewerb eta- gingen an die TFH-Teams MOTE und Montag ihre Lösungen schriftlich ein. blieren. Für den Fachbereich II und die Visco Plastics. Bei der Lösung von Anwendungspro- TFH ist es zudem eine exzellente Mög- Die Sieger wurden mit Geld- und blemen mit mathematischen Methoden lichkeit nach außen – im akademischen Buchpreisen sowie Lizenzen für die spielt die mathematische Modellierung, aber auch im industriellen Umfeld – in Software Mathematica ausgezeichnet. d.h. das Formulieren des Problems in Erscheinung zu treten«, so Prof. Dr. Frank Startschuss für Klimaportal des Umweltministeriums fiel an TFH Angekündigt hatte sich Bundesumwelt- las kann jeder zum Botschafter für den minister Sigmar Gabriel, um gemeinsam Klimaschutz werden« erläuterte Müller mit TFH-Studierenden über den Klima- vor rund 400 Studierenden der Gebäude- schutz zu diskutieren. Terminbedingt und Energietechnik und der Architektur. sprang der Parlamentarische Staats- Nutzer der Internetplattform können sekretär Michael Müller ein. Seinem Texte, Fotos oder Videos einstellen und Impulsreferat zum »Klimaschutz – als sich an Blogs beteiligen. TFH-Präsident Chance für Innovation und Beschäfti- Thümer ging als Klimabotschafter mit gung« folgte eine lebhafte Diskussion. gutem Beispiel voran: »Dem Klimaschutz Foto: Jansen gehört die Zukunft!« »Studiere Zukunft« Zwei kritische Klimabotschafter: der Parlamenta- Gleichzeitig stellte er ein neues inter- ist das Motto unserer Hochschule, da rische Staatssekretär Michael Müller (links) und aktives Portal des Umweltministeriums liegt es auf der Hand, dass regenerati- TFH-Präsident Thümer bei der Vorstellung des vor: www.es-ist-dein-klima.de ve Energien in unseren Studiengängen neuen Portals. In diesem Online-Atlas können eigene höchste Priorität genießen. Weil die Ideen und Projekte zum Klimaschutz vor- Preise für fossile Energie rasant stei- aus nachhaltigen Quellen, ebenso nach- gestellt werden. »Viele Menschen tun gen, muss Deutschland zum führenden haltig sollen unsere Absolventinnen und bereits etwas für den Klimaschutz. Haus- Anbieter von Wind-, Biomasse-, Solar- Absolventen bei ihrer Arbeit für unsere besitzer, die den Energieverbrauch ihrer und Brennstoffanlagen werden, damit Umwelt wirken. Für ihren Campus verfügt Häuser senken, Menschen, die mit dem die Kapitalanleger ihr Geld für notwen- die TFH über ein innovatives Energie- Fahrrad zur Arbeit fahren, Kommunen, dige Entwicklungen nach Deutschland einsparungskonzept.« JA die den öffentlichen Nahverkehr fördern lenken. Hierfür bilden wir Experten aus »» Die Veranstaltung initiierte oder Unternehmen, die besonders auf und zwar in den unterschiedlichsten Prof. Dr. Külpmann, FB IV Energieeffizienz achten. Im Online-At- Bereichen (....) Erneuerbare Energien sind
campus 7 TFH 1|09 Familienzimmer eingeweiht TFH im Best Practice Club »Familie in der Hochschule« Mit der Auszeichnung »familienfreund- für mehr Familienfreundlichkeit befragt. liche Hochschule« wurde die TFH 2008 Interessant werden die Ergebnisse für Mitglied im bundesweiten Best Practice Konzepte eines teilzeitorientierten famili- Club von acht Hochschulen mit dem Ziel enfreundlicheren Studiums sein. Ebenso der Familienförderung. die Kriterien und das Vergabeverfahren für Stipendien für TFH-Eltern in Prüfungs- Mit dem TFH-Projekt »Familienorientierte oder Notphasen. Gestaltung von Studiengängen« und dem Pilotprojekt »Eltern-Hilfsfonds« soll das Familienzimmer Ziel, die Herstellung von Chancengleich- Im Dezember wurde das erste Familien- heit für Schwangere, studierende Eltern zimmer der TFH im Haus Grashof, und Studierende mit pflegebedürftigen Raum B8 eingeweiht. Weitere Räume Angehörigen im Rahmen des bundes- werden folgen. Die TFH-Kita wird mit weiten CHE-Projektes »Familie in der dem Fördergeld ihre Öffnungszeiten ver- Hochschule« bis Ende 2009 umgesetzt längern. Bei Bedarf kann der »Heinzel- werden. Dafür steht eine Fördersumme männchenpool« der Kita für kurzfristige von 100.000 € zur Verfügung. Der Start- Betreuung von Kindern beantragt schuss erfolgte auf dem Familien-Work- werden. Ziel ist es, dass niemand das shop. Die Koordination liegt bei der Studium wegen Kinderpflege oder einem zentralen Frauenbeauftragten Heidemarie fehlenden Betreuungsbedarf vorzeitig »» Weitere Informationen finden Sie unter Wüst. Zur Zeit werden alle Laborleitungen abbrechen muss. www.tfh-berlin.de/frauen oder und Studierenden nach ihren Wünschen www.familie-in-der-hochschule.de Familie in der Hochschule Zum Programm »Familie in der Hoch- schule« fand im Dezember 2008 ein Auftakt-Workshop statt. Gemeinsam mit den Initiatoren und Mittelgebern, dem CHE Consult und dem Bundes- ministerium VBS, wurden die TFH-Pro- jekte »Familienorientierte Gestaltung von Studiengängen« sowie »Eltern- Hilfsfonds« vorgestellt und über ihre Umsetzung beraten. Foto: Trautner Prof. Dr. Barbara Buschmann (links), Prof. Dr. Burghilde Wieneke-Toutaoui und Gert Wenzel, Leiter Hoch- Als Projektverantwortliche betonten die schulsport während des Auftakt-Workshops Vizepräsidentin Prof. Dr. Burghilde Wie- neke-Toutaoui und Heidemarie Wüst, Leitung von Prof. Dr. Barbara Busch- von Notfallstipendien sollen bis zum Früh- zentrale Frauenbeauftragte, die Notwen- mann hat ein Jahr Zeit, um zu prüfen jahr 2009 erarbeitet sein, dann können digkeit, die Hochschule auch als Lebens- wie sich gut geplant teilzeitorientiert Anträge gestellt werden. raum für studierende Eltern zu gestalten. studieren lässt und welche Änderungen Bitte achten Sie auf Aushänge in denFachbereichen. Die prämierte und sehr gut organisierte in den Studien- und Prüfungsordnun- Unter Beteiligung des AStA soll ein TFH-Betreuung von Leistungssportlerin- gen oder in den Modulen vorgenom- transparentes Vergabeverfahren ent- nen und Leistungssportlern ist dabei men werden könnten, um die Verein- wickelt werden, das schnell und flexi- nicht nur Anregung sondern auch Vorbild. barkeit von Studium und Familie zu bel auf Notfälle reagiert. Alle Beteiligten Auch das Studieren mit Kind ist eine Spit- verbessern. Trotz guter Planung gibt es möchten, dass studierende TFH-Eltern zenleistung und darf nicht dazu führen, immer wieder Notfälle durch fehlende bestmögliche Hilfe finden, um zu guten dass die studierenden Mütter oder Vä- Finanzierung des Lebens mit Familie. Studienabschlüssen zu kommen. ter durch Überlastung ihr Studium nicht Unter Leitung von Prof. Dr. Elfriede Heidemarie Wüst, zentrale Frauenbeauftragte und mehr erfolgreich abschließen können. Herzog wird geprüft, ob und wie ein Koordinatorin des Familien-Projektes Das Teilprojekt »Familienorientierte »Eltern-Hilfsfonds« unterstützen kann. »» Weitere Informationen unter: Gestaltung von Studiengängen« unter Die Vergabekriterien und das -verfahren www.tfh-berlin.de/mit-kind/oder www.tfh-berlin.de/kita/
8 campus TFH 1|09 25 Jahre Fernstudieninstitut Zeitlich und örtlich flexibel studieren Das Fernstudieninstitut der Technischen bildung. Durch enge Kooperationen mit technologien in der Medizin, Bild- Fachhochschule Berlin feierte 2008 sein der Wirtschaft wird eine große Praxis- und Biosignalverarbeitung, Biometrie, 25-jähriges Jubiläum: Zeitlich und ört- nähe gewährleistet. Gesundheitsökonomie sowie in der Ver- lich flexibel studieren, das sind die Plus- Der Masterstudiengang »Industrial waltung von Krankenhäusern, Kliniken punkte eines Fern- bzw. Onlinestudiums. Engineering« wurde vom Institut der und Pflegeeinrichtungen. Zu den Part- Das FSI arbeitet eng mit den Berliner deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. nern gehört das Deutsche Herzzentrum Hochschulen auf dem Gebiet der Fern- Schwerpunkte des in Kooperation Berlin mit Prof. Hetzer an der Spitze. lehre zusammen. Zum Jubiläum gratu- mit der DAIMLER AG entwickelten Inzwischen durfte der Leiter des lierten auch der Staatssekretär für Bil- Studiums sind Produktionstechnik, Fernstudieninstitutes, Prof. Dr. Florian dung, Wissenschaft und Forschung, Dr. Führungskompetenz sowie technisches Schindler, den 25.000-sten Teilnehmer Husung und der Direktor des Deutschen Management. seit der Gründung im Jahr 1983 begrüßen. Herzzentrums Berlin, Prof. Hetzer. Im Masterstudium »Computational Seit Jahren sind die Weiterbildungen im Engineering« werden Fachkräften aus Qualitätsmanagement, in der Arbeits- In Zusammenarbeit mit den Fach- den Bereichen Konstruktion, Berech- sicherheit, im Patentrecht, in der Ge- bereichen werden vom Fernstudien- nung, Simulation, Design- und Entwick- fahrenabwehr und die Aus- und Weiter- institut drei weiterbildende Master- lung mathematische und technische bildung zum Notarfachwirt und zum Studiengänge angeboten, die als berufs- Kompetenzen unter Einbeziehung indus- Rechtsfachwirt gefragt. BA begleitendes Fern- und Onlinestudium trieller Softwaresysteme vermittelt. »» Weitere Informationen unter: konzipiert sind, sowie 23 weiter-bilden- Neu im Angebot des FSI ist das Mas- www1.tfh-berlin.de/fsi/ de Fernstudienangebote. terstudium »Medizinische Informatik«. ... Fortsetzung auf Seite 9 Die Studienschwerpunkte liegen in der Dieses Studium vermittelt Kenntnisse fachübergreifenden technischen Weiter- zum Einsatz modernster Informations- Erleichterte Zugänge und lebenslanges Lernen Interview mit Prof. Dr. Florian Schindler, Leiter des FSI Prof. Dr. Schindler (PhD) hat an der engang Computational Engineering (CE) Prof. Dr. Schindler: Mein persönliches TFH Biotechnologie studiert und war auf den Weg, dieser wurde durch den Vorhaben ist zunächst einmal die Kosten- nach vier Jahren in der Deutschen nächsten Direktor, Prof. Ochmann, weiter- deckung: Das Institut soll kostendeckend Industrie knapp zehn Jahre in Indien entwickelt und zu guter Letzt durch arbeiten. 2008 überschritten wir erst- und Südamerika tätig. Seit 2007 leitet mein Zutun fest an der TFH etabliert. mals in der Geschichte des FSI die Milli- er das FSI. Beispielsweise haben wir den Studi- onengrenze bei unseren Einnahmen. Des engang CE reorganisiert und bewor- Weiteren wollen wir das Thema Weiter- TFH Presse: Was waren die Meilensteine ben. Eine Zeitlang war die Nachfrage bildung neben der Lehre und Forschung in 25 Jahren Fernstudieninstitut? gering, nun gehört er zu den erfolg- fest etablieren. Außerdem muss es für Prof. Dr. Schindler: Sicherlich die Grün- reichsten Studiengängen. Das haben wir Menschen, die keine Hochschulzugangs- dung 1983. Gründungdirektor war Prof. durch die enge Zusammenarbeit mit dem berechtigung, aber eine qualifizierende Lemke,der sich besonders für die Themen Fachbereich II und Prof. Kalus so gut hin- Ausbildung haben, leichter werden, sich Arbeitssicherheit, Gefahrenabwehr sowie bekommen. durch Anerkennung von Leistungen und für die Kooperation mit der Feuerwehr TFH Presse: Was war Ihr persönliches Kreditpunkten aus der Weiterbildung einsetzte. Damals gab es noch allein be- Highlight am FSI? an unserer Hochschule einzuschreiben. rufsbegleitende Weiterbildungsangebote, Prof. Dr. Schindler: Das war ganz klar die Das funktioniert an der TFH bereits in keine Studiengänge. Ein weiterer Meilen- 25-Jahr-Feier. Wir haben es geschafft, eine speziellen Einzelfällen, doch der Hoch- stein war der Einstieg in das EDV-Wesen Spannung zwischen feierlichem Rahmen schulzugang soll weiter erleichtert und durch den damaligen Prof. Prehn. Prof. – ein Pianist spielte Chopin und Liszt – damit die Durchlässigkeit erhöht werden. Bargel engagierte sich als Direktor stark mit Buffet und lateinamerikanischer Uns geht es dabei nicht nur um Hoch- für den Maschinenbau. Der von ihm initi- Musik aufzubauen, die allen gerecht schulabschlüsse, sondern global um das alisierte Studiengang Industrial Enginee- wurde. Und – das sage ich mit einem Thema Weiterbildung von Menschen so- ring wurde im Jahr 1999 auch der erste gewissen Stolz – das haben wir (alle Mit- wie lebenslanges Lernen. Dazu wollen wir vollwertige Masterstudiengang: Hierzu arbeiterinnen und Mitarbeiter des FSI) weiterhin unseren Beitrag leisten. haben übrigens Prof. Seifert und Prof. selbst finanziert. Isabelle Bareither Kamp (beide FB VIII) sehr viel begetra- TFH Presse: Wie sieht die Zukunft des gen. Prof. Bargel brachte auch den Studi- FSI aus?
campus 9 TFH 1|09 Höhepunkte aus dem »Leben« des FSI Foto: FSI Die Mitarbeiter des Fernstudieninstituts zusammen mit ihrem Leiter, Prof. Dr. Schindler (vorne rechts) Tatort TFH Berlin In einer kleinen Feierstunde anlässlich mit der Zielsetzung, Fach- und Führungs- Insgesamt 25 Polizeibeamte des Landes- des erfolgreichen Abschlusses, erhielten kräften Schlüsselkompetenzen für das kriminalamtes und der Berliner Schutz- die Absolventen die Zertifikate zum/r ganzheitliche Verstehen, Gestalten und polizei wurden an der TFH für ein Semes- »Qualitätsmanager/in« vom Polizeipräsi- Weiterentwickeln von Unternehmens- ter zu »Intensivtätern« im Selbststudium. denten Dieter Glietsch, im Beisein des prozessen zu vermitteln. Schwerpunkt- Sie hatten bei Teilfreistellung von der Direktors beim Polizeipräsidenten, Jürgen themen des praxisorientierten Studien- Dienstzeit das normalerweise drei Semes- Schubert; des Landeskriminalpolizeidi- gangs sind Management, Sozial- ter dauernde weiterbildende Fernstudien- rektors, Peter-Michael Haeberer, der auch kompetenz, Führungskompetenz und modul »Qualitätsmanager« beim FSI als Dozent mitwirkte; des ehemaligen Di- Produktionsprozesse. belegt. Das Motto lautete: »Auch von der rektors des Fernstudieninstituts, Prof. Dr. Die Studierenden nutzen die Vorteile Wirtschaft lernen«, wobei gleichzeitig die Martin Ochmann sowie des Institutsmitar- des Fernstudiums, um parallel zum Be- Zielstellung war, polizeivollzugsspezifische beiters Bernd Pilot. Viel Lob über das Stu- rufsleben ortsungebunden und zeitlich Inhalte hinreichend zu berücksichtigen. dium war zu hören, sowohl im offiziellen flexibel zu studieren. Und auch die Vor- Da die Inhalte der Kurseinheiten eher Teil als auch am Rande der Zeremonie. gesetzten wissen um den Nutzen, wie das auf die wettbewerbsorientierte Wirtschaft Bernd Pilot, Fernstudieninstitut Zitat des ehemaligen Verantwortlichen ausgerichtet sind, war es notwendig, der betrieblichen Weiterbildung bei Daim- die im Fernstudium obligatorisch statt- Feierstunde für Industrial Engineering lerChrysler veranschaulicht: »Die Perso- findenden Präsenzphasen zu verlängern, Der Studiengang Industrial Engineering nalchefs der Unternehmen wissen die um die relevanten Polizeithemen ergän- wurde als BMBF-gefördertes Projekt ge- Vorteile eines Fernstudiums zu schätzen« zen zu können. Hierfür holte sich das meinsam mit der DaimlerChrysler AG und stellen gerne Fach- und Führungskräf- FSI das entsprechende Know-how direkt entwickelt und wird seit 1999 erfolgreich te mit Fernstudienerfahrung ein. von der Berliner Polizei: Fachkräfte der an der TFH angeboten. Damit hat die TFH Sandra Bräutigam Polizei wurden zu Dozenten. ein erfolgreiches Weiterbildungsangebot Die Geschichte des FSI Zentraleinrichtung Fernstudieninstitut der jektleiter in Modellversuchen (1977 – TFH Berlin«. Die daraus abgeleiteten Auf- 1984), Prof. Dipl.-Ing. Prehn (1984 – 1989), Die Zentraleinrichtung Fernstudien- gaben des FSI benannten die Aus- und Prof. Dipl.-Ing. Bargel (1989 – 2001), institut der TFH Berlin wurde als Insti- Weiterbildung im Bereich der Technik Prof. Dr.-Ing. Ochmann (2001 – 2007), tution im Januar 1983 errichtet. Voraus- durch Fernstudien in Zusammenarbeit und seit 2007 Prof. Dr. Schindler (PhD). gegangen waren über mehrere Jahre mit den Fachbereichen der TFH, die all- In den Anfangsjahren von 1985 –1999 laufende Modellversuche auf den Gebie- gemeine Erwachsenenbildung, soweit es waren 12.376 Teilnehmer am FSI ein- ten Feuerwehrtechnik, Arbeitssicherheit sich dabei um Fernlehrangebote handelt geschrieben. In den Jahren danach sowie Sicherheitstechnik. sowie die Abstimmung und Zusammen- schwankten die Zahlen zwischen 1.200 arbeit mit den anderen Berliner Hoch- und 1.400 im Jahr 2008. Basis für die geschäftliche Abwicklung schulen auf dem Gebiet der Fernlehre. »» Weitere Informationen unter: und die nachfolgende Errichtung des FSI Direktoren des Fernstudieninstituts www.tfh-berlin.de/fsi war die erste vorläufige »Ordnung der waren: Prof. Dr.-Ing. Lemke, zunächst Pro-
10 campus TFH 1|09 Best Paper Award für Mathematik-Professor Auf der internationalen Konferenz »Frac- tional Differentiation and its Applica- tions (FDA08)«, die im November an der Cancaya Universität in Ankara, Türkei, stattfand, erhielt Prof. Dr. Yury Luchko den Best-Paper-Award. Der Professor des Fachbereichs II, Mathematik-Chemie-Physik, wurde für seinen Beitrag »Initial-Boundary-Value Problems for the Generalized Time- Foto: privat Fractional Diffusion Equation« aus- Prof. Dr. Yury Luchko (links) und der Vorsitzende des Organisationskomitees gezeichnet. Die Konferenz, an der etwa 150 renom- liger!) Ordnung, mit gewöhnlichen und theorien, um einige wenige Beispiele zu mierte Wissenschaftler aus mehr als partiellen Differentialgleichungen nicht nennen, eine sehr wichtige Rolle. 30 Ländern teilnahmen, wurde bereits ganzzahliger Ordnung und ihren Anwen- Prof. Dr. Yury Luchko ist ein renom- zum dritten Mal veranstaltet. Die Kon- dungen in Mathematik, Natur- und Inge- mierter Experte im Bereich »Fractional ferenzreihe ist inzwischen zu einem nieurwissenschaften. Mathematische Calculus«. Er veröffentlichte zu diesem wichtigen Forum im Bereich »Fractional Modelle, die mithilfe der Differential- Thema mehrere Dutzend Beiträge und ist Calculus and its Applications« geworden. gleichungen nicht ganzzahliger Ordnung einer der Herausgeber der internationa- Fractional Calculus beschäftigt sich aufgestellt werden, spielen inzwischen in len Fachzeitschrift »Fractional Calculus mit der Theorie von Integralen und Ablei- vielen Bereichen, wie anomale Diffusion, and Applied Analysis«. tungen beliebiger (auch nicht ganzzah- Viskoelastizität, Regelungs- und Signal- Prof. Dr. Dumitru Baleanu Studierende gestalten Kalender 2009/10 Die Welt in Bild und Karte Mit dem TFH-Kalender »Die Welt in Bild und Karte« kann man für nur fünf Euro das ganze Jahr über die Welt erkunden. Die Herstellung des Kalenders hat im Fachbereich III Tradition seit im Jahr 1998 die erste Ausgabe erschien. Die Stu- dierenden im dritten Semester des Stu- diengangs Kartographie und seit 2006 auch die Studierenden des Studiengangs Geoinformation, erlernen die Grundla- gen der Bildbearbeitung und -reproduk- tion bei der Planung, Gestaltung und Herstellung eines frei wählbaren Motivs. Die Verwendung der eigenen Urlaubs- fotos oder die der Freunde und Bekann- ten schafft eine zusätzliche Motivation. Die Karten und Skizzen, die den Fotos den Raumbezug geben, repräsentieren dabei die spielerische Variante dieses Ausschnitt aus dem Kalender »Die Welt in Bild und Karte« abwechslungsreichen Berufs. Da im September die Einfarben-Bo- nik und Weiterverarbeitung des Fachbe- Dekanat des FB III, D 413 und im Labor genoffsetmaschine des Labors für kar- reichs VI. Der Kalender entstand unter bei Christian Brachlow, D 147. tographische Reproduktion ausrangiert der Leitung von Margit Rust und Prof. Prof. Dr. Ursula Ripke, Fachbereich III wurde, erfolgte der Druck nun erstmalig Dr. Ursula Ripke und ist erhältlich in der durch die Profis im Labor für Drucktech- Postverteilungsstelle der TFH Berlin, im
campus 11 TFH 1|09 Berlins beste Diplomarbeit: Tiburtius-Preis für TFH-Studenten Einen der begehrten Tiburtius-Preise für die besten Abschlussarbeiten an Berliner Hochschulen, bekam 2008 der TFH-Student Marc-Florian Wendland. Seine Diplomarbeit mit dem Titel »Informationsintegration in heterogen verteilten Datenbanken unter Verwen- dung einer XML-konfigurierbaren Inte- grationsschicht« hatte seine betreuende Professorin Dr. Petra Sauer, FB VI, vor- geschlagen. Prof. Dr. Sauer im Interview TFH PRESSE: Was ist das Besondere an Marc Wendlands Diplomarbeit? Prof. Dr. Sauer: Die Arbeit zeichnet sich in vielerlei Hinsicht als hervorragende Leis- tung aus. Marc-Florian Wendland geht Foto: Residenzfotograf mit seiner Diplomarbeit, sowohl was den Umfang, die Tiefe als auch die Gründlich- Doppelte Auszeichnung: auch am Hochschultag wurde Marc-Florian Wendland (Mitte) für seine heraus- ragende Diplomarbeit geehrt. Die Glückwünsche nahm er vom Vizepräsidenten der TFH Prof. Dr. Strauch keit und Sorgfalt betrifft, weit über das (rechts) und dem Dekan des FB VI Prof. Dr. René Görlich entgegen. hinaus, was normalerweise von einer Diplomarbeit erwartet werden kann. Es XML-basierten, kostengünstigen und Die Arbeit stellt sich damit einem hoch- werden systematisch leicht erweiterbaren Integrationssystems aktuellen und brisanten Themenbereich und kategoriensicher an. Kritisch stellte er konkurrierende der Informatik. Sie streift die Integration breite, hochaktuelle Technologien gegenüber und wählte die von IT-Systemen und konzentriert sich Gebiete der Daten- für den Anwendungsbereich optimale auf die Untersuchung von Möglichkeiten bankforschung um- aus. Viele der aufgetretenen Probleme der Konsolidierung von Daten eines An- rissen. Herr Wend- konnten nur mittels Austausch über wendungsgebietes, die in verschiedenen land arbeitet da- Mailing-Listen angepackt werden. Allein Datenbanken verteilt sind. bei nicht nur das dem großen Engagement und der Begeis- Diese Daten liegen zumeist in unter- gestellte Aufgaben- terung des Studierenden verknüpft mit schiedlichsten Datenmodellen und Betreuerin pensum ab, sondern hoher Kompetenz ist es zu verdanken, Datenquellen in Form heterogener Da- Prof. Dr. Sauer entwickelt viele dass ein komplexes und funktionsfähiges tenbankschemata vor. So wird vor allem eigene Ideen und setzt diese konstruk- Integrationssystem entstanden ist. das relationale und das XML-Datenmodell tiv und selbstständig um. Besondere Hervorzuheben ist neben der genialen für die Datenhaltung bzw. als Austausch- Würdigung verdient, dass Herr Wend- softwaretechnologischen Umsetzung die format verwendet. Besteht nun der land sich zu einem Zeitpunkt auf neue hervorragende Ausarbeitung des Text- Bedarf Daten aus heterogenen Daten- Technologien eingelassen hat, als dies teils, der sich durch eine klare Gliederung modellen oder Datenquellen zu integrie- nicht unbedingt allgemeiner Stand der und durch eine präzise sowie anschau- ren, sind zahlreiche Probleme zu lösen. Technik und vor allem nicht der Leh- liche Sprache auszeichnet und über An diesem Punkt setzen Integrations- re war, so beispielsweise die Themen viele, detailliert ausgearbeitete Dia- systeme an, die von der eigentlichen XML-Datenbanken und deren Daten- gramme und Grafiken verfügt. Datenverteilung abstrahieren. repräsentation, Abfrage- und Manipula- Herr Wendland hat eine hervorragende Isabelle Bareither tionssprachen und Validierungstech- Arbeit zu einem Gebiet der Datenbank- niken. Für die Implementierung wird mit forschung abgeliefert, von ihm und »» Die Diplomarbeit erschien als Buch der verwendeten Rich-Client-Platform seinem Thema wird man in Zukunft im im VDC Verlag Dr. Müller Eclipse RCP eine zukunftsweisende Tech- Zuge der Massendatenverarbeitung nologie genutzt und anwendungssicher sicher noch einiges hören. eingesetzt. Herr Wendland wandte dazu TFH Presse: Was war das Thema ein zusätzliches, in seiner Freizeit und der Arbeit? während des Diplombearbeitungszeit- Prof. Dr. Sauer: Ziel der Arbeit war die raumes erworbenes, breites Repertoire an Spezifikation und prototypische Imple- aktuellen Technologien und Techniken zur mentierung einer Integrationsschicht Realisierung eines objektorientierten, für heterogen verteilte Datenbestände.
12 campus TFH 1|09 Vielfalt zwischen Kunst und Technik Wenn ein Professor von Kristallisie- Maßstab 1:20 gebaut – inklusive einer ren spricht, geht es wahrscheinlich um Beuth-Halle zum Aufklappen. Es wurde Werkstoffkunde. Vielleicht aber auch um »gebrainstormt«, entworfen und gezeich- Kunst. Was Professoren und Mitarbeiter net. Doch nicht nur die Gestaltung kam in ihrer Freizeit machen, zeigt sich den zum Zug. Die Konstruktionen wurden Studierenden nur selten. Die Ausstel- unter Berücksichtigung der Brandschutz- lung »Vielfalt« gab eine Woche lang vorschriften geplant und mussten zum einen Einblick in die Freizeitbeschäf- Teil sogar statisch berechnet werden. Im tigungen von fünf TFH-Mitgliedern. Modell offenbarte sich dann, was reali- sierbar ist und wie die Entwürfe tatsäch- Zu sehen gab es Bilder, Skulpturen, lich wirken. »Die Studierenden sollen Fotos: Horn Aquarelle, Holzfiguren und großforma- die Herausforderung annehmen, eine tige Ölbilder. Die Realisierung der Aus- vielschichtige Inhalts- und Informations- Fischer, Ideea, ipoint, Neumann & Müller stellung übernahmen Studierende des vermittlung während des Studiums zu und RaumGro. Reinhard Horn, Fachbereich VIII, vierten Semesters des Studiengangs erproben«, so Prof. Kitzing. »In unserer Student Veranstaltungstechnik und -management Veranstaltungstechnik und -management Branche wird oft nach strikten Zeitvorga- im Rahmen des Fachs Veranstaltungs- ben und mit genau kalkuliertem Budget Die beteiligten TFH-Künstler: gestaltung bei Prof. Tina Kitzing. gearbeitet«, so eine der Studierenden, Gabriele Helbig-Thies, Qualitätssicherung »deswegen ist ein genaues Konzept und Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Kühne, FB VIII eine detaillierte Planung unerlässlich.« Prof. Dr.-Ing. Manfred Paasch, FB VIII Dipl.-Ing. Claudia Schneeweiss, FB II Außerdem treffen bei Events, sei es Prof. Dr.-Ing. Hans-Christian Walter FB I eine Ausstellung, ein Konzert, eine Mes- se oder ein Social Event oft ganz unter- »» Weitere Informationen unter: schiedliche Interessen aufeinander. Das www.veranstaltungsgestaltung.de TFH-Studium befähigt die zukünftigen Projektmanager, Gestalter, Ingenieure Die »Vielfalt«-Idee, die Realisierung der und technischen Leiter, stets einen Weg Ausstellung und die Kunstwerke, die Hoch hinaus: Die Höhe der Beuth Halle wurde zur zu finden, Kundenvorgaben zwischen phantastisch in Szene gesetzt wurden, Präsentation ausgenutzt und die Werke von den Kunst und Technik umzusetzen, auch kamen hervoragend an. Das zeigte sich Studierenden im »Kunstturm« platziert unrealistische Projekte zu verwirklichen nicht nur zur Ausstellungseröffnung, son- Zunächst galt es, ein individuelles und trotzdem realistisch zu kalkulieren. dern auch bei den positiven Kommenta- Konzept für die unterschiedlichen Wer- Dass sich der frühzeitige Kontakt zur ren der zahlreichen Besucher. Ein dickes ke zu finden. Neben Interviews mit den Branche lohnt, zeigt sich auch durch die Lob an alle Künstler, Studierende und Künstlern und 3D-Animationen wurde ein Unterstützung, die die Studierenden er- nicht zuletzt die Interpreten mit Wort und Modell der kompletten Ausstellung im hielten, unter anderem von den Firmen Musik zur Vernissage. Gratulation! JA Nach 50 Jahren wieder ein Berliner zum VDC-Vorsitzenden gewählt Die Vereinigung Deutscher Contact- bereich wurde er 1999 zum Professor für unabhängigen und linsenspezialisten (VDC) wählte in Jena Contact-Optik an der Technischen Fach- selbstbestimmten den TFH-Professor Dr. Manuel Fraatz hochschule Berlin berufen. Im Rahmen Berufsstand in der mit überwältigender Mehrheit zu ihrem der engen Zusammenarbeit zwischen Spitzengruppe in Eu- neuen Vorsitzenden. Damit steht 50 Jahre TFH und VDC hat er sich auch innerhalb ropa weiter zu ent- nach Gründung der VDC wieder ein Berli- der Vereinigung einen Namen gemacht wickeln. Die Haupt- ner an der Spitze dieser berufspolitisch und wurde 2oo2 erstmalig in den Vor- versammlung wählte Foto: privat besonders engagierten wissenschaftli- stand gewählt. Mehrere internationa- auch die TFH-Lehr- Prof. Dr. Manuel Fraatz chen Vereinigung. le VDC-Tagungen wurden unter seiner beauftragte Dipl.-AO Führung an der TFH organisiert. Diese (FH) Reya Manowski mit in den Vorstand. Die VDC ist mit etwa 1.000 Mitgliedern Leistungen wurden jetzt mit der Wahl Die Fachgruppe Augenoptik/Optomet- die zweitgrößte wissenschaftliche Ver- zum Vorsitzenden honoriert. rie der TFH freut sich über diesen Erfolg einigung der deutschen Augenoptik/ In seiner Antrittsrede unterstrich unserer Lehrkräfte und wünscht den Optometrie. Prof. Dr. Manuel Fraatz ist Prof. Dr. Fraatz, dass er mit der VDC beiden Berlinern im Vorstand für die Physiker und unterrichtet seit mehr als 15 engagiert den berufspolitischen Kurs nächsten drei Jahre viel Erfolg auf ihrem Jahren an der traditionsreichen Berliner seiner beiden Vorgänger Cagnolati und berufspolitisch anspruchsvollen Weg. Schule in der Fachgruppe Contact-Linsen. Lahme fortsetzen werde, um die deut- Prof. Dr. Peter Moest, Fachbereich VII Nach der Überführung in den Hochschul- sche Augenoptik/Optometrie zu einem
international 13 TFH 1|09 10 Jahre »Miet den Prof« Zum kleinen Jubiläum kam eine Anfrage aus Moskau 1999 fing alles an, als zehn Hochschul- lehrerinnen und -lehrer aus den drei Studiengängen am Fachbereich II (Mathematik – Physik – Chemie) be- schlossen, mit Fachvorträgen Schulen zu besuchen. Nach und nach folgten andere Studiengänge, als Erstes schlos- sen sich die Kollegen der Elektrotechnik und der Verfahrens- und Umwelttechnik an. 2008 beteiligten sich schließlich 18 Studiengänge mit insgesamt 50 ver- schiedenen Vorträgen. Entstanden ist so Fotos: Schwenk ein attraktives Angebot; mit Titeln wie »Alles im Fluss oder Land unter? – Die »Miet den Prof« nicht nur in Berlin: hier begeistert Prof. Dr. Kleinschrodt seine jungen Zuhörer in Moskau an der deutschen Schule. Sache mit dem Hochwasser«, oder »Wie platzt die Wurst, oder – warum werden insgesamt 120 Vorträge von den knapp Technischen Fachhochschule bestritten Currywurstverkäufer nicht arbeitslos?« 40 beteiligten Professorinnen und Pro- und zu mancher Klassenfahrt nach Berlin ist viel Spannendes dabei. fessoren gehalten. Ein Vortrag bedeutet gehört auch ein Besuch der TFH. rund vier Stunden Arbeitszeit, Vorbe- Die Aktion »Miet den Prof« hat sich Bis nach Moskau reitung und Fahrzeit eingerechnet. So zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Im November 2008 flogen Prof. Dr. Hans- haben im letzten Jahr die Kolleginnen Daher gilt der Dank allen Beteiligten, den Dieter Kleinschrodt und Prof. Dr. Angela und Kollegen zusammen ca. 60 Tage Vortragenden, dem Förderverein Beuth- Schwenk für vier Tage nach Moskau. Die ehrenamtlich für die TFH investiert. Spit- Gauß und der Christian-Peter-Beuth- Deutsche Schule hatte eingeladen, be- zenreiter waren diesmal Prof. Dr. Klingler Gesellschaft für ihre Unterstützung und zahlte den Flug und die Unterkunft in der aus der Lebensmitteltechnologie und nicht zuletzt Christoph König von der Deutschen Botschaft. Am Wochenende Prof. Dr. Schwenk aus der Mathematik Pressestelle, der über viele Jahre den war Zeit um Moskau zu besichtigen. mit je zehn Einsätzen. Vortragskatalog liebevoll gestaltet. Herr Spindler, auf dessen Initiative und Neue Vortragsangebote sind jederzeit Organisation die Reise basierte, und Weit über Berlin hinaus willkommen. Frau Hoffmann aus dem Kollegium der Die Broschüre »Miet den Prof« ist gefüllt Prof. Dr. Angela Schwenk, Fachbereich II Deutschen Schule führten die TFH-Mit- mit 50 Vorträgen und wird an alle Berli- glieder durch Moskau. Am Montag und ner Oberschulen versandt, die Internet- »» Wer Lust bekommen hat mitzu- Dienstag folgte dann ein dickes Vortrags- version des »Miet den Prof«-Programms machen, der wende sich bitte direkt an programm von insgesamt zwölf Vorträgen wirkt weltweit. Die Schulen fordern alle die Organisatorin Prof. Dr. Schwenk, für alle Klassenstufen. Kleinschrodt und Beteiligten nicht nur zu einzelnen Vorträ- E-Mail: schwenk@tfh-berlin.de Schwenk waren sehr beeindruckt von gen an. Die immer öfter an Schulen statt- Die Broschüre erhalten Interessierte der umwerfenden Gastfreundlichkeit, findenden mathematisch-naturwissen- auch in der Pressestelle der TFH dem engagierten Kollegium, welches schaftlichen Projekttage werden manch- www.tfh-berlin.de/mietprof sich auch in der angenehmen Atmosphä- mal sogar zu wesentlichen Teilen von der re der Schule widerspiegelte. Die Schulleiterin Frau von Berg möch- te den Kontakt zur TFH im nächsten Jahr fortsetzen und weitere Kollegeninnen und Kollegen der TFH einladen. Die Ober- stufe der Deutschen Schule in Moskau wird im Frühjahr 2009 eine Klassenfahrt nach Berlin durchführen, die der Orien- tierung über Studienmöglichkeiten die- nen soll. Hierzu ist nun ein Besuch der TFH fest eingeplant. Erfolgsgeschichte Das Angebot »Miet den Prof« ist stark nachgefragt. Während es 1999 noch Nach »Schulschluss« gab es für die Berliner dann typische Eindrücke aus Moskau zwölf Buchungen waren, wurden 2008
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