OHM-Journal WS 2010|11 - TH Nürnberg
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OHM-Journal WS 2010|11 Aus dem Inhalt Seite 14: Schnell durchstarten am OHM: Tolle Angebote für den letzten G9-Jahrgang Seite 28: Von Kronjuwelen und anderen schönen Dingen: 46 Diplom-Designer/innen zeigten ihre Abschluss- arbeiten Seite 32: Ingenieure mit Medizinwissen: Der neue Bachelor- studiengang Medizin- technik stellt sich vor Titelthema ab Seite 6: »Das OHM wächst«
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Inhalt Das Titelbild zeigt, wie ein Teil Seite 14: Seite 28: Seite 32: einer neuen Lüftungsanlage auf Schnell durchstarten am OHM: Von Kronjuwelen und anderen Ingenieure mit Medizinwissen: Der das Dach des B-Baus gehoben Tolle Angebote für den letzten schönen Dingen: 46 Diplom-Designer/ neue Bachelorstudiengang Medizin- wird. G9-Jahrgang innen zeigten ihre Abschlussarbeiten technik stellt sich vor OHM-Journal WS 2010/11 4 VORWORT Sozialwissenschaften TITELTHEMA 36 Kinder in der virtuellen Welt Fachtagung „Kids online“ thematisierte die Vor- und Nachteile Impressum 6 Räumlicher Ausbau und Bestandsentwicklung Herausgeber: Interview mit Hochschulpräsident 38 Morgens Bauen – abends Backen Der Präsident der Prof. Dr. Michael Braun Lehmbau für angehende Sozialpädagoginnen und -pädagogen Georg-Simon-Ohm-Hochschule für angewandte Wissenschaften – 12 Campus in der Oberpfalz geplant HOCHSCHULINSTITUTE Fachhochschule Nürnberg Immer mehr Einrichtungen des OHM siedeln sich in Keßlerplatz 12 Neumarkt an Georg-Simon-Ohm Management-Institut (GSO-MI) 90489 Nürnberg 40 Neu im Wintersemester: Berufsbegleitend BWL HOCHSCHULE studieren Das OHM bietet als erste staatliche Hochschule in Bayern www.ohm-hochschule.de 14 Schnell durchstarten am OHM einen berufsbegleitenden Bachelorstudiengang an presse@ohm-hochschule.de Tolle Angebote für den letzten G9-Jahrgang 16 Das OHM macht… Qualität INTERNATIONALES mit Unterstützung Hochschulweites Qualitätsmanagement-System 41 Königliche Gründung auf historischem Boden des Bundes der Freunde wird eingeführt Deutsch-Jordanische Hochschule kooperiert mit der Fakultät der Georg-Simon-Ohm- Hochschule Nürnberg e.V. 18 Aufwind für Existenzgründungen Betriebswirtschaft Beim Wettbewerb „innovation check“ gab es 42 Zu Gast bei Freunden Redaktion: interessante Ideen und Geldpreise Internationale Studierende knüpfen Kontakte zu Familien Doris Keßler (DK) 20 Vorsicht Fettnäpfchen! und umgekehrt Elke Zapf M.A. (ez) Sigrid Lindstadt Der Kurs „Interkulturelle Kompetenz“ schult die Sensibilität 44 Letzter Check vor der Auswanderung Presse- und Sophie Kulke als Sozialarbeiterin in der Karibik Hochschulkommunikation FAKULTÄTEN (KOM) Allgemeinwissenschaften MENSCHEN mit Unterstützung von Studierenden aus dem Studiengang Technik- 22 Das KZ vor der Haustüre 46 Gestern OHM – und jetzt? Teil 14: journalismus Eine Vorlesung von Christoph Maier Interview mit Dipl.-Betriebswirtin Regine Fischer Betriebswirtschaft 48 Neuberufungen Grafikdesign: 24 Kürzere Wege für das Bier Armin Krohne Dipl.-Designer (FH) Logistik-Projekt in der Nürnberger Altstadt startet SERVICE im Januar 52 Der Computer ist immer dabei Anzeigenverwaltung: 26 Von Nürnberg nach Taipeh Georg-Simon-Ohm-Hochschule In vielen Studiengängen existieren webbasierte Lehrangebote Studentin des OHM nahm an UN-Simulation in Taiwan teil Nürnberg 54 Karrierekick Kind Keßlerplatz 12 27 Nachhaltigkeit wird großgeschrieben women++: Das neue Qualifizierungsprogramm 90489 Nürnberg Im Vergleich ist die Fakultät BW ganz vorne dran des Frauenbüros Pia Schröder Telefon: 09 11/58 80-40 98 Design 55 Individuelle Abschlussarbeitsberatung Telefax: 09 11/58 80-82 22 28 Von Kronjuwelen und anderen Eine perfekt auf das Thema zugeschnittene, kostenlose Hilfe schönen Dingen für den Bachelor- oder Masterabschluss Druck: 46 Diplom-Designer/innen zeigten ihre Abschlussarbeiten Druckerei und Verlag E. Meyer GmbH 30 Die Nürnberger Nachfolge-Prozesse KURZNACHRICHTEN Rudolf-Diesel-Straße 10 im Cast-Format 56 Interessantes in Kürze 91413 Neustadt a. d. Aisch Design-Studierende gestalten ausstellungsbegleitende Medienangebote VERANSTALTUNGEN Auflage: 6.000 Exemplare Elektrotechnik Feinwerktechnik 60 (Auch) Eine Frage der Biologie? Informationstechnik Vortrag über Verhaltensunterschiede zwischen Jungen und Nicht oder mit vollem Namen 32 Ingenieure mit Medizinwissen Mädchen gekennzeichnete Artikel geben Der neue Bachelorstudiengang Medizintechnik nicht zwingend die Meinung der stellt sich vor Redaktion wieder. Nachdruck von Informatik Beiträgen (nur vollständig mit Quellen angaben und gegen Belegexemplar) 34 Eine Fakultät wird „grün“ ist nach Absprache möglich. Seminar inspiriert zur Energie- und Kosteneinsparung am Campus Hohfederstraße 3
V O RWORT Foto: Thomas Beyerlein N ein, dieser Beitrag ist nicht von Studierenden des Studiengangs Technik- journalismus geschrieben. Das Zeichen Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sagen aus, dass die Nachfrage nach Absolventinnen und oben rechts sollte mich nur daran erinnern, Absolventen unserer Hochschulart inner- dass ich Sie, liebe Leserinnen und Leser halb der nächsten zehn Jahre deutlich des OHM-Journals, auf etwas Neues hin- stärker steigen wird als die Nachfrage weisen wollte. In diesem Heft erscheinen, nach Personen mit anderen Abschlüssen. derart gekennzeichnet, erstmals Artikel Das haben auch die Studieninteressierten unserer eigenen Nachwuchsjournalisten. bemerkt. Die Georg-Simon-Ohm-Hoch- Den Studiengang gibt es jetzt ein Jahr schule verzeichnet in diesem Jahr mit ei- und die Autoren sind gerade einmal im Hinter den nüchternen Daten steckt ein ner Zunahme von 18 % die größte Steige- 3. Semester. Ich freue mich sehr, dass sie ihr planmäßiges, genauer gesagt sogar rung der Studienanfängerzahlen innerhalb Debut in unserer Hauszeitschrift geben. ein überplanmäßiges Wachstum, aber eines Jahres. Größe allein ist keine Qualität. Wachs- Im Wintersemester 2010/2011 sind mehr tum ist Chance, aber Wachstum muss Das darf nicht als Bedrohung emp- Studierende an unserer Hochschule ein- aktiv, verantwortungsvoll, kreativ und funden werden, sondern als histo- geschrieben als je zuvor. Zum Vergleich: entschlossen gestaltet werden, um rische Chance, denn bis zum Jahr Vor zehn Jahren hatten wir 7.218 Stu- nachhaltige und gleichzeitig anpassungs- 2014 braucht Deutschland nach dierende in 19 Studiengängen und an drei fähige Strukturen zu schaffen. Das ist das einer Untersuchung des Instituts der Standortbereichen. Jetzt sind 9.755 Stu- Ziel, daran arbeiten wir. Zugegeben, der deutschen Wirtschaft insgesamt knapp dierende in 45 Studiengängen am OHM Ausbau der personellen, sächlichen und 1,3 Millionen Hochschulabsolventinnen immatrikuliert, das sich heute auf acht räumlichen Ressourcen verläuft nicht und -absolventen, davon etwas mehr als Standorte in Nürnberg und vier weitere ganz synchron und nicht alles verläuft so die Hälfte für die Altersnachfolge und den außerhalb der Stadt erstreckt. Die Sym- schnell wie wir es gerne hätten. anderen Teil für den Expansionsbedarf. bolik dieser geographischen Ausdehnung Besondere Engpässe wird es in den Inge- ist übrigens durchaus erwünscht, denn Hinter den Zahlen verbergen sich auch nieur- und Naturwissenschaften geben. auch unsere Bedeutung für Stadt und große innere Veränderungen, die wir in Region ist in vielfacher Hinsicht gestie- ihren unterschiedlichen Facetten immer Auf 1.000 erwerbstätige Ingenieurinnen gen. Dass wir gegenüber dem Vorjahr wieder hier im OHM-Journal beschrieben und Ingenieure kamen im Jahr 2007 hier- über 20 % Prozent mehr Studienbewer- haben und die, wie ich weiß, sehr viele zulande nur 35 neue Hochschulabschlüs- ber hatten, kann auch nicht nur an der von Ihnen aufmerksam begleitet haben: se der Ingenieurwissenschaften. Das demographisch bedingten Zunahme lie- Bologna-Prozess, Ausweitung der For- macht ausgerechnet den Hochtechno- gen, sondern mag durchaus auf eine schungsaktivitäten, Betonung der Inter- logiestandort Deutschland zum Schluss- größere öffentliche Wahrnehmung der disziplinarität sowie interne, lokale, regi- licht in Europa: Tschechien zählte in dieser Hochschule und ihrer Aktivitäten zurück- onale und internationale Vernetzung, um Verhältnisbetrachtung sechsmal so viele, zuführen sein. nur einige Themen zu nennen. Auch die- Finnland dreimal so viele und Frankreich ses Heft zeigt Ihnen in vielen Beispielen, immerhin noch doppelt so viele Absol- wie lebendig, aktiv und dynamisch diese ventinnen und Absolventen. Wir dürfen Hochschule im Kleinen wie im Großen ist. nicht nachlassen, für diese Disziplinen zu werben und ihren Reiz, ihre Inhalte und Äußeres Zeichen ist die intensive Bau- ihre Bedeutung für unseren Wohlstand zu tätigkeit, deren Systematik nach außen kommunizieren. Unsere Technikjourna- hin zugegebenermaßen nicht immer klar listen haben also noch viel zu tun. ersichtlich ist. Wir haben uns deshalb entschlossen, sie zum Titelthema dieses OHM-Journals zu machen, wissend, dass diese Darstellung nur eine Momentauf- nahme sein kann, denn Pläne und Ideen haben wir noch jede Menge… und die Prof. Dr. Michael Braun werden wir auch brauchen. Präsident 4 OHM-Journal WS 2010/11
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T ITELTHEMA „D as O H M wächst“ wächst Räumlicher Ausbau und Fotos: Petra Simon Bestandsentwicklung Interview mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Michael Braun „ Herr Prof. Dr. Braun, zu Beginn des Wintersemesters kann man eine rege Bautätigkeit auf dem Campus der Ohm-Hochschule beobachten. Hat das schon etwas mit dem doppelten Abiturjahr- gang zu tun? “ Das, was man am Keßlerplatz sehen kann, sind nach der Fertigstellung des westlichen Bauabschnitts nun die Arbeiten zur Sanierung des östlichen Teils unseres A-Baus. Das Gebäude ist ja im Kern über 100 Jahre alt und es ist klar, dass so ein Vorhaben immer An der Ohm-Hochschule werden derzeit Bau- maßnahmen für 60 Millionen Euro projektiert, wieder unliebsame Überraschungen davon 9,2 Millionen für das laufende Jahr für uns bereit hält. Trotzdem kommen 2010. Die Mittel dafür stammen teilweise aus wir im Rahmen des 2006 überarbei- dem Konjunkturpaket II. teten und stark gestrafften Bauzeiten- plans gut voran. Der sieht vor, dass wir das Gebäude auf den heutigen Stand der Technik bringen und zum Winter- semester 2011/2012 wieder vollstän- dig in Betrieb nehmen. Gegenüber im B-Bau werden die Hörsäle saniert. Dafür setzen wir Mittel aus dem so genannten Konjunkturpaket II ein, aus dem wir auch einige Maßnahmen zur energetischen Sanierung in der Was- sertorstraße finanzieren. Die sind von außen weniger sichtbar, helfen uns aber, unsere doch beträchtlichen Be- Der Austausch von Lüftungsanlagen – hier wirtschaftungskosten zu senken auf dem Dach des B-Baus am Keßlerplatz – gehört zu den lange fälligen Sanierungs- Diesen Teil unserer vielen großen und maßnahmen. kleinen Baumaßmahmen nennen wir Bestandsentwicklung. Sie haben erst einmal nichts mit dem demographi- schen Zuwachs aufgrund der gebur- tenstarken Jahrgänge oder mit dem doppelten Abiturjahrgang zu tun. 6 OHM-Journal WS 2010/11
TI TELT HEMA „ Welche Flächen werden dann wirklich zusätzlich geschaffen? “ Der Ministerrat hat uns 7.000 m2 zusätz- liche so genannte Hauptnutzfläche zu- gestanden. Das entspricht am Schluss mehr als 10.000 m2 vorhandener Flä- che. Wir haben im Gegenzug zugesagt, bis zum Jahr 2012 und im Vergleich zum Referenzjahr 2005 1.812 zusätzli- che Studienplätze einzurichten. Ein Teil der Räume wurde bereits durch den Umbau und die langfristige Anmietung des Nord-Gebäudes in der Hohfeder- straße 40, direkt neben der Informatik, realisiert. Der deutlich größere Teil soll durch einen so genannten Bestellbau in die Bahnhofstraße kommen. Die Detail- planungen dazu sind weitgehend abge- schlossen. Bestellbau bedeutet, dass ein Investor, der über eine europaweite Ausschrei- bung aus insgesamt fünf Bewerbern gefunden wurde, nach unseren Vorga- ben und im Rahmen der verfügbaren Mittel ein Gebäude errichtet und an den Freistaat vermietet. Dieses Vorgehen war bisher im Hochschulbereich unüb- lich und erforderte schon im Vorfeld viel Hier kann in Kleingruppen konzentriert gearbeitet werden: Die neue Lerninsel wertet das Abstimmung zwischen drei Ministerien, Foyer im Talgeschoss der Bahnhofstraße auf und bietet rund 30 Studierenden Platz, sich der Hochschule und der Immobilienver- auszutauschen und auf Lehrveranstaltungen vorzubereiten. waltung des Freistaats. Dennoch denke ich, werden wir, wenn alles klappt, am Schluss schneller bauen können als im traditionellen staatlichen Hochbau. 20.000 18.000 16.000 14.000 „ 12.000 10.000 8.000 6.000 Diesen Teil 4.000 2.000 unserer vielen 0 großen und kleinen 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Baumaßmahmen Die Grafik zeigt die Steigerung der Studienanfängerzahlen in Bayern bezogen auf das Jahr 2005. Die Spitze in den Jahren 2011/12 hängt natürlich mit dem doppelten Abiturjahrgang zusammen, der durch nennen wir die Schulzeitverkürzung von 13 auf zwölf Jahre zustande kommt. Man sieht, dass auch noch im Jahr 2020 Bestands- “ deutlich mehr Studierende an die bayerischen Hochschulen strömen werden. Quelle: CHE Consult entwicklung. OHM-Journal WS 2010/11 7
Quelle: Staatliches Hochbauamt Erlangen-Nürnberg T ITELTHEMA „D as O H M wächst“ wächst „ Welche Fakultäten werden dort einziehen? “ Im Moment ist geplant, die komplette So sah der A-Bau um 1964 aus. und vergleichsweise mobile Fakultät Ar- chitektur sowie Teile der Fakultäten Be- Foto: Wolfgang Feige triebswirtschaft, Sozialwissenschaften sowie Elektro-, Feinwerk- und Informa- tionstechnik (efi) dort unterzubringen. In diesen drei Fakultäten haben wir ja enor- me Zuwächse. Das Vorgehen hat aber vor allem logistische Gründe. Dadurch können wir andere Fakultäten wie z. B. Bauingenieurwesen sowie Maschinen- bau und Versorgungstechnik räumlich zusammenhalten und ihnen trotzdem etwas mehr Fläche für zusätzliche Stu- dierende bereitstellen. „ An der Ostseite des A-Baus am Keßlerplatz Foto: Staatliches Hochbauamt Erlangen-Nürnberg In diesen drei ist die neue Fassade schon länger zu sehen, die westliche Hälfte ist noch Baustelle. Fakultäten haben wir ja enorme Zuwächse. “ Der A-Bau Der 120 m lange „A-Bau“ am Keßlerplatz bildet den nördlichen Rand und das städtebauliche Rückgrat des OHM-Stammgeländes. Das von außen einheitliche Erscheinungsbild täuscht, es handelt sich um ein Konglomerat aus im Raumnot Laufe der Jahre aneinandergefügten Bau- und Haustechnik wurden und werden in mehreren Das OHM platzt aus allen Nähten: teilen, deren Kern bis ins Jahr 1890 zu- Bauabschnitten erneuert. In den Räumen, die zur Durch die stetig steigenden Einschreibezah- rückreicht. Das Gebäude wurde mehrfach Wollentorstraße liegen, wird zur Ausblendung des len und neue Hochschuleinrichtungen müs- umgebaut, im Krieg beschädigt und wie- Verkehrslärms eine Be- und Entlüftung eingebaut. sen immer mehr Gebäude angemietet wer- der hergerichtet. Die letzten Maßnahmen Die betroffenen Fakultäten und Einrichtungen der den. Personalabteilung, Hochschulservice für erfolgten zwischen 1950 und 1970, als Hochschule müssen teilweise in andere Gebäude Familien und Kinderkrippe sind am Laufer- auch die komplette neogotische Fassade umziehen. Nach der Fertigstellung 2011 wird das torgraben 8 untergebracht, in der Badstraße des Mittelteils abgeschlagen wurde. Gebäude von den Fakultäten Maschinenbau und befindet sich das 3D-Visualisierungszentrum Nun kann für rund 17,4 Millionen Versorgungstechnik, Elektrotechnik Feinwerktech- und in Schwabach-Rednitzhembach laufen Euro gründlich modernisiert werden. Das nik Informationstechnik (efi), Allgemeinwissen- bereits Projekte aus der angewandten For- Gebäude ist teilweise eingerüstet. Fassa- schaften sowie der Abteilung Technik und Facility schung und Entwicklung. den, Innenbereiche, Energieversorgung Management genutzt. 8 OHM-Journal WS 2010/11
Außen grau, innen bunt: Die Gebäude in der Hohfederstraße 40 gehörten Foto: Petra Simon früher zur Firma Noris Weinbrand. Inner- halb von zwei Jahren wurden sie – nach aufwändigem Um- und Ausbau – von der Ohm-Hochschule bezogen. Bild unten: Auf diesem zentral gelege- nen Areal an der Kreuzung Bahnhofstraße/ Dürrenhof- Foto: Markus Fiegen straße soll ein fünfstöckiger Neubau ent- stehen. Rechts ist das Gebäude der Fakultäten Foto: Petra Simon Betriebswirt- schaft und Sozialwissen- schaften zu erkennen. Foto: Wolfgang Feige Der OHM-Campus liegt in der Nürnberger Innenstadt und ist mit öffentlichen Verkehrs- mitteln gut zu erreichen. Ganz in der Nähe befindet sich der neu entstehende Bestellbau in der Bahnhofstraße (hellblaue Markierung). Farbe trifft Forschung In das Informatik-Gebäude in der Hoh- Architektur – Eine Fakultät im Umbruch federstraße 40 ist Farbe eingezogen. Seit dem Weil die Sanierungsarbeiten im B-Gebäude ein sehr knappes Zeitkorsett hatten und Sommersemester befinden sich fünf großforma- nicht alle Räume bei Semesterbeginn zur Verfügung standen, musste im Oktober die komplet- tige Bilder im Treppenhaus, die mit kritischer Auf- te Fakultät für zwei Wochen nach Venedig „auswandern“: Mit allen Dozentinnen und Dozenten merksamkeit betrachtet und interpretiert werden und ausgewiesenen Venedig-Spezialisten vor Ort lernten und arbeiteten rund 350 Studie- sollen. Sie stammen von den Studenten Markus rende, davon 105 Bachelor-Erstsemester und 20 Master-Erstsemester in der Lagunenstadt. Fiegen, Sebastian Franz und Bastian Heinz aus der Der intensive und aktive Besuch der Architektur-Biennale gehörte als Veranstaltung im Modul Fakultät Design. „Architekturtheorie“ ebenso zum Programm wie Übungen zur Bau-und Kunstgeschichte und Ob Vorlesungssaal, Labor, Cafeteria, Se- zum freien Zeichen. Die Masterstudierenden übten im Modul „Theorie“ beispielsweise die gra- kretariat oder Serverraum, die Studierenden der fische Notation im städtischen Umfeld. Die Lehrveranstaltungen in der Lagunenstadt sicherten Informatik sind bestens für ihren Alltag gerüstet. in der Regel jedem Studierenden sechs Leistungspunkte im Rahmen seiner Studienarbeiten. Zu diesen wohlbekannten, eher nüchternen Plät- Ende 2011 soll die Fakultät in den neu errichteten Bestellbau in der Bahnhofstraße zen kommen nun fünf Werke der Fakultät Design einziehen. Hier kann sie zwei große Hörsäle nutzen und verfügt über ausreichend studentische hinzu: Farbe trifft Forschung. Auf fünf Stockwerken Arbeitsplätze, Übungsräume und Präsentationsmöglichkeiten. Es ist außerdem eine galerieähn- zeigen bunte, über zwei Meter großen Leinwände liche Ausstellungsfläche an prominenter Stelle im Erdgeschoss vorgesehen. „Hier könnte sich Teile der Informatikgeschichte, frei interpretiert. ein neuer Treffpunkt für Architektinnen und Architekten der Region mit der Fakultät im Rahmen Die Werke sind erfinderisch, locker, spritzig, un- von Vortragsveranstaltungen, Symposien und Ausstellungen etablieren“, prophezeit Dekan Prof. terhaltsam und bieten hoffentlich eine anregende Hubert Kress. Die Studierenden planen im Rahmen ihrer Vertiefungsmöglichkeiten im Winterse- Atmosphäre für ein inspirierendes Studium. mester mit Prof. Florian Fischer die Gestaltung der neuen Räume. OHM-Journal WS 2010/11 9
T ITELTHEMA „D as O H M wächst“ wächst Foto: Staatliches Hochbauamt Erlangen-Nürnberg „ Wie wird sich die bauliche Situation an der Hochschule mittelfristig entwickeln? Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf und wie soll Dieses Modell zeigt, wo genau auf dem Campus Keßlerplatz das neue Informationszentrum eigentlich der Campus in zehn “ entstehen wird. Bis dahin muss der C-Bau, der derzeit wegen der laufenden Sanierungsarbei- Jahren aussehen? ten als Ausweichquartier genutzt wird, abgerissen werden. Wir verfolgen neben dem aufwändigen räumlichen Ausbau der Hochschule Noch Zukunftsmusik: Die immer geöffnete zentrale selbstverständlich weiter konsequent Know-how-Stelle die Bestandsentwicklung. Dazu gehören Im Zentrum des Hochschul-Campus am Keßlerplatz, auf der Fläche des jetzt noch neben etlichen kleinen drei große Vorha- als Ausweichquartier genutzten C-Baus, soll das so genannte Informationszentrum entste- ben: Der Abriss der „alten Chemie“ und hen. Es vereint die Dienstleistungen von Bibliothek und Rechenzentrum und einem Service- die Errichtung eines Informationszent- Point in synergetischem Zusammenspiel unter einem Dach und bildet eine zentrale Anlauf- rums, das später einmal Bibliothek und stelle für Studierende, Besucherinnen und Besucher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rechenzentrum in einem neuen, syner- Eine zeitgemäße technische Ausstattung, eine innovative IT-Infrastruktur, der Me- getischen Konzept beherbergen soll. dienbestand der Hochschule und ein auf individuelle Bedürfnisse abgestimmtes Angebot an Arbeitsplätzen, ergänzt durch professionelle Beratung und umfassende Dienstleistungen, Die „Villen“ genannten Altgebäude am kennzeichnen den Service für Studierende und Lehrende. Sie werden sowohl bei der Nut- Prinzregentenufer sind baufällig und zung vieler IT-Services (z. B. Online-Selbstbedienungsfunktionen, Wireless LAN), moderner müssen so schnell wie möglich komplett Lehr- und Lernmittel (elektronische und konventionelle Medien, Laptop) und Lehrformen saniert werden. Schließlich soll die Infor- (Vorlesung im Internet) als auch bei der Organisation des Studiums unterstützt. Die öffentli- matik durch einen Neubau wieder näher chen Bereiche sind rund um die Uhr zugänglich, Leihvorgänge und Bücherrückgabe sind an an die anderen Fakultäten heranrücken. automatisierten Terminals jederzeit möglich. Dafür haben wir die letzte freie Fläche, Im Zusammenspiel von Bibliothek, Rechenzentrum und Service-Point entsteht ein den Parkplatz vor der Fakultät Design, leistungsfähiges und benutzerfreundliches Dienstleistungszentrum. reserviert. Für das Informationszentrum sind zehn Millionen Euro aus dem BayernFIT-Pro- gramm der Staatsregierung reserviert. Diese Privatisierungsmittel, die eigentlich für den Ja, und mit dem Wissenschaftsminis- Bau des Transrapid vorgesehen waren, fließen in Spitzentechnologie in ganz Bayern. Für terium sind wir bereits im Gespräch für den Baubeginn ist das Jahr 2013 angepeilt. Allerdings muss der Bauantrag bis dahin noch einen so genannten Forschungsbau für abgespeckt werden: 18,5 Millionen darf der fünf Stockwerke hohe Bau maximal kosten. das POF-AC. Außerdem sind wir mit der Die Bauzeit für das Projekt wird einschließlich Inbetriebnahme auf ungefähr zwei Jahre und Nachbaruniversität und den Fraunhofer- neun Monate geschätzt. Gunthild Kilchert/DK Instituten am Energie Campus Nürnberg beteiligt, für den die Standortentschei- dung demnächst fallen wird. Foto: Wolfgang Feige Am liebsten hätten wir natürlich alles noch in diesem Jahrzehnt realisiert. Dass es aber angesichts des aktuellen Zu- stands der öffentlichen Haushalte nicht „ so ganz einfach werden wird, können Sie sich vorstellen. Aber wir sind optimis- tisch, wie immer. Es wären wirklich gute Investitionen – nicht nur für uns, sondern Am liebsten auch für die Entwicklung von Stadt und Region. Energetisch und baustatisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit: Die alten „Villen“ hätten wir natürlich mit Hochschuleinrichtungen am Prinz- Unsere Absolventinnen und Absolventen regentenufer müssen dringend saniert alles noch in sind schließlich gesuchte Leute, und un- werden. sere angewandte Forschung gehört seit diesem Jahrzehnt “ Jahren zu den TOP 10 in Deutschland. realisiert. 10 OHM-Journal WS 2010/11
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T ITELTHEMA „D as O H M wächst“ wächst Campus in der Oberpfalz geplant Immer mehr Einrichtungen des OHM siedeln sich in Neumarkt an Was hat Neumarkt, was andere Städte nicht haben? Beipielswei- se eine sehr niedrige Pro-Kopf- Verschuldung von knapp 19 Euro pro Einwohner und den niedrigsten Gewerbesteuer-Hebesatz der Großen Kreisstädte in Bayern. Die glänzende finanzielle Lage der 40.000-Einwohner-Stadt in der westlichen Oberpfalz beruht auf einem gesunden Branchen-Mix von global und lokal agierenden Unternehmen, wobei sich viele noch in Familienbesitz befinden. Foto: Doris Keßler Allerdings gibt es, wie Standort- Das Team des Umweltinstituts vor dem analysen zeigen, noch zu wenig Institutseingang in der Ingolstädter Arbeitsplätze für Akademiker/ Straße: Prof. Dr. Werner Wild, innen. Ein zukunftsweisender Weg, Dipl.-Ing. (FH), Hans-Christian Fackler, M. Eng. Dipl.-Ing. (FH), Magnus Schober, den die Stadtspitze beschreitet, Prof. Dr. Eberhard Aust (Institutsleiter), ist die massive Förderung von Dipl-Chem. Dagmar Williams, Dipl.-Ing. Ansiedlungen der Georg-Simon- (FH), Andreas Blosl, Christine Meinhardt, Prof. Dr. Wolfram Stephan (von links). Ohm-Hochschule. In den nächsten D Jahren soll ein ganzer Campus in der Oberpfalz entstehen. neumarkt_logo.indd 1 17.02.2009 10:02:03 Uhr Umweltinstitut ie Stadt will sich als Wissen- weltinstitut der Ohm-Hochschule residiert Das Umweltinstitut Neumarkt ist das schaftsstandort profilieren. „Eine Au- seit 2009 im selben Gebäudekomplex wie Kompetenzzentrum für Umwelttechnik ßenstelle des OHM ist uns etwas Wert“, das Maybach-Museum für historische der Ohm-Hochschule. Über so genann- erklärt dazu der Leitende Verwaltungsdi- Maybach-Fahrzeuge im Süden der Stadt. te Leuchtturmprojekte sollen neu ent- rektor Josef Graf. „Wir können preisgüns- Es bringt mit Firmen aus Region und Stadt wickelte Technologien veranschaulicht tige Flächen bereitstellen und leisten eine Neumarkt Entwicklungsvorhaben auf dem und Firmen bei der Umsetzung unter- erhebliche Kofinanzierung bei Personal- Gebiet der Abwassertechnik, dem Einsatz stützt werden. Beispielsweise wird an „ und Sachmitteln.“ Kennzeichnend für die- und Einsparen von Energie und anderen der Rückgewinnung von Wärme aus sen Ansatz ist das Themen im Bereich Abwasser gearbeitet. Das von der EU Zusammenspiel von Eine Außenstelle Umwelttechnik vo- geförderte Institut bringt für unter- Politik, Wissenschaft des OHM ist uns ran. Die Firma Ba- schiedliche Projekte die beteiligten und Wirtschaft. Im Jahr 2008 entstand etwas Wert. “ varian Optics, 2010 von drei Absolventen der Studienschwerpunkt Gesundheits- des Studiengangs Feinwerktechnik ge- ökonomie, der in einem eigens errichte- gründet, hat Büroräume im teilweise leer Entwicklungspartner der Technologien, ihre Nutzer und die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Hochschule zusam- men. Durch seine Lage in der Stadt ten Studienzentrum am Klinikum unter- stehenden ehemaligen Delphi-Gebäude Neumarkt und damit im Zentrum des gebracht wurde. Er wird von der Fakultät in der Eggenstraße bezogen. Sie bietet Landkreises Neumarkt bietet es seine Betriebswirtschaft in Zusammenarbeit mit Dienstleistungen aus dem Bereich der Kompetenz bewusst vor Ort an, um dem Klinikum Neumarkt betrieben. Die technischen Optik an, außerdem Systeme eine enge und kooperative Zusam- dazugehörige Stiftungsprofessur finan- für die Faserbeleuchtung und den Sollek- menarbeit mit Firmen aus der Region zieren die Bionorica AG, die Neumarkter tor, der über polymeroptische Fasern zu ermöglichen. Lammsbräu und die Sparkasse Neumarkt Tageslicht in fensterlose Räume leitet. in der Oberpfalz – Parsberg. Das neue Um- DK 12 OHM-Journal WS 2010/11
TI TELT HEMA Foto: Neumarkter Tagblatt Foto: Kathrin Koschitzki Neubau des Studienzentrums am Klinikum Neumarkt, in dem auch die Krankenpflegeschule untergebracht ist. Gesundheitsökonomie Hier residiert die neu gegründete Seit dem Wintersemester 2008/2009 BavarianOptics. können Studierende der Betriebswirt- Quelle: Luftbild-Service schaft am OHM den Studienschwerpunkt Gesundheitsökonomie wählen. Zurzeit BavarianOptics sind 71 Frauen und Männer dort einge- schrieben. Sie besuchen Lehrveranstal- Die Stadt Neumarkt hat in dem ehemali- tungen in Neumarkt und Nürnberg. In der gen Firmengebäude des Autozulieferers Gesundheitsökonomie bekommen sie Delphi mehreren neuen Unternehmen die Grundlagen für eine berufliche Zu- die Möglichkeit gegeben, Fuß zu fas- kunft im Gesundheitsmarkt. Eine Erwei- sen. Eines davon ist die BavarianOp- terung des Lehrangebots im 2009 fertig tics GmbH, eine Neugründung von drei gestellten Studienzentrum mit weiteren OHM-Absolventen. Die freuen sich da- gesundheitswissenschaftlichen Studien- rüber, dass die Stadt Neumarkt nicht gängen ist geplant. nur Räume, sondern auch eine hoch- wertige Ausstattung bereitgestellt hat. www.bavarianoptics.de OHM-Journal WS 2010/11 13
H ochschule Schnell durchstarten am OHM Tolle Angebote für den letzten G9-Jahrgang zintechnik ein so genanntes Vorsemester Foto: Elke Zapf angeboten. Dort haben die Abiturient/innen die Möglichkeit, sich für ihr späteres Studi- um zu qualifizieren und bis zu 21 Leistungs- punkte zu erwerben, die dann anerkannt werden können. Ihre Bewerbung am OHM wird bevorzugt berücksichtigt und der Start Thomas im Wintersemester so erleichtert. Wer sich Halota und für diese Variante entscheidet, muss keine Regina Fleischer Studienbeiträge bezahlen und unterliegt im machen gerade Sommersemester keinen Zulassungsbe- ihr Abitur im schränkungen. letzten G9- Jahrgang und wollen danach Das Orientierungssemester am OHM durch- Wer sich noch nicht für einen konkreten Stu- starten. diengang entscheiden möchte, ist im inter- disziplinären Orientierungssemester gut auf- Das Jahr 2011 ist für bayerische Abiturientinnen und Abiturienten ein ganz gehoben. Hier gibt es spezielle Vorlesungen besonderes: Der so genannte „doppelte Abijahrgang“ verlässt die Gymnasien aus vielen Disziplinen – von den Grundlagen und strömt an die Hochschulen und Universitäten. Der letzte G9-Jahrgang mit der Betriebswirtschaft über den Englischkurs dem Abi nach der 13. Klasse und der erste G8-Jahrgang mit dem Abi nach bis hin zu Laborpraktika oder einer Vorle- der 12. Klasse. Damit beide Gruppen ähnlich gute Studienchancen haben sung über Entwicklungspsychologie, und es wie frühere Jahrgänge, werden die bayerischen Hochschulen ausgebaut und werden keine Studienbeiträge erhoben. Die besondere Angebote für die Absolventinnen und Absolventen aufgelegt. Das Studierenden können sich ihre Vorlesungen OHM bietet den Schülerinnen und Schülern des letzten G9-Jahrgangs drei selbst zusammenstellen und schon einmal tolle Möglichkeiten: Sie können am 2. Mai 2011 sofort mit dem Studium in in das Hochschulleben „hineinschnuppern“. einem von drei Bachelorstudiengängen beginnen, in vier Bachelorstudien- Im Wintersemester 2011/12 beginnen sie D gängen ein Vorsemester belegen, in dem schon Leistungsnachweise dann mit dem 1. Semester ihres eigentli- gesammelt werden können, oder in ein interdisziplinäres chen Studiums. Orientierungssemester einsteigen. Für das Orientierungssemester interessiert arüber freuen sich der 18-jährige mit dem Studium beginnen. Sie absolvie- sich Regina Fleischer. „Ich möchte später Thomas Halota und die 19-jährige Regina ren ein verkürztes Semester. „Für alle, die auf jeden Fall gerne mit Menschen arbei- Fleischer, die sich Ende September bei anfangen möchten, bevor der große Berg ten“, sagt die 19-jährige. „Der Studiengang den Studieninformationstagen des OHM kommt, ist dieses Angebot ideal“, erklärt Soziale Arbeit hört sich spannend an, aber über die G9-Angebote informierten. Beide die Stellvertretende Kanzlerin des OHM, ganz sicher bin ich mir noch nicht. Das besuchen die 13. Klasse am Nürnberger Andrea Gerlach-Newman, die die G9-An- Orientierungssemester ist eine prima Sa- Sigmund-Schuckert-Gymnasium und wer- gebote koordiniert. „Die neuen Erstsemes- che.“ Auch sie will gleich nach dem Abi an den Ende April als letzter G9-Jahrgang ter können alle nötigen Leistungsnachwei- die Hochschule kommen, denn „ich will vor ihr Abiturzeugnis bekommen. So bald wie se erwerben. Wir haben für sie zusätzliche der großen Masse, die im Wintersemester möglich wollen sie mit dem Studium begin- Studienplätze geschaffen. Zulassungsbe- kommt, da sein“. nen. „Ich will sofort anfangen und möglichst schränkungen gelten jedoch auch für G9- schnell Geld verdienen“, erklärt Thomas Einsteiger. Die Zahl der Studienplätze ist Online anmelden Halota, der sich für den Studiengang Ma- begrenzt.“ Die außerplanmäßigen Angebote gelten vor- schinenbau interessiert. rangig für den letzten G9-Jahrgang und be- Vorbereitungssemester ohne Studien- ginnen am 2. Mai 2011. Vom 15. November Sofort studieren beiträge 2010 bis zum 15. Januar 2011 kann man In den Studiengängen Informatik, Wirt- Am 2. Mai 2011 wird in Elektrotechnik und sich online anmelden. Ez/DK schaftsinformatik und Betriebswirtschaft Informationstechnik, Mechatronik/Fein- können Abiturient/innen schon am 2. Mai werktechnik, Maschinenbau sowie Medi- www.ohm-hochschule.de/ohm/g9 14 OHM-Journal WS 2010/11
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H ochschule Qualitätsmanagement – kurz QM – sind alle Das OHM Maßnahmen, die eine Organisation ergreift, um die Qualität ihrer Prozesse macht… Qualität oder Leistungen aufrecht zu erhalten oder zu ver- bessern. Es geht darum, transparent darzustellen, was eine Organisation, also Hochschulweites Qualitätsmanagement-System wird eingeführt auch eine Hochschule, un- ternimmt, um den Anforde- rungen der interessierten Parteien wie Studierende, Lehrende, Mitarbeiter/ innen, Region, Politik und Regierung gerecht zu werden. Hierzu müssen die Verantwortlichkeiten inner- halb der Organisation und die Regeln für das Tun fest- gelegt sein. Das QM-Team der Ohm-Hochschule ist seit Beginn des Sommer- semesters 2010 im Einsatz, um die verschiedenen Pro- zesse an der Hochschule D zu identifizieren und zu optimieren. as Pilotprojekt startete in der Laufe des nächsten Jahres die Prozess- Die OHM-Prozesslandkarte Fakultät Maschinenbau und Versorgungs- landkarte des OHM, in die alle Prozesse technik. Hier zeigte sich, dass beispiels- der Hochschule in einem verlinkten System weise bei der Erstellung des Plans für die eingebunden sind. Der Vorteil: Mitarbeite- laufenden Lehrveranstaltungen und durch Semesterabschlussprüfungen durchaus rinnen und Mitarbeiter des OHM können Befragungen der Studienabgänger, wenn noch Verbesserungspotential vorhanden sich mit wenigen Mausklicks informieren, sie schon einige Zeit in ihrem Beruf tätig ist: Momentan sind wie bestimmte Aufgaben sind, evaluiert. Die Bereiche Forschung „ sechs verschiedene erledigt werden. Später und Technologietransfer, Management der Stellen der Hochschule werden auch die Insti- Hochschule, Verwaltung und Dienstleis- mit rund 20 Einzelak- ... wichtige tute der Hochschule in tungen werden durch den Qualitätsma- tivitäten an der Erstel- das System integriert, nagementbeauftragten der Hochschule lung des Plans betei- Inputs für eine und Schnittstellen zu zu- intern auditiert. Zufriedenheitsanalysen ligt. Wenn man diesen künftigen Umwelt-, Ener- und das Vorschlagswesen liefern weite- Prozess darstellt und kontinuierliche gie- oder Ethik-Manage- re wichtige Inputs für eine kontinuierliche analysiert, ergeben sich schnell verschiedene Ansatzpunkte, wie die Abläufe besser organi- Verbesserung. “ mentsystemen für die Hochschule geschaffen. Qualitätssicherung Verbesserung ISO 9001 Damit nicht jede Organisation von vor- siert werden können. Während sich das Qualitätsmanagement ne anfängt zu analysieren, was man wie mit der Aufbau- und Ablauforganisation managen muss, wurden die Anforderun- Auf dem Weg zur Prozesslandkarte beschäftigt, gehören zur Qualitätssiche- gen an das Qualitätsmanagementsystem Beginnend mit dem Wintersemester rung die konkreten Maßnahmen, durch einer Organisation untersucht und in der 2010/11 werden die Prozesse der Fakul- die Qualität abgesichert und kontinu- Norm ISO 9001 systematisch dargestellt. täten in Workshops mit den Beteiligten ierlich verbessert wird. Der OHM-Quali- Diese Norm wurde bereits 1987 veröffent- diskutiert und weiterentwickelt. Parallel tätsregelkreis zeigt auf, wie die Prozesse licht und zwischenzeitlich mehrfach den dazu wurde in anderen Bereichen der der Ohm-Hochschule kontinuierlich ge- Markterfordernissen angepasst. Sie stellt Hochschule ebenfalls begonnen, die Len- messen und verbessert werden können: nachweislich in 176 der 193 anerkannten kungs-, Verwaltungs- und auch Service- Studium und Lehre werden durch Befra- Länder der Erde die Basis für installierte prozesse zu erfassen. Somit entsteht im gungen der Studierenden innerhalb der Qualitätsmanagementsysteme dar. Auch 16 OHM-Journal WS 2010/11
Foto: Katrin Schröder Prof. Dr. Dieter Heinisch leitet die Workshops zum Thema Qualitätsmanagement. OHM-Journal Wintersemester 2010/11, 133 x 180 mm, CC-de47-AZ352 08/10 das Qualitätsmanagementsystem am OHM orientiert sich an den Anforderungen Anzeige dieser international anerkannten Norm. Streben nach Exzellenz Die Ohm-Hochschule orientiert sich in Jede vierte Flasche weltweit Richtung Exzellenz, um den Studieren- den stets hoch qualifizierte Lehre nach wurde von einer krones Anlage aktuellstem Standard anbieten zu kön- befüllt, etikettiert oder verpackt. nen. Deshalb hat sich die Hochschule im Als Systemlieferant für die Geträn- Rahmen der Zielvereinbarungen mit dem keindustrie statten wir unsere Kun- Bayerischen Staatsministerium für Wis- den mit allem aus, was sie für ihre senschaft und Forschung verpflichtet, ein Produktion brauchen. Mit cleverer Technologie und engagiertem Know- Qualitätsmanagementsystem zu installie- how haben wir uns schon längst zum ren. Dieses soll bis Ende 2011 in Kraft ge- Weltmarktführer gemausert. Davon setzt sein und wird auch als wesentliche profitieren unsere Kunden ebenso Basis und Unterstützung für zukünftige wie unsere über 10.000 Mitarbeiter. Akkreditierungen oder Zertifizierungen dienen. Neugierig geworden? Auf www.krones.com finden Sie viel HRK als Vorreiterin Wissenswertes über Ihre Einstiegs- Die Hochschulrektorenkonferenz, die in- und Karrieremöglichkeiten bei der nerhalb der Projekte „Qualitätssicherung“ krones ag. Wir freuen uns auf Sie. und „Qualitätsmanagement“ in den letz- ten zwölf Jahren die Thematik „Qualität an deutschen Hochschulen“ systema- tisch analysiert hat, kommt – nicht über- raschend – zu dem Schluss, dass die Qualität von Studium und Lehre in der in- dividuellen Verantwortung der Lehrenden und Lernenden sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hochschulen liegt: Jede und jeder Einzelne kann durch seine Arbeit zur Qualität der Hochschule beitra- gen. Das Qualitätsmanagementsystem der Ohm-Hochschule wird die gesamte Hochschule darin unterstützen, den sich wandelnden Anforderungen von außen gerecht zu werden und die Zukunft mit zu gestalten. Prof. Dr. Dieter Heinisch/DK OHM-Journal WS 2010/11 www.krones.com
H ochschule Aufwind für Existenzgründungen Beim Wettbewerb „innovation check“ gab es interessante Ideen und Geldpreise Im vergangenen Sommerse- von Räumen ermöglicht und Gebäude- dersetzen. Es sind insbesondere Männer mester hatten Studierende pläne mit aktuellen Informationen be- und ältere Studierende, die schon Berufs- und wissenschaftliche Mitar- stückt und Points of Interest präsentiert. erfahrungen vor dem Studium gesammelt beiter/innen der Universität In großen Gebäuden versagen die üb- haben. Dennoch waren in den 1990-er Erlangen-Nürnberg und der lichen Navigationssysteme bisher. Jahren nur 13,5 Prozent der Absolventin- Georg-Simon-Ohm- nen und Absolventen selbständig. „Es ist Hochschule wieder die Die drei Siegerteams konnten Preisgelder ein langwieriger Prozess, dieses Potenzial Gelegenheit, sich am von insgesamt 2.000 Euro entgegenneh- zu akquirieren und zu nutzen, aber man „ Ideenwettbewerb „innova- men. Der Sonderpreis „Service Innovati- merkt langsam den Erfolg“, beschreibt tion check“ zu beteiligen. on“ war mit 300 Euro do- Prof. Dr. Dirk Honold Gesucht wurden originelle tiert. Zur Weiterverfolgung ... man die aktuelle Situation. Er und innovative Gründungs- ihrer Gründungs- oder betreut zusammen mit und Geschäftsideen. Die Geschäftsideen erhalten merkt langsam der Diplom-Betriebs- “ Teilnehmer/innen mussten alle Finalisten ein kosten- wirtin Sonja Beiber das ihre Idee schriftlich ausfor- freies Tagesseminar zum den Erfolg Gründungsgeschehen mulieren und sie intensiv auf Thema „Geschäftsideen am OHM. „Trotzdem Kundennutzen, Alleinstel- erfolgreich umsetzen“. Hier setzen sie kann es riskant sein, wenn Studierende lungsmerkmal, Chancen und sich mit Markt- und Wettbewerbsanaly- zu Unternehmerinnen und Unternehmern Risiken sowie Marktpotential sen, Patenten und dem obligatorischen werden. Deshalb versuchen wir, sie in ein überprüfen. Die besten Zehn Businessplan auseinander. breites Netzwerk einzubinden.“ wurden eingeladen, sich am Sonja Beiber/DK E 8. Juli in einer Finalrunde Die Jury setzte sich aus den verschiede- am OHM vor Publikum zu nen Netzwerkpartnern zusammen: Neben präsentieren. dem OHM waren das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ), das Innovations- zentrum für Medizintechnik und Phar- rster Sieger wurde in diesem ma (IZMP), das netzwerk|nordbayern, Jahr das Team „CelVis“, bestehend aus die Sparkassen in Mittelfranken und der Florian Jäger, Rüdiger Bock und Rolf Lehrstuhl für Industriebetriebslehre der Haberstumpf von der Friedrich-Alexander- Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Universität Erlangen-Nürnberg. Sie planen Nürnberg dabei. ein 3D-Kamerasystem zur Vorbereitung von Brustoperationen. Auf dem zweiten Wenn es um Existenzgründungen wäh- Platz landete der Doktorand Daniel Teich- rend des Studiums und danach geht, mann mit der Idee „Flüssiger Wasserstoff- lässt das OHM seine Studierenden nicht träger“ vor dem Team mit dem Beitrag im Regen stehen. Es gibt eine Grün- „Allergenschnellteststäbchen“ (Victoria dungsberatung mit einem monatlichen Foto: Doris Keßler Langer und Stefan Dietz), ebenfalls von „Gründercafé“, Stipendien, Coaching und der Universität Erlangen-Nürnberg. regelmäßigen Beratungsangeboten. Navigation innerhalb großer Gebäude Das Potenzial ist da Benjamin Lehejcek von der Ohm-Hoch- Nach einer Befragung aus dem Jahr 2008 Die Firma Ceramix AG, eine Ausgründung von schule erhielt den Sonderpreis „Service sind rund 40 Prozent der Studierenden zwei Absolventen und einem Professor der Innovation“, gesponsert von den Spar- durchaus geneigt, nach dem Abschluss Fakultät Werkstofftechnik am OHM, behauptet kassen in Mittelfranken, für die innova- eine selbständige berufliche Laufbahn sich seit fast zehn Jahren mit Forschungs- und tivste Dienstleistungsidee. Der von ihm einzuschlagen. Neun Prozent der Be- Entwicklungsleistungen für die europäische ent-wickelte „Room Finder – roofi“ stellt fragten werden als potenzielle Gründer Ziegelindustrie am Markt. eine ortsbezogene Anwendung für Smart- bezeichnet, weil sie sich intensiv mit phones dar, das eine Navigation innerhalb Selbständigkeit und Gründung auseinan- www.scientrepreneur.de 18 OHM-Journal WS 2010/11
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H ochschule Vorsicht Fettnäpfchen! Der Kurs „Interkulturelle Kompetenz“ schult die Sensibilität Chennai, Indien. Stefanie hat innerbetrieblicher Basis per Telefon oder gerade ein Praktikum bei Video kann es schnell zu kulturellen Miss- einem Pharma-Riesen verständnissen kommen. gemacht. Sie steht im Foyer des kleinen Hotels und Aussagen richtig interpretieren wartet auf ihr Taxi, dass sie Aber auch im Kontakt mit ausländischen sich für 17.30 Uhr bestellt Kunden, sowohl im In- als auch im Aus- hat. Es scheint nichts mehr land, erweist sich das Wissen um inter- im Weg zu stehen, dass sie kulturelle Verschiedenheit als ein wichtiger ihren Flieger nach Deutsch- Faktor. Bei vielen internationalen Geschäf- land pünktlich erreicht. Doch ten kommt es manchmal gar nicht zum weit gefehlt: Erst um 18.15 Vertragsabschluss. Selbst wenn ein Ge- Uhr fährt der Wagen vor. „Da schäftsverhältnis zustande kommt, kann habe ich schon ganz schön es wegen mangelnder Kenntnis der ande- geschwitzt, ob ich es noch ren Kultur im Sande verlaufen. Wie man rechtzeitig schaffe. Aber es schafft, mit chinesischen Kolleginnen Sie nehmen die Studierenden mit auf eine inter- Foto: Alexandra Bohle meine kleine Notlüge, dass und Kollegen gut zusammen zu arbei- kulturelle Weltreise: Ahmed Barry, Alexandra Bohle, mein Flieger schon um ten, die Anweisungen und Aussagen der Anasuya Sahoo und Adela Alavez (von links). 19.00 Uhr und nicht wie in indischen Vorgesetzten auch nicht mehr Wahrheit erst um 21.00 Uhr falsch zu interpretieren und auch keine geht, und mein inter- Angst mehr hat, einen geschäftlichen Auf- tionen kennen. Eine Besonderheit: Diese kulturelles Wissen um das enthalt in Lateinamerika zu planen – all das Kulturkreise, wie zum Beispiel Indien oder Zeitverständnis haben mir in lernen Studierende in den neuen Kursen China, sind sprachlich und kulturell weit dieser Situation wirklich zum interkulturellen Kompetenztraining von der deutschen Kultur entfernt, werden geholfen,“ sagt sie und an der Ohm-Hochschule. Einer aktuellen aber wirtschaftlich in Zukunft eine größere kommt pünktlich ans Ziel. Umfrage zufolge, die Anfang des Jahres Rolle als bisher spielen. Gerade deswe- S unter allen Ohm-Studierenden durchge- gen ist es wichtig, die Studierenden für führt wurde, haben viele der Studieren- die fremden Kulturen zu begeistern. den tatsächlich Angst davor, eine wirklich fremde Kultur bei einem Auslandsaufent- „Das Wichtigste ist, die Menschen für in- olch ein Lebenslauf, bei dem halt näher kennen zu lernen terkulturelle Zusammenhänge zu sensibi- junge Menschen ein Praktikum außerhalb lisieren. Dabei gibt es kein „richtig“ oder von Deutschland absolvieren, ist nicht Interkulturelle Weltreise „falsch“. Es kann einem sehr viel helfen, so selten, wie er vielleicht auf den ersten „Die Studierenden, die nach Asien reisen wenn man Verhaltensweisen kennenlernt, Blick aussehen mag – viele Studierende wollen oder auch nach Lateinamerika – das die zwar „irgendwie anders“ sind, aber „ planen bereits während ihres Bachelor- sind die wirklich Toughen“, erzählt Mike auch zum gleichen Ziel führen“, ergänzt studiums einen Aus- Schwer, Geschäfts- Alexandra Bohle, wissenschaftliche Mit- landsaufenthalt fest mit Das Wichtigste ist, führer des Language arbeiterin für interkulturelle Kompetenz an ein. Das macht auch Center. In einem ers- der Ohm-Hochschule. Sinn, denn spätestens die Menschen für ten Versuch, den Stu- dann, wenn sie in das dierenden die Angst Ein ständiger Ausbau des Bereichs „inter- Arbeitsleben eintreten, interkulturelle zu nehmen und sie kulturelle Kompetenz“ ist in der Zielverein- wird von ihnen häufig Zusammenhänge für fremde Kulturen barung zwischen Ohm-Hochschule und “ „interkulturelle Kompe- zu begeistern, star- Bayerischem Staatsministerium für Wis- tenz“ verlangt. Gerade zu sensibilisieren. tet im Wintersemes- senschaft, Forschung und Kunst bis 2013 international ausge- ter 2010/11 der Kurs vorgesehen. Alexandra Bohle richtete Unternehmen legen besonderen „interkulturelle Weltreise“. Darin lernen Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter/innen in die Studierenden neben den allgemeinen kein kulturelles Fettnäpfchen treten. Nicht wissenschaftlichen Grundlagen auch die im Kontakt vor Ort sondern schon auf kulturellen Gegebenheiten einzelner Na- www.ohm-hochschule.de/sprachen 20 OHM-Journal WS 2010/11
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