TV Medien-Tipps 15 - kath: bern

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Medien-Tipps 15             (11. bis 24. Juli)

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Samstag, 11. Juli

    Wort zum Sonntag
Urs Corradini, römisch-katholischer Gemeinde- und Pastoralraumleiter in Schüpfheim, Flühli und Sörenberg LU und
Chef der katholischen Armeeseelsorger/innen
SRF 1, 20:00

    Die Sonnenstadt der Pharaonen
Unter den Häusern von Kairo liegt eine noch viel ältere Metropole: In Heliopolis, wie die Griechen der Antike die
uralte Tempelstadt nannten, stand einst das grösste und wichtigste Heiligtum der Pharaonen. Dort, so glaubten die
alten Ägypter, hat die Schöpfung ihren Anfang genommen, wurde den Pharaonen die Regierungsmacht über
Ägypten übertragen, und dort mussten alle Pharaonen heilige Riten vollziehen und opfern, um ihre Herrschaft zu
legitimieren. Zahlreiche Überlieferungen und Legenden berichten vom Alltag in der Tempelstadt. Sogar berühmte
Wissenschaftler wie Platon sollen gekommen sein, um dort zu lernen. Gut 3'000 Jahre lang wurden in Heliopolis die
heiligen Riten durchgeführt, wurde der Tempelbezirk mit seinen vielen Obelisken immer wieder erweitert. Dann ging
das sagenhafte Heiligtum unter und verschwand. Heute ist ein einzelner Obelisk so gut wie alles, was noch zu sehen
ist. Seit nunmehr sieben Jahren sucht ein ägyptisch-deutsches Forscherteam nach den Resten der sagenhaften
Sonnenstadt. Arte, 20:15

    Ägyptens versunkene Hafenstadt
In der versunkenen Hafenstadt Herakleion im Mündungsdelta des Nils soll früher ein buntes Leben geherrscht
haben. Die Stadt galt um die Zeitenwende als das Tor nach Ägypten. Doch im 7. Jahrhundert versank die Stadt auf
rätselhafte Weise in den Fluten und verschwand zunehmend aus dem Gedächtnis der Menschen. Von Herakleion
blieb nicht viel mehr übrig als ein paar Erwähnungen in antiken Texten. Der französische Meeresarchäologe Franck
Goddio wagt sich an die Herkulesaufgabe, die versunkene Stadt wiederzufinden. Das Forschungsgebiet erstreckt sich
über 150 Quadratkilometer. Die Sicht unter Wasser ist extrem schlecht, und die Reste der Stadt liegen versunken im
Sediment. Dann machen Franck Goddios Taucher eine sensationelle Entdeckung: Sie legen den Haupttempel
Herakleions frei, den legendären Amun-Gereb-Tempel. Goddio findet meterhohe Kolossalstatuen, Gold und
Schmuck, Anker, Schiffe, Keramiken und Alltagsgegenstände. Wie lebten die Menschen in Herakleion? Wie gross war
der kulturelle Austausch mit den anderen Mittelmeerländern? Arte, 21:10

    Australia
Eine englische Aristokratin (Nicole Kidman) reist nach Australien, um die Ranch ihres verstorbenen Mannes zu
übernehmen. In der harschen Welt des australischen Hinterlandes verliebt sie sich in einen einfachen Viehtreiber
(Hugh Jackman), und nimmt sich eines Aborigine-Jungen (Brandon Walters) an. Doch der Zweite Weltkrieg bringt die
Welt der Liebenden durcheinander. Im bildgewaltigen Epos «Australia» (US/AUS 2008) von Baz Luhrmann werden
unterschiedliche soziale Missstände während des Zweiten Weltkrieges in Australien kunstvoll mit einer
Liebesgeschichte verknüpft. SRF 1, 22:00

Sonntag, 12. Juli
sonntags. Mythos Blaubeuren – von Blautopf, Benediktinern und Bannwald
Mystisch wirkt die Gegend rings um Blaubeuren südlich der Schwäbischen Alb – und die Karstquelle Blautopf ist eine
der schönsten Deutschlands, für «sonntags» Anlass zu einem Besuch. Gespeist wird sie durch das Wasser eines
unterirdischen Höhlensystems, das sich bis zu den Alpen erstreckt. Oberirdisch bauten Benediktiner ein Kloster, das
Zehntausende Touristen alljährlich lockt, die auch entlang der Eiszeitspuren des Urdonautals wandern. Die
begehbaren Höhlen und darin entdeckten Kunstwerke der ersten Homo sapiens, die Europa vor 40'000 Jahren
besiedelten, erklärte die UNESCO 2017 zum Welterbe. Mit 500 Quadratmetern Grundfläche ist der Hohle Fels eine
der faszinierendsten, natürlichen Bergkathedralen Süddeutschlands. Zu ihren Füssen an den Ufern der Blau bauten
vor knapp 1'000 Jahren Mönche das Kloster Blaubeuren, das nicht nur berühmte Deutsche wie Kepler, Planck und
Hölderlin zum Abitur führte, sondern bis heute jungen Leuten einen besonderen Start ins Leben bietet – auch ohne
reiche Eltern. ZDF, 09:03

    Katholischer Gottesdienst. Wann klappt's denn endlich?
Damit etwas heranwachsen und reifen kann, braucht es Zeit, Geduld, richtige Rahmenbedingungen und Nährstoffe.
Pfarrer Lars Rebhan überträgt diese Gedanken auf das geistliche Leben. In den Texten der Bibel geht es an diesem
Sonntag um das Gleichnis vom Sämann. Ein Teil der Körner fällt auf felsigen Boden oder in die Dornen und verdorrt.
Nur ein kleiner Teil fällt auf fruchtbaren Boden und wächst heran. Was bedeutet das für den Glauben heute? «Auch
das geistliche Leben braucht die richtigen Bedingungen, um wachsen zu können», so Pfarrer Rebhan. Der Geistliche
ist Dekan und leitender Pfarrer des katholischen Seelsorgebereichs Lichtenfels-Obermain, zu dem die Pfarrei
Marktgraitz gehört. ZDF, 09:30

    Sternstunde Religion. Mekka 1979 – Urknall des Terrors
Vor genau 40 Jahren stürmten 500 bewaffnete Männer die Grosse Moschee in Mekka. Ein Filmteam des Autors Dirk
van den Berg erhält exklusiven Zugang und recherchiert 5 Jahre lang in Saudi-Arabien. Mit Hilfe von erstmals
gezeigtem Filmmaterial aus arabischen, französischen und amerikanischen Quellen, Interviews mit Augenzeugen und
Protagonisten rekonstruiert der Film den Ablauf des Grossereignisses. Der 15tägige Kampf um die heilige Stätte
erschütterte Saudi-Arabien in seinen Grundfesten – aber auch die Auswirkungen im Nahen Osten und im arabischen
Raum sind massiv. Die Recherchen des Films lassen vermuten, dass die Ereignisse um die Geiselnahme den Beginn
des religiös motivierten, islamistischen Terrors markieren. Während des zweiwöchigen Kampfes kamen gegen 1000
Menschen ums Leben. Urheber der Geiselnahme war eine islamistische Bruderschaft, angeführt von einem
charismatischen Beduinenprediger. SRF 1, 10:00

    Sternstunde Religion. 1979 – Zeitenwende in der islamischen Welt
Am 20. November 1979 dringen 500 fanatische, militante Beduinen in die Grosse Moschee von Mekka ein, töten
Sicherheitskräfte und bringen Pilger und Geistliche mit Waffengewalt unter ihre Kontrolle. Ihre Forderung: das Ende
der Herrschaft der saudischen Königsfamilie, deren feudalistischen, korrupten Lebensstil sie verachten, sowie die
Abwendung vom Westen und die Rückkehr zu einem strengen, puristischen Islam. Kaum einen Monat später
marschiert die sowjetische Armee in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein. Seither kommt das Land nicht mehr zur
Ruhe. Anfangs desselben Jahres hatte Ayatollah Khomeini unter Beifall grosser Teile der Bevölkerung den Shah von
Persien vom Thron gestossen und eine islamische Republik schiitischer Prägung geschaffen. Gleich mehrere
Ereignisse erschüttern im Jahr 1979 die islamische Welt. Wie hängen diese Ereignisse zusammen und welche
Konsequenzen haben sie für die Welt? Politik -und Islamwissenschaftlerin Eliane Ettmüller und Filmemacher Dirk van
den Berg im Gespräch mit Amira Hafner-Al Jabaji. SRF 1, 11:15

    Sternstunde Musik. Der Neue – Paavo Järvi kommt nach Zürich
Beim Tonhalle-Orchester und seinem neuen Chefdirigenten hat es sichtbar gefunkt. Intendantin Ilona Schmiel sieht
das Orchester schon in der internationalen Top Ten. Und das Publikum zollte Järvi bei seinen Gastspielen
enthusiastischen Beifall. Doch wie definitiv ist der Este in Zürich angekommen? Die Fülle seiner Verpflichtungen liegt
irgendwo zwischen atemberaubend und angsteinflössend: Er ist Chef der Kammerphilharmonie Bremen und des
NHK Symphony Orchestra in Tokio. Er leitet das Musikfestival in Pärnu an der Küste seiner Heimat Estland und ist
künstlerischer Leiter des Estonian Festival Orchestra. Überall sorgt Järvi, der Motivator, für Begeisterung. Er nimmt
es – natürlich – gelassen: «Es gibt Menschen, die sagen: Los geht’s. Und keiner steht auf. Andere müssen nur die
Hand heben, und alle folgen, egal wohin». SRF 1, 11:55

    Echtes Leben. Freiheit oder Familientradition
Monja ist seit vielen Jahren als Backpackerin unterwegs, als sie erfährt, dass ihr Vater den elterlichen Gasthof
verkaufen will. Sie beschliesst, ein Jahr auf Probe den Gasthof zu führen. Die Reportage begleitet die junge Frau von
der Rückkehr in den Dorf-Gasthof bis zu einer Entscheidung ein Jahr später. Was ist wichtig im Leben und was
richtig? Zählen Verantwortung und Familientradition mehr als persönliche Freiheit und Selbstverwirklichung? Am
Ende des Jahres muss Monja sich entscheiden, ob sie den Gasthof mit allen Konsequenzen übernehmen will. Eine
grosse Verantwortung, denn auch die Rente ihres Vaters hängt von ihr ab. Sie muss aus dem Ertrag des Gasthofes
erwirtschaftet werden. Für Monja wird diese Frage zu einer Zerreissprobe, bei der vieles auf dem Spiel steht. Ihre
Beziehung zu Lochlan, der von Australien nach Deutschland kommt. Und auch ihr enges Verhältnis zum Vater ist in
Gefahr. ARD, 17:30

    Terra X. Mächtige Männer – Ohnmächtige Frauen
Männer jagen, Frauen sammeln – das ist das Bild der Urgeschichte, wie es in Büchern und in Museen dargestellt
wird. Der Mann als Jäger galt lange als der Haupternährer einer Familie und soll daher schon in den Anfängen der
Menschheitsgeschichte an der Spitze der Gesellschaft gestanden haben. Falsch, sagen viele Forscher heute. Mit
dieser Theorie haben frühe Archäologen lediglich den Status quo im 19. und frühen 20. Jahrhundert als
«naturgegeben» postuliert. Doch nicht jedes Fundstück passte ins Bild, und mittlerweile kommen immer mehr
Fehlinterpretationen ans Licht. Beispielhaft ist ein Fall in Stockholm: In der Wikingerstadt Birka entdeckten
Archäologen zur Jahrhundertwende ein Grab mit Schwertern, Pferden, Pfeil und Bogen. Lange Zeit zweifelte
niemand an der Identität dieses Wikingers. Er war ein Mann, ein Krieger – keine Frage. Doch rund 100 Jahre später
deckten Forscher der Universität Stockholm den Irrtum auf. Erst vor Kurzem haben sie die Knochen mittels DNA-
Analyse untersucht. Das Ergebnis: Das Grab gehörte einer Frau ...ZDF, 19:30

    Der Verdingbub
Max (Max Hubacher) ist ein Waisenkind und wird an die Bauernfamilie Bösiger verdingt. So scheint sein grösster
Wunsch, Teil einer richtigen Familie zu sein, in Erfüllung zu gehen. Doch statt Liebe und Anerkennung wird er von
den Pflegeltern wie ein Arbeitstier behandelt und von deren Sohn Jakob (Max Simonischek) aus Eifersucht
gedemütigt. Als Trost bleibt das Handorgelspiel, das Einzige, was ihm niemand nehmen kann. Hier schöpft er Mut
und das zum Überleben notwendige Quäntchen Selbstachtung. Als eine neue Lehrerin aus der Stadt sein
musikalisches Talent erkennt, darf Max sogar am lokalen Schwingfest vor der gesamten Gemeinde spielen. Das Glück
ist allerdings nur von kurzer Dauer. Eifersucht und Missgunst sind stärker. Markus Imbodens intensives Drama (CH
2011) zeigt die Realität der Verdingkinder zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Filmtipp Oktober 2011: https://www.medientipp.ch/events/der-verdingbub/ SRF 1, 20:05

    Edgar Wallace: Der Hexer
Nach der Ermordung von Gwenda Milton steht Scotland Yard vor einer heiklen Aufgabe. Denn die Ermordete war die
Schwester von Arthur Milton (René Deltgen), bekannt als der «Hexer». Wegen Selbstjustiz angeklagt, musste Milton
nach Australien fliehen. Sir John und Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) sind sicher, dass er nach England
zurückkehrt, um seine Schwester zu rächen ... Einer der bekanntesten Wallace-Klassiker (BRD 1964), starbesetzt und
von Alfred Vohrer mit seiner speziellen Mischung aus Ironie und Schauer inszeniert. 3sat, 20:15

    Die unendliche Geschichte (The NeverEnding Story)
Der kleine Bastian (Barret Oliver) entdeckt in einem Antiquariat ein Buch mit dem Titel «Die unendliche Geschichte».
Während er neugierig zu lesen beginnt, wird das Geschehen zwischen den Zeilen wirklich. Bastian erfährt, dass das
Land Phantasien von dem sogenannten Nichts nach und nach verschlungen wird. Ein junger Krieger namens Atréju
(Noah Hathaway) wird auserwählt, um das Land und dessen todkranke «Kindliche Kaiserin» zu retten. Doch Bastian
muss ihm helfen. Auch nach über 30 Jahren hat Wolfgang Petersens imposante Verfilmung (DE/US/ES 1984) von
Michael Endes Erfolgsroman nichts von seinem Charme eingebüsst. Arte, 20:15

    Edgar Wallace: Neues vom Hexer
Rätselhafte Mordfälle in der Familie Curtain erregen das Interesse des Hexers. Unter mysteriösen Umständen folgt
Lady Curtain ihrem Mann ins Grab, ebenso der Neffe Archie. Erbe des Familienvermögens ist der zwölfjährige
Charles. Der Hexer kann gerade noch einen Mordanschlag auf den Jungen vereiteln. Inspektor Wesby (Heinz Drache)
hat sich entschlossen, mit dem Hexer zusammenzuarbeiten. Zunächst gilt es, Charles und eine weitere Verwandte,
Margie (Barbara Rütting), zu schützen. Man entdeckt, dass der angeblich schwerhörige Edwards (Klaus Kinski) über
sein Hörgerät Mordbefehle übermittelt bekommen hat. Zum ersten Mal hören der Hexer, Wesby und Margie die
Stimme eines Unbekannten, der hinter den Verbrechen steht ... Alfred Vohrers Edgar-Wallace-Verfilmung (BRD
1965) ist ein Kult-Krimi mit Starbesetzung. 3sat, 21:40

    Walt Disney. Der Zauberer (1/2)
Er baute einen Medien- und Unterhaltungskonzern auf, der zu den mächtigsten des Planeten gehört, bekam mehr
Oscars verliehen als jeder andere in der Branche, schuf eine neue Form der Kinokunst und erfand zudem fast
beiläufig ein neues amerikanisches Ferienziel: Walt Disney. Doch der Erfinder der charmanten Micky Maus war ein
zweischneidiger Mensch: mal scherzhaft kreativ, mal gnadenloser Unternehmer. Sein Name ist weltweit so geläufig
wie etwa «Coca Cola», und ebenso assoziiert jeder den Begriff «Walt Disney» mit der Wohlfühlversion des
amerikanischen Traums. Doch hinter den Kulissen der Walt Disney Company zeigte er oft auch ein anderes Gesicht.
Teil eins dieses Dokumentarfilms beleuchtet die Jahre 1901 bis 1941 des facettenreichen Lebens und nachhaltigen
Vermächtnisses Disneys. Anhand von seltenem Material aus dem Disney-Archiv untersucht der Film den Werdegang
eines beispiellosen Unternehmers, von den Anfängen mit Micky Maus bis zum Triumph von «Schneewittchen und
die sieben Zwerge», dem ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm überhaupt. Arte, 21:45

    Walt Disney. Der Zauberer (2/2)
Nach den ersten grossen Erfolgen, die die Walt Disney Company in den ersten Jahren erzielte, kam die grosse Flaute.
Aufgrund einer andauernden kreativen Durststrecke blieb der nächste Kassenschlager vorerst aus. Mit Propaganda-
und Ausbildungsfilmen für die Regierung allein konnten sich die Disney-Studios nicht ewig über Wasser halten. Das
Unternehmen verschuldete sich masslos und es kam zum Aufstand der Screen Cartoonist‘s Guild – der Gewerkschaft
der Cartoonisten in Hollywood. Die Marke «Walt Disney» erlitt einen erheblichen Imageschaden. Denn Disney hatte
kein Interesse an Verhandlungen mit den Gewerkschaften und bezichtigte sie stattdessen der kommunistischen
Verschwörung. Walt Disney brauchte Abstand von seinem Gewerbe und nahm ihn sich auch, nur um sich kurze Zeit
später mit doppelter Kraft und einer genialen Geschäftsidee den Platz an der Spitze zurückzuerobern. Es waren die
Anfänge eines bis dato noch nie dagewesenen Geschäftskonzepts: eine Fantasiewelt, die all seine Cartoon-Figuren
vereint – das Disneyland. Arte, 23:40

Montag, 13. Juli

    Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon
Für den bayrischen Gärtner «Schorsch» Kempter (Elmar Wepper) ist das Leben alles andere als ein Rosengarten. Die
Ehe mit Gattin Monika (Monika Baumgartner) funktioniert nur noch als Zweckgemeinschaft und der Familienbetrieb
steht vor dem Ruin. Als sein geliebtes Oldtimer-Flugzeug gepfändet werden soll, steigt Schorsch einfach ein und
fliegt davon. Wenn schon alles egal ist, möchte sich der 60-jährige Aussteiger wenigstens einen Jugendtraum
erfüllen: das sagenumwobene Nordkap als Pilot sehen! Sprit, Kost und Logis verdient sich der fleissige Schorsch auf
seinen Zwischenstopps mit Arbeit. Im Rheinland lernt er die Gutsherrentochter Philomena (Emma Bading) kennen,
die sich mit ihren Eltern (Ulrich Tukur und Sunnyi Melles) einen Nervenkrieg liefert. Zu zweit setzen sie die Reise
nach Norden fort. Auf ihrem nächsten Stopp lernen die beiden Hannah (Dagmar Manzel) kennen, die Schorsch eine
Rückkehr in sein altes Leben noch schwerer macht ... Regisseur Florian Gallenberger inszenierte das ungewöhnliche
Roadmovie (DE 2018) nach der Romanvorlage von Jockel Tschiersch. ARD, 20:15

    SRF DOK. Beruf Königin – Mathilde von Belgien
Das Filmteam begleitete Mathilde nach Südkorea und zum Weltwirtschaftsforum nach Davos. Es beobachtete sie
beim Besuch von Frankreichs Staatspräsidenten Macron und seiner Frau Brigitte, bei eindrucksvollen Gedenkfeiern
und kleinen Begegnungen im Alltag. Gezeigt wird eine Frau, die den Menschen zugewandt ist und in der Welt etwas
bewegen will. Sie ist eine geborene Performerin. Sie liebt die Kamera und den öffentlichen Auftritt. Als
Ehrenvorsitzende der Stiftung Child Focus, setzt sich die vierfache Mutter für vermisste und sexuell ausgebeutete
Kinder ein. Ein Thema, das die belgische Gesellschaft seit den monströsen Taten des Marc Dutroux in den 1990er-
Jahren bewegt. Eine Königin mit vollem Terminkalender, die sich trotzdem für exklusive Dreharbeiten Zeit
genommen hat. Das Filmteam wurde von der Königin in ihrem persönlichen Büro empfangen und erhielt eine
Führung durch den Königlichen Palast von Brüssel auf den Spuren der Ahnen. SRF 1, 21:00

    James Bond 007 – Goldfinger
Nach einem Anschlag auf eine Rauschgiftfabrik in der Karibik erhält Geheimagent 007 James Bond (Sean Connery)
einen neuen Auftrag: Er soll die Machenschaften des zwielichtigen Multimillionärs Auric Goldfinger (Gert Fröbe)
überwachen. Bond verführt Goldfingers Gehilfin Jill Masterson (Shirley Eaton) und verpasst dem Schwindler einen
Denkzettel. Aber Goldfinger nimmt furchtbare Rache. Als Goldhändler getarnt macht sich Bond an seinen
Widersacher heran. Doch diesem ist noch eine weitere Person auf den Fersen: Tilly Masterson, die Schwester der
ermordeten Jill. Doch ihr Versuch, in der Schweiz an Goldfinger Rache zu nehmen, wird von dessen Begleiter Oddjob
(Harold Sakata) mit seiner tödlichen Melone aus Stahl vereitelt. Und Bond fällt Goldfinger ebenfalls in die Hände.
Unerwartete Hilfe erhält 007 schliesslich von der Pilotin Pussy Galore (Honor Blackman). «Goldfinger» (GB, 1964)
von Guy Hamilton mit grossem Aufwand gedreht, ist einer der erfolgreichsten Thriller der 007-Serie und bis heute
Kult. SRF 1, 22:25

    Schliess deine Augen und hör mir zu
Über zwei Jahre lang begleitete der Regisseur Bruno Tracq die in Brüssel praktizierenden Anästhesistinnen Fabienne
Roelants und Christine Watremez, die zu den renommiertesten Spezialisten für chirurgische Hypnose gehören. Die
beiden haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich perfekt ergänzen. Ihr Verhältnis ist von Vertrauen und
Humor geprägt. Der Film beobachtet, wie eine faszinierende Methode Einzug in den medizinischen Arbeitsalltag hält.
Bei Kaiserschnitten und anderen chirurgischen Eingriffen ersetzt die Hypnose die Allgemeinanästhesie und wird bei
manchen Operationen auch begleitend zur Teilnarkose eingesetzt. In diesen Situationen lenken Fabienne und
Christine mit ihren Stimmen die Gedanken der Patienten in andere Welten, während sich der Chirurg im OP um ihren
Körper kümmert. Weil sie dabei stets den Menschen und die sehr intime und fragile Arzt-Patienten-Beziehung in den
Mittelpunkt rücken, gelingt ihnen, was im modernen Krankenhausbetrieb verloren gegangen ist: bei der Behandlung
nicht nur einen Körper, sondern den ganzen Menschen in den Blick zu nehmen. Arte, 23:20

Dienstag, 14. Juli

    kreuz und quer. Wellblech-Talente
Sister Mary vom Orden der Barmherzigen Schwestern kam vor 40 Jahren nach Nairobi und gründete Schulen für
Kinder aus dem Slum. Unterstützt wird Sister Mary mit Spendengeldern der österreichischen Dreikönigsaktion. Die
«kreuz und quer»-Doku portraitiert Burschen und Mädchen in Kenia, die unter schwierigsten Lebensumständen
besondere Talente entwickelt haben – auf den Gebieten von Musik, Sport, Kunst und Schach. Daraus schöpfen sie
Mut und Hoffnung – und jenes Mindestmass an Selbstwertgefühl, das die Voraussetzung für ein menschenwürdiges
Leben ist. ORF2, 22:35

    Solange ich atme (Breath)
England, in den 1950ern: Als sich der junge Geschäftsmann Robin Cavendish (Andrew Garfield) und die schöne Diana
(Claire Foy) begegnen, ist es für beide Liebe auf den ersten Blick. Nach der Hochzeit bricht das Traumpaar nach Afrika
auf. Ein neuer Lebensabschnitt kündigt sich an, als Diana ein Kind erwartet. Die Vorfreude wird jedoch von einer
schweren Erkrankung zerstört. Robin hat sich in Kenia mit dem Poliovirus infiziert. Die Folgen sind erschütternd: Er
ist vom Hals abwärts gelähmt und hat nach Ansicht des Arztes nur noch wenige Monate zu leben. Diana kehrt mit
ihrem Mann und Sohn Jonathan (Dean-Charles Chapman) nach England zurück. Robin liegt in einem sterilen
Krankenhauszimmer, wird rund um die Uhr von einer Maschine beatmet und wird immer depressiver. Diana holt ihn
heim, weil das neuartige Atemgerät seines Freundes Teddy Hall (Hugh Bonneville) ihm dies nun ermöglicht. Andy
Serkis ist mit «Breath» ein bemerkenswertes Regiedebüt (GB 2017) über Selbstbestimmung gelungen. ARD, 22:45

Mittwoch, 15. Juli

    Stationen. Mythos Insel
Inseln sind Orte der Sehnsucht. Sie haben etwas Bergendes, Geheimnisvolles, aber auch etwas Entrücktes.
Wahrscheinlich sind sie deshalb so gern gewählte Ferienziele. Auch in Bayern: die Chiemsee-Inseln, die Roseninsel im
Starnberger See, das Inselkloster Höglwörth, die Campinginsel Buchau im Staffelsee. Alle haben sie ihre ganz eigene
Geschichte, ihren unverwechselbaren Charme. Sie sind Orte der Spiritualität und Naturschönheiten und faszinieren
deshalb auch viele Sinnsucher ... BR, 19:00

    SRF DOK. Blindflug
Sie sind mutig, humorvoll, reisebegeistert – und sie sind blind und stark sehbehindert: die beiden Freiburger Freunde
Yves Kilchör und Jonas Pauchard reisen ohne sehende Begleitung und entdecken die Welt dank technischen
Hilfsmitteln und Menschen, die unterwegs spontan helfen. In Athen erinnern sie sich an eine Busbekanntschaft, die
sie ans Meer begleitete und sie zum Abschied herzhaft küsste. In Berlin werden sie den Besuch beim Szene-Coiffeur
nie vergessen, der dank SRF-Korrespondent Adrian Arnold zustande kam. In Jerusalem waren es zufällige und
herzliche Begegnungen, die die Reise unvergesslich machten. Am Ende des Ausflugs sagten beide: «In dieser Stadt ist
es vielleicht von Vorteil, nichts zu sehen. Wir begegnen allen Menschen gleich und unvoreingenommen, weil wir
ihnen die Religion nicht ansehen.» SRF 1, 22:25

    Shooting the Mafia
Lange regierte die Mafia auf Sizilien ungehindert, ihre Verbrechen waren für die Welt unsichtbar. Das änderte sich
erst in den 1970er Jahren, als Letizia Battaglia als erste Fotojournalistin Italiens die brutalen Morde und den
tiefgreifenden Einfluss der Mafia zu dokumentieren begann. Es ist von Anfang an eine gefährliche Mission. Die
Schwarz-Weiss-Bilder zeigen von Kugeln durchbohrte Körper, schreiende Witwen, Krieg spielende Kinder. Ihre
Aufnahmen, die sie für die kommunistische Tageszeitung L'Ora in Palermo machte, wirken zeitlos und haben bis
heute nichts von ihrer Wirkung verloren. Als «fotografa militante» wird sie aktiv gegen die Cosa Nostra kämpfen; von
1985 bis 1996, zur Zeit der spektakulären Anti-Mafia-Prozesse der Untersuchungsrichter Giovanni Falcone und Paolo
Borsellino, geht Battaglia als Grüne in die Politik. In ihrem Privatleben brach die heute 84-Jährige mit
gesellschaftlichen Konventionen, lebte nach einer früh geschiedenen Ehe selbstbestimmt mit zahlreichen, jeweils
jüngeren Liebhabern. BR, 22:45

Donnerstag, 16. Juli

    So einfach stirbt man nicht
Als Kurt Lehmann (Michael Gwisdek) einen Herzinfarkt in seiner Wahlheimat Mallorca erleidet, reisen seine drei
Töchter Lotte (Ursula Karven), Steffi (Anja Schiffel) und Rebecca (Sandra Borgmann), auf die Baleareninsel, um sich
von ihrem sterbenden Vater zu verabschieden – und nicht zuletzt auch, um das beträchtliche Erbe anzutreten. Auch
Kurts Frau Renate (Michaela May) möchte mit ihrem Mann ins Reine kommen und ihr Gewissen erleichtern: Noch
während Kurt im Koma liegt, beichtet sie ihm, dass ihr jüngstes Kind Rebecca nicht seine, sondern die Tochter eines
anderen Mannes ist. Alles beginnt, aus dem Ruder zu laufen, als Kurt dem Tod von der Schippe springt und aus
seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Er kann sich nicht nur an die Beichte seiner Frau erinnern, er ist auch ein anderer
Mensch. Seine Familie erkennt ihn kaum wieder – und sieht ganz nebenbei ihr Erbe entschwinden ... Maria von
Helands Tragikomödie (DE 2019) erzählt von Abschied, Versöhnung und Loyalität. ZDF, 20:15

    Usbekistan
Usbekistans legendäre Städte wie Samarkand erleben eine Renaissance: Präsident Mirsijojew möchte das Land für
Touristen und Investoren öffnen, doch die Demokratie bleibt noch aussen vor. Trotzdem bewegt sich etwas, auch in
Usbekistans Hauptstadt Taschkent. So eröffnete die Unternehmerin Kamola Alijewa ein Geschäft für Dessous-
Moden. Auch populäre Künstlerinnen wie Yulduz Usmanowa sind aus dem Exil zurückgekehrt. Doch Zensur findet
immer noch statt ... 3sat, 21:40

    Dance around the World – Tel Aviv
Den Tanz zu allen Menschen zu bringen, das ist eine Mission, die keiner so leidenschaftlich verkörpert wie Eric
Gauthier. Selbst Mitglied der internationalen Tanzszene, Stuttgarter Publikumsliebling, Choreograph und einer der
profiliertesten und leidenschaftlichsten Tanzvermittler Deutschlands. Seine sehr persönliche, humorvolle Art der
Tanzvermittlung kommt überall an. Daher beschränkt sich Eric Gauthier nicht allein aufs Gespräch beschränkt,
sondern er tanzt, trainiert – und lacht auch immer wieder mit seinen Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern.
Er besucht die aufregendsten Kultur-Locations in der inoffiziellen israelischen Hauptstadt und trifft dort Ohad
Naharin. Der legendäre «Godfather of Israeli Dance» und Hauschoreograph der weltberühmten Batsheva Dance
Company erklärt und demonstriert seine revolutionäre Gaga-Methode. Auf dem Land besucht Eric Gauthier Adi
Shal'al und Noa Wertheim, die Gründer der Tanzkompanie Vertigo, in ihrem Eco Art Village, das sich ganz der
künstlerischen und ökologischen Nachhaltigkeit verschrieben hat. SWR, 22:45

    Beuys
Mitreissend, provozierend und verblüffend gegenwärtig: Joseph Beuys – der Mann mit dem Hut, dem Filz und der
Fettecke. 30 Jahre nach seinem Tod erscheint er uns als Visionär, der seiner Zeit voraus war. Geduldig versuchte er
schon damals zu erklären, dass «Geld keine Ware sein darf». Doch mehr als das. Beuys boxt, parliert, doziert. Er
erklärt dem toten Hasen die Kunst, sperrt sich in den USA mit einem Kojoten in einen Käfig. Sein erweiterter
Kunstbegriff war Sprengstoff, führte ihn mitten ins Zentrum auch heute noch relevanter gesellschaftlicher Debatten.
Aus einer montierten Collage unzähliger, bisher unerschlossener Bild- und Tondokumente stellten Regisseur Andres
Veiel und der Schnittmeister Stephan Krumbiegel aus Hunderten Stunden Material ein einzigartiges Zeitdokument
zusammen
Filmtipp Mai 2017: https://www.medientipp.ch/events/beuys/ SWR, 23:45

Freitag, 17. Juli

    CH:Filmszene. Wir Eltern
Zum um Zug lassen Veronika und Michael ihr Leben von den spätpubertären Zwillingssöhnen lahmlegen. Weder
Punktelisten noch Strafen helfen. Romeo und Anton sind kaum aus dem Bett zu kriegen, gehen nur selten zur Schule.
Rassistische Sprüche sind an der Tagesordnung. Als der Grossvater die Enkel mit 80'000 Franken Erbvorschuss zu
noch mehr Autonomie verleitet, eskaliert die Situation. Die entnervten Eltern fliehen mit dem jüngsten der drei
Söhne aus der Wohnung und ziehen in das Studio, das sie eigentlich für Romeo angemietet haben. Das Paar glaubt,
seine Ehe zu retten, und merkt nicht, dass es die eigene Kapitulation feiert. Die Auto- und Dokufiktion «Wir Eltern»
wurde von der Schriftstellerin Ruth Schweikert und ihrem Ehemann, dem Filmemacher Eric Bergkraut, initiiert. Die
gesamte Familie stand auf dem Set: Vater Eric sowie die drei Söhne vor, die Mutter Ruth Schweikert als Co-
Regisseurin und Co-Drehbuchautorin hinter der Kamera. SRF 1, 22:25
Samstag, 18. Juli

    Santería auf Kuba
Der Santería-Kult erlebt auf Kuba derzeit eine Renaissance. Die afrokubanische Religion besitzt neben der
katholischen Kirche heute die grösste Anziehungskraft, nicht zuletzt weil sie Symbole und Elemente des katholischen
Glaubens in ihre Mythologie aufgenommen hat. Die Santería-Anhänger glauben an einen Schöpfergott und an viele
weitere Götter, die Orishas genannt werden und als seine Kinder gelten. Schätzungsweise praktizieren 70 Prozent
der Inselbewohner eine der vielen Formen von Santería. In der ehemaligen Kolonialstadt Trinidad wird Santería
praktiziert. Israel Bravo Vega, der wichtigste Santero-Priester, und sein Tempel sind ein zentraler Treffpunkt der
stetig wachsenden Gemeinde. Für seine Gemeindemitglieder ist Israel eine Art Vater und Ratgeber in allen
Lebenslagen. Er hilft bei Problemen mit der Arbeit, mit der Gesundheit und auch bei Liebeskummer, oder die
Menschen kommen wegen eines Rechtsstreits zu ihm. Israel führt in die Traditionen und Bräuche des
afrokubanischen Kultes ein und lässt den Rhythmus von Trommeln, Yoruba-Liedern und Zeremonien spüren
Arte, 19:30

    Wort zum Sonntag
Nathalie Dürmüller, evangelisch-reformierte Pfarrerin, Zürich
SRF 1, 20:00

    Denkmäler der Ewigkeit. Petra
Im heutigen Jordanien, an der Grenze dreier Wüsten, der Syrischen Wüste, der Arabischen Wüste und der Wüste
Negev, liegt die geheimnisvolle Felsenstadt Petra, eine der grossartigsten und faszinierendsten Stätten der Antike.
Heute ist Petra die grösste Touristenattraktion in Jordanien. Europäische Forschungsreisende haben die rätselhaften
Ruinen im 19. Jahrhundert entdeckt: Die in den Fels gemeisselten Grabtempel mit ihren monumentalen Fassaden
wurden vor ungefähr 2'000 Jahren errichtet und ihre Bauweise steht der Architektur der grössten Gebäude Roms
oder Alexandriens in nichts nach. Aber die Zivilisation, die sie hervorgebracht hat, war zu jener Zeit völlig unbekannt.
Wer hat diese Bauten an diesem entlegenen Ort erschaffen? Und vor allem wie und wozu? Zwei griechische Autoren
erwähnen Petra in ihren Berichten als das Herz eines florierenden Königreichs inmitten der von nabatäischen
Nomaden bewohnten Wüste. Wie hätte sich eine solche Stadt in dieser kargen Umgebung entwickeln können?
Arte, 20:15

Sonntag, 19. Juli

    sonntags. Kleine Juwelen – Urlaub in Deutschland in Zeiten von Corona
Spessart statt Spanien: Zwei von drei Deutschen werden coronabedingt den Sommer 2020 in Deutschland
verbringen und nicht im Ausland. Wie kann man diese Zeit gut und schön nutzen? «sonntags» geht auf Schatzsuche
mitten in Deutschland und entdeckt kleine Juwelen, die entspannen und glücklich machen. Und die es locker mit der
Schönheit eines Karibikstrandes aufnehmen können. Man muss sich nur auf Neues einlassen ...ZDF, 09:03

    Evangelischer Gottesdienst. Eingetaucht ins Leben
Wer die Brüderkirche in Altenburg betritt, kommt zuerst am Taufstein vorbei und wird so an das erinnert, was am
Beginn eines Christenlebens steht, nämlich die Taufe im Namen Gottes. Sie ist wie eine Umarmung Gottes, so
versteht es die Superintendentin Kristin Jahn. Im Gottesdienst spürt sie zusammen mit anderen Altenburgern dem
nach, was die Taufe und Zusage Gottes für den weiteren Lebensweg mit all seinen Höhen und Tiefen bedeuten kann
ZDF, 09:30
Sternstunde Religion. Wozu nützt eigentlich Religion, Hartmut Rosa?
Der Mensch sehnt sich nach Resonanz, da ist sich Hartmut Rosa sicher. Sei es in der Interaktion mit Menschen,
Dingen wie einem Brotteig oder der Welt als Ganzes, in Form von Religion etwa, – überall kann Resonanz entstehen.
Diese Beziehungen sind es, die dem Menschen das Gefühl von Selbstwirksamkeit und deshalb auch Lebenssinn
geben. Speziell in der Religion sieht Rosa eine Antwortstruktur angelegt, die dem menschlichen Bedürfnis nach
Resonanz besonders entgegenkommt. «Es gibt da jemanden, der mich meint und hört und zwar vom Ursprung
meiner Existenz her», erklärt er das grosse religiöse Versprechen. Was bedeutet das konkret für den Menschen? Ein
Gespräch über die Wirkmächtigkeit der Idee Gottes, Schweizer Berge und die Resonanzfähigkeit von Brotteig
SRF 1, 10:00

    Sternstunde Philosophie. Reden, nicht brüllen!
In seinem Theaterstück «Biografie ein Spiel» analysiert Max Frisch die Szenen einer Ehe so: «Wir haben einander
verkleinert. Warum haben wir einander immer verkleinert?» Das Drama der Beziehung beginnt oft mit dieser
Verkleinerung: Man reduziert sich gegenseitig, feuert Pauschalurteile ab, denkt in Stereotypen. Wie lässt sich das
verhindern? Und wie gelingt das gute Gespräch – privat und öffentlich? In der «Zeit der grossen Gereiztheit», wie der
Medienwissenschaftler und Autor des Buches «Die Kunst des Miteinander-Redens» Bernhard Pörksen sie nennt,
wird das Miteinander-Reden zu einer Kunst, die wieder erlernt und gepflegt werden muss. Das gute Gespräch muss
dabei empathisch sein und Menschen nicht auf Kategorien reduzieren, fordert die Autorin und Aktivistin Kübra
Gümüşay in ihrem Buch «Sprache und Sein». Barbara Bleisch trifft die beiden zu einem Gespräch. SRF 1, 11:00

    Echtes Leben. Dement – aber noch da!
Am Ende des Lebens auf einer Pflegestation für Demenzkranke zu landen, ist ein Albtraum. Was wirklich in der
Abgeschiedenheit solch einer Einrichtung geschieht, weiss man oft nicht. Für eine Woche begibt sich Autorin Cosima
Jagow-Duda in eine geschützte Demenzstation, um es herauszufinden. Sie will das Personal begleiten und den
Menschen begegnen. Schnell wird ihr klar: Menschen mit einer Demenz haben meist nur die Orientierung und ihr
Gedächtnis verloren. Fühlen können sie nach wie vor. Je nach Tagesform sind sie offen oder verschlossen, gut oder
schlecht gelaunt, sind aufmerksam oder schalten ab. Sie nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer und
verstellen sich nicht, denn sie erleben die Welt um sich herum ähnlich wie kleine Kinder. Durch Zuwendung und
Körperkontakt, durch alte Lieder und Melodien, durch eine klare Sprache, durch Bilder, Fotos und Farben kann man
ihre Emotionen noch ansprechen, auch, wenn der Verstand schon lange müde ist. ARD, 17:30

    Wenn Träume fliegen lernen (Finding Neverland)
Anfang des 20. Jahrhunderts: Der Londoner Theaterautor James M. Barrie (Johnny Depp) freundet sich mit den
Kindern der jungen Witwe Sylvia Davies (Kate Winslet) an und findet neue Inspiration. Besonders Peter (Freddie
Highmore), den ernsten und verschlossenen Sohn, schliesst er in sein Herz. Er lehrt ihn die Kraft der Fantasie und
den Glauben daran, dass man seine Wünsche verwirklichen kann. Barrie zeigt den Kindern den Weg in das
Nimmerland und erschafft somit die Grundlage zu seinem weltbekannten Stück «Peter Pan». Der auf einer
Theatervorlage basierende Film (US/GB 2004) von Marc Foster erzählt von der Macht der Fantasie und der Brücke
zwischen Traum und Wirklichkeit
Filmtipp Januar 2005: https://www.medientipp.ch/events/finding-neverland/ Arte, 20:15

Montag, 20. Juli

    Die Mörder sind unter uns
Berlin, 1945: Ein völlig überfüllter Zug trifft in der zerbombten Stadt ein. Unter den Ankommenden ist auch die junge
Fotografin Susanne Wallner (Hildegard Knef). Sie hat die Gefangenschaft im Konzentrationslager überlebt und will
nun in ihre Wohnung zurückkehren. Dort jedoch lebt seit kurzem der aus dem Krieg heimgekehrte Chirurg Dr.
Mertens (Ernst Wilhelm Borchert), der seine schrecklichen Erinnerungen im Alkohol zu ertränken versucht. Eines
Tages trifft der Chirurg auf Ferdinand Brückner (Arno Paulsen), seinen ehemaligen Hauptmann, der Weihnachten
1942 an der Ostfront die Erschiessung von polnischen Zivilisten befahl – darunter auch Frauen und Kinder. Brückner
hat es in den Nachkriegswirren sehr bald schon wieder weit gebracht und lebt nun als biederer Familienvater.
Schuldgefühle sind ihm fremd. Mertens wird im letzten Moment von Susanne davon abgehalten, Selbstjustiz
auszuüben. Trotz seines sensationellen Erfolgs blieb Wolfgang Staudtes «Die Mörder sind unter uns» (DE 1946) einer
der wenigen deutschen Produktionen, die sich ernsthaft mit Kriegsverbrechen, Schuld und Gewissen
auseinandersetzen. Arte, 20:15

    Die Frau des Zoodirektors (The Zookeeper's Wife)
Polen, 1939. Antonia Zabinska (Jessica Chastain) unterstützt ihren Mann Jan Zabinski (Johan Heldenbergh) bei der
Leitung des Warschauer Tiergartens. Am 1. September wird das Arreal bei den Bombenangriffen der Deutschen
schwer getroffen. Die Besatzungsmacht will den Park schliessen lassen. Der mit den Zabinskis befreundete Berliner
Zoodirektor Lutz Heck (Daniel Brühl) gibt vor, sich der Tiere anzunehmen. Als zeitgleich die gnadenlose Verfolgung
der jüdischen Bevölkerung beginnt, schmieden Antonia und Jan einen waghalsigen Plan, um so viele Mitbürger wie
möglich zu retten ... Niki Caro hat mit «The Zookeeper's Wife» (GB/CZ/US 2017) eine zutiefst bewegende Bestseller-
Verfilmung nach wahren Begebenheiten inszeniert. ORF1, 22:10

    Einfach Leben
Seit einem Vierteljahrhundert lebt der frühere Primarlehrer Ulrico mit einer Gruppe Gleichgesinnter an den steilen
Hängen des Val Lavizzara, um dort eine landwirtschaftliche Genossenschaft und den Traum vom einfachen Leben zu
verwirklichen. Sie bearbeiten das Land, das die ursprüngliche Bevölkerung längst verlassen hat, um ein bequemeres
Leben im Tal zu führen. Ulrico, Sanna und Katharina dagegen, die drei tragenden Mitglieder der «Genossenschaft
Pianta Monda», haben den Verzicht auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens sehr weit getrieben – und sind
zufrieden damit. Die drei teilen ihr Wissen mit jungen Menschen, die für kurze Zeit oder auch länger zu Besuch
kommen und mit ihnen arbeiten. Doch im malerischen Idyll in den Bergen tauchen immer mehr Gegensätze auf: Wie
viel Technologie ist wünschenswert, und wie viel Verzicht möglich? 3sat, 22:25

    James Bond 007 – Feuerball (Thunderball)
Von seiner letzten Mission in Mitleidenschaft gezogen, ist Geheimagent James Bond (Sean Connery) ins Kurheim
Shrublands beordert worden. Doch die Erholung hält sich in Grenzen, denn in Shrublands beginnt ein wahnsinniger
Plan: Der französische Pilot Major Derval wird ermordet und durch einen Doppelgänger ersetzt. Dieser soll nach dem
Plan von Emilio Largo (Adolfo Celi) einen Bomber mit Atomwaffen entführen. Largo will die Bomben nach der
Wasserung des Flugzeugs bei den Bahamas von seiner Jacht aus bergen und dann die USA erpressen. Als der
Diebstahl ruchbar wird, schickt der britische Geheimdienst 007 aus, um Largo das Handwerk zu legen. Dazu nimmt er
mit Dervals Schwester Domino (Claudine Auger) Kontakt auf. Diese entpuppt sich als Nichte Emilio Largos. Terence
Young, der schon bei den ersten beiden Bond-Filmen Regie geführt hatte, legte mit «Thunderball» (GB 1965) ein
wahres Action-Spektakel vor. Nicht umsonst erhielt der Film 1965 den Oscar für die Besten Spezialeffekten
SRF 1, 22:25

Dienstag, 21. Juli

    Damascus, USA. Der GAU
Ein Thriller der Zeitgeschichte! Am 18. September 1980 passiert ein Unfall in einem Atomwaffensilo der USA. Um ein
Haar wären mehrere amerikanische Grossstädte vernichtet worden. Der Dokumentarfilm zeichnet anhand der
Erinnerungen von Soldaten der U. S. Air Force, von Rüstungsingenieuren und von Hilfsmannschaften, die als erste am
Ort des Unglücks waren, die Kette der Ereignisse im US-amerikanischen Städtchen Damascus nach, die beinahe zur
nuklearen Katastrophe – zum GAU, dem grössten anzunehmenden Unfall – geführt hätten. Der Vorfall in Damascus
steht exemplarisch für das grosse Dilemma, vor dem die USA seit Beginn des nuklearen Zeitalters stehen: die
Produktion und der Unterhalt eines Arsenals von Massenvernichtungswaffen, das die Erde potenziell in die
hundertfache Selbstzerstörung versetzen könnte, auf der einen Seite, und auf der anderen Seite die tägliche Gefahr,
sich selbst, die USA, die Menschheit zu zerstören? Arte, 20:15

    The Man Who Saved the World
Sekunden des Wartens, die zu einer Katastrophe hätten führen können: Der Film erzählt die wahre Geschichte über
einen Mann, der einen nuklearen Holocaust zu verhindern wusste. Der frühere Oberst der sowjetischen Armee
Stanislaw Petrow hatte 1983 für ein paar entscheidende Minuten das Schicksal der Welt in seiner Hand. Als ein
Alarm einging, dass fünf amerikanische nukleare Fernlenkgeschosse gegen Russland abgefeuert wurden, folgte er
seiner Intuition und meldete diesen Angriff nicht zurück. Petrow wird in seiner ärmlichen Behausung in einem
Moskauer Vorort gezeigt, Archivmaterial bebildert seine Erinnerungen. Die Situation im Bunker: Fünf Raketen flogen
auf seinem Bildschirm auf ihn zu, doch Petrow reagierte nicht. Er hoffte, es sei ein Computerfehler. Nach langen
Minuten des Wartens ergab sich: Es war tatsächlich ein Fehlalarm. Doch was wäre passiert, wenn Russland reagiert
hätte? Arte, 21:40

    kreuz und quer. Ein Stück Leben
Die Transplantationsmedizin eröffnet neue Möglichkeiten: Sie kann Menschenleben retten und die Situation von
Patienten, die chronisch geschädigt sind, nachhaltig verbessern. Doch dem steigenden Bedarf steht ein Mangel an
Spenderorganen gegenüber. Regisseur Zoran Dobric hat betroffene Patienten, ihre Angehörigen, Ärzte und Ethiker
getroffen. In seinem Film beleuchtet er – nah an einzelnen Schicksalen – die Chancen und Gefahren der
Transplantationsmedizin sowie die brisantesten ethischen Fragen. ORF2, 22:35

Mittwoch, 22. Juli

    Stationen. Unterwegs
«Du müsstest öfters reisen, um zuweilen nicht daheim zu sein. Nur unterwegs erfährt man das Gefühl
märchenhafter Verwunschenheit.» Dies schrieb Erich Kästner in seinem Roman-Fragment «Der Zauberlehrling».
Jetzt, kurz vor den Sommerferien, packt viele ein Fernweh, die Sehnsucht, unterwegs zu sein, sich von der Statik des
Alltags zu befreien. In «Stationen» wird überlegt, wohin die Reise gehen kann, gerade in diesem, von Corona
geprägten und eingeschränkten Jahr. Welche Reisen tun uns gut? Und vielleicht müssen sie nicht alle mit einem
weiten Ortswechsel verbunden sein – wenn man unterwegs sein will ... BR, 19:00

    Notre Dame: Schöner als zuvor?
«Wir werden die Kathedrale wieder aufbauen, und zwar schöner als zuvor», verkündete Präsident Macron am
Brandabend, der Notre Dame verwüstete. Aber sollte man das 800 Jahre alte Bauwerk zeitgenössisch
modernisieren? Chefarchitekt Philippe Villeneuve kämpft mit seinem Team immer noch um die Sicherung der
Kathedrale. Weiterhin könnten Teile des Gewölbes einstürzen. Als Leiter der Bauarbeiten sieht sich Villeneuve in der
Tradition der mittelalterlichen Bauherren von Notre-Dame. In beinah totaler Selbstaufgabe ist er mit der Sicherung
«seiner» Kathedrale beschäftigt. Ein zeitgenössischer Wiederaufbau ist für ihn absolut indiskutabel. Ganz anders
sieht das Stararchitekt Jean-Michel Wilmotte. Er ist in Frankreich bekannt für moderne Erneuerungen an
historischen Gebäuden. Doch, was ist eine Kathedrale im 21. Jahrhundert? Ist sie ein Museum für Touristen aus aller
Welt, das möglichst so aussehen soll, wie es immer aussah? Ist sie ein nationales Symbol – oder eine Kirche mit einer
Gemeinde, die hier ihr spirituelles Zentrum finden? 3sat, 19:20

    Mein anderes China: Wahrsagerei und wohin sie mich führt
In dieser Folge taucht China-Korrespondent Pascal Nufer ein in die Welt der Wahrsagerei. Auf diese «asiatische»
Weise sucht er Rat für seine persönliche Zukunft und erforscht die spirituellen Seiten des Landes. Fünf Jahre lang
lebte Pascal Nufer mit seiner Familie in Shanghai. Nun heisst es: Zurück in die Schweiz! Was bedeutet diese
Umstellung für die Familie, und wie geht es für Pascal Nufer beruflich weiter? All das steht noch in den Sternen. Für
viele Chinesen wäre klar, was sie in so einer Situation tun würden: Sie gingen zum Wahrsager. In vielen Ländern
Asiens ist das ganz alltäglich. Pascal Nufer stand dem bisher immer skeptisch gegenüber. Doch jetzt scheint ihm der
perfekte Moment zu sein, um sich auf solch ein persönliches Abenteuer einzulassen. Seine Suche nach Rat führt ihn
von Shanghai über Taiwan nach Hongkong und Macao zu Wahrsagern, Tempeln und einer Wassergöttin. Kann ihm
diese interessante und skurrile Reise helfen, beruhigter in die Zukunft zu blicken? SRF 1, 20:05

    Hoffnung auf Heimat (Une Saison en France)
In seiner Heimat, der Zentralafrikanischen Republik, war Abbas (Eriq Ebouaney) ein angesehener Französischlehrer,
sein Bruder Etienne (Bibi Tanga) unterrichtete Philosophie. Dann kam der Bürgerkrieg, und Abbas floh mit seinen
Kindern und Etienne nach Frankreich. Auf der Flucht starb Abbas‘ Frau – und nun sucht der alleinerziehende Witwer
mit seinen beiden Kindern Asma (Aalayna Lys) und Yacine (Ibrahim Burama Darboe) in Frankreich nach einer
Perspektive. Er findet Arbeit auf einem Wochenmarkt, wo er Carole (Sandrine Bonnaire) kennenlernt, die ihn
unterstützt und in die er sich verliebt. Kann die Beziehung Bestand haben und Abbas auf eine neue Heimat hoffen?
Das bewegende Flüchtlingsdrama (FR 2016) von Mahamat-Saleh Haroun zeigt eindringlich auf, wie schwierig es ist,
in einem fremden Land von vorne anzufangen – insbesondere, wenn man schwer traumatisiert ist ... Arte, 20:15

    Mein anderes China. Von Fremden zu Freunden
Wer ist die treue Haushälterin? Der langjährige Fahrer? Menschen, die Nufer im Alltag begleitet haben, schenken
ihm Zeit und öffnen ihm Türen und Herzen. Der Journalist erlebt berührende Gastfreundschaft, aber auch, wie der
Kontrollstaat der Begegnung Grenzen setzt. Die Hürden der Sprache und Kultur sind hoch in China. Zudem ist der
Beruf des Journalisten aus dem Ausland nicht gerade dazu prädestiniert, bei Menschen Vertrauen auszulösen. Doch
auch abgesehen davon empfand es der ehemalige Korrespondent des Schweizer Fernsehens als schwierig, den
Chinesen nahe zu kommen. Doch Freundschaften sind der Schlüssel zur Versöhnung. Deshalb möchte er Zeit
verbringen mit Menschen, die ihn in den fünf Jahren seines Aufenthalts in China begleitet haben. SRF 1, 21:00

Freitag, 24. Juli

    Mein Onkel Archimedes (Muj strycek Archimedes)
«Ehre der Arbeit!» – aber nur, wenn sie gut bezahlt wird. Der aus Griechenland geflüchtete Immigrant Archimedes
(Ondrej Vetchy) kommt 1949 ohne Hab und Gut und ohne ein Wort Tschechisch zu sprechen in der Stadt Brno unter.
Als überzeugter Sozialist glaubt Archimedes an eine gerechte und freie Welt – und hofft, diese in der
Tschechoslowakei endlich gefunden zu haben. Trotz Archimedes etwas eigener Ansichten akzeptieren die Nachbarn
Karel (Miroslav Donutil) und Jarmila (Veronika Freimanova) ihn und seine Familie und helfen ihnen im Alltag. Als
Archimedes befürchtet, dass seine Mutter im Sterben liegt, und seine Illusion von sozialistischem Frieden und
Gerechtigkeit zerstört wird, will er nach Hause zurückkehren. Zwei Fluchtversuche scheitern – der dritte ist bereits
geplant … Eine Geschichte aus der tschechischen Nachkriegszeit, die – wäre sie nicht durchgehend komödiantisch
inszeniert – das Zeug zu einer echten Tragödie hätte. Doch der Film (CZ/FR/DE 2017) von George Agathonikiadis
schafft es, immer noch einen draufzusetzen
Arte, 20:15

  Radio

Samstag, 11. Juli

     Zeitgenossen. Daniel Cohn-Bendit, Publizist und Politiker
Daniel Cohn-Bendit gehört hierzulande zu den bekanntesten Europapolitikern. Wortgewandt und streitlustig scheute
der Grünen-Politiker kaum einen Konflikt, sei es als Multi-Kulti-Beauftragter in Frankfurt oder bis 2014 als
Abgeordneter im Europaparlament. Ob seiner jüdischen Herkunft fremdelte Daniel Cohn-Bendit lange mit der
deutschen Heimat. In Frankreich, seinem zweiten Zuhause, war er 1968 eine der prägenden Figuren der Pariser
Studenten-Bewegung. Als grüner «Realo» kämpfte er für ein föderales Europa, als leidenschaftlicher Fussballfan und
-spieler ist ihm das schöne Spiel aber lieber als der knallharte Zweikampf. SWR2, 17:05

     Zwischenhalt
Unterwegs zum Sonntag mit Gedanken, Musik und Glockengeläut der ev.-ref. Kirche Wilchingen SH
Radio SRF 1, 18:30

Sonntag, 12. Juli

     Blickpunkt Religion
Aktuelle Informationen aus den Bereichen Religion, Ethik, Theologie und Kirchen
Radio SRF 2 Kultur, 08:05

     Katholische Welt. Hans Blumenberg
Der Münsteraner Philosoph Hans Blumenberg (1920–1996) hatte ursprünglich katholische Theologie studiert und
wollte Priester werden. Aufgrund der halbjüdischen Herkunft seiner Mutter musste er in der Nazizeit das Studium
aufgeben und wurde Philosoph. Berühmt wurde Blumenberg durch seine Kritik an der Moderne und ihrem
Verhältnis zum Religiösen. In Blumenbergs skeptischem Denken steht immer wieder die Frage nach einem Gottesbild
im Vordergrund, dass dem technischen Zeitalter entspricht, also auch Entfremdung und Verlorenheit des
neuzeitlichen Menschen miteinbezieht. Hans Blumenberg lässt sich in der Epoche der Ideologien keiner der gängigen
philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts zuordnen. Stattdessen formulierte er eine umfangreiche Kritik
der Moderne, die sich aus spirituellen Wurzeln speist. Ein Portrait aus Anlass seines 100. Geburtstages
BR2, 08:05

     Evangelische Perspektiven. Vom Wert des Berührens
Umarmungen tabu. Ein herzlicher Händedruck zur Begrüssung – verboten. Nach wie vor gelten wegen der Corona-
Pandemie Abstandsregeln. Das Credo zur Eindämmung: Körperkontakt vermeiden. Das ist nicht leicht einzuhalten –
und auch auszuhalten. Jugendliche haben damit genauso ihre Probleme wie alte Menschen. Bindungen leben von
Berührung. Berührung schafft Nähe. Auch in der Religion ist Berührung zentral, gilt doch das Handauflegen als eine
der ältesten Heilmethoden überhaupt. Auch Jesus soll Kranke durch Berührung geheilt haben. Heute weiss man: Bei
einer Umarmung produziert der Körper das Glückshormon Oxytocin, das gegen Angst und emotionalen Stress wirkt.
Berührungen im Alltag, die bis jetzt selbstverständlich waren, gelten jetzt als gefährlich. Was macht die körperliche
Isolation mit unserer Seele? Und was machen die Kontaktbeschränkungen mit unserer Gesellschaft. Körperliche
Nähe wäre doch gerade in Zeiten von Ungewissheit und Angst wichtiger denn je. BR2, 08:30

     Perspektiven. Musliminnen und das Kopftuch
In Europa ist das muslimische Kopftuch ein Streitfall. Die einen sehen es als Symbol der Unterdrückung der Frau, die
anderen als Ausdruck religiöser Gefühle. Doch wie beurteilen das Musliminnen selbst? Manche Musliminnen tragen
es jeden Tag als Ausdruck ihrer Religion. Wieder andere Musliminnen halten wenig von dem Stück Stoff. Es gehört
für sie nicht zum Glauben. Radio SRF 2 Kultur, 08:30

     Wissen. Aula: Davi Kopenawas – Kampf für die Indigenen im Amazonasgebiet
Kopenawa ist Schamane und geistiger Führer der Yanomami-Indigenen in Brasilien. Immer wieder verlässt er den
Regenwald, reist um die Welt, um auf die Gefahren für sein Volk aufmerksam zu machen. Es wird bedroht vom Klima
wandel, von Goldsuchern, Holzfällern, von einer Politik, die auf die rücksichtslose Abholzung des Regenwalds setzt.
Für sein Engagement erhielt Kopenawa den alternativen Nobelpreis. Der Journalist Geseko von Lüpke hat mit diesem
aussergewöhnlichen Mann gesprochen über sein Volk, die Zivilisation und die Magie des Regenwalds. SWR2, 08:30

     Röm.-kath. Predigt
Mathias Burkart, röm.-kath. Theologe, Glattbrugg
Radio SRF 2 Kultur, 10:00

     Ev.-ref. Predigt
Katrin Kusmierz, ev.-ref. Theologin, Dozentin am Kompetenzzentrum Liturgik der Universität Bern
Radio SRF 2 Kultur, 10:15

     Glauben. Den Kosmos tanzen – Die drehenden Derwische von Konya
Die Stadt Konya gilt vielen Türken als Wallfahrtsort. Denn hier ist der islamische Mystiker Mevlana Jalal ad-Din Rumi
beerdigt. Der Sufimeister aus dem 13. Jahrhundert gründete den weltbekannten Orden der drehenden Derwische,
dessen Mitglieder noch heute den «Sema» tanzen, einen Reigen, der symbolhaft die Ordnung des Kosmos darstellt.
Der Mevlevi-Derwisch-Orden war über Jahrhunderte Ausdruck einer friedvollen islamischen Spiritualität. Die
Sufibruderschaft wurde zwar zwischenzeitlich verboten, hat aber nach wie vor eine besondere Anziehungskraft
SWR2, 12:05

   SWR2 Feature am Sonntag. Die letzten Regenwaldnomaden – Eine Suche im Herzen
Borneos
Punan heissen die Nomaden, die traditionell durch die Regenwälder Borneos ziehen. 20.000 von ihnen leben in
einem Gebiet, das grösser als Deutschland ist. Vielen gelten die Punan als Öko-Wilde, die ihren Wald mit Blasrohren
gegen die Abholzung für Palmölplantagen verteidigen. Doch können die Punanden Regenwald dauerhaft gegen
marktwirtschaftliche Nutzung schützen? Und wollen sie das überhaupt? Autor Erhardt Schmid reiste über die
drittgrösste Insel der Welt, traf Punan-Gruppen, die die Neuzeit jeweils unterschiedlich erleben – und am Ende eine
der letzten frei umherziehenden Familien. SWR2, 14:05

Montag, 13. Juli

     Wissen. Wenn Minderjährige die Eltern pflegen – Zwischen Sorge und Überforderung
Von «Müdigkeit und Konzentrationsmangel im Unterricht» berichten Lehrer. Von einer «massiven Überforderung»
erzählen Psychologen. Mehr als 200’000 Kinder und Jugendliche pflegen in Deutschland regelmässig ihre
Angehörigen. Das zeigt die sogenannte «KiFam-Studie zum Umgang mit Krankheit in der Familie». Mit Programmen
wie www.Pausentaste.de versuchen Gesundheitsberater nun, Unterstützung per Internet zu organisieren. Da die
wenigsten Jugendlichen von sich aus Hilfe suchen, müssen auch Lehrer, Sozialarbeiter und Pflegekräfte sensibilisiert
werden. Eine Produktion aus dem Jahr 2019. SWR2, 08:30

     Morgengeschichte
Ein Impuls zum neuen Tag mit Paul Steinmann
Radio SRF 1, 08:40
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