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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 8-9/2013 Region Standortpolitik Sonderthema Besorgnis um Sicherheit der Wirtschaftspolitische Positionen Neue Kombiausbildung gegen Energieversorgung nimmt zu der Parteien zur Landtagswahl Mangel an Berufskraftfahrern Regionalförderung 2014 - so viel gibt‘s künftig noch
2 Inhalt Titelthema EU-Regionalförderung ermöglichte Investitionen von 4 über 100 Millionen Euro im Wirtschaftsraum Coburg „Fit for Work“ – EU-Mittel zur Verbesserung der 5 Chancen junger Menschen auf Berufsausbildung Region definiert unter „Perspektive 2020“ 6 gemeinsame Leitziele und Schlüsselprojekte Region Tennet-Deutschland-Chef Fuchs warnt vor Folgen 8 eines Scheiterns der „Thüringer Strombrücke“ KAESER-Vorstandsvorsitzender Thomas Kaeser 12 vollendete 60. Lebensjahr Brose stockt Investitionsbudget kräftig auf und 13 Produktionsstandort Coburg profitiert erheblich KAPP-Gruppe feierte mit 1.800 Menschen die 15 Unternehmensgründung vor 60 Jahren 18 Bundesverkehrsminister vor Großversuch zuversichtlich Standortpolitik Wirtschaftsminister Zeil stellt Broschüre 22 Dr. Ramsauer glaubt an den neuen Diesel-Treibstoff „Kammern in Bayern“ vor Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ram- neuen Kraftstoffs deutlich. 280 Fahrzeu- Neues Förderprogramm zur Entwicklung von 23 sauer ist überzeugt, dass der neue Die- ge von 19 Partnern des Verbundprojek- Strategien zur Fach- und Führungskräftegewinnung sel-Treibstoff „R33“ wettbewerbsfähig tes werden in den nächsten zwei Jahren Sonderthema „Transport und Logistik“ sein wird und im Markt eine große Zu- die Tauglichkeit des Verbrennungsstoffes Neue Kombiausbildung soll Engpass an 28 kunft hat. Das machte er bei seinem Be- testen, der zu 33 Prozent aus regenera- Fachkräften im Transportwesen beseitigen such der Hochschule Coburg zum Start tiven Komponenten besteht. Unter den des Großversuchs zur Erprobung des Testern sind Unternehmen der Region. Wirtschaftsjunioren Erfolgsprojekte „Zeig DICH!“-Tour und „Business- 31 Führerschein“ gehen in die nächste Runde 32 HUK-COBURG Gastgeber des „Bayerischen Tages der Ausbildung“ Aus- und Weiterbildung Duales System verdient höhere Anerkennung IHK-Modellprojekt zur Berufsorientierung verlegt 34 Physikunterricht in Maschinenbau-Unternehmen Die duale Ausbildung in Schule und Praxis Coburger Auszubildende werben bei Event 35 bleibt Rückgrat der Fachkräftegewinnung in Leipzig für Internationalität und Mobilität und braucht deshalb eine Imageaufwer- tung gegenüber z. B. akademischer Qua- Tourismus lifikation. Mit dieser Forderung wurde IHK-Ausschuss leitet aus Tourismuskonzept für 36 Staatssekretärin Katja Hessel (i. Bild m. Coburg Stadt und Land Handlungsempfehlungen ab HUK-Personalvorstand Wolfgang Flaß- IHK beschließt Beteiligung an geplantem 37 hoff) anläßlich des „Bayerischen Tages Marketingverein für Tourismus in der Region der Ausbildung“ bei der HUK-COBURG Innovation und Umwelt Versicherungsgruppe konfrontiert. Bund lobt Fördermittel für Energiemanagement 38 in Unternehmen aus 37 Reise zu den Träumen der Kindheit auf 216 Seiten Existenzgründung und „Deutsche Spielzeugstraße“ legt Reiseführer auf Unternehmensförderung Externe „Turn-Around-Beratung“ hat viele 40 Der Verein „Deutsche Spielzeugstraße“ Unternehmen vor Zusammenbruch bewahrt hat in Zusammenarbeit mit dem Berli- ner Grebennikov Verlag einen Reisefüh- International rer aufgelegt. Auf 216 Seiten präsentiert Neues Außenwirtschaftsrecht bietet Option 41 er Museen, Städte und Attraktionen, die der Selbstanzeige zur Vermeidung von Bußgeldern zur Deutschen Spielzeugstraße gehö- Recht und Steuern ren, von den historischen Wurzeln bis EU verwirft deutsche Rechtspraxis: Voller 42 zur Spielzeugkultur. Urlaubsanspruch bei Wechsel in Teilzeit Rechtssprechung zur Privatnutzung von 43 Dienstfahrzeugen erneut verschärft Titelbild Nach langem Tauziehen und engagierten Verhandlungen sind die „Leitlinien für Regionalbeihilfen 2014 – 2020“ der EU-Kommission veröffentlicht. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Editorial 3 Regionalförderung ab 2014: Für Coburg wurde nicht alles erreicht D ie Europäische Kommission Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) als Schwer- hat vor wenigen Wochen punktgebiet ausgewiesen werden und könnte auf diese Weise die „Leitlinien für Regio- von europäischen und bayerischen Fördermitteln profitieren. nalbeihilfen 2014 – 2020“ ver- abschiedet. Im Ergebnis werden Die Eckpunkte des so genannten „operationellen Programms“ Beihilfen künftig noch stärker als sind bereits definiert: Förderschwerpunkte sind Ausbau von bisher in konjunkturschwache Gebiete der Europäischen Union Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation, ins- fließen. Dies bedeutet, dass Deutschland als so genannte „Kon- besondere Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mitt- junktur-Lokomotive“ in der neuen Förderperiode rund 9 Mrd. lerer Unternehmen. Diese Schwerpunktsetzung begrüße ich sehr, Euro weniger aus den EU-Strukturfonds erhält. denn damit können für die Wirtschaft am Standort Coburg Das bleibt nicht ohne Auswirkung auf unseren Wirtschaftsraum. wichtige Impulse gesetzt werden. Unser Industrieraum benö- Klar ist festzustellen, dass sich in der Ausgestaltung der Richt- tigt dringend den Ausbau der anwendungsnahen FuE-Infra- linien für den neuen Förderzeitraum nicht alle unsere Forde- struktur sowie den Aufbau von Kompetenz-, Forschungs- und rungen wiederfinden, vor allem mit Blick auf das Fördergefälle Anwenderzentren. Beispielhaft sei hier das Technologietrans- zu den neuen Bundesländern. Grundsätzlich positiv ist zu be- ferzentrum Automotive Coburg genannt. werten, dass die Förderunterschiede abgeschmolzen wurden. Thüringen scheidet 2014 aus der Höchstförderung mit Förder- Touristische Projekte können entgegen den ersten Entwürfen sätzen bis zu 50 % aus und befindet sich als „C-Fördergebiet“ der EU-Kommission für die neue Förderperiode ebenfalls wei- mit bis zu 35 % in der Auslaufphase bis Ende 2017. Für den ter gefördert werden. Das nutzt unserer Region, ich denke hier Wirtschaftsraum Coburg ist das Gefälle zu den angrenzenden beispielsweise an Fördermittel zur Umsetzung von Qualitäts- bayerischen Gebieten, die den „C-Förderstatus“ aufgeben muss- offensiven oder zur Etablierung des Tourismusmarketingvereins ten, zwar abgeschafft, das Fördergefälle zu Thüringen bleibt, „Coburger Land – Oberes Maintal“. Positiv zu bewerten ist außer- wenn auch vermindert, aber dennoch bestehen. dem, dass die einzelbetriebliche Investitionsförderung weiterhin Das kann uns nicht gefallen! möglich bleibt, obwohl erste Planungen dies ausschlossen. Da- mit sind wesentliche Forderungen unserer Agenda umgesetzt. Wir sollten aber die Entwicklung strategisch nüchtern betrach- ten: Ohne Zweifel, die hohen Fördersätze jenseits der früheren Mit dem Entwicklungsleitbild „Perspektive 2020“ haben wir den innerdeutschen Grenze bereiteten uns in der Vergangenheit Handlungsrahmen für die Wirtschaftsregion Coburg skizziert, massiv Wettbewerbsprobleme. In der Konsequenz hat diese För- der sich mit den EFRE-Zielen weitgehend deckt. Die Region ist derpraxis gezielt bewirkt, dass die unmittelbar angrenzenden nun gefordert, ihre konkreten Interessen bei der Ausgestal- Landkreise Südthüringens in ihrer wirtschaftlichen Leistungs- tung des operationellen Programms einzubringen und schlüs- fähigkeit vergleichsweise rasch nachziehen konnten – mit der sige Konzepte nachhaltig umzusetzen. Die Förderperiode 2014 jedoch auch für uns nicht zu übersehenden Perspektive, dass – 2020 eröffnet unserer Region unterm Strich also mehr Chan- sich die Region Coburg - Sonneberg - Hildburghausen mehr cen als Risiken. Es liegt an uns, diese konsequent zu nutzen. und mehr zu einem „gemeinsam starken Wirtschaftsraum“ ent- wickelt. Dieser Prozess ist längst nicht abgeschlossen, und des- Ihr halb ist es wichtig, dass die Unternehmen auf beiden Seiten der Landesgrenze künftig faire und vergleichbare Rahmenbedin- gungen vorfinden. Es liegt jetzt an der bayerischen Staatsregierung, sich im vor- gegebenen EU-Rahmen um die Regionen im Norden Bayerns – z. B. Coburg - zu kümmern. Positive Signale in dieser Richtung gab es bereits von Ministerpräsident Horst Seehofer und Wirt- schaftsminister Martin Zeil. Unsere Region soll im Rahmen des Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 8-9/2013
4 Titelthema Frank Schmidt, Geschäftsführer der SCHMIDT GMBH Laborglas + Glastechnik in Coburg-Neuses empfiehlt Unternehmern „die Möglichkeiten einer Förderung zu prüfen und den Zeitaufwand nicht zu scheuen“. Zum Bau eines Betriebsgebäudes (2008) erhielt SCHMIDT EU-Mittel. GELD FÜR TAUSENDE VON ARBEITSPLÄTZEN Zwischen 2007 und 2013 wurden Investitionen von über 100 Millionen Euro gefördert In der der Förderperiode 2007-2013 von 1.100 m² errichten. Das neue Gebäu- Schmidts Fazit ist positiv: „Aufgrund flossen erhebliche Summen aus EFRE-, de bietet Platz für die Erweiterung der unserer Erfahrung können wir allen Unter- bayerischen und Bundesmitteln in Produktion und das neue zentrale Fer- nehmen nur raten, die Möglichkeiten einer unseren Wirtschaftsraum. Sie halfen tigwaren- und Kommissionierlager mit Förderung im Rahmen ihrer Investition mehrere tausend Arbeitsplätze in der Versandabteilung. Für diese Investition zu prüfen und den zeitlichen Aufwand Region zu sichern und zusätzliche zu gab es Fördergeld. nicht zu scheuen. Wichtig ist, die Prüfung schaffen. Der SCHMIDT Laborglas + „Im Rahmen unseres Investitionsvor- der Fördermöglichkeiten sehr frühzeitig Glastechnik ermöglichten sie es, auf habens für eine neue Produktions- und in die Projektphase einzubinden und ge- eine Teilverlagerung zu verzichten. Logistikhalle zur Kapazitätserweiterung nügend Zeit für die Antragstellung bis haben wir aufgrund der hohen Förderun- zur Bewilligung und der anschließenden I m Landkreis Coburg wurden Gesamt- gen auch einen neuen Standort in Thü- Umsetzung des Vorhabens einzuplanen!“ investitionen in Höhe 96,29 Mio. € mit ringen in Erwägung gezogen“, erinnert Etwa kritischer dagegen ist die Einschät- insgesamt 9,92 Mio. bezuschusst. Da- sich Frank Schmidt. Allerdings habe man zung eines Unternehmers aus dem Land- mit wurden nach Auskunft der Regierung sehr schnell die betrieblichen Nachteile kreis Coburg: Er nutzte die Möglichkeit von Oberfranken 2.907 Dauerarbeitsplät- eines zweiten Standortes erkannt, sich der Förderung für die Nachfolgeregelung ze gesichert und 469 neue geschaffen. In über die Fördermöglichkeiten für das in einem Familienunternehmen und da- der Stadt Coburg gab es Zuwendungen in Projekt informiert und sich schließlich mit auch für den Erhalt der Arbeitsplätze. Höhe von 0,88 Mio. € für Gesamtinves- dafür entschieden. Er bezeichnet den Weg zu den Förder- titionen über 10,32 Mio. €. 171 Arbeits- Den Weg der Antragstellung bezeich- töpfen aufgrund bürokratischer Hürden plätze wurden gesichert, 42 geschaffen. net der Firmenchef rückblickend als „an- als „außergewöhnlich schwierig“. „Leider Frank Schmidt, Geschäftsführer der fangs aufwändig“. „Jedoch wurden wir muss ich sagen, dass in anderen Bezir- Firma SCHMIDT GMBH Laborglas + Glas- von Seiten der Regierung von Oberfranken ken Bayerns früher als bei uns über die technik im Coburger Stadtteil Neuses, hat bei Fragen immer tatkräftig unterstützt tatsächliche Förderhöhe Klarheit besteht seine Erfahrungen gemacht, wie Förder- und am Ende hat sich der Aufwand für und somit solche Projekte auch schneller verfahren ablaufen. Das Unternehmen unser Unternehmen und die Investition angegangen werden können.“ Aus seiner fertigt und vertreibt seit über 50 Jah- in gesundes Wachstum ausgezahlt.“ Bei Sicht sind beim Thema Förderung klei- ren ungraduierte Volumenmessgeräte der nächsten größeren Investition wolle ne und mittlere Unternehmen im Nach- aus Glas für den Labor- und Medizinbe- man „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ wie- teil gegenüber großen. „Hier besteht in darf. Im Jahr 2008 ließ Schmidt ein neu- der die Fördermöglichkeiten beleuchten. Deutschland und Europa Handlungsbe- es Betriebsgebäude mit einer Nutzfläche darf.“ Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Titelthema 5 Förderprogramm Bessere Chancen für junge Leute Programm „Fit for Work“: EU-Mittel für Berufsausbildung in Bayern für Forschung „Horizont 2020“ mit Nach der Schule in einem Betrieb • Mit bis zu 2.500 € gefördert wird die 70 Milliarden Euro budgetiert eine Berufsausbildung beginnen - das betriebliche Ausbildung von Jugendli- ist der Wunsch vieler junger Men- chen, die spätestens drei Monate nach Europäisches Parlament, Rat und schen, die jetzt die Schule verlassen. Beginn der Ausbildung eine Vereinba- Kommission haben sich zu „Ho- Handel, Handwerk und Freie Berufe rung mit einem Maßnahmeträger über rizont 2020“, dem in 2014 star- wollen an der Ausbildung festhalten ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) tenden EU-Rahmenprogramm für und dadurch den Fachkräftenach- geschlossen haben. Forschung und Innovation, ab- wuchs sichern. • Wichtig: Für diese Förderungen braucht schließend verständigt. der Betrieb kein – rechnerisch – zusätz- D ie Bayerische Staatsregierung liches Ausbildungsverhältnis nachwei- I m Vergleich zu den Vorläuferpro- unterstützt die Wirtschaft in die- sen! grammen hat sich das kommen- sem Bemühen und fördert mit der • Eine Förderung in Höhe von 2.500 € de mit 70 Mrd. € ausgestattete Ausbildungsinitiative „Fit for Work“ die bzw. 3.000 € gibt es für bayerische EU-Forschungsrahmenprogramm Berufsausbildung der bayerischen Ju- Betriebe, die zusätzliche betriebliche „Horizont 2020“ zum Ziel gesetzt, In- gendlichen. Mit den maßgeschneider- Ausbildungsplätze anbieten, sowie für novationen zu stärken. Wesentliche ten Förderprogrammen werden Mittel Betriebe, die erstmalig ausbilden oder Bausteine sind: aus dem Europäischen Sozialfonds und Betriebe, die in Teilzeit ausbilden. aus dem bayerischen Arbeitsmarktfonds • Auch die Schaffung zusätzlicher Ausbil- KMU-Instrument: Das Instrument eingesetzt, um gezielt die Ausbildungs- dungsplätze im Rahmen einer Verbund- für die Forschungsförderung in klei- chancen von Jugendlichen zu verbes- ausbildung wird mit 4.000 € finanziell nen und mittleren Unternehmen wird sern, die einem besonderen Wettbewerb unterstützt. mit 4 % des Programmbudgets aus- unterliegen. • Jugendliche können eine Mobilitäts- gestattet. Gemeinsam mit den übri- Fördermöglichkeiten gibt es für bay- hilfe erhalten, wenn sie wegen eines gen Förderprogrammen in „Horizont erische Betriebe, die für Schulabgänger weit entfernt liegenden Ausbildungs- 2020“ sollen mindestens 20 % der För- zusätzliche betriebliche Ausbildungs- platzes notwendig auswärtig unterge- dermittel in innovative KMU fließen. plätze anbieten, sowie für Betriebe, die bracht sind und der Ausbildungsplatz erstmals ihren Nachwuchs in einer dua- in einem Gebiet mit ungünstiger de- Fast Track to Innovation: Hier kön- len Ausbildung qualifizieren. mografischer Entwicklung liegt. nen Unternehmen in Teams bis zu fünf Information Kooperationspartnern Forschungsthe- Fördermaßnahmen Zentrum Bayern Familie und Soziales men vorschlagen, die innovativ sind • Mit der Richtlinie wird die betriebliche Hegelstraße 2, 95447 Bayreuth und zügige Markteinführung erwarten Ausbildung von Hauptschülern aus den Tel.: 0921 605-3388, lassen. Die Förderentscheidung soll Praxisklassen bayerischer Hauptschu- E-Mail: esf@zbfs.bayern.de nach maximal sechs Monaten fallen. len und von Jugendlichen ohne Schul- Bei grünem Licht können dann bis abschluss mit bis zu 5.000 € gefördert. zu drei Mio. € aus Brüssel die Inves- titionen der Unternehmen ergänzen. Beteiligungsregeln: Sie wurden Informationen zu Fördertöpfen wesentlich vereinfacht. Wichtig ist Internet-Portal „EU-Finanzierungsmöglichkeiten“ erweitert die Verkürzung der Wartezeit bis zur Förderentscheidung auf nur 8 Mo- Das Portal „EU-Finanzierungsmög- finanzierungsinstrument Progress, das nate. Beim Abrechnungsverfahren lichkeiten“ wurde um den Europäi- Risikoteilungsinstrument des 7. For- wird ausschließlich mit Pauschalen schen Fonds für regionale Entwicklung schungsrahmenprogramms, Darlehen der gearbeitet. Hier ist für direkte Kos- (EFRE) und den Europäischen Sozial- Europäischen Investitionsbank für KMU ten eine bis zu 100-prozentige Pau- fonds (ESF) erweitert. und mit der Erweiterung nun auch ope- schale bei Forschungsvorhaben sowie rationelle Programme der Mitgliedstaa- K 70-prozentige Pauschale für marktna- MU können sich über das Por- ten und Regionen für die Umsetzung he Aktivitäten nebst 25-prozentigem tal über EU-Finanzierungsmittel kohäsionspolitischer Ziele. Overheadzuschlag vorgesehen. informieren. Dazu gehören das Information Rahmenprogramm für Wettbewerbsfä- http://europa.eu/youreurope/business/ higkeit und Innovation (CIP), das Mikro- finance-support/access-to-finance/index_de.htm Unsere Wirtschaft 8-9/2013
6 Region Das Leitbild „Perspektive 2020“ soll als Fahrplan der Regionalentwicklung der kommenden sieben Jahre dienen. Leitbild „Perspektive 2020“ Region definiert gemeinsame Entwicklungsziele und Leitprojekte Ende Juli hat die Region ein gemein- • Wirtschaft Für IHK-Präsident Friedrich Herdan ist sames Leitbild verabschiedet. Es zeigt • Arbeitsmarkt und Bildung es wichtig, dass den Worten auch Taten die strategischen Ziele und Projek- • Wissenschaft und Innovation folgen. Von der federführenden Stel- te zur Zukunftsgestaltung der Wirt- • Infrastruktur und Energie le, dem Regionalmanagement Coburger schaftsregion Coburg auf und soll als • Übergeordneter Handlungsrahmen Land, erwartet Herdan, dass die Projekte Fahrplan der Regionalentwicklung bis den Prioritäten entsprechend koordiniert 2020 dienen. Die Liste der insgesamt 43 Einzelziele werden, so dass „wir am Ende des Tages und 115 Maßnahmenvorschläge wurde der Bevölkerung gegenüber sagen kön- nen, dass wir etwas erreicht haben“. U nter dem Leitmotto „Perspektive im Oktober 2012 im Rahmen einer Regio- 2020 – Perspektiven der regiona- nalkonferenz und einer breiten Bürger-, len Wirtschaftsentwicklung für Akteurs- und Trägerbeteiligung erörtert Projekte mit hoher Priorität das Coburger Land im Zeichen des de- und ergänzt. Es wurden Leitprojekte mografischen Wandels“ bekennen sich identifiziert und Verantwortlichkeiten • Dauerhafte Sicherstellung eines die unterzeichnenden Institutionen (IHK, festgelegt. Zu den Projekten mit hoher ICE-Systemhalts in Coburg Wirtschaftsförderungen von Stadt und Dringlichkeit und besonderer Wichtig- • Erhalt einer zukunftsfähigen Landkreis Coburg, Regionalmanagement keit zählen an erster Stelle der ICE-Sys- Luftverkehrsverbindung von Coburger Land, Stadt Neustadt bei Co- temhalt in Coburg und an zweiter Stelle und nach Coburg burg, Hochschule, Arbeitsagentur und der Ausbau der Staatsstraße 2205 nach • Ausbau der Staatsstraße 2205 Handwerkskammer) dazu, die Region im Bad Rodach (siehe Infokasten). nach Bad Rodach Schulterschluss weiter voranzubringen Die „Perspektive 2020“ erhebt nicht den • Einsetzung eines Innovations- und sich dabei an den definierten Ent- Anspruch einer ganzheitlichen Betrach- beraters wicklungszielen und erarbeiteten Leit- tung der Regionalentwicklung, beschreibt • Gemeinsame Marketingaktivitä- projekten dieses Leitbilds zu orientieren. jedoch interdisziplinäre Vorschläge zur ten zur Ansprache auswärtiger Seit zehn Jahren arbeiten genannte Stärkung der wirtschaftlichen Entwick- Fach- und Führungskräfte Akteure eng zusammen und schreiben lung. Insofern werden Aspekte in den Be- • Ausbau der Berufsorientierung dieses Entwicklungsleitbild kontinuier- reichen Bildung, Familien, Lebensqualität, und Ausbildungsreife junger lich fort. Im Jahr 2011 wurde verein- Kultur, Soziales und Wohnen nur inso- Menschen bart, das Standortpapier grundlegend weit betrachtet, wie sie Bezug zur wirt- • Entwicklung von Zukunftsbran- zu aktualisieren. Dazu wurde eine Stär- schaftlichen Entwicklung haben. chen ken- und Schwächenanalyse für das Co- Die IHK-Vollversammlung stimmte in • Unterstützung von Existenz- burger Land erarbeitet. Darauf aufbauend ihrer Juli-Sitzung dem Entwicklungsleit- gründungen, speziell aus der haben die Initiatoren Projekte benannt, bild „Perspektive 2020“ unter der Prämis- Hochschule Coburg die den Wirtschaftsstandort Coburger se zu, dass das Thema „Integration von • Entwicklung touristischer Land nachhaltig voranbringen können. Personen mit Migrationshintergrund“ Produkte als Grundlage eines Die Projekte lassen sich unter nachfol- und „Aufbau einer Willkommenskultur“ regional abgestimmten genden thematischen Schwerpunkten im Rahmen einer künftigen Fortschrei- Tourismus-Marketings einordnen: bung des Papiers stärker verankert wird. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Region 7 Innovativer Mittelstand: Erfolgreich im Netzwerk Von Yvonne Proppert* Der Mittelstand spielt für die Innova- schungsergebnissen der IGF profitieren tionsstärke der deutschen Wirtschaft im Netzwerk der AIF rund 50.000 vor- eine wichtige Rolle. Er hat jedoch wiegend mittelständische Unternehmen. strukturbedingt große Nachteile im Weil die industrielle Gemeinschaftsfor- Bereich von Forschung und Entwick- schung öffentlich finanziert wird, ste- lung (FuE) und beim Zugang zu For- hen die so gewonnenen Ergebnisse auch schungsinfrastruktur. Daher gibt es allen Interessierten zur Verfügung. Die in Deutschland ein weltweit einzig- Forschungsarbeiten werden intensiv von artiges Instrument zur nachhaltigen Unternehmen begleitet und ständig auf Stärkung der Innovationsfähigkeit Praxisrelevanz geprüft. Durch die Koope- Das Bundesministerium für Wirtschaft kleiner und mittlerer Unternehmen ration von Experten aus der Industrie mit und Technologie (BMWi) fördert diese (KMU): die Industrielle Gemeinschafts- Wissenschaftlern der Forschungsinstitute branchenweite und branchenübergrei- forschung (IGF). entstehen überdies nachhaltige persön- fende Gemeinschaftsforschung über liche Innovationsnetzwerke, die oft weit die AiF als Dachorganisation seit ihrer D ie IGF schlägt eine Brücke zwi- über die Projektlaufzeit Bestand haben. Gründung im Jahr 1954, in 2012 mit schen Grundlagenforschung und 141,5 Millionen Euro. Diese Förderung wirtschaftlicher Anwendung und Forschen im Verbund bewirkt beim Mittelstand kontinuierlich bildet für Unternehmen eine Plattform, In Zeiten zunehmender Interdisziplinari- einen mehrfach so hohen Forschungs- um Zugang zu neuesten Erkenntnissen tät werden auch branchenübergreifende aufwand aus eigenen Mitteln. Die beson- für die Weiterentwicklung von Produkten, Kooperationen unter den Forschungs- dere Hebelwirkung dieser Partnerschaft Verfahren und Dienstleistungen sowie zu vereinigungen der AiF immer selbstver- zwischen Staat und Wirtschaft mobili- Fragen der Qualitätssicherung, des Um- ständlicher. Darüber hinaus existieren siert damit nachhaltig die Innovations- weltschutzes oder der Normung zu erhal- zukunftweisende Forschungsverbünde potenziale in KMU. ten. Organisiert wird sie auf zahlreichen zu bestimmten Schwerpunktthemen, wie Themen- und Technologiefeldern seitens zur Elektromobilität, Brennstoffzellen- Aus Ideen werden Produkte der AiF Arbeitsgemeinschaft industriel- technik oder Klebetechnik. Das engma- Eine hohe Innovationskraft zeigt jedoch ler Forschungsvereinigungen. schige Innovationsnetzwerk der AiF und erst dann Wirkungen auf die Gesell- Bei dieser vorwettbewerblichen For- ihrer Forschungsvereinigungen begüns- schaft, wenn aus ihr marktfähige Pro- schung finden sich Firmen einer Bran- tigt solche übergreifenden Aktivitäten. dukte generiert werden. Damit korrelieren che oder eines Technologiefeldes in den die Forderungen nach einem schnellen jeweiligen Forschungsvereinigungen der Hoher Nutzen für die Beteiligten Transfer von Ergebnissen der Grund- AiF zusammen, um vergleichbare Prob- In Deutschland sind so in knapp 60 Jah- lagenforschung in die Wirtschaft, wie leme durch gemeinsame Forschung zu ren nachhaltige Innovationspartnerschaf- sie etwa in der Koalitionsvereinbarung lösen. Derzeit arbeiten rund 1.200 ein- ten und thematische Cluster entstanden, der Bundesregierung erhoben werden. gebundene Forschungsstellen an solchen die allen Beteiligten erheblichen Nutzen Auch hier leistet die AiF mit den von ihr Projekten in 100 Forschungsvereinigun- bringen und in die Breite wirken: Wert- betreuten öffentlichen Förderprogram- gen. Jedes Unternehmen kann aktiv im schöpfungspartner der arbeitsteiligen Pro- men – insbesondere mit der Fördersäule System der IGF mitwirken, indem es den zessketten werden vernetzt, kleine Firmen „FuE-Kooperationsprojekte“ des Zentra- Kontakt zu einer der branchenorientier- kooperieren gleichberechtigt mit großen len Innovationsprogramms Mittelstand ten Forschungsvereinigungen sucht oder Unternehmen und mit der Wissenschaft. (ZIM) des BMWi – einen wesentlichen eine Mitgliedschaft erwirbt. Es gibt eine verlässliche Vertrauensbasis Beitrag. zwischen den verantwortlichen Experten 50.000 KMU im Netzwerk aus den Unternehmen und den Wissen- * Yvonne Proppert ist Präsidentin der AiF Die Themenspektren decken alle mit- schaftlern der Forschungsinstitute. Neue Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungs- telstandsrelevanten Zukunftstechno- Projektideen können intensiv diskutiert vereinigungen sowie geschäftsführende Ge- logien ab: von der Materialforschung und auf den Weg gebracht werden. Das sellschafterin der Pharma-Labor Yvonne über die Biotechnologie bis zur Textil- Proppert GmbH, Hagen und Gesellschafte- Netzwerk wird so zum Fundament der rin der Pharma-Zentrale GmbH, Herdecke branche mit ihren faszinierenden „High- Innovationsaktivitäten vieler KMU und Tex“-Entwicklungen auf dem Gebiet der die Risiken können auf viele Schultern Faserverbundwerkstoffe. Von den For- verteilt werden. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
8 Region „Die Strombrücke darf nicht scheitern“ IHK-Vollversammlung: Besorgnis über Entwicklung auf dem Energiesektor nimmt zu Aufmerksam verfolgten die Mitglieder der IHK-Vollversammlung und Gäste den Martin Fuchs, Deutschland-Chef des Netzbetreibers Tennet, sprach Ausführungen des Energieexperten Fuchs. Im Vordergrund (v. l.) Thomas Kaeser, vielen Coburger Unternehmern aus dem Herzen: „Die 380-kV-Trasse IHK-Präsident Friedrich Herdan, Fritz Carl und Thomas Engel, Regierung von zwischen Altenfeld und Redwitz ist unverzichtbar!“ Oberfranken. „Wer für die Energiewende ist, der sei der Netzausbau das zentrale Instru- Zu anderen Zeiten übersteigt die Last die muss auch für den Netzausbau sein.“ ment, um die Energiewende erfolgreich EE-Einspeisung – dann muss teuer zu- Das sagte der Deutschland-Chef des umzusetzen. Durch die Abschaltung der gekauft werden. Um solche Schwankun- Netzbetreibers Tennet, Martin Fuchs, ersten Kernkraftwerke fehlen bereits heu- gen auszugleichen, sind immer häufiger in seinem Vortrag vor den Mitgliedern te in den südlichen Verbrauchszentren teure Netzeingriffe zu Lasten der Strom- der Vollversammlung und Gästen der 8.000 Megawatt an Stromerzeugung. Mit preise nötig. Im Jahr 2012 gab es solche IHK zu Coburg. „Die 380-kV-Tras- Abschaltung des KKW Grafenrheinfeld Eingriffe an 344 Tagen! se zwischen Altenfeld in Thüringen entstehe ein weiterer Verlust von 1.275 Die „Thüringer Strombrücke“, so Martin und Redwitz an der Rodach, die so- Megawatt in Franken. Dieser müsse durch Fuchs, sei nicht nur für die Stromversor- genannte Thüringer Strombrücke, ist Stromtransport, vor allem aus Nord- und gung Oberfrankens und Süddeutschlands dabei unverzichtbar!“ Ostdeutschland, ausgeglichen werden. unverzichtbar, sondern habe auch zent- Nicht nur das produzierende, energie- rale Bedeutung für die Stabilität des ge- D ie IHK betrachtet die Entwicklun- intensive Gewerbe, sondern die gesamte samten europäischen Stromnetzes. Tennet gen bei der Energiewende mit gro- Wirtschaft im Raum Coburg wie auch die allein ist für ein Übertragungsnetz ver- ßer Sorge. Augenscheinlich kann privaten Haushalte sind auf zuverlässige antwortlich, das sich von den Alpen bis der Ausbau der Stromnetze nicht mit der und bezahlbare Stromversorgung ange- nach Dänemark erstreckt, insgesamt rund hohen Dynamik des Zuwachses der re- wiesen. Tennet-Chef Fuchs rechnete vor, 20.000 Kilometer Netzlänge. generativen Stromerzeugung mithalten. dass bei einem stundenlangen „Blackout“ Tennet geht davon aus, Mitte 2014 das Die Strompreise kennen nur die Richtung schon allein durch flächendeckenden Baurecht für die 380-kV-Trasse zu ha- „nach oben“. Die stark steigende Zahl an Ausfall von Kühlschränken und Gefrier- ben. Dann könnte sie bis Ende 2015 fer- Netzeingriffen zeugt von einer zuneh- truhen ein Milliardenschaden entsteht. tiggestellt sein. Das wäre kein bisschen zu menden Überlastung der Netze und Un- Die Herausforderungen für die Über- früh, denn die Stilllegung des KKW Gra- gleichverteilung von Stromerzeugung und tragungsnetzbetreiber wie Tennet sind fenrheinfeld ist für 31. Dezember 2015 -verbrauch. Um sich aus erster Hand über enorm. So muss Strom aus regenerativer geplant. IHK-Präsident Herdan mahn- den Netzausbau zu informieren, hatte Erzeugung wie Windkraft und Photovol- te: „Die Strombrücke darf nicht schei- die IHK deshalb Martin Fuchs nach Co- taik vorrangig abgenommen werden. Zu tern, ansonsten drohen Ausfälle in der burg eingeladen. bestimmten Zeiten übersteigt die Einspei- Versorgung für Wirtschaft und private Mit dem politischen Beschluss zum sung die Last – dann wird der „überzäh- Haushalte speziell in unserer Region.“ Ausstieg aus der Kernenergie, so Fuchs, lige“ Strom billigst ins Ausland verkauft. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Region 9 Bundesverdienstkreuz für IHK-Ehrenpräsident Bender Ordensinsignien durch Bayerns Wirtschaftsminister Zeil in München feierlich überreicht Auf Vorschlag des Bayerischen Minis- und Landkreis Coburg sowie in Stadt und terpräsidenten hat der Bundespräsident Landkreis Lichtenfels ausbaute. Bender dem IHK-Ehrenpräsidenten Heinrich sei ein wichtiger Ausbildungsbetrieb, in G. Bender das Verdienstkreuz am Ban- dem viele der rund 130 Mitarbeiter aus- de des Verdienstordens der Bundes- gebildet und beruflich entwickelt wurden. republik Deutschland verliehen. Darüber hinaus habe sich Bender vielfältig ehrenamtlich für den Cobur- D ie Ordensinsignien wurden durch ger Wirtschaftsraum eingesetzt. Bei- den Bayerischen Staatsminister für spielhaft führte Zeil Benders Wirken als Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr Präsident und Vizepräsident der IHK zu und Technologie, Martin Zeil, in Mün- Coburg sowie als Mitglied des Verkehrs- chen überreicht. ausschusses des DIHK an. Zudem set- In seiner Laudatio würdigte Wirtschafts- ze Bender seit 1990 im Kuratorium der minister Zeil Benders erfolgreiches Wirken Hochschule Coburg wichtige Impulse für als Gründer und langjähriger Geschäfts- die Zusammenarbeit von Wissenschaft Zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an IHK-Ehren- präsident Heinrich G. Bender (2. v. r.) gratulierten in führer des Autohauses Heinrich-G. Bender und Wirtschaft. Außerdem zeichne er München (v. l.)IHK-Präsident Friedrich Herdan, Wirt- in Coburg, das er zum größten Automo- sich durch sein sozial-karitatives Enga- schaftsminister Martin Zeil, Ehefrau Renate Bender sowie bilhandels- und Reparaturbetrieb in Stadt gement aus. Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike. Ohne uns fehlt Ihnen was. Wir fördern Ihr Unternehmen – damit es Erfolg hat. Sie haben ein mittelständisches Unternehmen? Die LfA Förderbank Bayern unterstützt Sie mit zinsgünstigen und langfristigen Finanzierungen. Lassen Sie sich persönlich und kostenlos beraten. Telefon: 0800 / 21 24 24 0 www.lfa.de
10 Region ©Burkhard Eßig ICE-Systemhalt und Schienenlückenschluss zwischen Südthüringen und Coburg sind Top-Forderungen der Wirtschaft zur Infrastrukturver- besserung der Wirtschaftsregion. „Der hohe Nutzen für die Region ist nachgewiesen“ INTERVIEW: Präsident Herdan nimmt Stellung zu Verkehrsinfrastruktur-Forderungen der IHK Die Kernforderungen der IHK zu Coburg zum Ausbau der Strategisch geht es um nichts anderes als um die Entwicklung regionalen Verkehrsanbindungen hinterfragte Horst Mit- des Coburger Bahnhofs zu einem Schienenknotenpunkt. Der zel, Journalist und Herausgeber des in Bad Rodach er- Schienenlückenschluss ist ein entscheidender Schritt dorthin. scheinenden „ZweiLänder-Magazin“, in einem Gespräch mit IHK-Präsident Friedrich Herdan. Das in der Septem- Bürgermeister Sven Gregor hat die Initiative für eine neue ber-Ausgabe des Magazins veröffentlichte Interview Diskussion um den Lückenschluss zwischen Eisfeld und lassen wir mit freundlicher Genehmigung des Autors im Coburg entfacht. Begrüßen Sie diese Initiative? Wortlauf folgen. Herdan: Seit jeher macht sich die IHK zu Coburg für den Lü- ckenschluss stark. Wir begrüßen deshalb jede fundierte Initiative Herr Herdan, ist Ihr Interesse an einem Lückenschluss zugunsten dieser Infrastrukturmaßnahme. Bei der Trassenfüh- zwischen Südthüringen und Coburg ungebrochen? rung sind wir prinzipiell offen. Ich gebe allerdings zu bedenken Friedrich Herdan: Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruk- – und Bürgermeister Sven Gregor sieht das offensichtlich ähn- tur ist elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Entwick- lich –, dass ein Lückenschluss über Hildburghausen/Bad Rodach lung unserer Unternehmen. Diese Unternehmen sind es, die das Eisfelder Wirtschaftsgebiet nahezu ausklammern würde. die wichtigsten Geldquellen für Erhalt, Ausbau und Finanzie- rung der öffentlich-rechtlichen Versorgungssysteme und der Wie beurteilen Sie die Aussichten, dass der Lückenschluss kommunalen Verwaltungen darstellen. zwischen Eisfeld und Coburg in den Bundesverkehrswe- In diesem Zusammenhang ist erstens die geplante Schienen- geplan aufgenommen wird? Was können die Befürwor- verbindung notwendig, um mehr Fahrgäste aus Südthüringen ter dafür tun? zum angestrebten ICE-Systemhalt nach Coburg zu bringen. Ein Herdan: Hervorzuheben ist zunächst, dass unsere Region bei zusätzliches Potenzial von rund 300.000 Fahrgästen kann da- diesem Projekt – ohne Festlegung auf die Streckenführung, die mit erschlossen werden. sicher einem Planfeststellungsverfahren vorbehalten bleibt – Zweitens kann mit einer durchgängigen Schienentrasse von partei- und bundeslandübergreifend mit einer Stimme spricht. Eisenach nach Coburg und weiterführend in die angrenzen- Das ist gut in der Außenwirkung und mehr noch: Der hohe den westlichen, östlichen und südlichen Wirtschaftsräume wirtschaftliche Nutzen dieser Schienenverkehrsverbindung ist auch Berufspendlern und Geschäftsreisenden eine schnelle nachgewiesen und hat Bedeutung für den gesamtdeutschen Verbindung angeboten werden. Schienenverkehr, insbesondere für die länderübergreifende Ent- Drittens ist der Schienenlückenschluss für den Güterverkehr wicklung der Wirtschaftsräume zwischen Thüringen und Bay- aus der Wirtschaftsregion Coburg in die norddeutschen See- ern. Die beiden Freistaaten haben daher den Lückenschluss auf häfen sowie die westdeutschen Industriezentren interessant. ihre Empfehlungslisten für den Bundesverkehrswegeplan ge- Allein für Nordwestoberfranken und die Region Südthüringen setzt und nach Berlin gemeldet. Das Ergebnis bleibt abzuwarten. wurde 2009 ein Güterverkehrspotenzial von jährlich rund 50.000 Die Zeit sollte genutzt werden, schnellstmöglich die Verkehrs- Lkw-Transporten ermittelt. Ferner kann die Bahnstrecke Kassel- und Parksituation am Bahnhof Coburg zu verbessern. Neben Fulda-Würzburg-Nürnberg entlastet werden. Zur Umfahrung dem Bau eines Parkhauses denke ich vor allem an die grund- dieser Strecke müssen Güterzüge gegenwärtig einen Umweg sätzliche Ertüchtigung und den behindertengerechten Umbau von 183 Kilometern über Halle und Saalfeld in Kauf nehmen. der Bahnsteige, sodass sie den Ansprüchen des ICE-Fernver- Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Region 11 Papierkram war gestern. kehrs entsprechen. Wenn ab 2017 die ICEs rollen, müssen auch die Bahnunterführungen fertiggestellt sein. Außerdem sind die Einschleifungen bei Niederfüllbach und Dörfles-Esbach zwei- gleisig auszubauen. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Iris Gleicke (SPD) aus Schleusingen zeigt Sympathie für eine neue Bahnlinie zwischen Eisfeld und Coburg. Welcher Abgeordnete im Wahl- oder im Stimmkreis Coburg unterstützt Sie in Ihrer Argumentation „Pro Lückenschluss“? Herdan: Die Unterstützung und Zusammenarbeit stützt sich auf eine breite, parteiübergreifende Basis. Über die Notwendig- keit des Lückenschlusses besteht kein Zweifel, es geht noch um das „Wo“ und das „Wie“. Denn eines ist ganz klar: Wenn der ICE- Systemhalt in Coburg nicht realisiert wird, ist der Raum Coburg – Kronach und teilweise Kulmbach – Lichtenfels – Neustadt bei Coburg – Sonneberg – Hassberge wegen des künftigen Weg- falls des Lichtenfelser ICE-Halts am Ende schlechter angebun- den als bisher. Deshalb ist die Realisierung des zweistündlichen ICE-Systemhalts in Coburg für die Region das bedeutendste Schienenverkehrsprojekt der Nachkriegsgeschichte. Dieser Sys- temhalt wird aber nur dann dauerhaft eingerichtet, wenn ge- nügend Fahrgäste am Bahnhof Coburg ein- und aussteigen. Dazu bedarf es der leistungsfähigen Anbindung Südthüringens Mit der E-POSTBUSINESS BOX wird Ihre Post an den künftigen Schienenknotenpunkt Coburg. digital: Briefe verschicken mit einem Klick. Lückenschluss, ICE-Halt und neuer Verkehrslandeplatz - braucht die Coburger Wirtschaft dies wirklich alles? Einfach Briefe senden und empfangen per Mausklick. (Bitte an Beispielen begründen). Aus der gewohnten Software heraus mit digitaler Herdan: Der Wirtschaftsraum Coburg ist herausragender oder auf Wunsch postalischer Zustellung durch die Dienstleistungsstandort und „gegenwärtig noch“ eine der am Deutsche Post AG. stärksten industrialisierten Regionen Bayerns. Unsere Indus- Einsparpotenzial. Durch günstige Druck- und Versand- trielandschaft ist in erster Linie geprägt von Unternehmen möglichkeiten sowie verkürzte, digitale Prozesse. aus Automobilzulieferindustrie, Maschinenbau, Elektrotech- nik, Kunststoffverarbeitung sowie Möbel- und Spielwaren- Höchste Sicherheit. Daten- und Nutzungssicherheit erzeugung. Für alle Firmen zählen kurze Reaktionszeiten und durch modernste Verschlüsselungstechnologie. bestmögliche Erreichbarkeit zu den wichtigsten Wettbewerbs- faktoren. Coburg liegt fernab der großen Ballungsräume und Plug & Play-Lösung. Schnelle Anbindung an die Wirtschaftszentren und bleibt deshalb als Standort für über- bestehende IT-Infrastruktur ohne Prozessumstellung. regional tätige Unternehmen nur dann attraktiv, wenn die Ver- kehrsinfrastruktur optimiert wird. Die Anbindung über Straße, Schiene und Luft wirkt in meh- kets für rere Richtungen: Sie ist Standortfaktor für Fachkräfte in Unter- st el le n un d 2 x 2 VIP-Tic Jetzt be innen. nehmen aller Branchen, die als Pendler oft längere Strecken telfinale gew das DFB -Ach st .d e/businessbo x zurücklegen. Auf der anderen Seite sind insbesondere global w w.epo Mehr unter w tätige Firmen auf einen richtlinienkonformen Verkehrslande- platz angewiesen, um Geschäftskunden mit knappem Zeitbud- get in Coburg zu empfangen, um selbst innerhalb kürzester Zeit beim Kunden zu sein oder um benötigte Teile „just in time“ zu liefern. Gerade mittelständische Unternehmen – das Gros der Coburger Wirtschaftslandschaft – erzielen einen Wettbe- werbsvorsprung, wenn sie flexibel auf die Wünsche ihrer Kun- Deutsche Post AG – der Partner für den reagieren können. Jeder Auftrag, der verloren geht, weil den Mittelstand ein heimisches Unternehmen seine Geschäftspartner nicht schnell genug erreicht, gefährdet Arbeitsplätze. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
12 Region Mit Weitblick nach vorn Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender der KAESER KOMPRESSOREN der KAESER KOMPRESSOREN AG, AG, feierte am 14. August seinen 60. Geburtstag. vollendete 60. Lebensjahr Thomas Kaeser ist kein Mann der lau- tur am Coburger Gymnasium Ernestinum plätze und Wohlstand schaffen. „Wert ten Worte, sondern der stillen ruhigen Wirtschaftsingenieurwissenschaften an zu schaffen ist für mich die wichtigste Kraft. Mit Ruhe, Klarheit, Weit- der TU Karlsruhe, und schloss nach Trai- Maxime“, sagt Thomas Kaeser. Entschei- blick, großer Integrität und vor allem nee-Aufenthalten in Frankreich und den dend ist, dass sich das Unternehmen in Menschlichkeit steht er seit vielen USA mit dem Diplom des Wirtschafts- die richtige Richtung bewegt und durch Jahren an der Spitze des Unterneh- ingenieurs ab.1979 folgte der Einstieg in vorsichtiges, der jeweiligen Situation im- mens des Coburger Druckluftspezia- das elterliche Unternehmen. Seit 1985 mer angemessenes Agieren kontinuierlich listen KAESER KOMPRESSOREN. Am fungierte er als geschäftsführender Ge- wächst. Das ist das Erfolgsrezept, das für 14. August vollendete er sein 60. Le- sellschafter und ist seit 2012 Vorstands- K AESER KOMPRESSOREN seit fast bensjahr. vorsitzender. Zusammen mit seiner Frau, 100 Jahren aufgeht. Und die Maxime, Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser, leitet er die auch Thomas Kaeser weiter verfolgt. T homas Kaeser hat aus dem, was gemeinsam das Unternehmen. Sie ha- Sein Einsatz endet nicht an den eige- vor fast hundert Jahren als Fami- ben zwei Kinder, Jan und Philipp. nen Unternehmenstüren. Thomas Kae- lienbetrieb seinen Anfang fand, auf Für Kaeser ist auch das Unternehmen ser ist Mitglied der Vollversammlung der seine Art, häufig fast unbemerkt, aber eine Familie. Die Menschen liegen ihm IHK zu Coburg und im Industrie- sowie sehr konsequent ein Unternehmen ge- am Herzen, trotz aller Wirtschaftlich- im Finanz- und Etatausschuss. Er ist Vor- macht, das mittlerweile als Global Play- keit, die eine gute Firma natürlich auch sitzender der vbw-Bezirksgruppe Ober- er zu einer festen Größenordnung in der aufweisen muss. „Der Unternehmens- franken und Vorsitzender der Region internationalen Welt der Drucklufttech- erfolg entsteht im Miteinander: im Hand- West des VBM und BayME. Darüber hi- nik geworden ist. in-Hand-Gehen von Mitarbeitern und naus engagiert er sich im Vorstand des Sicher, nun könnte man sagen, dass ihm Führung. Es braucht immer beide Sei- VDMA (Verband Deutscher Maschinen- die Unternehmensführung in die Wie- ten, damit es dann auch beiden Seiten und Anlagenbau e.V.), im Aussteller- und ge gelegt worden sei. Als Sohn von Carl gut geht“, betont er. Messebeirat der Hannover-Messe, im Kaeser Junior und Enkel des Firmengrün- Seit Ende der 80er-Jahre treibt er die Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der ders kam Thomas Kaeser seit seiner Ge- Internationalisierung des Unternehmens Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA) sowie burt zwangsläufig in Berührung mit dem voran. Effizienz und Wirtschaftlichkeit im PNEUROP Council, der europäischen Thema. „Um ein Unternehmen zu leiten, stehen auch hier im Vordergrund, ge- Vereinigung der Kompressorenherstel- muss man das wirklich von Herzen gern nauso wie bei den Produkten, die herge- ler. Im November 2012 wurde ihm die wollen“, habe sein Vater ihm immer gesagt stellt werden. Ziel ist es, Unternehmen in Staatsmedaille für besondere Verdiens- und ihn gebeten, gut zu überlegen, ob er aller Welt darin zu unterstützten, dass te um die Bayerische Wirtschaft verlie- das wolle, blickt Thomas Kaeser zurück. sie effizienter produzieren und wach- hen. Er wollte. Und so studierte er nach Abi- sen können, und dadurch neue Arbeits- „Verspargelung“ der Landschaft unerwünscht Vorranggebiete für Windkraftanlagen Mit der Ausweisung so genanner meinde Meeder; Zedersdorf-Nord (Nr. lach; Watzendorf-Süd (Nr. 354) – Ge- Vorranggebiete für Windkraftanla- 44) – Stadt Neustadt bei Coburg und meinden Großheirath und Itzgrund; gen in der Planungsregion Oberfran- Gemeinde Sonnefeld; Kleingarnstadt- Bischwind-Nord (Nr. 71) – Stadt Seß- ken-West soll die „Verspargelung“ Ost (Nr. 46) – Gemeinden Ebersdorf bei lach; Schlettach-Nord (Nr. 340) – Ge- der Landschaft vermieden werden. Coburg und Sonnefeld; Großgarnstadt- meinde Weitramsdorf. Ost (Nr. 50) – Gemeinden Ebersdorf bei Stellungnahmen betroffener Unter- A ls Interessensvertreterin der Coburg und Sonnefeld; Püchitz-Süd nehmen konkret zu Vorranggebieten Wirtschaft ist die IHK zu Co- (Nr. 87) – Gemeinde Itzgrund; Kalten- oder Zielen und Begründungen der burg aufgerufen, zu den Plä- brunn-Süd (Nr. 94) – Gemeinde Itzgrund; Planungen können bis 27.09.2013 beim nen Stellung zu nehmen. Messenfeld-West (Nr. 100) – Gemein- IHK-Ansprechpartner Frank Jakobs (Tel.: Geplante Vorranggebiete im IHK- de Itzgrund; Watzendorf-West (Nr. 61) 09561 7426-17, E-Mail: jakobs@co- Bezirk: Mirsdorf-Süd (Nr. 20) – Ge- – Gemeinde Großheirath und Stadt Seß- burg.ihk.de) abgegeben werden. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
Region 13 Prognostizierte industrielle Revolution Millionenaufwendungen Industrieausschuss hinterfragte den Begriff „Industrie 4.0“ für Stammsitz Coburg Brose erhöht Investitionen Das Schlagwort „Industrie 4.0“ steht gibt. Ferner birgt die Öffnung nach außen Die Brose-Gesellschafter haben für synonym für neue Anforderungen an und die Interaktion mit Kunden und Ge- das laufende Geschäftsjahr ein In- Produktionssysteme und Maschinen. schäftspartnern gewisse Risiken im Hin- vestitionsbudget von 350 Mio. € Welche das genau sind, leuchtete der blick auf den Datenschutz, den Schutz (+ 12 % geg. Vorjahr) beschlos- IHK-Industrieausschuss aus. geistigen Eigentums sowie die Mani- sen. Gut die Hälfte davon stärkten pulation der Produktionssysteme von die fränkischen Standorte Coburg, I m Mittelpunkt der jüngsten Sitzung bei außen. Die unberechtigte Nutzung von Bamberg und Würzburg. der KAPP Werkzeugmaschinen GmbH Fernwartungszugängen oder Angriffe F in Coburg stand der Vortrag von Rainer auf Standardkomponenten werden mit ür 2013 rechnet die Brose-Grup- Glatz, Leiter der Geschäftsstelle „Platt- zunehmender Vernetzung für Angreifer pe nach eigenen Angaben mit form Industrie 4.0“. immer leichter. Dagegen sind die meis- einem Wachstum um 3 % auf 4,6 „Industrie 4.0“ stellt ganz neue Anfor- ten Unternehmen bislang nur unzurei- Mrd. €. Bei anhaltender Konjunktur derungen an Produktionssysteme und chend abgesichert. und stabiler Nachfrage erwartet die Maschinen. Sie müssen anpassungsfä- Problematisch ist auch die Netzinfra- Geschäftsführung bis 2015 ein Ge- hig sein, da die zu fertigenden Produk- struktur, die in Deutschland kräftig aus- schäftsvolumen von 5 Mrd. €. te ständig wechseln können. Im Ergebnis gebaut werden muss, damit „Industrie 4.0“ 2012 hat der Automobilzulieferer heißt das: Die Produktion wird individu- ein Erfolg wird. Darüber hinaus sind die sein Geschäftsvolumen um 11 % auf eller, flexibler und schneller. Im Zeitalter Kommunikations-, Schnittstellen- und 4,5 Mrd. € vergrößert. Dies berichte- der „Industrie 4.0“ geben die Produk- Simulationsstandards noch nicht defi- te Jürgen Otto, Vorsitzender der Ge- te selbst die Antwort und informieren niert, um über Hierarchie- und Firmen- schäftsführung, in der Sitzung von die Maschinen, was mit ihnen passie- grenzen hinweg Produkte und Ressourcen Gesellschaftern und Beirat am Grün- ren soll. Kurz: Die Objekte werden intel- einheitlich zu beschreiben. dungssitz Berlin. Das Familienunter- ligent. Physikalische Welt und virtuelle Einhellige Meinung der Teilnehmer der nehmen profitierte vor allem von der Welt verschmelzen. Industrieausschusssitzung der IHK zu Co- starken Nachfrage nach Premium- „Industrie 4.0“ ist keine einheitliche Tech- burg war, dass es noch ein weiter Weg zu Fahrzeugen in Nordamerika und China. nologie, die sich nur noch durchsetzen einer Produktion ist, die nach eingangs Bei der Sitzung in Berlin wurde zu- muss, sondern es gibt vielfältige, unter- beschriebenen Prinzipien funktioniert. dem entschieden, die Beschäftigten schiedliche Ansätze. Die Ausschussmit- Die Produktionsarbeit lässt sich nicht erneut am Erfolg des Unternehmens glieder sehen genau darin ein Problem. von heute auf morgen komplett umstel- zu beteiligen. Insgesamt wendet Bro- Denn die firmenübergreifende Vernet- len. Für die zukunftsfähige Ausrichtung se für Erfolgsboni über 26 Mio. € auf. zung und Integration über Wertschöp- jedoch liefert „Industrie 4.0“ zahlreiche Dies ist der höchste Wert in der Ge- fungsnetzwerke wird nur mit einheitlichen spannende Ansätze. schichte des Unternehmens. Dazu Standards gelingen, die es aber noch nicht erklärte der Vorsitzende der Gesell- schafterversammlung, Michael Sto- schek: „Die Leistungssteigerung des vergangenen Jahres war nur durch den engagierten Einsatz unserer Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter möglich. Aus sozialer Verantwortung werden wir die Zeitarbeiter gleichwertig ein- beziehen.“. Aufgrund der Geschäftsentwick- lung in 2012 stieg die Zahl der Be- schäftigten um 1.250 auf rund 20.500 Mitarbeiter, darunter 330 Auszubil- dende. Die Ausgaben für F&E sowie Qualifizierung von Mitarbeitern be- trugen 2012 mehr als 7 % vom Um- satz. Gastgeber der jüngsten Sitzung des IHK-Industrieausschusses war die KAPP Werkzeug- maschinen GmbH. Unsere Wirtschaft 8-9/2013
14 Advertorial Fast 20 Jahre Partner der Coburger Wirtschaft Randstad: Personaldienstleistung für alle Branchen und Unternehmensgrößen Geht es um flexible und individuell Checkliste für Unternehmen: plette Personaleinsatzplanung. Dabei zugeschnittene Personallösungen ist Daran erkennen Sie einen hat der Randstad Mitarbeiter seinen Randstad seit nun fast zwei Jahr- guten Personaldienstleister Arbeitsplatz „inhouse“, also im Kunden- zehnte fester Partner für Unterneh- unternehmen selbst, und koordiniert von men in der oberfränkischen Region • Erlaubnis zur Arbeitnehmerüber- dort aus die Rekrutierung und Betreu- lassung und ISO-Zertifizierung rund um Coburg, Kronach und Lich- ung. Dies bedeutet eine deutliche Verrin- tenfels. Kerstin Schulze, Leiterin der • Mitgliedschaft in einem der Branchen- gerung des administrativen Aufwandes verbände Randstad Niederlassung im Herzen für den Kunden. von Coburg, kümmert sich mit ihrem • Zeitarbeitnehmer werden fair nach Tarifvertrag vergütet Team um die unterschiedlichsten Be- Einführung der Branchenzuschläge dürfnisse der zahlreichen Kunden- • Zur eigenen Absicherung sollten sich Im letzten Jahr hat in puncto Zeitarbeit Unternehmen die Unbedenklichkeits- unternehmen. Circa 450 Mitarbeitern besonders die Einführung der Branchen- bescheinigungen der Krankenkassen, bietet Randstad so im Großraum Co- der Berufsgenossenschaft und des Fi- zuschläge auch in der oberfränkischen burg einen Arbeitsplatz. nanzamtes von dem Personaldienst- Region für Neuordnungen in der Branche leister vorlegen lassen gesorgt. Den Start machten die Zuschlä- • Professionelle Personaldienstleister ge in der Metall- und Elektroindustrie, die halten die gesetzlichen Vorgaben zur zum 1. November 2012 in Kraft getre- Arbeitssicherheit ein. ten sind. Weitere Branchen sind inzwi- • Die Arbeitsbedingungen für Zeitarbeit- schen gefolgt. Die Zeitarbeitnehmer der nehmer sollten bei der Beurteilung des einzelnen Berufssektoren erhalten laut Personaldienstleisters mit einfließen, den neuen Bestimmungen steigende z. B. ob es einen Betriebsrat gibt. Zuschläge zum Lohn - mit zunehmen- • Breites Leistungsportfolio und um- der Einsatzdauer im selben Unterneh- fassende Personallösungen für Kun- men geschieht dies in gestaffelter Form. den. Die Neuregelungen wurden mit dem An- • Zum Portfolio gehört auch ein ziel- spruch und Ziel entwickelt, eine langfris- führendes Weiterbildungsangebot, tige Planungssicherheit für Kunden und das Mitarbeiter den Anforderungen Zeitarbeitnehmer zu schaffen und so das und Vorgaben des Kunden entspre- chend schult. Potential der Branche als flexibles Inst- Kerstin Schulze, Leiterin der Randstad Niederlassung in rument des Arbeitsmarktes auszubauen. Coburg ten Qualifizierungsmaßnahmen. „Unsere Als erfahrener Personaldienstleister war umfassenden Personalservicekonzepte Randstad gut auf die Umstrukturierung D er Wirtschaftsraum Coburg weist ermöglichen es den Unternehmen, bei vorbereitet. Die Vertriebsmitarbeiter wur- eine der höchsten Industriedich- Auftragsspitzen schnell auf Engpässe den im Vorfeld der Einführungen intensiv ten in Bayern auf. Die Region ist zu reagieren“, erläutert Kerstin Schulze: geschult, um Kunden und Mitarbeitern sowohl bekannt für den Maschinenbau „So können sie sich auf ihr Kerngeschäft eine professionelle und kompetente als auch für die Bereiche Automobilzu- konzentrieren und stärken dadurch ihre Umsetzung zu gewährleisten. Schulze lieferung und Elektrotechnik und belegt Wirtschaftlichkeit.“ Fehlen Mitarbeiter resümiert die Erfahrungen des vergan- in diesen Sektoren Spitzenpositionen. mit speziellem Know-how, setzt Rand- genen Dreivierteljahres: „Unsere bishe- Gerade in diesen Branchen sind maß- stad in Zusammenarbeit mit dem Kun- rige Zwischenbilanz zu den Zuschlägen geschneiderte Personallösungen gefragt. den Qualitätsmaßnahmen um, die sich fällt positiv aus. Die Neuregelungen tun Die Mitarbeiter der Randstad Niederlas- am individuellen Bedarf der Unterneh- dem Image der Branche gut und durch sung in Coburg sind darüber hinaus auch men orientieren. Dadurch wirkt Rand- die Zuschläge wird Zeitarbeit für Be- für Unternehmen anderer Branchen kom- stad auch dem Fachkräftemangel in der werber und Mitarbeiter attraktiver. Der petente Ansprechpartner - vom kleinen Region entgegen. Markt hat die Reformen gut angenom- bis zum mittelständischen Betrieb hin zu Der Geschäftsbereich Randstad In- men und die Nachfrage nach Zeitarbeit Großkonzernen. Das Angebot des Markt- house Services (RIS) bietet außerdem ist nach wie vor hoch.“ führers in Sachen Personaldienstleis- Unterstützung direkt vor Ort. Beson- Kontakt tung reicht hierbei von der klassischen ders für die Automobilzulieferindustrie Randstad Niederlassung Coburg Arbeitnehmerüberlassung über die direk- rekrutieren die Disponenten geeignete Mauer 2, 96450 Coburg te Personalvermittlung bis hin zu geziel- Mitarbeiter und organisieren die kom- Tel: +49 9561-8004 0, Fax: +49 9561-8004 19 Unsere Wirtschaft 8-9/2013
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