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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 08-09/2012 Region Standortpolitik Spezial Fördergefälle: Wirtschaft „Talentpool“ soll Effizienz in der Strukturdaten 2012 der verstärkt Druck auf Politik Fachkräftegewinnung erhöhen Wirtschaft in Oberfranken LfA Förderbank Bayern Förderprogramme warten auf Investitionswillige
2 Inhalt Titelthema In der Unternehmensfinanzierung bleiben noch 4 viele Möglichkeiten staatlicher Förderung ungenutzt Sonderthema „Finanzierung und Versicherung“ LfA bietet neues Förderprogramm 8 „Investivkredit Energie“ an Auswirkungen der Unisex-Entscheidung des EuGH 9 in der betrieblichen Altersversorgung Region Höchste Anerkennung für Klimaschutz bei CHMS 12 M24 bereits neun Jahre nach Gründung unter 16 10 Fördergefälle im Brennpunkt des Gesprächs mit Wirtschaftsminister Zeil „Bayerns Top 50“ aufgenommen Klare Erwartungshaltung an die Staatsregierung Neues Netzwerk sucht Partner aus der 17 Wirtschaft zur Integration von Alleinerziehenden Die Coburger Wirtschaft fordert von der des Fördergefälles akzeptabel noch jah- Bayerischen Staatsregierung, sich für relange Auslaufphasen in der Ost-För- Standortpolitik gleiche Wettbewerbsbedingungen ein- derung. Wirtschaftsminister Martin Zeil „Talentpool Coburg“ soll Fachkräftegewinnung 18 zusetzen, wenn die EU-Strukturförde- wurde bei seinem Unternehmergespräch in der Region zusätzlich erleichtern rung neu geordnet wird. Für den Raum in der IHK mit begründeten Besorgnis- Aus- und Weiterbildung Coburg sind weder eine Fortschreibung sen der Region konfrontiert. Flexible Arbeitgeber bringen Alleinerziehende 20 „auf Umwegen“ zum qualifizierten Berufsabschluss 19 Jahrestagung der „Allianz pro Fachkräfte“ Fachschule für Maschinenbautechnik in Coburg 22 Ideen für zukunftsfähigen Arbeitsmarkt nimmt erste Anmeldungen entgegen 350 Unternehmer, Kammervertreter, Akteure aus Arbeits- Tourismus agenturen sowie aus Städten und Kreisen der Metropolregion Kongresshaus Coburg feiert in diesem Jahr 25 haben sich getroffen, um Strategien für die Zukunftsfähigkeit gleich zwei Jubiläen des Arbeitsmarktes zu entwickeln. Wie viel ein Global Player Starthilfe- und Unternehmensförderung bereits unternimmt, um Fachkräfte zu gewinnen, zeigte Perso- nalleiterin Esther Loidl (Bild) am Beispiel der Brose-Gruppe auf. Konditionen für Klassiker der Mittelstandsförderung 31 noch einmal verbessert Fachkraft startet nach Betriebsstilllegung ihres 32 Arbeitgebers als Unternehmerin durch Innovation + Umwelt Online-Plattform zum Erfahrungsaustausch zu 33 Ressourceneffizienz im Mittelstand verfügbar International KAESER gewährt Außenhandelsexperten der 36 oberfränkischen IHKs Einblicke in seine Organisation Sprachverwandtschaft verleitet, Unterschiede 37 Österreichs in der Geschäftskultur zu übersehen 12 CHMS zum Klimaschutz-Unternehmen ernannt Wirtschaftsjunioren Höchste Anerkennung für heimisches Unternehmen ZeigDICH!-Tour brachte 120 Schüler mit 52 38 Ausbildungsbetrieben in der Region zusammen Der Coburger Handtuch + Matten-Ser- Klimaschutz-Unternehmen ausgezeich- vice (CHMS/Rödental) ist offiziell in die net worden. Bundesweit gehören bislang Recht Exzellenzinitiative der Bundesregierung lediglich 20 Firmen diesem erlesenen Geschäftsbedingungen für Sonnenstudios 40 und des DIHKs aufgenommen und als Kreis an. ab November nochmals verschärft Bekanntmachungen Titelbild Die historische Fassade des Vorstandshauses der LfA Förderbank Bayern Die neue Prüfungsordnung der IHK zu Coburg 46 in München kontrastiert zur Modernität ihrer Produkte und Services. Die LfA ist im für Sachkundeprüfungen Freistaat die wichtigste Förderbank neben der KfW. Über 1.000 Programme stehen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene für Unternehmen bereit. © LfA Förderbank Bayern Unsere Wirtschaft 08-09/2012
Editorial 3 Günstige Bedingungen für Investitionen D as Zinsniveau in Deutschland hat einen historischen Tiefstand erreicht. Wäh- rend Kredite günstig sind wie lange nicht, übersteigen Renditen für Fest- geldanlagen häufig kaum die Inflationsrate. Doch das allgemein niedrige Zinsniveau ist bei Weitem nicht der einzige Grund, warum Bedingungen für In- vestitionen auch bei uns derzeit besonders vorteilhaft sind. Nachhaltiges Wirtschaften und solides Haushalten über viele Jahre hinweg ha- ben dazu geführt, dass nicht nur Großunternehmen, sondern auch der Mittelstand unserer Region derzeit relativ gut mit Eigenkapital ausgestattet sind. Das begrün- det hohe Kreditwürdigkeit. Zwei Drittel der Firmen im IHK-Bezirk Coburg finanzieren Betriebsmittel und In- vestitionen aus Eigenmitteln, nur jedes dritte Unternehmen nimmt dafür Bankkre- dite in Anspruch. Das hat die HypoVereinsbank im „Unternehmer Report 2012“, einer Befragung von 126 Firmen mit mindestens vier Beschäftigten und höchstens 50 Millionen Euro Jahresumsatz in Co- burg Stadt und Land, ermittelt. Hinzufügen kann die IHK aufgrund eigener Recherchen: „Auch alternative Finanzierungsformen wie Leasing, Lieferantenkredite, öffentliche Fördermittel sowie privates und institutionelles Fremdkapital werden bei uns relativ gering in Anspruch genommen. Nur 3 von 100 Unternehmen nutzen eine oder mehrere dieser Optionen. Der Verkauf von Forderungen (Factoring) kommt für unsere Mittelständler praktisch überhaupt nicht infrage.“ Einerseits spiegeln diese Daten die Solidität der Wirtschaftsbetriebe unseres Raumes wider. Zugleich weisen sie aber auch auf ungenutztes Finanzierungspotenzial hin: Die teils erheblich geförderten öffentlichen Kredite aus mehr als 1.000 aktuellen Landes-, Bundes- und EU-Programmen werden bei uns unterdurchschnittlich beansprucht. Gewiss, jeder ordentliche Kaufmann tut gut daran, die Unabhängigkeit von Fremdkapital zum Priori- tätsziel seiner Unternehmensentwicklung zu machen. Andererseits wird sich jeder Unternehmenslen- ker immer wieder neu die Frage beantworten müssen: „Wie gestaltet sich das Unternehmensergebnis mittel- und langfristig, wenn Marktperspektiven genutzt werden könnten, die unter ausschließlicher Verwendung von Eigenmitteln unerreichbar bleiben, jedoch unter angemessenem Einsatz von Fremd- kapital, zum richtigen Zeitpunkt, realisierbar sind?“ Es fällt auf, dass zwar 70 Prozent der HVB-„Unternehmer Report 2012“ befragten Unternehmen unseres Raumes in Energieeffizienz investieren. Im Bundesdurchschnitt sind es jedoch über 80 Prozent. Der Abstand überrascht umso mehr, wenn man berücksichtigt, dass der Anteil der Energiekosten in- dustrielastiger Coburger Unternehmen höher liegt als im Bundesdurchschnitt. Um Wettbewerbsnach- teile auszugleichen, müsste die Investitionstätigkeit in diesem Umfeld regional also höher ausfallen. Doch nicht nur die Herausforderungen der „Energiewende“ geben Anlass, verstärkt über eine In- vestitionsoffensive nachzudenken. Zielgerichtete Investitionen zur Absatzbelebung in einer Phase erkennbarer Konjunktur-Abkühlung könnten sinnvoll werden. Hinzu kommt, dass Sorgen um die Zu- kunft der internationalen Kaufkraft unserer Währung im Spiegel der Staatsschuldenkrise derzeit nicht ganz unberechtigt sind. Die IHK zu Coburg beleuchtet in dieser Ausgabe ihres Mitgliedermagazins Aspekte und Optionen der Unternehmensfinanzierung in einer Reihe von Beiträgen. Sie sollen die Erkenntnis fördern, dass Bedingungen für Investitionen in unserer Region derzeit wirklich günstig sind. Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 08-09/2012
4 Titelthema KEINE ANGST VOR FINANZIERUNGSFRAGEN INTERVIEW: Susanne Stammberger sieht ungenutzte Potenziale in Förderprogrammen zur Unternehmensfinanzierung Susanne Stammberger, Referentin der IHK zu Coburg im Bereich Starthilfe und Unternehmensförderung Tel.: 09561 7426-11 E-Mail: stammberger@coburg.ihk.de Ohne Geld bewegt sich in der Wirtschaft wenig. Ob in neue Maschinen, Geräte, Ausstattung investiert, ob das Geschäftsgebäude renoviert oder Arbeitsplätze eingerichtet werden müssen, die Finanzausstattung ist für Unternehmen von erheblicher Bedeutung. Susan- ne Stammberger, IHK-Referentin im Bereich Starthilfe und Unternehmensförderung, gibt Antworten auf häu- fig gestellte Fragen. Welche Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung gibt es neben dem Kredit bei der Hausbank? Susanne Stammberger: Der klassische Hausbankkredit ist nach wie vor das bevorzugte Finanzierungsinstrument klei- ner und mittelständischer Unternehmen. Ergänzend dazu gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten der Unterneh- mensfinanzierung: 1. Zuschüsse 2. Darlehen der Förderinstitute 3. Bürgschaften 4. Beteiligungen 5. Alternative Finanzierungsformen Für unterschiedliche Zwecke: • Existenzgründung • Wachstum • Krisenfall • Energie/Umwelt • Innovation/Technologie • Beratung/Coaching © KfW-Bildarchiv 1. Zuschüsse Zuschüsse sind zumeist die attraktivste Form staatlicher Ein formeller Handschlag steht oft am Ende erfolgreicher Unterstützung. Sie werden vor allem dann gewährt, wenn Finanzierungsverhandlungen mit Banken. Mittelständische Arbeitslose beteiligt sind oder wenn die Maßnahme in be- Unternehmen im IHK-Bezirk Coburg weisen im statistischen sonders strukturschwachen Regionen erfolgen soll. Vergleich überdurchschnittliche Eigenkapitalquoten auf – sind also besonders kreditwürdig. Dennoch finanziert der über- Regionalförderung ist auf regionalwirtschaftlich bedeutsa- wiegende Teil lieber aus Eigenmitteln und lässt auch Förder- me Vorhaben von kleinen und mittelständischen Unterneh- programme links liegen. men der Industrie, des Handwerks, des Fremdenverkehrs und des sonstigen Dienstleistungsgewerbes zugeschnitten. Typi- Unsere Wirtschaft 08-09/2012
Titelthema 5 sche Bedingungen sind, dass die Betriebsstätte überwiegend Die wichtigsten Programme für Wachstumsinvestitionen: überregionalen Absatz erzielt, in einem Fördergebiet liegt, die • LfA Investivkredit und Investivkredit 100 Finanzierungshilfe zur Durchführung notwendig ist und dass • LfA Universalkredit neue Dauerarbeitsplätze geschaffen oder vorhandene gesi- • KfW-Unternehmerkredit chert werden. Die Förderung kann als Investitionszuschuss oder Zinszuschuss zur Verbilligung eines von der LfA Förder- Für den Krisenfall: bank Bayern auszureichenden Darlehens beantragt werden. • LfA Akutkredit Der Investitionszuschuss beträgt für kleine Unternehmen • Beratungsprogramm „Runder Tisch“ oder „Turn Around bis 30 %, bei mittelständischen Unternehmen bis 20 % der Beratung“ Investitionssumme abhängig vom jeweiligen Fördergebiet. Ansprechpartner sind die Wirtschaftsabteilungen der örtlich Energie- und Umweltprogramme: zuständigen Regierung, zum Beispiel Regierung von Ober- • LfA Ökokredit franken in Bayreuth. • LfA Investivkredit Energie • KfW-Umweltprogramm Zuschüsse für arbeitslose Gründer sind unter bestimmten • KfW-Energieeffizienzprogramm Voraussetzungen durch die Arbeitsagenturen bzw. Jobcen- ter erhältlich (Gründungszuschuss/Einstiegsgeld). Ansprech- Innovation/Technologie: partner hier sind die örtlich zuständigen Arbeitsagenturen • LfA Technokredit bzw. Jobcenter. • ERP-Innovationsprogramm • Bayerisches Technologieförderprogramm (BayTP) Zuschüsse zur Unternehmensberatung können Start-ups • ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) - je nach Programm - bis zu 100% der Kosten erhalten, und zwar bereits vor oder auch nach der Gründung. Ansprech- Beratung/Coaching: partner sind die zuständigen Kammern. Auch für Energie- • Bayerisches Vorgründungs- und Nachfolgecoaching beratungen gibt es interessante Zuschüsse. • KfW Gründercoaching Deutschland • Beratungsförderung (BMWi, ESF) So attraktiv Zuschüsse auch sein mögen, in der Regel lässt • KfW Energieberatung Mittelstand sich mit ihnen nur ein kleiner Teil des Finanzierungsbedarfs de- cken. Der Großteil muss – sofern nicht genügend Eigenmittel 3. Bürgschaften zur Verfügung stehen – fremdfinanziert werden. Dabei ist mit Kann der Antragsteller keine ausreichenden banküblichen Hilfe der Hausbank individuell für jedes Vorhaben ein optima- Sicherheiten vorweisen, so stellen Bürgschaften der Bürg- ler Mix unter Beachtung der Förderprogramme zu ermitteln. schaftsbank Bayern (BBB) oder der LfA eine weitere Alterna- tive dar. In Bayern gibt es unter anderem Bürgschaften für 2. Darlehen der Förderinstitute die Bereiche Handel, Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Wenn in der Öffentlichkeit über Förderprogramme zur Finan- mittelständisches Industrie- und Dienstleistungsgewerbe. zierung eines Vorhabens für Existenzgründer und Unternehmen gesprochen wird, handelt es sich meistens um Förderproduk- 4. Beteiligungen te der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die bundeswei- Die LfA Förderbank Bayern und die BayBG Bayerische Betei- te Programme auflegten, und die LfA Förderbank Bayern, die ligungsgesellschaft bieten außerdem die Möglichkeit einer bayernweit tätig ist. Beteiligungsfinanzierung in Höhe des vom Unternehmer ein- Typisch für diese Art der Förderung sind günstige Zin- gebrachten bzw. noch aufzubringenden Kapitals. sen, lange Laufzeiten und häufig eine tilgungsfreie Zeit. Darüber hinaus bieten einige Fördermittelprodukte Haf- 5. Alternative Finanzierungsformen tungsfreistellungen. Das heißt, dass für einen Teilbetrag des Neben dem klassischen Bankkredit gibt es einige alternati- Kreditvolumens die Sicherheiten gegenüber der Hausbank ve Finanzierungsmodelle: Factoring, Leasing, privates Beteili- von der Fördermittelbank übernommen werden. Interessant gungskapital, Mitarbeiterbeteiligung, Unternehmensanleihen kann es für Unternehmen auch sein, ein Nachrangdarlehen und andere. mit in die Finanzierung einzubauen. Die Antragstellung erfolgt nach dem Hausbankprinzip und Insgesamt gibt es mehr als 1.000 Förderprogramme. Wie somit ausschließlich über Kreditinstitute und muss vor Vor- erhalten Unternehmen Überblick und erkennen, welches habensbeginn angegangen werden. Programm für sie geeignet ist? Stammberger: Bevor man schaut, welche Programme ge- Die wichtigsten Kreditprogramme für Gründer sind: eignet sein könnten, ist es wichtig, sich im Klaren darüber zu • LfA Startkredit und Startkredit 100 sein, was konkret geplant ist. Welches Vorhaben ist ange- • KfW-Gründerkredit Startgeld und KfW-Gründerkredit Uni- dacht? Eine Erweiterungsinvestition, eine Ersatzinvestition, versell, ERP-Kapital für Gründung eine Übernahme, eine Umweltinvestition, Investitionen in Unsere Wirtschaft 08-09/2012
6 Titelthema Was gilt es bei der Beantragung von Fördermitteln Energiesparmaßnahmen usw. Wie hoch wird der Gesamtka- 1. Erst beantragen, dann bestellen! Das Gebot gilt bei allen öffentlichen Finanzierungshilfen. Manchmal pitalbedarf in etwa sein? Wie hoch ist der mögliche Eigenka- reicht ein aktenkundiges Kreditgespräch. Wenn die Risiken der pitalanteil? Werden Arbeitsplätze erhalten oder zusätzliche Rückzahlung nicht nur von Ihrer Hausbank getragen werden, Arbeitsplätze geschaffen? warten Sie mit dem Vertragsabschluss bis zur Finanzierungszusage. Kalkulieren Sie mit längeren Bearbeitungslaufzeiten, wenn andere Erst dann macht es Sinn, sich an einen qualifizierten Be- für Sie mithaften sollen. rater, zum Beispiel an einen Finanzierungsexperten der In- dustrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern, der 2. Gründungs- oder Investitionskonzept – ohne geht es nicht! Ein durchgängig nachvollziehbarer und belastbarer Plan ist das Hausbank oder der beiden Förderbanken zu wenden. Die Be- Basiswerkzeug für jede Kreditentscheidung. Dabei ergänzen sich ratungsgespräche sind natürlich vertraulich. qualitativer (Story) und quantitativer Teil zu einer Einheit, die dem Für eine Recherche im Vorfeld ist die Internetseite „Erstkundenprinzip“ gerecht werden sollte. Maxime: Nicht alle Details, aber doch lieber etwas mehr als zu wenig an Information. www.foerderdatenbank.de sehr zu empfehlen. Mit diesem interaktiven Wegweiser erhalten Existenzgründer und Mit- 3. Liquidität telständler einen Überblick über Fördermöglichkeiten, die im Immer wieder wird übersehen, dass es Wachstum ohne zusätzliche liquide Mittel kaum geben kann. Berücksichtigen Sie einen Einzelfall eingesetzt werden können. Die Datenbank stützt ausreichenden Betriebsmittelbedarf. sich auf mehr als 1.000 Förderprogramme von Bund, Län- dern und Europäischer Union. 4. Rückzahlung nicht ohne Vorfälligkeitsentschädigung Bei vielen Programmen von Bund und Land fallen „Strafzinsen“ an, Welches Förderprogramm es letztendlich wird, ist vor al- wenn Sie die ausgereichten Kredite vorzeitig zurückzahlen. Rechnen lem von der Bereitschaft der Hausbank abhängig, sich ent- Sie genau! sprechend zu engagieren. 5. Tilgungsfreiheit und Endfälligkeit Mit bis zu drei Jahren anfänglicher Freistellung von der Rückzah- Wie unterstützt die IHK ihre Mitglieder in Finanzie- lung können Sie sich ein Polster schaffen. Beachten Sie aber, dass rungsfragen? sich dadurch die Tilgungszeiträume verkürzen. Die Verbindlichkeit muss auch bei endfälligen Darlehen – und dann einmalig und Stammberger: Die IHK zu Coburg leistet mit einer Vielzahl an komplett – ausgeglichen werden. Schaffen Sie rechtzeitig Reserven! Angeboten wie zum Beispiel Gesprächen, Beratungen, Veran- staltungen und Stellungnahmen einen bedeutsamen Beitrag zur Förderung der Region. Informationen sind das A und O der erfolgreichen Unternehmensgründung und -finanzierung. Als zu verbessern. Der umfangreiche und auch kostenfreie Ser- Einstiegsservice werden umfangreiches Informationsmaterial, vice stellt vor diesem Hintergrund ein wichtiges Instrument Kurzberatungen angeboten. Das Infopaket enthält neben einer der Wirtschaftsförderung der IHK zu Coburg dar. Liste der örtlichen Ansprechpartner Angaben zu möglichen Förderprogrammen, die aktuellen Konditionen, Tipps für die Die IHK hilft auch, Anträge auf Förderprogramme richtig Vorbereitung aufs Bankgespräch und vieles mehr. zu stellen. Wie schnell fließen im Regelfall dann die Mittel? Als zweiter Schritt bietet sich eine Intensivberatung entwe- Stammberger: Es ist wichtig, bei einer Antragstellung sowohl der bei mir bzw. der LfA an. So können sich Unternehmer auch gewisse Vorlauf- als auch entsprechende Realisierungszeiten bei den regelmäßig stattfindenden Finanzierungsberatungs- einzuplanen. So ist auch bei der effizientesten Bearbeitung tagen in individuellen und vertraulichen Einzelgesprächen kon- und Weiterleitung nicht möglich, das Geld bereits eine Wo- kret zu möglichen Finanzierungsmodellen unterrichten lassen. che später auf dem Konto vorzufinden. Hier bestehen oftmals Über diesen Service hinaus werden kostenfrei Fachliche Stel- falsche Vorstellungen. Insbesondere dann, wenn der Unter- lungnahmen für Förderbanken, die Regierung von Oberfran- nehmer nicht fristgerecht alle erforderlichen Unterlagen und ken oder die Arbeitsagentur angefertigt. Angaben vorlegt, kann es zu Verzögerungen kommen. Ich sel- Bei entsprechenden Abendveranstaltungen können sich Inte- ber habe bei allen Beteiligten bislang das Bemühen erlebt, dem ressierte zum Beispiel über die Anforderungen der Hausbanken Unternehmer möglichst zeitnah eine Kreditzusage zu geben. bezüglich Sicherheiten, die Vorbereitung aufs Bankgespräch, Bei Zuschussanträgen, bei denen auch EU-Mittel zum Ein- die Aufbereitung von BWAs oder über alternative Finanzie- satz kommen, kann der Prozess aufgrund der Prüfungen der rungsformen informieren. zahlreichen Voraussetzungen und Mittelverwendung etwas Für Unternehmen aus den Bereichen Handel, Industrie und länger dauern. Eine Zeitspanne, die es zu verschmerzen gilt, Dienstleistungen ist zumeist die IHK die erste und zentrale An- denn am Ende steht das „geschenkte“ Geld, das der Unter- laufstelle. Die IHK zu Coburg ist dabei Bestandteil eines um- nehmer nicht zurückzahlen muss. fassenden regionalen Netzwerkes und kooperiert mit einer Vielzahl von Einrichtungen, wie zum Beispiel der Handwerks- Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten? kammer, den Wirtschaftsförderern von Stadt und Landkreis, Stammberger: Gerade in letzter Zeit gab es verstärkt Bemü- der Arbeitsagentur Coburg, der Hochschule Coburg und vie- hungen von allen Beteiligten, die Antragsprozesse, aber auch len anderen. die Programmübersichtlichkeit zu erhöhen. So sind mittler- Ziel des Bereichs Starthilfe und Unternehmensförderung weile alle Konditionen, Antragsformulare, Informationen auf ist es, Gründungsaktivitäten zu unterstützen und bestehende den entsprechenden Internetseiten verfügbar, Programme Unternehmen zu fördern, sowie deren Rahmenbedingungen wurden überarbeitet oder zusammengelegt. Manche Anträ- Unsere Wirtschaft 08-09/2012
Titelthema 7 zu beachten? 6. Unternehmermithaftung und Risiko-LV ge können inzwischen auch direkt online gestellt werden. Mit Keine Bürgschaft ohne Mithaftung des Unternehmens und des Unternehmers. Häufig wird von Ihnen der Abschluss einer einer guten Vorbereitung und Beratung zum Beispiel durch die Risiko-Lebensversicherung in Kredithöhe erwartet, damit im IHK zu Coburg sowie mit Unterstützung der Hausbank dürfte Todesfall die Rückzahlung gesichert ist. es ohne große Schwierigkeiten möglich sein, durch den „For- 7. Eigene Vermögenssituation mulardschungel“ zu kommen. Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick. Nutzen Sie dafür die in der Kreditwirtschaft üblichen Formulare. Ihre Altersvorsorge Werden die Fördermittel ausreichend genutzt? sollte als Sicherheit tabu sein. Stammberger: Viele Unternehmer nutzen die vorhandenen 8. Professionelle Gesprächsvorbereitung Fördermöglichkeiten bewusst oder auch unbewusst nicht oder Ihre vollständigen Unterlagen hat der geeignete Firmenkundenbera- nur sehr unzureichend. Gründe sind Informationsmangel oder ter schon einige Tage vor dem vereinbarten Termin vorliegen. Im Gespräch reden Sie und nur in Ausnahmefällen der Sie eventuell Scheu vor dem zeitlichen oder bürokratischen Aufwand. Au- begleitende Berater. ßerdem kommen viele Interessenten nicht in den Genuss einer staatlichen Förderung, weil die Hausbanken keinem Kontra- 9. Vergleichen Sie! Bei vielen Förderprogrammen kennen wir heute das risikogerechte hierungszwang unterliegen, das heißt, das Kreditinstitut ist Zinssystem. Es ergeben sich Unterschiede von bis zu sechs nicht verpflichtet, den Antrag an KfW oder LfA weiterzuleiten. Prozentpunkten in den Zinskonditionen, die aber nur einen Teil des Die große Vielfalt der Fördermöglichkeiten sollte als Chan- Gesamtbildes ausmachen. ce und nicht primär als Hindernis angesehen werden, wobei 10. IHK-Service nutzen betriebswirtschaftliche Erfordernisse im Vordergrund ste- Nutzen Sie die Finanzierungssprechtage mit den Experten der LfA hen müssen. Förderung als Selbstzweck ist wenig sinnvoll. Förderbank Bayern oder den persönlichen Kontakt zu den IHK-Beratern, um Ihr Wissen über öffentliche Förderhilfen zu Bei kompetenten Ansprechpartnern wie der IHK zu Coburg erweitern sowie Finanzierungsstrukturen und die Antragstellung zu oder der LfA Förderbank Bayern erhalten Unternehmen ziel- besprechen. führende Informationen für ihr Vorhaben. Deshalb sind Ängs- te vor Finanzierungsfragen unbegründet. Ohne uns fehlt Ihnen was. Wir fördern Energieeffizienz – für die Zukunft Ihres Unternehmens. Sie haben ein mittelständisches Unternehmen? Die LfA Förderbank Bayern unterstützt Sie mit zinsgünstigen und langfristigen Finanzierungen bei Investitionen in die Energieeffizienz. Lassen Sie sich persönlich und kostenlos beraten. Telefon: 0800 / 21 24 24 0 www.lfa.de
8 Sonderthema „Finanzierung und Versicherung“ Investivkredit Energie Neues LfA-Förderprogramm D ie Bayerische Staatsregierung hat mit dem Konzept „Energie Innovativ“ die Basis für eine umweltfreund- liche Sicherung der Energieversorgung in Bayern be- schlossen. Unternehmen bietet die LfA Förderbank seit kurzem das Förderprogramm „Investivkredit Energie“. Der „Investivkredit Energie“ fördert bei kleinen und mitt- leren Unternehmen Maßnahmen zur Steigerung der Ener- gieeffizienz in den Bereichen Maschinen/Anlagen, Wärme-/ Kälterückgewinnung, stromsparende Beleuchtung und Strom- und Spitzenlastmanagementsysteme. Die jeweils geforderte Mindesteinsparung ist durch einen fachkundigen Dritten nach- Risiken richtig zuweisen. Der Darlehenshöchstbetrag beträgt 1 Mio. Euro bei einem Finanzierungsanteil von bis zu 80 Prozent. managen. Information www.lfa.de Wir analysieren Ihre Versicherungen Wir bieten maßgeschneiderten Schutz für alle Branchen Unser besonderer Service: Risk-Management Wir sind für Sie da: Jetzt auch mit Photo Wintergarteen*- volta ik Wochenend8 Uhr –1 im Dach ! 15. /16. Sept., 10 Günther Gutgesell Versicherungsbeauftragter Telefon 09561 70-2922 Telefax 09571 15-7110 E-Mail guenther.gutgesell@sparkasse-co-lif.de Kristin Lenk *Außerhalb der Ladenöffnungszeiten kein(e) Beratung ⁄ Verkauf Versicherungsbeauftragte Telefon 09561 70-1418 Telefax 09571 15-7979 Lebensqualität pur. E-Mail kristin.lenk@sparkasse-co-lif.de Tag für Tag und gleichzeitig Stromkosten sparen. Gerhard Schubert Versicherungsbeauftragter BAUMANN Wintergarten GmbH | Industriestraße 1 | 96342 Stockheim Telefon 09561 70-2941 Telefon 09265 9401-0 | Fax 09265 9401-15 | E-Mail info@baumann-wintergarten.de Telefax 09571 15-7456 E-Mail gerhard.schubert@sparkasse-co-lif.de Investieren Sie in Ihr Zuhause. BAUMANN Wintergarten ist der einzige Wintergartenspezialist in Ober- franken. Wir bauen seit mehr als 30 Jahren ausschließlich Wintergärten und nichts anderes: &JHFOFT,POTUSVLUJPOTCàSPt&JHFOF'FSUJHVOHt Sparkasse Eigene Montageteams. Erleben Sie Wintergarten »hautnah« in unseren 11 komplett eingerichteten Coburg - Lichtenfels Wintergärten: Am Wochenende vom 15./16. September von 10 –18 Uhr. www.baumann-wintergarten.de Unsere Wirtschaft 08-09/2012
9 PR-Anzeige Bedeutung der Unisex-Entscheidung des EuGH für die betriebliche Altersversorgung (bAV) Interview mit Herrn Ugur Kolsuz, Versicherungen, die nicht über den Geschäftsstellenleiter der Geschäfts- Arbeitgeber abgeschlossen werden. stelle der HUK-COBURG in Coburg Gleichwohl hat es auch Bedeutung für die bAV. So werden z.B. auch für „Di- Auf welcher Basis beruht die be- rektversicherungen“ – das ist ein vorstehende Umstellung auf die weitverbreiteter Durchführungsweg, Unisex-Tarife? bei dem Arbeitnehmer per Entgeltum- Ugur Kolsuz (U.K.): Nach Artikel 21 wandlung steuer- und sozialversiche- und 23 der Charta der Grundrechte rungsfrei aus ihrem monatlichen der Europäischen Union ist jegliche Bruttoeinkommen über den Arbeitge- Diskriminierung wegen des Ge- ber in eine Rentenversicherung spa- schlechts verboten. Eine Ausnahme ren – ab 21.12.2012 Unisex-Tarife für wurde in der Gender-Richtlinie Neuabschlüsse verwendet. 2004/113/EG unbefristet für die Kal- Die HUK-COBURG bildet hier keine kulation von Lebensversicherungsver- Ausnahme. trägen gemacht: Hier durften bisher auf Grund unterschiedlicher statis- Was sollen Arbeitgeber tun? Ugur Kolsuz, Leiter der tischer Lebenserwartungen von Män- HUK-COBURG-Geschäftsstelle nern und Frauen geschlechtsspezifi- U.K.: Auch für unmittelbare Versor- in Coburg, Callenberger Straße 29 sche Produkte von den Anbietern gungszusagen (Pensionszusagen) kalkuliert werden. und Zusagen über einer Unterstüt- zungskasse werden gleiche Rech- einbarungen in der Zukunft rechtssi- Der Gerichtshof der Europäischen nungsgrundlagen für Männer und Union (EuGH) hat im Urteil vom cher gestaltet werden können. Noch Frauen anzuwenden sein, wenn die haben wir einige wenige Termine frei. 01.03.2011 jedoch entschieden, dass zugesagten Leistungen von Lebens- die unbefristete Möglichkeit, unter- Übrigens: Aus Arbeitgebersicht bietet versicherungen abhängen. Man die bAV durch Entgeltumwandlung schiedliche Prämien und Leistungen denke in diesem Zusammenhang an von Versicherungsverträgen in Abhän- eine gute Möglichkeit, Lohnneben- solche beitragsorientierte Leistungs- kosten zu senken. Weil bei dieser Fi- gigkeit des Geschlechts von Versi- zusagen, bei denen der Beitrag in Pro- cherten festzulegen, dem Ziel der nanzierungsart die Beiträge, wie dukte der Lebensversicherung fließt. gesagt, steuer- und sozialversiche- Gender-Richtlinie zuwiderläuft und nicht mit der Grundrechte-Charta ver- Auch wenn auf Grund der unter- rungsfrei direkt vom Brutto des Ar- einbar ist. schiedlichen Lebensrisiken für beitnehmers in die bAV fließen, Männer und Frauen die Rechnungs- sparen Arbeitgeber auf den so umge- Welche Auswirkungen hat das grundlagen aus Sicht der bilanziellen wandelten Betrag ihren Anteil am So- Urteil? Bewertung unterschiedlich sein soll- zialversicherungsbeitrag. ten, müssen die Verbraucher die Ent- Auf Basis der Entgeltumwandlung las- U.K.: Für neue Lebensversicherungs- scheidung des EuGH umsetzen. verträge bzw. Rentenversicherungen sen sich auch Anreizsysteme mit Vor- Handlungsbedarf besteht in vielen teilen für alle Beteiligten schaffen: mit Abschluss ab 21. Dezember 2012 Fällen vor dem 21.12.2012. Lassen werden vom Geschlecht unabhängige Arbeitgeber können sich z.B. durch Sie als Arbeitgeber die arbeits- eine Weitergabe der gesparten Arbeit- Prämien und Leistungen bei der rechtlichen Grundlagen Ihrer bAV im Kalkulation anzuwenden sein, die so- geberbeiträge zur Sozialversicherung Unternehmen überprüfen. Die Ge- an der Finanzierung der bAV beteili- genannten Unisex-Tarife. Das stellt für schäftsstelle der HUK-COBURG bietet die Lebensversicherungsunterneh- gen. Mit solchen mischfinanzierten zusammen mit der konzerneigenen Modellen fühlen sich erfahrene Fach- men keine grundsätzlich neue Proble- Beratungsgesellschaft – IPZ Institut matik dar. Bereits seit 2006 werden kräfte stärker an das Unternehmen für Pensions-Management und Zu- gebunden und zusätzlich motiviert. für die sog. „Riester-Renten“ gleiche satzversorgung – ein professionelles Sterbewahrscheinlichkeiten für Mann Arbeitgeber verschaffen sich damit Team von Spezialisten (www.ipz.de) einen Wettbewerbsvorteil bei der Stel- und Frau zu Grunde gelegt. für die umfassende Betreuung der Ar- lenbesetzung. Das Urteil erging zwar im Bereich der beitgeber in der Region. Wir zeigen privaten Altersversorgung, also für Ihnen Wege auf, wie vertragliche Ver- Herzlichen Dank für das Gespräch! Unsere Wirtschaft 08-09/2012
10 Region Die ernsten Minen von Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil ist als bekennender Kritiker des Förder- Präsident Friedrich Herdan, Vizepräsident Peter Martin und Jakob gefälles in schwieriger Verhandlungsposition: Über EU-Regionalprogramme wird in Faßbender (v. l.) illustrieren: Für Coburgs Wirtschaft wäre eine Brüssel und über nationale Förderungen in Berlin entschieden. Um bayerische weitere Verlängerung der Ost-Förderung „völlig inakzeptabel“. Interessen durchzusetzen, braucht er jeweils starke Verbündete. Wirtschaftsminister Zeil zu Gast in der IHK Herdan fordert den Abbau des Fördergefälles zu Südthüringen ab 2014 und eine besser abgestimmte Umsetzung der Energiewende Die Zeit ist reif, das Fördergefälle beseitigen. Die neuen Regionalleitlinien EU-Regionalförderung. Die Leitlinien der zwischen Thüringen und Nordbayern müssen sich an der Realität und damit an EU-Förderung müssen sich an realen Ge- abzubauen. Coburgs Wirtschaft er- den tatsächlichen wirtschaftlichen Ge- gebenheiten orientieren. wartet von der Politik künftig gleiche gebenheiten orientieren. Unverständlich Laut Zeil habe sich Bayern zwar ins- Wettbewerbsbedingungen. Das wur- sei, dass Landkreise in Südthüringen und gesamt gut entwickelt, dennoch müs- de Bayerns Wirtschaftsminister Zeil Ost-Bayern bei ähnlichen und zum Teil se der Freistaat künftig mehr Gelder für bei einem sehr offen geführten Dia- besseren Strukturdaten in der Regional- sog. „Sonderfördergebiete“ zugewiesen log in der IHK u.a. deutlich gemacht. förderung besser gestellt werden sollen. bekommen. Außerdem müssen bestehen- Herdans klare Forderung gegenüber de Fördergefälle in der nationalen Vertei- A uch wenn Thüringen und Sach- Bayerns Wirtschaftsminister lautete des- lung der Fördermittel schnellstmöglich sen ab 2014 aus den Höchstför- halb: „Uns schadet das Fördergefälle ele- abgebaut werden. dergebieten herausfallen sollen, mentar. Es muss weg! Die dafür zurzeit Er sagte Herdan deshalb zu, sich per- wie derzeit aus gut unterrichteten Krei- diskutierten Übergangszeiträume (bis sönlich dafür einzusetzen, dass das För- sen zu hören ist, werden voraussichtlich 2018) und Förderhöhen sind völlig in- dergefälle zwischen Südthüringen und beide Bundesländer noch für weitere fünf akzeptabel!“: Er kündigte an: „Wenn das Bayern im Idealfall ganz verschwindet. Jahre einen Sonderförderstatus erhalten, so umgesetzt wird, wird Coburg bei der Eine Verlängerung der Regionalförde- erläuterte Präsident Herdan die aktuel- bayerischen Staatsregierung Bittsteller rung in Südthüringen sei hinsichtlich le Diskussion zur EU-Regionalförderung. für eine ausgleichende Sonderförderung.“ der wirtschaftlichen Entwicklung nicht In Bayern sollen maximal noch Ge- Peter Martin, Geschäftsführer der Mar- gerechtfertigt, betonte Zeil. biete, die an die Höchstfördergebiete tin Metallverarbeitung GmbH betonte, Auf jeden Fall müsse die Übergangsre- der Tschechischen Republik angrenzen dass es für seine Kunden unerheblich gelung, wenn diese wie derzeit diskutiert als Fördergebiete ausgewiesen werden. sei, wo die Förderung ausgereicht werde. umgesetzt wird, so kurz und so niedrig Es sei deshalb zu befürchten, dass das Bei gleicher Qualität der Produkte ent- wie möglich ausfallen. zwischen Coburg und Südthüringen be- scheide letztlich der Preis und dieser sei Die Entscheidungen hierzu werden stehende Fördergefälle auf Jahre hinaus bei den Wettbewerbern in Südthüringen auf Bundesebene getroffen, weswegen manifestiert werde. nicht zuletzt dank Förderung günstiger. die zuständigen Abgeordneten hier be- Ziel müsse laut Herdan der komplet- Dieser Umstand sei für Coburger Unter- sonders aktiv werden müssen. Zeil bit- te Abbau des Fördergefälles zwischen nehmen so nicht akzeptabel. tet die Mandatsträger auf Bundesebene Nordbayern und Thüringen sein, um den Wirtschaftsminister Zeil stimmte Her- zu sensibilisieren. unzumutbaren Wettbewerbsnachteil zu dan grundsätzlich zu. Es bestehe drin- den südthüringischen Nachbarkreisen zu gend Handlungsbedarf in Bezug auf die Unsere Wirtschaft 08-09/2012
Region 11 Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil ist bei der IHK zu Coburg ein stets gern gesehener Gast. Im Bild (v. l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel, Sebastian Körber, MdB, IHK-Präsident Friedrich Herdan, Minister Martin Zeil, Thomas Hacker, MdL, Jens-Uwe Peter, stellv. FDP Kreisvorsitzender Neben der zukünftigen Ausgestaltung Wald nach Bayern noch nicht fertig seines Falls und Zulieferung der Fakten. der EU-Strukturförderung sprachen die sein, entsteht für den nordbayeri- Für Zeil erfolgte die in 2011 getroffene Vertreter aus Wirtschaft und Politik das schen Raum eine kritische Situation. Entscheidung zur Energiewende zu über- Brennpunktthema „Energiewende“ an. Politische Vorgaben bei der Geneh- eilt. Er betonte, dass die Umsetzung fol- Das ambitionierte Programm zur Ener- migung neuer Anlagen werden teil- gender Maßnahmen nur unter großem giewende, wonach der Anteil der erneu- weise nur langsam umgesetzt. Zeitdruck realisierbar sei: erbaren Energien an der Stromversorgung Netzausbau und Aufbau wirtschaft- Rahmenbedingungen für Investitio- bis zum Jahr 2020 verdoppelt, der Atom- lich einsetzbarer Speichertechnologien nen in Ersatzkapazitäten schaffen ausstieg bis spätestens Ende 2022 ge- bleiben weit hinter den Erfordernis- (Gaskraftwerke) schafft und im gleichen Zeitraum der sen zurück. Förder- und Marktdesign anpassen Stromverbrauch um zehn Prozent redu- Eine Stabilisierung der EEG-Umlage (Senkung der Stromsteuer im gleichen ziert sein soll, zwinge besonders die stark bei netto 3,5 ct/kWh gelingt nicht Verhältnis wie EEG-Umlage steigt) industriell geprägten Coburger Unterneh- Zur erfolgreichen Umsetzung der Ener- Gleichrangigkeit bei Planungsverfah- men zum beschleunigten Handeln hin giewende forderte Herdan ein klares ren (Mensch-Natur) zu energieeffizienterem und emissions- Projektmanagement, das alle Einzelmaß- Wichtig sei laut Zeil insbesondere, dass ärmerem Wirtschaften, betonte Herdan. nahmen zusammenführt und bei dem man weg von staatlicher Preisfestsetzung Aktuell gehe der Ausbau der Photo- alle Akteure effektiv zusammenarbeiten. hin zu marktwirtschaftlichen Prinzipien voltaik und der Windenergie durch den Christian Gottfried, Inhaber der Adolf kommen müsse. Die Energiewende sei Umlagemechanismus des „Erneuerbaren Gottfried Tonwerke GmbH berichtete von machbar und biete, vorausgesetzt alle Energien Gesetzes“ schneller voran als der eigenen wirtschaftlichen Lage. Bei ziehen an einem Strang, für Bayern gro- geplant. Allerdings bleiben der notwen- weiter steigenden Energiepreisen und ße Chancen. Es müsse jedoch klar sein, dige Grundlastausbau, die Entwicklung der uneinheitlichen Auslegung euro- dass die Energiewende nur im europäi- und der Aufbau von Speichertechnik so- päischer Gesetze sei das Unternehmen schen Kontext erfolgen kann und nicht wie die Vernetzung hinter den Erwartun- in der Wettbewerbsfähigkeit gefährdet losgelöst von den europäischen Nachbar- gen zurück, erläuterte der IHK-Präsident und eine geplante Unternehmenserwei- ländern und Partnern. Positiv beurteilte anhand folgender Beispiele: terung am Standort Großheirath, Land- Zeil er die Veränderungen im Bundesum- Der Aufbau von Kraftwerkskapazi- kreis Coburg nicht realisierbar. weltministerium. Mit Peter Altmaier sei täten stockt. Sollte mit Abschaltung Staatsminister Zeil sagte dem Unter- jemand ins Ministeramt gefolgt, der die des AKW Grafenreinfeld im Jahr 2015 nehmer Unterstützung zu und bat Chris- Energiewende zur Chefsache erklärt. die Strombrücke durch den Thüringer tian Gottfried um schriftliche Darlegung Unsere Wirtschaft 08-09/2012
12 Region Höchste Anerkennung für Klimaschutz bei CHMS Coburger Handtuch + Matten-Service in Exzellenzinitiative für Umwelt und Energieeffizienz aufgenommen Der Coburger Handtuch + Matten- dards und die übliche Praxis hinausge- von Auslieferungsrouten und des Fuhr- Service (CHMS/Rödental) ist offiziell hen. Es sind Firmen unterschiedlicher parks wurde der Ausstoß klimaschädli- in die Exzellenzinitiative von Bundes- Branchen und Größen, die sich freiwil- cher Emissionen um 32% verringert. Dies regierung und DIHK aufgenommen lig zu ambitionierten Zielen im Klima- berichtete der leitende Direktor des Ge- und als Klimaschutz-Unternehmen schutz verpflichtet und herausragende werbeaufsichtsamtes Coburg, Günter ausgezeichnet worden. Energieeffizienzprojekte umgesetzt ha- Tschech, in einer Feierstunde aus Anlass ben. Durch Nutzung von Regenwasser der Auszeichnung. B undesweit zählen bislang lediglich als Brauchwasser sowie Reduktion von Wolfgang Saam vom DIHK führte 20 Unternehmen zu diesem Kreis Waschmittel- und Gasverbrauch gelang CHMS als Beispiel dafür an, dass Klima- von vorbildlichen Initiatoren, de- es CHMS unter anderem, den jährlichen schutz sich auszahle. Die Wäscherei sei ren Investitionen und Maßnahmen für Wasserverbrauch um mehr als 90% auf auch deshalb in die Exzellenzinitiative Umweltschutz und Energieeffizienz weit 2,2 Kubikmeter gegenüber 1990 (24 Ku- aufgenommen worden, weil bei ihr der über gesetzlich vorgeschriebene Stan- bikmeter) zu senken. Durch Optimierung Klimaschutz als unternehmerische Ver- antwortung angesehen wird. Firmenchef Joachim Krause nutze seine „Fähigkeit, Maschinen, Verbräuche und Prozesse ef- fektiv zu gestalten“, um ständig zu tüf- teln und nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Hans Böhm vom Deutschen Textilreinigungsverband sagte, sein Bran- chenkollege Krause sei „Umweltexperte aus Überzeugung“. Patricia Leistner-Hof- mann, stv. Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Coburg, betonte, die Coburger Wirtschaft sei „stolz, ein Unternehmen in unseren Reihen zu wissen, das sich Kli- maschutz-Unternehmen nennen darf. Das CHMS-Geheimnis liegt im ganzheitlichen Ansatz aus Selbstverpflichtung, Kreati- vität, Erfindergeist, technischem Know- how und Transparenz der Firmenleitung gegenüber den Mitarbeitern.“ Die Exzellenzinitiative Klimaschutz- Unternehmen wurde 2009 von DIHK und den Bundesministerien für Umwelt Inhaber Joachim Krause (r.) erläutert Gästen die Betriebstechnik des Coburger Handtuch + und Wirtschaft initiiert. Die in ihren Kreis Matten-Services. Im Bild von links: Martin Faber, Vorstandsmitglieder der Sparkasse Coburg - aufgenommenen Mitglieder streben eine Lichtenfels, Wolfgang Saam vom DIHK, Günter Tschech, Direktor des Gewerbeaufsichtsamtes Steigerung der Energieeffizienz um mehr Coburg, und die stv. Hauptgeschäftsführerin der IHK zu Coburg, Patricia Leistner-Hofmann. als zwei Prozent pro Jahr an. Unsere Wirtschaft 08-09/2012
Region 13 Sascha Knonsalla neuer Bausachverständiger der IHK zu Coburg Sascha Knonsalla ist als Sachverständiger für das Fachgebiet „Bewertung von be- bauten und unbebauten Grundstücken“ vom Präsidenten der IHK zu Coburg, Fried- rich Herdan, öffentlich bestellt und ver- eidigt worden. Knonsalla ist der fünfte Sachverständige der IHK zu Coburg für Grundstücksbewertung. Dies zeigt die Be- deutung dieses Fachgebiets. Der neue Sach- verständige ist 37 Jahre alt und hat an der Hochschule Coburg Bauingenieurwissen- schaften studiert. Anschließend absolvierte er außerdem noch ein Masterstudium „Real Estate Valuation“ an der Hochschule An- halt (FH). Beruflich ist er neben seiner Tätig- keit als Sachverständiger als Prokurist der ALÌTUS Immobilien-Bewertungsgesellschaft mbH in Erlangen tätig. Kontakt Sascha Knonsalla Schierberg 17, 96482 Ahorn Tel.: (0 95 65) 6 15 320 – Fax: 6 15 319 E-Mail: info@real-estate-valuation.eu Gute Geschäfte Premiere für den NewKammerTag 3. Marktplatz für Unternehmen Informationsabend für Neumitglieder der IHK zu Coburg und Gemeinnützige A ußergewöhnliche Begegnun- Warum bin ich Mitglied bei der IHK? An den Info-Tischen beantworten IHK- gen machen Außergewöhnliches Wie kann mich die IHK unterstützen? Mitarbeiter gerne individuelle Fragen möglich: Unter diesem Motto fin- Wen spreche ich bei der IHK an? Ant- und präsentieren Produkte und Dienst- det der „3. Coburger Marktplatz für worten auf diese und weitere Fra- leistungen der IHK. Im Anschluss haben Unternehmen und Gemeinnützige“ gen erhalten Unternehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, bei einem am Samstag, 17. November 2012 von Unternehmer beim ersten NewKam- kleinen Imbiss Kontakte zu knüpfen 15:00 bis 17:00 Uhr im Foyer der Spar- merTag der IHK zu Coburg. und sich auszutauschen. kasse Coburg – Lichtenfels, am Markt 2-3, Alle Interessierten, die wir in 2011 E statt. Der Marktplatz für „Gute Geschäf- r findet am Freitag, 12. Oktober 2012, und 2012 als Neumitglieder begrüßen te“ steht unter Schirmherrschaft des 2. von 18:00 bis 20:00 Uhr im IHK-Zen- durften, sind herzlich eingeladen. Das Bürgermeisters der Stadt Coburg, Norbert trum für Weiterbildung (Hauptein- IHK-Team freut sich darauf, Sie ken- Tessmer, und Dr. Andreas Engel, Vizeprä- gang Schloßplatz) statt. nenzulernen! sident der IHK zu Coburg. Er ist ein Ort, Im Rahmen einer „Willkommensmes- Zur organisatorischen Vorbereitung an dem gemeinnützige Organisationen se“ bietet sich Gelegenheit, mehr über wird um elektronische oder telefoni- und Wirtschaftsunternehmen zusammen- die IHK-Organisation zu erfahren und sche Anmeldung bis zum 5. Oktober kommen, um sich kennenzulernen und sich über das Leistungsspektrum Ihrer 2012 gebeten. Möglichkeiten der Zusammenarbeit aus- IHK vor Ort zu informieren. Neben einem Kontakt zuloten. Ziel ist es, Partnerschaften zum Einführungsvortrag des Hauptgeschäfts- Susanne Stammberger, beiderseitigen Nutzen zu schließen. Der führers Siegmar Schnabel über Aufga- Tel.: 09561 7426-11 Einsatz von Geld ist dabei tabu. Anmel- ben und Selbstverständnis der IHK stellen E-Mail: stammberger@coburg.ihk.de dungen werden per E-Mail erbeten: gu- die einzelnen Abteilungen ihr Service- tegeschaefte@coburg.de. Am Dienstag, angebot vor. 16. Oktober, findet im Gemeindezentrum Elia & Co, Max-Böhme-Ring 26, Coburg, eine Vorab-Informationsveranstaltung statt (18:00 bis 19:00 Uhr). Unsere Wirtschaft 08-09/2012
14 Region Die neue Lager- und Ausstellungshalle der eleo-Zaunsysteme e. K. erweitert die Möglichkeiten der Produktpräsentation und verbessert die Logistik. nung angefertigt und dem Kunden zur Verfügung gestellt. Nach Fertigung wird die Ware in Über- seecontainern angeliefert. Danach wird sie sortiert nach Kommissionen, je nach Neue Lager- und Ausstellungshalle Art der Oberflächenbehandlung: Feuer- eleo-Zaunsysteme erfreut sich steigender Nachfrage verzinkung, im KTL-Verfahren oder mit Pulverbeschichtung. Anschließend wird der Versand der sperrigen Elemente mit Die eleo-Zaunsysteme e.K., Inhaber eine Halle mit 1.200 m² Ausstellungs- hochwertiger Beschichtung direkt zu Klaus von Loeffelholz, mit Verwaltung und Lagerfläche notwendig geworden. den Kunden im gesamten deutschspra- in Itzgrund, OT Schottenstein, hat In der neu gebauten Halle kann sich chigen Raum ausgeliefert. vor kurzem eine neue Halle in Groß- der Kunde einen sehr guten Überblick Dank der großzügigen Raumbema- heirath, Ziegeleistraße 14, bezogen. über das breit gefächerte Angebot an ßung konnte die Vorbereitung der Lo- Zaun- und Toranlagen verschaffen. Die gistik wesentlich vereinfacht werden. Die D a die Nachfrage von Kunden nach schmiedeeisernen Zäune und Tore wer- Übersichtlichkeit kommt einer professio- individuell gefertigten schmiede- den nach Wunsch des Kunden individuell nellen Kundenberatung und Betreuung eisernen Zaun- und Toranlagen in Asien hergestellt. Zu jedem Angebot zu Gute. stetig gestiegen ist, war ein Umzug in wird eine detailgetreue technische Zeich- Information www.eleo-zaun.de Traditionsmodehaus in neuen Räumen Petra Reuther hat den Umzug ihres Traditionsmodehauses gewagt und ihre neuen Verkaufsräume im ehemaligen Weka-Gebäude, Eingang Herrngasse er- öffnet. Auf 250 qm werden im stilvollen Ambiente 70 verschiedene Marken hoch- wertiger Damen- und Herrenmode präsentiert. Petra Reuther, im Bild links mit der stv. IHK-Hauptgeschäftsführerin Patricia Leistner-Hofmann, bedankt sich bei all jenen, die für den Erfolg des Unter- nehmens so wichtig waren und sind: bei vielen treuen Kunden und großartigen Geschäftspartnern. Gesprächsrunde mit Wissenschaftsminister Dr. Heubisch Um die Zusammenarbeit zwischen Wissen- rich-Universität Bamberg), Prof. Dr. Michael schaft und Wirtschaft in Oberfranken weiter Pötzl (Präsident der Hochschule für An- zu intensivieren, fand eine Gesprächsrunde gewandte Wissenschaften Coburg), Heribert statt, an der neben Bayerns Wissenschafts- Trunk (Präsident der IHK für Oberfranken minister Dr. Wolfgang Heubisch auch Ver- Bayreuth), Prof. Dr. Rüdiger Bormann (Präsident treter der oberfränkischen Wirtschaftskammern, der Universität Bayreuth), Staatsminister Dr. der oberfränkischen Hochschulen sowie ober- Wolfgang Heubisch, Georg Schnelle (Haupt- fränkischer Unternehmen teilgenommen geschäftsführer der IHK für Oberfranken haben. Im Bild (v. l.): Thomas Koller (Haupt- Bayreuth), Prof. Dr. Jürgen Lehmann (Präsident geschäftsführer der Handwerkskammer für der Hochschule für Angewandte Wissen- Oberfranken), Siegmar Schnabel (Haupt- schaften Hof) und Thomas Zimmer (Präsident geschäftsführer der IHK zu Coburg), Prof. Dr. der Handwerkskammer für Oberfranken). Guido Wirtz (Vizepräsident der Otto-Fried- Unsere Wirtschaft 08-09/2012
15 PR-Anzeige Print wirkt – nach wie vor Institut für Dialogmarketing weist Nachhaltigkeit gedruckter Werbung nach Bei der Umsetzung einer Marketing- Volladressierte Werbesendungen sind Gedächtnis und wirken nachhaltiger. Diese kampagne zählen für die Geschäfts- beliebt Tendenz unterstreicht auch eine weitere führung in erster Linie Werbeerfolg Doch wie wird derzeit konkret geworben? aktuelle Studie der Deutschen Post, nach und Response. Genauso wichtig ist es Laut Dialog Marketing Monitor gibt es in der ein Versandhändler, der jährlich zwei jedoch, im Vorfeld zu klären, welche jedem Bereich einen Favoriten: Bei den Hauptkataloge per Post versendet, mit Strategie ein Unternehmen bei der Klassikmedien ist es nach wie vor die Offline-Medien wie einem Extrakatalog Ansprache potenzieller Kunden ver- Anzeige, bei den Dialogmarketing-Medien oder Postkarten bei den Nachfassaktionen folgen und wie es das vorhandene die volladressierte Werbesendung und deutlich höhere Responsequoten erzielte Budget sinnvoll auf die unterschied- bei den Medien mit Dialogelementen die als mit E-Mail-Anstößen – und das sowohl lichen Medien aufteilen sollte. Die Messe. Jedes sechste Unternehmen wirbt bei seinen Offline- wie Online-Zielgruppen. Deutsche Post bietet als Dienstleister mit volladressierten Werbesendungen. im Bereich Dialogmarketing kompe- Gemessen in Nutzerzahlen wird diese Crossmedial: Die Mischung macht’s tente Antworten auf diese Fragen Form der Werbung inzwischen allerdings Ingo Bohlken, Chief Marketing Officer und unterstützt bei der Durchführung von den Onlinemedien überholt, da diese der Deutschen Post und Initiator bei der sämtlicher Maßnahmen. Bei Beratung auch für Unternehmen mit einem kleine- Gründung des Siegfried Vögele Instituts, und Kampagnenentwicklung greifen ren Werbebudget interessant sind. Schon resümiert: „Print hat Zukunft! Wer erfolg- die Experten in den 28 bundesweit 2010 erwies sich die eigene Website als reich werben und von seiner Zielgruppe vertretenen Direkt Marketing Centern eine der beliebtesten Werbeformen. Jeder wahrgenommen werden will, kommt an auch auf die Forschungsergebnisse dritte Werbe-Euro floss 2011 in den kom- papiergebundener Werbung nicht vorbei.“ des Siegfried Vögele Instituts zurück. binierten, inhaltlich abgestimmten Medien- Doch auch er verweist auf das Zusam- einsatz einer crossmedialen Kampagne. menspiel der Kanäle: „Klassische Wer- Die Marketingfachleute der Deutschen Im Schnitt kombinieren die Unternehmen bung kann von Onlinemaßnahmen auch Post wissen, wovon sie sprechen – das drei Medien: Das beliebteste Trio besteht profitieren. Es macht Sinn, die vielfach wird erneut durch den Dialog Marketing dabei aus Anzeigenwerbung, eigener kostengünstigeren digitalen Instrumente Monitor 2012 belegt. Diese umfassende Website und externem Onlinemarketing. für die erste Kontaktaufnahme einzuset- Untersuchung bildet jedes Jahr den Ge- Auch, wenn die Onlinewelt als Markt der zen. In einem nächsten Schritt lässt sich samtwerbemarkt in Deutschland ab und Zukunft gilt, wird die als hochwertig und der Kontakt mit gedruckten Werbemitteln zeigt die Trends im Dialogmarketing auf. responsestark eingeschätzte volladressierte intensivieren. Zielgerichtet zu werben be- Die Studie führt an, wie hoch die Aufwen- Werbesendung weiterhin als Form der deutet nicht, sich für offline oder online zu dungen der Unternehmen für Werbung direkten Kundenansprache zum Medien- entscheiden, sondern die insgesamt sind, zeigt das Verhältnis von mix gehören. passende Zielgruppe eben klassischer Werbung und Dialogmarketing treffend anzusprechen. auf und listet die Top-Medien von Handel, Gedruckte Werbesendungen bleiben Dabei gilt wie überall: Dienstleistern und dem produzierenden im Gedächtnis Die Mischung macht’s!“ Gewerbe auf. „Nach wie vor hat der Dia- Der Vergleich von klassischen Werbesen- log mit dem Kunden den höchsten Stellen- dungen und Onlinemarketing ist auch wis- wert in der Werbung. Der Hauptanteil des senschaftlich von Interesse. Das Siegfried Gesamtwerbemarktes entfällt laut der Er- Vögele Institut befasst sich als Tochter der hebung auf Dialogmarketing-Medien und Deutschen Post in zahlreichen Studien mit Medien mit Dialogelementen“, resümiert der Erforschung der Werbewirksamkeit. Raimund Petersen, verantwortlich für den Professor Siegfried Vögele als Namens- Vertrieb im Mittelstand bei der Deutschen geber des Instituts verdeutlicht mit seiner Post in Bonn. „Crossmedial Werben ist Dialogmethode und dem Augenkamera- längst kein Geheimtipp mehr. Denn jeder test, wie ein Werbebrief oder eine Website weiß, dass die Kunden heute auf immer aufgebaut sein sollten. In Zusammenarbeit mehr Kanälen unterwegs sind. Das heißt, mit dem Bonner Forschungsinstitut Life & für die werbetreibenden Unternehmen Brain überprüfte das Siegfried Vögele Insti- reicht es nicht mehr aus, ihre Botschaften tut so beispielsweise auch die Erinnerungs- ausschließlich über ein einzelnes Medium leistung in Bezug auf Werbebotschaften. www.deutschepost.de/dmm zu verbreiten.“ Das Ergebnis: Gedruckte Werbesendungen www.sv-institut.de wie Mailings, Kataloge und Broschüren, www.direktmarketingcenter.de die man anfassen kann, bleiben besser im Unsere Wirtschaft 08-09/2012
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