WOHIN MIT DEN DOKUMENTEN? - NACHHALTIGKEIT Erfolge dokumentieren ä S. 14 - wim-Magazin
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WIRTSCHAFT IN MITTELFRANKEN 11 | 2015 NACHHALTIGKEIT Erfolge dokumentieren ä S. 14 Flüchtlinge Wer darf arbeiten? ä S. 25 SPECIAL BÜROORGANISATION | IT WOHIN MIT DEN DOKUMENTEN? ä S. 30
Mehr Platz, mehr Design, mehr Fortschritt. Der Audi A4 Avant. www.feser-graf.de z.B.: Audi A4 Avant, 2.0 TDI quattro, S tronic, 7-stufig Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerorts 5,4; außerorts 4,4; kombiniert 4,7; CO2-Emission g/km: kombiniert 123; Effizienzklasse A.* Lackierung: Brillantschwarz; Ausstattung: Alu-Räder 18“, Anschlussgarantie 1 Jahr max. 60.000 km, Audi connect, Audi pre sense city, Einparkhilfe hi, GRA, Lederlenkrad Multifunktion plus, MMI Navi plus, S line Sportpaket, Al-Räder 18“, Sportfahrwerk, Sitzheizung vorn, Technology selection, Audi virtual cockpit, Xenon plus uvm. Audi Geschäftskunden-Leasingangebot1 UPE des Herstellers netto 43.664,00 € Keine hlung. inkl. Small Commercial und quattro Prämie 2.250,00 € Sonderzahlung : 0,00 € Sonderza 2 Vetragsaufzeit: 36 Monate Jährliche Fahrleistung: 20.000 km Monatliche Leasingrate netto: 494,90 € zzgl. MwSt. inkl. Audi Geschäftskundenprogramm Inspektion u. Verschleiß für netto 24,90 €/mtl. zzgl. Überführungskosten i.H.v. 695,00 € netto *Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO2-Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. 1 Ein Leasingangebot der Audi Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. Bonität vorausgesetzt. Das Angebot gilt nur für Kunden, die zum Zeitpunkt der Bestellung bereits sechs Monate als Gewerbetreibender (ohne gültigen Konzern-Großkundenvertrag bzw. die in keinem gültigen Großkundenvertrag bestellberechtigt sind), selbstständiger Freiberufl er, selbstständiger Land- und Forstwirt oder Genossenschaft aktiv sind. Bei der vom Kunden ausgeführten Tätigkeit muss es sich um seine Haupteinnahmequelle handeln. Das Angebot ist bis zum 31. März 2016 gültig. 2 Angaben netto, jeweils zzgl. MwSt. 3 Audi ServiceKomfort für Neuwagen enthält die Dienstleistung Inspektion und Verschleiß der Audi Leasing sowie die Audi Anschlussgarantie der AUDI AG, 85045 Ingolstadt. Leistungen Inspektion und Verschleiß gebunden an die Vertragslaufzeit. Bei Überschreiten der vereinbarten Gesamtfahrleistung entfällt der Leistungsanspruch des Kunden. Nicht für Sonderabnehmer und Großkunden. Keramikbremsen werden nicht erstattet. Die Audi Anschlussgarantie verlängert die 24-monatige Herstellergarantie um weitere 12 Monate. Abbildung ähnlich. Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes. Feser-Joachim Automobil GmbH Feser-Biemann GmbH Audi Zentrum Fürth Audi Zentrum Nürnberg-Marienberg GmbH Tel. 09171/8271-0 Tel. 09131/686-70 Autozentrum Fürth Graf GmbH Tel. 0911/54 03-0 Kupferschmiedstr. 2 Bunsenstraße 72 Tel. 0911/99 71 60-0 Marienbergstr. 88 91154 Roth 91058 Erlangen Schwabacher Str. 333 90411 Nürnberg 90763 Fürth Feser-Biemann GmbH Feser Lauf GmbH Feser GmbH Audi Zentrum Nürnberg-Feser Tel. 09191/72 82-25 Tel. 09123/94 01-30 Tel. 09122/93 94 - 0 Eine Verkaufsstelle der Auto Zentrum Nürnberg-Feser GmbH Äußere Nürnberger Str. 41 Röthenbacher Str. 28 Fürther Straße 32 Tel. 0911/42 36- 29 00 91301 Forchheim 91207 Lauf 91126 Schwabach Nopitschstr. 3 90441 Nürnberg
EDITORIAL IHK - Die erste Adresse Ulmenstr. 52 | 90443 Nürnberg Packen wir’s an Postanschrift: 90331 Nürnberg Internet www.ihk-nuernberg.de I E-Mail kundenservice@ n diesen Tagen diskutiert ganz Deutschland mit zuneh- nuernberg.ihk.de mender Intensität über Aufnahme und Integration der Geschäftszeiten vielen Flüchtlinge, die in unser Land kommen. Ob die- des Service Zentrums ser zweifellos erhebliche Kraftakt gelingen wird oder nicht, Mo. bis Do. 8 –17 Uhr, Fr. 8 – 15 Uhr Tel. 0911 1335-335 | Fax 1335-150335 ist eine offene Frage. Wir Kaufleute sollten uns jetzt darauf konzentrieren, was die Wirtschaft hier aktiv leisten kann, der Geschäftsbereiche Mo. bis Do. 9 –12.00 Uhr, 13 – 16 Uhr denn ein Arbeitsplatz ist das beste Integrationsprogramm. Fr. 9 – 12.00 Uhr und 13 – 15 Uhr Hauptgeschäftsführer Unsere IHK hat in einem ersten Schritt einen Sonderfonds Markus Lötzsch Tel. 1335-373 | Fax 1335-150201 über 300 000 Euro aufgelegt, mit dem wir im Raum Mittel- franken berufsschulpflichtige Jugendliche mit Sprach- und Standortpolitik und Unternehmensförderung Integrationskursen unterstützen. Ziel ist es, die Flücht- Dr. Udo Raab linge im Rahmen der Einstiegsqualifizierung auf eine Tel. 1335-383 | Fax 1335-150333 Ausbildung vorzubereiten. Ebenso wie die Kollegen von Berufsbildung der Handwerkskammer beraten wir unsere Unternehmen Udo Göttemann Tel. 1335-262 | Fax 1335-150262 über die Aufnahme von jugendlichen Flüchtlingen in eine berufliche Ausbildung. Nicht zuletzt engagieren wir uns Innovation | Umwelt Dr. Robert Schmidt gemeinsam mit der Politik bei dem häufig genannten The- Tel. 1335-299 | Fax 1335-150122 ma der Bleibeperspektiven. International Armin Siegert Unsere zusammen mit der Metropolregion Nürnberg, der Tel. 1335-401 | Fax 1335-150488 Bundesagentur für Arbeit und der Bayerischen Staatsregie- Recht | Steuern Oliver Baumbach rung gestartete „Allianz pro Fachkräfte“ hat die Aufgabe der Tel. 1335-388 | Fax 1335-150463 Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt ins Zen- Kommunikation trum ihrer Jahrestagung am 10. November gestellt – interes- Dr. Kurt Hesse sierte Unternehmen können sich auch nach diesem Termin Tel. 1335-379 | Fax 1335-150300 über das Serviceangebot informieren. Zentrale Dienste Joachim Wiesner Tel. 1335-229 | Fax 1335-150453 Vor allem aber ist jetzt das gefordert, was Unterneh- KundenService merinnen und Unternehmer zu allen Zeiten ausgezeichnet Sabine Edenhofer hat: Kreativität und Eigeninitiative. Ein engagierter Pen- Tel. 1335-335 | Fax 1335-150335 sionär als Integrationsmanager? Familienangehörige, die Geschäftsstelle Ansbach aushilfsweise Deutsch unterrichten? Den Ideen sind kaum Karin Bucher Bahnhofsplatz 8, 91522 Ansbach Grenzen gesetzt, aber ohne Sonderaufwand wird es nicht Tel. 0981 209570-11 | Fax - 29 gehen. Ich würde mich freuen, wenn unsere Betriebe dies Mo. bis Do. 8 –12.30 Uhr u. 14 –16 Uhr nicht nur als Kostenfaktor, sondern als Investition in eine Freitag 8 – 12.30 Uhr für alle Beteiligten bessere Zukunft sehen. Geschäftsstelle Erlangen Knut Harmsen Henkestraße 91, 91052 Erlangen Tel. 09131 97316-0 | Fax -29 Mo. bis Do. 8 –12 Uhr u. 13 –16 Uhr Freitag 8 – 12 Uhr u. 13 – 14.30 Uhr Geschäftsstelle Fürth Gerhard Fuchs Flößaustraße 22a, 90763 Fürth Tel. 0911 780790-0 | Fax -29 Mo. bis Do. 8 –13 Uhr u. 14 –16 Uhr Freitag 8 –13 Uhr IHK-Präsident Geschäftsstelle Nürnberger Land | Dirk von Vopelius Schwabach | Landkreis Roth Lars Hagemann Ulmenstraße 52, 90443 Nürnberg Tel. 0911 1335-303 | Fax -150303 Wirtschaftsjunioren Knut Harmsen Tel. 09131 97316-0 | Fax -29 ihk-sponsoringboerse.de bringt wichtige Projekte und engagierte Unternehmer zusammen.
Hier werden viele wirtschaftlich wertvolle Vorteile miteinander vereint: Flexibilität durch Mietflächen vom Einzelbüro über individuell angepasste Raumkonzepte bis hin zum kompletten Firmensitz Networking 230 Unternehmen mit 7.500 Beschäftigten auf 190.000 m2 Mietflächen Vorausdenken für umweltfreundliche nachhaltige Strukturen und günstige Betriebskosten Work-Life-Balance mit Nahversorgung, Dienstleistungen und Serviceangeboten: Fitnesscenter, Kantine, Hotel, Kinderkrippe uvm. Anbindung eigener S-Bahnhof, 4.000 Parkplätze, Carsharing, Norisbike uvm. Sichern Sie sich Ihren Platz am Erfolgsfaktor SÜDWESTPARK! Denn Standort zählt. Beratung & Mietangebot: 0911 - 9 67 87 0 | suedwestpark.de
Inhalt 14 Nachhaltigkeitsberichte: Unternehmen 25 Flüchtlinge: Unter welchen Voraussetzungen dürfen sie arbeiten und eine berufliche dokumentieren ihren Einsatz für die Umwelt. Ausbildung beginnen? Spektrum Märkte Branchen + Börsen 8 ESI-Anwenderzentrum 21 SPS IPC Drives 59 Branchenmarkt A-Z Fachmesse für Automatisierung 9 „Hamburg 2024“: Der Club ist „Feuer und Flamme“ 22 Konjunktur in Mittelfranken Weiter schnell unterwegs Veranstaltungen 25 Flüchtlinge 67 Flüchtlinge integrieren Business Wer darf arbeiten? 68 Mittelfränkischer 13 Finanzierung 28 Integration durch Ausbildung Website Award Zinsverbilligte Darlehen IHK-Fonds für junge Flüchtlinge Online gepunktet für den Mittelstand 71 Trainings für 14 Nachhaltigkeit Führungskräfte und Berichtenswert IHK-Welt Personaler 18 Lieferketten 50 IHK-Vollversammlung Fairness beim Einkauf Neuer Kostenplan für das „Haus der Wirtschaft“ 20 Design Fotos: ARTQU 01/Thinkstock.com, S.Engels/Fotolia.com, Gestaltung macht Marken 52 Plattform Industrie 4.0 IHK-Industrie Kerwa schlug voll ein 53 Bürgerdialog auf Mark Bowden/Thinkstock.com der Kaiserburg Im Gespräch mit der Bundeskanzlerin 56 IHK-Kulturpreis Theater Lernen durch Kultur 6 WiM 11 | 15
29 Special Büroorganisation / IT: Digitales Büro, IT-Sicherheit, Big Data im Mittelstand, Second-Hand-Software, Raumklima und Akustik im Büro sind Themen des WiM-Specials. Köpfe Special Rubriken 73 Palm und Enke Verlag 29 IHK-Workshop 10 Verbraucherpreisindex Grundstein beim Wiener Kongress Büroarbeit schnell und effektiv erledigen 58 DIHK-Ticker 74 Brezen Kolb Laugenbrezen und Lebkuchen 30 Digitales Büro 60 Inserentenverzeichnis Papier und Online 78 Hoefer & Sohn gehen zusammen 62 Bekanntmachungen Formenbau für Spitzenprodukte 36 Arbeitsleistung und 70 Weiterbildungsprogramm 79 TPM Raumklima der IHK Akademie Experten für So wird es behaglich Versorgungssysteme 72 Kurse | Tagungen | Seminare 39 IT bei Kleinbetrieben Noch Nachholbedarf 80 Personalien | Auszeichnungen Unternehmen 40 Akustik im Büro 86 Wirtschaft engagiert sich Schall ohne Knall 81 Georg Bieber GmbH 88 Kompakt Spezialist für Tiefbau 42 Viren und Trojaner feiert 150 Jahre Digitale Schädlinge 89 Vorschau 82 Insights-X 44 Big Data 89 Impressum Schreibwaren-Messe Wertvolle Datenschätze am Traditionsstandort 90 Cartoon von Gerd Bauer 46 Gebraucht-Software 85 Myartwork Aus zweiter Hand Agentur mit neuem Auftritt 87 Reime Noris Ein Jahrhundert in der Nische erfolgreich WiM 11 | 15 7
SPEKTRUM ESI-Anwenderzentrum Das ESI-Anwendungszentrum für eingebettete Systeme (Embed- ded Systems) wird auf Initiative der Universität Erlangen-Nürnberg und des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS und mit Unterstützung des Wirtschaftsreferats der Stadt Nürnberg ausge- baut. Die Forschungseinrichtung gilt als eine in Europa einzigartige Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung, die die industriena- he Entwicklung von eingebetteten Systemen vorantreibt. Geforscht wird u.a. an Systemen für Automotive, Automatisierung und Fitness- Wirtschaft. Der Ausbau wird vom Freistaat Bayern mit rund 6,3 Mio. Euro bis 2018 gefördert. å www.esi-anwendungszentrum.de Berufsausbildung in Hongkong Die deutsche Industrie- und Handelskammer Hongkong (GIC) bietet jungen Menschen die Möglichkeit, eine Ausbildung bei einem Unternehmen in Hongkong zu absolvieren. Im Jahrgang 2016 bis 2018 werden Kaufleute im Groß- und Außen- handel sowie Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung ausgebildet. Einige Vorteile der beruflichen Ausbildung in Hongkong: Fremdsprachenpraxis im Berufsleben (Geschäftssprache ist meistens Englisch), kleine Berufsschulklassen mit individueller Betreuung und guter technischer Ausstattung, verkürzte Ausbil- dungszeit (22 Monate) sowie verbesserte Einstiegschancen auf dem internationalen Arbeitsmarkt. Bis Mittwoch, 30. März 2016 können sich Interessierte direkt bei der GIC bewerben. Ausbildungsstart ist Donnerstag, 1. September 2016. å Weitere Informationen zum Download: www.ihk-nuernberg.de/ausbildung-hongkong Sicherheitsleitfaden: TIPP DES MONATS Social Engineering Wie kann man frischen Wind in die Fotos: Miha Perosa/Thinkstock.com, XiXinXing/Thinkstock.com, betriebliche Aus- und Weiterbildung bringen Die Nürnberger Datev eG und der Verein Deutschland sicher im Netz und die Vermittlung von Wissen mit originellen (DsiN) haben einen Leitfaden mit dem Titel „Verhaltensregeln zum The- Ideen interessanter machen? Diese Frage beantwor- ma Social Engineering“ entwickelt. Unter Social Engineering werden tet der Report „Bildung in Bewegung“, den die IHK-For- in der IT-Sicherheit Angriffsmethoden zusammengefasst, bei denen schungsstelle Bildung Bayern nun herausgegeben hat. Kriminelle versuchen, durch Manipulation von Personen an sensible Jens Ballon, dzima1/Thinkstock.com Vorgestellt werden innovative Bildungsprojekte von bay- Informationen von Unternehmen oder Privatpersonen zu gelangen. erischen Unternehmen, außerdem enthält der Leitfaden Nach einer Umfrage des DsiN-Sicherheitsmonitors 2015 steigt das Ge- nützliche Tipps für die betriebliche Praxis und Schritt- fährdungspotenzial von Social Engineering für mittelständische Un- für-Schritt-Anleitungen. ternehmen. Der neue Leitfaden soll Mittelständlern praktische Hilfe- å stellung geben, wie sie ihre Mitarbeiter gegen derartige Attacken Download: www.ihk-forbild-bayern.de wappnen können. Bezug von kostenlosen Printausgaben: å email@ihk-forbild-bayern.de www.sicher-im-netz.de/downloads/social-engineering
SPEKTRUM „Hamburg 2024“ – Der Club ist „Feuer und Flamme“ Der 1. FC Nürnberg unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Olympischen Spiele im Jahr 2024. Beim DFB-Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf, das der Club 5:1 gewann, liefen die Spieler mit dem Schriftzug „Hamburg 2024“ auf. Der Hauptsponsor Wolf Möbel, dessen Logo üblicherweise auf dem Trikot steht, machte dies möglich. Die Hamburger Bewerbung sei auch eine deutsche Bewerbung. Man wolle das Bewusstsein schärfen, wie wertvoll ein großes Sportevent für ein Land sein könne, so der Geschäftsführer des Sponsors, Markus Wolf. FCN-Vorstand Michael Meeske hob hervor, dass es die breite öffentliche Wahrnehmung des Fußballs möglich mache, auf andere Sportarten aufmerksam zu machen. Jeder, der sich über die deutsche Olympia-Bewerbung informieren und sie unterstützen möchte, kann dies über eine neue App mit Selfie-Funktion tun. Gemeinsam für Olympia: Der Nürnberger Hockey-Olympiasieger å www.fcn.de, www.wir-sind-feuer-und-flamme.com Max Müller (l.) und Club-Spieler Hanno Behrens. Auslandsmesseprogramm 2016 Das Bundeswirtschaftsministerium plant im nächsten Jahr 241 Gemeinschaftsbe- teiligungen für deutsche Unternehmen auf Messen in 40 Ländern. 102 Beteiligungen werden in Südost- und Zentralasien, 49 in europäischen Ländern außerhalb der EU, 24 im Nahen und Mittleren Osten und 14 in Afrika organisiert. Australien und Ozeanien sind mit sechs, Nordamerika mit 25 und Lateinamerika mit 17 Messebetei- ligungen im Programm. Für die Realisierung der Beteiligungen stehen voraussicht- lich rund 42 Mio. Euro zur Verfügung. Die Bundesregierung und der Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft (Auma) ermöglichen damit vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, sich auf Gemeinschaftsständen unter der Dachmarke „Made in Germany“ zu günstigen Konditionen an Auslandsmessen zu beteiligen. Auf den Gemeinschaftsständen werden die Aussteller organisatorisch und technisch durch eine deutsche Durchführungsgesellschaft unterstützt. å www.auma.de IHK im Business TV immer 3. Dienstag im Monat 18:25 Uhr, stündl. Wiederholung 17. No vembe Franke r und auf nFerns ehen www.ihk-nuernberg.de/mediathek WiM 11 | 15 9
VERBRAUCHERPREISINDEX Sep 2014 ng) mtlebenshaltu 107,0 Ve rb ra u c h e rp reisindex (Gesa Foto: dejankrsmanovic/Thinkstock.com 10 WiM 11 | 15
SEP 2015 107,0 Verbraucherpreisindex Null Komma null Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im September genau auf dem Niveau des Vorjahres – die Inflationsrate ist damit gleich Null. Zurückzuführen ist der nied- rige Wert auf die gesunkenen Energiepreise (minus 9,3 Prozent). Ohne diesen Effekt läge die Inflationsrate deutlich höher bei plus 1,1 Prozent. September Vgl. Basisjahr 2010 = 100 2015 Sept. 2014 Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 112,1 + 0,9 % Alkoholische Getränke, Tabakwaren 114,3 + 3,0 % Bekleidung und Schuhe 110,0 + 1,3 % Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe 107,9 – 0,7 % Möbel, Leuchten, Geräte und anderes Haushaltszubehör 103,2 + 0,8 % Gesundheitspflege 103,8 + 1,9 % Verkehr 105,0 – 2,8 % Nachrichtenübermittlung 90,9 – 1,1 % Freizeit und Unterhaltung 104,7 + 0,5 % Bildungswesen 93,0 – 1,3 % Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen 111,8 + 2,6 % Andere Waren und Dienstleistungen 107,2 + 0,8 % i Verbraucherpreisindex (Gesamtlebenshaltung) 107,0 + 0,0 % Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de WiM 11 | 15 11
Von: Gärtnerei Paul An: E.ON Betreff: Energielösungen für meinen Betrieb Meine Kunden erwarten von mir erstklassige Produkte und eine engagierte Beratung. Bekomme ich das auch bei euch, E.ON? Selbstverständlich, Herr Paul. Unsere Experten von der E.ON Geschäftskunden Betreuung kennen Ihre Anforderungen und kümmern sich um die optimale Energielösung für Ihr Unternehmen. Neben Strom- und Gaslieferungen beraten wir Sie gerne auch zu anderen Themen wie Photovoltaik, EEG-Direktvermarktung und Mehr Informationen Kraft-Wärme-Kopplung. finden Sie auf www.eon.de/gk Sprechen Sie uns an! Ihr Erfolg. Unsere Energie.
14 20 Nachhaltigkeit im Betrieb: So dokumen- Bayern Design: Projekte, Workshops tiert man die Erfolge. und Beratung für Unternehmen. Business Finanzierung Zinsverbilligte Darlehen für den Mittelstand Die Bayerische Staatsregierung hat zinsverbilligte Darlehen in Höhe von rund 450 Mio. Euro bereit gestellt, um Investitionen in Mittelstand und Kommunen zu fördern. Das Kreditprogramm, das über die LfA Förder- bank Bayern abgewickelt wird, wurde von Finanzminister Dr. Markus Söder und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgestellt. Für kleine und mittlere Unternehmen sind u.a. folgende Förderprogramme interessant: c „Investivkredit Energie“: Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz c „Ökokredite“: Investitionen in Abwasserreinigung, Luftreinhaltung, Lärmschutz, Abfallwirtschaft, Ener- gieeinsparung, erneuerbare Energien Foto: Marian Vejcik/Thinkstock.com c „Technokredit“: Unterstützung bei der Einführung neuer Technologien in Produkten und Produktionsver- fahren c Kredite für betriebliche Konsolidierungsvorhaben c Förderung von Investitionen, mit denen Arbeitsplätze vorwiegend im ländlichen Raum gesichert und ge- schaffen werden. å LfA Förderbank Bayern, München, Tel. 0800 2124240, www.lfa.de TAGEN UND FEIERN IN EINZIGARTIGER KULISSE Der ideale Rahmen für Tagungen, Kongresse, Seminare, Firmenfeste, Jubiläumsfeiern und vieles mehr! www.meistersingerhalle.com WiM 11 | 15 13
BUSINESS Nachhaltigkeit Berichtenswert Wie können Unternehmen ihren Einsatz für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl mit konkreten Zahlen und Fakten dokumentieren? D ie soziale Verantwortung eines Unterneh- Für „gutes Management“ gilt das Credo „If you mens besteht darin, seine Gewinne zu er- can’t measure it, you can’t manage it.“ Dieses Con- höhen.“ In seinem 1970 publizierten Essay troller-Mantra erklärt die erhebliche Bedeutung geißelt der US-Ökonom Milton Friedman all jene, der CSR-Berichterstattung. So rät Prof. Dr. Matthi- die den Unternehmen eine soziale Verantwor- as Fifka, sie nicht als „Pflichtübel“ zu betrachten, tung zuschrieben, als „ahnungslose Marionet- sondern als „strategische Möglichkeit“ mit Poten- ten“ des Sozialismus. Diese verhärteten Fronten zial für Innovationen und Kostensenkung. Diese sind längst aufgeweicht. Heute gilt das Prinzip Einschätzung des BWL-Professors von der Uni- der Corporate Social Responsibility (CSR) nicht versität Erlangen-Nürnberg macht deutlich, dass mehr als Bremsklotz, sondern als Wachstumsmo- die Nachhaltigkeitsberichterstattung (NBE) zwei- tor für Unternehmen und als eine tragende Säule fachen Nutzen bringen kann: Zum einen liefern der Marktwirtschaft. belastbare Daten und Informationen dem Ma- nagement die Orientierung für die strategische Den inhaltlichen Kern von CSR und der ähnlich Planung und Kontrolle von Nachhaltigkeitszie- besetzten Begriffe Nachhaltigkeit, Corporate Citi- len. Zum anderen ist das CSR-Reporting ein wert- zenship und Unternehmensethik bildet die Über- volles Instrument für die Kommunikation mit Sta- zeugung, dass ökonomische, ökologische und keholdern. Betriebe, die mit harten Zahlen und soziale Grundsätze im Kerngeschäft verankert Fakten aufwarten, unterstreichen ihre Glaubwür- sein müssen. Kunden, Lieferanten, Politik, Ge- digkeit in puncto nachhaltiges Wirtschaften. sellschaft und andere Stakeholder legen immer strengere Maßstäbe an die Nachhaltigkeitsleis- Richtlinie der EU tung an. Wie können Unternehmen nach innen und außen darstellen, dass sie diesen Ansprüchen Für frischen Schwung in der Debatte über die genügen? Dieses Thema griff die IHK Nürnberg Gestaltung der CSR-Berichterstattung sorgt die für Mittelfranken mit der Veranstaltung „Nach- Richtlinie 2014/95/EU der Europäischen Union. haltigkeitsberichterstattung in der Praxis“ in der Sie verpflichtet Unternehmen „von öffentlichem Reihe Forum Ehrbarer Kaufmann auf. Gleich zu Interesse“ mit mehr als 500 Mitarbeitern zur Beginn stellte IHK-Hauptgeschäftsführer Markus CSR-Berichterstattung. Darunter fallen vor allem Lötzsch klar: „CSR ist kein Gutmenschentum, son- kapitalmarktorientierte Unternehmen, große dern gutes Management.“ Kreditinstitute, Finanzdienstleister und Versi- 14 WiM 11 | 15
WiM 11 | 15 15 BUSINESS Bild: weerapatkiatdumrong/Thinkstock.com
BUSINESS cherungsinstitute. Nach der Richtlinie, die zum ist vollständig kompatibel mit den Vorgaben der 6. Dezember 2016 in nationales Recht umzusetzen EU-Richtlinie zur CSR-Berichterstattung. Außerdem ist, müssen solche Betriebe ab dem Geschäftsjahr fügt er sich in das System der internationalen Stan- 2017 im Lagebericht nichtfinanzielle Informati- dards ein: Die Leistungsindikatoren aus den Berich- onen über Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmer- ten nach GRI, EFFAS, CoP UN Global Compact lassen belange, die Achtung der Menschenrechte sich in die DNK-Erklärung überführen. und Aspekte der Korruptionsbekämpfung ver- öffentlichen, soweit diese für die Entwicklung Beispiele aus der Praxis des Unternehmens wesentlich sind. Es bleibt den Unternehmen überlassen, ob sie bei der Be- Die Kessel AG, ein mittelständisches Unterneh- richterstattung auf nationale oder internatio- men im Bereich Entwässerungstechnik mit Sitz nale CSR-Standards zurückgreifen wollen. in Lenting, hat 2014 erstmals einen Nachhaltig- keitsbericht nach DNK-Vorgaben erstellt. „Damit Dazu zählen Global Compact der Vereinten sind wir der Vorreiter in unserer Branche“, sagte Nationen, die OECD-Leitlinien für multina- Florian Holzapfel, Leiter der Unternehmenskom- tionale Unternehmen, ISO 26000, das munikation. Er berichtete gemeinsam mit Peter Umweltmanagement- und Betriebsprü- Heinrich, Inhaber der Ingolstädter PR-Agentur fungssystem Emas sowie die Richtlinien Heinrich GmbH, auf der IHK-Veranstaltung über der Global Reporting Initiative (GRI). Sie die Erfahrungen mit diesem Instrument. Eine Vo- gelten als globaler „Goldstandard“ des CSR- raussetzung für den Erfolg sei die Unterstützung Reportings und sind inzwischen in der Geschäftsführung und der Mitarbeiter, so die der vierten Generation („G4“) er- Referenten. Bei der Kessel AG waren zwölf Leute schienen. aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens in das „Nachhaltigkeitsteam“ eingebunden. Vor allem große, kapitalmarktori- Die interne Kommunikation über den Sinn und entierte Unternehmen nutzen die Zweck der CSR-Berichterstattung spielte von An- genannten Regelwerke. Kleine fang an eine wesentliche Rolle. und mittlere Unternehmen (KMU) halten sich bei der CSR-Berichter- Auf dieser Basis wurde das Projekt Nachhaltig- stattung eher bedeckt – was nicht keitsbericht ein voller Erfolg: „Unsere Vertriebs- zuletzt an der Komplexität der in- mitarbeiter verwenden das Dokument in der ternationalen Reporting-Standards lie- Kommunikation mit Kunden“, so Holzapfel. Auch gen dürfte. Gerade Mittelständlern im Personalbereich komme der Nachhaltigkeits- erschwert sie den Einstieg in bericht gut an, denn die Themen Ökologie und so- die Nachhaltigkeitsberichter- ziales Engagement würden immer wichtiger, um stattung. Diese Hürde will der Fachkräfte zu gewinnen und im Unternehmen zu Deutsche Nachhaltigkeitsko- halten. „Nur für die Schublade oder zum Ausle- dex (DNK) senken, den der Rat gen in der Eingangshalle hätte sich der Aufwand für Nachhaltige Entwicklung (RNE) nicht gelohnt“, so Holzapfel. konzipiert hat. Beim Forum Ehrbarer Kauf- mann stellte Yvonne Zwick, Referentin in der Diese Praxistipps konnte Lothar Hartmann, Nach- RNE-Geschäftsstelle, den DNK als „guten Rahmen haltigkeits- und Qualitätsmanager der Memo AG, und Maßstab für nachhaltiges Wirtschaften“ vor, beim Forum Ehrbarer Kaufmann „voll bestäti- der sich für private und öffentliche Unternehmen gen“. Das in Greußenheim ansässige Versandhan- jeder Größe und Rechtsform einsetzen lässt. Er delsunternehmen hatte von Anfang an die Vision, sei besonders für Mittelständler geeignet, weil mit einer langfristig angelegten, gleichermaßen der Kodex einen einfachen Einstieg in die CSR- ökonomisch, ökologisch und sozial ausgerichte- Berichterstattung biete. ten Strategie wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Dementsprechend ist Nachhaltigkeit das Kernge- Der DNK, zu dessen Kooperationspartnern die IHK schäft des Unternehmens: Die Memo AG gehört Bild: weerapatkiatdumrong 01/Thinkstock.com Nürnberg für Mittelfranken gehört, soll anhand in Deutschland seit 2001 zu den Pionieren der von 20 Kriterien aus den Bereichen Strategie, Pro- CSR-Berichterstattung. „Wir haben’s damals ein- zessmanagement, Umwelt und Gesellschaft den fach gemacht“, so Hartmann im Rückblick. Seit- „Kern unternehmerischer Nachhaltigkeit“ darstel- dem hat das Unternehmen im Zwei-Jahres-Turnus len. Einige Leistungsindikatoren werden als Zahlen Nachhaltigkeitsberichte veröffentlicht und wur- ausgedrückt, einige durch beschreibende Texte. de mehrfach ausgezeichnet. Einfach machen – Gemäß dem Comply-or-Explain-Ansatz muss ein dieses Motto empfiehlt der Nachhaltigkeitsma- Unternehmen berichten, dass ein Kriterium erfüllt nager zur Nachahmung: „Das Streben nach dem wird („comply“), oder Abweichungen erklären („ex- perfekten Bericht sollte niemand davon abhal- plain“). Weitere Pluspunkte des DNK: Der Kodex ten, mit dem CSR-Reporting anzufangen.“ (aw.) 16 WiM 11 | 15
Unsere Mitarbeiter sind das Herz der Firma – und das muss topfit sein. Verantwortung neu denken: allianz.de/einstellungssache Eine bKV ist Einstellungssache. Denn mit der betrieblichen Kranken- versicherung der Allianz zeigen Sie, dass Ihnen die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt. Gleichzeitig machen Sie Ihr Unter- nehmen attraktiver für qualifizierte Fachkräfte. H. Wilms, Geschäftsführerin SSM Rhein-Ruhr GmbH
BUSINESS Lieferketten Fairness beim Einkauf Unternehmen profitieren langfristig, wenn sie Verantwortung für die Arbeitsbedingungen bei ihren Zulieferern übernehmen. Von Dr. Nick Lin-Hi V on Unternehmen wird heute erwartet, dass die Sicherstellung von sozial vertretbaren dass sie gesellschaftliche Verantwortung Arbeitsbedingungen in Lieferketten mit hohem übernehmen und ihre Geschäfte auf faire Aufwand verbunden ist. So müssen beispielswei- Art und Weise betreiben. Die gesellschaftliche se verlässliche Informationen über Lieferanten Verantwortung von Unternehmen – auch als eingeholt werden. Hinzu kommen Opportunitäts- Corporate Social Responsibility (CSR) bezeich- kosten, etwa wenn mit hohem Zeitaufwand nach net – bezieht sich dabei auf sämtliche Wert- geeigneten Lieferanten gesucht wird oder wenn schöpfungsaktivitäten eines Unternehmens und sich die Zahl der potenziellen Zulieferer ange- schließt damit auch Lieferketten mit ein. Unter- sichts der selbst gestellten Anforderungen verrin- nehmen haben eine Verantwortung für Arbeits- gert. Außerdem können bessere Arbeits- und So- bedingungen bei ihren Zulieferern und müssen zialstandards auch zu höheren Einkaufspreisen daran mitwirken, dass grundlegende Arbeits- und führen. So betrachtet ist es verständlich, dass Un- Sozialstandards eingehalten werden. Handlungs- ternehmen die Kontrolle der Arbeitsbedingungen bedarf besteht dabei insbesondere bei Produk- bei ihren Lieferanten häufig als lästige und kost- tionsstätten in Schwellen- und Entwicklungs- spielige Pflichtaufgabe sehen. ländern, in denen die Arbeitsbedingungen nicht selten mangelhaft sind. Deshalb ist es lohnenswert, einmal die Perspek- tive zu wechseln und zu fragen, welche positiven Die Praxis zeigt, dass sich viele Unternehmen schwer Effekte durch bessere Arbeits- und Sozialstan- damit tun, Verantwortung für ihre Lieferketten zu dards geschaffen werden können. Ausgangs- übernehmen. Bisweilen vertreten sie die Ansicht, punkt ist das in der westlichen Welt empirisch dass die Verantwortung für Arbeitsbedingungen bei abgesicherte Argument, dass sich bessere Ar- den Lieferanten selbst oder bei den jeweiligen Nati- beitsbedingungen positiv auf die Einstellungen onalstaaten liege. Außerdem wird vorgebracht, dass von Mitarbeitern auswirken und deren Arbeits- Foto: Gunnar Assmy/Fotolia.com es an eigenen Möglichkeiten mangele, auf Liefe- motivation und Arbeitszufriedenheit erhöhen. ranten effektiv einzuwirken und diese zu kontrollie- Verschiedene Studien zeigen einen positiven ren. An manch anderen Unternehmen ist das Thema Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit schlichtweg vorbeigegangen. und Leistungsniveau – dies wurde auch für Pro- duktionsstätten in Schwellen- und Entwicklungs- Die aktuelle Zurückhaltung bei diesem Thema ländern nachgewiesen. Beispielsweise wurde im kann vor allem darauf zurückgeführt werden, Rahmen von experimentellen Untersuchungen 18 WiM 11 | 15
BUSINESS gezeigt, dass die Produktionsmenge pro Zeitein- befördern, können dies am besten mit einem heit durch verbesserte Arbeitsbedingungen um partnerschaftlichen Ansatz tun. Im Kern bedeu- über zehn Prozent gesteigert werden kann. tet dies, Lieferanten bei der Verbesserung der Standards nicht alleine zu lassen, sondern sie Diese positiven Effekte kommen auch den ein- aktiv zu unterstützen. Ein zentraler Aspekt ist da- kaufenden Unternehmen zugute. Häufig ge- bei Fairness beim Einkauf, wozu u.a. langfristige währleisten Lieferanten mit besseren Arbeits- Vertragsbeziehungen und frühzeitige Orderplat- bedingungen auch eine höhere Produktqualität. zierungen gehören. Verantwortungsbewusste Hinzu kommt, dass die Sicherstellung von grund- Betriebe machen faire Arbeitsbedingungen zu legenden Arbeits- und Sozialstandards hohe einem festen Kriterium beim Einkauf und treffen Anforderungen an das Management stellt. Lie- Einkaufsentscheidungen nicht allein auf Basis feranten, die in der Lage sind, gute Standards des Preises. Schließlich ist es logisch, dass die sicherzustellen, verfügen daher oft auch über Partner in Schwellen- und Entwicklungsländern Vorteile in den Bereichen Kundenorientierung, nur dann bereit sein werden, ihre Arbeitsbedin- Problemlösung und Flexibilität. Langfristig be- gungen zu verbessern, wenn sie hierdurch keine trachtet gibt es für Unternehmen insgesamt gute Nachteile im Wettbewerb haben. Gründe, sich mit den Arbeitsbedingungen ihrer Foto: Gunnar Assmy 02/Fotolia.com Zulieferer zu beschäftigen. Anders formuliert: Es Dr. Nick Lin-Hi verwaltet die Professur für Wirt- macht Sinn, nicht allein auf den Aufwand und die schaft und Ethik an der Universität Vechta und be- Kosten von guten Arbeitsbedingungen zu schau- schäftigt sich schwerpunktmäßig mit der gesell- en, sondern ebenso damit verbundene Vorteile in schaftlichen Verantwortung von Unternehmen. den Blick zu nehmen. Mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken arbeitet der Unternehmensethiker und Strategieforscher Unternehmen, die sich dazu entschließen, gute seit Jahren bei den Themen CSR und Ehrbarer Arbeitsbedingungen bei ihren Lieferanten zu Kaufmann zusammen (nick.lin-hi@uni-vechta.de). WIR FÖRDERN ANALOG UND DIGITAL Bayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als Förderbank für Bayern finanzieren wir bewährte Konzepte genauso wie die Umsetzung digitaler Ideen. Gerne beraten wir Sie kostenfrei, wie Sie unsere Fördermöglichkeiten nutzen können. Tel. 0800 – 21 24 24 0 www.lfa.de WiM 11 | 15 19
Foto: Delux/Fotolia.com Design Gestaltung macht Marken Wie werden Produkte durch Design unverwechselbar? Die Bayern Design GmbH in Nürnberg berät die Unternehmen. U nternehmen beim Thema Design unter- wert zu machen. Gelungenes Design mache eine i Design-Treff stützen: Das ist die Aufgabe der Bayern Marke unverwechselbar und einzigartig. Design GmbH, die 1987 in Nürnberg gegrün- Bayern Design lädt Mit- det wurde. Mit Beratung, Projekten, Seminaren, Professionelle Gestalter schaffen es sogar mit glieder und Interessenten Fachforen, Veröffentlichungen und Messebeteili- einzelnen Design-Merkmalen, dass die Betrachter zum „Open House Event“ am Dienstag, 24. November gungen begleitet sie Betriebe dabei, Design-Stra- sofort Rückschlüsse auf eine bestimmte Marke 2015 bei der Aufzugswerke tegien einzuführen und weiterzuentwickeln. Die und einen bestimmten Hersteller ziehen können Schmitt + Sohn GmbH & Co. Gesellschaft, die vom Bayerischen Wirtschaftsmi- (z.B. Kühlergrill eines Autos). Dies trifft nicht nur KG in Nürnberg ein (Hader- nisterium gefördert wird, koordiniert außerdem auf das klassische Produkt-Design zu, sondern mühle 9-15, Nürnberg, alle staatlichen Design-Aktivitäten im Freistaat. auch auf weitere Einsatzmöglichkeiten. So wird 18.30 bis 21.30 Uhr). Geschäftsführer Dr. Ein wichtiges Netzwerk für den gegenseitigen Aus- beim Sound-Design ein markentypischer Klang Johannes Schmitt und tausch ist der Trägerverein Bayern Design Forum von Produkten entwickelt (z.B. Klappern von Tas- Industriedesigner Marius e.V., in dem Unternehmen, Agenturen, Wirtschafts- taturen, Motorengeräusch). Schreyer berichten über kammern, Verbände und Freiberufler aktiv sind. die Design-Strategie des Was für die gegenständliche Produktwelt gilt, Unternehmens. Dr. Silke Claus, Geschäftsführerin von Bayern De- lässt sich auch für die Gestaltung und das Mar- Anmeldung: sign, beschreibt den Stellenwert des Designs fol- keting von Dienstleistungen sagen: Beim Service- forum@bayern-design.de gendermaßen: „Hochwertige Gestaltung steigert Design geht es darum, Dienstleistungen syste- die Funktionalität von Produkten und Dienstleis- matisch zu entwickeln, die sich durch effiziente, tungen und damit auch deren Qualität. Design innovative und kundenorientierte Prozesse informiert intuitiv über den Hersteller, die Marke, auszeichnen. Die Herausforderung ist dabei, die den Zweck und die Anwendung des Produkts, sei- Schnittstellen zwischen Anbieter und Kunden ne besonderen Eigenschaften und Vorzüge.“ Da- optimal zu gestalten. Kreatives Design von Print- mit sei Design ein wesentliches Instrument des Materialien und Online-Inhalten trägt dazu bei, strategischen Marketings, um Produkte gezielt die Dienstleistung unverwechselbar zu machen. bei der angestrebten Zielgruppe zu positionieren å und sie auf diese Weise besonders begehrens- www.bayern-design.de 20 WiM 11 | 15
22 25 IHK-Konjunkturklima: Die Wirtschaft in Beschäftigung von Flüchtlingen: Was Mittelfranken läuft weiter rund. ist rechtlich zu beachten? Märkte SPS IPC Drives Fachmesse für Automatisierung Die SPS IPC Drives, die vom 24. bis 26. November 2015 im Nürnberger Messe- zentrum stattfindet, ist Europas führende Fachmesse für elektrische Auto- matisierung. Veranstalter ist die Stuttgarter Messegesellschaft Mesago. Prä- sentiert werden Produkte und Dienstleistungen u.a. aus folgenden Bereichen: Steuerungstechnik, elektrische Antriebstechnik, industrielle Kommunikati- on und Software, Interface-Technik, mechanische Infrastruktur und Sensorik. Auf der Messe veranstalten die IHK Nürnberg für Mittelfranken, das Automa- tion Valley Nordbayern sowie der Cluster Mechatronik & Automation am Donnerstag, 26. November, 9 bis 13.30 Uhr, den mittlerweile fünften „Career- Walk“. An diesem Messerundgang für Studierende der Universität Erlangen- Foto: Thomas Geiger/Mesago Nürnberg sowie der Technischen Hochschule Nürnberg beteiligen sich fol- gende Aussteller: Baumüller-Gruppe (Nürnberg), E-T-A GmbH (Altdorf), Hermos AG (Mistelgau), Iba AG (Fürth), Infoteam Software AG (Bubenreuth), ITQ GmbH (Erlangen), Kimo IE (Erlangen) und Wieland Electric GmbH (Bamberg). å www.mesago.de QUALITÄT AM BAU SEIT 1929 Kompetenz für Gewerbebauten · Büro- und Verwaltungsgebäude · Logistik- und Ausstellungshallen · Produktionsgebäude Auf Wunsch von Planung bis Schlüsselfertig. BusinessPark Lauf-Süd, Maisel Wohn- und Gewerbebau GmbH Lauf a.d. Pegnitz 91224 Hohenstadt 09154-180 www.maisel-bau.de
MÄRKTE Konjunktur in Mittelfranken Weiter schnell unterwegs Die Unternehmer machen gute Geschäfte und blicken optimistisch in die nächsten Monate, so das aktuelle IHK-Konjunkturklima. D ie positive wirtschaftliche Entwicklung in Die Investitionsabsichten haben sich in den zu- Mittelfranken setzt sich auch im Herbst rückliegenden Monaten kaum verändert: Ein Drit- fort. Mehr als 90 Prozent der heimischen tel der befragten Betriebe hat eine Ausweitung Unternehmen sind mit ihrer gegenwärtigen Ge- der Investitionsausgaben fest im Blick, zehn Pro- schäftslage zufrieden, fast die Hälfte meldet eine zent wollen weniger ausgeben und nur acht Pro- Verbesserung gegenüber dem soliden ersten Halb- zent planen keine Investitionen. Auf dem Arbeits- jahr 2015. Optimistisch ist auch der Blick in die Zu- markt sind keine tiefgreifenden Veränderungen kunft: Ein Viertel der mittelfränkischen Betriebe zu erwarten, der Personalbedarf der heimischen rechnet mit einer weiteren Geschäftsbelebung in Betriebe bleibt stabil: 18 Prozent der Unterneh- den kommenden Monaten, nur rund jeder zehnte mer denken aktuell darüber nach, den Personal- mit einer Eintrübung. Damit steigt der IHK-Kon- bestand aufzustocken, deutlich weniger Betriebe junkturklimaindex gegenüber dem Frühjahr um wollen Stellen abbauen (zehn Prozent). 2,2 Punkte an und erreicht einen erfreulichen Wert von 126,3 Punkten. Das ergab die aktuelle Konjunk- Industrie: Für die regionalen Industriebetriebe turumfrage der IHK Nürnberg für Mittelfranken. sind die Geschäftsperspektiven anhaltend posi- tiv. Über 40 Prozent berichten von guten Geschäf- Die Geschäftslage der mittelfränkischen Wirt- ten, die Hälfte ist aktuell zufrieden und nur sie- schaft ist weiterhin positiv. Derzeit bewerten 46 ben Prozent äußern sich gegenteilig. Insgesamt Prozent der befragten Betriebe die aktuelle Situ- steigt der Saldo gegenüber dem Frühjahr um ation gut, nur sieben Prozent sind unzufrieden. zwei Punkte auf plus 38 an. Besonders positiv äu- Der Saldo steigt damit um acht Punkte auf plus ßern sich die Hersteller von Vorleistungsgütern; 39 deutlich an. Gute Lagewerte kommen dabei die Investitionsgüterindustrie ist offenbar noch aus allen Branchen. Nach wie vor ist es die soli- in der Warteposition, verspricht sich aber einen de Binnenkonjunktur, die den Unternehmen gute deutlichen Zuwachs in den kommenden Mo- Geschäfte beschert. Hinzu kommen die positiven naten. Die Geschäftserwartungen sind bei den Impulse aus dem Auslandsgeschäft, die Euro- Investitionsgüterherstellern mit plus 24 Punk- Zone, Nordamerika und der Asien-Pazifik-Raum ten deutlich über dem Branchenschnitt, der für waren zuletzt gute Absatzmärkte für die mittel- die Industriebetriebe bei plus 14 Punkten liegt. fränkische Wirtschaft. Grund ist die sehr gute Entwicklung der Exporte in den letzten Monaten. Für die Euro-Zone, Nord- Aussichten bleiben positiv amerika und den Asien-Pazifik-Raum melden die mittelfränkischen Industriebetriebe spürbare Im- Das aktuell gute Geschäftsniveau wird Bestand pulse. Die Investitionsneigung bleibt positiv, die haben, davon geht die Mehrheit der mittelfrän- Beschäftigungsneigung steigt deutlich. kischen Betriebe aus. 64 Prozent erwarten kon- stant gute Geschäfte in den kommenden Mona- Bauwirtschaft: Das Baugewerbe ist nach wie vor ten. Eine Verbesserung der Geschäftslage erwartet höchst zufrieden mit den aktuellen Geschäften. ein Viertel der Betriebe. Im Saldo sinkt der Erwar- Rund zwei Drittel der mittelfränkischen Bau- tungswert um vier Punkte und erreicht aktuell unternehmen berichten von guten Geschäften, solide und zuversichtliche plus 14 Punkte. Dabei eine Verschlechterung meldet kein einziges. Der hegen besonders die überwiegend binnenwirt- Saldo der Lagebeurteilung sinkt gegenüber dem schaftlich geprägten Branchen – bis auf die saison- Frühjahr leicht um vier Punkte, liegt aber mit plus bedingt zurückhaltende Bauwirtschaft – positive 63 Punkten weiterhin auf Spitzenniveau. Etwas Erwartungen an die kommenden Monate. skeptischer sind die Erwartungen der Bauwirt- 22 WiM 11 | 15
WiM 11 | 15 23 MÄRKTE Foto: pojoslaw/Thunkstock.com
MÄRKTE schaft naturgemäß für die kommenden Winter- das Speditionsgewerbe die aktuelle Lage, es gibt monate. Mit einem Saldo von plus fünf liegen die keinen Betrieb, der eine Verschlechterung ver- Erwartungen damit deutliche 15 Punkte über dem zeichnet. Neben der guten Konjunktur dürfte sich Vorjahreswert. Entsprechend die Planungen: Ein- hier die Verringerung der Treibstoffkosten durch stellungen sind vorerst nicht geplant, immerhin gesunkene Dieselpreise niederschlagen. In den 90 Prozent der Baubetriebe möchten ihr Personal Erwartungen der Spediteure schlägt sich das al- aber über die Wintermonate weiterbeschäftigen, lerdings nicht nieder, hier liegt der Saldo bei Null weil der Fachkräftemangel im Baugewerbe saiso- und damit deutlich unter den Erwartungen der nale Freistellungen kaum mehr zulässt. Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt gehen die unternehmensnahen Dienstleister zuversichtlich in die kommenden Monate, ein Drittel rechnet Konjunktur mit steigender Geschäftstätigkeit. Die Dienstleis- ter nutzen dieses gute wirtschaftliche Umfeld +39 und schrauben ihre Investitionspläne und Be- Lage schäftigungspläne deutlich nach oben. + 14 Verbrauchernahe Dienstleistungen: Besser als noch im Frühjahr wird die Geschäftslage in den Erwartungen verbrauchernahen Dienstleistungen bewertet. Rund 40 Prozent der Unternehmen berichten von einer Verbesserung der Geschäfte, eine Ver- schlechterung melden gerade einmal acht Pro- zent der Betriebe. Damit steigt der Saldo um 20 Punkte auf einen aktuellen Wert von plus 30 an. Positive Meldungen kommen derzeit besonders Handel: Die mittelfränkischen Handelsbetriebe von den Hotels und Gaststätten sowie dem Ver- beurteilen die Geschäftslage im Herbst 2015 kon- sicherungs- und Kreditgewerbe. Auch für die stant gut. Der Saldo von plus 29 liegt um einen kommenden Monate erwartet die Branche gute Punkt über dem Ergebnis im Frühjahr und damit Umsätze, aber keine großen Sprünge. Die Inves- auf gutem Niveau. Die geringe Sparneigung und titionsneigung ist nach wie vor erfreulich hoch, die anhaltend gute Konsumlaune der Bundes- Hauptmotive sind dabei Ersatzbedarfe gefolgt bürger kommen vollends bei den Händlern an, von Produktinnovationen. Die Beschäftigungsplä- fast 40 Prozent der Betriebe melden erneut eine ne der Branche gehen deutlich zurück, Fachkräfte verbesserte Geschäftslage, nur acht Prozent sind sind für diese Branche kaum mehr zu finden. unzufrieden. Umsatzsteigerungen kommen dabei etwas stärker aus dem Online-Geschäft. Die Erwar- Trotz einiger konjunktureller Unwägbarkeiten tungen an die nächsten Monate sind im Vergleich durch weltweite Konflikte haben die Unterneh- zur Frühjahrsumfrage nicht mehr ganz so zuver- men in Mittelfranken in den zurückliegenden sichtlich, aber der Saldo bleibt mit plus 15 Punkten Monaten gute Geschäfte gemacht. Auch die Aus- deutlich positiv. Leicht zurückgegangen sind die sichten für die kommenden Monate sind nicht Beschäftigungspläne der mittelfränkischen Händ- enthusiastisch, aber anhaltend positiv. Insge- ler, deutlich abgeschwächt die Investitionspläne. samt können die Unternehmen auf eine stabile wirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen Unternehmensnahe Dienstleister: Die Unter- Jahren zurückblicken. Der Beschäftigungsstand nehmen der Branche in Mittelfranken sind hoch ist entsprechend hoch, in Verbindung mit den de- zufrieden: 55 Prozent der Betriebe melden eine mografisch bedingten Veränderungen wird es in verbesserte Geschäftslage, weitere 40 Prozent einigen Branchen zunehmend eng mit der Verfüg- berichten von anhaltend guten Geschäften. Da- barkeit geeigneter Fachkräfte. mit liegt der Saldo der Lageeinschätzung mit å plus 49 Punkten deutlich über dem Wert der Vor- IHK, Tel. 0911 1335-376 befragung (plus 37). Besonders positiv beurteilt maike.mueller-klier@nuernberg.ihk.de Markenkommunikation mit Strategie – Kreativ. Wertvoll. Vernetzt. Effizient. DK_Anzeige_WIM_2015.indd 1 17.09.15 10:20 24 WiM 11 | 15
Foto: Peter Atkins/Fotolia.com Flüchtlinge Wer darf arbeiten? Flüchtlinge wollen und dürfen in Deutschland ihre Arbeitskraft einbringen. Was ist bei deren Beschäftigung zu beachten? Von Norbert Kettlitz W ie stellen sich Flüchtlinge ihre Zukunft Doch was ist zu beachten, wenn man Flüchtlinge vor? Was ist ihnen wichtig und was wün- im eigenen Betrieb einstellen möchte? schen sie sich? Viele wollen vor allem eines: hier ankommen und Teil der Gesellschaft Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, dass Per- sein. Dazu gehört auch, die eigene Fähigkeiten sonen, die hierher kommen, auch eine Beschäf- und die Arbeitskraft einzubringen. Auf der ande- tigung aufnehmen dürfen. Für einzelne Gruppen ren Seite wird in vielen Branchen dringend gut ist dies bereits uneingeschränkt möglich. Das gilt ausgebildetes Personal gesucht. Einige Unter- z.B. für anerkannte Flüchtlinge mit Aufenthaltser- nehmen sind daher schon aktiv geworden und laubnis, über deren Asylantrag positiv entschie- werben hochqualifizierte Fachkräfte auch aus den wurde und die eine Aufenthaltserlaubnis aus dem Ausland an. völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen erhalten haben. Bei ihnen müssen die Die Beschäftigung von Flüchtlingen, die schon im Betriebe keine Besonderheiten beachten. Land sind, bietet jetzt noch weitere Chancen, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Viele Geflüchtete Wer Asylsuchende mit einer Aufenthaltsgestat- bringen berufliche und soziale Kompetenzen so- tung (Menschen, deren Asylverfahren noch nicht wie Erfahrungen aus ihren Herkunftsländern mit. abgeschlossen ist) und geduldete Personen (Asyl- Dazu gehören schulische und berufliche Bildungs- antrag wurde abgelehnt, können aber nicht abge- abschlüsse, Arbeitserfahrung sowie Mehrspra- schoben werden) einstellen möchte, muss dage- chigkeit, Flexibilität und interkulturelle Erfahrung. gen eine Reihe von Punkten berücksichtigen: da kapo Beste Voraussetzungen für Ihren Unternehmenserfolg. www.da-kapo.de DK_Anzeige_WIM_2015.indd 2 17.09.15 10:20 WiM 11 | 15 25
MÄRKTE c Ab dem vierten Monat des Aufenthalts in c In der Zeitarbeitsbranche können Asylsuchen- Deutschland kann die Ausländerbehörde eine de und Geduldete in der Regel erst nach vier- Arbeitserlaubnis erteilen. Für die konkrete Be- jährigem Aufenthalt beschäftigt werden. schäftigung muss eine Erlaubnis beantragt Durch das geplante Asylverfahrensbeschleuni- werden, die jedoch auch einer Zustimmung der gungsgesetz soll es bereits früher möglich sein, Bundesagentur für Arbeit (BA) bedarf. Asylbewerber, die noch nicht über einen unbe- c Die BA prüft zunächst, ob die Arbeitsbedingun- schränkten Arbeitsmarktzugang verfügen, als gen nicht ungünstiger sind als für inländische Leiharbeitnehmer einzustellen. Arbeitnehmer. Außerdem findet in der Regel eine sogenannte Vorrangprüfung statt. Hier Berufsausbildung wird geprüft, ob die Stelle nicht durch einen Deutschen, EU-Staatsbürger oder anderen aus- Eine Berufsausbildung dürfen Asylsuchende ländischen Staatsbürger mit einem dauerhaf- nach Ablauf von drei Monaten, die sie sich in ten Aufenthaltsstatus besetzt werden kann. Deutschland befinden, beginnen. Für den kon- c Diese Vorrangprüfung entfällt, sobald kreten Ausbildungsplatz muss bei der Ausländer- Asylsuchende und Geduldete länger als 15 Mo- behörde eine Beschäftigungserlaubnis beantragt nate ununterbrochen in Deutschland sind. werden. Entsprechend den am 1. August 2015 in Nach vier Jahren Aufenthalt muss die Aus- Kraft getretenen gesetzlichen Änderungen, kann länderbehörde die BA nicht mehr an der die Behörde die Duldung für die Aufnahme der Entscheidung beteiligen. qualifizierten Berufsausbildung zunächst für c Die Vorrangprüfung entfällt schon ein Jahr erteilen. Wenn in einem angemessenen Foto: RAM/Fotolia.com nach drei Monaten bei Personen, die die Vor- Zeitraum mit einem Abschluss zu rechnen ist, aussetzungen für eine „Blaue Karte EU“ haben. wird die Duldung um jeweils ein Jahr verlängert. Dies gilt für Hochschulabsolventen und Fachkräf- Diese Regeln gelten jedoch nur für Personen, die te, die eine anerkannte Ausbildung in einem Eng- ihre qualifizierte Berufsausbildung vor dem 21. passberuf haben. Lebensjahr aufnehmen und die nicht aus einem ARCD Automobilclub Wir sind da, wo Sie sind. WESHALB ARCD MITGLIEDER DEN WINTER SO LIEBEN? Weil sie sich jederzeit darauf verlassen können, dass wir ihnen schnell helfen, wenn bei ihrem Fahrzeug mal nichts mehr vorwärts geht – rund um die Uhr! Dazugehören und Mobilität neu erleben. ARCD Auto- und Reiseclub Deutsch- land e. V. | arcd.de | willkommen@arcd.de | Beratungs-Hotline: 09841.409 500 26 WiM 11 | 15
MÄRKTE sicheren Herkunftsstaat stammen. Nach erfolg- cherungspflichtig. Das gilt auch für Flüchtlinge. reichem Abschluss der Berufsausbildung können Arbeitgeber müssen für sie also die gesetzlich Geduldete eine befristete Aufenthaltserlaubnis festgeschriebenen Anteile an den Sozialversi- erhalten, sofern sie eine ihrem Abschluss ent- cherungsbeiträgen abführen. Da Flüchtlinge in sprechende und für ihren Lebensunterhalt aus- Deutschland vom Grundsatz her zunächst nicht reichend bezahlte Stelle finden. gesetzlich krankenversichert sind, gelten Sonder- regelungen bei der Beschäftigung in Form eines Praktikum Minijobs. Hier ist es wichtig, zu wissen, dass Pau- i schalbeiträge zur Krankenversicherung nicht zu Weitere Informationen Mit der Änderung der Beschäftigungsverordnung entrichten sind. Eine versicherungsfreie kurzfris- finden Sie unter www. aok-business.de/zuwan- ist es nun möglich, Asylbewerbern und Gedul- tige Beschäftigung ist nicht möglich, da geflüch- derung. In der Webithek deten mindestlohnfreie Praktika anzubieten, für tete Menschen immer als berufsmäßig beschäf- von AOK-eDialog steht eine die keine Zustimmung der Bundesagentur für tigt gelten. Webinar-Aufzeichnung zum Arbeit nötig ist. Somit kann die Arbeitserlaubnis Thema „Beschäftigung von leichter erteilt werden. Die Regelung gilt für: Damit Zuwanderern der Einstieg in ihr neues Le- Zuwanderern“ zum Abruf c Pflichtpraktika bereit: ben in Deutschland möglichst leicht fällt und sie www.aok-business.de/ c Orientierungspraktika von einer Dauer bis zu sich schnell und kompetent über alle Fragen rund bayern/edialog drei Monaten, die Voraussetzung für ein Studi- um die Themen Beschäftigung und Sozialversi- („Online-Seminar exklusiv/ um oder eine Ausbildung sind cherung informieren können, hat die AOK eine Webithek“). c ausbildungs- bzw. studienbegleitende Praktika Internet-Seite erstellt: Unter www.healthinsu- mit einer Dauer von bis zu drei Monaten rance-germany.com stellt die Gesundheitskasse c Einstiegsqualifizierungen oder Maßnahmen in zehn verschiedenen Sprachen das deutsche der Berufsausbildungsvorbereitung Gesundheitssystem vor – mit Tipps und Anre- gungen aus der täglichen Praxis. Ab dem Moment, in dem Personen eine Be- schäftigung aufnehmen, sind sie sozialversi- Norbert Kettlitz ist AOK-Direktor in Mittelfranken. WOLFF & MüLLER baut seit fast 80 Jahren für den Mittelstand. Höchste Zeit, dass wir uns kennenlernen. Profitieren auch Sie von unserem partnerschaftlichen Planungs- und Bauprozess für den Mittelstand. WOLFF & MÜLLER begleitet Sie von der ersten Idee durch Ihr gesamtes Bauprojekt. Dabei können Sie ganz flexibel entscheiden, welche Schritte Sie mit uns gemeinsam gehen wollen. So kommen Sie ganz sicher zur besten Lösung und können sich voll auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren. Erfahren Sie mehr unter www.wolff-mueller.de/mittelstand oder melden Sie sich unter mittelstand@wolff-mueller.de / 0711 8204-240 Bauen mit Begeisterung
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