MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT - IHK Halle-Dessau
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MITTELDEUTSCHE
WIRTSCHAFT
Das Magazin der IHK Halle-Dessau ⁄⁄ Juli & Aug. 2016
Titelthema
Tourismus: Wirtschaftsfaktor
für Sachsen-Anhalt
JUGEND MUSIZIERT WIRTSCHAFTSNAHE TOP-AUSBILDUNGSBETRIEB
Sachsen-anhaltische DIENSTLEISTER Bewerbungsphase startet
Preisträger ausgezeichnet Aktuelle Fördermöglichkeiten im August
Sachsen-Anhalt hat viel zu bieten:
Tipps für Trips ab Seite 15
www.halle.ihk.deMITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Auf ein Wort
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Auf ein Wort
Den Tourismus – und damit unser Land – voran bringen!
Eine gute Nachricht nicht nur für Hote- Unstrut mit Weinbaugebieten, Resi-
liers und Wirte: Sachsen-Anhalt ist für denzstädten und mittelalterlichen Bur-
Besucher noch attraktiver geworden. gen; vieles andere mehr ließe sich nen-
7,4 Millionen Übernachtungen im ver- nen. Auch die zahlreichen Aktivitäten
gangenen Jahr belegen dies – eine neue anlässlich des Reformationsjubiläums
Rekordmarke, die den bereits sehr guten 2017 werden sicherlich noch weitere
Vorjahreswert noch einmal um mehr als Gäste in die Region locken. Das ist mehr
vier Prozent übertrifft. Damit setzt sich als „nur“ eine ökonomische Chance: Wir
ein langjähriger Aufwärtstrend fort, der können und wollen der Welt das gute
einmalig nur vom „Jahrhunderthoch- Gesicht Mitteldeutschlands zeigen.
wasser“ im Jahr 2013 unterbrochen Denn auch dies macht Standortattrak-
worden war. tivität aus.
Viele Branchen Tourismusförderung als
profitieren Gemeinschaftsaufgabe
anpacken
Wenn’s im Tourismus brummt, profitie-
ren nicht nur Hotellerie und Gastrono- Damit der Tourismus tatsächlich nach-
mie: Eine aktuelle Studie zum „Wirt- haltig zum Wachstum Sachsen-Anhalts
schaftsfaktor Tourismus“ belegt, dass beitragen kann, ist aber noch einiges zu
Gäste von außerhalb nicht unerheblich tun. Und auch hier gilt: Ohne Fleiß kein allgemeinen Steuermitteln bzw. vor-
zu Beschäftigung und Einkommen auch Preis. Natur- und Kulturschätze sind da, handenen Abgabentöpfen zu finanzie-
in anderen Branchen beitragen; ge- die Strukturen und Prozesse zur zielge- ren sind. Neue Steuern oder Gebühren
nannt werden insbesondere Handel, richteten wirksamen Vermarktung und braucht es dafür nicht.
Verkehr, Dienstleistungen, Handwerk, Verwertung noch nicht (überall). Und
Kultur- und Kreativwirtschaft. Auch die weil letztlich alle vom Erfolg profitieren
Kämmerer können sich freuen, denn werden, sollte Tourismusförderung ganz Die IHK bringt das Thema
steigende Gästezahlen und Übernach- selbstverständlich eine Gemeinschafts- in die Diskussion
tungen bedeuten nicht zuletzt auch aufgabe sein. Es braucht eine lang-
steigende Einnahmen der Kommunen. fristig tragfähige Strategie und eine ak- Die konkrete Arbeit mit dem von unse-
Allein aus Mehrwertsteuer und Ein- tive Politik auf Landes- wie auf kom- rer IHK-Vollversammlung beschlossenen
kommensteuer ergab sich 2014 ein munaler Ebene! Um diesen Prozess Positionspapier hat bereits begonnen:
Steueraufkommen in Höhe von gut 250 voran zu bringen, hat der Tourismus- Neben dem politischen Dialog mit dem
Millionen Euro im Etat unseres Bundes- ausschuss unserer IHK ein Positionspa- zuständigen Wirtschaftsminister und
landes. pier verabschiedet. weiteren Akteuren in Politik und Ver-
Eine zentrale Forderung lautet: Für das waltung stehen u. a. gemeinsame Ver-
Gesamtsystem Tourismus brauchen wir anstaltungen mit Tourismusverbänden
Schätze aus der Region eine faire, rechtssichere und nachhal- für alternative Finanzierungsmodelle auf
fördern Landesimage tige Finanzierung. Die IHK tritt hier für dem Programm. Dabei geht es uns da-
einen Mix ein: Mittel der öffentlichen rum, bekannt und bewusst zu machen,
Sachsen-Anhalt hat viel zu bieten. Kul- Hand, privater Leistungsträger und Ein- wie wichtig die Tourismusbranche für
tur und Natur haben unser Land mit nahmen aus dem Gastgeschäft sollten die Zukunftssicherung Sachsen-Anhalts
Schätzen reich beschenkt. Die vielfälti- sich ergänzen, und zwar nach der De- ist. Je mehr Unterstützer wir dabei ge-
gen touristischen Anziehungspunkte vise: Wer vom Tourismus profitiert, soll winnen, desto besser.
sind Pfunde, mit denen wir beim Thema seinen Beitrag leisten. Welche Aufgaben
„Landesimage“ wuchern können: der von wem und in welcher Qualität zu
schöne Harz, das Bauhaus, Luther, das erfüllen sind, ist verbindlich zu regeln.
Gartenreich Dessau-Wörlitz wie die Bau und Unterhaltung der allgemeinen
Kulturlandschaft Anhalt-Wittenberg touristischen Infrastruktur etwa müssen Carola Schaar Prof. Dr. Thomas Brockmeier
überhaupt, die Region Halle-/Saale- öffentliche Aufgaben bleiben, die aus Präsidentin HauptgeschäftsführerDie Themen ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Die Themen
1 Editorial 25 Regionalreport 55 Service
3 Panorama 25 ⁄⁄ AUS DER REGION 55 ⁄⁄ UNTERNEHMENSBÖRSE
4 IHK-Report 37 Praxiswissen 55 ⁄⁄ GEWERBEFLÄCHENBÖRSE
04 ⁄⁄ JUGEND MUSIZIERT 37 ⁄⁄ STANDORTPOLITIK 55 ⁄⁄ PRAKTIKANTENBÖRSE
06 ⁄⁄ BEGRÜSSUNGSABEND 39 ⁄⁄ STARTHILFE- UND 55 ⁄⁄ GESCHÄFTSANGEBOTE
FÜR EXISTENZGRÜNDER UNTERNEHMENS- AUSLÄNDISCHER UNTERNEHMEN
08 ⁄⁄ FOTOWETTBEWERB – FÖRDERUNG 56 Vorschau
EINREICHUNGSFRIST 43 ⁄⁄ AUS- UND WEITER- 56 ⁄⁄ TERMINKALENDER
VERLÄNGERT BILDUNG 56 ⁄⁄ IMPRESSUM
08 ⁄⁄ AUSDAUER BEWIESEN 46 ⁄⁄ INNOVATION UND 56 ⁄⁄ BILDNACHWEIS
18 Branchenreport UMWELT
18 ⁄⁄ INDUSTRIE 48 ⁄⁄ INTERNATIONAL
20 ⁄⁄ HANDEL 54 ⁄⁄ RECHT UND FAIR PLAY
21 ⁄⁄ DIENSTLEISTUNGEN
24 ⁄⁄ TOURISMUS- UND
GASTGEWERBE
8 ⁄⁄ Titelthema: 23 ⁄⁄ Aktuelle Förder- 44 ⁄⁄ Top-Ausbildungs-
Tourismus: Wirtschafts- möglichkeiten für betrieb: ab August
faktor für das Land Wirtschaftsdienstleister bewerben
Die aktuelle Ausgabe der Mitteldeut- Wie Unternehmer passende Förderange- Die Industrie- und Handelskammer
schen Wirtschaft nimmt den Tourismus bote finden und nutzen, darüber infor- Halle-Dessau schreibt zum sechsten
und seine Bedeutung für die Region in mierte die Industrie- und Handelskam- Mal den Wettbewerb „Top-Ausbil-
den Blick. Wir sprachen mit Dr. Manfred mer Halle-Dessau beim „Branchentreff dungsbetrieb“ aus. Er richtet sich an
Zeiner, der die Studie „Wirtschaftsfaktor wirtschaftsnahe Dienstleister“ Ende Mai Unternehmen, die sich durch eine qua-
Tourismus in Sachsen-Anhalt“ miterar- 2016. Die rund 60 Teilnehmer erhielten litativ hochwertige Ausbildung junger
beitet hat. Als Inspiration für Kurztrips nicht nur praktische Hinweise und Tipps Menschen auszeichnen und sich im
dienen die Reisetipps der Tourismusver- von den Experten der IHK und der Inves- Rahmen der Berufsorientierung und
bände. Zudem stellen wir vier junge titions- und Bürgschaftsbank Sachsen- Fachkräfteentwicklung besonders en-
Menschen vor, die sich für eine Karriere Anhalt. Sie nutzten auch die Möglichkeit, gagieren. Wir stellen ein Unternehmen
im Tourismus entschieden haben. sich untereinander auszutauschen. vor, das im letzten Jahr mit dem Siegel
ausgezeichnet wurde.MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Panorama
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Top–Klicks der IHK–Website – www.halle.ihk.de
Alles zur Selbstständigkeit ⁄⁄ 14863
Lehrstellenbörse ⁄⁄ 3151342
REACH und Erzeugnisse ⁄⁄ 3400010
Preis der Umweltallianz Sachsen-Anhalt 2016: Journalisten fehlt Zeit für
Noch bis 31. Juli bewerben Wirtschaftsthemen
Die Umweltallianz Sachsen-Anhalt hat den Einsendeschluss für den Preis der Um- Aus Sicht von Journalistinnen und Journalisten wird die Wirt-
weltallianz Sachsen-Anhalt 2016 verlängert. Bewerbungen können noch bis zum schaftsberichterstattung in Deutschland schlechter, so das Er-
31. Juli 2016 abgegeben werden. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Grüne gebnis einer Online-Umfrage des Ernst-Schneider-Preises. Dies
Innovationen – Motor für die Wirtschaft“. Die Beiträge sollen Lösungen aufzeigen, liege daran, dass die Bedeutung von Wirtschaft für die Gesell-
wie die Ressourceneffizienz verbessert und der ökologische Fußabdruck minimiert schaft von Journalisten selbst tendenziell unterschätzt werde. Zu-
werden kann. Den Gewinnern winken in den Kategorien „Produkte und Technolo- dem mache sich der Sparkurs in den Redaktionen negativ be-
gien“ sowie „Konzepte und Projekte“ ein Preisgeld von jeweils 10.000 Euro. Der Son- merkbar. Es fehle zunehmend an Expertise, Fachwissen und
derpreis der Umweltallianz ist mit 5.000 Euro dotiert. Weitere Informationen gibt Kontakten. Themen würden häufig erst aufgegriffen, wenn sie ak-
es unter www.mule.sachsen-anhalt.de/aktuelles/preise-und-wettbewerbe/ tuell werden, Analysen und langfristige Einschätzungen fänden
immer weniger statt. Außerdem räume das Fernsehen Wirt-
schaftsthemen erheblich zu wenig Platz ein.
Das Panorama
21. Romanik-Preis verliehen
Der Romanik-Preis würdigt seit 1995 die besten Initiativen und
Aktivitäten, die zur Belebung und wirtschaftlichen Stärkung der
IQ Innovationspreis Halle vergeben „Straße der Romanik“ beitragen. Mit Gold ausgezeichnet wurde
Ulrich Rethfeld für sein dauerhaftes Engagement rund um das
Für seine berührungslos arbeitenden Durchflusssensoren hat das hallesche Unter- Kloster Jerichow. Die erste Silbermedaille ging an den Harzer-
nehmen SONOTEC Ende Juni 2016 den IQ Innovationspreis Halle erhalten. Daneben KlosterSommer e. V. für den Erhalt geistlicher, kultureller und wirt-
wurde das Start-Up Weinberg Laboratories mit dem Lokalpreis der Stadt Halle (Saale) schaftlicher Geschichte in der Kulturlandschaft Harz. Die zweite
ausgezeichnet: Es hat ein neues Verfahren zur objektiven und frühzeitigen Diagnose Silbermedaille erhielt das Europäische Romanik Zentrum für die
von Blutkrebs, Multipler Sklerose und Nierenerkrankungen entwickelt. Der von der Erforschung und Vermittlung des gesamteuropäischen Kultur-
Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und ihren Partnern in Leipzig, erbes mit dem Fokus auf diese Epoche in Sachsen-Anhalt. Über
Halle (Saale) und Magdeburg ausgelobte Wettbewerb vergibt Preise im Gesamtwert den Sonderpreis des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft
von rund 70.000 Euro mit dem Ziel, neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und und Digitalisierung freute sich die Stadt Seeland für die Gestal-
Dienstleistungen zur Steigerung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit in der tung des Kirchplatzes an der Stiftskirche St. Cyriakus im Ortsteil
Region zu fördern. Frose.Der IHK-Report ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Der IHK-Report
Jugend musiziert
Raum für Unternehmenskultur – im
wahrsten Sinne des Wortes: Schon zum
vierten Mal öffnete die IHK Halle-Des-
sau den ehrwürdigen Ludwig-Wuche-
rer-Saal, um die sachsen-anhaltischen
Preisträger von „Jugend musiziert“ aus-
zuzeichnen. Die jungen Musiker hatten
beim Bundeswettbewerb besonders er-
folgreich abgeschnitten. Den musikali-
schen Botschaftern für das Land bot die
IHK die schönste Bühne, über die sie
Dorothea Dietrich aus Kemberg, Gewinnerin in der Kategorie Akkordeon, verfügt: die „gute Stube“ der heimi-
spielte eine Ballade von Jörg Draeger. schen Wirtschaft.
Jessica Piontek aus Magdeburg, Siegerin in der Kategorie Gesang
in der Kategorie Begleitung (Gitarre) präsentierten den Gästen
Faye Sophie Wiersig aus Magdeburg und Ida Josefine Lindemann aus Leps/Eichholz erreichten den ersten
Platz in der Kategorie Harfen-Ensemble. Sie bezauberten mit einem Stück von Bernard Andrés.
IHK-Präsidentin Carola Schaar und Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff gratulieren den jungen Die Violinistin Hilde Jentsch (13) aus Schkopau hat einen ersten
Preisträgerinnen und überreichen Blumen. mit ihrem virtuosen Spiel, am Flügel begleitet von Miho Oki.MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Der IHK-Report
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(Pop) und Bernhard Buhro aus Magdeburg, 1. Preisträger
zwei Stücke. Am Steinway-Flügel der IHK: einige der ausgezeichneten sachsen-anhaltischen Musiker des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“
Die zwölfjährige Hallenserin Sophia Hartmann freut sich über ihren ersten Platz –
und ein gelungenes Konzert: Sie überzeugte am Violoncello mit einer Sonate von
Dmitri Schostakowitsch.
Winfried Willems, Präsident des Landesmusikrats, ermutigte die Jugendlichen:
Platz beim Bundeswettbewerb belegt und beeindruckte das Publikum im Ludwig-Wucherer-Saal der IHK „Wir möchten euch darin bestärken, weiterhin mit so viel Konsequenz und
Hingabe auf eure Ziele hinzuarbeiten, in der Musik und darüber hinaus.“Der IHK-Report ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Ins Gespräch gekommen: IHK-Begrüßungsabend für Gründer
Es gibt keine zweite Chance für einen Aber auch die Kontakte und Gespräche
ersten Eindruck – und es geht dabei untereinander gehören zum Begrü-
nichts über den persönlichen Kontakt. ßungsabend. Interessante Geschäfts-
Deshalb lud die IHK Halle-Dessau ihre ideen wurden diskutiert. Wie vielfältig
neuen Mitglieder nun schon im fünften diese sein können, zeigte der Vortrag
Jahr zum Begrüßungsabend. Anfang von Bianca Thiele. Die Wirtschaftsfach-
Juni waren 34 „junge“ Unternehmer aus wirtin hat viel Berufserfahrung und
Halle (Saale) und dem Saalekreis der bringt jetzt mit Tai Chi und Qi Gong
Einladung von IHK-Präsidentin Carola fernöstliche Philosophie in das „syste-
Schaar gefolgt. mische“ Business Coaching ein. Wer
sich auf diese Weise richtig entspannen
IHK-Arbeit bedeute, miteinander ins Ge- kann, lerne besser und könne mehr mit-
spräch zu kommen, lautete deshalb nehmen.
auch das Credo der Präsidentin. Nicht Benjamin Schmidt stellte die „Lean Ma-
zufällig fand dieses Treffen im ehrwür- nagement Consultants“ vor: Drei Stu-
digen Ludwig-Wucherer-Saal statt, wo denten der Martin-Luther-Universität Benjamin Schmidt von den Lean Management
Consultants zeigte auf, wie Wertschöpfung
regelmäßig die IHK-Vollversammlung nutzen schon vor dem Examen ihre „schlanker“ und damit kostengünstiger werden
tagt. Dieser Ort macht deutlich: Inte- theoretischen Kenntnisse aus dem Hör- kann. (lm-consultants.de)
ressenvertretung für die 57.000 ge- saal, um Wertschöpfungsketten im
werblichen Unternehmen kann nur Wirtschaftsleben ganz praktisch zu op-
dann erfolgreich sein, wenn der regel- timieren. Ein größeres Beratungsmandat
mäßige Austausch in beide Richtungen haben sie bereits gewonnen.
gut funktioniert. Beratung ist auch das Metier der MA
Deshalb stellte sich die IHK als Selbst- Solutions GmbH, die Rechtsanwalt An-
verwaltungsorgan der Wirtschaft mit dreas Jahn vorstellte. Der langjährige
ihrem Grundanliegen und – natürlich – Insolvenzverwalter will – gemeinsam
ihren Leistungen vor: von A wie Aus- mit einem Partner – seine Erfahrung
und Weiterbildung bis Z wie Zollbe- mittelständischen Unternehmen bei ge-
stimmungen. IHK-Fachreferenten aus schäftspolitischen Wendepunkten früh-
verschiedenen Geschäftsfeldern stan- zeitig zu gute kommen lassen: wenn
den bereit, um den Teilnehmern erste ein Unternehmen verkauft oder über-
konkrete Fragen zu beantworten: Wel- nommen werden soll, bei Nachfolge-
che Fördermöglichkeiten nutzen, wie fi- oder Finanzierungsfragen. Andreas Jahn stellte das Geschäftsmodell der
nanzieren oder wann expandieren? Schließlich machte Gerhard Büchner MA-Solutions GmbH vor. (ma-solutions.eu)
den neuen Unternehmern Mut. Vor ei-
nigen Jahren saß er selbst als Gründer
beim Begrüßungsabend. Er hatte sich
mit der Idee selbstständig gemacht, den
ersten sachsen-anhaltischen Whisky zu
brennen. Inzwischen reicht seine Pro-
duktpalette bis zu Balsam Essig.
Der nächste Begrüßungsabend für Exis-
tenzgründer der Jahre 2016/2017 aus
Halle und dem Saalekreis findet am
14. Juni 2017 um 18.00 Uhr in der
Hauptgeschäftsstelle der IHK, Francke-
straße 5, in Halle (Saale), statt. Weitere
Informationen zum Programm und zur
Anmeldung sind erhältlich unter Tele-
Bianca Thiele stellte ihren neuen Ansatz vor: Gerhard Büchner machte den Gründern Mut:
Sie reichert klassische Coaching-Techniken um fon: 0345 2126-262 oder per E-Mail: Er ist mit der Feindestillerie Am Süßen See
meditative Elemente an. (cbt-biancathiele.de) sgoedde@halle.ihk.de. erfolgreich. (gerhard-buechner.de)MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Der IHK-Report
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Fotowettbewerb – Einreichungsfrist verlängert
Die Redaktion hat die Einreichungsfrist nicht überschreiten. Ideal wäre es, wenn www.halle.ihk.de | 3401804. Die drei
für den Fotowettbewerb „Wo Sachsen- Menschen auf dem Bild zu sehen sind. schönsten Bilder werden mit einem
Anhalt am schönsten ist“ verlängert. Denn damit können wir zeigen, wie reiz- Geldpreis prämiert und im Internet un-
Aussagekräftige Bilder von Regionen, voll die Region für Gäste ist. Die Teil- ter www.halle.ihk.de sowie in der kom-
Sehenswürdigkeiten oder Lokalitäten nahmebedingungen des Wettbewerbs menden Ausgabe der „Mitteldeutschen
unseres Kammerbezirks können jetzt mit stehen online zur Verfügung unter Wirtschaft“ präsentiert.
einer kurzen Beschreibung bis 10. Au-
gust 2016 an dwiesner@halle.ihk.de ge-
sendet werden. „Unser Bundesland hat so viele schöne Flecken und steckt voller
Geheimtipps. Lichten Sie Ihre Lieblingsorte ab und teilen Sie
Die Fotos sollten mindestens in einer
diese mit anderen!“
Auflösung von 300 dpi, einer Größe von
25 x 16 cm und im Querformat vorlie- Daniela Wiesner, Tourismusexpertin der IHK
gen. Die Dateigröße darf 6 Megabyte
Ausdauer bewiesen: „Für Ihren Erfolg machen wir uns fit.“
Geschafft! Mit drei Vierer-Teams, von Geschäftsführerin bis Azubi, ist die IHK Halle-Dessau beim diesjährigen Halleschen Fir-
menlauf an den Start gegangen. Bei Sonnenschein und zahlreichen Unterstützern am Wegesrand war die 2,4 Kilometer lange
Strecke auf der Peißnitzinsel ein Katzensprung – und der gestärkte Teamgeist wirkt sich in jedem Fall positiv auf die zukünf-
tige Arbeit aus.Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Das Titelthema
Wirtschaftsfaktor Tourismus in Sachsen-Anhalt
Im Gespräch mit Dr. Manfred Zeiner, Geschäftsführer der dwif Consulting GmbH
Sachsen-Anhalt wird als Reiseland im- Tourismus im Land stark wächst. Mit
mer attraktiver. Die positive Entwick- 7,4 Millionen Übernachtungen gab es
lung wirkt sich nicht nur auf das Gast- einen neuen Rekord. Die Aufenthalts-
gewerbe aus. Welche Bedeutung der dauer liegt bei durchschnittlich 2,5 Ta-
Tourismus für das Land hat, untersucht gen. Die meisten ausländischen Besu-
Kontakt die aktuelle Studie „Wirtschaftsfaktor cher kommen aus den Niederlanden,
dwif Consulting GmbH Tourismus in Sachsen-Anhalt“. Sie Polen, Dänemark, Österreich und der
Beratung für die wurde im Auftrag des Wirtschaftsmi- Schweiz. Innerhalb Deutschlands reisen
Tourismusbranche und nisteriums vom Münchner Beratungs- die Gäste vor allem aus Sachsen, Sach-
Freizeitwirtschaft und Forschungsinstitut dwif Consulting sen-Anhalt, Niedersachsen, Branden-
Dr. Manfred Zeiner
GmbH in Zusammenarbeit mit dem Tou- burg und Nordrhein-Westfalen an.
Sonnenstraße 27
80331 München rismusverband Sachsen-Anhalt und den
Tel. 089 23702890 Industrie- und Handelskammern Sach- Welche Rolle spielt der Tagestouris-
www.dwif.de sen-Anhalts erarbeitet. Die Mitteldeut- mus?
sche Wirtschaft sprach mit Geschäfts- 60 Millionen Tagesreisen im Jahr 2014
führer Dr. Manfred Zeiner. nach Sachsen-Anhalt zeigen, dass der
Tagestourismus nach wie vor eine he-
Herr Dr. Zeiner, welche Bedeutung rausgehobene Stellung im Land hat.
hat der Tourismus für die Wirtschaft profitieren viele Bereiche, zum Beispiel Dennoch sinkt die Zahl der Tagestouris-
in Sachsen-Anhalt? Handel, Freizeitwirtschaft und Hand- ten bundes- wie landesweit. Der Rück-
Die Studie zeigt deutlich, dass der Tou- werk. Etwas mehr als ein Drittel der gang der Bevölkerung ist dabei nur ei-
rismus einen wichtigen Beitrag zu Be- Umsätze (36,2 Prozent) werden im Ein- ner von mehreren Faktoren.
schäftigung und Einkommen in Sach- zelhandel erzielt, der Anteil für sonstige
sen-Anhalt leistet. Im Jahr 2014 haben Dienstleistungsbereiche (Eintrittsgelder, Wo übernachten die Reisenden?
wir für das Bundesland touristische Besuch von Museen oder Veranstaltun- Die Hotels/Hotels garnis sind die Zug-
Bruttoumsätze in Höhe von knapp 2,7 gen, etc.) und für den lokalen Transport pferde – sie erzielten im Jahr 2014 mit
Milliarden Euro ermittelt. Zum Ver- liegt insgesamt bei etwa 21 Prozent. Im 55,3 Prozent die meisten Übernachtun-
gleich: Die Gesamtheit der steuerbaren Durchschnitt geben Touristen übrigens gen im Bundesland. An zweiter Stelle
Umsätze für Sachsen-Anhalt betrug im pro Kopf und Tag rund 32,70 Euro aus. lagen die Vorsorge- und Rehakliniken,
Jahr 2014 laut Statistischem Landes- gefolgt von den Gruppenunterkünften.
amt rund 70 Milliarden Euro. Wie haben sich die Übernachtungs- Zudem ist davon auszugehen, dass es
zahlen in Sachsen-Anhalt entwickelt? knapp 2 Millionen Übernachtungen in
Profitiert davon nur der Tourismus? Das Plus von 4,2 Prozent 2014 im Ver- Privatquartieren und Freizeitwohnsit-
Nein, von den Ausgaben der Reisenden gleich zum Jahr davor zeigt, dass der zen gab. Hinzu kommen 12,5 Millionen
Übernachtungen von Verwandten-/ Be-
kanntenbesuchern und rund 1,2 Millio-
nen Übernachtungen auf Dauercam-
pingstellplätzen, von Reisemobilisten
und auf nicht von der amtlichen Statis-
tik erfassen Campingplätzen.
Wie viele Menschen arbeiten denn
im Tourismus?
In Tourismus-, Hotel- und Gaststätten-
berufen arbeiteten Ende Juni 2014 rund
15.000 sozialversicherungspflichtig Be-
schäftigte. (Im gesamten Bundesland
waren es rund 773.000). Diese Zahl ist
im Vergleich zum Vorjahr leicht gestie-
gen (+3,1 Prozent).
Die vom Tourismus in Sachsen-Anhalt profitierenden Branchen, Quelle: dwif 2015MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Titelthema
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Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? gen auszugleichen und qualifizierte
Von den landesweit gut 28.000 Auszu- Mitarbeiter ganzjährig beschäftigen zu
bildenden im Jahr 2014 waren 1.339 können. Auch könnte man ältere Ar-
im Gastgewerbe/Tourismus tätig. Die beitnehmer stärker am Erwerb beteili-
Zahl ist allerdings in den letzten zehn gen und ausländische Fachkräfte in den
Jahren um rund 76 Prozent zurückge- touristischen Arbeitsmarkt integrieren.
gangen. Die Berufe scheinen an Attrak-
tivität verloren zu haben. Von den bei Welche Region ist bei den Besuchern
Frauen beliebtesten Ausbildungsberu- besonders beliebt?
fen wie „Restaurantfachfrau“, „Hotel- Der Harz und das Harzvorland waren
fachfrau“ oder „Köchin“ findet sich mit rund 2,8 Millionen Übernachtun-
2014 keiner mehr unter den Top 10. Bei gen 2014 und einem Marktanteil von 38
den Männern rangiert „Koch“, lange Prozent die beliebtesten Reisedestina-
Jahre einer der beliebtesten Ausbil- tionen im Bundesland. In den letzten
dungsberufe, nur noch auf Platz zehn. fünf Jahren haben sich aber alle Reise-
gebiete im Land positiv entwickelt, den Verteilung der Übernachtungen nach Reisegebieten 2014
Wie kann man dem Fachkräfteman- größten Sprung machte das Gebiet Quelle: dwif 2015, Daten: Statistisches Landesamt
gel entgegenwirken? Halle, Saale-Unstrut.
Um die Qualität der touristischen An-
gebote weiterhin hoch zu halten, gibt es Was zeichnet die verschiedenen Rei- litz geprägte Region Anhalt-Wittenberg,
verschiedene Möglichkeiten – in erster seregionen aus? Halle, Saale-Unstrut als Weinregion mit
Linie muss das Branchenimage verbes- Die Regionen sind strukturell sehr ver- Residenzstädten und mittelalterlichen
sert werden. Dann sollten Unternehmen schieden – und das macht Sachsen-An- Burgen, die Altmark mit ihren Hanse-
ihre Nachwuchskräfte selbst ausbilden halt als Reiseland so attraktiv: Der Harz städten und die Region Magdeburg,
und Weiterbildungsmöglichkeiten so- und das Harzvorland als beliebtes Ziel Elbe-Börde-Heide als Kultur- und Rad-
wie flexiblere Arbeitszeitenmodelle an- mit Fachwerkstädten, die durch Bauhaus, wanderdestination – in Sachsen-Anhalt
bieten, um die saisonalen Schwankun- Luther und das Gartenreich Dessau-Wör- gibt es viel zu entdecken!
Tourismusförderung ist Gemeinschaftsaufgabe!
Ein Zwischenruf von Michael Pirl
Michael Pirl, Vizepräsident strategie stark. Für deren Umsetzung schließlich sind viertens verläss-
der Industrie- und Handels- liche Rahmenbedingungen zu schaffen und fünftens eine ausreichende
kammer Halle-Dessau, fasst Finanzierung sicher zu stellen. So empfehlen wir, die Landesmittel für
das Positionspapier des IHK- Tourismusmarketing beziehungsweise den Haushalt der Investitions- und
Tourismusausschusses zur Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt signifikant aufzustocken.
Tourismusförderung in Sach- Um es klar zu sagen, beim Geld darf diesmal die Freundschaft nicht auf-
sen-Anhalt zusammen. hören. Denn wir brauchen die Mittel, um die touristische Infrastruktur
in unserem Land zu erhalten und auszubauen. In den öffentlichen Haus-
Fakt ist: Vom Tourismus profi- halten geht es vorrangig darum, die bestehenden Finanzlücken zu
tieren viele. Neben Hotellerie schließen. Das Rezept dafür wäre: Ausgaben senken und Einnahmen er-
und Gastronomie gilt dies höhen. Das heißt, vorhandene – und bisher nicht vollständig ausge-
auch für andere Branchen – schöpfte – Finanzierungsinstrumente gehören auf den Prüfstand. Dann
vor allem Händler und Dienstleister – sowie nicht zuletzt für die Kom- gilt es, Fördermittel und alternative Finanzierungsquellen zu erschließen.
munen in den Reiseregionen. Dies macht Tourismusförderung zu einer Schließlich sollten die Kommunen zusätzliche Eigenmittel generieren.
Gemeinschaftsaufgabe. Sie braucht eine langfristige und tragfähige Gemeint sind allerdings nicht „Bettensteuern“ oder „Kulturförderab-
Strategie und eine proaktive Politik! gaben“ – so lösen Städte, Gemeinden und Landkreise ihre Finanzpro-
Dazu gehört erstens ein klares Bekenntnis der Landesregierung zum Tou- bleme garantiert nicht. Denn damit erhöht sich der Verwaltungsauf-
rismus und dessen Stellenwert in der wirtschaftspolitischen Gesamt- wand auch für die Kommunen. Abgesehen davon kosten uns höhere
strategie des Landes. Dann ist zweitens Planungssicherheit über Legis- Preise Attraktivität und damit Gäste – sprich: Einnahmen. Grundsätz-
laturperioden hinweg zu garantieren. Die IHK macht sich drittens für eine lich sollten freiwillige Finanzierungsmodelle gegenüber verpflichtenden
zündende und nachfragegerechte Kommunikations- und Marketing- prioritär behandelt werden.Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Nachgefragt: Traumberuf im Tourismus?
Chancen im Reise- und Gastgewerbe – Die Mitteldeutsche Wirtschaft stellt vier junge Menschen vor,
Hotelfachfrau
Lea Cara Lange, Auszubildende im Dorint Hotel Halle, (3. Ausbildungsjahr),
Landesmeisterin der Auszubildenden im Hotelfach
Eigentlich wollte ich nach der Schule gleich ein duales Studium
der Tourismuswirtschaft anfangen. Aber nach dem Bewerbungs-
gespräch mit Herrn Direktor Dr. Bertram Thieme vom Dorint
Hotel war mir klar: Ich mache erst mal eine Ausbildung und lerne
den Beruf von Grund auf. Diese Entscheidung habe ich nicht
bereut. Während der letzten drei Jahre konnte ich wirklich alle
Bereiche eines Hotelbetriebes kennenlernen: Rezeption, Restau-
rant, Housekeeping und Veranstaltungen. Große Freude haben mir
vor allem Kontakte mit Gästen gemacht, bei denen ich auch
meine Sprachkenntnisse einsetzen und weiter trainieren konnte.
Mein Alltag im Hotel ist sehr vielseitig und ich lerne immer
etwas dazu – sowohl für mein Berufsleben als auch für mich
privat. Durch den Umgang mit Gästen fällt es mir zum Beispiel
sehr leicht, mich in andere Menschen hineinzuversetzen und
ihre Bedürfnisse zu erkennen.
Reiseverkehrskauffrau
Mareike Schumacher, Auszubildende bei der Reiseagentur Go & Fly (1. Ausbildungsjahr)
Den Grundstein für meine Ausbildung habe ich eigentlich schon während eines Schü-
lerpraktikums gelegt. Damals habe ich so richtig Feuer gefangen für den Touris-
musbereich. Über ein Studium der Kulturgeschichte bin ich schließlich zum Reise-
büro Go & Fly gekommen. Was ich an meiner Ausbildung sehr schätze, ist die
Verbindung von Theorie und Praxis. Mit Menschen in Kontakt zu sein, sie zu bera-
ten und für jeden eine passende Reise zusammenzustellen – das macht mir große
Freude. Das Tolle hier ist, dass ich hier über die Standardangebote hinausgehende Rei-
sen vermitteln kann. Routineaufgaben sind natürlich genauso dabei – die verschie-
denen Kataloge zu kennen, ist Pflicht. Aber das Spannende und Herausfordernde sind
individuelle Wünsche, Reisen, die aus dem Rahmen fallen. Besonders stolz war ich,
als ich kürzlich einen sehr ausgefallenen Wunsch erfüllen konnte – ein Kunde wollte
gleich nach der Eröffnung eine Reise durch den Gotthard-Tunnel buchen. Den
deutschlandweit einzigen Anbieter dieser Tour zu finden, war eine kleine Heraus-
forderung. Insgesamt kann ich mir die Arbeit in einem Reisebüro sehr gut für meine
Zukunft vorstellen. Mit meiner Ausbildung könnte ich aber auch bei einem Reise-
veranstalter, in Fremdenverkehrseinrichtungen oder beim Stadtmarketing arbeiten.MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Titelthema
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die sich für eine Karriere in der Tourismusbranche entschieden haben:
Kaufmann für Tourismus und Freizeit
Jonny Och, Auszubildender beim WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg e. V. (3. Ausbildungsjahr)
Im Prinzip bin ich über Luther zu meinem Beruf gekommen. Mich fasziniert diese
historische Figur schon seit Langem und ich wollte unbedingt den Lutherweg hier
in der Region mitgestalten – und damit auch etwas für meine Heimat tun. Außer-
dem arbeite ich gerne kreativ und unheimlich gerne mit Menschen zusammen. Bei
meiner Ausbildung kann ich all das wunderbar miteinander verbinden. Was mir beim
Verein WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg sehr gut gefällt: Meine Auf-
gaben sind sehr vielfältig: Einerseits kümmere ich mich natürlich um klassische
Büroarbeit, andererseits bin ich viel unterwegs auf Messen und Veranstaltungen wie
dem Tag der offenen Tür oder unseren Rad-Aktionstagen. Die Menschen für die
Schätze unserer Region zu begeistern, macht mir große Freude. Es gibt hier so viel
zu entdecken – vom Bauhaus über das Gartenparadies Wörlitz bis hin zu den
vielen Naturparks, Bachgedenkstätten in Köthen (Anhalt) oder den kleinen Feld-
steinkirchen im Fläming. Der Lutherweg ist natürlich eines meiner persönlichen
Highlights. Deshalb hat es mich besonders gefreut, dass ich innerhalb eines Schul-
projekts während meiner Ausbildung an der neuen Beschilderung und Umverlegung
des Weges mitwirken konnte. Insgesamt beinhaltet die Ausbildung einen hohen
Praxisanteil – das finde ich gut.
Hotelfachfrau
Jessy Machulka, Auszubildende im Ankerhof Hotel, Halle (2. Ausbildungsjahr)
Ich bin über eine Freundin zu meiner Ausbildung gekommen. Sie
lernte gerade Fachkraft im Gastgewerbe und das, was sie von
ihrem Alltag berichtete, hat mir gefallen. Die Aufgaben, die ich
im Ankerhof Hotel übernehme, machen mir alle große Freude.
Besonders der Kontakt mit den Gästen – das hätte ich anfangs
gar nicht gedacht. Das Gesamtpaket stimmt einfach. Der Aus-
bildungsberuf ist in die drei Hauptbereiche Empfang/Rezeption,
Service und Housekeeping gegliedert, die ich während der drei
Jahre alle durchlaufe. Das, was ich in der Schule lerne, kann ich
in der Praxis gut umsetzen. Zum Beispiel, wie man Tische ein-
deckt oder den Oberbruch in der Tischdecke richtig legt. Eine He-
rausforderung war es für mich zu Beginn, die große Speisekarte
des Restaurants auswendig zu lernen. Aber das hat man schnell
drauf.Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Die Zukunft der Goitzsche leuchtet golden
Die Städte Bitterfeld und Wolfen haben entwickeln ließ, soll der Goitzsche und weitern“. Dass ein Projekt dieser Größe
einen großen Wandel durchgemacht, ihrem Umland ein neues Image ver- unterhalten werden muss und dem-
der den Verlust unzähliger Arbeitsplätze passt werden. Den passenden Namen entsprechend Kosten verursacht, er-
nach sich zog, aber auch neue Perspek- hierzu hat Jung bereits parat: Goitz- scheint logisch. Trotz anfänglicher Wi-
tiven eröffnete. Die größte Chance der sche See Region. Er soll als Dachmarke derstände wurden deshalb vielerorts
Region basiert auf dem Tourismus. „Uns dienen und alle aktuellen sowie kom- Parkplatzschranken errichtet. „Wir sind
bietet sich hier ein Potenzial, das es menden Projekte unter sich vereinen. gezwungen, Einnahmen zu generieren.
weiter auszuschöpfen gilt“, sagt Ingo Ohne sie ist keine Bewirtschaftung
Jung, Geschäftsführer der Goitzsche möglich“, verdeutlicht Jung und ver-
Tourismus GmbH. Sein Unternehmen Pläne für Halbinsel Pouch weist auf die vorherige Obhut des Are-
existiert gerade einmal zwei Jahre, hat als unter kommunaler Aufsicht. Ideen
in dieser Zeit aber schon Erstaunliches Großes hat Jung noch mit der Halbin- hätten auch die schon gehabt, doch
geleistet. sel Pouch vor. Bislang ist ihr Name vor- leider kein Geld zur Umsetzung.
dergründig mit einem mehrtägigen
Festival für Jugendliche verbunden.
Touristische Angebote Demgegenüber plant die Tourismus Bernsteinförderung
rund um den See Goitzsche GmbH, die Halbinsel für alle
Generationen attraktiv zu machen – Zu einem wahren Publikumsmagneten
1.200 Hektar Wasser- und 300 Hektar zum Beispiel durch den Bau eines Fe- für Urlauber könnte schon bald die
Landfläche, inklusive dem Stadthafen riendorfes. Der Bebauungsplan zur Er- Förderung von Bernstein werden. Bis
Bitterfeld und der Halbinsel Pouch, hat richtung der Pouch-Schlossterrassen, zu 900 Tonnen vermuten Geologen auf
Kontakt die Goitzsche Tourismus gepachtet, um auf denen für 25 Millionen Euro Feri- dem Grund des Sees. Weitsichtig hat
Goitzsche Tourismus bestehende Angebote auszubauen und enwohnungen, Doppelhaushälften und sich die Tourismus GmbH deshalb
GmbH neue zu schaffen. Nach dem Hoch- Ferienvillen entstehen sollen, ist be- schon die Bergbaurechte gesichert. Ein
Bismarkstraße 17b
wasser 2013 galt es für sie aber erst reits angeschoben. Er reiht sich ebenso Museum und eine Manufaktur, in der
06749 Bitterfeld-Wolfen
Tel. 03493 9292920 einmal, knapp eine Million Euro in die ein in die Aufstockung des touristi- man die Steine unter Anleitung auch
www.goitzsche- Beseitigung der Folgeschäden zu in- schen Angebotes rings um den See wie selbst bearbeiten kann, schweben Jung
tourismus.de vestieren. 80 Prozent der Summe ka- eine Bed-and-Breakfast-Unterkunft vor. Zielstrebig wie er ist, soll dieses
men vom Land. „Von der Lausitzer und mit 40 Betten, eine seniorengerechte Projekt nicht auf die lange Bank ge-
Mitteldeutsche-Bergbau-Verwaltungs- Wohnanlage mit 30 Wohnungen oder schoben werden. Schon im nächsten
gesellschaft mbH, die nach wie vor die neue Ankerplätze für Segelboote. Ak- Winter werden erste Versuche unter-
Oberhand über das Areal hat, werden tuell, so Ingo Jung, sind auf dem Bin- nommen, das edle Gestein ans Tages-
wir diesbezüglich allein gelassen“, be- nensee etwa 150 Boote unterwegs. licht zu holen. SVEN GÜCKEL
dauert Jung. Umso agiler und energi- „Wir möchten diese Zahl auf 350 er-
scher gehen er und seine gerade ein-
mal neun Mitarbeiter zu Werke. Sie
pflegen die Anlagen und machen sie so
für immer mehr Besucher interessant.
Zudem sprudelt Ingo Jung über vor
neuen Ideen, die es umzusetzen gilt. So
wurden im Zusammenhang mit der
Hochwasserschadensbeseitigung zwei
neue Anlagen installiert, auch der Bau
der Marina Seebrücke Bitterfeld mit
Stellplätzen für 80 Boote soll bis Früh-
jahr 2017 fertig sein. Im Vorjahr ent-
stand außerdem eine Wakeboardan-
lage. Kostenpunkt 700.000 Euro. Geld,
das Jung gut angelegt sieht. „Unser
großes Ziel ist es, der Region wieder
den Namen und Stellenwert zu geben,
den sie verdient hat“, fügt er an. Ba-
sierend auf einem Marketingkonzept,
das die Tourismus Goitzsche GmbH Sandstrand mit Blick auf den Pegelturm, Wahrzeichen der GoitzscheMITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Titelthema
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Gartenträume locken Gäste
Ob denkmalgerecht restaurierter Klos-
tergarten, barocke Parkanlage oder ein
Reich aus 8300 Rosensorten – das
Netzwerk Gartenträume vereint 43 his-
torische Parks auf einer speziellen Gar-
tenroute durch Sachsen-Anhalt. Ziel ist
es, die zum Teil in Vergessenheit gera-
tenen Kleinode der Gartenkunst wie-
derzubeleben. Und natürlich will man
mit dem Tourismusprojekt Menschen
von überall her in das vielfältige Bun-
desland locken.
Sich nicht satt sehen können an Farben
und Blüten, die Natur zu verschiedenen
Jahreszeiten erleben, Muße und Schön-
heit finden – dafür sind Parks und Gär-
ten der ideale Ort. Mehr als tausend An-
lagen stehen in Sachsen-Anhalt unter Schlossgarten Merseburg
Denkmalschutz, darunter viele histori-
sche aus der Zeit des Barock bis zur 400 Jahre Gartenkunst ganze Vielfalt - vom Kloster- und Kräu-
„Aufklärung“ um 1800. Die erfolgreiche tergarten über Landschafts- und Stadt-
Bundesgartenschau 1999 in Magdeburg So entstand zwischen dem altmärki- parks bis zu Guts- und Schlossparks. Sie
und die Verleihung des UNESCO-Welt- schen Osterburg im Norden und der sollten zudem auf alle Regionen Sach-
erbetitels im Jahr 2000 an das Garten- Stadt Zeitz im Süden ein Netzwerk aus sen-Anhalts verteilt sein und die Aus-
reich Dessau-Wörlitz lösten die Landes- 43 historischen Parks, die nach be- sicht auf erfolgreiche Wiederherstel-
initiative „Gartenträume“ aus. Ziel dieses stimmten Kriterien ausgewählt wurden. lung bieten. Und man wollte bekannte
deutschlandweit ersten Projekts war es Zum einen sollten sie die Epochen vom und weniger bekannte Parks und Gärten
von Anfang an, Gärten aus dem Dorn- Frühbarock bis heute widerspiegeln – zeigen.
röschenschlaf zu wecken. 400 Jahre Gartenkunst –, außerdem die
Investition in Träume
Broschüre „Tagen (und mehr) im Grünen“ „Gartenträume“ ist zum europäischen
Modellprojekt für erfolgreiche Zusam-
Für Firmenausflüge, Tagungen und menarbeit von Gartendenkmalpflege
Projekte zur Mitarbeitermotivation und Tourismus geworden. Rund 60 Mil-
bieten die Gartenträume-Parks in lionen Euro wurden bisher für Denk- Kontakt
Sachsen-Anhalt reichlich Auswahl. malpflege und in die touristische Infra- Gartenträume -
Bei der Vorbereitung hilft der Gar- struktur investiert. Gartenbaufirmen, Historische Parks in
tenträume Sachsen-Anhalt e. V. mit Beherbergungsstätten, Museen, Sou- Sachsen-Anhalt e. V.
einem kostenfreien Informationspa- venirshops und gastronomische Ein- Tessenowstraße 3
39114 Magdeburg
ket. Die Broschüre „Tagen (und richtungen profitieren davon ebenso Tel. 0391 5934252
mehr) im Grünen“ etwa bietet einen wie die etwa zwei Millionen Gäste, die www.gartentraeume-
kompakten Überblick zu besonderen jährlich die „Gartenträume“-Parks be- sachsen-anhalt.info
Tagungsmöglichkeiten in den Gar- suchen. Zahlreiche engagierte Akteure
tenträume-Parks und informiert über vor Ort – darunter hunderte Ehrenamt-
buchbare Angebote für Unterneh- liche in etwa 30 Vereinen, die in den
men und Gruppen. Anlagen aktiv sind – führen in jedem
Das Informationspaket kann beim Jahr über 600 Veranstaltungen von Aus-
Gartenträume e. V. unter Telefon 0391 5934-252 oder per E-Mail an stellungen über Konzerte bis zu unter-
info@gartentraeume-sachsen-anhalt.info bestellt werden. schiedlichsten Festen in den Parks
durch. Seit 2003 koordiniert der Gar-
tenträume e. V. das Netzwerk.Das Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Grund für Wiederkehr traktivität, meinen 84 Prozent der be- oder Verkehrsanbindung gehören. Zu-
fragten Unternehmer, wie eine Studie nehmend werden Parks und Gärten als
Bei der Permanenten Gästebefragung des Gartenträume e. V. von 2015 belegt. Orte für Tagungen sowie Team- und
im Jahr 2012 antworteten 70 Prozent Für die Ansiedlung eines Unternehmens Weiterbildungsmaßnahmen gebucht.
der Befragten, dass sie wegen der Parks hätten sie annähernd die gleiche Be- Wie beeinflusst eine schöne Umgebung
und Gärten wiederholt nach Sachsen- deutung wie sogenannte harte Fakto- die Kreativität? Vielleicht ein Thema für
Anhalt kommen würden (Rang 3 von ren, zu denen u. a. Breitbandversorgung eine neue Studie. MARLENE KÖHLER
16). Auch bei einer Erhebung durch das
Institut für Management und Touris-
mus im Jahr 2013 landete „Besuch von
Parks und Gärten“ nach Städten (1) und Gartentraum-Termin
Natur (2) auf Platz 3 von insgesamt 15 2017 jährt sich zum 200. Mal der Todestag von Leopold III. Friedrich von An-
Gründen, Sachsen-Anhalt zu besuchen halt-Dessau, dem Erschaffer des Gartenreichs Dessau-Wörlitz. Zahlreiche Gär-
und erreichte damit eine Top-Platzie- ten im Land sind im Geiste der Aufklärung entstanden. Mit einer Festwoche
rung beim Länderranking. Für die Wirt- rund um Todes- und Geburtstag des Fürsten am 9. und 10. August wird das
schaft werden Grünanlagen immer Jubiläum im nächsten Jahr gefeiert. Auch das Netzwerk Gartenträume rückt
mehr zu relevanten „weichen“ Stand- die Epoche der Aufklärung in den Fokus.
ortfaktoren. Ein Ort mit Park oder Gar-
ten biete hohe Lebensqualität und At-
Reformationsjubiläum in den Franckeschen Stiftungen
Seit Mai 2015 tourt eine besondere schen Reformation und Aufklärung wer- Am 4. Mai 2017 folgt eine ungewöhn-
Straßenbahn durch Halle. Sie lenkt den den ließen. Diesen bis in die Gegenwart liche Ausstellung, die die Aktualität der
Kontakt Blick auf wichtige gesellschaftliche Im- aktuellen Themen widmen die Francke- Reformation vor allem für ein jugendli-
Franckesche Stiftungen pulse der Reformation, die August Her- schen Stiftungen zu Halle ihr Jahres- ches Publikum erschließen möchte. „Du
zu Halle mann Francke, Begründer der Francke- programm anlässlich des Reformations- bist gut, wie du bist“ titelt die multi-
Franckeplatz 1, Haus 37
06110 Halle (Saale)
schen Stiftungen, aufgenommen und in jubiläums 2017. mediale Schau, die nach der Relevanz
Tel. 0345 2127400 die Tat umgesetzt hat. Mit „Bildung für reformatorischer Fragestellungen und
www.francke-halle.de alle“, „Jedem eine Bibel“, „Für Selbstbe- Schon ab 31. Oktober 2016 präsentiert Impulse für die Gegenwart und Zukunft
stimmung“ und „Soziale Teilhabe“ sind eine Sonderausstellung im Historischen fragt. Mit der Gründung des Halleschen
Themenfelder benannt, die Franckes Waisenhaus zwei einzigartige „Wis- Waisenhauses als Bildungsanstalt für
weitreichende Reformen mit dem Hal- sensspeicher der Reformation“: die im Kinder aller Stände wurden zentrale
leschen Pietismus zur wichtigsten ge- Jahr 1552 begründete Marienbibliothek Forderungen der Reformation wie die
sellschaftlichen Reformbewegung zwi- an der Marktkirche Halle, die als älteste gesellschaftliche Teilhabe aller oder die
und zugleich eine der größten evange- Bildungsgerechtigkeit im ersten Drittel
lischen Kirchenbibliotheken Deutsch- des 18. Jahrhunderts wieder zu zu-
lands gilt, sowie die in der Nachfolge kunftsgestaltenden Themen, die bis
des reformatorischen Bildungsideals um heute nichts an ihrer Aktualität verloren
1700 begründete Waisenhausbibliothek haben. Und in der Tat haben die Refor-
von August Hermann Francke, die unter matoren am Beginn der Neuzeit Fragen
anderem auch bedeutende Zeugnisse zum Individuum, zur Gemeinschaft oder
der Verbreitung des Luthertums in alle zum Handeln in der Welt aufgeworfen,
Welt bewahrt. Den Besucher erwartet die wir uns heute noch genauso stellen.
ein anschauliches Panorama von den Damit wird die Ausstellung getreu der
ersten reformatorischen Drucken über pädagogischen Tradition der Francke-
die pietistische Rezeption reformatori- schen Stiftungen Brücken bauen zwi-
scher Schriften und fremdsprachige Bi- schen einem jungen Publikum und ei-
beln im Dienst der Missionsarbeit bis nem Ereignis, das vor 500 Jahren die
hin zur Bibliothek als Hort von Erinne- Welt veränderte.
rungsobjekten wie Luthers Trinkbecher ANDREA KLAPPERSTÜCK
Lutherbibel in der Historischen Bibliothek der Franckeschen Stiftungen oder Melanchthons Schuh.MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Titelthema
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Reisetipps der Tourismusverbände für Spätsommer und Herbst
Natur und Entspannung in der Altmark Vormerken:
• Steinfeld (bei Stendal): letzter Samstag im September (25.09.2016)
22. Steinfelder Bauernmarkt – www.stadt-bismark.de
Zugvögel, die auf ihrer Reise in den auf eigene Faust – näher an der Natur
Süden einen Zwischenstopp einlegen, geht es nicht. Nach einer solchen Ex- • ArtHotel Kiebitzberg Havelberg: 01.10.2016 bis 20.12.2016
„Herbstfeuer“ - www.arthotel-kiebitzberg.de
bevölkern im Herbst zu Tausenden die kursion bieten die Gastgeber der Region
• Sport- und Wellnesshotel „Haus am See“ in Arendsee: Kochschule
Altmark. Sie zu beobachten ist ein das passende Entspannungs- und Well-
mit Christian Döpelheuer – www.wellnessfarm-arendsee.de
unvergessliches Erlebnis. Das Biosphä- nessprogramm. „Herbstfeuer“ nennt sich
renreservat Mittelelbe, der Naturpark beispielsweise das Angebot des ArtHotel
Drömling und der Arendsee bieten den Kiebitzberg in Havelberg, das unter an- ausgiebig entspannen. Ihr eigenes Vier-
Tieren ideale Bedingungen. In den zahl- derem die Übernachtung im Superior- Gänge-Gourmet-Menü kreieren die Be-
reichen Wäldern tummeln sich Rehe, Doppelzimmer mit Frühstück sowie ein sucher des Sport- und Wellnesshotel Kontakt
Hirsche, Wildschweine und viele andere. mehrgängiges Abendmenü beinhaltet. „Haus am See“ in Arendsee bei einer Tourismusverband
Ob bei einer geführten Wanderung oder Die Gäste können auch im Saunabereich Kochschule mit Christian Döpelheuer. Altmark e. V.
Marktstrasse 13
39590 Tangermünde
Tel. 039322 3460
info@
altmarktourismus.de
www.altmarktourismus.de
Wellnesssuite im ArtHotel Kiebitzberg Havelberg
Kontakt
Magdeburger
Immer eine Reise wert: das 1050 Jahre junge Haldensleben Tourismusverband
Elbe-Börde-Heide e.V.
Unser Reisetipp für die Region Magde- geschichte ein. Vieles erschließt sich am Hundisburg mit seinem Barockgarten Domplatz 1b
burg, Elbe-Börde-Heide führt in diesem besten bei einer Erlebnisführung oder und angrenzendem Landschaftspark Alt- 39104 Magdeburg
Jahr in den Bördekreis. Die Kreisstadt ganz individuell mit der Audio-Guide- haldensleben, einem wichtigen Bestand- Tel. 0391 738790
mihlan@elbe-boerde-
Haldensleben feiert 2016 ihren 1050. Tour „Stadt(Ver)Führung“. Diese gibt es teil des landesweiten Netzwerkes „Gar-
heide.de
Stadtgeburtstag – und bietet viele Se- kostenlos sowohl für Erwachsene als tenträume“. Das im Schloss ansässige www.elbe-boerde-
henswürdigkeiten, die sich gerade auch auch für Kinder. Die Touristinformation Haus des Waldes beinhaltet eine se- heide.de
im Herbst zu entdecken lohnen. Die fast im WOBAU-Bahnhofcenter bietet darü- henswerte Walderlebnisausstellung. www.haldensleben.de
vollständig erhaltene Stadtmauer um- ber hinaus für eigene Erkundungen ein
fasst auf 1,6 Kilometern den liebevoll Elektro-Mobil der Stadtwerke und E-Bi-
sanierten historischen Stadtkern. Hier kes zum Verleih an. Haldensleben verfügt
findet sich z. B. das Wahrzeichen von über ein gut ausgebautes Radwegenetz.
Haldensleben, das Standbild des einzigen Der überregionale Aller-Elbe-Radweg
„Reitenden Rolands“ vor dem klassizisti- durchkreuzt Stadt- und Ortsteile, ebenso
schen Rathaus auf dem Markt. Das Mu- der Ohre-Beber-Radwanderweg. Viele
seum lädt zu einem Besuch der neu Abstecher in die Natur- und Kulturge-
gestalteten Dauerausstellung zur Stadt- schichte bieten sich an, so zum Schloss
Veranstaltungstipps:
• 7. Internationales Clavierfestival vom 9.–11. September 2016 auf Schloss Hundisburg
• „Obsttage auf Schloss Hundisburg“, erstes Oktoberwochenende
• „Tag der Süßen Tour“ am 15. Oktober 2016
Schloss HundisburgDas Titelthema ⁄⁄ MITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016
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Wandern und Bahnfahren mit der Familie im Harz
Bei einem Urlaub oder Ausflug in den Harz steht bei vielen Familien eine Fahrt mit
den Harzer Schmalspurbahnen ebenso auf dem Programm wie eine gemeinsame
Wandertour. Ein beliebtes Ziel ist der Löwenzahn-Entdeckerpfad in Drei-Annen-
Hohne. Der Rundgang führt an verschiedenen Erlebnisstationen vorbei, die kleine
Aufgaben bereithalten und zum Mitmachen auffordern. Besondere Sinnesein-
drücke erwarten die Besucher auf dem Barfußpfad und an der Hör-Eule, bei der
man den Geräuschen des Waldes lauschen kann. Nach der Tour lädt das Café am
Natur-Erlebniszentrum HohneHof die Wanderer zu einer Stärkung ein.
Kontakt Besonderer Tipp: Als Höhepunkt des Festjahres „25 Jahre Volldampf in Freiheit“
Harzer Tourismus- veranstalten die Harzer Schmalspurbahnen am 17. September 2016 ein Bahn-
verband e. V.
Familienausflug mit den Harzer hofsfest in Wernigerode mit ganztägig buntem Programm für die ganze Familie.
Marktstraße 45
Schmalspurbahnen
38640 Goslar
Tel. 05321 34040
info@harzinfo.de
www.harzinfo.de
Das Naturphänomen der Karstlandschaft Südharz entdecken
Das Biosphärenreservat Karstlandschaft ehemalige Meeresboden ist geblieben –
Südharz ist ein Geheimtipp für stille Ge- mächtige Salzablagerungen des Zech-
nießer: unendliche Teppiche von weißen steins, die zu Gips verwittern. Trockene
Buschwindröschen, der intensive Duft Bachläufe, Höhlen, Erdfälle und merk-
der Bärlauchwälder, rosa blühende Obst- würdige Senken verleihen der Landschaft
bäume, sattblaue Kornblumen und ihre ganz eigene Charakteristik. Eine der
leuchtend roter Klatschmohn soweit das wohl ungewöhnlichsten Erscheinungen
Auge blickt. Zwischen der historischen der Südharzer Gipskarstlandschaft ist der
Europastadt Stolberg im Westen und der Bauerngraben. Ein Rundwanderweg um
Rosenstadt Sangerhausen im Osten er- den See zeigt die selten gewordene Flora
streckt sich dieses besondere Harzer der Karstlandschaft. Unzählige Erdfälle
Kleinod. Vor über 250 Millionen Jahren und tiefe Spalten befinden sich am We-
Bei einem Rundwanderweg um den Bauerngraben kann man die eindrucksvolle war hier einmal tropischer Meeresgrund. gesrand und bieten eindrucksvolle Aus-
Natur der Südharzer Gipskarstlandschaft entdecken. Das Meer ist verschwunden, aber der blicke.
Das Goldene Tal der Könige und Kaiser
Das Unstruttal gilt auch als das Goldene biert und erworben werden. Beide Se- Kloster Memleben, bieten sich für einen
Tal der Könige und Kaiser. Das Besu- henswürdigkeiten, Arche Nebra und Tagesausflug an.
cherzentrum Arche Nebra, Fundort der
Kontakt Himmelsscheibe von Nebra, nimmt die
Saale-Unstrut- Gäste mit auf eine spannende Reise in
Tourismus e. V. die Zeit vor 3600 Jahren. Das Benedik-
Lindenring 34 tinerkloster Memleben, Sterbeort König
06618 Naumburg/Saale Heinrichs und Kaiser Ottos I. im 10.
Tel. 03445 233790
Jahrhundert, bietet seinen Besuchern
info@saale-unstrut-
tourismus.de zwei Kirchenruinen, eine romanische
www.saale-unstrut- Krypta im Originalzustand, einen ro-
tourismus.de mantischen Klostergarten sowie ver-
schiedene Ausstellungsbereiche zum
Klosterleben. Im Klosterladen können
klösterliche und regionale Produkte pro- Das Besucherzentrum Arche Nebra: Fundort der Himmelsscheibe von NebraMITTELDEUTSCHE WIRTSCHAFT 7⁄8 2016 ⁄⁄ Das Titelthema
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Panoramaprojekt LUTHER 1517
Zurück in die erste Hälfte des 16. Jahr- einem 360°-Panorama des Künstlers Öffnungszeiten: ab Herbst 2016
hundert nach Wittenberg, als der Mönch Yadegar Asisi erschließt sich die Viel- Preise p. P.: Erwachsene 11 Euro, Ermäßigt 9 Euro, Kinder 4 Euro,
und Gelehrte Martin Luther seine 95 schichtigkeit der Wittenberger Ereig- Kontakt: Telefon 03491 6434700, www.wittenberg360.de
Thesen zur Reform der (katholischen) nisse. Besucher erhalten einen außer-
Kirche veröffentlichte und damit eine gewöhnlichen Einblick in das Leben der
dramatische Bewegung in Gang setzte, einfachen Stadtbevölkerung, der Ge- formation. Sie erleben das Panorama in Kontakt
die die Geschichte und die Religionen der lehrten und der Oberen sowie Ursachen, einem Tag-Nacht-Rhythmus, eingebettet WelterbeRegion Anhalt-
Welt bis heute nachhaltig prägt. In Hintergründe und Auswirkungen der Re- in eine eigens komponierte Begleitmusik. Dessau-Wittenberg e. V.
Neustraße 13
06886 Lutherstadt
Wittenberg
Tel. 03491 402610
info@anhalt-dessau-
Die Welt der Musik in Köthen wittenberg.de
Vom 14. bis 23. Oktober 2016 heißt es ihren Darbietungen – von Leiterakro- kopfüber am Trapez gespielten Quer-
im Johann-Sebastian-Bach-Saal des batik mit Violinenspiel bis hin zur flöte.
Veranstaltungszentrums Schloss Kö-
then „Bühne frei!“ für das Varieté-
spektakel „La Cour“. Zum 5. Jubiläum
wartet es mit einem komplett neuen,
exklusiven Stück und einem eigens da- Kontakt
für zusammengestellten Ensemble von Köthen-Information
internationalen Spitzenartisten auf. Schlossplatz 5
Das Musikfestival eignet sich für die 06366 Köthen (Anhalt)
ganze Familie ebenso wie für Reise- Tel. 03496 70099260
koethen-information@
gruppen oder den geselligen Abend bachstadt-koethen.de
mit der Firmenbelegschaft. „Le monde www.bachstadt-
de la musique“ – die Welt der Musik, koethen.de
so lautet der Titel, der erahnen lässt,
worum es sich im Stück drehen wird.
Musik – Leidenschaft und Lebenselixier
für einen großen Teil der Menschheit.
Die aus der ganzen Welt kommenden
Artisten begeistern das Publikum mit Das Varietéspektakel „La Cour“ zieht Groß und Klein in seinen Bann.
Frau Wiesner weiß, wohin
Es gibt so viele schöne Reiseziele in Therme. Wunderschön ist auch das Er- Kontakt
Sachsen-Anhalt – einen Favoriten habe lebnisdorf Elbe-Parey: Übernachten im IHK Halle-Dessau
ich nicht. Deshalb gebe ich einfach je- schwimmenden Seehotel, mit dem Boot Geschäftsfeld
Starthilfe und Unter-
weils ein Beispiel aus den Regionen. vom Mühlensee aus in die Umgebung,
nehmensförderung
Am liebsten bin ich da, wo es individu- Kloster Jerichow und Tangermünde ei- Daniela Wiesner
eller zugeht. Eine tolle Übernachtungs- nen Besuch abstatten. Ein weiterer Tipp Tel. 0345 2126-285
möglichkeit ist das neu eröffnete Pie- ist das Herrenkrugparkhotel mit dem dwiesner@halle.ihk.de
monteser Bauernhaus mitten im dazugehörigen Park und dem Besuch
Wörlitzer Park: Wohnen im Park, Service der Baudenkmäler an der Straße der
des Ringhotels Stein genießen und mit Romanik, wie dem Dom Magdeburg.
dem Rad ins Biosphärenreservat Mit- Und nicht zuletzt die Konzerte auf der
telelbe. Oder das Schloss Stecklenberg Neuenburg in Freyburg und das Saale-
im Harz: ein kleines und familiäres Ho- Unstrut-Tal, das man wunderbar mit Daniela Wiesner arbeitet seit 25 Jahren in der IHK
Halle-Dessau und ist dort zuständige Referentin
tel, Wandermöglichkeiten in alle Rich- dem Kanu oder Rad erkunden kann. für Tourismus und Gastgewerbe im Geschäftsfeld
tungen und Saunieren in der Bodetal- Starthilfe und Unternehmensförderung.Sie können auch lesen