Kreativwirtschaft FOKUSTHEMA - 36_ Neue Pflicht zur Eintragung Transparenzregister

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Kreativwirtschaft FOKUSTHEMA - 36_ Neue Pflicht zur Eintragung Transparenzregister
12.21|01.22

Unternehmermagazin für die Region FrankfurtRheinMain A 4836 | Jahrgang 144|145

 FOKUS THEMA

 Kreativwirtschaft

36_ Neue Pflicht 40_ Das Parkhaus 54_ Kurzarbeit
zur Eintragung der Zukunft sinnvoll genutzt
Transparenzregister Modellregion Frankfurt E-Learning

 www.frankfurt-main.ihk.de
Kreativwirtschaft FOKUSTHEMA - 36_ Neue Pflicht zur Eintragung Transparenzregister
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Kreativwirtschaft FOKUSTHEMA - 36_ Neue Pflicht zur Eintragung Transparenzregister
VO RWO R T 3

 Liebe Leserinnen, liebe Leser!

 Womit beschäftigen Sie sich während der Pandemie? Im
 Home­office setzen sich die meisten von uns mit verschieden-
 artiger Software für Onlinemeetings oder Online-Kollabora-
 tionstools auseinander. In der Freizeit lesen wir Bücher, Zei-
 tungen und Zeitschriften, schauen Fernsehen und Filme, hö-
 ren Musik oder tauchen in Games ein. All das ist Kreativwirt-
 schaft.

 Es wird uns bewusst, was uns fehlt – wenn keine Konzerte

„
 mehr stattfinden können, keine Museums- oder Kinobesuche
 mehr möglich sind, die Buchmesse in 2020 vor Ort abgesagt
 werden musste. Aufatmen und Aufbruchstimmung ist in je-
 dem persönlichen Gespräch zu hören, wenn eine Veranstal-
 tung doch stattfinden kann.

Die Kreativwirtschaft ist die
Hefe der Wirtschaft“
 Die Pandemie zeigt uns, wie wichtig die Kreativwirtschaft für
 uns als Gesellschaft und damit auch für unsere Wirtschaft ist.
 Sie ist ein Vehikel, um zusammenzukommen, sich auszutau-
 schen und gemeinsam Neues zu entwickeln. Zudem ist die
 Wertschöpfung, die sie zum Beispiel über IT, Software, Wer-
 bung und Design generiert, immens. In allen Branchen wird
 sie gebraucht und eingesetzt. Die Kreativwirtschaft ist die
 Hefe der Wirtschaft – sie bringt alles zum Wachsen. Um die-
 sen Effekt für alle Wirtschaftszweige in unserer Region zu
 nutzen und weiter zu stärken, ist ein House of Creativity and
 Innovation in Frankfurt essenziell.

 Wir wünschen Ihnen erholsame Feiertage, einen gesunden
 und erfolgreichen Start ins neue Jahr und dass wir uns bald
 persönlich wiedersehen.

 Melanie Nolte
 Vizepräsidentin, IHK Frankfurt

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 32 36 34

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 FO KUS T HEM A

 Kreativ-
 wirtschaft
 Gamedesigner, Werber, Filme-
 macher, Illustratoren oder Journa-
 listen: Sie alle arbeiten kreativ, oft
 als Selbstständige. Was eint, was
 unterscheidet diese Menschen
 und Macher? Das Fokusthema
 gibt Einblicke in eine ebenso span-
 nende wie umsatzstarke Branche.

 40 46 60

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 3_ Vorwort

 INHALT 12.21|01.22
 6_ Kurzmeldungen

 Fokusthema Kreativwirtschaft
10_ Frankfurt: Mehr Raum für Kreativität
20_ Masterplan: Reallabor der New Economy
24_ House of Creativity and Innovation: Ein Frankfurter
 ­Leuchtturmprojekt
26_ Kompreno: „Ich will Werte schaffen“
28_ Gamesbranche: Langsamer Imagewandel

 Unternehmensreport
32_ Bikuh: Das Fahrrad als Werbeträger
34_ Jolly Designs: Spielsachen mit Sinn

 Unternehmenspraxis
36_ Transparenzregister: Neue Pflicht zur Eintragung
38_ Öffentliche Aufträge: Vergabe unter dem Radar

 Metropolregion FrankfurtRheinMain
40_ Modellregion Frankfurt: Das Parkhaus der Zukunft
44_ Rechenzentren: Abwärme intelligent nutzen
46_ Gewerbemarktbericht: Spürbare Belebung

 Aus- und Weiterbildung
54_ E-Learning: Kurzarbeit sinnvoll genutzt

 Recht und Steuern
58_ Neue Pflichten: Änderungen im Kaufrecht
60_ Jahreswechsel: Verjährung von Forderungen droht
62_ Jahresabschluss: Offenlegungspflichten beachten

74_ Zurückgeblättert | Mein Lieblingsort

Hinweis: In der IHK Frankfurt werden die coronabedingten ­Kontaktbeschränkungen
sowie die Abstands- und Hygieneregeln beachtet, auch bei Fotoshootings. ­Dennoch
kann es sein, dass Sie in dieser Ausgabe vereinzelt Fotos sehen, die vor ­Inkrafttreten
der coronabedingten Abstandsregelungen gemacht wurden. Gleiches gilt für die ver-
wendeten Fotos aus Bilddatenbanken. Hierfür bitten wir um Verständnis.

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 IHK-S ERV I CE S TA ND O R T P O L I T IK

 Öffnungszeiten Open Data Hessen
 am Jahresende Um die wirtschaftliche Entwicklung und staatliche Transparenz zu fördern,
 stellt die hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinforma-
 Die IHK tion ab dem 1. Februar Geodaten zur freien und kostenlosen Nutzung über
Foto: Getty Images / Glasshouse Images

 Frankfurt, das Internet zur Verfügung. Diese können entweder am Bildschirm einge-
 Börsen- sehen, heruntergeladen oder als Dienst in eine App eingebunden werden.
 platz 4, das
 IHK-Ser-
 vice-Center,
 Schillerstra- FR A NK FUR T
 ße 11, Frank-
 furt, und die IHK-Jahresempfang 2022
 Geschäfts-
 stelle in Bad Zum Jahresempfang der IHK Frankfurt am Dienstag, 18. Januar, 19 Uhr (Ein-
 Homburg lass ab 18 Uhr), laden wir Sie, die IHK-Mitgliedsunternehmen, herzlich ein.
 haben zwischen Weihnachten und Neu- Nach heutigem Planungsstand werden nur Gäste zugelassen, die zu dem
 jahr vom 27. bis 30. Dezember von 8.30 Zeitpunkt der Veranstaltung nachweislich genesen beziehungsweise vollstän-
 bis 17 Uhr geöffnet. Die IHK Frankfurt dig geimpft sind (2G-Regel). Dieser Nachweis wird vor dem Einlass kontrol-
 wünscht Ihnen ein gesegnetes Weih- liert. Das weitere Corona-Pandemiegeschehen sowie die am Veranstaltungs-
 nachtsfest und ein gesundes, erfolgrei- tag geltenden Gesetze oder Verordnungen konnten zum Zeitpunkt des Maga-
 ches Jahr 2022. zindrucks nicht vorhergesehen werden. Bitte informieren Sie sich zwei Tage
 vor dem IHK-Jahresempfang unter www.frankfurt-main.ihk.de/jahres-
 empfang über die dann geltenden Regeln. Anmeldung online unter https://
 t1p.de/je2022, Anmeldecode WirtschaftsForum

 INDUSTRIE | GEWERBE | STAHL
 KULT UR
 PLANUNG – PRODUKTION – MONTAGE

 Paula Modersohn-Becker in der Schirn
 Die Schirn widmet sich mit einer umfas-

 Foto: Museum Ostwall im Dortmunder U, Dortmund. Foto: Jürgen Spiler
 senden Retrospektive dem Gesamtwerk
 Paula Modersohn-Beckers (1876–1907)
 und zeigt, wie entschieden sie sich über
 gesellschaftliche und künstlerische Kon-
 ventionen ihrer Zeit hinwegsetzte und
 zentrale Tendenzen der Moderne vorweg-
 nahm. Keine andere deutsche Künstlerin
 der Klassischen Moderne hat in der öf-
 fentlichen Wahrnehmung einen solch le-
 gendären Status erreicht. In ihrem kurzen
 Leben schuf sie ein umfassendes und fa-
 cettenreiches Œuvre, das über 100 Jahre
 zur Projektionsfläche wurde und bis heute
 fasziniert. Die Schirn versammelt in Frank-
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 furt 116 ihrer Gemälde und Zeichnun-
 94486 Osterhofen
 Tel. 09932 37-0 gen aus allen Schaffensphasen, darunter
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 Hauptwerke, die heute als Ikonen der Paula Modersohn-Becker: Mutter mit Kind auf dem
 Kunstgeschichte gelten. www.schirn.de Arm (1906).

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 M A IN-TAUNUS UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G

 Mit FRM4 von Bad Soden Pitch-Arena: Türöffner für
 nach Eschborn Gründungskredite
 In einer Onlineumfra- Die Idee der IHK-
Foto: Getty Images / Arne Dedert

 Foto: Getty Images / tommy
 ge können sich Bürger Pitch-Arena: Eine
 im Main-Taunus-Kreis Expertenjury aus
 an den Ideen zu einem Beratern im Fir-
 Radschnellweg von Bad menkundenge-
 Soden über Schwal- schäft von Banken
 bach und Sulzbach und Sparkassen
 nach Eschborn beteili- bietet Start-ups,
 gen. Wie Kreisbeigeord- Gründern, Jung-
 neter Johannes Baron unternehmern
 mitteilt, hat der Regio- und Unterneh-
 nalverband Frankfurt­ mensnachfolgern
 Hessen plant, das Radschnellwege-Netz RheinMain dazu eigens aus dem IHK-Bezirk Frankfurt einen beschleunigten Finan-
 weiter auszubauen.
 einen Link eingerich- zierungszugang zu Krediten mit Topkonditionen. Die Pilotver-
 tet. Die Ergebnisse der Umfrage sollen wichtige Impulse lie- anstaltung der Pitch-Arena fand Ende November statt. Das
 fern, die in eine Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg neue Format soll künftig mehrmals jährlich stattfinden. Die
 „FrankfurtRheinMain4“ einfließen. www.region-frankfurt. Folgetermine und weitere Infos finden Sie unter www.pitch-
 de/rsw arena.de.

 Die höchste Auszeichnung
 wurde 6 Mal vergeben

 Nutzen Sie auch
 unsere Online-
 .
 Immobilienbewertung

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8 KUR ZMEL D UN GEN

 H O CH TAUNUS / M A IN-TAUNUS
 IMPR E S S UM 
 Mitteilung der Industrie- und Handelskammer
 Dehoga-Aktion: verwurzelt im Taunus
 Frankfurt am Main
 Am Rosskopf, oberhalb der

 Foto: Dehoga Hessen
 Unternehmermagazin für die Region Saalburg, pflanzten knapp 80
 FrankfurtRheinMain Auszubildende des Gastge-
 Herausgeber werbes sowie Vertreter aus
 Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
 Börsenplatz 4
 Politik, IHK und Forstwirt-
 60313 Frankfurt am Main schaft 20 junge Speierling-
 Telefon 0 69 / 21 97- 0
 Fax 0 69 / 21 97-14 24 Bäume. Die „Verwurzelt-im-
 Internet www.frankfurt-main.ihk.de Taunus-Aktion“ ist eine re-
 Verantwortlich für den Inhalt gionale Antwort auf die UN-
 Reinhard Fröhlich, Geschäftsführer,
 Unternehmens­kommunikation, Klimakonferenz, die parallel
 IHK Frankfurt stattfand. Denn hier stand
 Chefredakteurin ein Thema ganz oben auf der
 Petra Menke
 Telefon 0 69 / 21 97-12 03 Agenda: die Verhinderung der globalen Entwaldung bis 2030. Die diesjährigen Bäume
 E-Mail wirtschaftsforum@frankfurt-main.ihk.de stehen ebenso symbolisch für die Ausbildungsjahrgänge 2019 bis heute. Diese Bäu-
 Nachdruck, auch auszugsweise, und elektronische me sollen ebenso wie die Auszubildenden wachsen und sich entwickeln. Jeden ersten
 Vervielfältigung von Artikeln und Fotos nur nach
 Rücksprache und mit Quellenangabe. Nachdruck Dienstag im November soll sich der „Verwurzelt-im-Taunus-Tag“ nun wiederholen, um
 von Namensbeiträgen nur mit der Genehmigung einen echten Mehrwert für die Natur und die regional ansässigen Azubis zu schaffen.
 des Verfassers. Belegexemplar erbeten.
 Die mit Namen des Verfassers gekennzeichneten
 Artikel geben die Meinung des Autors, aber nicht
 unbedingt die Meinung der Industrie- und Handels-
 UMWELT
 kammer Frankfurt am Main wieder.
 Titelbild: Getty Images / Klaus Vedfelt
 Verlag
 Frankfurt wird Hauptsitz des ISSB
 Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG
 Sontraer Straße 6
 60386 Frankfurt am Main
 Um eine glaubwürdige und einheitliche Nachhaltigkeitsberichterstattung
 Geschäftsführung Ralf Zarbock zu gewährleisten, sollen durch das International Sustainability Standards
 www.zarbock.de/wifo
 Board (ISSB) weltweit anerkannte Berichtsstandards erarbeitet werden.
 Anzeigenleitung
 Ralf Zarbock Wie nun bekannt wurde, wird der Hauptsitz dieser Institution in Frank-
 Telefon 0 69 / 42 09 03-75 furt sein. Diese Entscheidung stärkt nicht nur den Finanzplatz Frankfurt und trägt
 E-Mail verlag@zarbock.de
 dazu bei, die gesamte Region als weltweiten Sustainability-Hub zu etablieren.
 Grafik
 Druck- und Verlagshaus Zarbock
 Anzeigenpreisliste
 Nr. 123 vom 1. November 2021 INN OVAT I O N
 Druck
 Societätsdruck, Frankfurt
 Forschungszulagen beantragen
 Foto: Getty Images / fotostorm

 Am 11. November hat das Bun-
 desfinanzministerium ein Schrei-
 Das Magazin wird auf umweltfreundlichem
 FSC®-zertifizierten Papier gedruckt. ben zur Gewährung der For-
 schungszulage nach dem Gesetz
 Der Bezug des IHK-Magazins erfolgt im Rahmen
 der grundsätzlichen Beitrags­p flicht als Mitglied der zur steuerlichen Förderung von
 IHK. Das IHK W ­ irt­schaftsForum ist für Mitglieds- Forschung und Entwicklung (For-
 unternehmen der IHK Frankfurt am Main kosten­los.
 Nicht­mitglieder können das U ­ nternehmermagazin schungszulagengesetz) veröf-
 für FrankfurtRheinMain abonnieren. Das Jahres- fentlicht. Darin wird das seit
 abo kostet für Nicht­mitglieder 30 Euro. Das IHK
 ­W irt­schaftsForum ­erscheint sechsmal pro Jahr. 2020 geltende Gesetz in wichti-
 Ausgabedatum gen Bereichen konkretisiert – wie
 29. November 2021 zum Beispiel, ob ein begünstig-
 Vollbeilage tes FuE-Vorhaben vorliegt, was man unter förderfähigen FuE-Vorhaben, Auftrags-
 Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
 Frankfurt forschung und FuE-Vorhaben innerhalb verbundener Unternehmen versteht. www.
 bundesfinanzministerium.de Forschungszulagengesetz

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 R ECH T
 S TA ND O R T P O L I T IK
 Immobilienbewertung:
 ­Neuerungen beachten Zählstellennetz für den
 Radverkehr
 Zum 1. Januar tritt die geänderte Immobilien-
 wertermittlungsverordnung (ImmoWertV) in Die Landesregierung will ab 2022 den Radverkehr flä-
 Kraft. Diese soll alle wichtigen Grundlagen zur chendeckend erfassen. Dafür sollen 270 automatische
 Wertermittlung von Immobilien bundesweit ver- Zählstellen an Straßen und Radwegen rund um die Uhr
 einheitlichen und die Markttransparenz erhöhen. zählen, wie viele Radler sie passieren. Das Land inves-
 tiert dafür rund 3,5 Millionen Euro.

 S TA ND O R T P O L I T IK

 Onlineseminar: Truck-­ UN T ER NEHMEN S FÖ R D ERUN G

 Parking-Lösungen Hessen-Mikroliquidität
Foto: Picture Alliance / dpa / Jens Büttner

 Mit dem Programm Hessen-Mikroliquidität stellt das Land
 seit April 2020 ein ergänzendes Darlehen zu bereits be-
 stehenden Finanzierungsmöglichkeiten in der Coronakrise zur
 Verfügung. Der Verwendungsnachweis ist in elektronischer
 Form und ausschließlich über das Onlineportal einzureichen.
 www.wibank.de Hessen Mikroliquidität

 WAS SIE SICH
 SPAREN
 Noch immer gibt es zu wenige Lkw-Parkplätze für
 den stetig steigenden Straßengüterverkehr. Unter-
 nehmen haben die Möglichkeit, dieses Problem
 anzugehen, indem sie Lkw-Stellplätze auf ihrem

 KÖNNEN …
 Betriebsgelände Dritten gegen Entgelt zur Verfügung stellen.
 Ein neues Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums
 bietet finanzielle Unterstützung bei der Errichtung der da-
 für notwendigen Infrastruktur. In einem HIHK-Onlineseminar
 werden moderne Truck-Parking-Lösungen sowie die Förder-
 möglichkeiten für Unternehmen vorgestellt.

 H O CH TAUNUS / M A IN-TAUNUS

 Dehoga-Kreisverbände 50 Effizienz-Tipps für

 fusionieren
 Produktion und Verwaltung.
 Herunterladen, lesen, sparen:
 www.lea-hessen.de/50-Effizienz-Tipps

 Die Dehoga-Kreisverbände Hochtaunus
 und Main-Taunus fusionieren, um die Tou-
 rismusdestination Taunus künftig mit einem
 erstarkten Dehoga-Kreisverband Taunus
 noch besser bewerben und vermarkten zu können.

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Kreativwirtschaft FOKUSTHEMA - 36_ Neue Pflicht zur Eintragung Transparenzregister
10 FO KUS T HEM A

 Foto: Picture Alliance / DPA / Oliver Berg
 Fokusthema

 Kreativwirtschaft

Messebesucher spielen auf der Gamescom in Köln das Computerspiel „Final Fantasy“.

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K reativwirtschaft 11

 FR A NK FUR T

 Mehr Raum für Kreativität
 Gamedesigner, Werber, Filmemacher, Illustratoren oder Journalisten: Sie alle arbeiten kreativ, oft
 als Selbstständige. Was eint, was unterscheidet diese Menschen? Welche Erwartungen haben sie
 an eine Stadt wie Frankfurt und wie gehen Kreativität und wirtschaftlicher Erfolg zusammen?

Im Jahr 2019 erwirtschafteten die hessischen Kultur- und Kreativunternehmen
einen Rekordumsatz von rund 14,8 Milliarden Euro. Ganze 7,8 Milliarden Euro wur-
den allein in Frankfurt erzielt – einer Stadt, mit der vor allem Banken, der Flugha-
fen und Fachmessen assoziiert werden. Diese Wirtschaftskraft der Branche rückte

„
der ehemalige Wirtschaftsdezernent Markus Frank gern ins Rampenlicht. „Kreativ-
wirtschaft kann als Zukunftsbranche ein wertvoller Wegweiser aus der Krise sein.
In all ihren Facetten zahlt sie wesentlich auf den Erfolg des Wirtschaftsstandortes
ein“, betonte er bei der Vorstellung des Masterplans Kreativwirtschaft. „Von daher
brauchen wir die Kreativen und die Kreativen brauchen unsere Wertschätzung und

 Die Stadt Frankfurt ist für
 die Branche attraktiv“
Unterstützung, damit Stadt, Wirtschaft und Gesellschaft mit Innovationen und neu-
en Formaten – offline wie online – fit für die kommenden Jahrzehnte sind.“

Das Engagement von Frank, der von 2009 bis Mitte 2021 für die Kultur- und Krea-
tivwirtschaft verantwortlich war, hat im positiven Sinne deutliche Spuren hinterlas-
sen: In der Wirtschaftsförderung wurde während seiner Amtszeit das Kompetenz-
zentrum für Kreativwirtschaft aufgebaut und viele spannende Events und Projekte
wurden auf den Weg gebracht. Dazu zählen neben Großereignissen wie dem ADC-
Kreativgipfel, der GWA Effie Gala, der Marken Gala und der Verleihung des Deut-
schen Designer Club-Awards auch viele Veranstaltungen, die der Wertschätzung
der Kreativschaffenden und deren Vernetzung mit anderen Branchen und unterein-
ander dienen.

Ein guter Ort für Kreative

 IHK O NL INE
„Ich denke, Frankfurt ist ein guter Ort für Kreative, und wir fühlen uns hier pudel-
wohl“, schwärmt Rezzan Güvenir, Mitgründerin der PR-Agentur Conjoin Communi-
cation. „Hier sind viele unserer Kunden ansässig, gerade aus der Games- und der Weitere Infos zum Thema Kreativ-
Entertainmentbranche.“ Gemeinsam mit Geschäftspartner Tom Koch hat Güvenir wirtschaft in FrankfurtRheinMain fin-
2005 die Full-Service-Agentur an den Markt gebracht – mit Fokus auf PR, Kommu- den Sie auf der IHK-Homepage unter:
nikation, Marketingkooperationen und Influencermarketing. Ein Kundenbeispiel ist
die Arbeit für das kanadische Filmstudio Entertainment One. Für deren Kinderse- www.frankfurt-main.ihk.de
rien wie Transformers oder Power Rangers setzen die PR-Profis seit vergangenem Kreativwirtschaft

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12 FO KUS T HEM A

 der Engine geliefert werden. „Wir sind
Foto: Goetzke Photographie

 konstant auf der Suche nach neuen Mit-
 arbeitern. Unser Business ist ultraspe-
 zialisiert, deshalb sind wir gezwungen,
 auf der ganzen Welt Leute zu rekrutie-
 ren.“ Auf der englischsprachigen Web-
 site wird Frankfurt deshalb als pulsieren-
 de Metropole mit hoher Lebensqualität
 angepriesen.

 „Die Stadt ist für die Branche attraktiv,
 denn hier haben sich viele Dienstleister
 in unserem Bereich angesiedelt“, erklärt
 Weiss. In der Tat: In Hessen haben sich
 mit Nintendo, Sony Interactive, Konami
 und Bandai Namco einige der größten
 japanischen Videospiel-Konzerne nieder-
 gelassen. Das führt dazu, dass nirgend-
 wo sonst in der Republik so viel Umsatz
 mit Games-Hardware und -Software
 generiert wird. Darüber hinaus hat sich
 Rezzan Güvenir, Geschäftsführerin, Conjoin Communication: „Frankfurt ist ein guter Ort für Kreative.“ Hessen als bedeutender Studiostand-
 ort etabliert, und im Großraum Frankfurt
 sind namhafte Entwickler, Publisher und

 DATEN UND FAKTEN Dienstleister zu Hause.

 Wenig Förderung für die Games-
 • Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft: 259 000 in Deutschland, davon 20 300 in
 branche
 Hessen und 5 300 in Frankfurt
 • Unternehmensstruktur in Frankfurt: 40 Prozent Werbemarkt, 26 Prozent Software-/Games­ Die Software- und Gamesindustrie ist
 industrie, 17 Prozent Design mit rund 4,6 Milliarden Euro Umsatz
 • Umsatz in der Kreativbranche: 174,1 Milliarden Euro in Deutschland, 14,8 Milliarden in Hes- und gut 3 900 Unternehmen in 2019
 sen, 7,8 Milliarden in Frankfurt der wirtschaftlich stärkste Teilmarkt in
 Hessen. Da mutet es merkwürdig an,
 • Erwerbstätige: 1,6 Millionen in Deutschland, 128 300 in Hessen, 41 700 in Frankfurt
 dass die hessische Landesregierung
 vor einem halben Jahr erst die allerers-
 Jahr 360-Grad-Kampagnen mit Influ- de wenn es um den Fachkräftemangel te Gameförderung des Landes gestartet
 encer-, PR- und Marketingkooperatio- geht.“ hat. Mit dem Programm „Hessen Se-
 nen um. Neben Entertainment-Kunden rious Game“ sollten Entwicklerstudios
 wie Sony Pictures und eOne betreut die Fachkräftemangel ist ein Problem unterstützt werden, deren Apps oder
 Agentur unter anderem auch Kunden Spiele zur Bildung, Gesundheitsförde-
 wie Hasbro, Stanley Black & Decker, Vom Fachkräftemangel ist auch Philip rung, Chancengleichheit oder zum per-
 Gamestop oder Fiskars. Weiss mit seiner Firma Metricminds be- sönlichen Zeitmanagement beitragen.
 troffen. Metricminds ist ein Dienstleis- Die Gesamtfördersumme belief sich auf
 So zahlreich die Aktivitäten der Wirt- ter für Animation. Das bedeutet, dass 325 000 Euro, die auf sieben Projekte
 schaftsförderung zugunsten der Kreativ- Weiss und sein Team hauptsächlich für verteilt wurden.
 wirtschaft auch sein mögen, bei Güve- Computer- und Videospiele Figuren ani-
 nir kommen sie kaum an: „Ich nehme mieren. Das Studio liegt im Frankfur- Der Verband Gamearea Hessen fordert
 keine nennenswerten Angebote wahr ter Stadtteil Gallus und ist bekannt für dagegen einen Ausbau der Landesför-
 wie Veranstaltungen oder Kreativnetz- die Erstellung von Zwischensequenzen, derung mit einer Aufstockung von zwei
 werke. Vielleicht wäre ein Austausch Trailern, Motion Capture, Keyframe-Ani­ Millionen Euro jährlich – vor allem auch,
 zwischen Hochschulen und der Kreativ- mationen, Gesichtsanimationen und weil viele andere Bundesländer – allen
 wirtschaft ein wichtiger Aspekt, gera- vollständig fertigen Cinematics, die in voran Nordrhein-Westfalen, Bayern und

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K reativwirtschaft 13

 Berlin – in der finanziellen Unterstützung
Foto: Stefan Krutsch

 der Gamesbranche viel weiter seien.
 Metricminds-Gründer Weiss, der sein
 Unternehmen mit aktuell rund 40 Mit-
 arbeitern seit 20 Jahren erfolgreich am
 Markt positioniert, setzt eher auf Eigen-
 initiative. „Förderung lohnt sich im-
 mer. Allerdings bin ich der Meinung,
 dass Förderung in der Projektfinanzie-
 rung keine zu große Rolle annehmen
 darf.“ Auch Kreative müssten unterneh-
 merisch denken und sich ihre eigenen
 Netzwerke und einen verlässlichen Kun-
 denstamm aufbauen. „Förderung darf
 doch nicht das Zünglein an der Waage
 sein, ob ein kreatives Projekt realisiert
 werden kann oder eben nicht.“

 Viel Geld für die Filmindustrie

 In der Filmindustrie liegt der Fall anders.
 Ohne Filmförderung, also die Unterstüt-
 zung von Filmprojekten durch finanziel-
 le Zuschüsse, Darlehen, Beratung, Öf-
 fentlichkeitsarbeit, Filmpreise und der-
 gleichen, hätten es Filmemacher bei
 der Finanzierung ihrer Projekte ungleich
 Philip Weiss, Geschäftsführer, Metricminds: „Die Stadt ist für die Kreativbranche attraktiv, denn hier haben sich
 viele Dienstleister in unserem Bereich angesiedelt.“ schwerer – reine Auftragsproduktionen

 D R EI FR AGEN A N

 Dr. Dennis Voigt, Rechtsanwalt, Melchers Rechtsanwälte Partnerschafts-
 gesellschaft, Frankfurt, über Datenschutz in der Werbewirtschaft

 Herr Dr. Voigt, fast vier Jahre Fast zwei Jahre Corona: Wie kön- Fast sechs Monate dabei: Welche
 Datenschutz-Grundverordnung: nen eigentlich noch Neukunden Gesetzesänderungen der vergan-
 Welche Auswirkungen hatte sie gefunden werden? genen Monate sind für das Dialog-
 auf das Dialogmarketing? Im B2B-Bereich entfielen im Lock- marketing besonders relevant?
 Betroffene nehmen viele Rechte aus down die üblichen Kontaktpunkte. Vie- Für Telefonwerbung gegenüber Ver-
 der Datenschutz-Grundverordnung le B2B-Kunden griffen auf bestehen- brauchern gelten seit dem 1. Oktober
 wahr. Dialogmarketingmaßnahmen de Netzwerke zurück. Dies war für neue Dokumentationspflichten. Neu
 müssen daher noch stärker unter Ein- die Anbieter segensreich, ist aber auf ist insbesondere, dass Werbende den
 haltung der rechtlichen Grenzen konzi- Dauer nicht ausreichend. Die Wer- Nachweis der Erteilung der Einwilligung
 piert und durchgeführt werden. bewirtschaft sollte daher besonders für fünf Jahre aufbewahren müssen.
 im B2B-Bereich neue Kontaktpunkte
 schaffen, insbesondere digital und ein- Die Fragen stellte Matthias Müller,
 willigungsbasiert. IHK Frankfurt.

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14 FO KUS T HEM A

ausgenommen. „Solange der Hessi- Insgesamt um vier Millionen auf 8,4 Mil- te realisiert das Unternehmen pro Jahr.
sche Rundfunk selber im Haus produ- lionen Euro soll der Projektförderetat Dazu zählen Fernsehfilme, aber auch
ziert, fällt für das Land Hessen ein wich- der HessenFilm und Medien im nächs- Miniserien und Dokumentationen, und
tiger Auftraggeber weg und wir haben ten Jahr wachsen. Zusammen mit den zwar für alle Sendeanstalten, bei ARD
hier im Vergleich zu allen anderen Bun- Mitteln des Hessischen Rundfunks und und ZDF angefangen bis zu Pro7, Sat1
desländern mit Regionalsendern das des ZDF sowie den institutionellen För- und RTL – und wann immer es geht
Nachsehen“, erläutert die Geschäfts- dermitteln sollen der HessenFilm und auch Kino.
führerin der U5 Filmproduktion Katrin Medien rund 11,1 Millionen Euro an
Haase. Gesamtmitteln zur Verfügung stehen. Gute Infrastruktur für Film­
 Demgegenüber steht eine hessische schaffende
 Filmwirtschaft mit rund 1100 Unterneh-
 men, die 2019 ganze 890 Millionen Euro Das Gros der Projekte wird, wenn der
 Umsatz erwirtschaftete. Inhalt passt, in der Region Frankfurt-
 Branchenförderung Rheinmain umgesetzt. Die Infrastruktur
 Die U5 Filmproduktion, die 1997 in biete beste Voraussetzungen und mit
 • Geschäftsstelle Kreativwirtschaft
 Frankfurt von Norbert Walter und Karl- dem Finanzierungsprogramm der Hes-
 beim Land Hessen: www.kreativ
 Eberhard Schäfer gegründet wurde, ist senFilm und Medien – die über die Wirt-
 wirtschaft-hessen.de
 eine Instanz in der Filmbranche. Heute schafts- und Infrastrukturbank Hessen
 • Kompetenzzentrum Kreativwirt- verfügt sie über zwei weitere Standorte (WIBank) abrechnet – seien auch die
 schaft, c/o Wirtschaftsförderung in Babelsberg und Köln. Es gilt als das wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
 Frankfurt: Verdienst von U5, dass Hessen nicht optimiert worden, um selbst außerge-
 https://creativehubfrankfurt.de mehr allein als Hochburg der Dokumen- wöhnliche Filmvorhaben in Angriff neh-
 • Kompetenzzentrum Kultur und Krea- tarfilmszene oder als Zentrum der Post- men zu können, so Haase. „Frankfurt
 tivwirtschaft des Bundes: produktion wahrgenommen wird, son- hat in den vergangenen Jahren als Dreh-
 https://kreativ-bund.de dern auch als Standort für die Herstel- ort erheblich an Bedeutung gewonnen.“
 lung von Spielfilmen und TV-Movies. Von der historischen Altstadt bis zur fu-
 Durchschnittlich zwei bis drei Projek- turistischen Hochhausschlucht bietet
 Netzwerke

 • Cluster der Kreativwirtschaft in

 Foto: U5 Filmproduktion
 Hessen: www.cluk.de

 • Design Thinking – Frankfurt
 Rhein Main: www.meetup.com
 Design-Thinking-Frankfurt

 • Gamearea-Hessen:
 www.gamearea-hessen.de

 • Marketingclub Frankfurt: www.
 marketingclub-frankfurt.de

 • m² MedienMittwoch Stiftung:
 www.medienmittwoch.de

 Frauen in der Kreativwirt-
 schaft

 • Digital Media Women: https://digi
 talmediawomen.de Rhein-
 Main/quartiere/rhein-main

 • Webgrrls Rhein-Main: www.
 webgrrls.de Rhein-Main

 • Women of DDC: https://ddc.de
 women-of-ddc.php
 Katrin Haase, Geschäftsführerin, U5 Filmproduktion: „Frankfurt hat in den vergangenen Jahren als Drehort erheb-
 lich an Bedeutung gewonnen.“

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
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 Preis: 1.380.000 Euro

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 Bedarfsausweis, 28,2 kWh/(m²·a), A+, Fernwärme, Baujahr 2017.

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 Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine
 Prof. Sebastian Oschatz, Partner, Meso Digital Interiors: „Während der Pandemie Email an susanne.roecken@ppsir.de.
 haben wir alle gelernt, was Digitalisierung vermag. Woran wir uns jetzt erinnern ist,
 wie wichtig reale Begegnungen im echten Raum sind.“

 die Stadt eine vielfältige und gefragte Kulisse für Dreharbei-
 ten.
 Sie möchten Ihre Immobilie zeitnah verkaufen
 und u. a. hier bewerben?
 Das Amt für Kommunikation und Stadtmarketing hat mit
 der Beratungsstelle Film eigens eine Servicestelle für Film- Dann rufen Sie einfach Olivier Peters in unserem Frankfurter
 schaffende mit dem Ziel eingerichtet, die Mainmetropole als Büro unter 069 - 23 80 79 30 an oder schreiben Sie uns eine
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 Schauplatz für Film- und Fernsehproduktionen noch attrakti-
 ver zu machen. Sie organisiert unter anderem einen runden
 Tisch mit Filmschaffenden und städtischen Institutionen zum
 Thema Dreharbeiten. Denn gerade bei der Einholung von Wir freuen uns auf Sie!
 Drehgenehmigungen gibt es oft Verzögerungen durch einen
 Bearbeitungsstau. Katrin Haase und Co-Geschäftsführer Oli-
 ver Arnold gehören dieser Runde an: „Ein Austausch wie die-
 ser ist für die Stadt sehr wichtig, und vor allem ist es hier –
 anders als in Berlin, München, Hamburg – machbar, weil die MEHRFACH AUSGEZEICHNETER SERVICE
 Branche überschaubar ist.“

 Die Zukunft der Kommunikation CAPITAL
 FOCUS
 Eine Quelle der Inspiration für alle Stadtbewohner ist das im
 vergangenen Herbst eröffnete Romantik-Museum im Großen DIE WELT
 Hirschgraben. „Wir sind stolz darauf, Teil dieses kulturellen
 Highlights zu sein, indem wir in enger Zusammenarbeit mit
 SOTHEBY'S INTERNATIONAL REALTY
 den Kuratoren und Szenografen strategische und technologi-
 sche Beratung, Design, Programmierung und Umsetzung für
 mehr als 40 Medieninstallationen geleistet haben“, berichtet
 Danziger Straße 50 a Arndtstraße 24 Louisenstraße 84
 65191 Wiesbaden 60325 Frankfurt 61348 Bad Homburg
 0611 - 89 05 92 10 069 - 23 80 79 30 06172 - 94 49 153

 peters-sothebysrealty.com
16 FO KUS T HEM A

 Foto: Marina Akar
 Kongresse und Festivals

 • B3 Biennale des Bewegten Bildes:
 https://b3biennale.de
 • Frankfurt Fashion Week:
 https://frankfurt.fashion
 • Lichter Filmfest Frankfurt Internatio-
 nal: https://lichter-filmfest.de
 • Lucas – Internationales Festival für
 junge Filmfans:
 https://lucas-filmfestival.de
 • Musikmesse Festival:
 https://musikmesse-festival.
 messefrankfurt.com
 • Node Forum for Digital Arts:
 https://nodeforum.org

 Hacker and Maker

 • Devops Frankfurt: www.meetup.
 com Devops-Frankfurt

 • Hackerspace Frankfurt:
 www.hackerspace-ffm.de

 • Make Rhein-Main:
 https://make-rhein-main.de Svetlana Jakel, CEO, Kombinatrotweiss: „Kleine und mittelständische Unternehmen sind oftmals überfordert, die
 richtigen Kreativen für ihre Projekte zu finden.“
 • OK Lab Frankfurt:
 https://codefor.de/frankfurt
 gehört etwa ein Kreativraum der BASF, wesen registriert Oschatz bei vielen
 • Webmontag Frankfurt: der Ingenieure und Designer miteinan- Unternehmen immer noch eine zögerli-
 https://wmfra.de der ins Gespräch bringt, oder ein Lern- che Grundhaltung, was Investitionen in
 raum der Kassenärztlichen Vereinigung innovative digitale Lösungen angeht. An
 Westfalen-Lippe, der Medizinern Mög- diesem Punkt wünscht er sich von der
Prof. Sebastian Oschatz, Mitbegründer lichkeiten bietet, Digitalisierungsthemen neuen Frankfurter Stadtregierung mehr
des Frankfurter Designbüros Meso Di- in der eigenen Arztpraxis anzugehen. Unterstützung für die Kreativwirtschaft.
gital Interiors. In dessen Räumlichkeiten Für das Basecamp der Frankfurter Job­
direkt am Frankfurter Hauptbahnhof hat linge hat Meso interaktive Möbel gestal- „Während der Pandemie haben wir
sich ein Team aus rund 25 festangestell- tet, die Jugendliche motivieren, sich für alle gelernt, was Digitalisierung ver-
ten Gestaltern und Technikern der Auf- Ausbildungsberufe im digitalen Bereich mag. Woran wir uns jetzt erinnern ist,
gabe verschrieben, realen Räumen eine zu interessieren. wie wichtig reale Begegnungen im ech-
digitale Dimension hinzuzufügen. An ten Raum sind“, bekräftigt er. „Es gibt
der Schnittstelle zwischen Design und Digitale Kreativräume fehlen in der ein enormes Potenzial, wenn wir bei-
Technologie entstehen so Lösungen, Stadt des zusammendenken.“ Benötigt wür-
die den digitalen mit dem physischen den Kreativräume und Innovationslabo-
Raum verschmelzen lassen. Oschatz hat außerdem eine Professur re in der Innenstadt, in denen hybride
 für Interaktionsgestaltung an der Hoch- Formate ausprobiert und Begegnungen
„Wir suchen gemeinsam mit unseren schule für Gestaltung (HfG) in Offen- mit Stakeholdern wie Politikern, Inves-
Kunden die Zukunft relevanter digitaler bach inne. „Für mich ist das eine pri- toren und der Öffentlichkeit geschaffen
Kommunikation“, erklärt Oschatz. „Das vilegierte Situation, denn mit den Stu- werden können. „Wir müssen als Ge-
können Räume in Museen und Ausstel- dierenden kann ich experimentelle in- sellschaft unglaublich viele Themen neu
lungen, aber auch Lern- oder Kreativräu- novative Projekte ohne wirtschaftliche denken, Digitalisierung ist ein ganz we-
me von Firmen sein.“ Zu den Beispielen Zwänge entwerfen.“ Zu seinem Leid- sentlicher Schlüssel dazu“, ist Oschatz

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
kfw.de

 Weiterdenker haben eine
 Mission: weniger Emission.
 Die KfW fördert innovative Projekte zur Verringerung der CO2-Emission. Klimaschutz ist ein globales
 Thema. Deswegen finanziert die KfW im Auftrag der Bundesregierung weltweit Projekte zur Verringerung
 von Treibhausgasen. Ob beim Umweltschutz oder bei der Förderung innovativer Technologien – die KfW
 investiert schon heute in die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen. Weitere Informationen unter
 kfw.de/stories/klimaschutz
18 FO KUS T HEM A

 kann, um Inspiration und Gleichgesinnte
Foto: esistfreitag Kreativagentur

 zu finden.“ Ihrer Ansicht nach bräuchten
 Kreative vor allem Räume und Veran-
 staltungen, wo sie Kontakte zum Busi-
 ness knüpfen können. „Kleine und mit-
 telständische Unternehmen, vor allem
 jene ohne eine Marketingabteilung, sind
 oftmals überfordert, die richtigen Kreati-
 ven für ihre Projekte zu finden.“

 Jakel blickt auf Stationen bei klassi-
 schen Werbeagenturen wie Saatchi
 & Saatchi und Publicis zurück, bevor
 sie 2002 mit Kolleginnen die Fotogra-
 fen- und Illustratoren-Repräsentanz
 Kombinatrotweiss im Bahnhofsviertel
 gründete, aus der 2015 ihre eigene Il-
 lustratoren-Agentur hervorging. Kom-
 binatrotweiss hat ihren Sitz heute in
 Alt-Sachsenhausen und arbeitet für alle
 Bereiche, die visuelle Kommunikation
 benötigen; angeboten werden unter an-
 derem Animationsfilme, Storyboard,
 Layout und 3-D-Visualisierungen. Un-
 verhofften Rückenwind hat das Ge-
 schäft mit Illustrationen durch die Pan-
 demie erhalten. „Corona ist eine Chan-
 ce für die Branche“, findet Jakel. Statt
 Fotoproduktionen, die durch die Reise-
 und Kontaktbeschränkungen schwierig
 Amïn Baghi, Inhaber, Esistfreitag: „Ziel der AAArena während der Fashion Week ist es, die Stadt auf völlig neue durchzuführen seien, hätten sich Unter-
 Weise erlebbar und zugänglich zu machen.“
 nehmen verstärkt für zeichnerische Vi-
 sualisierungen entschieden. Aktuell
 überzeugt. „Das braucht viel Kommuni- Hessen (Cluk) ein Manifest mit der For- denkt die Geschäftsfrau darüber nach,
 kation, viel Wissen und viel Vertrauen. derung nach einem House of Creativity wie sie anlässlich des 20-jährigen Agen-
 Projekte wie das Demokratiezentrum and Innovation (Hoci) vorgelegt. Neben turbestehens ihre Illustrationen auf-
 und die Bewerbung zur Weltdesign- der Wirtschaftsförderung wird das Pro- merksamkeitsstark präsentieren kann.
 hauptstadt können dazu wesentliche jekt maßgeblich von der IHK Frankfurt Ihre Arbeitshypothese bislang: „Die
 Bausteine sein.“ unterstützt. Auch Svetlana Jakel ist von Stadt muss bunt werden.“
 der Idee eines Hoci begeistert: „Ich fän-
 House of Creativity and Innovation de das super, das würde mir sehr gefal- Cool, modern und urban
 geplant len“, bekräftigt die Agenturchefin. „Vie-
 le Kreative sind ja Einzelkämpfer, die be- Amïn Baghi, Gründer der Kreativagen-
 Bereits im vergangenen Frühjahr wur- nötigen einen Ort der Begegnung, einen tur Esistfreitag und eine Frankfurter
 de vom Cluster der Kreativwirtschaft Treffpunkt, an den jeder hinkommen Szenebekanntheit, lässt jedenfalls kei-

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 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
K reativwirtschaft 19

ne Gelegenheit aus, durch seine Aktio- ßen als in der Stadt am Main. Von der Stadt auf völlig neue Weise erlebbar
nen und Projekte Frankfurt ein Stück neuen Stadtregierung erwartet er da- und vor allem zugänglich zu machen.
weit cooler, bunter, moderner und her, dass sie bei der Stadtentwicklung Dafür steht das dreifache A in unserem
urbaner zu machen. 2019 hat er seine „eine größere Partizipation von außen“ Namen: Access All Areas, Zugang zu al-
Agentur kurzerhand in ein leerstehen- zulässt und offen für neue Denkweisen len Orten.“ Rezzan Güvenir von Conjo-
des Ladengeschäft in der Fahrgasse und Wege bleibt. in indes wünscht sich von der Stadt le-
verlegt und in einen Urban Space zwi- diglich „Zugang zu schnellem Internet“
schen Galerien und Gastronomie ver- Fashion Week beflügelt Kreativszene und den Ausbau der digitalen Infrastruk-
wandelt – unterstützt mit Fördermitteln tur: „Ein Grund für unseren kommenden
der städtischen Leerstandsagentur Ra- Ein Prestigeprojekt für die Frankfur- Umzug ist die fürchterliche Internetge-
dar Frankfurt, die Gewerberäume an ter Kreativszene soll die Fashion Week schwindigkeit auf der Straße der Kreati-
Kreative vermittelt und projektbezoge- werden, die im Januar 2022 erstmals in ven, der Hanauer Landstraße.“
ne Zwischennutzungen im Stadtgebiet Frankfurt stattfinden wird. Elf Frankfur-
Frankfurt organisiert. ter Agenturen aus den Bereichen Event,
 Marketing und Kommunikation haben
„Wir bei Esistfreitag und ‚Frankfurt du dafür AAArea gegründet, um gemein-
bist so wunderbar‘ wollen unsere Krea- sam Frankfurt, die Stadtteile und die
tivität und Reichweite nutzen, um die Region in Bewegung zu bringen. Mode,
Frankfurter Menschen und Unterneh- Kunst, Talks, Musik, Performances, Ins- D IE AU TO R IN
mer zusammenzubringen.“ Da liegt es tallationen und Gastronomie sollen sich
nahe, dass der Geschäftsmann seine gleichberechtigt begegnen.
Agenturräume immer wieder neu erfin-
det, weiterdenkt und über verschieden- Natürlich gehört Baghi mit zu den trei-
artigste Event-, Kunst- und Shopformate benden Kräften dieser Initiative: „Unse-
Platz für mehr Interaktion und Kommu- re Mission ist es, die unterschiedlichen
nikation schafft. Inspiriert wird er von Orte, Akteure und Formate Frankfurts Karen Gellrich
Städten wie Amsterdam und Wien, dort interdisziplinär und kollaborativ mitei- Journalistin, Frankfurt
könne kreative Energie noch freier flie- nander zu verknüpfen. Ziel ist es, die info@karen-gellrich.de

 D R EI FR AGEN A N

 Christian Hoppenstedt, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Hoppenstedt
 Rechtsanwälte, Frankfurt, über die aktuellen Änderungen im Urheberrecht

 Herr Hoppenstedt, das neue Urhe- Es gab die Befürchtung, dass mit Welche Aufgaben hat sich der
 berrecht ist 2021 in Kraft getreten. Uploadfiltern zu viel zensiert wür- Europäische Gesetzgeber für On-
 Steht der Urheber nun besser da? de. Ist dies eingetreten? linedienste noch vorgenommen?
 Im Prinzip: ja. Durch das Urheber- Das wird sich zeigen. Wegen der nun Aktuell wird der Digital Services Act
 rechts-Diensteanbieter-Gesetz, kurz unmittelbaren urheberrechtlichen Ver- verhandelt, der die Verantwortlichkeit
 UrhDaG, sollen Diensteanbieter ver- antwortlichkeit der Dienstanbieter für für alle illegalen Aktivitäten – nicht nur
 einfacht Lizenzen von Verwertungs- Nutzerinhalte wird „Overblocking“ Urheberrechtsverletzungen – von Nut-
 gesellschaften erwerben können. Das durch automatische Uploadfilter be- zern auf allen Arten von vermittelnden
 soll zu mehr Einnahmen für Urheber fürchtet. Das UrhDaG versucht, durch Onlinediensten regeln soll.
 führen. „mutmaßlich erlaubte Nutzungen“
 eine unverhältnismäßige Blockierung Die Fragen stellte Matthias Müller,
 bis zum Abschluss eines Beschwerde- IHK Frankfurt.
 verfahrens zu verhindern.

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
20 FO KUS T HEM A

 M A S T ER PL A N

 Reallabor der New Economy
 Pünktlich zur Kommunalwahl 2021 hat die Wirtschaftsförderung Frankfurt die ­
 Publikation „Masterplan Kreativwirtschaft“ vorgelegt. Das Arbeitsbuch versammelt
 Handlungsempfehlungen zur Stärkung einer innovationstreibenden Branche.

 Foto: Picture Alliance / Sebastian Gollnow

Frankfurt Fashion Week: Modenschau im Senckenberg-Museum.

Die Kreativwirtschaft ist systemrele- der kommenden Jahrzehnte, dann muss 2021 vorgelegt hat. Die Publikation ist
vant. Sie trägt nicht nur entscheidend sie weiterhin unter anderem auch die der vorläufige Höhepunkt eines länge-
zu Innovationen und zur Lösung von Zu- Kreativwirtschaft weiter stärken – ein ren Prozesses, der 2008 mit der Ver-
kunftsfragen bei, sie ist auch ein ökono- Auftrag an die neu gewählte Frankfurter öffentlichung des ersten Kreativwirt-
misches Powerhouse. Das gilt bundes- Stadtregierung. schaftsberichts begonnen hat. Seit
wie landesweit und insbesondere für 2009 ist das bei der Wirtschaftsförde-
die Wirtschaftsmetropole Frankfurt. Ge- Enorme Wirtschaftsleistung rung angesiedelte Kompetenzzentrum
rade die Coronakrise hat allerdings auch Kreativwirtschaft aktiv – es unterstützt
gezeigt: Die Kreativwirtschaft ist ver- Das ist die Quintessenz aus dem „Mas- Kreative, bringt wegweisende Initiativen
letzlich. Will also eine Stadt wie Frank- terplan Kreativwirtschaft“, den die Wirt- auf den Weg und gibt alle zwei Jahre
furt fit sein für die Herausforderungen schaftsförderung Frankfurt im Frühjahr einen Branchenbericht heraus. Im Ko-

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
K reativwirtschaft 21

alitionsvertrag der Stadt Frankfurt 2016
bis 2021 hatten CDU, SPD und Die Grü- Die Handlungsfelder
nen dann explizit die Erarbeitung eines
Masterplans für die Branche beschlos- • Creative Economy: Die Kreativwirtschaft als Spiegel der
sen.
 ­Gesellschaft und Teil der Lösung für die zukünftige Wirt-
Die enorme Wirtschaftsleistung vor al-
 schaftsentwicklung
lem der Frankfurter Kreativwirtschaft • Resilienz: Geschäftsmodelle der Zukunft setzen auf ­
gibt der Masterplan anschaulich in Zah- Kreativität und Kontext
len und Statistiken wieder. Die Aktivitä- • Raum und Creative Space: Die Kreativwirtschaft als Impuls-
ten in der Mainmetropole tragen nahezu
 geber für die Stadtentwicklung
45 Prozent zum Umsatz der hessischen
Kreativwirtschaft bei, die ihrerseits • Vernetzung: Netzwerke und Real Value Networking
einen großen Teil zum bundesweiten
Erfolg der Branche beiträgt. Die Brutto-
wertschöpfung der Kreativ- und Kultur- Finanzierungsmodelle und veränderte
wirtschaft in ganz Deutschland betrug urbane Strukturen.
2019 rund 106,4 Milliarden Euro. Damit
lag sie etwa auf dem Niveau des Ma- Möglichkeitsräume schaffen
schinenbaus und vor Wirtschaftszwei-
gen wie den Finanzdienstleistungen, der Das Zurich Centre for Creative Econo-
Energieversorgung und der chemischen mies und die Zürcher Hochschule der
Industrie. Künste sehen die Mainmetropole krea-
 tivwirtschaftlich auf dem richtigen Weg.
Noch unentdeckte Potenziale Gleichzeitig verweisen sie aber auf un-
 erkannte, ungenutzte Möglichkeiten:
Aber die Publikation zeigt auch, wie Zwar verfüge das kleine und kompakte
sensibel die Kreativwirtschaft ist Frankfurt über eine gute Infrastruktur,
und wo ihre Schwachstellen sind – starke Wirtschaftszweige, eine vernünf-
wo unterstützend gehandelt wer- tige Medienlandschaft und ethnische
den sollte und wie bisher unentdeck- wie kulturelle Vielfalt. Doch bestehe in
tes Potenzial ausgeschöpft werden puncto Digitalisierung, als Messestand-
kann. So erläutert das renommierte ort und Anziehungspunkt für Kreati-
Zukunftsinstitut, weshalb in den Tur- ve noch Luft nach oben. Experten der
bulenzen von Megatrends wie Glo- Frankfurt University of Applied Sciences
balisierung, Urbanisierung, Neo-Öko- wiederum analysierten den Bestand an
logie, Wissenskultur, New Work und Büros, Ateliers, Werkstätten und Stu-

 „Frankfurts Kreativwirtschaft braucht das House of Creativity
 und Innovation als Leuchtturmprojekt.“
 Dr. Jan-Peter Eichhorn, Vorsitzender, Ausschuss Informationswirt-
 schaft, IHK Frankfurt

Konnektivität Städte mit starker Krea- dios in Frankfurt und plädieren für die
tivwirtschaft Krisen besser überwin- strategische Ausweitung und verstärkte
den. Mit Blick auf eine nachhaltigere, Absicherung von Möglichkeitsräumen in
sozialere, vernetztere New Economy, der Stadt.
für die die Kreativwirtschaft stehe,
brauche es erweiterte geistige, räum- Zu guter Letzt verweist ein auf Netz-
liche und finanzielle Freiräume, neue werke spezialisiertes Duo der hessi-

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
22 FO KUS T HEM A

 ein intensiver Prüfungs- und Diskurs-
Die Leuchtturmprojekte prozess statt, an dem sich die Branche
 selbst aktiv beteiligen soll.
Der Masterplan Kreativwirtschaft identifiziert fünf Leucht­turmprojekte:
 Dass es jetzt darum geht, den politi-
• House of Creativity and Innovation
 schen Entscheidungsprozess intensiv
• Frankfurt Fashion Week mitzugestalten, unterstreicht auch Jan-
• Bewerbung als World Design Capital 2026 Peter Eichhorn, Ausschussvorsitzender
• CreativeTech Accelerator Program Informationswirtschaft bei der Frankfur-
 ter IHK: „Die lebhaften Diskussionen im
• Green Film und Media Festival Center
 Ausschuss zeigen, wie wichtig der Mas-
 terplan für unsere Kreativen ist. Im en-
 gen Austausch mit der Wirtschaftsför-
 derung bringen wir unsere Ideen für ein
schen Film- und Medienakademie und Die konkretesten und unmittelbarsten kreatives Frankfurt ein und fördern mit
der Frankfurt University auf die Heraus- Handlungsempfehlungen finden sich aller Kraft das Projekt House of Creati-
forderungen neuer Arbeits- und Ver- zum Bereich Raum und Creative Space. vity und Innovation – Frankfurts Kreativ-
netzungsformen, denen man gerade im Horrende Mietpreise, Gentrifizierungs- wirtschaft braucht dies als Leuchtturm-
Bereich der Kreativwirtschaft begeg- prozesse, unsichere Mietverhältnisse projekt.“
nen müsse: Neue elektronische Platt- oder der mitunter schlechte Zustand
formen, Aspekte wie Blended Commu- von Immobilien sind Phänomene, die
nication, Value Networks und die zu- die Arbeit vieler Kreativschaffender be-
nehmende Spezialisierung, aber auch einträchtigen und das Aufblühen der
veränderte Kollaborationsmodelle und Branche hemmen. Die Experten schla-
zukunftsweisende Strukturen einer Sha- gen eine durchsetzungsfähige Koordi-
ring Economy müssten gefördert und nationsstelle für Raumfragen vor, mitei-
effektiver koordiniert werden. nander kooperierende Hochschulen als
 Start-up-Inkubatoren, erweiterte raum-
Reallabor für die Next Economy bezogene Förderprogramme, ein um-
 fassendes Kreativflächenkataster, die IHK O NL INE
Im Spiegel dieser Betrachtungen er- Integration von kreativen Nutzungen in
weist sich die Kreativwirtschaft als die städtebauliche Planung oder einen Akteure der Kreativwirtschaft kön-
Reallabor für die Next Economy. Aus revolvierenden Bodenfonds für kreative nen sich an der Ausgestaltung des
den zahlreichen Expertenvorschlägen, Nutzungen. Kulminieren soll die Weiter- Frankfurter Masterplans beteiligen:
die den European Green Deal der EU- entwicklung Frankfurts zur führenden
Kommission und die Sustainable De- internationalen Kreativstadt letztlich in https://masterplan.creativehub
velopment Goals (SDG) der Vereinten einer Reihe von Leuchtturmprojekten. frankfurt.de
Nationen berücksichtigen sollen, seien
hier nur einige wenige genannt: mehr Entscheidungsprozess mitgestalten
Wettbewerbe und Programme für
Kreativschaffende, intensivere Evalua- Ganz wichtig: Die Publikation „Master-
tion der Branchenaktivitäten, Stärkung plan Kreativwirtschaft Frankfurt 2021
des Sektors künstliche Intelligenz, eine bis 2026“ ist nicht zu verwechseln D ER AU TO R
Stabsstelle Creative City, neue Förde- mit dem Masterplan selbst. Sie ver-
rungs- und Finanzierungsformen, Auf- steht sich als „Workbook“ und damit
bau digitaler Know-how-Plattformen als wichtiger Teil eines dynamischen
und Wissenstransferprogramme, Aus- Masterplan-Prozesses. Der soll in den
bau des Kompetenzzentrums Kreativ- nächsten Jahren zur Priorisierung be-
wirtschaft zum Netzwerkknoten, Ein- stimmter Handlungsempfehlungen und
richtung eines European Digital Rights zu einem Magistratsbeschluss für de- Dr. Michael Behrendt
Centers, stärkere regionale Kreativver- ren Umsetzung führen, auch über 2026 Inhaber, Dr. Michael Behrendt, Text und
netzung bis hin zum internationalen di- hinaus. Und damit die Politik die besten Konzeption, Frankfurt
gitalen Ökosystem. Entscheidungen trifft, findet schon jetzt ted.behrendt@t-online.de

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
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24 FO KUS T HEM A

 H O US E O F CR E AT I V I T Y A ND INN OVAT I O N

 Ein Frankfurter Leuchtturmprojekt

 Ein Gespräch mit Wolfgang Weyand, Vorsitzender, und Niko Gültig, Geschäfts-
 führer, Cluster der Kreativwirtschaft in Hessen, über das geplante Leucht-
 turmprojekt der Branche – das House of Creativity and Innovation.

 Gültig: Auch die Wertschöpfungspro-
Foto: Jochen Müller

 zesse sind verschieden. Ein Kreativer
 arbeitet vielleicht auch mal nachts und
 nicht am Tag. Das sind andere Arbeits-
 prozesse, die Berücksichtigung finden
 müssen, wenn es darum geht, diese
 Interessen gegenüber der Politik, unter
 anderem bei Arbeitsgesetzen oder Ähn-
 lichem, entsprechend zu vertreten.

 Herr Gültig, das große Projekt des Cluk
 ist das House of Creativity and Inno-
 vation, kurz Hoci. Was können wir uns
 darunter vorstellen?
 Gültig: Solche Kreativhäuser wie das
 geplante Hoci in Frankfurt gibt es ja auf
 der Welt schon in großen Städten, allen
 voran natürlich in London, New York,
 Sydney oder Berlin. Ein Kreativhaus ist
 ein Ort, an dem sich Kreative treffen
 und gemeinsam arbeiten und netzwer-
 Niko Gültig (l.), Geschäftsführer, und Wolfgang Weyand (r.), Vorsitzender, Cluster der Kreativwirtschaft Hessen. ken. Aber sie bleiben dort nicht unter
 sich, sondern öffnen sich für Kommu-
 nen, für die Wirtschaft und Wissen-
 Herr Weyand, was ist das Cluster der meinschaftlichen Interessen gebündelt schaft, aber auch für die Bürger – mit
 Kreativwirtschaft, kurz Cluk? für Hessen. Ausstellungen, mit Aktionen, mit Events
 Weyand: Es ist eine Clusterinitiative von und, und, und. Es ist ein Schmelztiegel
 unterschiedlichen Verbänden der Krea- Was haben diese verschiedenen Sekto- der Kreativität.
 tivwirtschaft, die es seit knapp zehn ren innerhalb der Branche, beispielswei-
 Jahren gibt. Wir sind eine Interessen- se ein Buchverlag und ein Musikprodu- Auch die Vollversammlung der IHK
 vertretung für Kreative und repräsentie- zent, dennoch gemein? Frankfurt hat das Projekt eines House of
 ren über unsere Verbände rund 3 000 Weyand: In vielen Branchen innerhalb Creativity and Innovation befürwortet.
 bis 4 000 Mitgliedsunternehmen sowie der Kreativwirtschaft gibt es eine höhe- Wo stehen wir jetzt?
 Unternehmerinnen und Unternehmer in re Selbstständigen-Quote im Vergleich Weyand: In den vergangenen zwei Jah-
 fast allen Kreativbranchen, wie Fotogra- zu anderen Branchen wie der Automo- ren haben wir viele Gespräche mit In-
 fie, Architektur, PR, Design, Film, Musik bilwirtschaft oder der Finanzwirtschaft. vestoren und Immobilienentwicklern
 und Buch. Diese Branchen haben ähn- Dies bedeutet, dass die Menschen na- geführt. Natürlich ist das Cluster kei-
 liche Probleme und ähnliche Bedürfnis- türlich Unterstützung oder Austausch ne sehr große Organisation. Daher sind
 se – und wir repräsentieren deren ge- eher brauchen als in anderen Branchen. wir darauf angewiesen, dass es je-

 IHK Wir t schaf t s FORUM 12. 21|01. 2 2
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