Vermittlung von Forschungsergebnissen

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Vermittlung von Forschungsergebnissen
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      : Vermittlung von
           Forschungsergebnissen
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Tagungen | Sessions | Workshops

                                         Das Stone Age Bog Group Netzwerk: Field Work-
                                         shops in Syltholm, Lolland (DK), 16.–17. März 2015,
                                         und in Star Carr, Yorkshire (GB), 21.–22. Mai 2015
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1 Syltholm Field Workshop.               Nach zwei internen Workshops 2012 in Schleswig        Dissertation und Mari Tõrv, ZBSA, mit dem Vortrag
Viele der in Syltholm entdeckten
steinzeitlichen Fischzäune waren         und 2013 in Höör, Schweden, sowie zwei Sessi-         »The late hunter-gatherer site Tamula in southern
im unteren Teil noch senkrecht in        ons auf der EAA Jahrestagung 2012 in Helsinki         Estonia« einen Aspekt ihres laufenden Dissertati-
der damaligen Uferzone stehend
                                         und dem UISPP-Weltkongress 2014 in Burgos,            onsprojektes vor. Im Anschluss präsentierte Satu
erhalten geblieben. Dadurch
konnten Verlauf und Konstruk-            Spanien, trafen sich die Mitglieder des Stone Age     Koivisto, Universität Helsinki, das neue Forschungs-
tion dieser Anlagen großflächig          Bog Group Netzwerkes 2015 zu zwei weiteren in-        projekt »Lost Inland Landscapes« der Universität
untersucht werden (Foto: S. Hartz,
ALM).                                    ternen Field Workshops auf Lolland in Dänemark,       Helsinki.
                                         und in Yorkshire, Großbritannien.                          Nach der Mittagspause stellte Anna-Elisabeth
                                                                                               Jensen, Stellvertretende Direktorin und Forschungs-
                                         Syltholm Field Workshop                               leiterin des Lolland-Falster Museums, die Struktur,
                                         Der erste Workshop fand vom 16. bis 17. März          Geschichte, Aufgaben und Forschungsprojekte des
                                         2015 in der Außenstelle Syltholm des »Femern-         Museums vor. Danach folgten in einem zweiten
                                         forbindelsen«-Projektes, Lolland-Falster Museum,      Vortragsblock Berichte zu neuen Fundstellen aus
                                         nahe dem Fährbahnhof Rødbyhavn auf der Insel          dem Ostseeraum von Fredrik Hallgren, Cultural
                                         Lolland in Dänemark statt. Über 20 Kollegen aus       Heritage Foundation, Västerås, Schweden, über
                                         sieben Staaten nahmen an dem Treffen teil, wel-       »Two bog-sites in Östergötland (Sweden): Dags-
                                         ches gemeinsam von Tinna Møbjerg, Midtjylland         mosse and Kanaljorden«, von Claudio Casati,
                                         Museum, Anna-Elisabeth Jensen und Lars Ewald          Museum Nordsjælland – Hillerød, Dänemark, über
                                         Jensen, Lolland-Falster Museum, mit Unterstützung     »Recent excavations at the bog site of Salpeter-
                                         von Harald Lübke, ZBSA, organisiert wurde. Anlass     mosen« und von Vladimir M. Lozovski, Inst. His-
                                         für die Ortswahl waren die spektakulären Ergeb-       tory of Material Culture, St. Petersburg, Russland,
                                         nisse der aktuell stattfindenden Ausgrabungen im      über »Discovery of Neolithic fishery structures on
                                         Vorfeld des Fehmarnbelt-Tunnelprojektes, die der      coastal wetland site Ohkta 1«. Den Abschluss bil-
                                         Stone Age Bog Group vor Ort präsentiert wurden.       dete dann der Vortrag von Stefanie Klooß, CAU
                                             Der erste Tag war einem Vortragsprogramm          Kiel, »Wooden artefacts of terminal Mesolithic
                                         vorbehalten. Nach der Begrüßung und einer kurzen      and Early Neolithic coastal sites in the south-west-
                                         Einführung durch den Projektleiter des »Femern-       ern Baltic«, der vor allem Funde und Befunde der
                                         forbindelsen«-Projektes, Lars Ewald Jensen, folgte    vor der deutschen Ostseeküste gelegenen subma-
                                         zunächst der Vortrag »Jaws and sticks. Sacral de-     rinen steinzeitlichen Fundstellen zeigte, die unmit-
                                         posits at the coast« von Søren Sørensen, der einen    telbar mit denen der aktuellen Ausgrabungen auf
                                         ersten Eindruck von den phantastischen Untersu-       Lolland vergleichbar sind.
                                         chungsergebnissen bei den örtlichen Ausgrabun-             Weiterhin stellten Mitarbeiter des »Femernfor-
                                         gen lieferte. Danach stellten Daniel Groß, CAU        bindelsen«-Projektes die bei den Ausgrabungen an-
                                         Kiel/ZBSA, in dem Vortrag »Man and Environment        gewandte 3D-Dokumentationtechnik und deren
                                         in the Early Mesolithic of the Western Baltic« eine   Verknüpfung mit einem für die Ausgrabungen
                                         Zusammenfassung seiner in 2014 fertig gestellten      erstellten GIS-Modell vor. Parallel dazu diskutierte
                                                                                               eine zweite Gruppe von Mitgliedern des Stone
                                     1
                                                                                               Age Bog Group-Netzwerkes die Möglichkeiten
                                                                                               eines »Marie Sklodowska-Curie Action – Initial
                                                                                               Training Networks« (MSCA-ITN) im Rahmen der
                                                                                               EU-Initiative »Horizon 2020«.
                                                                                                    Der zweite Tag war ganz den aktuellen Ausgra-
                                                                                               bungen im Rahmen des »Femernforbindelsen«-
                                                                                               Projektes gewidmet. Dazu erläuterte wiederum in
                                                                                               der Außenstelle Rødbyhavn in zwei Vorträgen Pro-
                                                                                               jektleiter Lars Ewald Jensen zunächst den Verlauf
                                                                                               der Voruntersuchungen der Feuchtbodenküsten-
                                                                                               landschaft und dann die angewandte Methodik,
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                                                                                                                                               129

                                                                                                                  2 Star Carr Field Workshop.
                                                                                                                  Nicky Milner erläutert die aktuel-
                                                                                                                  len Ausgrabungsbefunde (Foto:
                                                                                                                  H. Lübke, ZBSA).
                                                                                                                  3 Syltholm Field Workshop.
                                                                                                                  Gruppenfoto der Stone Age Bog
                                                                                                                  Group vor einem freigelegten
                                                                                                                  steinzeitlichen Fischzaunsegment
                                                                                                                  (Foto: S. Hartz, ALM).

die erforderliche Logistik sowie die wichtigsten        der Untersuchungsergebnisse des European Re-
bislang erzielten Resultate der Großgrabungen in        search Grant Projektes »POSTGLACIAL«, in des-
dem mehrere 100 ha großen Untersuchungsge-              sen Rahmen südwestlich der Stadt Scarborough
biet. Danach nahmen Bente Phillipsen, Museum            im Vale of Pickering überwiegend Ausgrabungen
Lolland-Falster/Universität Aarhus, mit ihrem Vor-      auf dem berühmten mesolithischen Fundplatz Star
trag »300 hectares, examined at molecular level«        Carr durchgeführt wurden. Nach der Anreise am
sowie Catherine Jessen, Nationalmuseet Kopen-           20. Mai und einem ersten informellen Austausch
hagen, mit »Natural sciences at Femern – so far         in York fand dann das eigentliche Treffen am Fol-
…« zu den naturwissenschaftlichen Untersuchun-          getag auf der Ausgrabungsstätte Star Carr statt.
gen im Rahmen des Projektes Stellung.                   Nicky Milner, Aimee Little, Becky Knight, Ben Elli-
    Am Nachmittag erfolgte dann die Besichtigung        ot, Don Henson, alle Universität York, sowie Chan-
der aktuellen Ausgrabungsflächen. Bleibenden            tal Coneller, Universität Manchester, und weitere
Eindruck hinterließen dabei vor allem die zahlreich     Mitglieder des Forschungsteams gaben den Be-
in der früheren Uferzone erhaltenen Fischzaunres-       suchern umfassende Auskunft über die bei den
te, die zum Teil liegend im Sediment, häufig aber       aktuellen Ausgrabungen und den begleitenden
auch noch in aufrechter Position freigelegt werden      Untersuchungen erzielten beeindruckenden Re-
konnten.                                                sultate, die auch nach der Rückkehr nach York für
                                                        umfassenden Gesprächsstoff beim gemeinsamen
Star Carr Field Workshop                                Abendessen sorgten. Am Freitagvormittag folgte
Das zweite Treffen des Stone Age Bog Group              in den Räumen des Archäologischen Instituts in
Netzwerkes mit wiederum ca. 30 Teilnehmern              Kings Manor, York, noch ein weiteres Treffen der
fand vom 20. bis 22. Mai in Yorkshire, Nordeng-         MSCA-ITN-Vorbereitungsgruppe, bevor dann alle
land, auf Einladung von Nicky Milner, University of     Teilnehmer die Heimreise antraten.
York, statt. Ziel dieses Treffens war die Vorstellung

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Tagungen | Sessions | Workshops

      International Open Workshop »Socio-Environmental
      Dynamics over the Last 12,000 Years: The Creation
130   of Landscapes IV«, 25.–26. März 2015

      Session 1-1: Fish(ing) communities and fishing           südwestlichen Ostseeraums bis in das frühbyzanti-
      technologies in inland waters, rivers and at             nische Vorderasien reichten.
      the coast                                                     Der zweite Tag (26.3.) begann mit dem Vortrag
      Organisatoren: Stefanie Klooß (CAU Kiel),                des zweiten Keynote-Speakers Vladimir Lozovski
      Harald Lübke, Ulrich Schmölcke                           (†), Institut für die Geschichte der materiellen Kul-
                                                               tur, St. Petersburg, Russland. Danach folgte ein
      Die Graduiertenschule »Human Development in              Block von drei Vorträgen von Lisbeth Pedersen,
      Landscapes« an der CAU Kiel richtet seit 2009            Terje Stafseth und Lars Ewald Jensen, alle Museum
      alle zwei Jahre einen International Open Work-           Lolland/Falster, die sich thematisch um die neu
      shop zum Thema »Socio-Environmental Dynamics             entdeckten Fischfanganlagen auf Lolland, Däne-
      over the Last 12,000 Years: The Creation of Land-        mark, gruppierten. In einem zweiten Block referier-
      scapes« aus. Der mittlerweile vierte Workshop            ten dann Jacqueline Taffinder, Schwedisches His-
      fand vom 25. bis 27 März 2015 statt. Das ZBSA            torisches Museum, Olga Lozoskaya, Institut für die
      war an der Organistaion und Durchführung zweier          Geschichte der materiellen Kultur, St. Petersburg,
      Sessions beteiligt.                                      Russland, Renata Huber, Denkmalpflege Kanton
          Die Session 1.1 »Fish(ing) communities and           Zug, Schweiz, sowie Maxime Danger zu verschie-
      fishing technologies in inland waters, rivers and        denen steinzeitlichen und mittelalterlichen archäo-
      at the coast« war vom Organisationskommittee             logischen Funden und Befunden aus Nord-, Ost-,
      thematisch dem Session-Block 1 »Ancient diet and         Mittel- und Westeuropa. Der vierte und letzte
      diseases in context of environment, culture, tech-       Block war dann wieder stärker naturwissenschaft-
      nology and theory« zugeordnet worden.                    lich geprägt mit archäophysikalischen, anthropo-
          Fisch ist eine wichtige Nahrungsquelle, ins-         logischen und archäochemischen Beiträgen von
      besondere für menschliche Gesellschaften, die in         Bente Philippsen, AMS 14C Datierungszentrum Uni-
      unterschiedlich aquatisch geprägten Landschaften         versität Aarhus, Dänemark, Barbara Teßmann, FU
      leben. Die Nutzung von Fisch erscheint in diesen         Berlin, und Niklas Hausmann, Universität York.
      Gebieten eigentlich selbstverständlich, ist aber              Insgesamt fügten sich die Vorträge gut in den
      selten durch archäologische Funde belegt. Daher          durch die Zielsetzung der Session vorgegebenen
      ist der Fischanteil in der menschlichen Ernährung        Rahmen ein und beleuchteten die Thematik in
      vergangener Gesellschaften noch relativ unbe-            vielschichtiger Weise. Zahlreiche Diskussionsbei-
      kannt, hat sich aber sicher durch die Zeit in den ver-   träge des anwesenden Publikums weisen darauf
      schiedenen Regionen unterschiedlich entwickelt.          hin, dass der Session ein erfolgreicher Verlauf zu-
      Deshalb war es das Ziel dieser Session, multidiszi-      erkannt werden kann.
      plinäre Informationen über Fangtechniken und ge-
      nutzte Fischartengemeinschaften aus verschiedenen
      Zeiträumen und Regionen zusammenzuführen und             Session 4: From the East to the West – Palaeo-
      deren Auswirkungen auf die Gesellschaften, das           ethnography of the Late Palaeolithic Tanged
      Siedlungsverhalten und die Landschafts-Nutzungs-         Point groups
      konzepte zu diskutieren.                                 Organisatorinnen: Katja Winkler (GSHDL),
          Für die Session lagen insgesamt 16 Vortragsan-       Mara-Julia Weber, Berit Valentin Eriksen
      meldungen vor, von denen eine wegen Krankheit
      abgesagt wurde. Die Session begann am Nachmit-           Ziel dieser Session war es, einen geographisch und
      tag des zweiten Workshop-Tages (25.3.) zunächst          thematisch breiten Vergleich der sogenannten
      mit einem Block archäozoologischer Beiträge.             Stielspitzengruppen, d. h. der während der Jünge-
      Nach dem Keynote-Vortrag von Ulrich Schmöl-              ren Dryas in der nordeuropäischen Tiefebene anzu-
      cke, ZBSA, folgten Beiträge von Harry K. Robson,         treffenden archäologischen Kulturen, anzustellen
      Universität York, Kenneth Ritchie, ZBSA, sowie           und damit die Diskussion über die Homogenität
      von Henriette Kroll, RGZM Mainz, die thematisch          dieser Gruppen anzuregen. Die auf der gesamten
      zeitlich und räumlich vom Spätmesolithikum des           nördlichen Hemisphäre registrierten Klimaschwan-
Vermittlung von Forschungsergebnissen
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                                                                                                                   1 Experimente helfen zu verste-
                                                                                                                   hen, inwieweit die Herstellung
                                                                                                                   von Steinartefakten während der
                                                                                                                   Jüngeren Dryas in verschiedenen
                                                                                                                   Regionen einheitlich ablief (Foto:
                                                                                                                   Sonja Grimm).

                                                                                                               1

kungen der Jüngeren Dryas wirkten sich regional       Die archäologischen Vorträge behandelten die
unterschiedlich auf Flora und Fauna und damit         Stielspitzengruppen von Ost nach West. Der
die Lebensbedingungen der Jäger und Sammler           nordöstlichste Fundplatz des Swidériens, Salaspils
der ausgehenden Altsteinzeit aus. Eine differen-      Laukskola, stand im Zentrum des Vortrags von Ilga
zierte Betrachtung der Umwelt jener Zeit bildet       Zagorska und Małgorzata Winiarska-Kabacińska.
damit eine notwendige Grundlage für die Frage,        Die dort gefundenen Stielspitzen weisen tech-
inwieweit Gemeinsamkeiten und Unterschiede            nologisch gesehen Einflüsse des Swidériens und
zwischen den verschiedenen Stielspitzengruppen        der Ahrensburger Kultur auf und fanden Mikro-
umweltbedingt sind. Deshalb wurde Morten Fi-          gebrauchsspuren zufolge in manchen Fällen eine
scher Mortensen vom Dänischen Nationalmuseum          Zweitverwendung als Messer bzw. Bohrer. Eine
in Kopenhagen eingeladen, als Keynote speaker         wegweisende Kombination technologischer, funk-
im ersten Vortrag insbesondere die Entwicklung        tionaler und räumlicher Analysen am polnischen
der Vegetation im Untersuchungsraum vom Al-           Fundplatz Kraków-Bieżanów 15 wurde von Kata-
lerød über die Jüngere Dryas bis zum Präboreal        rzyna Pyżewicz, Damian Stefański und Kamil Ser-
vorzustellen. Wahrnehmbare Unterschiede in der        watka vorgestellt. Die nächsten beiden Vorträge
materiellen Kultur der Stielspitzengruppen gibt es    von Iwona Sobkowiak-Tabaka und Katja Winkler
vor allem in der Gestaltung der Geschosseinsätze,     diskutierten im ersten Fall auf allgemeine Art und
so dass als Gegenpol der zweite Keynote-Vortrag       im zweiten Fall anhand der Fundstellen Burow 1,
durch Peter Bye-Jensen von der University of South-   Heinersbrück 45 und Chichmiana 2 beiderseits
ampton das Potential von Gebrauchsspurenanaly-        des mittleren Odertals, worin die Unterschiede
sen für das Verständnis der Funktionsweise prähis-    zwischen Swidérien und Ahrensburger Kultur
torischer Jagdwaffen thematisierte. Dazwischen        bestehen, und kamen zum Schluss, dass die Her-
spannten 14 weitere Vorträge den Bogen von            stellung der Steinartefakte auf die gleiche Art und
Lettland in die Normandie, von der Geomorpholo-       Weise erfolgte und somit nur die Basisgestaltung
gie zur Ethnologie.                                   der Stielspitzen abweichend ist, wobei der Grund
    Zunächst knüpfte Martin Theuerkauf an Morten      dafür und die Auswirkungen für die Jagd unbe-
Fischer Mortensens Überblick über die Vegetati-       kannt bleiben.
onsentwicklung an, indem er für Nordostdeutsch-            Es folgten drei Vorträge zu Skandinavien, die mit
land den Zusammenhang zwischen dem jeweiligen         Felix Riedes Infragestellung der Bromme-Kultur
Bodensubstrat und der vorherrschenden Baumart,        begannen. Er sprach sich aufgrund potentieller
Birke oder Kiefer, aufzeigen konnte. Abgerundet       Fehlansprachen der Stielspitzen und einer gegen-
wurde der Vortragsblock zur Umwelt in der Jün-        über anderen Spitzentypen stärkeren Gewichtung
geren Dryas durch Sonja Grimms Beitrag über die       der Bromme-Spitzen bei kulturellen Zuordnungen
verschiedenen Phasen dieses letzten Stadials der      für eine kritische Überprüfung der dieser Kultur
Weichsel-Eiszeit mit Betonung auf den Bodentau-       zugeschriebenen Inventare aus. Technologischer
prozessen in der letzten Phase, die für das Fehlen    Art war der nächste Beitrag von Inger Marie Berg-
von Fundstellen aus der Jüngeren Dryas verant-        Hansen, in dem sie vergleichend die Ziele, Metho-
wortlich sein könnten.                                den und Techniken der Klingenherstellung auf den
Vermittlung von Forschungsergebnissen
Tagungen | Sessions | Workshops

132

2 Im Nachgang zum Kieler
Workshop führt Miguel Biard
vor, wie die Klingenherstellung
im französischen Belloisien
erfolgte (Foto: Sonja Grimm).

                                  2

                                      dänischen und schleswig-holsteinischen Fundplät-       Zusammensetzungskomplexen des Swidériens eine
                                      zen Sølbjerg, Eskebjerg, Alt Duvenstedt LA 121         mathematische Darstellungsform der einzelnen
                                      und Teltwisch 2, die verschiedenen Phasen der          Schritte dieses Abbauprozesses entwickelt hatte,
                                      Ahrensburger Kultur angehören, beschrieb. Insbe-       um damit Zusammensetzungskomplexe objektiv
                                      sondere die fast vollständig zusammengesetzten         vergleichen zu können.
                                      Kerne aus Alt Duvenstedt LA 121 illustrierten die          Komplettiert wurde die Session nach Peter Bye-
                                      Methoden eindrücklich. Daran anknüpfend bot            Jensens methodischem Vortrag durch Sebastian
                                      Mikkel Sørensen einen Überblick über die skandi-       Pfeifers Vorstellung der archäologisch und eth-
                                      navischen Fundplätze mit Riesenklingen, die den        nologisch überlieferten Pfeile und Bögen in der
                                      sogenannten »Long Blade Industries« und zeitlich       grönländischen Thule-Kultur, die wie die Stiel-
                                      dem Übergang von der Ahrensburger Kultur zum           spitzengruppen arktischen Klima- und Umwelt-
                                      Mesolithikum zugeordnet werden, wobei der              bedingungen ausgesetzt war, sowie durch Harm
                                      Schwerpunkt auf dem jütländischen Platz Nør-           Paulsens Erfahrungsbericht zur experimentellen
                                      regård VI lag. Die Riesenklingen führende Industrie    Herstellung und Nutzung von Pfeilen nach dem
                                      in Nordfrankreich, das Belloisien, wurde in den fol-   Vorbild der Ahrensburger Kultur.
                                      genden beiden Vorträgen behandelt. Miguel Biard            Der Vielfalt der Beiträge und Intensität der Dis-
                                      präsentierte mit Calleville und Alizay in der Nor-     kussionen zufolge wurde mit dieser eintägigen
                                      mandie zwei durch Rettungsgrabungen entdeckte          Session das Ziel erreicht, die spätpaläolithischen
                                      Fundplätze, die durch die Vielfalt der auf ihnen       Stielspitzengruppen wieder in den Fokus der For-
                                      ausgeübten Tätigkeiten wesentlich zur Erweite-         schung zu rücken und zum ersten Mal in derartiger
                                      rung unserer Kenntnisse über das zunächst nur          Breite zu vergleichen. Mit dieser Darstellung des
                                      durch Werkplätze bekannte Belloisien beigetragen       Forschungsstands in den verschiedenen Regionen
                                      haben. Einer dieser Werkplätze, Donnemarie-Don-        wurde die Grundlage für konzertierte Vergleiche
                                      tilly im südlichen Pariser Becken, wurde anschlie-     gelegt, wie sie für den Übergang von den Stiel-
                                      ßend von Mara-Julia Weber und Boris Valentin           spitzengruppen zum Mesolithikum in einer Session
                                      neu betrachtet, wobei sie das Augenmerk auf            beim »Congrès préhistorique de France« 2016 in
                                      bestimmte Aspekte der Methoden zur Klingen-            Amiens gezogen werden sollen.
                                      herstellung legten und als Ergebnis die Hypothese
                                      aufstellten, dass die Flachheit der Klingen ein er-
                                      wünschtes Kriterium war. Der Kernabbauprozess
                                      zur Klingengewinnung stand auch im Mittelpunkt
                                      des Beitrags von Witold Migal, der anhand von
Vermittlung von Forschungsergebnissen
Gemeinsame Jahrestagung des West- und Süddeut-
    schen (WSVA) sowie des Mittel- und Ostdeutschen
    Verbandes für Altertumsforschung e. V. (MOVA) in
    Erfurt, 15.−19. Juni 2015                                                                                                           133

    Session: »Handel? Warentausch? elite gift giv-        rialien, darunter auch Organik, die im Allgemeinen   1 Erfurt, Blick von der Dom-
                                                                                                               gartenmauer zum Dom
    ing? im Barbaricum – Wo stehen wir heute?«            nur schwer zu fassen ist und daher in Zusammen-      (© Thüringisches Landesamt für
    Organisation: Arbeitsgemeinschaft »Römische           hang mit dem Thema des Handels kaum diskutiert       Denkmalpflege und Archäologie,
                                                                                                               Foto: H. Arnold).
    Kaiserzeit im Barbaricum«, Sprecherin: Dr. Nina       werden kann.
    Lau (ZBSA)                                                 Zum Schwerpunktthema der Session fanden am
                                                          16. Juni 2015 vierzehn Vorträge von Kolleginnen
    Auf der gemeinsamen Jahrestagung des West-            und Kollegen verschiedenster Institutionen statt.
    und Süddeutschen Verbandes für Altertumsfor-          Das Spektrum der Vorträge reichte von theoretisch-
    schung e. V. und des Mittel- und Ostdeutschen         methodischen Auseinandersetzungen mit dem
    Verbandes für Altertumsforschung e. V., die 2015      Thema über Produktions- und Distributionsplätze
    im Evangelischen Augustinerkloster in Erfurt statt-   im Nordseeküstengebiet sowie im Elbe-Weser-
    fand, organisierte die Arbeitsgemeinschaft »Römi-     Dreieck, der Vorstellung von Siedlungsplätzen mit
    sche Kaiserzeit im Barbaricum« eine Session zum       einem auffällig hohen Anteil an römischen Import-
    übergeordneten Thema »Handel? Warentausch?            gütern bis zu der Frage nach Handel mit Haustie-
    elite gift giving? im Barbaricum – Wo stehen wir      ren, Textilien oder Bernstein.
    heute?«.                                                   Am darauffolgenden Tag, dem 17. Juni 2015,
                                                          wurden im Rahmen der AG-Session noch fünf
1                                                         weitere Vorträge zu aktuellen Forschungen im
                                                          Rahmen der Römischen Kaiserzeit gehalten, die
                                                          thematisch aber unspezifiert blieben. Aktuelle
                                                          Forschungen werden im Rahmen der Sessions der
                                                          AG »Römische Kaiserzeit im Barbaricum« klassi-
                                                          scherweise immer mitbehandelt und dienen dazu,
                                                          die AG-Mitglieder und Interessierte über neue
                                                          Abschlussarbeiten, aktuelle Ausgrabungen oder
                                                          Forschungsprojekte zu informieren.
                                                               Unter vielen anderen waren auch Kolleginnen
                                                          und Kollegen des ZBSA mit Vorträgen an der
                                                          Session beteiligt: Dr. Elena A. Nikulina und Dr.
                                                          Ulrich Schmölcke referierten zu Haustierknochen
                                                          verschiedener Fundplätze, Krzysztof Patalan M.A.
                                                          zum Thema seiner Doktorarbeit über Schließhaken
                                                          sowie Dr. Nina Lau zum Grab von Poprad-Mate-
                                                          jovce.

    Ziel dieser Session war eine Diskussion der ver-
    schiedenen Arten von Waren- und Güteraus-
    tausch, Im- und Export, dem Austausch zwischen
    verschiedenen archäologischen Kulturgruppen
    während der Römischen Kaiserzeit, zu Produk-
    tionsstätten von Handelsgütern und den Wegen
    der Weitergabe sowie neue Ergebnisse zum Aus-
    tausch und zur Weitergabe verschiedenster Mate-
Vermittlung von Forschungsergebnissen
Tagungen | Sessions | Workshops

      21st Annual meeting of the European Association of
      Archaeologists (EAA) in Glasgow, Schottland,
134   2.–5. September 2015

      Session: Limits of raw materials: technology as        Der Vielfalt der behandelten Themen ist es sicher-
      tradition or adaptation?                               lich zu verdanken, dass die Session in eine ange-
      Organisatoren: Katarína Čuláková (Tschechi-            regte Diskussion mündete, die jedoch auch die in
      sche Akademie der Wissenschaften, Prag),               der Fachwelt vorhandenen unvereinbaren Stand-
      William Mills (Universität Oxford), Mara-Julia         punkte verdeutlichte. Die Session-Beiträge sowie
      Weber (ZBSA)                                           weitere Aufsätze zum Thema werden in einer Aus-
                                                             gabe der open access online-Zeitschrift Journal of
      Die Idee zu dieser Session war im Herbst 2014 bei      Lithic Studies veröffentlicht.
      einem internationalen Workshop in Paris entstan-
      den, der die Herstellung von Steinartefakten im
      ausgehenden Paläolithikum des Pariser Beckens          Session: Stationary fishing structures – use of
      zum Thema hatte. Katarína Čuláková – aus einer         joint facilities by fishing communities
      Region mit weniger und schlechterem lithischen         Organisatoren: Harald Lübke (ZBSA), Stefanie
      Rohmaterial kommend – wies auf die Bedeutung           Klooß (Universität Kiel), Satu Koivisto (Uni-
      des Faktors Rohmaterial hin und ergriff die Initia-    versität Helsinki, Finnland), Vladimir Lozovski
      tive, eine EAA-Session zur Frage, inwieweit techni-    ([†] Akademie der Wissenschaften St. Peters-
      sches Verhalten von der jeweiligen Tradition, in der   burg, Russland), Lisbeth Pedersen (Museum
      die Handwerker stehen, oder von der Qualität und       Lolland-Falster, Dänemark)
      Verfügbarkeit des regionalen Rohmaterials beein-
      flusst ist, zu organisieren.                           Erste Planungen zu dieser Session reichen bis ins
          Die Vorträge und in Kurzvorträgen präsentier-      Jahr 2012 zurück, als in den Vorträgen der da-
      ten Poster, die zeitlich vom Mittelpaläolithikum bis   maligen Session der Stone Age Bog Group auf
      zum späten Mesolithikum und räumlich von Por-          der EAA-Tagung 2012 in Helsinki auch diverse
      tugal bis Schottland und Litauen reichten, gingen      stationäre Fischfanganlagen von verschiedenen
      dieser Frage auf vielfältige Weise nach. So wurden     steinzeitlichen Feuchtboden- und Unterwasser-
      qualitative und quantitative Studien zur Nutzung       fundstellen des nördlichen Europas vorgestellt
      verschiedener lithischer Rohmaterialien an Fund-       wurden. Daraus entstand die Idee, die Entwick-
      stellen auf der Iberischen Halbinsel, in Nordeng-      lung dieser speziellen Fischfangtechnologie und
      land und in Böhmen vorgestellt, die petrologische,     deren Bedeutung für die steinzeitlichen Kulturen
      technologische und räumliche Analysen kombi-           in einer eigenen Session zu diskutieren. Aufgrund
      nierten. Gleichzeitig wurden die Eigenschaften         anderweitiger Verpflichtungen konnte diese aber
      bestimmter Rohmaterialien für spezielle Anwen-         erst auf der EAA 2015 realisiert werden. Thema-
      dungen von den litauischen Kollegen thematisiert,      tisch ist die Session eng verknüpft mit der Session
      die Experimente und Gebrauchsspurenanalysen            »Fish(ing) communities and fishing technologies
      durchgeführt hatten. Der ZBSA-Beitrag von Mara-        …«, die auf dem IV. International Open Workshop
      Julia Weber stand mit der Frage, wie im Fall der       der Graduiertenschule »Human Development
      Hamburger Kultur traditionelles Verhalten durch        in Landscapes« an der CAU Kiel durchgeführt
      die Anpassung an eine neue Rohmaterialsituation        wurde.
      verändert wurde, inhaltlich zwischen diesen The-           Die Vorbereitung der Session verlief zunächst
      menfeldern. Bereichert wurde die Session durch         sehr erfolgreich, denn es lagen letztendlich insge-
      einen Vortrag, der die ästhetischen Eigenschaften      samt 13 Vortrags- und zwei Posteranmeldungen
      verschiedener Rohmaterialien und das Individuum        vor, so dass einer endgültigen Akzeptanz durch
      am Beispiel irischer und schottischer Fundplätze in    das EAA 2015-Organisationskommittee nichts
      den Mittelpunkt stellte. Schließlich nahmen zwei       entgegen stand. Deren Durchführung auf der EAA
      Kollegen eine Metaperspektive ein, indem sie das       2015 in Glasgow wurde dann aber überschattet
      Konzept der chaîne opératoire und die unterschied-     durch den einen Monat zuvor im August eingetre-
      lichen Forschungstraditionen bei der Interpretation    tenen plötzlichen Tod des Co-Organisators Vladi-
      von Rohmaterialnutzung beleuchteten.                   mir Lozovski, der maßgeblich an der Vorbereitung
Vermittlung von Forschungsergebnissen
1

                                                                                                                                                135

beteiligt gewesen war. Dieser schmerzliche Verlust      Diers, Barbara Fritsch) über »Late Neolithic Fishers       1 Session AR 11 – Stationary
                                                                                                                   fishing structures – use of joint
eines guten Freundes und wichtigen Kooperati-           at Lake Arendsee, Sachsen-Anhalt, Germany«.                facilities by fishing communities.
onspartners des ZBSA hatte für die Session selbst       Den Abschluss vor der Mittagspause bildete der             Blick in den Hörsaal im Boyd
                                                                                                                   Orr Gebäude der Universität
unmittelbar den Ausfall zweier Vorträge und eines       Vortrag von Marie-Yvane Daire (CNRS Rennes; Co-            Glasgow.
Posters zur Folge. Dennoch war es sowohl für die        Autoren Loic Langouet, Vincent Berard, Laetitia
verbliebenen Organisatoren als auch für die Ehe-        Le Ru) über »Coastal fishing structures study: a
frau des Verstorbenen, Olga Lozovskaya, klar, dass      major research step in Western France«, in dem
es nicht in seinem Sinne gewesen wäre, die Session      stationäre Fischfanganlagen an der französischen
abzusagen, sondern den Umständen entsprechend           Atlantikküste beschrieben wurden, deren Alter
angemessen durchzuführen.                               von der Neuzeit bis in die Steinzeit zurückreicht.
    Die Session begann deshalb am Morgen des 3.              Nach der Mittagspause folgten dann der tech-
September mit dem von Harald Lübke im Namen             nologisch ausgerichtete Vortrag von Michael Lobb
der Organisatoren gehaltenen Einführungsvortrag         (University of Southampton; Co-Autoren Anthony
»Stationary fishing structures – use of joint facili-   G. Brown, Julian Leyland) über »Terrestrial Laser
ties by fishing communities«, in dem am Ende auf        Scanning as a Means of Recording Fishing Struc-
den beruflichen Lebensweg Vladimir Lozovskis            tures« sowie der Bericht »Fishing structures in
eingegangen und dem Verstorbenen im Anschluss           global context: Social and economic implications«
in einer Schweigeminute gedacht wurde. Danach           von Annalisa Christie (University of the Highlands
folgte als erstes ein Block mit drei Vorträgen zu       and Islands, Inverness) über ethnoarchäologische
stationären Fischfanganlagen aus dem östlichen          Studien zur gesellschaftlichen Bedeutung statio-
Baltikum. Es begann Satu Koivisto, Universität          närer Fischfanganlagen an der Küste Ostafrikas.
Helsinki, mit ihrem Vortrag »Fishy business – Es-       Ergänzend zu den Vorträgen wurde auf der Pos-
tuary fishing with stationary structures in coastal     tersession im Hauptgebäude der Universität das
Northern Ostrobothnia, Finland c 3000 BC«, ge-          Poster »Fishing Farmers or Farming Fishermen?
folgt von Ekaterina Dolbunova (Eremitage St. Pe-        Exploration of Coastal Resources in the Funnel
tersburg; Co-Autoren Mikhail Sablin, Elona Lyash-       Beaker Culture with Leisters and Fish Weirs« von
kevich) über »Neolithic fishing constructions of        Lars Ewald Jensen und Kasper Høhling Søsted
Dnepr-Dvina region« sowie Giedre Piličiauskienė         (Museum Lolland-Falster) gezeigt, welches eben-
(Universität Vilnius; Co-Autoren Gytis Piličiauskas,    falls die Ausgrabungsergebnisse der aktuellen Un-
Lembi Lõugas) über »Living by the sea, fishing at       tersuchungen auf Lolland zum Thema hatte.
the lake. The first results of fish bone analysis for        Insgesamt gesehen war die Session sowohl
the Šventoji 4 site, SE Baltic, 3000–2700 cal BC«.      räumlich als auch zeitlich durch eine große The-
    Nach einer Kaffeepause war der zweite Block         menvielfalt ausgezeichnet, was die zahlreich an-
dann überwiegend dem westlichen Ostseegebiet            wesenden Zuhörer immer wieder zu intensiven
gewidmet. Zunächst gab Lisbeth Pedersen (Muse-          Diskussionen anregte. Daraus wird auch einmal
um Lolland-Falster) einen Überblick über »Fishing       mehr ersichtlich, welches Interesse das grundsätz-
with stationary wooden devices in Danish waters         liche Thema der Bedeutung des Fischfangs für die
throughout 8000 years«, danach ging Terje Staf-         Ernährung und soziokulturelle Struktur prähistori-
seth (Museum Lolland-Falster) in seinem Vortrag         scher Gesellschaften hat. Somit kann die Session
»Following in the footsteps of a Neolithic fish-        trotz der traurigen Begleitumstände dennoch als
erman – Fishing Weirs in a changing Landscape at        Erfolg gewertet werden, so dass das Thema »Fisch-
Syltholm, Lolland, Denmark« auf die aktuellen           fang« auch in Zukunft auf internationalen Konfe-
Ausgrabungsergebnisse auf Lolland im Vorfeld des        renzen diskutiert werden soll.
Fehmarnbelt-Tunnelprojektes ein. Im Anschluss
folgten dann Stefanie Klooß (CAU Kiel) mit dem
Beitrag »Material and manufacturing technique
of Ertebølle fish trap baskets« sowie Harald Lübke
(ZBSA; Co-Autoren Rosemarie Leineweber, Sara
2

136

2 Die EAA 2015 wurde an der             Session: Stepping Stones in Super-Regional                Session: Urban identities in the early-medieval
Universität Glasgow ausgerich-
tet. Das Foto zeigt den Säulen-         Networks. Landing Places within the Maritime              of towns of Europe: Architecture, social space
gang unterhalb des Bute-Saals           Cultural Landscape (c. 550–1500 AD)                       and sense of place
im Innenhof des Hauptgebäudes
                                        Organisers: Mark Gardiner (Queen’s University             Organisers: Dries Tys (Brussels Free University),
der Universität (Foto: Mara-Julia
Weber).                                 Belfast), Sven Kalmring (ZBSA), Natascha Meh-             Karen Milek (University of Aberdeen, Dpt of
                                        ler (University of Vienna)                                Archaeology), Volker Hilberg (ALM), Dirk Rieger
                                                                                                  (Archäologie und Denkmalpflege Abt. Archäo-
                                        Simple landing places were much more common               logie Hansestadt Lübeck), Sven Kalmring (ZBSA)
                                        than the major harbour towns and ports. Landing
                                        places fulfilled different functions ranging from         During the early medieval period (7 th–11 th c.)
                                        fishing harbour, food supply, shelter from storms,        new trade-focussed settlements with harbours
                                        to transit harbour, ferry harbour, export harbour,        emerged along rivers and coastal inlets from the
                                        harbour market and naval harbour. As places for           Baltic to the Atlantic and from the Irish Sea to the
                                        overnight stays, landing sites often provided the         Mediterranean. These settlements differed from
                                        ‘stepping stones’ within the super-regional net-          the existing rural settlements around them, with a
                                        works of transport. There are few studies on land-        distinctive urban infrastructure, fabric and use of
                                        ing sites, their systemic role along the major sea        space. How did the materialisation of early medi-
                                        routes, and their relationship to major ports.            eval ‘urbanity’, with its new social spaces, reflect
                                            The archaeological identification of landing          a distinctive new ‘urban identity’ and sense of
                                        sites is often hindered by the fact, that they did        place? Were there clear distinctions between the
                                        not have large, artificial harbour facilities, nor sub-   mentalities and concepts early medieval societies
                                        stantial logistical infrastructure. Their physical re-    drew upon to construct, situate and organise rural
                                        mains are often limited to very basic remains, such       and urban settlements and houses? For example,
                                        as mooring poles or berth reinforcements. The             did house architecture take on a new agency
                                        range of associated artefacts is often limited and        aimed towards the specific needs of these com-
                                        – if there is no shipwreck or anchor – sometimes          munities, such as spaces for trade negotiations
                                        hardly discernable from other kind of settlements.        and storing goods? To what extent were regional
                                            The session took Ch. Westerdahl’s definition of       differences manifested in the conceptualisation of
                                        the maritime cultural landscape as a starting point.      urban space, housing culture, and harbour infra-
                                        Landing places are studied from both the land and         structures?
                                        sea, using a perspective, which includes churches,             This session aimed to address these questions,
                                        market places, navigation marks, waterways, place-        and to contribute to the wider debate about the
                                        names, shipwrecks and imported goods. Using this          socio-economic transitions associated with the rise
                                        holistic view, we are able to add specific evidence       of urbanism in the early medieval period, by draw-
                                        of landing sites and even to transfer a comprehen-        ing on examples from different parts of Europe,
                                        sive, almost settlement archaeological approach to        such as Kaupang in Norway, Sigtuna and Birka in
                                        our own limnic/maritime sphere.                           Sweden, Ribe in Denmark, Truso, Bolin, Lübeck,
                                            Therefore, the session particularly addressed         Haithabu and Schleswig in Germany, Dublin and
                                        methods for archaeological verification of landing        Wexford in Ireland, Domburg and Dorestad in
                                        sites, case studies of landing site localities in their   the Netherlands, Antwerp in Belgium, Douai in
                                        wider regional setting both on land and on sea,           France, Novgorod in Russia, Kiev in the Ukraine,
                                        maritime networks of landing sites as stepping            Southampton/Hamwic in England, Commachio in
                                        stones along sea routes, landing sites in depend-         Italy, and other places. We wanted to compare not
                                        ency to major hubs/nodal points.                          only these urban centres in their regional settings
                                            The session focused on landing places and             but also different methods and interdisciplinary
                                        harbours of Northern Europe but we also invited           approaches that may be used to better understand
                                        contributors from Central or Southern Europe to           these social spaces.
                                        help broaden our perspectives.
1st International Conference of the SPP 1630:
Harbours as objects of interdisciplinary research –
Archaeology + History + Geosciences
Kiel, 30th of September–3rd of October 2015
Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Ilka Rau M.A.                                                                                                   137

Since the start of the DFG Priority Programme                 research on harbours with all participants. The          1 All participants of the con-
                                                                                                                       ference.
1630 “Harbours from the Roman Period to the                   session work enabled the participants to choose
                                                                                                                       2 The SPP poster exhibition
Middle Ages” in July 2012, its aim has been the               between lectures and, as it turned out, was well         during the conference.
interdisciplinary study of primarily civil harbours           accepted. The lectures were well received and the
as highly complex systems in which ecological,                discussions brought forward the interdisciplinary
logistical, economic, social, legal, military and reli-       work of the conference.
gious subsystems overlap and influence each other.                All 15 projects as well as subprojects participat-
In order to evaluate the full extent and depth of             ing in the Priority Programme were able to present
the phenomenon ‘harbour’, these subsystems and                their research with a poster giving an insight into
their implications for the development of the settle-         their work of the first half of the SPP.
ments must be identified. The 15 interdisciplinary                                                                     1
projects of the first half of the programme have
been working on a comparative analysis allowing
harbours to be understood as system-relevant
components.
    After the first three years of the six-year grant
period an international conference was held at the
Christian-Albrechts-University in Kiel where first
results as well as new perspectives were discussed.
More than 130 scientists from twelve nations
joined together from the 30th of September to the
3rd of October to discuss “Harbours as objects of             The interdisciplinary proceedings will include all
interdisciplinary research – Archaeology + History            archaeological, historical but also geophysical con-
+ Geosciences”. The conference was held in close              tributions of the conference and will be printed in
cooperation with the Institute of Geosciences, the            the series “Interdisziplinäre Forschungen zu Häfen
Johanna Mestorf Academy and the Institute of                  von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter”
Pre- and Protohistoric Archaeology of the Chris-              (series editors C. von Carnap-Bornheim/F. Daim/
tian-Albrechts-University of Kiel, Germany.                   P. Ettel/U. Warnke) published by the RGZM. Addi-
    On the evening of the 30th of September                   tionally, geophysical contributions can be submit-
the conference opened with the keynote-lecture                ted to the planned issue “Integrated geophysical
“More than just one harbour – The case of Ephe-               and (geo)archaeological explorations in wetlands”
sus” by Prof. Dr. Sabine Ladstätter (Vienna) and a            in Quaternary International which also invites the
welcome reception at the Institute of Geosciences             proceedings of the SPP-workshop “Integrierte geo-
at the CAU Kiel. The next two days were filled with           physikalische und (geo)archäologische Erkundung
70 lectures divided into four interdisciplinary ses-          in Auen und Küstenräumen” held in 2015 to par-
sions: “Geophysics and Field Research: Developing             ticipate.
methods”, “Geoarchaeology: Changing Harbour                        In conclusion, the participants were invited to
Environments”, “Archaeological Features: Harbour              a field trip to visit the Wikinger Museum Haithabu
Facilities and Infrastructure” and “Written and               as well as the Schleswig-Holsteinisches Landes-
Iconographic Sources: Complementing the Ma-                   museum Schloss Gottorf, Schleswig. Guided by
terial Evidence”. Plenum keynote-lectures were                Dr. Sven Kalmring the group visited the museum
given prior to the session work as well as during             and the Viking houses in Haithabu whereas the
the final discussion in order to discuss the recent           special exhibition in Schloss Gottorf “Of Swords,
                                                              Sails and Cannon – the Sinking of the Princess
                                                              Hedvig Sofia” was guided by Dr. Ralf Bleile, and
                                                              Dr. Andreas Rau informed the participants on
                                                              the exhibition “Das Nydamboot – versenkt – ent-
                                                              deckt – erforscht”.

                                                          2
138   Lehrveranstaltungen

      Christian-Albrechts-Universität zu Kiel               und frühgeschichte und Provinzialrömische Ar-
      Institut für Ur- und Frühgeschichte                   chäologie
      · Wintersemester 2014/2015                            · Wintersemester 2015/2016
        Übung, Einführung in die Archäologie der Kelten       Seminar, Die vergessenen Könige des Nordens
        in Mitteleuropa                                       Alexandra Pesch
        Claus v. Carnap-Bornheim, Vladimir Salač
                                                            Universität Hamburg
      Christian-Albrechts-Universität zu Kiel               Archäologisches Institut
      Institut für Ur- und Frühgeschichte                   · Wintersemester 2014/1015
      · Sommersemester 2015                                   Übung, Technologie und Typologie von Feuer-
        Hauptseminar, Die Burgwälle der Vor- und Früh-        steinartefakten
        geschichte in Mittel- und Nordeuropa – Analyse        Daniel Groß
        eines Forschungsproblems
        Claus v. Carnap-Bornheim                            Universität Hamburg
                                                            Institut für Bodenkunde
      Christian-Albrechts-Universität zu Kiel               · Wintersemester 2014/2015
      Institut für Ur- und Frühgeschichte                     Vorlesung, Bodenkundliche Grundlagen und
      · Sommersemester 2015                                   Untersuchungs- und Analysemethoden in der Ur-
        Hauptseminar, Flint – Steel of the Stone Age          und Frühgeschichte
        Berit Valentin Eriksen, Mara-Julia Weber              Harald Lübke

      Christian-Albrechts-Universität zu Kiel               Lunds universitet, Schweden
      Institut für Ur- und Frühgeschichte                   Institutionen för Arkeologi och Antikens historia
      · Wintersemester 2015/2016                            · Wintersemester 2014/2015, 23.–27. März 2015
        Hauptseminar, Interdisziplinäre Forschungs-           Gastvorträge für Studierende und Lehrkräfte
        ansätze in der frühmittelalterlichen Archäologie      Alexandra Pesch
        Claus v. Carnap-Bornheim, Andreas Rau
                                                            Stockholms universitet
      Christian-Albrechts-Universität zu Kiel               Arkeologiska forskningslaboratoriet
      Institut für Ur- und Frühgeschichte                   · Wintersemester 2015, 26. November 2015
      · Wintersemester 2015/2016                              Archaeological Science 15 hp, GIS inom arkeo-
        Übung, Archäologische Quellen zu Gewalt, Waf-         login
        fen, Kampf & Krieg in der römischen Kaiserzeit        Sven Kalmring
        und Völkerwanderungszeit im europäischen Bar-
        baricum                                             Universitetet i Bergen
        Andreas Rau                                         Institutt for arkeologi, historie, kultur- og religions-
                                                            vitenskap
      Ludwig-Maximilians-Universität München                · Sommersemester 2015
      Institut für Nordische Philologie/Institut für Vor-     Littiske studiar (Sommerkurs)
      und Frühgeschichte und Provinzialrömische Ar-           Berit Valentin Eriksen, Tina Jensen Granados
      chäologie
      · Wintersemester 2014/2015                            Universitetet i Bergen
        Seminar, Tiersymbolik im ersten Jahrtausend         Institutt for arkeologi, historie, kultur- og religions-
        n. Chr.                                             vitenskap
        Alexandra Pesch                                     · Haustsemester 2015
                                                              Vorlesungen, Jægerstenalderen i Sydskandinavien
      Ludwig-Maximilians-Universität München                  Berit Valentin Eriksen
      Institut für Nordische Philologie/Institut für Vor-
Betreuung von
Examensarbeiten                                                                                                 139

Laufende Dissertationen                                 University of Warszaw

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für   · Agata Chilińska-Früboes M.A., Personal orna-
Ur- und Frühgeschichte                                    ments and belt fittings dating to the early Roman
                                                          Period found in the area of the Dollkeim-Kovro-
· David Bergemann M. A., Homestead – Settle-              vo Culture (C. v. Carnap-Bornheim, Zweitgut-
  ment – Landscape. Analysis and evaluation of            achter)
  Germanic settlement patterns and spatial struc-
  tures from 1st century BC to 3rd century AD in        University of Tartu
  North and North-Western Germany (Graduier-
  tenschule Human Developments in Landscapes)           · Mari Tõrv, Late Mesolithic and Neolithic mortu-
  (C. v. Carnap-Bornheim, Erstgutachter)                  ary practices and identities of hunter-gatherers:
                                                          archaeological and anthropological analyses of
· Nina Dworschak M.A., Das Gräberfeld von Wis-            mortuary deposits (Estonian example) (B. V. Erik-
  kiauten (C. v. Carnap-Bornheim, Erstgutachter)          sen, Zweitgutachterin)

· Arne Homann M. A., Vom historischen Schlacht-
  feld zur rezenten Erinnerungslandschaft: His-         Abgeschlossene Dissertationen
  torisch-archäologische Studien zu Entstehung,
  Verlauf und Rezeption von Kriegen, Schlachten         Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für
  und Gefechten am Beispiel Schleswig-Holsteins         Ur- und Frühgeschichte
  (Arbeitstitel) (C. v. Carnap-Bornheim, Erstgut-
  achter)                                               · Dipl.-Prähist. Julia Gräf, Lederfunde der Vorrö-
                                                          mischen Eisenzeit und Römischen Kaiserzeit aus
· Michael Neiss M. A., Kontinuitätsfragen in der          Nordwestdeutschland (C. v. Carnap-Bornheim,
  wikingerzeitlichen Tierornamentik (C. v. Carnap-        Erstgutachter)
  Bornheim, Erstgutachter)
                                                        Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut
· Antje Wendt M. A., Die Männer des Königs. Die         für Nordische Philologie
  wikingerzeitlichen Ringe in den altnordischen
  Sagas und der archäologischen Wirklichkeit (C. v.     · Anne Hofmann M.A., Das Trinkhorn in der alt-
  Carnap-Bornheim, Erstgutachter)                         nordischen Literatur und Kultur (A. Pesch, Zweit-
                                                          gutachterin)
· Katja Winkler M.A., Ahrensburgian and Swider-
  ian of the Younger Dryas on both sides of the
  middle Oder River. A research based on archae-        Abgeschlossene Masterarbeiten
  ological data and natural conditions in the Late
  Glacial (Graduiertenschule Human Development          Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für
  in Landscapes) (B. V. Eriksen, Erstgutachterin)       Ur- und Frühgeschichte

University of Oslo, Kulturhistorisk Museum              · Sascha Krüger, Leben in Doggerland – palynolo-
                                                          gische Untersuchungen zur Umwelt urgeschicht-
· Inger Marie Berg-Hansen M.A., Humans, Techno-           licher Jäger und Sammlerkulturen im heutigen
  logy and Communication in the Early Mesolithic –        Nordseebecken (B. V. Eriksen, Erstgutachterin)
  technological strategies in a pioneer settlement
  (B. V. Eriksen, Zweitgutachterin)                     · Wiebke Naujoks, Die Siedlungslandschaft im Um-
                                                          feld des Thorsberger Moores von der jüngeren
                                                          vorrömischen Eisenzeit bis zur Völkerwande-
140

       rungszeit (C. v. Carnap-Bornheim, Erstgutachter;       · Annika Sirkin, Der frühmittelalterliche Handel im
       R. Blankenfeldt, Zweitgutachterin)                       nördlichen Samland (Kaliningrader Gebiet). Eine
                                                                Untersuchung an Waagen, Gewichten, Mün-
      · Karl Johann Offermann, Eisenzeitliche Muschel-          zen, Barren und Hacksilbergegenständen (C. v.
        haufen am Windebyer Noor – Eine Neubewer-               Carnap-Bornheim, Erstgutachter)
        tung ausgehend vom Fundplatz LA 56 (A. Rau,
        Zweitgutachter)                                       · Nils Wolpert, Der wikingerzeitliche Fundplatz
                                                                Großenwiehe, Kreis Schleswig-Flensburg (C. v.
      · Saryn Schlotfeldt, Gräberfelder der römischen           Carnap-Bornheim, Erstgutachter)
        Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit in Schles-
        wig-Holstein – Ein struktureller Vergleich (A. Rau,   University of Stockholm
        Zweitgutachter)
                                                              · Anne Homeister, Reflections in the dark: Ground-
      · Frederike Schmidt, Von blutenden Hufen und              penetrating radar surveys for the detection of
        achtbeinigen Pferden – eine Studie zur Bedeu-           Viking Age and early medieval harbor remains in
        tung des Pferdes im frühmittelalterlichen Skandi-       Sigtuna, Sweden (Assoc. Prof. Lena Holmquist,
        navien (A. Pesch, Erstgutachterin)                      Dr. Andreas Viberg & S. Kalmring)

      · Andreas Schütterle, Neumünster-Grotenkamp             University of Aberdeen
        LA 16. Eine spätsächsische Siedlung des 9. und
        10. Jahrhunderts auf dem Neumünsteraner San-          · Anna Louise Larsson, Religious Movement: the
        der (C. v. Carnap-Bornheim, Erstgutachter)              Distribution of Christian Runestones in Söder-
                                                                manland and Uppland (L. Carstens, External Ex-
                                                                aminer/Gutachterin)
C. v. Carnap-Bornheim, Die Stiftung Schleswig-Hol-
                                                      steinische Landesmuseen Schloss Gottorf – Ein
                                                      Essay. In: O. Auge (Hrsg.), Christian-Albrechts-Uni-
                                                      versität zu Kiel – 350 Jahre Wirken in Stadt, Land
                                                      und Welt (Kiel, Hamburg 2015) 815–828.

                                                      C. v. Carnap-Bornheim, in Zusammenarbeit mit
Veröffentlichungen                                    J. Byock/D. Zori/S. Kalmring/D. Wilken/T. Wunder-
                                                      lich/W. Rabbel/D. Höft/S. Juel Hansen/R. Schnei-
                                                                                                              141

                                                      der, The Leiruvogur Harbor Research Project:
                                                      Interdisciplinary Archaeological Examination of
R. Blankenfeldt, Die persönlichen Ausrüstungen.
                                                      a Viking Harbor and Its Hinterland in Iceland. In:
Das Thorsberger Moor Band 2 (Hrsg. C. v. Car-
                                                      Th. Schmidts/M. Vučetić (Hrsg.), Häfen und Hafen-
nap-Bornheim) (Schleswig 2015).
                                                      städte zwischen Baumaßnahmen, herrschaftlichem
                                                      Einfluss und Religion. Interdisziplinäre Forschungen
R. Blankenfeldt, Zur Herkunft der germanischen
                                                      zu den Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis
Fundgruppen aus dem Thorsberger Moor. In:
                                                      zum Mittelalter in Europa Bd. 1: T. Schmidts/M.
O. Grimm/A. Pesch (Hrsg.), Archäologie und Ru-
                                                      M. Vučetić (Hrsg.), Häfen im 1. Millennium AD –
nen. Fallstudien zu Inschriften im älteren Futhark.
                                                      Bauliche Konzepte, herrschaftliche und religiöse
Schr. Arch. Landesmus. Ergr. 11 (Kiel, Hamburg
                                                      Einflüsse. RGZM – Tagungen Bd. 22 (Mainz 2015)
2015) 59–77.
                                                      289–312.

R. Blankenfeldt, Fünfzig Jahre nach Joachim Wer-
                                                      C. v. Carnap-Bornheim, in Zusammenarbeit mit
ner: Überlegungen zur kaiserzeitlichen Kunst. In:
                                                      W. Rabbel/D. Wilken/T. Wunderlich/S. Bödecker/
W. Heizmann/S. Oehrl (Hrsg.), Bilddenkmäler zur
                                                      H. Brückner/J. Byock/S. Kalmring/M. Karle/S. Mes-
germanischen Mythologie und Heldensage: Au-
                                                      sal/T. Schmidts/M. Seeliger/M. Segschneider/
topsie – Dokumentation – Deutung [Symposium
                                                      D. Zori, Geophysikalische Prospektion von Hafen-
München 03.–05. März 2010]. RGA Ergänzungs-
                                                      situationen – Möglichkeiten, Anwendungen und
band 91 (Berlin, Boston 2015) 9–81.
                                                      Forschungsbedarf. In: Th. Schmidts/M. Vučetić
                                                      (Hrsg.), Häfen und Hafenstädte zwischen Bau-
S. Matešić, Die militärischen Ausrüstungen. Ver-
                                                      maßnahmen, herrschaftlichem Einfluss und Reli-
gleichende Untersuchungen zur römischen und
                                                      gion. Interdisziplinäre Forschungen zu den Häfen
germanischen Bewaffnung. Das Thorsberger Moor
                                                      von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter in
Band 3 (Hrsg. C. v. Carnap-Bornheim) (Schleswig
                                                      Europa Bd. 1: Th. Schmidts/M. M. Vučetić (Hrsg.),
2015).
                                                      Häfen im 1. Millennium AD – Bauliche Konzepte,
                                                      herrschaftliche und religiöse Einflüsse. RGZM –
C. v. Carnap-Bornheim, in Zusammenarbeit mit
                                                      Tagungen Bd. 22 (Mainz 2015) 323–340.
S. Matešić, Bemerkungen zu römischen Militaria
in skandinavischen Opferplätzen mit Heeresaus-
                                                      C. v. Carnap-Bornheim, Jenseitsvorstellungen in
rüstung. In: P. Henrich/C. Miks/J. Obmann/M. Wie-
                                                      der Eisenzeit. Archäologische Nachrichten aus
land (Hrsg.), Non solum … sed etiam. Festschrift
                                                      Schleswig-Holstein 21, 2015, 42–43.
für Thomas Fischer zum 65. Geburtstag (Rahden/
Westf. 2015) 277–283.
                                                      L. Carstens/O. Grimm, Landscape and lordship –
                                                      an archaeological-historical analysis of Blekinge‘s
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Christoph Huths Beitrag »Vom rechten Umgang
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