Waldverbandaktuell - Bauernwald in Bauernhand Wertholzsubmissionen 2015 Neue Industrieholzabrechnung - Waldverband Österreich
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Ausgabe 1/2015 waldbesitzerverband.at Waldverbandaktuell Infomagazin für aktive Waldbewirtschaftung Bauernwald in Bauernhand Wertholzsubmissionen 2015 Neue Industrieholzabrechnung
Geleitwort Inhalt Der Zeitgeist ist abgesichert Ök.-Rat Rudolf Rosenstatter Obmann Waldverband Salzburg Als Obmann des Waldverbandes möchte ich es nicht versäumen, dem Salzburger Staatspreisträger, Alois Hörl, auf das Allerherz- lichste zur Auszeichnung zu gratulieren. Alois Hörl war langjähriger Regionalwaldhelfer im Pinzgau und ist ein ständiger Repräsentant 6 Der Waldboden ist forstliches Kapital 14 Aufforstung der nachhaltigen und innovativen Bewirtschaftung der Wälder und zugleich als Trainer für die Jugend und die Forstwirtschaftsmeister ein vorbildlicher Botschafter unserer Anliegen. Der Nachhaltigkeits- gedanke sowie die kreativen Ideen bei der Bewirtschaftung und die Bereitschaft zur Kooperation sind jene Eigenschaften, die alle Preisträger gemeinsam auszeichnen und aufzeigen, wie sehr die Forstwirtschaft am aktuellen Zeitgeist dabei ist. Dieser Zeitgeist hat sich für mich auf der diesjährigen Messe "Bauen und Wohnen" in Salzburg gezeigt. "Die Holzwelt" nannte sich die Halle, in der sich Tischler, Holzbaumeister und innovative Holzverarbeiter mit ihren Blockbauten, Möbeln oder Komplettlösungen für Häuslbauer zeigten. Am Stand von proHolz wurden die Preisträger des diesjäh- rigen Holzbaupreises präsentiert. Diese Verleihung zeigte kürzlich, wie hoch der Baustoff Holz im Kurs ist. Die Forst- und Holzwirt- schaft in Österreich ist unverzichtbar für die Volkswirtschaft, die Entwicklung des ländlichen Raumes und den Klimaschutz. Und 12 Wertholzsubmissionen 2015 28 Bauernwald in Bauernhand das Wichtigste dabei ist, und hier können wir Waldbauern uns stolz fühlen: All dieses Holz kommt aus dem Walde, und ich lade alle Waldverband Salzburg 18 Effizienzsteigerung durch richtige Holzlagerung Waldbäuerinnen und Waldbauern ein, diesen erfolgreichen Weg 4 Im Wald laufend das Gute fördern 20 Neue Industrieholzabrechnung - pro und contra weiterhin gemeinsam zu gestalten. Sägewerk Kirchner in Radstadt 30 Der Einheitswertbescheid ist da - was nun? Partner des Salzburger Waldverbandes 6 Der Waldboden ist forstliches Kapital Markt & Radar 8 Was ist der Wald wert? 16 Holzmarktbericht Österreich 28 Bauernwald in Bauernhand Marktradar 29 Termine Wald & Jagd Thema 22 Auszeichnung für vorbildliche Lösung der Wald-Wild-Frage 9 Waldbewirtschaftung in Europa - nachhaltig! Wald & Frau Wald & Politik 24 Maria Fliri 10 Im Gespräch - Bundesminister Reinhold Mitterlehner Waldeinnahmen werden wieder investiert Holz ist attraktiv Wald & Recht Wald & Wirtschaft 25 Freie Fällung oder Bewilligungspflicht 12 Wertholzsubmissionen - Durchschnittspreis gestiegen 14 Aufforstung - Erfahrung aus der Praxis 26 Aus den Bundesländern Titelfoto: BWV OÖ Diese Zeitschrift wurde auf PEFC-zertifiziertem Papier Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Waldverband Salzburg, Schwarzstraße 19, gedruckt. PEFC steht für 5024 Salzburg, Tel. 0662/870 571-270, forst@lk-salzburg.at, www.waldbesitzerverband.at; die nachhaltige Nutzung Redaktion: Dipl.-Ing. Franz Lanschützer; Layout: Ing. Michael Kern; Druck: Universitätsdruckerei von Holz. Der Rohstoff für dieses Papier stammt aus Klampfer; Papier: PEFC, My Nova matt 80g; Auflage: 6.500 Stück nachweislich nachhaltiger Allfällige Adressänderungen geben Sie bitte beim jeweiligen Landeswaldverband (Kontakt siehe PEFC/06-39-04 Waldwirtschaft. Impressum) bekannt. 2 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 3
Waldverband Salzburg Aktuelles Waldverband Steiermark Herbst und Winter hat schließlich zu Turbulenzen in der Preisgestaltung ge- führt, die die Preisreduktionen im 2. und 3. Quartal vor allem beim Sägerundholz zum Großteil wieder kompensiert ha- ben. Mit Jahresende ist es sodann wie- der gelungen, Ruhe in die Preisfindung zu bringen, sodass im Wald auch wieder längerfristige Planungen für die Waldhel- fer möglich wurden. Die im Jahr 2014 abgesetzte Holzmenge entspricht dem guten Durchschnitt der Jahre, in denen keine großen Kalamitäten aufgetreten sind. Lokale Wind- und Schneedruck- ereignisse haben zwar Holzmengen ge- Im Wald laufend das bracht, welche aber keine Auswirkungen der Submission in St. Florian sollte in betreiben zu können. Die schönsten Holzmarktbericht Salzburg auf den Holzmarkt selbst hatten. den Laubwaldgebieten der Pflege der Wälder haben immer die, die laufend Holzpreise, Netto frei Straße: Februar 2015 Das Jahr 2015 ist nun auf Normalni- Wertholzstämme größeres Augenmerk das Gute fördern. Es ist daher jedem Rundholz von bis Fi Blochholz A, B, C, 2b, 3a FMO 96,00 100,00 Gute fördern veau angelaufen, wobei jedoch die Men- geschenkt werden. Für das Nadelsäge- Waldbesitzer zu empfehlen, die Motor- gen vom Vorjahr bei weitem nicht er- rundholz erwartet sich die Forstwirt- säge nicht zu schonen, denn ein bewirt- Fi Blochholz A, B, C, 1b FMO 75,00 81,00 reicht werden. Es ist absehbar, dass die schaft für die nächsten Monate auf- schafteter Wald, dem laufend Holz ent- Tannenabschlag 7,00 10,00 Holzmengen in den typischen Winter- grund des geringeren Holzaufkommens nommen wird, bringt mittel- und lang- sonstige Hauptholzarten einschlagsgebieten um 20 bis 30 % ge- stabile Preise, wenn auch die Lage am fristig immer die stabilsten Bestände, Lärche, A, 3b+, FMO 132,00 137,00 Der Waldverband Salzburg blickt auf ein gutes, erfolgreiches Jahr 2014 zurück. Der genüber 2014 reduziert sind. In diesem Schnittholzsektor nach wie vor sehr an- die höchsten Erträge und Freude am Lärche, B, 2b+, FMO 107,00 117,00 Holzvorrat in Salzburg steigt weiter an, die Holzpreise haben sich positiv entwickelt. Fall hat sicher die extreme Witterung das gespannt ist Eigentum. Buche, A/B, 4+, FMO 84,00 94,00 Ihre dazu beigetragen. Bei fehlendem Eine Entwicklung nach oben wird Buche, A/B, 3b+, FMO 70,00 94,00 Wälder regelmäßig zu bewirtschaften, zu pflegen ist zu empfehlen, neben besseren Eiche, A, 4+, FMO 185,00 195,00 Frost im Dezember und Jänner sind viele beim Industrieholz angestrebt, denn für Erträgen bringt dies Freude am Eigentum. Flächen in den Niederungen mit schwe- den Sommer werden keine größeren Industrieschwachholz reren Geräten nicht bearbeitbar. Mengen erwartet. Diesem Trend fol- FI, Ta, Faserholz, AMM 64,00 78,00 gend, sollte auch das Energieholz eine FI, Ta, Schleifholz, AMM 88,00 93,00 Das Jahr 2014 war für den Waldver- entsprechende Zahlungen und Sicherhei- weiterhin stabile Preisbildung nehmen. Buche, Faserholz, AMM 72,00 78,00 band Salzburg sicher eines mit viel Bewe- ten vorausgesetzt werden konnten. In die- Eiche sehr gut nachgefragt Energieholz gung. Die großen Holzmengen im Früh- sen Situationen ist es immer ein sehr gro- Als erfreulich zu bezeichnen ist sicher Brennholz hart, RMM 60,00 67,00 jahr haben den einen oder anderen Ab- ßer Vorteil, wenn man aus einer langjäh- die Entwicklung bei einzelnen Laub- Holz regelmäßig nutzen Brennholz weich, RMM 35,00 40,00 nehmer an die Grenze der Liquidität ge- rigen Praxis heraus viele Abnehmer vor holzsortimenten, die wie beispielswei- Insofern ist alles angerichtet, um wei- Dipl.-Ing. Franz Lanschützer Energieholz AMM 90,00 105,00 bracht, sodass es oft nicht ganz einfach Ort bedienen kann. se die Eiche sehr gut nachgefragt sind. terhin Forstwirtschaft auf wirtschaftlich Forstdirektor LK Salzburg Waldhackgut hart, W20 Srm 24,00 28,00 war, das Holz dorthin zu lenken, wo auch Die verspätet einsetzende Holzernte im Angesichts der letzten Ergebnisse bei gutem und forstfachlich hohem Niveau Geschäftsführer Waldverband Salzburg Waldhackgut weich, W30, Srm 15,00 24,00 Astmaterial, W40, Srm 12,00 14,00 Sägewerk Kirchner in Radstadt Partner des Salzburger Waldverbandes Ing. CHrIstInE MooslECHnEr "Wir als Waldverband sind stolz auf jedoch auf eine Verbesserung der Situ- am Holzbausektor im Land so positiv Sägewerke wie den Traditionsbetrieb ation im Frühjahr. Zurzeit bauen wir et- vorangetrieben wird. Gerade öffentli- Das Sägewerk Kirchner mit Firmen- Kirchner im Pongau. Für uns Waldbau- was Lager auf, das ist für diese Zeit nor- che Bauten aus Holz sollten im Sinne sitz in Radstadt ist ein Familienbetrieb ern ist der lokale Holzabsatz von gro- mal", so Mag. Norbert Kirchner. Am der regionalen Wertschöpfung forciert in der vierten Generation. Seit 1979 ist ßer Bedeutung. Die Spezialisierung auf Betriebsstandort Kirchner wird zusätz- werden. Das hilft den Waldbauern, den das Sägewerk am Standort Radstadt und kleinere Sortimente bietet wieder eine lich die Energieproduktion forciert. Das Verarbeitern, den Holzbaumeistern und hat hier das Firmengelände bereits auf 6 Chance", so Rudolf Rosenstatter der Sägewerk betreibt ein Heizwerk mit 2,5 zum Schluss den Kunden, denn Holz ha Fläche ausgedehnt. 85.000 Festmeter bei einem Besuch kürzlich im Sägewerk MW, zusätzlich wird noch ein Ofen der ist ein gesunder Baustoff, mit dem man Rundholz im Sortiment bis 30 cm Zopf Kirchner von der Entwicklung des Be- Salzburg AG mit 1,5 MW mitbetreut. sich wohlfühlt. werden im Zerspannersägewerk einge- triebes sehr beeindruckt war. "Unsere "Wir brauchen die Energie hauptsäch- schnitten. Im Produktionsprogramm Stärke als kleines Unternehmen ist die lich für die Trockenkammer. Wir ver- Der Obmann des Salzburger Waldver- stehen Schnittware, Hobelware, Tisch- Spezialisierung in der Produktion zum heizen Hobelspäne, Rinde, Fräsmate- bandes Rudolf Rosenstatter und Geschäftsfüh- ler- und Bauholz und Verpackungswa- einen, zum anderen sind wir im Absatz rial vom Reduzieren und Faserholz, das Der Waldverband schätzt die ver- rer Franz Lanschützer besuchten kürzlich Mag. re. "Mit den Rohhoblern haben wir uns sehr breit aufgestellt. Der Hauptabsatz- bietet sich bestens an", so Robert Kirch- lässlichen Abnehmer wie das Sägewerk Kirch- Norbert Kirchner und Robert Kirchner am Stand- einen guten Markt aufgebaut ,der noch markt Italien – wir liefern 80 % nach ner. Ein großes Anliegen ist den Säge- ner seit Jahren als spezialisierten Verarbeiter in ort in Radstadt. Foto (2): Mooslechner ständig wächst", sagt Robert Kirchner. Italien – leidet zwar enorm, wir hoffen werksbesitzern, dass die Entwicklung der Region. 4 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 5
Waldverband Salzburg Aktuelles Waldverband Steiermark Die Pflanzen im Wald lassen auf die Eigenschaften eines Bodens schließen, und darauf ist die Bewirtschaftung aufzubau- Waldes. Vor allem die Fichte reagiert en. Der Waldmeister ist ein Beispiel für einen hier sehr sensibel. Sie braucht „lufti- sogenannten Standortszeiger und gibt Aus- ge“ Böden. Im steileren Gelände kann kunft, dass es sich um einen sehr guten Bo- die Erosion den Boden gefährden. Be- den handelt. Foto: Zobl sonders empfindlich sind seichtgründi- ge Böden über Kalk und Dolomit. Sind solche sonnseitig ausgerichtet, sollten Naturverjüngungsverfahren in der Hol- zernte angewandt werden. Nach einem Kahlschlag würde der Humus im Zuge Der Waldboden der Mineralisierung rasch abgebaut Die Bodenbildung – hier über Kalk – werden. Auf Grund der Geringmächtig- ist ein Prozess der über Jahrtausende andauert. keit des Bodens kann nur ein Bruchteil Umso mehr sollte der vorhandene Boden geach- der Nährstoffe gespeichert werden. Stu- ist forstliches Kapital tet werden. Foto: Zobl dien nach Kyrill zeigen, dass der Groß- teil der Nährstoffe mit dem Sickerwas- ser verloren geht. Und Nährstoffe wer- Der Boden und der forstliche den durch die Bodenbildung auf Kalk Bewuchs ist eine Einheit. Der pflegliche leider nur sehr langsam nachgeliefert. Umgang mit Beiden sichert langfristig sicher- lich den größten Ertrag. Foto: Mooslechner baumartenwahl und 2015 wurde von der UN-Generalversammlung zum internationalen Jahr des Bodens erklärt. Unser Boden ist ganzbaumnutzung Grundsätzlich sollte sich die Baum- die existenzielle Grundlage für jegliche Form der Land- und Forstwirtschaft. Dafür soll heuer das Bewusstsein artenwahl an der natürlichen Waldge- geschärft werden. sellschaft orientieren. Je empfindlicher der Waldboden ist, desto enger ist die- ses Ziel zu sehen. Seichtgründige Bö- den und Böden über sehr schlecht dipl.-ing. AlexAnder Zobl etablieren. Dieser Prozess der Bodenbil- relativ schnell. In 100 Jahren kann bis am vorhandenen Gestein, das sie zer- verwitterbaren Gesteinen zählen hier dung dauert sehr lange. Einflussfaktoren zu ein Meter Kalk verwittern. Nur ist kleinert im Alpenvorland hinterließen. dazu. Bei der Ganzbaumnutzung wird Die Geburt von Böden lässt sich heute sind einerseits die klimatischen Rahmen- daraus nur ein Mineralboden von ei- Die Folge waren die unterschiedlichs- der gesamte Baum samt Ästen und Na- noch anschaulich im Gebirge beobachten. bedingungen, andererseits die Zusammen- nem Zentimeter entstanden. Seicht- ten Bodentypen, in Abhängigkeit da- deln aus dem Wald entfernt. Vor al- Durch physikalische Kräfte – wie Frost, setzung des Gesteins. Letztere entscheidet gründige Böden bis 20 Zentimeter Bo- von welche Gesteine und Korngrößen lem in der Grünmasse und im Fein- Wasser und Wind – werden Felsen zer- vor allem, wie gut und stabil der Waldbo- dentiefe sind sehr empfindlich, wenn am Beginn der Bodenbildung standen. reisig ist aber der Großteil der Nähr- kleinert. Für die chemische Verwitterung den wird. es um den Nährstoffentzug geht. In der stoffe eines Baumes gespeichert. Um der Gesteine sorgen Säuren, die im Nie- Schiefer- oder Grauwackenzone domi- die Nährstoffversorgung des künfti- derschlag enthalten sind oder von Pflan- nieren rasch verwitterbare Schieferar- bodenverdichtung ist gen Waldbestandes nicht noch weiter zenwurzeln abgegeben werden. Dabei die geologie entscheidet ten wie der Glimmerschiefer. Rasche unbedingt zu vermeiden zu verschärfen, sollte die Ganzbaum- werden Minerale aus dem Gestein gelöst. Es kommt eine Vielzahl an Gesteins- Nährstoffnachlieferung, gute Was- Die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten nutzung zumindest auf den oben be- Durch diese Prozesse entstehen immer arten in Österreich vor. Waldböden serversorgung, Tiefgründigkeit, aber ist das Ziel einer modernen Forstwirt- schriebenen, empfindlichen Waldbö- kleinere Korngrößen, beginnend mit dem über Granit und Gneis sind substrat- auch Rutschgefährdung kennzeichnen schaft. Im schlepperbefahrbaren Ge- den unterbleiben. Sand zwischen den Steinen. Die Wasser- bedingt saure Böden. Zusätzlich dau- diese Böden. Die Flyschzone ist den lände wird empfohlen, ein permanentes haltefähigkeit ist noch gering, doch genüg- ert die Verwitterung und somit die nördlichen Kalkalpen punktuell meis- Rückewegenetz im Abstand von 20 bis same Pflanzen, darunter die Latschen fin- Nährstoffnachlieferung sehr lang. Gra- tens in Form von Hügeln und Berg- 25 Metern anzulegen. Flächiges Befah- den sich ein. Ein Nährstoffkreislauf durch nit und Gneise kommen vor allem am rücken vorgelagert. Hier entstanden ren gilt es zu vermeiden. Vor allem auf den Auf- und Abbau von organischer Sub- Alpenhauptkamm und im Wald- und die besten Bonitäten. Allerdings sind lehmigen Böden ist hier mit irreversib- stanz beginnt und ein Humuskörper baut Mühlviertel vor. Kalke und Dolomi- sie gefährdet durch Rutschungen und ler Bodenverdichtung zu rechnen. Die sich auf. Dieser ist in der Lage, mehr Was- te dominieren in den nördlichen und Bodenverdichtung. Im Alpenvorland Verdichtung des Bodens senkt das Po- ser und Nährstoffe zu speichern. Unterir- südlichen Kalkalpen. Sie bestehen dominieren vielerorts die Ablagerun- renvolumen, führt zur Vernässung und Kontakt disch schreitet die chemische Verwitterung hauptsächlich aus Kalzium und Ma- gen der Gletscher der letzten Eiszeit. schränkt damit die mögliche Durchwur- Eiche und Tanne können tonige, stau- LK Salzburg, Forstabteilung zu einem Mineralboden voran, während gnesium, Tonminerale sind Mangel- Auf ihrem Weg vom Berg in die Ebene zelung der Bäume massiv ein. Dies führt nasse Böden noch sehr gut durchwurzeln und Tel.: 0662/870571-275 sich oberirdisch anspruchsvollere Pflanzen ware. Diese Gesteine verwittern zwar schürften und schleiften die Gletscher zu Zuwachs- und Vitalitätsverlust des den Waldbestand stabilisieren. Foto: Zobl E-Mail: alexander.zobl@lk-salzburg.at 6 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 7
Waldverband Salzburg Aktuelles der Bodenwert läßt sich Schätzen Waldbewirtschaftung in Europa - nachhaltig! Dabei können für sehr gut bewirt- schaftbare Schlepper- und Seilgelän- deflächen für den Bodenwert 0,75 € (schlecht wüchsig, Laubholz) bis zu 3, 00 € (sehr gut wüchsig, Fichte) pro Quadratmeter unterstellt werden. Da- Die nachhaltige Waldbewirtschaf- erarbeiteten Visionsentwürfe zu den Ak- bei ist ein leichtes Gefälle von den tung ist ein in Österreich seit Generati- tionsfeldern wurden von der Redakti- Zentralräumen in Richtung gebirgige onen angewandtes Konzept, das auch in- onsgruppe konsolidiert, aufeinander ab- Randlagen festzustellen. Der Boden- ternational große Beachtung findet und gestimmt und im Forum zur Diskussion Ök.-Rat RUDOLF ROSENSTATTER wert im schwierigeren Seilgelände des in dem Österreich eine Vorreiterrolle gestellt. Die Ergebnisse der Diskussio- Obmann Waldverband Österreich Wirtschaftswaldes liegt etwa bei 0,40 einnimmt. nen werden nun eingearbeitet. Zur Fo- € bis 2,00/ m². Im reinen Schutzwald Bereits im Jahr 2003 wur- kussierung der Vision 2030 liegt der Bodenwert bei ca. 0,50 € – 0,80 €/m², wobei hier meist kein Be- de der Österreichische Wald- dialog (ÖWAD), der partizi- geht es im Weiteren dann da- rum, sieben strategische Zie- Liebe standeswert hinzuzufügen ist, da da- pative Politikentwicklungs- le zu definieren. Unter Beach- Waldbesitzerinnen von ausgegangen wird, dass die Erträ- und Waldbesitzer prozess, an dem über 90 am tung der aktuellen und künf- Kursangebote zum Thema auf Seite 27. Foto: Mooslechner ge in die Erhaltung des Schutzwaldes Wald interessierte Institutio- tigen Herausforderungen so- zu investieren sind. nen und Organisationen kon- wie der Erfolgsfaktoren sol- tinuierlich teilnehmen, ins len abschließend die strate- Was ist der Wald wert? der Bestandeswert läßt sich errechnen Leben gerufen. Er ist ein na- DI Gerhard Mannsberger, tional und international viel Sektionschef Forst/BMLFUW beachtetes Beispiel für good gischen Stoßrichtungen bzw. Schwerpunkte festgelegt wer- den. Das nächste Waldforum Mittlerweile startet „Waldverband aktuell“ in das fünfte Jahr. Wir bemühen uns laufend um die Weiter- Die Ermittlung des Verkehrswertes im Überblick – welche Methoden gibt es und wie Hier ist die genaue Ermittlung dem governance. Im Jahr 2005 wurde in die- findet voraussichtlich Anfang April 2015 entwicklung und Verbesserung unserer Zeitung. Mein Gutachter vorbehalten, da Alter, Bau- sem Rahmen das erste Österreichische in Wien statt. Dank gilt allen Landesverbänden, die diese Entwick- kann man sich an die Bewertung von Waldflächen herantasten? marten, Pflegezustand, Erntekosten Waldprogramm verabschiedet, bis Ende lung so erfolgreich unterstützen sowie allen Mitar- und Holzpreise einzubeziehen sind. 2015 soll ein weiteres strategisch aus- beitern und Autoren für die „Belebung“ der Zeitung Grundsätzlich kann, ausgehend vom gerichtetes Waldprogramm erarbeitet EU-Forststrategie mit fachlichen und interessanten Inhalten. dipl.-ing. gregor grill zur Information, dass eine Waldfläche geschätzten stehenden Holzvorrat, nä- werden. Die Kommission hat auf Aufforde- zum Verkauf steht, ist schon viel wert, herungsweise überlegt werden, wie rung des Rates (Ratsschlussfolgerungen) Neben einem lebhaften Holzmarkt werden uns aber Seit Ausbruch der Finanzkrise und in da selten überregionale Ausschreibun- hoch der Erlös pro Hektar bzw. m2 den Entwurf eines mehrjährigen Um- auch andere Herausforderungen im Jahr 2015 erwar- Folge niedriger Zinsen für Bankgutha- gen erfolgen. Der Verkehrswert oder sein kann. Dazu wird der verwertba- Die Waldstrategie 2020 setzungsplans vorgelegt, in dem zu acht ten, die das Eigentum an sich betreffen. Wenn eine ben und Kredite ist im Bereich der Im- gemeine Wert wird durch den Preis re Holzanteil geschätzt und mit einem Das Hauptziel der Waldstrategie 2020 Prioritätsfeldern strategische Orientie- generelle Öffnung des Waldes für Mountainbiker an- mobilien eine generelle Nachfragestei- bestimmt, der im gewöhnlichen Ge- Mischpreis über alle Sortimente ab- ist die ausgewogene Sicherstellung und rungen, mit Zuständigkeiten und Zeit- gestrebt wird, so ist dies grundsätzlich abzulehnen, gerung festzustellen. Häuser, Wohnun- schäftsverkehr nach der Beschaffenheit züglich der Holzerntekosten pro Fest- Optimierung aller Dimensionen der plan (Roadmap), zugeordnet sind. Die- denn Forststraßen dienen nicht als Erholungsraum gen, Baugrundstücke, aber auch Grün- des Wirtschaftsgutes bei einer Veräu- meter multipliziert. Dieser sogenannte nachhaltigen Waldbewirtschaftung mit ser Plan ist in Prüfung und vom Ständi- sondern vor allem als Betriebsstätte und Arbeitsplatz land und Waldflächen sind begehrtes ßerung zu erzielen wäre. Dabei sind erntekostenfreie Holzerlös bestimmt besonderem Fokus auf den Mehrwert gen Forstausschuss (StFA) noch anzu- für die Waldbewirtschaftung. Anlageobjekt geworden. Im Zuge die- alle Umstände, die den Preis beeinflus- den Bestandeswert. Diese Bestandes- und das Potential der österreichischen nehmen. Parallel dazu ist die Umsetzung ser steigenden Nachfrage sind natur- sen, zu berücksichtigen. Ungewöhnli- werte liegen in etwa im Bereich der Forst- und Holzwirtschaft für eine grüne der Strategie bereits angelaufen: Unter Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen sind völlig gemäß die Preise dieser Güter gestie- che oder persönliche Verhältnisse sind Bodenwerte, wobei niedrigere Wer- Gesellschaft. Sie soll dazu beitragen, die dem Ständigen Forstausschuss wurde klar und garantieren Rechtssicherheit. Eine generel- gen. Nicht immer zur Freude der loka- nicht zu berücksichtigen. Der tatsäch- te bei jüngeren, laubholzreichen Be- multifunktionalen Leistungen des Wal- eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bis le Öffnung zum Befahren mit Mountainbikes würde len Bevölkerung und Bauernschaft, die lich gezahlte Preis wird davon abwei- ständen und höhere Werte bei älteren, des für die jetzigen und zukünftigen Ge- Frühjahr 2015 die Anwendung der be- die Probleme auch mit anderen Erholungssuchenden Wohnraum und bewirtschaftbare Flä- chend auch persönliche Motive wie die fichtenreichen Beständen anzutreffen nerationen zu sichern. stehenden Kriterien und Indikatoren für nur unnötig verschärfen. Auch deshalb lehnen wir chen dadurch bei Bedarf zu erhöhten Geldanlage beinhalten. sind. Bis 2015 sind alle Betroffenen und Nachhaltige Waldbewirtschaftung über- Waldeigentümer eine gesetzliche Änderung ab. Keine Preisen beschaffen müssen. Auch wird Bei Waldflächen bis 200 ha ist übli- Abschließend ist auch eine Betrach- am Wald interessierten Akteure eingela- prüfen und eventuellen zusätzlichen Be- gesetzliche Zwangsöffnung, sondern konkretem es immer schwieriger, den erhöhten cherweise die Sachwertmethode zur tung der steuerlichen Aspekte beim den, die Eckpfeiler der Österreichischen darf an Indikatoren feststellen soll. Bedarf entsprechende vertragliche Regelungen sind Kaufpreis von Waldflächen und land- Ermittlung des Verkehrswertes anzu- Wald(ver)kauf wichtig, denn Immo- Waldpolitik festzulegen. Im Rahmen ei- Der endgültige Bericht des Ständi- anzustreben. Diese ermöglichen ein konfliktfreies, wirtschaftlichen Flächen über den Er- wenden, da regional häufig nicht genü- bilienertragssteuer, Versteuerung des nes strategisch ausgerichteten Wald- gen Forstausschusses wird erst nach der gezieltes Wegemanagement und dienen der rechtli- trag in überschaubaren Zeiträumen gend vergleichbare Waldverkäufe her- stehenden Vorrates sowie Grunder- programms werden die waldpolitischen Stellungnahme des Parlamentes vorge- chen Absicherung aller. wieder zu erwirtschaften. anziehbar sind, um den Wert im Ver- werbssteuer, Grundbucheintragungs- Schwerpunktsetzungen in Österreich stellt werden. Die Stellungnahme des gleichswertverfahren zu bestimmen. gebühr, Notariats- sowie Kaufvertrags- erarbeitet. Parlaments steht noch aus. Sie wird im Ich wünsche viel Freude beim Lesen und weiterhin Zu diesem Zweck wird der Boden- und vergebührungskosten sollten bereits Agrarausschuss (AGRI) in Zusam- viel Erfolg bei der Waldarbeit. nachfrage nach Bestandeswert getrennt ermittelt. Dies im Vorfeld berücksichtigt werden. menarbeit mit dem Umweltausschuss Waldgrundstücken steigt geschieht üblicherweise durch einen Status quo (ENVI) und dem Ausschuss für Indus- Beste Grüße Im Bereich des Grundverkehrs ist privaten Gutachter oder den Sachver- Am 27. November 2014 fand das trie, Forschung und Energie (ITRE) er- der Verkehrswert die Basis für Kauf ständigendienst der Landwirtschafts- Kontakt 12. Waldforum des ÖWAD statt. Der arbeitet, Berichterstatterin ist MEP Eli- oder Verkauf. Bei Waldflächen hat kammer. Der Waldwert kann aber aus LK Salzburg, Forstabteilung Schwerpunkt lag in der Erarbeitung ei- sabeth Köstinger. Der Zeitplan sieht vor, sich der Markt ebenfalls sehr dyna- praktischer Erfahrung auch nähe- Tel.: 0662/870571-271 ner Vision 2030 zur Österreichischen dass über den Bericht im April 2015 im misch entwickelt. Alleine der Zugang rungsweise bestimmt werden. E-Mail: gregor.grill@lk-salzburg.at Waldstrategie. Die in den Fachmodulen Plenum abgestimmt werden wird. 8 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 9
Wald & Politik Im Gespräch Herr Minister, Sie bewirtschaften in Oberös- Der Waldverband steht für die Holzversor- INTERVIEW - Reinhold Mitterlehner, Vi- terreich, im Mühlviertel, selbst Waldflächen gung mit heimischem Holz hin zu den Verar- Bodenständigkeit und Hausverstand, die- zekanzler und Bundesminister für Wis- und haben somit Einblick in die Themen der beitungsbetrieben. Wie sehr wertschätzen Sie se Gedanken sind auch für den politischen aktiven Forstwirtschaft. Wie würden Sie die Arbeit, die Leistungen und den Stellenwert Alltag nicht schlecht – dass es Prinzipien senschaft, Forschung und Wirtschaft Ihren Bezug zur Wald- und Holzwirtschaft des Waldverbandes österreichweit? und einen gewissen sorgsamen Umgang ge- über den Wirtschaftsfaktor Holz, Be- beschreiben? ben muss. Der Waldverband leistet hier Großarti- steuerungen und seine persönliche Be- Die Waldbesitzerin in unserer Familie ist ges, gerade für Forstbetriebe, die eher klein- Eine große Sorge bereitet den Waldbesitzern ziehung zum Wald. Redakteurin Chri- meine Frau. Es erfüllt mich mit Stolz, die- struktiert sind. Der Waldverband ist im das viel diskutierte Besteuerungsthema. Wie se kleine Waldfläche mit meiner Familie ländlichen Raum tätig, also genau dort, wo ist Ihre Haltung dazu? stine Mooslechner sprach in gemüt- gemeinsam bewirtschaften zu dürfen. Ich wir die Stärkung und Sicherung der Ar- licher Atmosphäre am Hof der Familie habe eine große Freude mit dem Wald und beitsplätze brauchen. Die Versorgung der Ich bin gegen jegliche Art der Substanzbe- für das Thema eine gute Stimmigkeit entwi- Sägeindustrie mit heimischem Holz ist un- steuerung. Kleinwaldbesitzer sind für mich Linninger, St. Florian für "Waldverband ckelt. Wir führen in unserem Waldbestand ter anderem dem Waldverband zuzuschrei- ein Beispiel, warum neue Vermögens-, Erb- aktuell" mit Bundesminister Mitter- meist Durchforstungen durch, das heißt ben. Er unterstützt die Waldbesitzer bei der schafts- oder Schenkungssteuern indiskuta- unser Hauptsortiment ist 2b. Dadurch in- Bewirtschaftung, Ernte und Vermarktung bel sind. Kleinwaldbesitzer müssen knapp lehner über die Herausforderungen der teressiert mich auch immer wie hoch der ihres Holzes systematisch und organisiert. wirtschaften, da kann es nicht sein, dass es österreichischen Forstwirtschaft, den Holzpreis aktuell ist. Mein politisch-beruf- Viele Kleine ergeben insgesamt trotzdem zu Verkäufen kommen muss nur um die licher Bezug als Wirtschaftsminister ist zum eine Größe am Markt. Drei Millionen Fest- Steuern bezahlen zu können, das ist nicht persönlichen Bezug zum Wald und den Einen die Energiewirtschaft, damit verbun- meter vermarktete Holzmenge sind eine be- im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaf- Waldverband als starke Organisation den die Verwertung von Biomasse und zum zeichnende Größe, das ist die Gewähr, dass tung. Volkswirtschaftlich und ökonomisch anderen natürlich die Holzindustrie. auch gute Preise erzielt werden können. Da- ist das aus meiner Sicht unproduktiv. für Österreichs Waldbesitzer. durch entsteht Kontinuität und Kostenef- Wie schätzen Sie als Wirtschaftsminister fizenz. Auf der volkswirtschaftlichen Mak- Möchten Sie unseren Lesern noch eine Bot- die wirtschaftliche Lage der Holzindustrie in roebene entsteht eine Versorgungssicher- schaft mitgeben, die Ihnen wichtig ist? Österreich derzeit ein? Was ist ihre Meinung heit. Holz ist auch als Baustoff bestens zu zu den derzeitigen Konjunkturprognosen? vermarkten, Holz ist im Trend, überzeugt Waldbesitzer dürfen stolz sein auf ihren durch Nachhaltigkeit und die positive CO2 attraktiven Rohstoff. Mit ihrer Arbeit leis- Die Holzwirtschaft hat in Österreich ei- Bilanz. ten sie in vielerlei Hinsicht einen unver- nen enorm hohen Stellenwert, das belegen zichtbaren Beitrag. Der Waldverband zeigt Holz ist auch die bemerkenswerten Zahlen zum Ex- Herr Minister, Sie verwenden in vielen öffent- für mich auch, dass sich Probleme in ei- portüberschuss und die Zahl der Beschäf- lichen Statements sehr gerne den Begriff der ner organisierten, systematischen Vorge- tigten. Die Lage der Holzindustrie ist eher Nachhaltigkeit. Was steht für Sie hinter dieser hensweise gemeinschaftlich gut lösen las- schwierig, nach Meinung der betroffenen Metapher? sen. Die Waldbäuerinnen und Waldbauern attraktiv Produzenten sind die Rundholzpreise zu dürfen froh sein über die Optimierung der hoch, die Versorgungssituation hat sich ver- Ja, verwende ich sogar sehr gerne, es ist Bedingungen, für die Volkswirtschaft sind bessert. Die Branche leidet unter der Nach- der Inbegriff der ökosozialen Marktwirt- solche Interessengemeinschaften eben- frageproblematik. Italien hat uns angesteckt, schaft. In der Forstwirtschaft wird der falls wichtige Ansprechpartner. Die Freude als wichtigster Exportmarkt haben wir hier Grundsatz gelebt: "Es soll nicht mehr ein- mit der Holzarbeit, mit der Natur, mit dem starke Einbußen. Das Gute an den Prog- geschlagen werden als nachwächst", das tollen Baustoff soll im Mittelpunkt stehen, nosen ist, dass sie meistens nicht stimmen. ist beispielgebend für die internationale dann brauchen wir uns um die Zukunft Wir hoffen hier auf Überraschungen im po- Rohstoffbewirtschaftung. Dieser Grund- nicht fürchten. sitiven Sinne. satz ist für mich auch ein Anknüpfen an Bild 1: Franz Kepplinger, Obmann WV OÖ und Geschäftsführer Dipl.-Ing. (FH) Andreas Hofbau- er zeigten Minister Mitterlehner den Submissi- onsplatz in St. Florian. Bild 2: Das Interview führte Redakteurin Ing. Christine Mooslechner. Bild 3: Holz bringts und das mit Herz. Bild 4: Obmann Rudolf Rosenstatter konnte Mi- nister Mitterlehner von der Größe und der Er- folgsgeschichte des Waldverbandes Österreichs überzeugen. 10 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 11
Wald & Wirtschaft Wertholzsubmissionen 2015 Dunkle Holzarten sind gefragt. Der Sieger- stamm in Niederösterreich war mit € 3.389,-/fm eine steirische Walnuss. Der Stamm mit 1,5 fm brachte in Summe € 5.083,50. Fakten & Details Laubholzsubmission 2015 Lieferanten: 383 Käufer: 28/Standort Zahlreiche Besucher nutzten den Aktionstag Wertholzmenge (fm): 1.696 um sich von den Qualitäten selbst ein Bild zu Lose: 1.502 Wertholzsubmissionen – machen. Baumarten: 27 Hauptbaumarten: Eiche, Esche, Schwarznuss Höchstpreis: € 3.389,-/fm Durchschnittspreis: € 406,-/fm Foto (4): M. Wöhrle Durchschnittspreis gestiegen Auch die Ausbildung kommt nicht zu kurz. Die Teilnehmer von drei Ausbildungskursen zum Forstfacharbeiter der LK Niederösterreich unter der Leitung von DI Michael Gruber schauen be- Detailergebnisse siehe: www.waldverband-noe.at www.waldverband-ooe.at www.waldverband-stmk.at sonders auf die Ausformung und die Qualitäts- www.waldverband.at/tirol bestimmung der Stämme. www.waldverband.at/vorarlberg Zwischen dem 19. und 23. Jänner wurden die jährlichen Laubwertholz-Submissionen der Waldverbände in Zusammenarbeit mit den Landwirtschaftskammern abgehalten. Die Hauptbaumarten waren heuer die Eiche, Esche und Schwarznuss. Der teuerste Stamm war seit langem wieder einmal eine Walnuss. Ing. Martin Wöhrle BA leicht gestiegenen Durchschnittspreis von dunklen Baumarten setzt sich auch die- Deutschland, Frankreich, Polen und Auch die vierte Vorarlberger Nadelwert- € 406,-/ fm (2014: € 376,-). In Oberös- ses Jahr fort. Weitere nennenswerte Bau- Kroatien nutzten das aus Furnier-, Teil- holzsubmission am 28. November 2014 Aufgrund der geringen Menge an Wert- terreich lag dieser bei € 370,- / fm (2014: marten z.B. Bergahorn, Kirsche, Elsbee- furnier- und zum größten Teil A und in Laterns und Feldkirch konnte erfolg- holz in der Steiermark, die der schlech- € 400,-) und in Niederösterreich bei € re, Ulme und Birne rundeten das aus 27 A/B-Qualitäten bestehende Werthol- reich bilanzieren. In Summe wurden 340 ten Witterung geschuldet war, wurden 442,-/ fm (2014: € 368,-). Die bemer- Baumarten bestehende Wertholzangebot zangebot. Auf die aus nachhaltig bewirt- Gebote auf knapp 233 fm vornehmlich die schon bereitgestellten Stämme bei kenswertesten Steigerungen der Durch- ab. In Niederösterreich fiel das höchste schafteten und PEFC-zertifizierten Wäl- Fichtenholz mit etwas Tannen- und Lär- der Submission in Niederösterreich auf- schnittspreise gab es in Oberösterreich Gebot mit € 3.389,- / fm auf eine steiri- dern stammenden Hölzer entfielen in chenholz abgegeben. Das Höchstgebot gelegt. Dank der großartigen Leistung mit € 298,- / fm bei Kirsche (+47 %) und sche Walnuss und in Oberösterreich mit Summe über 9.000 Gebote. Rund sechs entfiel mit € 402,- / fm (2013: € 410,- / der Mitarbeiter der örtlichen Waldver- in Niederösterreich mit € 1.380,-/ fm bei € 2.500,- / fm auf eine Zwetschke. Be- Gebote pro Los bestätigen die Nachfrage fm) auf einen Stamm der Hauptbaumart bände und der Landwirtschaftskam- Walnuss (+177 %). An beiden Standor- merkenswert war ein Gebot in der Höhe nach qualitativ hochwertigen Hölzern. Fichte. Der Durchschnittspreis lag bei € mern ist das Wertholzangebot mit 1.696 ten ist auch der Durchschnittspreis für die von € 1.339,-/ fm für ein Eichenbloch 195,- / fm (2013: € 187,- / fm). Kontakt fm (1.502 Lose) um fünf Prozent höher Schwarznuss um knapp 30 % gestiegen. in OÖ. Damit wurde erstmals ein der- DI Andreas Hofbauer als im Vorjahr. Vor allem Oberösterreich Dieses Jahr konnten über 380 Lieferan- art hohes Gebot für diese forstlich wich- Nadelwertholz in Waldverband Oberösterreich trägt mit einem Plus von über 50 % er- ten durch diese Vermarktungsform eine tige Baumart abgegeben. Spitzenpreise Tirol und Vorarlberg Aktive Waldbewirtschaftung bwv@waldverband-ooe.at heblich dazu bei. Mit dieser Steigerung optimale Wertschöpfung für das gelieferte pro Festmeter wurden auch wieder für Die zweite Tiroler Nadelwertholzsub- lohnt sich Ing. Willi Pilz trotzt man rückläufigen Mengenangebo- Wertholz erzielen. Schwarznuss (€ 1.442,-), Elsbeere (€ mission am 26. Jänner 2015 in Vomp Auch dieses Jahr zeigten die Submis- Waldverband Steiemark ten bei vielen Wertholzsubmissionen in 857,-) und Kirsche (€ 750,-) erzielt. brachte ein sehr erfreuliches Ergebnis. sionen, dass sich die Laubholzpflege office@waldverband-stmk.at Mitteleuropa und bewirkt ein verstärktes Auf die angelieferten 223 fm (2014: 197 und aktive Waldbewirtschaftung für den FD DI Werner Löffler Käuferinteresse. 3.400 Euro für fm) entfielen 567 Gebote. Mit € 244,- / fm Waldbesitzer lohnen. Bei den Aktions- Waldverband Niederösterreich einen Festmeter Holz Nachfrage vorhanden wurde ein um knapp 6 Prozent höherer tagen konnten sich einmal mehr zahl- waldverband@lk-noe.at Mit 1.147 fm (67 %) waren die Eiche Tischler, Furnier- und Wertholzhänd- Durchschnittspreis (2014: € 231,- / fm) reiche Besucher von den Qualitäten der DI Klaus Viertler Durchschnittspreis und mit rund 138 fm (8 %) die Esche ge- ler sowie Instrumentenbauer schät- erzielt. Das Höchstgebot von € 1.010,- angelieferten Stämme überzeugen. In Waldverband Tirol auf hohem Niveau folgt von der Schwarznuss mit 106 fm (6 zen die Bündelung hochwertiger Höl- / fm fiel auch dieses Jahr wieder auf eine der Broschüre „Laubholz richtig aus- klaus.viertler@lk-tirol.at Das höhere Wertholzangebot brachte ei- %) nicht nur die Hauptbaumarten, son- zer aus dem gesamten Bundesgebiet. Lärche. Es liegt damit um rund 53 Pro- geformt“, erhältlich bei den Landwirt- DI Thomas Ölz nen über alle Baumarten und Sortimen- dern mit über 7.400 Geboten auch am Rund 28 Käufer je Standort, hauptsäch- zent über dem des Vorjahres (2014: € schaftskammern, finden Sie wichtige Waldverband Vorarlberg te österreichweit um rund acht Prozent häufigsten nachgefragt. Der Trend zu lich aus Österreich aber z.B. auch aus 658,- / fm). Hinweise. thomas.oelz@lk-vbg.at 12 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 13
Wald & Wirtschaft Aufforstung in der Praxis Die Frische der Pflanzen und die richtige Pflanzloch (Pflanzloch meist zu klein!) führt. Herkunft für das jeweilige Gebiet sind für In solchen Fällen gibt es eine passende An- den Erfolg der Aufforstung von entscheiden- leitung aus der Praxis, wo nicht viel falsch der Bedeutung. gemacht werden kann: „Die Pflanze auf den Kopf drehen und alle Wurzelteile, die über 4. Soll man vor der Pflanzung den Terminaltrieb hinausragen, kann man werden (Abb. 1). Es ist darauf zu achten, einen Wurzelschnitt durchfüh- entfernen.“ Der Wurzelschnitt sollte jedoch dass die schädigende Einwirkung des ren? nicht mehr als 20 % der Fein- und Feinst- Windes und der Sonne auf das Feinwurzel- Bei dem Thema „Wurzelschnitt“ an Forst- wurzelmasse betreffen. Schnittflächen mit system so gering als möglich ist. Optimal pflanzen gibt es immer noch unterschiedli- einem Durchmesser von mehr als 4 mm, wäre ein Behälter oder Kübel, wo die Wur- che Meinungen. Aus persönlichen Erfahrun- müssen vermieden werden (zu große Ein- zeln der Pflanze in einer sogenannten „Erd- gen kann man sagen, dass ein routinemäßig trittsöffnungen für Pilze und Bakterien). Man schlämme“ sind. durchgeführter Wurzelschnitt vor der Pflan- muss sich bewusst sein, dass jeder Schnitt Ein weiteres Kriterium bei der Pflanzarbeit zung nicht mehr zeitgemäß ist. Der Wurzel- zu einer Verstümmelung eines lebenswichti- ist die Versorgung jener Pflanzen, welche schnitt sollte nur mehr dann angewendet gen Organs führen kann, dessen Funktionen noch nicht gesetzt werden. Die besten „Zwi- werden, um etwaige mechanische Verlet- dadurch beeinträchtigt werden bzw. unwie- schenlagermöglichkeiten“ sind entweder die zungen an den Wurzeln zu beseitigen. Dazu derbringlich verloren gehen kann (Abb. 2). übrigen Pflanzen vorübergehend in das Erd- sollte eine funktionierende Baumschere reich einzuschlagen oder eine Aufbewahrung 5. Welche Pflanzmethode/ in Pflanzenfrischhaltesäcken. Diese dürfen Pflanztechnik soll man ver- nicht der direkten Sonneneinstrahlung aus- Aufforstung - wenden? gesetzt werden, da dies zu einer Überhitzung Die Wahl der richtigen Pflanzmethode und führen könnte. des passenden Pflanzzeitpunktes sind we- sentliche Voraussetzungen für das Gelingen Tipp aus der Praxis Erfahrung aus der Praxis einer Pflanzung. Die Pflanzmethode sollte so Letztendlich sei noch erwähnt, dass für eine gewählt werden, dass die Wurzeln möglichst erfolgreiche Aufforstung die Problematik mit Foto (5): BFZ unbeschadet in den Boden gebracht werden dem Großen Braunen Rüsselkäfer (Hylobius können. Ein Grundsatz lautet: „ Die Pflanz- abietis) nicht außer Acht gelassen werden technik muss an die Größe der Pflanze an- darf (betrifft die gesamte Nadelholzpalette). gepasst werden“ (Abb. 3). Dabei ist es voll- Dabei ist es wichtig, die Aufforstung regel- Abb. 1: Schützen Sie die Pflanzen vor direkter Abb. 2: Der Wurzelschnitt sollte nicht mehr als kommen egal, welches Werkzeug, ob Bohrer, mäßig zu kontrollieren, um bei einem Befall Sonneneinstrahlung und Windeinwirkung. 20 Prozent der Fein- und Feinstwurzelmasse be- diverse Pflanzspaten oder die Winkelhaue schnell und gezielt reagieren zu können. Fünf wichtige Fragen für die Praxis, welche bei treffen. Schnittflächen über 4 mm Durchmesser benützt werden. Ziel muss es sein, ein groß- Abschließend darf noch die Frage der Förde- einer Aufforstung mit wurzelnackten Pflanzen vermeiden. zügiges Pflanzloch zu schaffen, damit die rung/Unterstützung seitens des jeweiligen beachtet werden sollen: naturgegebene Dreidimensionalität des Bundeslandes oder Jagdverbandes nicht verwendet werden, womit ein scharfer, glat- Wurzelsystems genügend Platz vorfindet. vergessen werden. Eine Aufforstung ist eine 1. Wie groß ist die Auffors- die Zäunung findet. Nachteile der Zäu- 3. Welche Pflanzen soll man ter Schnitt durchgeführt werden kann. Diese Jede Art von Quetschung, Stauchung oder kostspielige Angelegenheit. Bei ausreichen- tungsfläche? nung sind die körperliche Anstrengung bei setzen und wie groß soll der Maßnahme ist meist bei größeren Laub- Drehen der Wurzelmasse im Pflanzloch ist zu der, fachlicher Information und Kenntnis Egal, ob man eine Neubegründung oder der Errichtung (alle Aufforstungsflächen Pflanzverband sein? holzpflanzen notwendig, wo mechanische unterlassen (Abb. 4). Um die Pflanzung ord- kann ein gewisser Kostenanteil durch För- eine Aufforstung einer gerodeten Fläche liegen nicht in der Ebene!). Eine zweite Wenn man über die Baumartenwahl und Verletzungen beim Pflanzenaushub in den nungsgemäß abzuschließen, ist auf einen derungen oder Unterstützungen lukriert macht, die Kenntnis über die Größe der Person ist bei der Errichtung meist erfor- den richtigen Pflanzverband nicht Bescheid Forstgärten entstehen können. Je größer die festen Bodenschluss zwischen Wurzelmasse werden. Aufforstungsfläche ist wichtig. Dabei kann derlich. Bei der Einzäunung muss man weiß, ist es am besten beim zuständigen Pflanze, desto größer ist die Wahrschein- und Boden zu achten (Abb. 5). man sich computerunterstützter Geoinfor- sich auch im Klaren sein, dass der Zaun Waldhelfer oder Kammerforstberater, Rat zu lichkeit von mechanischen Verletzungen. Beim Setzen selbst ist darauf zu achten, mationssysteme bedienen oder man teilt nach einer bestimmten Zeit abgetragen holen. Wichtig ist, dass man neben der Flä- Beim Nadelholz ist es oft so, dass ein hoher dass Pflanze für Pflanze aus eigens dafür Kontakt sich die Flächen in einzelne Teilflächen und werden muss, was wiederum mit star- chengröße, (um die benötigten Jungpflan- Feinst- und Feinwurzelbereich gegeben ist, entwickelten Pflanztaschen oder zumin- Dipl.-Ing. Andreas Teufer schreitet diese in der Natur ab. ker, körperlicher Anstrengung verbun- zen zu errechnen) auch über die Höhenlage, der beim Setzen zu Wurzeldeformationen im dest aus einem Frischhaltesack entnommen BFZ Grünbach den ist (Einwachsen des Zaunes mit der Exposition und Bodenbeschaffenheit Be- 2. Soll/Muss man einen Zaun Bodenvegetation!). scheid weiß. errichten? Wo es die Gegebenheiten zulassen, kann Die klassischen Pflanzverbände, wie es sie Das ist die wohl meist gestellte Frage man alternativ zur Flächenzäunung auch früher bei Fichtenreinaufforstungen ge- über die man sich im vorhinein Gedan- mit Einzelschutzmaßnahmen (diver- geben hat, sind mittlerweile nicht mehr ken machen sollte. Generell ist zu sagen, se Baumschutzgitter, selbst gestaltete zeitgemäß. Viele Waldbauern richten den dass die verlässlichste Methode, Wild Drahtkörbe) arbeiten. Diese Maßnahmen passenden Pflanzverband nach ihren tech- von der Aufforstungsfläche fernzuhalten, eignen sich für Laubholz, Lärche und Dou- nischen Bewirtschaftungsmöglichkeiten die Flächenzäunung ist. Das heißt jedoch glasie (extrem anfällig für Fegeschäden aus. Zusätzlich zwingen uns die immer auf- nicht, dass sich Wild nie im eingezäun- durch den Rehbock). tretenden Wetterkapriolen zu Baumartenmi- ten Bereich aufhält. Regelmäßige Kon- Bei anderen Nadelhölzern kann man un- schungen, wobei jede Baumart ihre eigenen trollen der Zäunung sind unerlässlich, terschiedliche streich- oder spritzfähige Ansprüche an Licht, Standraum und Bo- da oftmals Wild durch geländebedingte Verbissschutzmittel verwenden (solange, denbedingungen aufweist. Somit kann kein Unebenheiten oder beschädigter Zaunfel- bis die Jungpflanze dem Äser des Wildes allgemeines Patentrezept bezüglich Pflanz- Abb. 3: Das Pflanzloch muss groß genug sein, um Abb. 4: Vermeiden Sie Quetschungen und Stau- Abb. 5: Achten Sie beim Setzen auf einen festen der (herabfallende Äste oder Bäume) in entwachsen ist). verband vorgegeben werden. die ganze Wurzelmasse aufnehmen zu können. chungen der Wurzelmasse beim Einsetzen. Bodenschluss zwischen Wurzelmasse und Boden. 14 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 15
Markt & Radar Holzmarktbericht Februar 2015 Die Weltwirtschaft entwickelt sich Niederösterreich sind sehr zufrieden- uneinheitlich, jedoch erwies sich die stellend verlaufen. Österreichweit konn- Rundblick am Holzmarkt Konjunktur zuletzt vor allem in großen te der Durchschnittspreis über alle Bau- Volkswirtschaften wie den USA und marten je Festmeter um 8 % erhöht wer- Submissionen punkt mit gut 1.600 fm bildete die Eiche. Der Großbritannien als robust. In der Eu- den. Erstmals wurden für Eichenblo- (Quellen: Holzmarktinfo.de) Durchschnittserlös über alle Holzarten lag bei holzverarbeitenden Branche sehr gering. Um die rozone war die Dynamik eher verhal- che Preise über 1.000 €/fm erzielt. Das 422 €/fm. Mit 2.130 €/fm war eine Eiche der Wettbewerbsfähigkeit der Forst-Holz-Wertschöp- ten. Trotz der aktuell vorteilhaften Ent- Höchstgebot fiel auf eine steirische Wal- ThüringenForst: Insgesamt wurden 1.630 fm teuerste Stamm. fungskette in Slowenien zu verbessern, hat die wicklung der Rohölpreise und des Eu- nuss mit 3.389 €/fm. Säge- und Schälholz aus 17 Thüringer Forstäm- Regierung einen Aktionsplan mit dem Slogan ro-Kurses erwarten die Experten des Die Standorte der Papier-, Platten- tern und zwei Forstbetrieben versteigert. Die Ei- Schweiz: Holzmarkt Ostschweiz empfiehlt „Holz ist schön“ bis 2020 verabschiedet. Ziele WIFO für das 1. Quartal einen anhal- und Zellstoffindustrie sind sehr gut che war mit 730 fm die dominierende Baumart Senkung der Nadelrundholzpreise sind vor allem die Schaffung neuer Märkte für tend trägen Konjunkturverlauf. mit Nadelindustrierundholz bevorra- gefolgt von Esche, Bergahorn und Lärche. Der Nachdem die Notenbank kürzlich den Euromin- Holzprodukte und Dienstleistungen sowie neuer Die Standorte der österreichischen tet. Nachfrage ist dennoch gegeben. In Durchschnittserlös über alle Baumarten lag bei destkurs aufgehoben hat, sieht sich die Forst- Arbeitsplätze. Ebenso soll der Holzeinschlag Sägeindustrie sind unterschiedlich Gebieten mit vermehrtem Schadholz- 382 €/fm. Das Höchstgebot fiel mit 2.150 € / fm und Holzwirtschaft in der Ostschweiz ernstlich und die Wertschöpfung der holzverarbeitenden mit Nadelsägerundholz bevorratet und anfall ist die Zufuhr teilweise kontin- auf einen Bergahorn. gefährdet. Die Marktpartner verständigten sich Industrie gesteigert werden. (Quelle: Holzmarkt- durchaus aufnahmefähig. Die Nachfra- gentiert, die Industrie ist aber um eine in einem außerordentlichen Treffen vom 23. info.de) ge ist dementsprechend normal bis rege. zeitgerechte Holzabfuhr bemüht. Die Sachsenforst: Das Angebot umfasst insgesamt Januar darauf, die Empfehlungen der Richtpreis Die Holzernteaktivitäten befinden sich Preise sind stabil. Buchenfaserholz ist 1.166 fm. Stiel- und Traubeneiche waren mit für Nadelrundholz um bis zu 15 % zu senken. Deutscher Holzhandel 2014 deutlich im Plus auf durchschnittlichem Niveau. Produ- bei sehr guter Bevorratung verhalten 453 fm die Hauptbauarten. Der Durchschnitts- Dies gilt für Nadelrundholz, das ab 26. Januar Der deutsche Holzhandel konnte 2014 ein deut- ziertes Holz wird rasch abgeführt, so- nachgefragt. preis über alle Baumarten lag bei 292 €/ 2015 verkauft wird. Basis bilden die Richt- liches Umsatzplus von 4,3% im Vergleich zum dass derzeit kaum Waldlager vorhanden Am Energieholzmarkt war trotz kälte- fm. Spitzenstamm der Submission war eine preisempfehlungen vom September 2014. Beim Vorjahr erzielen, informiert der Gesamtverband sind. Die Schadholzereignisse der letz- rer Temperaturen bislang wenig Dyna- Schwarznuss mit 2.540 €/fm. Laubholz betragen die Abschläge 10 bis 20 %. Deutscher Holzhandel e.V. (GD Holz). Die wich- ten Monate hatten kaum Auswirkungen mik gegeben. Mittlerweile ist vor allem Mit dieser Empfehlung beabsichtigt die Holz- tigsten Sortimente im Holzfachhandel haben sich Rege auf die Preise. Diese sind auf attraktivem in Niederösterreich die Nachfrage rege. Waldbauernvereinigung Passau: Von den 400 marktkommission Ruhe in den volatilen Markt dabei unterschiedlich entwickelt. Das Sortiment Niveau stabil. Scheit- und ofenfertiges Brennholz ist angebotenen Festmetern war die Eiche mit 217 zu bringen. (Quelle: Holzmarktinfo.de) Holz im Garten lief mit einem Zuwachs von 13% Die Nachfrage nach Laubsägerundholz rege nachgefragt und kann zu attraktiven fm die Hauptbaumart, gefolgt von Esche (90 gegenüber dem Vorjahr sehr gut. Holzwerkstoffe Nachfrage nach ist vor allem bei Eiche sehr lebhaft. Mit Ausnahme Niederösterreichs, wo eine Preisen abgesetzt werden. fm) und Kirsche (25 fm). Der Durchschnittspreis über alle Baumarten lag bei 261 €/fm. Das Slowenien - Holz als strategischer Rohstoff: Slowenien ist eines der waldreichsten Länder und Bauelemente haben 2014 im Gesamtdurch- schnitt zugelegt (Holzwerkstoffe +3%; Bauele- Nadelsägerundholz leichte Nachfragebelebung bei Rotbu- Alle angegebenen Preise beziehen sich Höchstgebot mit 839 €/fm fiel auf eine Eiche. Europas, und ist auf dem dritten Platz nach mente +3,2%). Schnittholzsortimente tendierten che festzustellen ist, gestaltet sich die- auf den Zeitraum Anfang Februar 2015. Finnland und Schweden positioniert. Der in etwa auf Vorjahresniveau, Hobelwaren legten ser Markt lustlos. Die von den Wald- Alle Preise sind Nettopreise, welchen die Forstwirtschaftliche Vereinigung Unterfran- jährliche Holzvorrat beläuft sich auf mehr mit +4,6% im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. verbänden durchgeführten Wertholz- gesetzlich vorgeschriebene Umsatzsteu- ken: Insgesamt wurden rund 2.080 fm auf als 8 Millionen Kubikmeter. Trotz der guten Auf das Geschäftsjahr 2015 blickt man vorsich- submissionen in Oberösterreich und er zuzurechnen ist. sieben Lagerplätzen versteigert. Den Schwer- natürlichen Disposition ist der Umsatz in der tig optimistisch. (Quelle: Holzbau Austria) Marktradar Mio fm lag wobei heimischen Industrieholz Wachstumsprognosen in Europa spiegeln Biomassenahwärmeanlagen mit Wärme Am Energieholzsektor ist eine zuneh- Vorrang geboten wird. sich auf den Absatzmärkten wider. Ge- versorgt. Diese Anlagen bilden in vielen mende Sensibilität für Qualitätssicherung Die österreichische holzverarbeitende ringe Budgetspielräume im öffentlichen Regionen bereits das Rückgrat der loka- und Kontrolle zu spüren. Die Bereitschaft Christoph KULTERER Industrie braucht eine produktionsstarke Bereich und deutliche Zurückhaltung im len Wärmeversorgung, womit sie auch für der Biomasseproduzenten auf entspre- Vorsitzender der Österreichischen Dipl.-Btw. Alfred Heinzel inländische Forstwirtschaft um auch dro- Konsumverhalten sind deutlich im Bau- den gesamten Energiemarkt Österreichs chende normative Vorgaben zu reagieren, Sägeindustrie Präsident der Austropapier henden Importbeschränkungen aus dem und Möbelsektor spürbar. Besonders be- unverzichtbar geworden sind. Den Grund- trägt maßgeblich zur weiteren Professio- Ausland (z.B.: Ukraine) trotzen zu können. troffen ist derzeit der Fußbodenmarkt. Die stein dafür haben bereits vor vielen Jah- nalisierung in diesem Sektor bei. Sägeindustrie Papier- und Vor allem der Kleinwald war in der Vergan- konjunkturelle Lage führt zu einer star- ren innovative Waldbauern gelegt. Zellstoffindustrie genheit ein Garant für Produktionssteige- ken Verschärfung des Wettbewerbes. Der Viele Betreiber haben die guten Rah- Dr. Christian METSCHINA Die wirtschaftliche Situation der öster- rungen, welche die Industrie auch weiter- Druck auf die Preise und damit auf die menbedingungen des Vorjahres genutzt Leiter Referat Energie und Biomasse reichischen Sägeindustrie bleibt auch Stabile Partnerschaft stärkt heimische hin zur Standortsicherung und Produktion Ertragslage ist enorm. Das gute Angebot und ihre Lager entsprechend gefüllt. Hin- LK Steiermark im ersten Quartal 2015 angespannt. Ho- Wertschöpfung von hochwertigen Produkten dringend be- an inländischem Faserholz wird von den zu kommen Lagerkapazitäten der letzten, her Konkurrenzdruck aus den Ländern wie Speziell im schwierigen Produktionsjahr nötigt. Urproduktion und verarbeitende In- Plattenwerken sicher aufgenommen. Aus sehr milden Heizperiode. Die Kombination Skandinavien, Rumänien und Russland, 2014 war die Papier- und Zellstoffindust- dustrie gewährleisten dadurch Wertschöp- jetziger Sicht gilt dies für das Gesamtjahr mit den überdurchschnittlich hohen Tem- die bis zu 50% günstigere Rohstoffkosten rie ein zuverlässiger Partner der österrei- fung und Arbeitsplätze für Österreich. 2015. Die Importe werden entsprechend peraturen zu Beginn der aktuellen Heiz- und eine bessere Währungssituation ha- chischen Forstwirtschaft. Insgesamt konn- angepasst. saison ergibt für den Energieholzmarkt im ben, belasten die internationalen Export- te Industrieholz aus dem Inland um 3,1% Beobachtungszeitraum eine geringe Dyna- märkte für Schnittholz. Die konjunkturellen auf 5,3 Mio fm gesteigert werden; 1,9 Mio Plattenindustrie mik. Die aktuell etwas niedrigeren Tempe- Erwartungen für Mitteleuropa sind verhal- fm Nadel IRH, 0,5 Mio fm Laub IRH und Biomasse raturen sorgen aber für etwas Bewegung ten und insbesondere in Italien ist weiter- 2,8 Mio SNP. Der sich zunehmend verschlechternden und in manchen Gebieten für eine gestei- hin keine substanzielle Erholung zu erwar- Die Papierindustrie kalkuliert für das gesamtwirtschaftlichen Entwicklung kann Über 180.000 Haushalte werden in Ös- gerte Nachfrage. Hackgut bester Qualität Die Kommentare im Marktradar werden im ten. Die Sägeindustrie ist für heimisches laufende Jahr mit einem ähnlich hohen sich auch die Plattenindustrie nicht ent- terreich auch in dieser Heizperiode ver- ist immer gefragt und hat einen entspre- originalen Wortlaut übernommen und nicht Rundholz weiter aufnahmefähig. Verbrauch wie 2014 der in Summe bei 8,0 ziehen. Die laufend zurückgenommenen läßlich und krisensicher über regionale chenden Preis. redaktionell überarbeitetet. 16 Waldverbandaktuell Februar 2015 Waldverbandaktuell Februar 2015 17
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