Packaging journal - SABEU
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
01 | 2021 English summaries www.packaging-journal.de | Einzelpreis C 12,50 TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE packaging journal PACKMITTEL, PACKSTOFFE ENDVERPACKEN VERPACKUNGSTECHNIK Neue Verpackungskonzepte Sicheres Verpacken mit Vernetztes Arbeiten in mit mehr Prozesseffizienz Hochleistungsanlagen der Produktion
on H ukti ly Gefa och d pp h s Kla rg Su in en er, e e in d enr ss üt e 6.1 sib z. B. a Ch r t Kos le Wählen NEU! Sie Ihre Anwendung Risi FP u tz 30 G e min ko h A ne sc re im ll e nd N ie r Bra äß ung ge m + Zulassung für Füllprodukte mit Flammpunkt ≥ 37,8 °C / 100 °F gemäß FM 6020 Test + UL-getestet für brennbare und entzündliche Flüssigkeiten + Höchste Sicherheit durch Doppelwand-Konstruktion + Entnahme über Dip-Tube und Pumpensystem + Geeignet für den Einsatz in Ex-Zonen 1 und 2 SCHÜTZ ECOBULK SX-D – sicher ist jetzt noch sicherer! Einzigartiger Schutz – der erste „FM APPROVED“ Kombinations-IBC für anerkannte Risikominimierung während Transport und Lagerung: Unser hochqualitativer HPDE-Innenbehälter wird von einer Stahlhülle flüssigkeitsdicht umschlossen. Ein Austreten Ihres Füllprodukts wird damit selbst unter extremen Bedingungen verhindert. Zusätzlich schützt das geschlossene Entnahmesystem vor Schütz GmbH & Co. KGaA direktem Produktkontakt. Die mobile IBC-Lösung mit integriertem Auffangbehälter – Schützstraße 12 D-56242 Selters unsere Empfehlung für alle Füllstoffe und Einsatzzwecke mit besonderem Tel. +49 2626 77 0 Bedarf an Sicherheit. Fax +49 2626 77 365 E-Mail info1@schuetz.net Wir freuen uns auf Fragen und Anregungen: tcs@schuetz.net www.schuetz.net
EDITORIAL Seien wir optimistisch! Noch sind wir nicht über den Berg. Die Pfeile in den Corona-Trends wollen einfach nicht nach unten zeigen, und die Sorge vor Virusmutationen, die auch bei uns auf dem Weg sind, ist groß. Bald wieder ohne Maske? Fehlanzeige. Lockerungen sind erst mal nicht in Sicht. Hoffnung machen immerhin die in Rekordtempo entwickelten und auf den Markt gebrachten Impfstoffe, die auch die Verpackungsbranche vor Herausforderungen stellen. Schließlich müssen die empfindlichen Vakzine sicher abgefüllt, verpackt, etikettiert und gekühlt transportiert werden. Deutsche Unternehmen haben hier passende Lösungen parat: Von Spezial- glashersteller Schott kommen etwa zwei Drittel aller Glasfläschchen für die weltweit benötigten Corona-Impfstoffe (Seite 15 ff.). Auch wenn es hier und da holpert – es ist eben eine Mammutaufgabe, die die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft gerade stemmen müssen. Einer der großen Gewinner der Pandemie ist zweifelsohne der Versand- handel. Eine Studie des Branchenverbands bevh besagt, dass im letzten Jahr mehr als jeder achte Euro der Haushaltsausgaben für Waren im E-Commerce ausgegeben wurde. Eine Entwicklung, die sich laut bevh nicht mehr umkehrt: Einen großen Teil der Corona-bedingten zusätzlichen Nachfrage werde man halten, auch wenn Geschäfte wieder öffnen. Vor allem für die Kartonhersteller ist das eine gute Nachricht. Auch wenn bei den Versandverpackungen noch Optimierungsbedarf besteht – noch immer wird viel zu viel Luft verschickt. Abhilfe will ein Start-up schaffen, über das wir hier berichten: mit Versandkartons mit maßgeschneidertem Innenleben, die einfach über eine App bestellt werden können (Seite 24 f.). Von den Verpackungsherstellern kommen jede Menge gute Ideen: Der Einsatz von Rezyklaten und recycelbare Lösungen aus Monomaterialien gehören dazu. Eine Supermarktkette hat etwa bei der Verpackung von Hackfleisch komplett auf Schlauchbeutel aus recycelbarem PP-Mono- material umgestellt (Seite 22 f.). Innovativ sind auch die für das menschliche Auge unsichtbaren digitalen Wasserzeichen auf Verpa- ckungen, die jetzt zur besseren Sortierung von Verpackungsabfällen eingesetzt werden sollen (Seite 29 f.). 2021 wird also spannend. Illustration: Astarina/shutterstock.com Herzlichst Ihre Doris Bünnagel 01 | 2021
INHALT AUS DEN UNTERNEHMEN 06 News kompakt 18 packaging journal Talk – mit Gerda Rachut, Vorstand Stiftung ZS Verpackungsregister 50 Unternehmen im Porträt – Kunststoffverpacker Wetropa TITELSTORY 12 Entlüften, dosieren, verschließen: Packaging mit dem gewissen X-tra PHARMA 15 Ohne Verpackung kein Impfen – Pharmaglas schütz Corona-Impfstoff GREEN PACKAGING 20 Ein zweites Leben für altes Porzellan SPECIAL – PACKMITTEL, PACKSTOFFE 21 Dauertrend Nachhaltigkeit 22 Praxisbericht: Hackfleisch im nachhaltigen Flow-Pack 24 Digital: Versandverpackungen mit maßgeschneidertem Innenleben 26 Pilotprojekt: Standbodenbeutel auf siegelfähges Barrierepapier umstellen 29 Der unsichtbare Code: Intelligentes Verpackungsrecycling mit Holygrail 2.0 32 Praxisbericht: Faltschachteln aus neuer Flachbettstanze Bild: Georgia von le Fort 4 www.packaging-journal.de 08 | 2015
News und Hintergrundinformationen aus der Verpackungswelt direkt in Ihr Postfach: NEWSLETTER Einfach anmelden unter packaging-journal.de/ newsletter ENDVERPACKEN, LOGISTIK 36 Sicher verpacken mit Stretchfolien mit hohem Rezyklatanteil 38 Palettieren mit Schmelzklebstoff 41 Bündelung ohne Hitzeentwicklung ANZEIGE 01 | 2021 English summaries www.packaging-journal.de | Einzelpreis C 12,50 VERPACKUNGSMASCHINEN, VERPACKUNGSTECHNIK TECHNOLOGIE | PRAXIS | UNTERNEHMEN | PRODUKTE packaging packaging journal journal 43 Maßgeschneiderte Antriebstechnik für die Verpackungsindustrie PACKMITTEL, PACKSTOFFE ENDVERPACKEN VERPACKUNGSTECHNIK 44 Vernetztes Arbeiten in der Produktion – Antworten auf Megatrends 01 | 2021 Neue Verpackungskonzepte Sicheres Verpacken mit Vernetztes Arbeiten in mit mehr Prozesseffizienz Hochleistungsanlagen der Produktion WÄGEN, DOSIEREN 46 Integrierte Komplettverpackungslösungen für Snacks Bild: SABEU DIGITALDRUCK ENTLÜFTEN, DOSIEREN UND VERSCHLIESSEN 48 Digitale Farbsysteme für den Verpackungsdruck MIT DEM X-TRA Das Unternehmen Sabeu gehört zu den führenden Systemlieferanten von mikroporösen Filtermembranen und Kunststoffkomponenten für die Berei- che Packaging, Life Sciences, Medical und weitere Industrien und überzeugt FESTE RUBRIKEN bei den Entlüftungs-, Dosier- und Verschlusslösungen mit den einzigar- ten Produkteigenschaften der Marke 03 Editorial FLUXX®. Diese Produkte zeichnet eine 04 Inhalt hohe chemische Beständigkeit gegen eine Vielzahl aggressiver Chemikalien 53 Leseecke sowie die Kompatibilität für Anwen- 54 pack-finder Branchenguide dungen im Lebensmittelbereich aus. Alle Fertigungsprozesse erfolgen an 58 Impressum / Anzeigenindex zwei Standorten „Made in Germany“. Neben dem Standardportfolio werden OEM-Projekte sowie kundenindividuelle Service-Dienstleistungen realisiert.
PERSÖNLICH SIG Die Niederländerin José Matthijsse wur- LOCKDOWN: BOOM FÜR de ab 1. Februar 2021 zum President & General Manager Europe und Mitglied TAKE-AWAY UND LIEFERDIENST der Konzernleitung ernannt. Sie tritt die Nachfolge von Martin Herrenbrück an. Matthijsse bringt umfangreiche Erfah- Bild: Shelflife Media rung in der Lebensmittel- und Getränkein- dustrie mit, zuletzt als Managing Director in Europa für FrieslandCampina. Davor 83 78 14 war sie 18 Jahre lang für Heineken tätig. INTERROLL Prozent der Prozent Prozent Ingo Steinkrüger (48), derzeit Vorsitzender Deutschen holen wünschen sich ist es egal, der Geschäftsführung bei thyssenkrupp sich Getränke und dafür eine wie Speisen System Engineering, wird zum 1. Mai 2021 Speisen ab oder nachhaltige und Getränke als CEO die Leitung der Interroll Gruppe lassen liefern. Verpackung. verpackt sind. übernehmen. Steinkrüger bringt mehr als 20 Jahre Führungs- und Fachexpertise im Projekt- und Produktgeschäft sowie in Quelle: Umfrage WWF und Deutsches Verpackungsinstitut e.V. (dvi) Engineering- und Produktionstechnologie Bild: Interroll mit und verfügt über Verkaufs- sowie Ser- viceerfahrung in der Automobilindustrie. LEBENSMITTEL PLASTICSEUROPE KENNZEICHNEN FÜR UK Der Verband der Kunststofferzeuger hat Großbritannien hat endgültig den Austritt aus dem europäischen Bin- einen neuen Hauptgeschäftsführer: Seit nenmarkt vollzogen. Mit Folgen für Vorschriften zur Kennzeichnung dem 1. Januar steht Ingemar Bühler an der von Lebensmitteln, die für den Export nach Großbritannien bestimmt Spitze des Wirtschaftsverbandes. Bühler sind. Mettler-Toledo empfiehlt jetzt Lebensmittelunternehmen, sich bringt fundierte Unternehmenserfahrung frühzeitig über die künftig geltenden Kennzeichnungsvorgaben für mit. Der studierte Politikwissenschaftler UK-Importe von Lebensmitteln zu informieren und zu prüfen, ob und war zwölf Jahre für die Bayer AG in leiten- Bild: PlasticsEurope der Funktion tätig und wirkte zuletzt als welche Auswirkungen diese auf die bisherigen Prozesse der Etikettie- Head of Public Affairs & Sustainability für rung und Etikettenkontrolle haben. Bis zum 30. September 2022 gel- Bayer CropScience. ten noch Übergangsfristen. Danach müssen auf Lebensmittelverpa- ckungen Kontaktdaten in Großbritannien angegeben werden. Wichtig: Sollte ein Lebensmittelhersteller keinen Firmensitz in UK haben, so Bild: Shutterstock / David Carillet ist die Adresse des britischen Importeurs zu nennen. Für bestimmte GKV Lebensmittel – wie beispielsweise Fleisch, Obst und Gemüse oder Ho- Rechtsanwältin Julia Große-Wilde ist seit nig – ist eine Herkunftskennzeichnung vorgeschrieben – bisher „EU“ dem 1. Januar neue Geschäftsführerin des und „Nicht-EU“. Ab 1. Oktober 2022 ist dann zwischen „UK“ und „Non- Gesamtverbandes Kunststoffverarbei- UK“ zu unterscheiden und entsprechend zu kennzeichnen. Ausnahme: tende Industrie e. V. (GKV). Sie übernimmt Nordirland. Dort gelten weiterhin die EU-Vorschriften. die Aufgaben von Dr. Oliver Möllenstädt. >> www.mt.com Große-Wilde will die Begleitung der ge- sellschaftlichen und politischen Debatte über Kunststoffe und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Bild: GKV e. V. APEAL Der Verband der europäischen Hersteller von Verpackungsstahl hat Viliam Gašpar Direktor des Technischen Kundendiens- tes bei U.S. Steel Košice, zum neuen Prä- sidenten ernannt. Viliam Gašpar folgt auf Tony Waite von Tata Steel Europe. Seine Rolle als Präsident trat er am 1. Januar 2021 an; sie steht im Einklang mit der alle zwei Jahre wechselnden Präsidentschaft Bild: APEAL von APEAL. 6 www.packaging-journal.de 01 | 2021
NEWS KOMPAKT TERMIN FÜR DIE INTERPACK 2023 Die kommende interpack findet vom 4. bis 10. Mai 2023 auf dem Düsseldorfer Messegelände statt. Interessierte Unternehmen der Verpackungsbranche und der verwandten Prozessindustrie können sich voraussichtlich ab Ende März/Anfang April online zur interpack 2023 anmelden. Aussteller, die für die pandemiebedingt abgesagte interpack 2021 zugelassen waren, konnten bereits ihre Standplätze Bild: Messe Düsseldorf / Constanze Tillmann für 2023 reservieren und können mit der Anmeldung das Re-Booking durchführen. Die components findet erneut parallel zur interpack statt. Sie richtet sich an die Zulieferbranche der Verpackungs- und Prozessindustrie. Bis zur turnusgemäßen Ausgabe der beiden Messen wird kontinuierlich online über Branchentrends und Neuheiten berichtet. Das Onlineangebot zur kommenden interpack und compo- nents 2023 wird ebenfalls ausgebaut und erweitert. >> www.interpack.de >> www.packaging-components.de BREXIT: VORGABEN FÜR HOLZPALETTEN Mit dem Verlassen des EU-Bin- nenmarktes haben sich im Ver- einigten Königreich auch die Vorschriften für den Waren- transport aus und nach Groß- britannien geändert. Der Bun- Circular desverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) warnt jetzt vor Verzö- Packaging gerungen durch die Kontrolle von Holzpaletten hinsichtlich des ISPM-15-Standards. Die Palettenvorschrift könnte zu massiven Problemen beim Warentransport führen. Der ISPM-15-Standard gilt für Holzpaletten, die für den Ex- port in und den Import aus Nicht-EU-Ländern vorgesehen sind. Er schreibt vor, dass Ver- packungs- und Transportmate- rialien im grenzüberschreiten- den Verkehr gegen mögliche Frischholzschädlinge mit Hitze behandelt sein müssen. Inner- halb der Europäischen Union Heute die Nachhaltigkeit von morgen gestalten. gilt dies nicht. Bei Nichtein- haltung werden die Paletten Circular Packaging umfasst Verpackungslösungen, welche samt Waren zurückgesendet die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft berücksichtigen und die oder müssen auf Kosten des Grundgedanken der Nachhaltigkeit widerspiegeln. Versenders nachbehandelt Wir bieten unseren Kunden mit innovativen und ehrlichen Ver- werden. Der HPE schätzt, dass packungslösungen die Möglichkeit, nachhaltig und kreislauf- nicht einmal die Hälfte aller wirtschaftlich zu produzieren und zu verpacken. Paletten, die zwischen Eng- land und Europa unterwegs Möchten auch Sie Ihre Verpackung nachhaltig gestalten? Member of sind, den ISPM-Vorgaben ent- spricht. www.optima-packaging.com/sustainability >> www.hpe.de OPTIMA packaging group GmbH | 74523 Schwäbisch Hall | Germany | info@optima-packaging.com
NEWS KOMPAKT SMARTIES IN PAPIERVERPACKUNG Ab sofort produziert das Hamburger Chocoladen-Werk von Nestlé Rollen, Tüten und Schächtelchen für Smarties in einer Verpackung nur noch aus Papier – als einziges Smarties-Werk in Europa für weltweit mehr als 50 Länder. Nestlé macht damit Schluss mit Plastik-Deckel und Co. Zwei komplett neue Fertigungslinien verpacken die bunten Scho- kolinsen in Papier. Zwei weitere werden noch zum Einsatz kommen. Insgesamt 10 Millionen Euro hat Nestlé dafür in das Hamburger Werk investiert. Bisher waren 10 Prozent der Smarties-Produkte in recycel- barem Papier verpackt. Die Umstellung betrifft jetzt das gesamte Sor- timent. Man spare damit rund 250 Millionen Kunststoffverpackungen im Jahr ein, so der Konzern. Bereits im letzten Sommer hatten Papier- verpackungen für Smarties-Schokoladentafeln in Großbritannien den Anfang gemacht. Der Rohstoff stammt aus nachhaltigem Waldbau, die neuen Verpackungen bestehen aus beschichtetem Papier, Papiereti- ketten oder Karton. Das Material könne wie jedes Zeitungspapier in Bild: Nestlé die Altpapiertonne entsorgt werden, so Nestlé. >> www.nestle.de MEDIKAMENTE GESCHÜTZT TRANSPORTIEREN Die beiden Schwesterunternehmen Gamma-Wopla und Smart-Flow jeder Seitenwand, versehen mit einer zentralen Schutzvorrichtung, produzieren Behälter und Paletten aus Kunststoff für die Pharmab- besonders gesicherten Griffen oder mit Verplombung am oberen und ranche. So bietet der nest- und stapelbare Gamma-Wopla-BD-Dis- unteren Rahmen, sind die teilweise sehr kostspieligen Produkte im tributionsbehälter deutliche Platzersparnis im Lager, während des Behälter gegen eine unbefugte Entnahme geschützt. Transports und bei Händlern bzw. Apotheken Die Smart-Flow-Hygienepaletten werden aus- vor Ort. Neben den Volumenvarianten 46 Liter, schließlich aus HDPE-Neuware gefertigt und 54 Liter und 67 Liter gibt es auch eine handliche erfüllen alle Vorschriften der Lebensmittel- und Variante (Volumen 23 Liter). Dieser „halbe Behäl- Pharmaindustrie. Sie sind stoß- und schlagfest, ter“ eignet sich besonders für kleine Lieferungen komplett geschlossen und lassen sich durch ihre von Medikamenten. Aufgrund seiner besonderen glatten und rillenlosen Oberflächen einfach reini- Bild: Smart-Flow Form lässt sich der Behälterdeckel einfach öff- gen. Die Hygienepaletten eignen sich daher auch nen – zur schnellen Entnahme von Produkten. für Reinraumanwendungen. Durch ein zweifaches Verriegelungssystem an >> www.gamma-wopla.com PILOTANLAGE FÜR MECHANISCHES RECYCLING Borealis und Tomra haben in Lahnstein eine Pilotan- lage für das mechanische Recycling von Post-Consu- mer-Polymerabfällen in Betrieb genommen. Sie kann sowohl Folien als auch feste Kunststoff-Haushalts- abfälle recyceln. Produziert werden sogenannte Borcycle M Recycling-Polyolefine, die sich durch ei- nen hohen Reinheitsgrad, einen geringen Geruch und eine hohe Produktbeständigkeit auszeichnen. Die Demoanlage soll Produkte für Markeneigentümer und Weiterverarbeiter herstellen und die Eignung für anspruchsvolle Anwendungen prüfen. Die erfolgrei- che technische Umsetzung bildet dann die Basis für eine fortschrittliche Recyclinganlage im kommerziel- len Maßstab. Die Anlage wird von Borealis, Tomra und dem Entsorger Zimmerman gemeinsam betrieben. Bild: Borealis >> www.borealisgroup.com >> www.tomra.com 8 www.packaging-journal.de 01 | 2021
Bild: Bito Lagertechnik Bild: Isra Vision IMPFSTOFFE SICHER LÜCKENLOSE INSPEKTION TRANSPORTIEREN Um eine lückenlose Inspektion bei flexiblen Verpackungslösungen sicherzustellen, hat ISRA Vision für sein 100-Prozent-Inline-Ins- In Zusammenarbeit mit dem Start-up Tec4med Life Science pektionssystem PrintSTAR Multiview-Funktionen entwickelt. Dabei GmbH hat Bito-Lagertechnik eine digitale Hochleistungs-Trans- decken mehrere Kamerabänke gleichzeitig weitere Inspektions- portbox für temperatursensible Medikamente entwickelt, die funktionen ab. Speziell für die Detektierung von Kaltsiegeldefekten auch die spezifischen Ansprüche an den Transport von Coro- wurde eine Cold-Seal-Applikation entwickelt, die durch den Ein- na-Impfstoffen erfüllt. Die Nelumbox von Tec4med war bereits satz hochauflösender LCD-Kameras in Kombination mit ultraheller ein speziell für Pharmatransporte und zur Medikamentenaufbe- LED-Beleuchtung sowohl einzeln als auch wiederholt auftretende wahrung zugelassenes Kühlsystem. Zusammen mit Bito-Lager- Kaltsiegeldefekte wie z. B. Verunreinigungen in Echtzeit erkennt. technik wurde nun eine GDP-konforme Lösung entwickelt, die Zudem wird auch die Registergenauigkeit der Vorder- und Rückseite sich für die Aufbewahrung von Medikamenten und Impfstoffen geprüft. Ein Alleinstellungsmerkmal: Die Inspektion wird gleichzeitig in den unterschiedlichsten Temperaturbereichen (–80 °C, 2–8 °C von beiden Kanälen mit überlagerter Darstellung durchgeführt. Passt und 15–25 °C) eignet. Das für die Anforderungen im Pharmabe- die Siegelschicht auf der Rückseite nicht genau zum Druckbild auf reich zertifizierte Transportsystem – ein umweltfreundliches und der Vorderseite, ertönt ein akustisches Signal. Aufgerüstet mit der ressourcenschonendes Mehrwegsystem – geht jetzt in Produk- „Advanced Hazing Detection“, kann das System außerdem erstmals tion. Es ermöglicht durch die nahtlose Integration des Internets das sogenannte Hazing sicher inspizieren. Zeilenkameras detektie- der Dinge die lückenlose Rückverfolgbarkeit der Lieferkette in ren dabei vollständig die Bahn und erkennen automatisch Fehler, die Echtzeit und verfügt über ein digitales, diebstahlsicheres Siegel. das menschliche Auge während des Druckvorgangs nicht sieht. >> www.bito.com >> www.isravision.com Aufs Maximum reduziert: Die neue SOMIC ReadyPack. Ihnen ist Effizienz und ein hoher Return-on-Investment wichtig? Dann ist die neue SOMIC ReadyPack genau richtig für Sie! Fertig vorkonfiguriert, schnell und kostengünstig verfügbar, löst diese Neu- entwicklung Ihre Standard-Verpackungsaufgaben zuverlässig. Und das bei geringstem Platzbedarf! www.somic.de/readypack
NEWS KOMPAKT WIRD PET-REZYKLAT THERMOFORMER FÜR KNAPP? BESCHICHTETES PAPIER Europaweit steigt die Nachfrage nach PET-Rezyklat für Kunst- GEA hat seine Tiefziehverpackungsmaschine GEA PowerPak PLUS stoffverpackungen. Die IK Industrievereinigung Kunststoff- weiterentwickelt. Sie kann jetzt einen formbaren Papierverbund mit verpackungen e. V. befürchtet, dass in Zukunft nicht genügend speziellen Barriereeigenschaften verarbeiten. Die nachhaltige Lö- Recycling-Rohstoffe in geeigneter Qualität zur Verfügung sung besteht zu mehr als 80 Prozent aus Papier und einem geringen stehen, und fordert, Sammlung und Recycling von PET-Ge- Restanteil Kunststoff. In der Formstation sorgt ein Multizonenheiz- tränkeflaschen in der EU auszubauen. Sollte Recycling-PET system für die Erwärmung des beschichteten Papiers – punktgenau demnächst knapp werden, drohe für PET-Getränkeflaschen ein je nach Anforderungsprofil. Anschließend wird es mithilfe von Va- Vermarktungsverbot. Angesichts der unterschiedlichen Stan- kuum und Druckluft verformt. So entstehen ca. 20 Millimeter hohe dards beim Abfallmanagement in den EU-Mitgliedsstaaten Tiefziehverpackungen, in die im nächsten Schritt Frischware wie könnte der Ausbau der Sammlung europaweit nicht schnell ge- Käse- oder Wurstscheiben eingelegt wird. Ehe die Packungen ge- nug voranschreiten und daher die Nachfrage nach deutschem trennt werden, erfolgen das Schließen und Versiegeln der Packung Flaschenmaterial steigen. Der Verband setzt sich daher für den mit einer extrem dünnen Oberfolie. Nach Gebrauch können Papier Aufbau einer europäischen Marktbeobachtungsstelle ein, die und Kunststoff vom Verbraucher einfach getrennt werden. Hierfür insbesondere die Verfügbarkeit von PET-Rezyklat in Lebens- hat GEA in das Formwerkzeug des Thermoformers Peeleckenstan- Bild: Borealis mittelkontaktqualität beobachten soll. zen zum Anstanzen der Papierunterbahn integriert. Bild: GEA >> www.kunststoffverpackungen.de >> www.gea.com VERPACKUNGSGESETZÄNDERUNG BESCHLOSSEN Das Bundeskabinett hat eine Änderung des Verpackungsgesetzes beschlossen. Demnach soll die Gastronomie ab 2023 verpflichtet werden, künftig das Essen für unterwegs auch in Mehrwegverpa- ckungen anzubieten. Die Mehrwegvariante darf nicht teurer sein als das Produkt in der Einwegverpackung. Außerdem müssen für alle Angebotsgrößen eines To-go-Getränks entsprechende Mehrweg- becher zur Verfügung stehen. Die Pfandpflicht wird bereits ab dem nächsten Jahr auf sämtliche Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff sowie Getränkedosen erweitert. Die Gesetzesnovelle beendet die bisherigen Ausnahme- regelungen für bestimmte Getränke in Plastikflaschen und Dosen. Bild: Shutterstock/anyaivanova Für Milch oder Milcherzeugnisse gilt eine Übergangsfrist bis 2024. Eine weitere Änderung: PET-Einweg-Getränkeflaschen müssen ab 2025 aus mindestens 25 Prozent Recyclingkunststoff bestehen, ab 2030 erhöht sich diese Quote auf mindestens 30 Prozent und gilt dann für alle Einweg-Kunststoffflaschen. >> www.bmu.de 10 01 | 2021
NEWS KOMPAKT SICHERE IMPFSTOFF-KENNZEICHNUNG In Deutschlands größtem Corona-Impfzentrum in Hamburg setzen die Verantwortlichen auf eine COVID-19-Impfstoffkennzeichnung von Mediaform. Das Gemeinschaftsprojekt der Friedrich Karl Schroeder GmbH, der alanta health service GmbH und der Mediaform Informationssysteme GmbH ist komplex: maschinenlesbare Barcodes, tiefkühlfähige Haftetiketten, eine für dieses Projekt speziell entwickelte Softwarelösung, schnelle 2-D-Barcode-Scanner und leicht zu bedienende Barcode-Etikettendrucker. Bei der COVID-19 Impfstoffkenn- zeichnung „Vial“ sorgt ein Etiket- tendrucker des Typs MH240T des Herstellers TSC Auto ID Technology mit integriertem Etiketten-Spen- demodul für einen effizienten und sicheren Druckprozess. Die Scan-to-Print-Lösung für die CO- VID-19-Impfstoffkennzeichnung „Spritze“ und „Dokumentation“ be- steht aus einem 2-D-Barcodescan- ner und dem kompakten Etiketten- drucker vom Typ Primas 300T von Mediaform. Der Thermotransfer- drucker eignet sich besonders für Bild: Mediaform den Druck kleiner Schriftarten und 2-D-Datamatrix-Barcodes. >> www.mediaform.de better.safe mit worldclass strapping Unser Credo: Kein Risiko, wenn es um das Kostbarste geht. TEUFELBERGER Umreifungsbänder sind die wirtschaftlich und technisch beste Lösung, weil Kompromisse nicht in Frage kommen! Safe.Strong.Sustainable. www.teufelberger.com 04-05 | 2020
TITELSTORY Bilder: SABEU Packaging mit dem gewissen X-tra ENTLÜFTEN – DOSIEREN – VERSCHLIESSEN Premiumqualität, die überzeugt: Bereits 1958 von der Familie Sander-Beuermann gegründet, gilt SABEU heute als führender Systemlieferant von mikroporösen Filtermembranen und Kunststoffkomponenten für die Bereiche Packaging, Life Sciences, Medical und weitere Industrien. Als einziger Hersteller weltweit bietet das Unternehmen sowohl Kunststoffkomponenten als auch Membranen und deren jeweilige Montage an. D ank jahrzehntelanger Markt- und Anwendungserfahrung bietet Ein nach DIN EN ISO 9001:2015, DIN EN ISO 13485:2016 und DIN EN das Unternehmen mit der Eigenmarke FLUXX® eine Qualitäts- ISO 50001:2018 zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem fördert produktserie im Geschäftsbereich Packaging. Sabeu verfolgt höchste Produktsicherheit, kontinuierliche Verbesserung und Nach- insbesondere bei der Entwicklung dieses Unternehmensbereichs, der haltigkeit im Sinne der Anwender. Insbesondere das Thema Nach- die Produktsegmente Entlüften, Dosieren und Verschließen umfasst, haltigkeit wird aus einem ganz besonderen Blickwinkel betrachtet: sehr ehrgeizige Ziele. Ausgießhähne, Entgasungslösungen (Einsätze, „Unser Anspruch auf höchste Qualität ist nicht zuletzt darin begrün- Verschlüsse und Membranen) sowie Kanisterverschlüsse sind Pro- det, dass wir den Anwender durch größtmögliche Produktsicherheit duktgruppen des breit aufgestellten Portfolios mit dem qualitativen beim Schutz vor Gefahren für die Umwelt unterstützen wollen“, be- „X-tra“ und bieten eine Vielzahl an Alleinstellungsmerkmalen. tont Kevin Eckert, Vertriebsleiter Packaging im Unternehmen. Alle Fertigungsprozesse inklusive eigenem Werkzeugbau erfolgen an zwei Standorten „Made in Germany“. Neben dem Standardport- Optimales Entlüften folio werden OEM-Projekte sowie kundenindividuelle Servicedienst- leistungen realisiert. Die Produkte aus dem Premiumbereich FLUXX® FLUXX®-Entgasungseinsätze werden mit wasser- sowie ölabweisen- überzeugen durch höchste Qualitätsansprüche mit einem hervorra- den Membranen ausgestattet, die sicherstellen, dass gasförmige genden Preis-Leistungs-Verhältnis. Großer Wert wird zudem auf die Stoffe entweichen können, sodass ein Druckaufbau oder -abfall in internationale Konformität für Anwendungen im Lebensmittelbe- verschiedensten Behältnissen vermieden wird. Zudem sind die Ent- reich gelegt. gasungseinsätze des Unternehmens zweckmäßig eingestellt: Die 12 www.packaging-journal.de 01 | 2021
Mit FLUXX® Ohne Entgasungssystem Entgasungssystem Das Aufblähen oder Kollabieren von Behältnissen wird FLUXX® Ausgießhähne mit FLUXX® Entgasungssystemen erfolgreich verhindert. mit 23 Millimeter Auslaufrohr. Umfüllen großer Flüssigkeitsmengen in sehr kurzer Zeit. Diese Serie überzeugt mit einer Durchflussrate von mehr als fünf Litern pro Minu- te im Durchschnitt. Ausgießhähne mit einem 13-Millimeter-Auslauf eignen sich vornehmlich für präzise Dosiervorgänge, insbesondere in schmale Gewindehälse. Die FLUXX®-Ausgießhähne kommen in unterschiedlichsten Bran- chen zum Einsatz, größtenteils aber bei Anwendungen mit flüssigen Lebensmitteln, Hygiene- und Pflegeprodukten, Reinigungsmitteln, Agrochemikalien sowie industriellen Gefahrstoffen. Dank ihres ein- zigartigen Zweikammern-Entlüftungssystems und ihrer Abtropf- schräge ermöglichen diese Produkte ein schnelles und sauberes Dosieren ohne „Gluckern“ oder „Tropfen“. Beliebt ist auch der leicht- gängige Hebel, der eine einfache Handhabung garantiert. Neben der chemischen Beständigkeit gegen eine Vielzahl von aggressiven Che- Membranen werden von Flüssigkeiten nicht benetzt und bleiben somit mikalien erlaubt auch dieses Produktsegment die Anwendung im Le- dauerhaft atmungsaktiv, sodass das Behältnis in seiner Ursprungs- bensmittelbereich. form verbleibt. Konzipiert sind die Entgasungslösungen sowohl als einzelne Ent- Zuverlässiges Verschließen gasungseinsätze für die Integration in bestehende Verschlüsse der Anwender oder als anwendungsfertige Entgasungsverschlüsse mit Alle Produkte dienen letztendlich der Aufgabe, Behältnisse sicher zu bereits im Verschluss verschweißten Einsatz. verschließen. Dafür sind nicht zuletzt qualitativ hochwertige Materia- Allein im vergangenen Jahr wurden drei neue Varianten für beson- lien die Voraussetzung. Ausgießhähne müssen eine hohe Dichtigkeit in dere Anwendungen entwickelt: F38 LOCK SN, F38 HP und F17 HF. So geschlossenem Zustand garantieren, aber auch hohe Durchflussraten steht SN (Short Neck) für einen verkürzten Hals mit LOCK-System, in geöffnetem Zustand gewährleisten. Entgasungseinsätze müssen in der einen stabileren Halt in den standardisierten Verschlüssen der Verschlüssen der Kunden dafür Sorge tragen, dass Flüssigkeiten nicht Hersteller bietet. Der F38 HP (High Pressure) hält höchstem Druck aus dem Behältnis austreten können, aber gleichzeitig den Luftaus- stand und ermöglicht zugleich eine ausgezeichnete Entlüftung. Beim tausch für den kontinuierlichen Druckausgleich sicherstellen. Entga- F17 HF (High Flow) wird ein deutlich höherer Luftdurchsatz erzielt. sungsverschlüsse sind anwendungsfertige Lösungen als Verbund aus „Ein kleines, scheinbar simples und doch so wichtiges Detail ver- einer Entgasungslösung und einem Kanisterverschluss. schafft unseren Entgasungseinsätzen einen wichtigen Wettbewerbs- Des Weiteren vervollständigen diverse Verschlussvarianten in den vorteil: Die patentierte Abtropfschräge ist ein echtes Alleinstellungs- Standardgrößen DIN 45, 50, 51 und 61 das Portfolio, welche auch mit merkmal und sorgt dafür, dass die Membran dauerhaft gasdurchlässig Entlüftungs- und Siegelfunktion verfügbar sind. >> bleibt. Zudem bieten unsere Entgasungseinsätze die Möglichkeit zur Anwendung im Lebensmittelbereich“, hebt Kevin Eckert hervor. Einzigartiges Dosieren Die FLUXX®-Ausgießhähne der Eigenmarke erleichtern den Anwen- dern seit Jahrzehnten das Ab- und Umfüllen von Flüssigkeiten bei einer Vielzahl von Applikationen. Dieses Produktsegment vereint ein Höchstmaß an Dichtigkeit und Funktionalität. Über die Jahre wurde dabei ein breites Produktprogramm entwickelt. Die Ausgießhähne sind für alle gängigen Gewindegrößen unterschiedlicher Behälter wie Flaschen, Kanister, Fässer und IBCs nach DIN 38 bis 71 sowie Kunst- stoff- und Stahlfässer mit einem 3/4“- bzw. 2“-Gewinde geeignet. Die verschiedenen Produktgrößen sind in zwei Ausführungen erhältlich: mit einem Auslaufrohr von 13 sowie 23 Millimeter Durchmesser. Aus- FLUXX® Verschlusssysteme für eine Anwendungsfertiger FLUXX® Vielzahl an Behältnissen. Verschluss mit Entgasungsfunktion. gießhähne mit einem 23-Millimeter-Auslauf ermöglichen das Ab- und 01 | 2021 www.packaging-journal.de 13
TITELSTORY Die SABEU GmbH & Co. KG aus Northeim ist seit 2010 fester Bestandteil der ALTENLOH, BRINCK & CO Gruppe, einem mittel- ständischen Familienkonzern mit heute mehr als 1.600 Mitarbeitern weltweit und einem Umsatz von über 320 Millionen Euro. Trends und Visionen Herr Eckert, allein in den letzten zwölf Mona- ten wurden drei neue vollautomatisierte An- lagen zur Montage von Entgasungseinsätzen in Betrieb genommen, um die Produktions- kapazitäten zu erweitern. Was bedeutet das fürs Unternehmen? Kevin Eckert Aufgrund einer enormen Ent- wicklung im Geschäftsbereich Packaging in den vergangenen Jahren sind umfangreiche Kapazitäten ergänzt worden. Hierzu wurden zusätzliche vollautomatisierte Anlagen in- „Premiumqualität tegriert sowie das Vertriebsteam erweitert. Durch die neuen Anlagen für die Entgasungs- schützt vor Gefahren einsätze konnten die Fertigungs- sowie Kon- für die Umwelt.“ Dosing Systems – Venting Components – trollprozesse auf ein nochmals optimiertes Closing Solutions Niveau gehoben werden. Auch zukünftig wird Kevin Eckert, an dieser Strategie festgehalten, um der stei- Vertriebsleiter Packaging bei SABEU SABEU is a leading system provider of mi- genden Nachfrage gerecht zu werden. croporous filter membranes and plastic components for the divisions Packaging, Was ist in den letzten Monaten passiert, und Ihr Unternehmen wendet sich zudem ver- Life Sciences, Medical and further indus- was kann der Markt erwarten? stärkt den internationalen Märkten zu. Was tries. Especially, the Packaging portfolio Kevin Eckert Mit Blick auf unser Portfolio planen Sie? under the brand FLUXX® features unique konnten zuletzt diverse Neuprodukte vor- Kevin Eckert Wir stellen uns für einen er- product characteristics. gestellt werden – insbesondere ein Aus- folgreichen Vertrieb in allen internationalen FLUXX® Products are high-quality Dosing gießhahn mit einem DIN-63-Gewinde sowie Märkten auf. Hierzu werden personelle Res- Systems (Dispensing Taps), Venting Compo- Entgasungseinsätze mit erhöhten Anforde- sourcen integriert, aber auch Konformitäten nents (Degassing Inserts and Vented Caps) rungen an Luftdurchsatz sowie Druckent- mit Blick auf die spezifischen Marktanfor- as well as Closing Solutions (several Screw wicklung im Behältnis. Weitere Produktneu- derungen erweitert – insbesondere für Le- Caps) for plastic and metal containers in heiten sind bereits in Planung. Ergänzende bensmittelanwendungen. Zudem werden wir various applications. These products par- Maßnahmen für 2021 sind die Integration unseren Messeauftritt forcieren – im Zuge ticularly achieve high chemical resistance to weiterer drei Anlagen für die Entgasungs- der neuen Herausforderungen auch virtuell. many liquids as well as food compliance. All einsätze und -verschlüsse sowie die Desig- Wir planen daher bereits die Teilnahme an manufacturing processes at two locations noptimierung unserer Ausgießhähne. Unser der FachPack 2021. are “Made in Germany”. In addition, custom- Blick richtet sich außerdem zunehmend auf ized products are developed besides the Themen der Nachhaltigkeit. >> www.sabeu.com standard portfolio. 14 www.packaging-journal.de 01 | 2021
PHARMA Pharmaglas schützt Corona-Impfstoff OHNE VERPACKUNG KEIN IMPFEN Noch nie wurde in so kurzer Zeit ein Impfstoff entwickelt, getestet und bereitgestellt. Nicht einmal ein Jahr hat es bis zu den ersten Corona-Impfungen gedauert. Dahinter steckt nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine logistische Leistung. Denn: Das Vakzin muss in großen Mengen produziert und abgefüllt, verpackt, transportiert und weltweit verteilt werden. E in Großteil der Primärverpackung für den Impfstoff liefert der Ausbau der Produktion von Glasröhren Mainzer Spezialglashersteller Schott. Seine Pharma-Fläschchen kommen in drei Viertel der weltweiten COVID-19-Impfstoff- Gerade hat der Glasspezialist verkündet, in eine zweite Schmelzwan- projekte zum Einsatz. Das hochreine, sogenannte Borosilicatglas hat ne für Pharmarohr in seinem Hauptwerk in Mainz zu investieren. Dort Firmengründer Otto Schott 1887 in Jena entwickelt. Das Material ist produziert Schott keine Fläschchen oder Ampullen, dafür aber die als hochgradig inert und schützt vor jeglichen Wechselwirkungen zwi- Vorprodukt benötigen Glasrohre. Die neue Anlage soll Mitte 2022 in schen Medikament und Behälter, was es ideal für COVID-19-Impf- Betrieb gehen. „Wir haben uns für den Standort Mainz entschieden, stoffe macht. um unsere Produktionsbasis für Pharmaglasröhren in Deutschland Schon vor Corona ist die Nachfrage nach Pharmaglas und -ver- und Europa weiter zu stärken. Dabei haben wir natürlich auch die hier packungen stetig gestiegen. Bereits im März 2019 verkündeten die ansässigen Hersteller von Impfstoffen gegen die COVID-19 Pande- Mainzer daher das größte Investitionsprogramm in der Unterneh- mie und die europäische Pharmaindustrie insgesamt im Blick“, erklär- mensgeschichte – eine Milliarde US-Dollar im Pharmabereich. „50 te Dr. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender der Schott AG. Prozent davon werden wir bis Ende 2021 bereits umgesetzt haben Die Pharmaglasproduktion in Mainz gehört zu einem globalen und sind dank des frühzeitigen Invests in der Lage, die Kapazitäten Produktionsnetzwerk des Geschäftsbereichs Tubing, zu dem auch hochzufahren. Trotz der Corona-Krise sind alle Projekte weiter im der Standort Mitterteich in der Oberpfalz sowie Fabriken in Brasi- Zeitplan“, sagt Fabian Stöcker, Vice President Global Strategy and lien, Indien und China gehören. Bereits im Herbst 2020 hat Schott Innovation bei Schott Pharmaceutical Systems. seine Produktionskapazitäten für Pharmarohr in Asien deutlich er- >> Borosilicatglas ist hochgradig inert und schützt vor jeglichen Wechselwirkungen zwischen Medikament und Behälter. (Bilder: Schott) www.packaging-journal.de 15
„Dank des frühzeitigen Invests sind wir jetzt in der Lage, die Kapazitäten hochzufahren.“ Fabian Stöcker, Vice President Global Strategy and Innovation bei Schott Pharmaceutical Systems Schott wird Glasfläschchen für rund Investition in den Ausbau der Produktion von Pharmabehältern, zwei Milliarden Impfdosen liefern. u.a. am US-Standort in Lebanon weitert. Das Werk in Indien wurde um zwei das Glas an externe Verpackungshersteller, man das Volumen dieser Projekte zusammen, neue Schmelzwannen zur Produktion von verarbeitet die Röhren aber auch selbst zu werden wir Fläschchen für rund zwei Milliar- Pharmarohr ausgebaut und in China ein kom- Fläschchen und anderen pharmazeutischen den Impfdosen liefern.“ plett neues Werk für Pharmarohr errichtet, Behältnissen. So investierte man auch auf der Der Glashersteller ist optimistisch, dass das im November 2020 angetempert wurde. Converting-Seite weltweit in den Ausbau der der weltweite Bedarf gedeckt werden kann. Unter dem Markennamen FIOLAX produziert Produktion von Pharmabehältern, etwa mit Bereits vor der Pandemie hätten alle großen das Werk Borosilicat-Glasröhren – das Basis- neuen Linien im baden-württembergischen Hersteller erhebliche Investitionen zur Ka- material für pharmazeutische Verpackungen Müllheim oder am US-Standort in Lebanon. pazitätserweiterung getätigt, heißt es bei wie Fläschchen, Ampullen, Spritzen und Kar- pulen, auf die die überwiegende Mehrheit Glasfläschchen für der COVID-19-Impfstoffprojekte angewie- zwei Milliarden Impfdosen Schott ist ein international führender sen ist. Die Anlage mit einer Kapazität von Technologiekonzern auf den Gebieten zunächst 20.000 Tonnen Glas pro Jahr ist mit Um den Impfstoff weltweit zu verteilen, sind Spezialglas, Glaskeramik und ver- modernster Produktionstechnologie ausge- Milliarden der kleinen Glasfläschchen nötig. wandten Hightech-Materialien. Der stattet und folgt der perfeXion-Philosophie „In Bezug auf COVID-19 haben wir uns dazu Spezialglashersteller stellt über elf – der 100-Prozent-Kontrolle jeder einzelnen entschieden, nicht von Stückzahlen, sondern Milliarden Pharmaverpackungen pro Röhre durch den Einsatz modernster Big-Da- von Impfdosen zu sprechen. Hintergrund ist, Jahr her und verfügt über ein globales ta-Methoden. Dies entspreche dem Ansatz dass die verschiedenen Projekte sehr un- Produktionsnetzwerk mit 20 Werken der anderen Schott Pharmarohr-Produkti- terschiedliche Konzepte verfolgen. Manche und mehr als 600 Produktionslinien onsstätten weltweit. Die Produktion im neu- wollen eine Dosis in einem kleinen Fläsch- für Pharmaglas und Verpackungen. en Werk komme zu einer Zeit, in der Borosi- chen verpacken, andere wiederum fünf oder Im Geschäftsjahr 2019 erzielte der licatrohre sehr gefragt sind. Schott verkauft mehr Dosen in einem größeren Fläschchen“, Konzern mit über 16.200 Mitarbeitern so Fabian Stöcker. „Stand heute haben wir einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro. Lieferabkommen mit über 75 Prozent aller Die Schott AG hat ihren Hauptsitz in Impfstoffprojekte, die bereits zugelassen Mainz und befindet sich zu 100 Pro- sind oder sich in klinischen Tests befinden. zent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung. Wir dürfen keine Details herausgeben, kön- Diese ist eine der ältesten privaten nen aber sagen, dass es sich um weit voran- und größten wissenschaftsfördernden geschrittene Projekte handelt, über die re- Stiftungen in Deutschland. gelmäßig in den Medien berichtet wird. Zählt 16 www.packaging-journal.de 01 | 2021
PHARMA ISO-genormte Standardfläschchen stellt Schott täglich millionenfach her. Schott. Zudem hätten sich die Prozesse entlang der Lieferkette trotz Pandemie nicht verändert. Sie beruhen auf standardisierten und etab- lierten Abläufen, bei denen die Medikamentenverpackung von Anfang an mitgeplant wird. Stöcker: „Wir als Verpackungshersteller wissen mit mehreren Monaten Vorlauf, wann wir wie viele Fläschchen liefern müssen. Außerdem handelt es sich bei den zu liefernden Fläschchen um ISO-genormte Standardfläschchen. Diese stellen wir tagein, tagaus millionenfach her.“ Insgesamt liege die Herausforderung während der Corona-Pandemie eher in der Logistik der befüllten Fläschchen. Bereits im Sommer hatten die führenden Pharmaverpackungsher- steller Schott, Gerresheimer und Stevanato Group eine gemeinsame Erklärung zur Bereitstellung von Verpackungen für Corona-Impfstoffe abgegeben. Jedes der drei Unternehmen stellt jährlich Milliarden von Fläschchen aus sogenanntem Borosilicatglas Typ 1 her. Dieser Glastyp ist der Quasistandard in der Pharmaindustrie, wenn es um Verpackun- gen für Impfstoffe geht. Fabian Stöcker: „Durch die gemeinsame Erklä- rung wollten wir ein Signal an den Markt senden und Vertrauen in die globale pharmazeutische Versorgungskette schaffen.“ >> www.schott.com No vaccination without packaging Never before has a vaccine been developed, tested, and provided in such a short time. It did not even take one year until the first Corona vaccina- tions. This does not only represent an outstanding scientific, but also an outstanding logistic performance, as the vaccine must be produced in large quantities and then filled, packaged, transported and distributed on a global basis. The Mainz-based special glass manufacturer Schott respec- tively provides three quarters of the required pharmaceutical glass vials. 01 | 2021 www.packaging-journal.de 17
Gunda Rachut im Interview Gunda Rachut, Vorstand Zentrale Stelle Verpackungsregister (Bild: Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister) 2021 bringt viele Herausforderungen DIE FRAU, DIE ALLE REGISTER ZIEHT Es gibt viele wichtige Themen, aber auch viele interessante Menschen in der Verpackungsbranche. In unserem neuen Videotalkformat stellen wir sie Ihnen vor. Im Bestfall packende Gespräche, garantiert immer „verpackende“ Gespräche. Heute: Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Nach zwei Jahren Verpackungsgesetz in Deutschland ist es Zeit für eine erste Bilanz. Was lief gut? Wo gibt es Nachbesserungsbedarf, und welche Rolle spielt die Corona-Pandemie? 18 01 | 2021
PACKAGING JOURNAL TALK Als Juristin kennen Sie sich mit Gesetzen aus. Jetzt geht es in Ihrer rechtes Design geht, kann man noch nicht so ganz genau sagen. Es Arbeit vor allem um das Verpackungsgesetz. Welcher Paragraf hat es gibt gerade im Verpackungsmarkt ganz viele Treiber, die nicht alle in Ihnen am meisten angetan? Der 24., der 26. oder doch eher der 28.? dieselbe Richtung gehen. Gunda Rachut (Lacht) Alle. Aber ich sage mal: Natürlich ist das Thema Letztlich werden alle Trends durch die Abfallhierarchie vorgege- ökologische Veränderung von Verpackungen eine Herzensangelegen- ben: vermeiden, verwerten und – nur wenn es überhaupt nicht anders heit. Was kann man tun, damit sie weniger, damit sie besser recycelbar geht – beseitigen. Das heißt also zu gucken, wie können wir die Auf- wird, damit Rezyklat eingesetzt wird? Damit man also die Verpackung gaben, die wir haben, in der Diskussion nach vorne bringen. Nämlich aus dem Image, dass das alles schlecht ist, herausholt. Sie ist ganz Mindeststandard, Recycling-gerechtes Design, aber bei den Syste- notwendig. Viele Dinge könnten nicht stattfinden, wenn wir sie nicht men auch die finanzielle Förderung von Rezyklateinsatz. Für den ist hätten. Aber natürlich braucht sie eine wirkliche Circular Economy. es durch den Ölpreis schon schwieriger geworden. Es gibt viele gute Initiativen, und da hoffen wir einfach, dass es in Das Verpackungsgesetz ist gerade zwei Jahre alt geworden. In einer die richtige Richtung geht. Wir werden da tätig werden und für Trans- ersten Bilanz haben Sie kürzlich die Erfolge aufgezählt: Mehr Verpa- parenz zu sorgen. ckungen werden recycelt, es gibt viel mehr Hersteller, die ihrer Pro- duktverantwortung nachkommen. Weil sie es müssen oder weil sie es Denn das tut ja das Verpackungsregister. Sie sagen aber auch, es gibt inzwischen auch wollen? Schwachstellen im Verpackungsgesetz. Welche sind das? Gunda Rachut Unterschiedlich. Ich glaube, dass sich so langsam, aber Gunda Rachut Was wir deutlich sehen, wo wir auch tätig geworden sicher der Grundgedanke durchsetzt, dass man für sein Produkt ver- sind: Wir haben natürlich einen klassischen Trend zu mehr Verpackun- antwortlich ist, weil man das auf den Markt bringt und damit auch das gen. Das ist jetzt nicht die generelle Kunststoffverpackung, die wird Recycling mitgedacht werden muss. Bei den großen Unternehmen ist eher weniger. Aber wir haben einen Trend zu To-go. Das ist natürlich das Usus, bei einigen kleineren Unternehmen ist es nicht so einfach. durch Corona jetzt noch mal ganz stark gepusht. Genauso wie der Was schaffen sie? Haben sie ihr eigenes Personal? Und das ist auch starke Trend zu mehr Onlinehandel. Beides wird sich nicht in vollem der Grund, warum wir versuchen, es möglichst gut zu erklären, mög- Umfang wieder zurück entwickeln. lichst viel Arbeitshilfen zu geben. Dazu hat der Gesetzgeber jetzt ein neues Verpackungsgesetz vor- gelegt, mit bestimmten Vorgaben an Mehrwegverpackungen auch im Sie sprechen von 13 Prozent Steigerung bei den recycelten Verpa- Bereich des Außer-Haus-Verzehrs. Wir haben selber zwei Experten- ckungsmengen, bei den Kunststoffen wurden sogar 50 Prozent mehr kreise ins Leben gerufen. Einen zu Serviceverpackungen und einen zu werkstofflich verwertet. Wird diese Transformation durch die Corona- Versand- und Onlinehandel. Dort wollen wir schauen, was gibt es für Pandemie eher gebremst? Möglichkeiten, die Compliance noch mal zu verbessern und wirklich Gunda Rachut Also erst einmal ist es natürlich eine ganz andere Situ- dahin zu kommen, dass die Abfallhierarchie auch besser umgesetzt ation für Verpackungen. Es stehen, bedingt dadurch, dass die Gastro- wird. nomie nicht wirklich stattfindet oder es verstärkt Homeoffice gibt, Auch zum Versand- und Onlinehandel hat der Gesetzgeber etwas Kühlhäuser über Monate leer. Dadurch gibt es im Bereich der Groß- Neues geregelt. Es soll eine Plattformhaftung geben für das Anbieten verbraucherverpackungen, die vielleicht besser recycelbar sind, einen von Waren, die jetzt verpackt, aber nicht registriert sind. Also da ge- starken Rückgang. schieht schon einiges. Der Gesetzgeber ist sich dessen bewusst, und Wir haben stattdessen starken Zuwachs bei To-go-Verpackungen wir versuchen, jetzt noch mal darüber hinaus mit den Playern zu spre- und Haushaltsverpackungen. Das alles landet nicht in einem Indust- chen. Wo sind noch die Punkte, die betrachtet werden müssen? Müs- riebetrieb, sondern in der heimischen Gelben Tonne. Dadurch sind die sen wir vielleicht in chinesischer Sprache tätig werden? Was können Entsorgungsmengen auch noch mal gestiegen. Das sind aber nicht wir mit den großen Plattformbetreibern machen? Gibt es mit Kurier-, unbedingt Mengen, die wirklich gut recycelbar sind. Express- und Paketdiensten eine Möglichkeit der Zusammenarbeit? Es gibt insgesamt eine Verschiebung von Kunststoffverpackungen Das sind unsere Stellschrauben, um die Situation noch mal ein biss- zu faserbasierten Verpackungen. Wenn ich aber plötzlich so einen chen nach vorne zu bringen. Shift habe, also von einem Material, bei dem ich zumindest ein gewis- ses Maß an Recyclingkapazitäten kontrolliert habe, zu einem anderen Wo steht Deutschland im europäischen Vergleich? Material, wo ich die Recyclingkapazität nicht kontrolliert habe, dann Gunda Rachut Was mir wirklich Sorge macht, ist, dass man darauf ach- ist das nicht so einfach. Ich bin gespannt, wie es in der Bilanz aussehen ten muss, die Hersteller mitzunehmen. Wir haben das große Privileg, wird, wenn wir die Mengenstromnachweise im Juni bekommen. dass wir mit vielen Herstellern direkt im Kontakt sind. Wir haben al- lein im ersten Jahr 60.000 Anfragen beantwortet, und so kriegen wir Welches sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für wirklich mit, was sie antreibt. Und da habe ich manchmal den Eindruck, dieses noch junge Jahr 2021? dass Europa ein Stück weit zu weit weg ist. Und Ergebnisse rauskom- Gunda Rachut Ganz klar ist das Recycling-gerechte Design von Verpa- men, die gerade für diese Vielzahl an kleinen und mittleren Unterneh- ckungen nach wie vor auf der Tagesordnung. Dafür engagieren wir uns. men so nicht mehr umsetzbar sind, insbesondere wenn es wirklich je- Da ist, glaube ich, schon noch Luft nach oben. Wir haben im Moment der Staat unterschiedlich umsetzt. Das macht mir ein bisschen Sorge. diverse Trends. Das ist nicht unbedingt nur ökologisch getrieben. Da glaube ich, dass es wichtig ist, das im Auge zu behalten. Aber wir haben auch die Antikunststoffrichtlinie, die das Ganze ein Stück weit mit triggert. Ob das immer in die Richtung Recycling-ge- >> Das ganze Interview sehen Sie online www.packaging-journal.tv 01 | 2021 www.packaging-journal.de 19
GREEN PACKAGING Produktdesignerin Georgia von le Fort (Bilder: Georgia von le Fort) Die offenporigen Eigenschaften des gesinterten Materials sorgen für längere Haltbarkeit von Obst und Gemüse. Relics: Behälter aus recyceltem Porzellan ZWEITES LEBEN FÜR ALTES PORZELLAN Relics sind puristische Behälter zur Aufbewahrung von Lebensmitteln. Eine Berliner Produktdesignerin stellt sie aus recycelten Porzellanabfällen her und will die nachhaltige Lösung jetzt zur Marktreife bringen. G eorgia von le Fort sagt, sie arbeite gerne mit Porzellan. Für Die für die Abschlussarbeit entwickelten Prototypen wurden in der ihre Bachelorarbeit an der Universität der Künste in Berlin hat Werkstatt der Universität unter großem Aufwand produziert. Jetzt sie nun eine Methode entwickelt, um Porzellanscherben durch möchte die Designerin gemeinsam mit ihrer Schwester Relics zur Mahlen und Versintern wieder zu einem festen Material zu verbin- Marktreife bringen. Dabei hilft ein Berliner Start-up-Stipendium, das den. Die Designerin stellt daraus Relics her – Gefäße aus recyceltem Georgia von le Fort kürzlich bekommen hat. „Aktuell suchen wir nach Porzellan, die aufgrund ihrer Festigkeit und Porosität eine längere einem Produzenten für die industrielle Fertigung unserer Gefäße und Haltbarkeit von Obst und Gemüse erlauben. Das Design der Behäl- sind bereits mit einem Porzellanhersteller im Gespräch. Ziel ist eine ter macht sich dabei die offenporigen Eigenschaften des gesinterten partnerschaftliche Zusammenarbeit – wir sind gespannt, was die Zu- Materials zunutze. kunft uns bringen wird!“ Ein geriffelter Einlegeboden aus demselben Material saugt durch Die nachhaltige Produktlösung wurde im letzten Jahr für den Deut- seine poröse Struktur kaltes Wasser aus dem Wasserhahn auf und schen Nachhaltigkeitspreis Design nominiert und schaffte es unter sorgt dann in dem Gefäß dafür, dass der Innenraum abkühlt und die die Finalisten. Luftfeuchtigkeit steigt. Durch den physikalischen Prozess der Ver- dunstungskälte sorgen Relics damit auch außerhalb des Kühlschranks >> www.georgiavonlefort.com für eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln. Das feuchte Klima in den Gefäßen schützt zudem bestimmte Gemüsearten vor der Aus- trocknung. A Second Life for Old Porcelain Die puristischen Gefäße können auch ohne einen gewässerten Bo- den genutzt werden. Dann herrscht ein dunkles, luftiges, trockenes Relics are puristic containers intended for the storage of food. The Klima bei Raumtemperatur, das eine Lagermöglichkeit für frische Le- Berlin-based product designer Georgia von le Fort produces these bensmittel bietet, die kälteempfindlich sind, ihr Aroma durch Kälte out of recycled porcelain waste material and now intends to develop verlieren oder kurzfristig reifen müssen. this sustainable solution to market maturity. 20 www.packaging-journal.de 01 | 2021
Sie können auch lesen