Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen

Die Seite wird erstellt Luke Hensel
 
WEITER LESEN
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Aus dem Leben von
                                                             Birkach, Schönberg und Asemwald
 8
                                                                             März 2017

   r  fö  r d e r n
Wi
I de e n .

                 www.volksbank-stuttgart.de/crowdfunding

                                                           Römisches Wirtshaus im Exotischen Garten Hohenheim
                                                                             (Foto: G. Seyfferth)
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Aktuelles aus dem Bezirksrathaus                                                                             im Kolonialwarenladen und Milchladen, besuchte Schuhmacher, Schneider, Hutmacher und andere
                                                                                                                     Geschäfte, im Herbst die Mostereien, alles möglichst in einer Runde mit dem Leiterwagen. Holte
        Informelle Bürgerbeteiligung „Entwicklung der Ortsmitte Birkach“
                                                                                                                     man Obst, Kartoffeln und Kraut oder gar Beeren in Riedenberg, der Leiterwagen tat allenthalben un-
        Die Bezirksbeiräte Plieningen und Birkach haben im Dezember 2019 die Durchführung einer infor-               verzichtbar gute Dienste. Am Backtag stellte man die Schaubkrättle mit dem Brotteig unten in den
        mellen Bürgerbeteiligung zur „Entwicklung der Ortsmitte Birkach“ beantragt und dafür auch Geld               Leiterwagen und oben auf Brettchen, fuhr zum Bäcker und holte nach dem Backen die knusprige
        aus ihrem Budget eingeplant. Mit der Durchführung der Bürgerbeteiligung wird auf Wunsch der                  Fracht wieder ab. Viele hatten ein Gütle am Weg oder ein Stückle auf der Heid: Material wurde hin
        Bezirksbeiräte das erfahrene Büro Planbar-hochdrei beauftragt. Eine Projektgruppe, bestehend aus             und her transportiert und die geernteten Früchte stolz heimgefahren. Werkzeuge, Brennholz, Bau-
        den Fraktionssprechern des Bezirksbeirats Birkach, einer Vertreterin der Mobilen Jugendarbeit, dem           stoffe, was immer auch transportiert werden musste, der Leiterwagen löste alle Probleme. Wichtig
        Amt für Stadtplanung und Wohnen, dem Bezirksamt und natürlich dem Büro Planbar-hochdrei hat                  war, dass man auch kleine Kinder im Leiterwagen problemlos mitnehmen konnte. Und natürlich
        die Eckpunkte der Bürgerbeteiligung festgelegt.                                                              bot er auch größeren Kindern eine willkommene Abwechslung beim Spielen. Lebhaft erinnert sich
        Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik sowie der Verwaltungsausschuss (2 Ausschüsse                  der Autor an den Sommer nach Kriegsende. Damals lag wegen der gesprengten Unterführungen die
        des Gemeinderats) haben der Bürgerbeteiligung zugestimmt. Ziel der Beteiligung ist es, die Wün-              Autobahn brach. Da haben wir Kinder auf einem Leiterwagen mit einer abgesägten Apfelbaumstüt-
        sche, Ideen sowie Bedarfe und Anregungen der Birkacher Einwohner*innen für die Gestaltung der                ze und einem alten Betttuch ein Segel montiert und fuhren flott mit dem Westwind vom Flughafen
        Ortsmitte Birkach, einzuholen, die zu einer Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität             bis zur Unterführung Richtung Neuhausen. Heute stehen die kleinen Leiterwagen in Museen.
        und zur Verbesserung der Einkaufsmöglichkeiten sowie der Verkehrs- und Parksituation führen soll.            Ein Liebhaber hat jüngst einen vergessenen Leiterwagen in einem Schopf entdeckt und sich die
        Geplant ist hierzu ein Stadtteilspaziergang am 18.09.2021 durch die Birkacher Ortsmitte. Im Dia-             Mühe gemacht, ihn sorgsam zu restaurieren. Wie ein kleines Schildchen ausweist, war der Leiter-
        log mit den teilnehmenden Einwohner*innen sowie lokalen Expert*innen werden Informationen                    wagen bei der Firma Gebrüder Eberhard in Ulm gebaut und, wie nicht anders zu erwarten, beim
        zu Missständen, aber auch zu Potenzialen zusammengetragen. Auch konkrete Verbesserungsideen                  Albert Cless gekauft worden, dem einstigen Plieninger Kaufhaus vorne an der Neuhauser Straße,
        hinsichtlich Nutzung und Gestaltung werden abgefragt. Beim dialogischen Spaziergang werden die               das von Glufe und Nagel über Hammer und Sichel bis zum Kochtopf und Küchenschurz alles in sei-
        Anregungen und Informationen an die konkreten Orte des Spaziergangs getragen und räumliches                  nem Sortiment hatte oder beschaffte, so auch Leiterwagen. Gepflegt und mit Blumen geschmückt
        und sinnliches Erleben mit einbezogen. Die Sammlung der Anregungen und Ideen wird am Ende                    erinnert dieser Leiterwagen nun in einem Garten gegenüber der Körschtalschule über den Sommer
        des Spaziergangs auf Tafeln zur Sichtbarkeit und weiteren Ergänzung öffentlich ausgestellt. Sie alle         an längst vergangene Zeiten.
        sind herzlich eingeladen! Uhrzeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben.                                                                                                                  A. M. Steiner
        Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum
        Die Landeshauptstadt Stuttgart baut derzeit ihre Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum deutlich
        aus. In Birkach sind Ladepunkte in der Birkheckenstraße 38 und Welfenstraße gegenüber Haus-
        nummer 70 beantragt. In der Birkheckenstraße entsteht neben der Ladesäule auch eine Fläche für
        Radabstellplätze inklusive Servicepoint. Der Bezirksbeirat stimmt den Standorten zu und beauftragt
        die Stadt zusätzlich zu prüfen, ob der Standort in der Birkheckenstraße auch als Schnellladestation
        ausgestattet werden kann.
                                                                                            Andrea Lindel
        Der Leiterwagen
           Bis in den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts die Zahl der Autos stark zunahm, war der Leiterwa-
                                          gen in den Haushalten das unentbehrliche, durch nichts zu ersetzende
                                          Fahrzeug, um Güter aller Art zu transportieren. Im alten Filder-West-
                                          schwäbisch „Loatrawaga“ genannt, sprach man später im Stuttgarter-
                                          Zentralschwäbisch vom „Loiterwaga“. Auch der Name Handwagen
                                          war geläufig, jedoch noch nicht der heute häufige Name Bollerwagen.
                                          Im Alltag sprach man sowieso schlicht vom „Karra“. Der Leiterwagen
                                          für Haushaltszwecke war eine Kleinausgabe des großen Leiterwagens,
                                          wie er im bäuerlichen Betrieb vielseitige Dienste leistete. So war es im
                                          eigentlichen Sinne ein „Leiterwägele“. Statt des Viehs an der Deichsel
                                          zog man den Leiterwagen an einem Griff per Hand und, wenn nicht
                                          schwer beladen, in der Regel einhändig. Damals kaufte man meist
Foto: Steiner u. Spiess
                                          einmal in der Woche ein: Beim Metzger, Bäcker und Gemüsehändler,

        2                                                                                                                                                                                                            3
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Interessantes und Kurioses: Zufallsfunde über Birkach und Umgebung                                      Der neue Lebensmittelpunkt mit fruchtbarer Lehr- und Forschungstätigkeit ist Hohenheim, wo
                                                                                                                 sie 1923 zum ersten „ordentlichen weiblichen Professor“ in Deutschland ernannt wird! Stuttgart
         Obwohl es nur noch antiquarisch zu bekommen ist und der Hohenheimer Historiker Prof. Dr. U.
                                                                                                                 mit Hohenheim, Plieningen und Birkach werden ihre neue Heimat. Das Pflanzenernährungs-Insti-
         Fellmeth zu Recht eine quellenkritische Bewertung anmahnt, handelt es sich um ein auch heute
                                                                                                                 tut Hohenheim in der heutigen Fruwir-
         noch interessantes Buch, das Fürst Wladimir Andronikow 1935 aus den Tagebüchern, Briefen und
                                                                                                                 thstraße, Baubeginn 1922, mit seinen
         Erinnerungen seiner Frau zusammengestellt hat. Titel: „Margarethe von Wrangell – Das Leben
                                                                                                                 Laboratorien, seinem Treibhaus und
         einer Frau 1876–1932“. Wrangell? Heißt so nicht eine Straße in Steckfeld – und hat nicht dieser
                                                                                                                 einem Versuchsfeld ist ihrem Einsatz zu
         Name auch mit dem Gebäude Fruwirthstraße 20 in Hohenheim zu tun? Und mit Birkach?
                                                                                                                 verdanken, sie selbst zieht in den ersten
         Im Stockdunkeln durch „Schlick und Schlack“ nach Birkach musste Margarethe Barones-                     Stock des neuen Gebäudes, damals noch
         se v. Wrangell „rennen“, wenn sie spätabends aus ihrer Pflanzen-Versuchsstation in Hohenheim            mit unverbautem Blick auf die ferne Ket-
         in ihre vorläufige Bleibe, in die „blitzblanke Birkacher Villa Franziska“ (heute Welfenstraße 75)       te der Schwäbischen Alb. In Sasbachwal-
                                                            wollte. So berichtet dies jedenfalls das „Fräulein   den heiratet sie am 4. September 1928
                                                            Doktor“ im Sommer 1918 in einem Brief an ihre        Wladimir Fürst Andronikow, im Zaren-
                                                            in Estland, im Nordosten Europas in Reval (dem       reich Oberst im kaiserlichen Leibgarde-
                                                            heutigen Tallinn) lebende Mutter, abgedruckt         Ulanen-Regiment, einen Jugendfreund;
                                                            auf den Seiten 247 und 248 des oben genann-          am 31. März 1932 stirbt sie 55-jährig im
                                                            ten Buches. Befestigte, asphaltierte Straßen zwi-    Stuttgarter Katharinenhospital. An Mar-
                                                            schen Hohenheim und Birkach gab es in jenen          garethe v. Wrangell erinnert im von ihr Foto: Harry Siefer
                                                            Tagen noch nicht! Kein Wunder, dass Fräulein         gegründeten Hohenheimer Institut ein
                                                            v. Wrangell dann bald in Plieningen bei Frau         schlichter, am 27. Juni 1934 enthüllter Gedenkstein, auf dem sich die Inschrift findet: „Ich lebte
                                                            Kunzelmann, die „ihr Leben lang“ Zimmer an           mit den Pflanzen/ ich legte das Ohr an den Boden/ und es schien mir als seien die Pflanzen/ froh
                                                            Studenten vermietet hatte, eine kleine Wohnung       etwas über die Geheimnisse/ ihres Wachstums erzählen zu können.“
                                                            bezog.                                                                                                                         Hans-Werner Carlhoff
                                                            In Moskau nach dem Julianischen Kalender
                                                            am 25. Dezember 1876 geboren und aus einem
                                                            alten angesehenen und bekannten deutsch-
                                                            baltischen Adelsgeschlecht stammend, hat Mar-
                                                            garethe v. Wrangell, in ihrer Familie liebevoll
                                                            „Daisy“ genannt, schon als Kind ihre Begabung                                                                 NATURHEILPRAXIS
                                                            für naturwissenschaftliche Zusammenhänge ge-                                                                  Dr. Ingeborg Sorger
                                                            zeigt. Nach häuslichem Unterricht 1888 – 1894
                                                            Besuch der renommierten Mädchenschule der
                                                                                                                   BASENFASTEN                                                                                   • Osteopathie

                                                                                                                   WOCHE
                                                            Baronesse von der Howen in Reval mit exzel-
                                                                                                                                                                                                                 • Rebalancing
                                                            lentem Abschluss des Lehrerinnenexamens, da-
                                                            nach tätig als Privatlehrerin u. a. in der Schweiz                                                                                                   • Massagen
                                                            und im Baltikum, 1903 Teilnahme an Sommer-             23. - 30. OKTOBER                                  VORBEREITUNGS-                             • Fußreflexzonen-
                                                            kursen, vor allem zum Thema Botanik, an der
                                                                                                                   SAMSTAG - SAMSTAG                                           ABEND
                                                                                                                                                                     18. OKTOBER
                                                                                                                                                                                                                   therapie
Foto: Harry Siefer                                                                                                 ENTSÄUERUNG DES
                                                            Universität Greifswald, ab Frühjahr 1904 Studi-        KÖRPERS UND EIN                                  ABENDPROGRAMM                                • Pflanzenheilkunde
           um in Tübingen und dort in Chemie und im Botanischen Institut die einzige Frau, 1906 ein Seme-           NEUSTART DER                                     MONTAG - DONNERSTAG
                                                                                                                                                                                                                 • Akupunktur
           ster in Leipzig, um danach, wieder in Tübingen, Doktorwürden summa cum laude zu erreichen.                ERNÄHRUNG                                            WÄHREND DER
           1909 – 1912 Wanderjahre u. a. in London beim Chemie-Nobelpreisträger Sir William Ramsey und                                                               BASENFASTENWOCHE                            • Frauenheilkunde
           1911 in Paris bei Physik-Nobelpreisträgerin Madame Marie Curie, wo sie mit Radium arbeitet.                                                                                                           • Ernährung
           Trotz angeschlagener Gesundheit, die ihre folgenden Jahre immer wieder prägt, leitet sie ab Ende                                                                                                      • Seminarreisen
           1912 die Versuchsstation des Estländischen landwirtschaftlichen Vereins, welche im Verlauf der
           russischen Oktoberrevolution 1917 geschlossen und sie selbst von Bolschewiki verhaftet und einge-                                                                     NATURHEILPRAXIS Dr. Ingeborg Sorger
           kerkert wird. Im Frühjahr 1918 von deutschen Soldaten befreit, reist sie nach Deutschland.              Tel. 0711 456394, Franziskaweg 6, 70599 Stuttgart, kontakt@naturheilpraxis-sorger.de, www.naturheilpraxis-sorger.de

                                                                                                                   Anz.NHPSorger_BirkacherNo_122.5x85_Aug2021.indd 1                                                    14.07.21 15:33
         4                                                                                                                                                                                                                               5
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Was stand vor 20 Jahren in den Birkacher Notizen?
Ein Update für Ihre                                                                    Auszüge und Zusammenfassungen aus dem Jahr 2001
Wohnung gewünscht?                                                                     Einleitung: In dieser Artikelserie halten wir fest, was in unseren Heften vor 40, 30, 20 und 10 Jah-
                                                                                       ren stand und aus heutiger Sicht nochmals unsere Aufmerksamkeit verdient. Auf diese Weise brin-
                                     Unsere Fach-Teams                                 gen wir nach und nach Ausschnitte der jüngeren und älteren Geschichte Birkachs in Erinnerung.
                                                                                       Texte in Kursivschrift sind Zitate des Originaltextes.
                                     rund ums Renovieren                               Der Evangelische Kindergarten feiert sein hundertjähriges Bestehen. Am 11. August 1901 wur-
                                                                                       de der neue Kindergarten feierlich eingeweiht. Ursprünglich sollte der Kindergarten auf dem Alten
        Maler-Team                                                                     Friedhof unterhalb der Franziskakirche gebaut werden. Man entschied sich dann aber für einen
        Unser Maler-Team setzt                                                         Platz auf der anderen Straßenseite mit zwei baufälligen kleinen Häusern, die dann abgerissen wur-
        alle Pinsel und Rollen in
        Bewegung, damit Sie sich
                                                                                       den. Seit Pfarrer Wilhelm Kohler bemühten sich die Birkacher Pfarrer um die Erziehung der Kinder
        in Ihren eigenen vier Wän-                                                     ihrer Pfarrei, um sie durch sinnvolle Beschäftigung auf das Leben vorzubereiten, was teilweise
        den nachhaltig wohlfüh-                                                        in der „Industrieschule“ in der Alten Dorfstraße 2 (früher Ortsstraße oder Hohenheimer Straße
        len. Alles wird abgestimmt
                                                                                       genannt) geschah. Schon 1897 hatte der zehnte Birkacher Pfarrer, Hermann Immanuel Dornfeld,
        auf Ihre Bedürfnisse.
                                                                                       in der Gemeinde angeregt, eine Kleinkinderschule in Birkach einzurichten. Durch mehrere größere
                                                          Stuckateur-Team
                                                                                       Geldspenden aus der Gemeinde konnte dann das Projekt angepackt werden. Stark zur Realisierung
                                                          Sie träumen von einer
                                                                                       beigetragen hat der jüngste Sohn des Pfarrers Eckstein, Friedrich Gustav Jonathan Eckstein, der
                                                          ganz bestimmten Fassade?     als Erwachsener zum „Wohltäter“ Birkachs wurde. Ihm verdankt Birkach die Wasserleitung, die
                                                          Kein Problem für             Elektrifizierung von Ortsstraße, Kirche, Pfarrhaus und schließlich auch die Errichtung des Kinder-
                                                          unser spezialisiertes
                                                          Stuckateur-Team.
                                                                                       gartens.
                                                                                       Über 20 Jahre Seniorencafé – 10 Jahre Gemeindemittagstisch. Nachdem das neue Gemeinde-
        Fliesen-Team                                                                   haus (integriert in die Ausbildungsstätte Haus Birkach) fertig war, sollte auch den älteren Gemeinde-
        Egal ob Mosaik, Groß-                                                          mitgliedern ein regelmäßiges Angebot mit einem abwechslungsreichen Programm gemacht werden.
        format oder fugenlos –                                                         Das Organisationsteam, bestehend aus motivierten Gemeindemitgliedern, besprach jeweils zum
        dieses Team scheut keine
        Herausforderung bei der                                                        Jahresende das neue Programm. Neben diesem Programm war den Verantwortlichen aber auch
        Gestaltung Ihres Wohl-                                                         etwas sehr wichtig: Den Kontakt zu den älteren Menschen in unserem Ort zu pflegen und sie
        fühl-Bades!                                                                    erleben zu lassen, dass sie in der Gemeinde geschätzt sind. Zum anderen aber auch mitzuhelfen,
                                                                                       dass Kontakte zwischen den älteren Menschen entstehen und wachsen, dass Neuzugezogene
                                                                                       sich besser einleben.
                                                                                       Das Kinderhaus Birkach in der Alten Dorfstraße 29 feiert am 30. Juni sein 30-jähriges Jubiläum.
                                     Projekt-Planungs- und Steuerungs-Team             Als Einrichtung in freier Trägerschaft einer Elterninitiative bietet sie insbesondere für berufstätige
                                     Unser PPS-Team sorgt dafür, dass alles rund       Eltern ein attraktives Angebot der Ganztagesbetreuung für 3- bis 6-Jährige … Im Protokoll vom
        Boden-Team                   läuft. Es überwacht Ihr Bau- oder Renovierungs-   Februar 1970 ist…nachzulesen: Die Elterngruppe fand sich zusammen, um den Bedürfnissen der
                                     vorhaben, damit die Qualität unsere hohen
        Dieses Team verlegt                                                            Kinder gerechter zu werden, dem Notstand der herkömmlichen Kindergärten entgegenzutreten
        hochwertige Bodenbeläge      Ansprüchen erfüllt.
                                                                                       und als Eltern Mitarbeit und Mitspracherecht zu bekommen. Sie hatten die übereinstimmige Ab-
        (Parkett, Laminat,
        Teppich, ...) und verleiht                                                     sicht, durch gemeinsame Arbeit die Erziehung ihrer Kinder zu gestalten.
        damit jedem Raum eine                                                          Im April fand eine Vernissage im Bezirksrathaus statt. In ihr wurden Bilder und Collagen ge-
        individuelle Note.
                                                                                       zeigt, die von meist älteren Menschen geschaffen wurden, die an Demenz vom Alzheimertypus
                                                                                       leiden. Die Betreuungsgruppe wurde vor 10 Jahren von Frau Heyde geschaffen. Die Bilder und Col-
                                                                                       lagen, letztere meist aus Krepppapier hergestellt, bewiesen, dass Menschen in der zweiten Phase
                                                                                       der Demenz noch sehr kreativ sein können, selbst wenn Erinnerungs- und Wortfindungsvermögen
                                                                                       und damit die Fähigkeit zur verbalen Kommunikation stark eingeschränkt oder aufgehoben sind.
                                                                                       Der Birkacher Arzt und das langjährige Redaktionsmitglied Dr. Hans-Georg Bäuerle wurde 80
                                                                                       Jahre alt. Vielen Leserinnen und Lesern der Birkacher Notizen sind noch seine Gedichte bekannt,

6                                                                                                                                                                                          7

           0711 7676055 giese-stuttgart.de
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
die sich knitz-humoristisch-kritisch mit den Ereignissen in unserem Dorf befasst haben. Diese            Ein Gang über den Birkacher Friedhof
Gedichte hat die Redaktion in einer Schrift zusammengestellt und dem Jubilar zum Geburtstag
                                                                                                         Zum Volkstrauertag am 14. und Totensonntag am 21. November
überreicht.
                                                                                                         und zu Allerheiligen am 1. und Allerseelen am 2. November 2021
Vor 20 Jahren wurde der Aussichtshügel im Hohenheimer Landschaftsgarten, dessen oberer
                                                                                                         Betritt man den Birkacher Friedhof durch das Tor mit den zwei Steinsäulen, am Gehweg zwi-
Rand mit sechs Pyramiden-Hainbuchen bepflanzt ist, mit einem Holzgerüst und schwarzen Säulen
                                                                                                         schen Welfenstraße und Karl-Eugen-Weg, so kommt man durch den
ausgestattet, und es wurde viel gerätselt, was dies werden sollte. Um über die weitere Gestaltung
                                                                                                         ursprünglich einzigen Eingang. Auf der linken Steinsäule 18 und
des Hügels zu entscheiden, fanden im Vorfeld Besprechungen mit dem Landschaftsarchitekten Prof.
                                                                                                         auf der rechten eine 82. Der Friedhof wurde also 1882 angelegt.
Luz und dem Künstler Hans Dieter Schall vor Ort statt. Man einigte sich nach vielen Diskussionen
                                                                                                         Damals ganz außerhalb des Ortes. Er umfasste lediglich die Fläche
auf eine Art Monopteros. Um sich das gesamte Kunstwerk besser vorstellen zu können, wurde diese
                                                                                                         vom Kriegerdenkmal bis an die Hinterwand des Friedhofgebäudes.
Attrappe hergestellt, die auf dem Hügel steht und vom Aussehen des geplanten Bauwerks kündet.
                                                                                                         Alles andere sind Erweiterungen. Am Kriegerdenkmal kann man 24
Der Verein „Hilfe auf Gegenseitigkeit“ in Birkach will noch attraktiver werden. Durch ver-               Gefallenen und 4 Vermissten aus dem Ersten Weltkrieg und 71 Ge-
schiedene Neuerungen soll das Zusammengehörigkeitsgefühl gestärkt und von den Erfahrungen der            fallenen sowie 30 Vermissten und eines Fliegeropfers aus dem Zweiten Weltkrieg gedenken.
anderen profitiert werden. Für fast alle Probleme gibt es mit gutem Willen auch eine Lösung … So
soll zum Ende der Sommerferien ein Sprachtraining für Kinder stattfinden, die Deutsch nicht als
Muttersprache gelernt haben.
Polizeiliche Kriminalprävention Zum 1. Januar 2002 wurde die Deutsche Mark auf den Euro
umgestellt. Die Polizei gibt Tipps und Informationen, damit die Umstellung reibungslos verlaufen
kann. In einer weiteren Prävention wird vor den „falschen Verwandten“ gewarnt, die sich ein Ver-
trauensverhältnis erschleichen und dann von dem Opfer hohe Geldbeträge erbeuten. Tipps werden
auch von der Polizei zum Thema „Ladendiebstahl – Mein Kind ein Dieb“ gegeben.
                                                                                Ingeborg Philipp

         Leckere
         Spezialitäten
         aus der Region

         Hausgemachte
                                                                   Würzige
         Maultaschen
         nach Traditionsrezept                                     Crostata
         Täglich frische                                           500g Mehl
                                                                   325g kalte Butter
         Salate                                                    ½ TL Backpulver
                                                                   1 TL Salz
         Tägliches                                                 2 Eier
         Mittagsmenü                                               1 Handvoll gehackte Blattpetersilie
                                                                   200g Schmand                          Das älteste erhaltene Grab ist das von Adolf Gastpar (1), der von 1848 bis
         Individueller                                             50g geriebener Parmesan
                                                                   2 Stängel Frühlingszwiebeln
                                                                                                         zu seinem Tod 1891 Pfarrer in Birkach war. Auf einer Tafel an diesem Grab
         PartyService                                              100g Kirschtomaten                    liest man Gustav Rottacker (1927 bis 2015), einer der Nachfahren, der sich
                                                                   2 Kugeln Mozzarella
                                                                   7 Scheiben milder Schinkenspeck
                                                                                                         um Birkach ganz besonders verdient gemacht hat. Erforscher der Birkacher
                                                                   Zubereitungsvorschlag unter
                                                                                                         Geschichte, Herausgeber des Buches „Arbeit ist ein großer Segen“, Mitbe-
                                                                   www.metzgerei-boese.de                gründer der Birkacher Notizen und des legendären Birkacher Dorffestes. Alte
                                                                                                         Gräber sind auch die von Friederike Bientzle (1836 bis 1894) Mutter des
                                                                                                         späteren Kurhauswirts und Franz Anton Kaefer (1834 bis 1894) Mitbegrün-
                                                                                                         der der Filderbahn und dann Christian Bientzle (3) (1853 bis 1923). Von
                                                                                                         1877 bis 1916 Schultheiß von Birkach und Riedenberg, 39 Jahre! In seiner
                                                                                                         Amtszeit wurde der „Darlehenskassenverein Birkach“ gegründet. Es wurde,

8                                                                                                                                                                                               9
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Rocker
                                             gegen heftigen Widerstand (heute würde man das Bürgerinitiative nennen), 1902 die erste Wasser-
                                             leitung gebaut. 1909 wurde die Elektrizität eingeführt. 1902 wurde der vom Birkacher Pfarrers-
                                             sohn Friedrich Eckstein gestiftete Kindergarten gebaut. Ebenfalls
                                             gegen einen gewissen Widerstand, wurde die Birkacher Markung
                                             durch eine Feldbereinigung geordnet. Vereinsgründungen wäh-
                                             rend Bientzles Amtszeit: 1879 Liederkranz, 1880 Kirchenchor
                                             im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Jubiläum der Dorfkir-
                                             che, 1886 die Feuerwehr und 1888 der Turnerbund, heute TSV
                                             Birkach. Bientzle wohnte in der Hohenheimer Straße 50 (heute
                                             Alte Dorfstraße). Deshalb heißt der Weg zwischen Alte Dorfstra-

                                    Unser
                                             ße und Tiefer Weg bis heute Schulzengässle. Nach ihm ist die
                                             Bientzlestraße benannt (Angaben nach dem Birkach-Buch des

                                   Dinkel-
                                             Dorfhistorikers Eberhard Dittmann).
                                             Der auffälligste Grabstein des Birkacher Friedhofs ist der von

                                  Roggen-    Wilhelm Schüle (4), 1873 bis 1931. Professor Schüle war ein
                                                                          bedeutender Thermodynamiker.
Knusprige                            Star!                                Auch sein Sohn Prof. Dr. Wilhelm

Kruste,
                                                                          Schüle hat dort seine letzte Ruhe
                                                                          gefunden. Das letzte Begräbnis in

weiche                                                                    diesem Grab war 2017.
                                                                           Zweimal der gleiche Grabstein, zweimal der gleiche Todestag und
Krume                                                                      zweimal das gleiche Zeichen, das Kreuz auf der Weltkugel, das Zei-
                                                                           chen der Evangelischen Jugend. Das ist etwas Einmaliges auf dem
                                                                           Birkacher Friedhof. Deshalb hat die Landeshauptstadt Stuttgart die-
                                                                           se Gräber auch als „erhaltenswert“ eingetragen. Am Jahreswechsel
                                                                           1965/66 waren vier Mitglieder der Evangelischen Jungenschaft
                                                                           Birkach in den Vogesen unterwegs. Im Schneesturm sind Jürgen
                                                                           Kübler und Thomas Retter (5)
                                                                           umgekommen. Die beiden ande-
                                                                           ren konnten noch lebend geborgen
                                                                           werden. Für Birkach war das ein
                                                                           tief erschütterndes Ereignis. Noch
                                             50 Jahre später fuhr ein Bus mit 30 Birkachern zum Gedenken
                                             ins Elsass. Auf dem 1350 m hohen Rothenbachkopf erinnert bis
                                             heute an dieses Ereignis ein Gedenkkreuz, das folgende Inschrift
                                             trägt: „Zum Gedächtnis der am 28.12.1965 in Schneesturm ver-
                                             unglückten Jürgen Kübler, geboren 30.7.1945, Thomas Retter,
                                             geboren 20.5.1949, aus Stuttgart-Birkach.“
                                             Fast ein wenig verborgen finden wir rechts neben den Denk-
                                             mälern, bzw. dahinter, das Grab von Anna Haag (6) (1888 bis
                                             1982). Die in Althütte im Welzheimer Wald geborene Anna Haag
                                             lebte von 1954 bis 1979 in dem Haus, das sie nach dem Tod
                                             ihres Mannes im Franziskaweg gebaut hatte. Als Schriftstellerin
                                             wurde Anna Haag besonders durch ihren Roman „Die vier Ro-
          Birkheckenstr. 6
                                             serkinder“ und durch ihr autobiografisches Buch „Das Glück zu
          70599 Stuttgart                    leben” bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs schrieb sie ein
10
        Mo-Fr: 6:30 - 18:30 Uhr                                                                                                            11
          Sa: 6:30 - 13 Uhr
            So: 8 - 11 Uhr
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Farben                    Tagebuch, das sie im Kohlenkeller versteckte. Es wurde später von ihrem Sohn veröffentlicht. 1946
                                                               wurde die Sozialdemokratin als eine von zwei Frauen in die verfassungsgebende Landesversamm-

                                     sind                      lung gewählt, und sie war Mitglied im Landtag. In harten Kämpfen erreichte sie, dass der Satz „Nie-
                                                               mand kann zum Dienst mit der Waffe gezwungen werden“ in die Landesverfassung aufgenommen
                                                               wurde. Im Städtischen Beirat der Nachkriegszeit hat sie Oberbürgermeister Arnulf Klett immer
                                     unsere                    wieder zu demokratischem Verhalten ermahnt (auch über die Zeitung) und sie ging ihm so lange auf
                                                               die Nerven, bis er dem Bau des „Anna-Haag-Hauses“ in Bad Cannstatt zustimmte. Auch, weil sie die

                                     Leiden-
                                                               Hälfte des Geldes in der von ihr gegründeten „Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Frauen“ gesammelt
                                                               hatte. Ihr internationales Engagement führte sie bis zu Eleanore Roosevelt nach Amerika.
                                                               Ein Kunstwerk aus Holz ist das Grabmal des 1934 in Reutlingen geborenen Roland Pfänder (7).

                                     schaft!                   Nach der Ausbildung zum Jugendreferenten auf der CVJM-Sekretärschule in Kassel-Wilhelmshöhe
                                                               wurde der seit Jugendtagen als Pfadfinder wirkende junge Mann zum Leiter der Christlichen Pfad-
                                                               finderschaft in Württemberg berufen. Er wurde zu einem der entscheidenden Wegbereiter des Zu-
                                                               sammenschlusses von Mädchen- und Jungmännerwerk zum Evangelischen Jugendwerk in Württ-
                                                               emberg. Engagiert und zielstrebig setzte er sich gegen konservative Kräfte für diese Fusion ein. In
                                                               Birkach baute er für seine Familie ein Haus im neu entstandenen Wohngebiet „Hinter den Gärten“.
                                                               Sein früher Tod 1984 führte dazu, dass er selbst dort nicht mehr einziehen konnte. Aber sein Grab
                                                               hat er in Birkach gefunden. Das sehr besondere Grabmal hat sein Vater, der Reutlinger Künstler und
                                                               Holzgestalter Karl A. Pfänder entworfen und gefertigt.
                                                               Leider ist das Grab von Hermine Wittmann nicht mehr erhalten. Die 1914 in Birkach geborene
                                                               Hermine war wohl das bedeutendste Mitglied in der 132-jährigen Geschichte des Birkacher Sport-
                                                               vereins. Klaus Grundgeiger schrieb über sie: „Bis über die Grenzen der engeren Heimat, ja über
                                                               Deutschland hinaus, wurde Hermine Wittmann bekannt. 25mal war sie württembergische Meis-
                                                               terin im Kugelstoßen, Ballweitwurf und Diskuswerfen. 1929 wurde sie in Rüsselsheim zweifache
                                                               Bundesmeisterin.“ 1939 wird sie in Marburg Deutsche Hochschulmeisterin im Kugelstoßen und
                                                               Diskuswerfen und im selben Jahr in Wien Studentenweltmeisterin! Eine Weltmeisterin auf dem
                                                               Birkacher Friedhof.
                                                               Der Urbirkacher Ernst Haar (8) 1925 geboren und
                                                               2004 in Frankfurt am Main gestorben, wollte eigent-
                                                               lich Musiker werden. In Birkach hat er in den 40er-
                                                               Jahren des letzten Jahrhunderts den Harmonikaclub
                                                               gegründet. Aber der aus sehr armen Verhältnissen
                                                               stammende junge Mann musste nach drei Jahren als
                                                               Soldat zuerst Geld verdienen. Also kaufmännische
                                                               Lehre und Arbeit als Bankangestellter. Bald ist er Be-
                                                               triebsratsvorsitzender und bleibt ein Leben lang aus
                                                               tiefster Überzeugung Gewerkschafter. Für die SPD,
                                                               deren Kreisvorsitzender er 1960 bis 1972 war, wurde
                                                               er 1959 in den Gemeinderat gewählt. Von 1965 bis
                                     logo Print GmbH           1990 vertrat er seinen Stuttgarter Wahlkreis im Deut-
                                     Gutenbergstraße 39/1      schen Bundestag. 1972 bis 1975 war er Parlamen-
                                     72555 Metzingen           tarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministeri-
                                     Telefon: 0 71 23/9391-0
                                                               um. Von 1979 bis 1988 war er Bundesvorsitzender
                                     Fax: 0 71 23/9391-22
                                                               der Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands (GdED). Seinem Heimatort Birkach, wo er auch
                                     info@logoprint-net.com
                                                               seine Frau, geborene Friz, heiratete, blieb er immer treu, auch als Mitglied der Birkacher Vereine.
Foto: satyrenko - Fotolia.com

                                     www.logoprint-net.com

                                12                                                                                                                             13
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Ein durch Film und Fernsehen bekannter Medienstar ist auch auf dem Birkacher Friedhof beerdigt.         Die Küken sind umgezogen!
Dieter Eppler (9), 1927 in Stuttgart geboren und 2008 in Birkach gestorben. Hier wohnte er
                                                                                                        Die Küken haben es geschafft! Nach vielen anstrengenden, aber auch erfolgreichen
                        mit seiner Frau in seinem Häusle im Franziskaweg. Die Trauerfeier in der
                                                                                                        Wochen, sind die Küken endlich in ihr neues Zuhause gezogen. Es war nicht mehr
                        überfüllten Franziskakirche hielt der bekannte Fernsehpfarrer Johannes
                                                                                                        viel Zeit, als der Umzugszeitpunkt feststand, aber noch etliche Arbeiten zu erledigen
                        Kuhn, der auch viele Jahre in Birkach wohnte. In dieser Kirche hat Dieter
                                                                                                        waren. Nach einer Odyssee, die 2017 mit der Kündigung unserer bisherigen Räume begann und
                        Eppler immer wieder Texte gesprochen und oft an Heilig Abend die Weih-
                                                                                                        wir lange nach einer neuen Bleibe gesucht hatten, fieberten alle dem Umzug entgegen. Dank vieler
                        nachtsgeschichte gelesen. Eppler gastierte seit 1947 auf verschiedenen
                                                                                                        Unterstützer waren die Arbeiten bereits auf gutem Weg. Es wurden fleißig alle notwendigen Hebel
                        Bühnen in ganz Deutschland und war seit 1950 Mitglied des Ensemble
                                                                                                        in Gang gesetzt, damit zum einen die letzten bürokratischen Hürden gemeistert, aber auch die letz-
                        des Stuttgarter Staatstheaters. Er wirkte in vielen nationalen und internati-
                                                                                                        ten handwerklichen Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Letzte Bodenplatten wurden verlegt,
                        onalen Filmen mit. Besonders bekannt wurde er in vielen Fernseherollen.
                                                                                                        kindersichere Steckdosen angeschraubt, Türen und Lampen montiert und vieles mehr musste noch
                        „Stahlnetz“, „Tatort“, „Derrick“, „Der Alte“ und viele mehr. Auch in der
                                                                                                        schnell erledigt werden, damit die Endreinigung durch die Elternschaft vor dem Einzug erfolgen
                        Serie „Der Landarzt”. Bewegend auch seine Rolle in „Drei Tage im April“.
                                                                                                        konnte.
                        Bis ins hohe Alter führte er bei vielen Hörspielen Regie und war ein be-
                        liebter Sprecher beim Süddeutschen Rundfunk. Der international verbun-          Fleißig wurde parallel in den alten Räumen in Schränken und Schubladen gewühlt und der Keller
                        dene Sozialdemokrat engagierte sich für eine deutsche Erinnerungskultur         auf den Kopf gestellt, damit Altes und nicht Benötigtes entsorgt, aber alles Brauchbare und Gute in
                        und für den Frieden in der Welt.                                                Umzugskartons gepackt werden konnte. Am letzten Mai-Wochenende war es endlich soweit, und
                                                                                                        der Umzug wurde mit tatkräftiger Unterstützung der Fa. Emsig Logistik aus Filderstadt durchge-
                          Ein Wahlbirkacher im vollsten Wortsinn war der weltweit bekannte
                                                                                                        führt. Diese hatte sich bereit erklärt, den Umzug unentgeltlich durchzuführen und uns als Verein
                          Eberhard Jäckel (10). 1929 in Wesermünde geboren, hat er Geschich-
                                                                                                        unter die Arme zu greifen. Als gemeinnütziger Verein hatten wir keine Möglichkeit Rücklagen zu
                          te studiert. Von 1967
                                                                                                        bilden, um den Umzug finanziell stemmen zu können. Wir danken allen Helferinnen und Hel-
                          bis 1997 war er or-
                                                                                                        fern, insbesondere der Fa. Emsig Logistik, ohne deren große Zahl männlicher Unterstützer inkl.
                          dentlicher Professor für
                                                                                                        Fuhrpark, wäre der Umzug für alle Eltern eine sehr zeit- und nervenraubende Aufgabe gewesen.
neuere Geschichte an der Universität Stuttgart,
                                                                                                        Es waren sehr anstrengende, aber erfolgreiche Tage und wir haben alles geschafft, was wir uns
als Nachfolger von Golo Mann. Seit 1968 hat er
                                                                                                        vorgenommen hatten.
zusammen mit Günther Grass und Siegfried Lenz
die Sozialdemokratische Wählerinitiative für Willy                                                      Die Kinder haben den Umzug sehr gut mitgemacht und fühlten sich vom ersten Tag an in ihrem
Brandt gegründet und begleitet. Nach seinem Tod                                                         neuen Zuhause wohl. Alle Räume wurden neugierig inspiziert und sofort in Besitz genommen.
im August 2017, fand in der Franziskakirche ein                                                         Anders als geplant, konnten wir leider unsere Spiel- und Hochebene nicht mitnehmen. Beim Abbau
würdiger und bewegender Trauergottesdienst mit                                                          hatten wir feststellen müssen, dass es nicht möglich ist, die ca. 30 Jahre alte Hochebene, die bereits
Prälat Klump statt. Dabei wurde auch der internati-                                                     zwei Umzüge hinter sich hat, ein drittes Mal umziehen zu lassen.
onalen Bedeutung des Historikers gedacht, der sich                                                      Auf der Suche nach finanziellen Möglichkeiten für einen Ersatz der fehlenden Spiel- und Hochebene
besonders mit der Rolle Hitlers und des national-                                                       haben die Eltern bereits begonnen, die Außenfläche in Eigenleistung kind- und spielgerecht zu ge-
sozialistischen Systems auseinandersetzte. Mit Lea                                                      stalten. Bis zu einer fertigen Außenfläche haben wir noch sehr
Rosh hat er die Fernsehdokumentation „Der Tod                                                           viel Arbeit vor uns, die viel Manneskraft erfordert. In schweiß-
ist ein Meister aus Deutschland“ geschaffen und                                                         treibender Arbeit wurde bereits eine Mulde mit 10 Kubik Erde
das Holocaust-Denkmal in Berlin durchgesetzt.                                                           gefüllt. In den kommenden Tagen ist die nächste große Aktion
Mit Thaddäus Troll war er eine der Stützen des                                                          geplant, in denen wir noch ca. 20 Kubik Erde abtragen müssen,
berühmten Stuttgarter Prominentenstammtischs                                                            bis wir die Gestaltung der Außenfläche weiter planen können.
„Tisch der 13“, worüber er ein sehr informatives Büchlein geschrieben hat. Viele bedeutende             Ziel ist es, den Außenbereich trotz fehlender finanzieller Mittel
Bücher hat er geschrieben. Seit 1977 war der Weltbürger Birkacher.                                      schnell fertig zu stellen, damit die Küken draußen spielen kön-
Ein Gang der Erinnerung und des Gedenkens auf dem Birkacher Friedhof, der nun seit fast 140             nen. Im Sand spielen, schaukeln oder einfach nur die frische
Jahren der Begräbnisplatz unseres Dorfes ist. Wieviel Trauer und Leid, aber auch wie viel dankbare      Luft genießen: All das ist hoffentlich bald möglich.
und frohe Erinnerung. Und mittendrin zwei Denkmale an zwei Weltkriege. Wie oft ist hier gesagt          Bei Fragen dürfen Sie sich gerne per Telefon oder E-Mail           Foto: Claudia Suchan
worden „Nie wieder“. Nehmen wir den Friedhof nicht nur als Stätte des Todes. Er kann auch eine          (0711 4586351, info@hohenheimer-kueken.de) an uns wenden.
Stätte des Lebens sein, eines engagierten, verantwortungsvollen, dankbaren Lebens. Im Gedenken          Wir – und vor allem unsere Kinder sowie alle zukünftigen Küken – danken Ihnen schon jetzt herz-
an die, die vor uns waren. Und vor allen an die, die nach uns kommen.                                   lich für Ihre Unterstützung!
                                                                                    Rolf Lehmann                                                                                       Claudia Suchan

14                                                                                                                                                                                                         15
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Das Schloss Hohenheim als Kriegslazarett im 19./20. Jahrhundert
     Wenigen ist bekannt, dass das heutige prächtige Schloss Hohenheim zurzeit der Befreiungskriege
     1813–1815 und der Weltkriege 1914–1918 und 1939–1945 als Lazarett gedient hat. Dass dies den
     Tatsachen entspricht, verbürgen Akten im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und im Universitätsarchiv
     Hohenheim sowie einzelne Literaturstellen.
     Als Herzog Carl Eugen 1793 starb, war das unter ihm geplante und erbaute barocke Residenzschloss
     im kleinen Hohenheim längst nicht fertig gestellt. Sein dritter Nachfolger war der Neffe Friedrich,
     der letzte Herzog, einzige Kurfürst und erste König von Württemberg von 1797–1816. Er zeigte
     kaum Interesse an der Vollendung und Erhaltung aller Hohenheimer Anlagen, sodass diese ausge-
     räumt, teilweise abgebrochen und dem Verfall preisgegeben wurden. Infolgedessen befand sich das
     Schloss in keinem guten Zustand, als die Befreiungskriege ausbrachen, in denen auch württem-
     bergische Truppen gegen Napoleons Armeen kämpften. Benötigt wurden nun „Militärspitäler“ für
     Kranke und Verwundete. Zu deren Aufnahme befahl der König Ende 1813, auch das Hohenheimer
     Schloss „aufs schleunigste“ erst für 2000, dann für 1500 Insassen einzurichten, wozu kurzfristig Re-
     paratur- und Umbauarbeiten nötig waren. Ab Mitte Februar 1814 wurden nach dort Insassen ande-
     rer Spitäler verlegt, sodass Hohenheim als „Hauptspital“ fungierte. Es zählte am 30.6.1814 „1557
     Mann“ und einen Monat später „vom Wachtmeister und Feldwebel abwärts noch 902 Mann“.
     Als es Anfang 1815 aufgelöst wurde, waren es nur noch „29 chronisch kranke und verwundete
     Soldaten“, die in das Garnisonsspital Stuttgart verlegt wurden. Damals wurde dem König folgende
     amtliche Bilanz gemeldet: „In dem Militaire-Spital Hohenheim wurden im Ganzen nach und nach
     3621 Mann aufgenommen und behandelt, wovon nicht weiter (mehr) als 317 Mann, mithin von
     hundert 8 Mann (genauer 8,8 Prozent) mit Tod abgegangen sind. Dieser wohltätigen, in jeder Be-
     ziehung dem Zwecke gemäß eingerichteten Anstalt Euer Königlichen Majestät verdanken demnach
     sehr viele brave Militaire-Individuen ihr gerettetes Leben“, verbunden mit großem Dank für Spi-
     talkommandant, Spitalverwalter, Stabsarzt sowie fünf
     Ober- und Unterärzte, aber nicht auch für das Pflege-
     und Wachpersonal. Dagegen haben drei Autoren das
     dortige Geschehen wenig günstig beurteilt: Es „soll
     das Spitalfieber und Nervenfieber darinnen geherrscht
     haben, und hauptsächlich zuletzt war es Lazarett für
     die vielen Nervenkranken, die vollgepfropft darinnen
     lagen. Es waren Räume, wo Hunderte von Soldaten
     den letzten Seufzer ausgehaucht haben“. „Der Typhus
     eine Menge Opfer forderte; allein von Februar bis No-
     vember 1814 starben von den Schlossinsassen 312
     Personen, fast ausnahmslos Männer im blühendsten
     Alter“. Außerdem erwähnt eine Quelle „die gefürch-
     tete Leichenkammer, wohin der Sage nach mancher
     am Spitaltyphus erkrankte (gefangene) Russe noch halb lebend verbracht worden sein soll“.
     Nach der Räumung und „vorangegangener sorgfältiger Reinigung mittelst Mineralsäure-Räuche-
     rung“ des Schlosses war das, „was von der ehemaligen Pracht noch übriggeblieben war“, „übel
     zugerichtet“. Deswegen und auch wegen der Unterhaltungskosten des nun leerstehenden Schlosses
     erwog der ab Herbst 1816 regierende König Wilhelm I. den Verkauf auf Abbruch. Er besann sich
     jedoch eines Besseren, nämlich zusammen mit Königin Katharina 1818 ein höheres landwirtschaft-
     liches Institut einzurichten, das war der erste Vorläufer der jetzigen Universität.

16                                                                                                    17
Wir fördern - Aus dem Leben von Birkach, Schönberg und Asemwald März 2017 - Birkacher Notizen
Im Jahrzehnt vor dem 1. Weltkrieg befand sich Hohenheim als landwirtschaftliches Bildungszen-
     trum auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Entwicklung dank der Erhebung zur Hochschule 1904,
     des großzügigen Ausbaus der Lehre, Forschung und Gebäude sowie hoher Studierenden- und
     Schülerzahlen. Auf diesen Aufschwung folgte 16 Tage nach Kriegsbeginn am 1.8.1914 die Ein-
     richtung eines Reservelazaretts mit rd. 200 Betten „auf Grund freiwilliger Überlassung seitens des
     Königlichen Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens“ und ab April 1915 „durch Verfügung
     des Königlichen Kriegsministeriums“ mittels der Militärverwaltung. „Auf der Kuppel des Schlosses
     wehte die Rote-Kreuz-Fahne als Zeichen, dass das Schloss als Lazarett eingerichtet war, und auf den
     Seitenflügeldächern war je ein großes rotes Kreuz, weiß eingerahmt, aufgebracht“.
     Für das dem Chefarzt unterstehende Lazarett wurden fast alle Hochschulräume zur Verfügung
     gestellt. „Nur zwei Hörsäle, einige Verwaltungsräume und die Sammlungen im 2. Stock des Schloss-
     mittelbaus blieben unbelegt, auch der Botanische Garten wurde den Verwundeten zur Benützung
     vorbehalten“. Von Februar 1916 bis Dezember 1918 diente das Schloss nach einem bayerischen
     Vorbild als ‚Sammellazarett für Landwirte‘ aus weiteren württembergischen Kriegslazaretten und
     zugleich als Standort der ‚Landwirtschaft-
     lichen Invalidenschule Hohenheim‘. Diese
     von der staatlichen Zentralstelle für die
     Landwirtschaft gegründete und von einem
     Landwirtschaftslehrer geleitete Schule be-
     zweckte, durch theoretische und vor allem
     praktische Unterweisung auf Feldern und
     in Ställen der ausgedehnten Hohenheimer
     Gutswirtschaft „die Invaliden wieder an
     landwirtschaftliche Arbeiten zu gewöh-
     nen“ und zugleich fachlich fortzubilden.
     Dazu gibt es im Universitätsarchiv eine
     Akte mit der Schulsatzung, den Beschäfti-
     gungsgrundsätzen der Invaliden (auch in vier Werkstätten) und den vierteljährlichen detaillierten
     Verwaltungsberichten.
     Der sog. Mühlacker in Schlossnähe wurde von 1915–1918 für die Anlage eines Pionierübungs-
     platzes mit Schützengräben bereitgestellt. Entweder auf diesem Platz oder auf dem Hochschul-
     schießstand im Körschtal organisierte der Hohenheimer Forstmeister Dr. Schinzinger Schieß-
     übungen mit Lazarettinsassen, die diese als „Abwechslung mit Freude begrüßten und so manchen
     schönen und praktischen Schießpreis ins Feld hinaus nahmen…, wozu die Hohenheimer Familien
     in hochherziger Weise namhafte Gaben stifteten“! Damit kontrastiert, dass von den württember-
     gischen Teilnehmern des 1. Weltkriegs rd. 80.800 gefallen und rd. 191.000 verwundet worden sind
     – „kein anderer Bundesstaat des Deutschen Reiches hatte Verluste in gleicher Höhe zu beklagen“
     jeweils im Verhältnis zur Einwohnerzahl.
     Im November 1918 endete der opferreiche Krieg durch Waffenstillstand. Daraufhin wurde das
     Lazarett im Januar 1919 aufgelöst.
     Ab Kriegsbeginn 1939 bestand im Schloss das „Reservelazarett VII Stuttgart-Hohenheim… in der
     Hauptsache wegen seiner guten Luftschutzkeller“, nur unterbrochen vom 1.11.1940–14.4.1941.
     Es beruhte vor allem auf Vereinbarungen zwischen dem Staatsrentamt Stuttgart als Vertreter des
     Württembergischen Fiskus und dem Wehrmachtsfiskus des Deutschen Reichs. Das von Oberfeld-
     arzt Dr. Reuss geleitete Lazarett erstreckte sich wieder auf den Großteil des Schlosses einschließlich

18                                                                                                      19
Herbstglanz
                                                                              der als Kantine genutzten Speisemeisterei, außerdem bei zusätzlichem Bedarf auf die 1938 erbaute
                                                                              Plieninger Gemeindehalle (vom 1.9.1939–1.11.1940 und ab Oktober 1941) und das 1931 von den
                                                                              Pallottinern mit dem Caritasverband erworbene Christkönigsheim (jetzt Christkönigshaus) jeweils
                                                                              an der Paracelsusstraße. Für die belegten Räume mit anfänglich 260 Betten musste Miete und für
                                                                              den unter Mitwirkung der Gartenbauschule bewirtschafteten Gemüsegarten Pacht bezahlt werden.
                                                                              Im Mai 1942 wurde das Schloss zusammen mit anderen staatlichen Gebäuden in Stuttgart „für
                                                                              ‚wertvoll‘ im Sinne der zu treffenden Luftschutzmaßnahmen erklärt“ und danach mit einem grauen
                                                                              Tarnanstrich versehen. Das Lazarett nahm auch kriegsversehrte Hohenheimer Studenten auf.
                                                                              Noch im März 1945 plante Reuss eine Erweiterung „um 120 Normalkrankenbetten und die da-
                                                                              durch notwendig werdenden Personalunterkünfte...Außerdem sollen im Notfall noch 100 Not-
                                                                              betten (Strohsacklager) untergebracht werden…, weil von der Westfront sehr viele Verwundete
                                                                              nach Stuttgart kommen“; dafür sagte der Hochschulsenat weitere Räumlichkeiten zu. Durch die
                                                                              Kampfhandlungen in Plieningen und Hohenheim am 20./21. April kam der Lazarettbezirk nicht zu
Fotografie © Anna Subbotina / Shutterstock

                                                                              Schaden. Reuss veranlasste dessen Übergabe an einen französischen Offizier wie auch die Beerdi-
                                                                              gung der sieben gefallenen deutschen Soldaten und Hitler-Jungen auf dem Hohenheimer Friedhof.
                                                                              Danach wurden auf französische und dann amerikanische Befehle die letzten Insassen, Lebensmit-
                                                    F R I S U R E N           telvorräte und das zur Versorgung vorgesehene Vieh abtransportiert. Ein „Abwicklungskommando“
                                                                              besorgte ab August/September 1945 die Rückgabe der in Anspruch genommenen Räume und Sa-
                                                    Birkheckenstraße 1
                                                                              chen und damit die Lazarettauflösung.
                                                    70599 Stuttgart-Birkach
                                                    Telefon 0711 4579163      Das war das Ende der kriegsbedingt wiederholten Umnutzung und teilweisen Verschandelung des
                                                                              Schlosses Hohenheim.
                                                                                                                                                       Hans-Jürgen Philipp

                                                                              Die Sportbeziehungen zwischen Hohenheim und Birkach
                                                                              im 20. Jahrhundert			            (Wichtige Nachträge – Teil 2)
                                                                              Zur Mitbenützung der Hohenheimer hölzernen Turnhalle durch den damaligen Turnerbund ist es
                                                                              nicht erst nach Abschluss des Vertrags mit dem Hohenheimer Akademischen Ausschuss für Leibes-
                                                                              übungen im April 1933 gekommen, sondern bereits ab Februar 1926. Damals wurden Turnstunden
                                                                              am „Dienstag für Mitglieder und Zöglinge (d. h. Schüler), Mittwoch Jugendturnen und Samstag für
                                                                              Mitglieder und Zöglinge“, jedoch „an Sonntagen keine offizielle Turnstunde angesetzt“. Sechs Jahre
                                                                              später belegte der Vereinsausschuss „die Hohenheimer Turnhalle für unsere Zwecke…montags,
                                                                              mittwochs und samstags je von 19–21 Uhr“, was der dortigen „zuständigen Stelle“ mitgeteilt wur-
                                                                              de. Die vertragliche Turnhallenordnung von 1933 wurde „zu jedermanns Einsicht im Aushängekas-
                                                                              ten des TB zum Anschlag gebracht“ (seit Frühjahr 1932 „an der Scheuer des Ernst Mögle, Land-
                                                                              wirts hier beim Lindeplatz“). Der Versammlung am 7.11.1936 zufolge meldeten sich für die eine
                                                                              Woche später beginnenden Turnstunden „7 junge und 3 ältere Mitglieder zum Besuch derselben“.
                                                                              Der Vereinsturnrat legte am 2.11.1938 wohl für das Wintersemester 1938/39 „als Turnabende“
                                                                              fest: „Montagabend Frauenturnen, Dienstagabend Männerturnen, Freitagabend Jugendturnen. Der
                                                                              Ausschuss setzte noch fest, dass alle 14 Tage Geräteturnen sein solle, um im Frühjahr 39 ein Abtur-
                                                                              nen abhalten zu können. – Beim Frauenturnen rügte der Vorstand die Unbeständigkeit im Besuch
                                                                              der Turnabende, einmal seien es nur 6, dann wieder 20 junge Mädchen, so könne natürlich nichts
                                                                              Ersprießliches geleistet werden. Und außerdem werde die Sportlehrerin unter diesen Umständen
                                                                              zu teuer für den Verein werden. Der Ausschuss hatte volles Verständnis, dass die Halle im Winter
                                                                              zu kalt sei und vertrat den Standpunkt, dass über den Winter ein heizbares Lokal zur Verfügung

20                                                                                                                                                                            21
stehen müsste, und er wollte sich dafür einsetzen“ – leider ohne Erfolg sogar bis zum Turnhallen-
                                                                                                       abriss 1956.
                                                                                                       Nach Ausbruch des 2. Weltkriegs am 1.9.1939 fiel das Turnen, wie der „Vereinsführer“ Hermann
                                                                                                       Übele am 10.11.1939 und 20.1.1940 berichtete, „in den ersten Kriegswochen aus“, ehe es „in
                                                                                                       vollem Umfang
                                                                                                                                    Frauenha
                                                                                                       (und „mit be-                         ndballman
                                                                                                                                                       nschaft
                                                                                                       sonderem       Ei-
                                                                                                       fer“) wieder auf-
                                                                                                       genommen wur-
                                                                                                       de, und zwar
                                                                                                       wurde       jeden
                                                                                                       Freitagabend im
                                                                                                       Lammsaal trotz
                                                                                                       dem Umstand
                                                                                                       der Verdunke-
                                                                                                       lung geturnt“,
                                                                                                       also nicht in der
                                                                                                       Hohenheimer
                                                                                                       Turnhalle, wie
                                                                                                       im September-
                                                                                                       Heft 2020 der
                                                                                                       ‚Birkacher No-                                                                        Foto: Doris Rückle
                                                                                                       tizen‘ auf S. 11
                                                                                                       und 13 fälschlich steht. Weithin unbekannt dürfte auch sein, dass der TSV 1965/66 das folgende
                                                                                                       „Anrecht auf die Benützung der Turnhalle“ des an der Paracelsusstraße neu gebauten Progymna-
                                                                                                       siums Hohenheim hatte: „Dienstag Jugend 17–19 Uhr, evtl. Gymnastik 19–21 Uhr; Donnerstag
                                                                                                       17–19 Uhr Jugend, 19–21 Uhr Aktive“; diese Zeiten wurden dem Stuttgarter Sportamt zur Zustim-
                                                                                                       mung gemeldet.
                                                                                                       Im TB wurde 1938 allgemein mit Frauensport begonnen. Er förderte neben dem Turnen vor allem
                                                                                                       den ebenfalls in Deutschland populären Feldhandball. Zu letzterem diente der Hohenheimer Sport-
                                                                                                       platz als Austragungsort für Training und Wettspiele. In der Generalversammlung am 28.3.1943,

     Mehr als ein Zuhause.                                                                             der letzten Sitzung vor Kriegsschluss, zu der im „Protokollbuch I“ das Protokoll vorliegt, wurde
                                                                                                       festgestellt: „Ein Lichtblick in unserem Verein ist die Frauenhandballabteilung, die Erfolge beweisen
                                                                                                       den guten Fortschritt“. Deshalb kann nicht verwundern, dass in der Neugründungsversammlung
     „Heimatgeber“ – so lauten Anspruch und Zielsetzung der SWSG, eines der
                                                                                                       des TSV am 24.1.1948, an der 38 Personen teilnahmen, der gewählte 1. Vorsitzende Walter Frank
      großen kommunalen Wohnungsunternehmen in Deutschland. Dafür bieten                               „die vorgesehene Breitenarbeit im Verein hervorhob; neben Fußball sind vor allem noch Leichtath-
      wir rund 19.000 Mietwohnungen für mehr als 50.000 Mieter an und                                  letik, Turnen, Faustball für ältere Mitglieder sowie eventuell Frauenhandball vorgesehen“. Die an-
      schaffen attraktiven und bezahlbaren Wohnraum in einer funktionierenden                          schließend neu formierte Damenhandballmannschaft schlug beim 60-jährigen Vereinsjubiläum am
      Nachbarschaft. Mit nachhaltigen Konzepten handeln wir im Sinne aller.                            3.10.1948 in einem „flotten Spiel“ den SV Vaihingen klar 7:1. Dieser Sieg war der Grundstein für
      Wir kennen die Menschen, die bei uns wohnen: Gemeinsam mit ihnen arbei-                          weitere Erfolge, die vorbildliche Kameradschaft und die intensive Gemeinschaftsarbeit der Mann-
      ten wir daran, mehr als ein Zuhause zu gestalten – eine Heimat.                                  schaft unter Trainer und Vorturner Heinz Friedrich (wohl bis 1951) und unter den Leiterinnen und
      #heimatgeber #instuttgartzuhause                                                                 Leitern der Frauenabteilung bis Anfang 1955, als „durch Wegzug, Verheiratung und mangelhaften
                                                                                                       Nachwuchs eine Auflösung dieser glorreichen Abteilung unumgänglich“ geworden war. Allerdings
                                                                                                       bedauerte die Vereinsführung schon 1951/52, „dass infolge Ausfall einiger bewährter Spielerinnen
     Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH                                               der Aufstieg von der Kreisklasse in die Bezirksklasse nicht vollzogen werden konnte. Die Mann-
     Augsburger Straße 696 | 70329 Stuttgart | Tel 0711 93 20-222 | Fax 0711 93 20-120 | www.swsg.de   schaft ist deshalb gezwungen, in der Kreisklasse weiterzuspielen“.

22                                                                                                                                                                                                       23
Dass Birkacher Vereine viele Feste und Feiern bestens organisiert haben, ist wohlbekannt. Dafür
     drei Beispiele: 1938 wurde der TB ehrenvoll „vom Kreis Teck mit der Durchführung der Leichtath-
     letik-Kreismeisterschaften beauftragt“ am 6./7. Mai. Dazu wurde in der Vierteljahrsversammlung
     am 6. April das Kommando ausgegeben: „Alles ran an die Arbeit. Der Sportplatz müsse unbedingt
     ausgebessert werden, und zwar in freiwilligen Arbeitsleistungen der Mitglieder nach Feierabend“.
     Zur umfangreichen Detailplanung gehörte die vertragsgemäße Auflage: „Das Fest solle dem Rekto-
     rat Hohenheim angemeldet werden“. Monate später meldete die TB-Führung, vom genannten Kreis
     „für das gut organisierte Kreissportfest ein sehr gutes Lob erhalten (zu haben) und ebenfalls von ver-
     schiedenen Vereinen,
     die gerne in Birkach
     waren und immer wie-
     der gerne zu uns kom-
     men wollen“. – Noch
     bevor in Hohenheim
     Ende 1949 ein geord-
     neter Sportbetrieb be-
     gonnen wurde, veran-
     stalteten TSV, Gesang-
     verein und Handharmo-
     nikaabteilung Birkach
     gemeinsam an einem
     Augustsonntag 1949
     ein „Sommer- und
     Kinderfest“ mit einem                                                                         Foto: Doris Rückle
     Umzug im Ort sowie
     Jugend- und Herrenfußball-, Altherrenfaustball- und Damenhandballspielen auf dem Sportplatz.
     Anschließend lief hier „das vielseitige Programm ab, wobei besonders die Kinder auf ihre Rech-
     nung kamen. Neben Kletterbaum, Sackhüpfen – mit schönen Geschenken als Preis – erfreuten
     noch viele andere Belustigungen diese jüngsten Festbesucher, und die ganz Kleinen erhielten alle
     noch einen Luftballon als Geschenk überreicht, sodass überall strahlende Gesichter angetroffen
     wurden… Das ganze Fest gestaltete sich also zu einem vollen Erfolg“, durch den „der fast zerfallene
     Gemeinschaftsgedanke im Ort und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gemeindeeinwohner wie-
     der etwas aufgeweckt wurde“ – ja wenige Jahre nach Ende des grauenvollen 2. Weltkriegs. – Das
     anscheinend jährlich veranstaltete sog. „Vereinsanturnen“ fand 1954 am 9. Mai ebenfalls auf dem
     Sportplatz statt. „Es wurde (drei Wochen zuvor) das Programm aufgestellt, das neben den leicht-
     athletischen Mehr- und Einzelkämpfen…das Fußballspiel Gesangverein gegen Turnverein vorsieht.
     Die Veranstaltung soll um 9:30 Uhr beginnen und um 18:00 Uhr mit einer Siegerehrung enden“.
     Die vom Vereinsvorstand und z. T. vom Gemeinderat mindestens seit 1925 von Zeit zu Zeit ver-
     folgte Idee, ein Gelände für Sportplatz, Turnhalle und selbst Festhalle in Birkach zu besitzen, kann
     nicht Inhalt dieser Nachträge sein, weil Hohenheim bei ihrer allmählichen Verwirklichung ab 1965
     keine aktive Rolle gespielt hat. Über Erwerb und Ausbau des jetzigen Sportzentrums im Rams-
     bachtal informieren Festschriften und Artikel zu Jubiläen und natürlich auch die beiden Protokoll-
     bücher. Diese enthalten zudem viel Material zur Entwicklung von Herrenfußball, Damenhandball
     und Vereinsstruktur sowie zu den Biografien einzelner Funktionäre und Sportler im TB und TSV,
     das noch auf seine Auswertung und Veröffentlichung ‚wartet‘.
                                                                                      Hans-Jürgen Philipp

24                                                                                                        25
Das Schulzengässle

            HAUSWART/                                                                                             Zwar heißt der Verbindungsweg zwischen Alte Dorfstraße 50 und Tiefer Weg seit weit mehr als
                                                                                                                  100 Jahren Schulzengässle, aber erst jetzt hat der Freundeskreis Alt-Birkach ein Schild mit dieser

       HAUSTECHNIKER (D/W/M)
                                                                                                                  Bezeichnung dort aufgestellt. Die künstlerische Gestaltung und
                                                                                                                  die Ausführung verdankt der Freundeskreis seinem Mitglied
                                                                                                                  Werner Schmid. Und dass wir es aufstellen konnten, verdanken
                                                                                                                  wir dem Urenkel Gerhard und dem Ururenkel Michael des ver-
                                                                                                                  dienstvollen Birkacher Schultheißen Christian Adam Bientzle
                  IN STUTTGART-HOFFELD UND STUTTGART-VAIHINGEN
                                                                                                                  (1853 – 1923). Nach ihm ist auch die Bientzlestraße in Birkach
                                                                                                                  benannt. Aber das Schulzengässle wird wohl schon seit dem Ende
    Für das Lothar-Christmann-Haus in Stuttgart-           Aufgrund der Rufbereitschaft besteht eine              des 19. Jahrhunderts nach dem von 1877 bis 1916 amtierenden
    Hoffeld und für das Paritätische Mehrgenera-           Residenzpflicht in einem der folgenden                 Schultheißen so genannt. Er wohnte, wie seither seine Nachkom-
                                                                                                                                                                                         Foto: Christa Schuster
    tionenzentrum in Stuttgart-Vaihingen suchen            Stuttgarter Stadtteile: Vaihingen, Möhringen,          men, an der Staffel dieses Gässles. Sein Grab erinnert auf dem
    wir ab sofort (oder spätestens zum 1.11.2021)          Degerloch, Asemwald, Steckfeld oder                    Birkacher Friedhof bis heute an ihn. Zur Erinnerung an seine jahrzehntelange Amtszeit folgen Aus-
    Verstärkung in Form einer Vollzeit-Stelle.             Hoffeld.
                                                                                                                  züge aus einer von ihm verfassten Chronik des damals, zusammen mit Riedenberg, selbstständigen
                                                                                                                  Dorfes. Diese wurden erstmals veröffentlicht in den Birkacher Notizen im Juni 1989.
                                                                                                                                                                                    Altbürgermeister Rolf Lehmann

IHR PROFIL                                             UNSER ANGEBOT
                                                                                                                  »[…] Im Jahre 1875 wurde das Schul- und Rathaus mit einem Aufwand von circa 18.000 Mark er-
                                                                                                                  weitert. Zur Deckung dieser Kosten und zum Erstellen zweier Pumpbrunnen wurden vom Gemein-
                                                                                                                  dewald Osum ca. 14 Morgen ausgestockt, der Platz urbar gemacht und zur landwirtschaftlichen
•      Sie haben umfassendes technisches Ver-          •      Eine leistungsgerechte Vergütung;
                                                                                                                  Benutzung verpachtet. […]
       ständnis und handwerkliches Geschick;           •      Eine attraktive betriebliche Altersversorgung;
                                                                                                                  Im Jahr 1880, 4. November wurde die 100-jährige Kirchweihe in der schön geschmückten Kirche
•      Sie sind dienstleistungs- und kundenorien-      •      E-Bike-Leasing über JobRad;
                                                                                                                  und mit nachfolgendem Festessen im Gasthaus zum Hirsch gefeiert. An der Feier beteiligten sich
       tiert, auch im Seniorenbereich;                 •      Eigens angelegte Portale für Mitarbeiter-
                                                                                                                  die vorgesetzten Behörden, die ganze Gemeinde, diese namentlich durch schöne Dekoration der
•      Sie arbeiten gern im Team mit drei Kollegen            rabatte;                                            Straßen und Häuser. […]
       im Wechselschichtbetrieb und sind bereit,       •      Ein multiprofessionelles Team.
                                                                                                                  Im Jahr 1886 wurde hier […] eine Pflichtfeuerwehr gegründet und eine neue Saugfeuerspritze samt
       regelmäßig Wochen- und Wochenendbereit-
                                                                                                                  allen erforderlichen Ausrüstungsgegenständen beschafft. […]
       schaften zu übernehmen;                                                 INTERESSE?
                                                                                                                  Im Jahr 1890 wurde vom Gemeinderat die erste Feldbereinigung zur Ausführung beantragt. Bei
•      Sie haben gute EDV-Kenntnisse und bringen
                                                                                                                  der Abstimmung über die Ausführung des Projektes durch die beteiligten Güterbesitzer fiel dieselbe
       die Bereitschaft mit, sich in arbeitsspezifi-             Nehmen Sie gerne Kontakt auf zu
                                                                                                                  durch, einesteils, trotz aller vorangegangenen Belehrung, durch den Unverstand, andererseits we-
       sche Softwareprogramme einzuarbeiten;                            Frau Isabelle Maier                       gen eigennütziger privater Beweggründe der Beteiligten. […]
•      Sie sind im Besitz eines gültigen Führer-                   Telefon: 0711/6 99 66 78-64
                                                                                                                  Im Frühjahr 1899 wurde auf Antrag verschiedener Güterbesitzer der Antrag auf Ausführung der
       scheins.                                                   Mail: maier@phd-stuttgart.de
                                                                                                                  im Jahr 1890 durchgefallenen Feldbereinigung wieder zur Abstimmung gestellt und mit überwie-
                                                                                                                  gender Mehrheit angenommen. […]
IHRE AUFGABEN

                                                          HERZLICH
                                                                                                                  (Zwischenbemerkung: Viel ist im Bericht von weiteren Umlegungen und deren Gegnern die Rede.
                                                                                                                  Dies und der Bericht vom Widerstand gegen die Wasserversorgung machen deutlich, wie schwer
•      Mitarbeit bei der Instandhaltung der

                                                       WILLKOMMEN
                                                                                                                  es der Schultheiß mit seinen Birkachern hatte, die er 39 Jahre lang in eine bessere Zukunft führte.)
       Anlagen (Betreutes Wohnen, Pflegeheim,
                                                                                                                  Nach längeren Verhandlungen kam im Jahr 1902 die Erbauung einer Wasserleitung für die Teil-
       Büroräume, etc.) inklusive Winterdienst;
                                                                                                                  gemeinden Birkach und Riedenberg zu Stande. Die Kosten beliefen sich auf rund 100.000 Mark,

                                                            IM TEAM
•      Pflege der Außenanlagen;                                                                                   wozu von Herrn Friedrich Eckstein in London die reiche Gabe von 11.200 Mark gestiftet wurde.
•      Wartung der technischen Einrichtungen
                                                                                                                  Auch hier herrschte anfangs eine große Opposition gegen das Unternehmen, so daß es der ganzen
       sowie eigenständige Durchführung von
                                                                                                                  Energie der bürgerlichen Collegien bedurfte, um die Durchführung einer so wertvollen gemeinnüt-
       Reparaturen;                                                                                               zigen Anstalt nicht ins Stocken zu bringen. Wie bei der Feldbereinigung wurde auch hier der Nut-
•      Ausführung von Kleinreparaturen für die
       Senior*innen;
•         26
       Überwachung    von Fremdfirmen inkl.                    Paritätische Hausdienste Stuttgart GmbH ist ein
                                                                                                                                                                                                                   27
       Endabnahme.                                             Unternehmen der Paritätische Sozialdienste gGmbH
Sie können auch lesen