Wirksame Auszeit - Markt Großbritannien Weintourismus //plus// - Österreich Werbung
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Österreichische Post AG; MZ 05Z036024M; Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien 10//17-11//17 Wirksame Auszeit Gesundheitstourismus als Teil eines neuen Lebensstils //plus// Markt Großbritannien Weintourismus
ankommen & auskennen Die richtige Botschaft, am richtigen Ort: Mit digitalen Kommunikationslösungen von goingsoft erzielen touristische Leistungsträger hochwertige Gästekontakte! Foto © Bergbahn Ellmau / Going www.skiellmau.at Gesichertes WLAN & zielsichere Kommunikation Über 125.000 Gäste im Skigebiet Ellmau / Going haben seit der Wintersaison 2016 / 17 bereits den besonders schnellen, sicheren und unkomplizierten WLAN Zugang genützt. Darüber hinaus sind die surffreudigen Skifahrer und Wanderer direkt auf der WLAN Loginseite über Pistenstatus, Wetter, Events oder Aktivitäten im Skigebiet und der Region informiert. Mit der zielsicheren Kommunikationslösung schaffen touristische Leistungsträger die Grundlage, um ihre eigenen Angebote und Dienstleistungen zielsicher und effektiv zu bewerben. Entwickelt von goingsoft, dem anerkannten Spezialisten für besonders innovative Informations- und Netzwerklösungen für die Hotellerie, das Gesund- heitswesen und ganze Ferienregionen. www.goingsoft.com
03 Inhalt 10//17-11//17 Generation Global ............................................... 04 Mit der Welt vernetzt Markt Großbritannien ................................. 06 Urlaub von der Krise Lehrlingsausbildung ...................................... 12 Den Nachwuchs umwerben Weintourismus .............................................................. 24 Reise zum Rebstock Wirksame Auszeit ....................................................... 14 Porträt ............................................................................................... 28 Helga Freund, Verkehrsbüro Group Gesundheitstouristische Angebote geben nicht nur die Antwort auf die Be- dürfnisse der gestressten und alternden Kurz notiert ................................................................................................. 09 Gesellschaft. Körperlich fit und seelisch Neues aus den Märkten .................................................................... 10 ausgeglichen zu bleiben ist auch Teil eines neuen Lebensstils, bei dem der Österreichische Tourismustage 2017 ........................................ 11 Urlaub eine wesentliche Rolle spielt. Pro & Contra .............................................................................................. 18 Digitalisierungsstrategie .................................................................... 19 WLAN im Tourismus ............................................................................ 20 Stadtführungen ........................................................................................ 26 w w w. a u s t r i a to u r i s m . c o m ÖW-Topangebote ................................................................................... 30 w w w. fa c e b o o k . c o m / o e s te r re i c h w e r bu n g w w w. yo u t u b e. c o m / a u s t r i a to u r i s m IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Österreich Werbung, Vordere Zollamtsstraße 13, A-1030 Wien, Tel.: 01 58866-326, Fax: 01 58866-266, Internet: www.austriatourism.com/bulletin Chefredaktion: MMag. Klaus Bichler, klaus.bichler@austria.info Redaktion: MMag. Klaus Bichler, MMag. Sabina König, Corinna Kridlo, Mag. Holger Sicking, Mag. Ruth Rosendorf, Ann-Marie Stark, BA Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Ulrike Rauch-Keschmann Abopreis: 14,30 Euro (inkl. 10 % USt.) jährlich für 6 Ausgaben Aboservice: Hannah Pedevilla, hannah.pedevilla@austria.info Kontodaten: IBAN AT57 2011 1401 1039 9007, BIC: GIBAATWWXXX Anzeigenmarketing: auf den Punkt. Kommunikationsberatung, Bernardgasse 29/9, A-1070 Wien Layout und Gestaltung: greiner mediendesign, Wolfgang Greiner Hersteller: Paul Gerin GmbH & Co KG Herstellungsort: 2120 Wolkersdorf Titelfoto: Kärnten Werbung | Franz Gerdl Offenlegung gem. § 25 MedienG: www.austriatourism.com/bulletin-impressum 10//17-11//17 bu//etin
04 Generation Global Mit der Welt vernetzt In seinem neuen Report widmet sich das Zukunftsinstitut der „Generation Global“, einer jungen Generation an Kosmopoliten, die global denkt und neue Wertvorstellungen mitbringt. Neue Werte für eine neue Generation »» Pioniergeist »» Postmaterialismus »» Umweltbewusstsein »» Digitale Affinität »» Wir-Kultur »» Barrierefreiheit von Paarbeziehungen gemindert, noch werden Facebook, WhatsApp und Snapchat dazu ge nutzt, um in virtuelle Beziehungen abzudriften. Im Gegenteil: Sie werden hauptsächlich dazu genutzt, um reale Freundschaften zu pflegen und die Freizeitplanung zu erleichtern. Gemein schaft und gesellschaftliche Verantwortung wer den nicht etwa unwichtiger, sie gewinnen sogar an Bedeutung – online wie offline. POLITIK NEU DENKEN Auch das politische Den ken der jungen Menschen unterscheidet sich von jenem ihrer Vorfahren: Das politische ie sind jung, mit der Welt vernetzt und Rechts oder Links ist angesichts einer globali stellen die globalen Probleme vor die sierten Welt für die neue Generation nicht mehr eigenen: Eine wachsende Gruppe wichtig. Die großen Probleme der Zeit sind von Menschen zählt sich zur „Genera ohne vernetztes Denken und transnationales tion Global“. Sie treibt den Wandlungsprozess Handeln nicht lösbar. Die Pole, um die es heute hin zu einer vernetzten Welt mit neuen Wert geht, spannen sich eher zwischen „globalisiert“ haltungen und neuen Lebenszielen voran. Die und „national“ als zwischen links und rechts. jungen Kosmopoliten sehen sich selbst als Pio Dabei sind die jungen Menschen durchaus niere auf dem Weg in die digitale Zukunft, in aktiv und beziehen Stellung zur Flüchtlings der Nationen als Organisationseinheiten an krise oder zur Wahl Donald Trumps zum Prä Bedeutung verlieren und die Gemeinschaft sidenten der USA – nur eben nicht in Parteien, neue Ausprägungen erfährt. Hier ein Überblick Gewerkschaften oder Kirchen. über die Merkmale, die diese neue Generation auszeichnen. SELBSTVERSTÄNDLICH UNTERWEGS Beim Rei sen die Welt zu entdecken, ist für die „Gene GEMEINSCHAFT WERTVOLL Viele blickten mit ration Global“ selbstverständlich und Teil eines Foto: Wavebreakmedia Ltd | Dreamstime Sorge auf diese von den Digital Natives gepräg neuen Statusdenkens. Denn ein zentraler Fak te Generation, geboren nach 1980, die sich in tor für die Selbstwahrnehmung der „Generation irrealen virtuellen Welten zu verlieren schien. Global“ als Weltbürger ist ihre steigende Mo Prophezeit wurde der schleichende Verfall von bilität. Viele haben mit Anfang 20 schon mehr sozialen Bindungen und Werten. Jetzt wird die von der Welt gesehen als ihre Großeltern in erste Generation der Digital Natives erwach ihrem ganzen Leben. Und: Wer viel reist, re sen – und die befürchteten Horrorszenarien flektiert die eigene Sozialisation – und erkennt bleiben aus. Weder hat Tinder die Wertigkeit das eigene, verbindende Element im Fremden. bu//etin 10//17-11/17
05 editorial NEUE STATUSSYMBOLE Finanzielle Stärke und alte Statussymbole wie teure Autos verlieren an Bedeutung: Für die neue Generation hat Fair Trade einen höheren Stellenwert als Louis Vuitton, das Fahrrad ist angesehener als das Auto. Besaß Mitte der 1990er-Jahre noch rund die Hälfte der 18- bis 19-Jährigen einen eigenen Pkw, ist es heute nur noch ein Viertel. Auch die Anzahl der Menschen, die einen Führer schein machen, verringert sich von Jahr Gemeinsam zu Jahr. zu Smart Data TEILEN STATT BESITZEN Sharing-Angebote sind bei den jungen Kosmopoliten gefragt: Die Bilanz des heurigen Sommers wird in den meisten Regionen Sie tauschen, teilen und leihen – von Klei ein kräftiges Plus bei Ankünften und Nächtigungen mit sich bringen. dung über Betten bis hin zu Autos. Geteilt Die Gründe für den Erfolg sind vielfältig. Die wirtschaftliche Ent werden deshalb selbstverständlich auch wicklung auf den meisten Herkunftsmärkten ist gut, die Wirtschaft die Sorgen. Globale Probleme wie Ter boomt und das beflügelt den Konsum. Natürlich spielt die Frage der ror und Umweltverschmutzung bereiten Sicherheit bei der Urlaubswahl aktuell eine größere Rolle als sonst. Jugendlichen inzwischen mehr Kopfzer Davon können Länder wie Österreich, die seit Jahren in jeder Hin brechen als persönliche Probleme, die sicht als sicher und stabil gelten, profitieren. Aber glauben Sie mir: mit Ausbildung, finanzieller Situation oder Niemand fährt nach Österreich, nur weil es hier sicher ist. Öster Gesundheit verbunden sind. Das geht aus reich punktet nicht nur mit seinem vielfältigen Urlaubsangebot, son der aktuellen Shell-Studie hervor. Noch dern vor allem mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhält vor 20 Jahren war das umgekehrt: Damals nis und der international geschätzten Gastfreundschaft. Und diese machte sich die Jugend eher Gedanken Erfolge sind ein Verdienst von allen Akteuren in der heimischen um Drogenprobleme und Arbeitslosig Tourismusbranche. keit. Die Studienergebnisse spiegeln die Dieses erfolgreiche Zusammenspiel müssen wir aber auch ins Erfahrungen der Kosmopoliten wider: Ob digitale Zeitalter übertragen. Die digitale Transformation, wie sie 9/11, Fukushima oder die Terroranschläge auch bei den Österreichischen Tourismustagen in Linz thematisiert jüngster Zeit – diese Ereignisse gelten als wurde (siehe dazu Bericht auf Seite 10), wird uns in den nächsten prägend und schweißen die sonst hetero Jahren begleiten. Und das bedeutet viel Veränderung. gene Generation zusammen. Die kleinteilige Betriebsstruktur in Österreich erschwert den Wett Ob soziale Netzwerke, neue Dienst bewerb mit großen internationalen Playern. Kooperation ist noch leistungsplattformen, innovative „App- viel mehr als früher das Gebot der Stunde, denn nur durch Koope Gemeinschaften“ oder Dauer-Commu ration haben wir im Wettkampf mit den großen Digitalgiganten eine nitys: Die Aktivitäten der „Generation Chance. Ideen und Maßnahmen, wie das in die Praxis umgesetzt Global“ entstehen unabhängig voneinan werden kann, liefert die neue Digitalisierungsstrategie für den Tou der in verschiedensten Ausprägungen und rismus, die das Wirtschaftsministerium, die Wirtschaftskammer in unterschiedlichsten Teilen der Welt. Die und die Österreich Werbung im Rahmen eines Open-Innovation- oft hyperlokalen Projekte und Initiativen Prozesses gemeinsam mit vielen Branchenvertretern und Experten sind somit Ausdruck einer neuen Klasse erarbeitet haben (eine Bericht finden Sie auf Seite 19). Eine der 22 von Weltbürgern mit bewundernswerten darin vorgestellten Maßnahmen ist der „Marketing Intelligence Hub“ altruistischen Werten. Denn die heran für Österreich. Wir alle haben Daten, aber um daraus Smart Data wachsende „Generation Global“ nimmt zu machen, braucht es viel Know-how und auch Geld – aber vor den Planeten als ihr Zuhause ernst und allem Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. Ich lade Sie ein: versteht globale Belange wie Klimaschutz Gehen wir diesen Weg von Big Data zu Smart Data für den Touris und Umweltverschmutzung als ihre eige mus gemeinsam. nen. Diese neue Denkweise kann zur einenden Kraft werden, die die Menschen Dr. Petra Stolba durch Werte statt durch Ethnizität, Ge Geschäftsführerin der Österreich Werbung schlecht, Klasse, Religion oder politische Position verbindet. 10//17-11/17 bu//etin
06 Markt Großbritannien Urlaub von der Krise Die politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen scheinen die Reiselust der Briten noch kaum zu trüben. Wie sich die Gästezahlen entwickeln und welche Angebote auf Europas zweitgrößtem Reisemarkt Anklang finden, fasst das bu//etin hier zusammen. T E X T // S A B I N A K Ö N I G roßbritannien durchlebt ak- tuell eine Zeit des Um- bruchs: Die Unsicherheit, welche Folgen der Austritt aus der EU haben wird, gepaart mit der Terrorangst, der Abwertung des Britischen Pfunds und den sozialen Spannungen bereiten den Briten Sor- gen. Nichts scheint mehr sicher, die Zukunft ist ungewiss. Wie sich diese Veränderungen langfristig auf die Reisefreude der Briten auswirken wer- den, ist nicht abzusehen. Doch die aktuellen Tourismuszahlen lassen die Branche aufatmen. Denn noch schei- nen die Briten auch in Zeiten der wirt- schaftlichen und politischen Umwäl- zungen auf eines nicht verzichten zu wollen: auf ihren Urlaub. REISEFREUDE GROSS Großbritannien ist der zweitwichtigste Auslandsreise- markt Europas, der sich seit Jahren sehr positiv entwickelt: Immer mehr Briten gehen auf Reisen und auch die Reisefrequenz hat sich gesteigert. Knapp zwei Drittel der Bevölkerung ab 15 Jahren haben in den letzten drei Jahren Auslandsurlaub gemacht oder planen dies in den nächsten drei Jahren. Die Auslandsreiseinten- sität der Briten liegt laut ÖW-Länder- studie bei 67 Prozent, das entspricht 31,5 Mio. Menschen. Auslandsurlau- ber sind außer dem Vielreisende: Sie machen im Durchschnitt je 3,2 Reisen pro Jahr. Besonders die österreich - affine Zielgruppe ist überdurchschnitt- Foto: ÖW | Wolfgang Zajc lich viel unterwegs. Durch die große Reiseerfahrung der Briten steigen die Ansprüche an die Urlaubserlebnisse, die Neues und Außergewöhnliches bieten sollen. bu//etin 10//17-11//17
07 ENTWICKLUNG VIELVERSPRECHEND Die fünf Urlaubsart der Briten. Verstärkt zieht es die Worauf der Brite beliebtesten Urlaubsländer der Briten sind Gäste aus UK in den Alpenraum. Davon Wert legt Spanien, Frankreich, Portugal, die USA bzw. kann Österreich profitieren: Großes Potenzial Kanada und Griechenland. Österreich liegt bietet der sommerliche Aktivurlaub mit Na- »» Geheimtipps sind gefragt an 14. Stelle. In den letzten Jahren entwickel- tur-, Rund- und Besichtigungsreisen sowie »» Zahlungsmöglichkeit mit ten sich die Gästezahlen aus Großbritannien Wander- und Radurlaub in Österreich, an Kreditkarte wird vorausgesetzt »» Morning, Afternoon und hervorragend: Von 2014 auf 2016 legten die dem 64 Prozent der Briten Interesse be- Evening Tea sind beliebt Nächtigungen jährlich um knapp fünf Prozent kunden. Auch im Winter besteht noch Luft »» Höflichkeit ist oberstes Gebot auf 3,7 Mio., die Ankünfte um sieben Prozent nach oben: Die Anzahl der österreichaffinen »» Schotten, Waliser, Engländer: auf 920.000 zu. Das Vereinigte Königreich liegt Wintersporturlauber beträgt 1,3 Mio. Herkunft nicht vermischen damit an vierter bzw. fünfter Stelle bei Aus- »» Vordrängen beim Anstellen landsnächtigungen bzw. -ankünften. Im Winter BERGE PRÄGEN DAS IMAGE Die schöne Land- ist ein No-Go 2016/17 waren mit 2,4 Mio. Ankünften mehr Bri- schaft, die Berge und der Wintersport prägen ten denn je in Österreich. Und auch für 2017 das Bild von Österreich im Vereinigten König- ist ein Gäste-Plus absehbar: Von Jänner bis reich. Österreich punktet neben seiner beein- Juli 2017 konnten laut Statistik Austria sowohl druckenden Naturkulisse auch mit dem umfas- Ankünfte als auch Nächtigungen im Vergleich senden Kulturangebot, authentischem Charme zum Vorjahr zulegen. und einem ausgezeichneten Preis-Leistungs- Ein Drittel der Nächtigungen entfällt auf den Verhältnis. Außerdem haben sich die Gast- Sommer, zwei Drittel auf den Winter. Tirol führte freundschaft und Gemütlichkeit hierzulande 2016 mit einem Anteil von 45,7 Prozent am bri- bei den Briten einen Namen gemacht. Die tischen Reiseaufkommen das Ranking der be- beliebtesten Urlaubsarten der Briten in Öster- liebtesten Bundesländer an, gefolgt vom Land reich sind Skiurlaub/Snowboardurlaub (77 %), Salzburg (22,3 %) und Wien (18,7 %). Kurz- Winterurlaub im Schnee (36 %), Erholungs- urlaube in Städten waren 2016 die beliebteste urlaub (18 %), Wander-/Bergsteigurlaub und 10//17-11//17 bu//etin
08 Markt Großbritannien erleben, Kraft tanken, genießen und Spaß ha- kommentar ben. Neben diesen für viele geltenden Bedürf- nissen gibt es noch eine Reihe spezifischer KLAUS EHRENBRANDTNER Markt Manager Großbritannien Motive, die für einzelne Gruppen im Fokus ste- hen: Die Themen „Spannung/Abenteuer“ und „Begegnung“ sind für jeweils jeden Vierten wichtig. „Lernen/bilden“ spricht jeden Dritten an. Die „Natur“ und das „Ursprüngliche/Echte“ sind ebenfalls für jeden Dritten wichtig. Wach- sender Beliebtheit erfreuen sich Aktivurlaub, Reisefreude ungebremst wobei die 25- bis 34-Jährigen und die 55- bis 64-Jährigen das Wachstum dieser Urlaubsart vorantreiben. Was passiert mit dem britischen Markt nach dem Brexit? Diese Bei der Auswahl ihres Wintersportreiseziels Frage habe ich seit meiner Ankunft in London vor wenigen Wo- legen die Briten vor allem auf die Schneesicher- chen x-mal selbst gestellt und noch öfter gestellt bekommen. heit, die leichte Erreichbarkeit, die moderne Ski- Die Antwort bleibt immer dieselbe: Aus derzeitiger Sicht wäre infrastruktur und die leichte Buchbarkeit großen jede Prognose unseriös, zu viele Fragen rund um die Austritts- Wert. Die Österreichaffinen achten verstärkt auf verhandlungen sind noch offen. Fest steht allerdings, dass das das Preis-Leistungs-Verhältnis des gesamten Ergebnis des Brexit-Referendums im Juni 2016 und auch der Urlaubs und die Preise der Skipässe. Außer- seither stetig sinkende Pfundkurs die Reisefreude der Briten dem haben das Wetter, die Erholungs- und Ba- bisher in keiner Weise gebremst haben: Laut aktueller Zahlen demöglichkeiten, die Sehenswürdigkeiten, die des britischen „Office for National Statistics“ haben die Briten hochwertige Kulinarik vor Ort die Urlaubsent- im ersten Halbjahr 2017 um vier Prozent und über die zwölf Mo- scheidung beeinflusst. Den österreichaffinen nate von Juli 2016 bis Juni 2017 um sechs Prozent mehr Aus- Sommerurlaubern waren die Landschaft, das landsreisen unternommen als jeweils im Vorjahreszeitraum. Der Brauchtum und die Spazier- bzw. Wandermög- Großteil des Zuwachses fällt zwar auf Destinationen außerhalb lichkeiten überdurchschnittlich wichtig. der EU und der USA, dennoch hat auch Österreich profitiert: Die Wintersaison 2016/17 war mit 517.000 Ankünften (+3,3 %) aus PAUSCHALREISEN GEFRAGT Laut dem ABTA UK die erfolgreichste aller Zeiten, bei den Nächtigungen gab es Holiday Habits Report buchten 76 Prozent der ein Plus von 1,6 Prozent auf insgesamt 2,4 Mio. Reisenden im Jahr 2016 eine Reise über Inter- Gute Voraussetzungen für einen Österreich-Urlaub gibt es net, 21 Prozent via Telefon. Von den Auslands- allemal: Insgesamt elf Fluglinien bieten aus 13 britischen Flug- reisen wurden 47 Prozent über ein Reisebüro häfen Direktflüge nach Österreich an. Neben Wien, Salzburg, gebucht, von den Inlandsreisen nur 23 Prozent. Innsbruck, Graz und Linz wird ab 16. Dezember auch Klagen- Das Internet ist auch bei der Urlaubsrecherche furt direkt angeflogen. Gelegenheit zu verreisen gibt es auch die dominierende Quelle. Offline beeinflussen für Familien genug, da es im britischen Schulsystem neben den insbesondere Freunde und Verwandte, Reise- Sommerferien das Jahr über fünf weitere Schulferienzeiten von veranstalter bzw. Reisebüros sowie Reisefüh- je mehr als einer Woche gibt. Für die kommende Saison inter- rer und -berichte die Reiseentscheidung. Bei essant: Mehr als 1 Mio. Briten betreiben aktiv Wintersport. jungen Familien sind Pauschalreisen sehr be- liebt. Die Briten entscheiden sich vergleichs - weise früh für ihre Urlaubsdestination: Rund Besichtigungsreisen/Sightseeing (jeweils16 %). 60 Prozent der britischen Urlauber in Österreich Auch Städteurlaub und Kultururlaub sind bei wissen länger als zwei Monate im Voraus, wo den Gästen aus Großbritannien gefragt. sie ihren Urlaub verbringen werden. Britische Gäste nächtigen in Österreich zu 80 Prozent in AKTIV DEM ALLTAG ENTFLIEHEN Die Auslands- Hotels (47 % in 4- bzw- 5-Sterne-Hotels). Sie Fotos: ÖW, ÖBB | Philipp Hora reisen der Briten stehen laut Länderstudie haben tendenziell ein hohes Bildungsniveau der Österreich Werbung (ÖW) ganz unter und ein gutes Einkommen, das sie gerne im dem Motto „Weg vom Alltag“. Der Urlaub soll Urlaub ausgeben: Laut der Studie von ABTA all das ermöglichen, wofür man sich im All- möchte fast ein Viertel der Urlauber 2017 mehr tag zu wenig Zeit nimmt: entspannen, Zeit mit Geld für Urlaub ausgeben, nur 16 Prozent sind der Familie und Freunden verbringen, Neues weniger spendabel als zuletzt. bu//etin 10//17-11//17
09 MARKTPOSITION AUSBAUEN Auf dem darunter beispielsweise das Wander- Der britische Gast im Profil sehr wettbewerbsintensiven Markt angebot in und rund um Wien, mo- Großbritannien positioniert sich Ös- derne Architektur und Design in Graz »» Alter: durchschnittlich 40 Jahre terreich im Sommer als die Desti- und außergewöhnliche Eventformate »» Herkunftsregionen: London und Südost-England sowie die Ballungszentren nation für einen sanften Aktiv- und wie das „Mountain Yoga Festival“ in Manchester, Birmingham und Liverpool, Entdeckungsurlaub im vielfältigen St. Anton. Im Winter positioniert sich aber auch Schottland alpenländischen Natur-/Kulturraum. Österreich als die Destination mit per- »» Reisebegleitung: 41 % mit dem Partner, Beim Aktivurlaub stehen das Wandern fekter und hochqualitativer Infrastruk- gefolgt von Familien mit Kindern (14 %) und Radfahren im Fokus, während tur in authentischer Umgebung und »» Aufenthaltsdauer in Österreich: 6,7 Nächte der Entdeckungsurlaub mit außerge- fordert den Marktführer Frankreich mit »» Tagesausgaben pro Person wöhnlichen und traditionellen, aber Kompetenz, Kreativität und Innovation in Österreich: 141 Euro »» Reiseverkehrseinnahmen auch überraschenden und unbekann- heraus. in Österreich: 639 Mio. Euro ten Facetten Österreichs besticht. Quellen: Statistik Austria, T-MONA, So hebt die Österreich Werbung bei Klaus Ehrenbrandtner ÖW-Länderstudie Großbritannien der Marktbearbeitung „unexpected Markt Manager Großbritannien experiences“ hervor, die neue Sei- E-Mail: klaus.ehrenbrandtner@austria.info ten Österreichs erlebbar machen – Tel.: +44 77 9590 1250 Kurz notiert atb_sales 2018 Die größte österreichische Tourismusfachmesse atb_sales, veranstaltet von der Österreich Werbung, fin- det von 21. bis 23. Jänner 2018 im Austria Center Vienna statt. Die Messe wurde als exklusiver Marktplatz kon- zipiert, auf dem bis zu 600 österreichische Aussteller ihr touristisches Angebot vor rund 400 internationalen Einkäufern präsentieren werden. Auf insgesamt knapp 11.000 m2 dreht sich alles um aktuelle Angebote, Koope- rationen und Trends im österreichischen Tourismus. Die atb_sales ist ein Fixtermin für heimische Touristiker und die perfekte Plattform für alle Hotel betriebe, Urlaubs regionen und Veranstaltern von Kultur- und Freizeitakti- vitäten. Bis 13. Oktober haben österreichische Aussteller die Gelegenheit, sich ihren Messeplatz zu sichern. http://atbsales.austriatourism.com/ Mobilitätszentrale Kärnten ausgezeichnet Mit dem Mobilitätspreis des Verkehrsclubs Österreich ÖHV-Kongress 2018 (VCÖ), der in Kooperation mit dem Verkehrsministe- Der Hotelierkongress der Österreichischen Hotelierver- rium, dem Umweltministerium und den ÖBB durchge- einigung (ÖHV) gilt als der Branchentreff der österreichi- führt wird, werden Projekte ausgezeichnet, in deren Mit- schen Spitzenhotellerie und findet von 15. bis 17. Jänner telpunkt die umweltverträgliche Mobilität steht. Heuer 2018 im Kongresszentrum Hofburg in Wien statt. Auf dem wurde mit 377 eingereichten Projekten und Konzepten Programm stehen Vorträge und Gespräche zu Frage ein neuer Teilnehmerrekord erreicht. Als Gesamtsieger stellungen, die Österreichs Touristiker bewegen. Unter ist das Projekt „Touristische Mobilitätszentrale Kärnten“ dem Motto „Dienstleistung – Made by Humans?“ prä- für die Schaffung von umweltverträglichen und auto sentieren hochkarätige Referenten aktuelle Themen und freien Mobilitätsangeboten ausgezeichnet worden. In Trends zu den Spannungsfeldern in der Dienstleistungs- acht Kärntner Tourismusregionen fahren Bahnhof-Shut- branche. Das umfassende Rahmenprogramm bietet Zeit tles über 4.000 Nächtigungsbetriebe und 260 Ausflugs- und Raum für das Networking unter den erwarteten rund ziele an. Daneben wurden noch elf weitere Projekte 600 Teilnehmern. prämiert. www.oehv.at. www.vcoe.at. 10//17-11//17 bu//etin
10 Neues aus den Märkten Datenbasis für die Branche Das Tourismus-Statistiktool TourMIS, auch „Wikipedia des Tourismus“ genannt, ist für Tourismusprofis aus aller Welt zur wichtigen Entscheidungsgrundlage geworden. Nächtigungsergebnisse der Destina- tionen werden von der zuständigen Marketingorganisation selbst in das System eingegeben. Durch entspre- chende Filter und Vergleiche werden die Daten auf ihre Plausibilität über- prüft. Auffallende Resultate werden von einem Mitglied des TourMIS-Teams an der Modul University überprüft. ERWEITERN UND VERBESSERN Die Möglichkeit, Tourismusstatistiken über das Internet auszutauschen, führt zu konstruktiven Diskussionen und ständigen Verbesserungen der De- finitionen und Erhebungsmethoden. Erst kürzlich wurden neue Metho- den vorgestellt, die Manager bei der Messung und dem Vergleich von sai- sonalen Nachfrageschwankungen in as touristische Marketing- Die Entwicklung des Programms wird ihrer Destination unterstützen. Im informationssystem TourMIS überwiegend von der Österreich Wer- Rahmen von regelmäßigen Work- bietet seit 30 Jahren eine bung (ÖW) und der European Travel shops werden diese neuen Tools mit wertvolle Datenbasis für An- Commission (ETC) finanziert. internationalen Experten aus den ver- kunfts- und Nächtigungsergebnisse schiedensten Bereichen besprochen touristisch relevanter Länder und GLOBALE ERGEBNISSE IM VERGLEICH und getestet. Städte. Versorgte TourMIS anfangs TourMIS bietet nicht nur Informatio- Um das System laufend zu verbes- nur die Entscheidungsträger der öster- nen über aktuelle Tourismustrends sern und alle Möglichkeiten auszu- reichischen Tourismuswirtschaft mit in Österreich, sondern verfügt auch schöpfen, sind Austausch und Schu- aktuellen Marktforschungsinformatio- über die umfassendste Städtetouris- lung notwendig. Aus diesem Grund nen, greifen heute Touristiker und For- musstatistik in Europa, die noch dazu kommen alljährlich im September etwa scher aus ganz Europa auf die Daten regelmäßig gewartet wird. Eine Rei- einhundert führende Tourismusma- zurück. Die Datenbank ist heute in he von Städten gibt ihre Ergebnisse nager aus mehr als 20 Ländern Euro- Deutsch und Englisch verfügbar und monatlich bekannt und macht damit pas an der MODUL University Vienna zählt mehr als 21.000 Nutzer. auch Trendvergleiche möglich. Neben beim TourMIS-Anwender-Workshop Die Wurzeln von TourMIS liegen in globalen Daten werden auch die für zusammen. den 1990er-Jahren, als die Plattform Gäste aus einzelnen Herkunftslän- Heute gilt TourMIS als bedeutends- vom Wissenschaftler Karl Wöber und dern bzw. Quellmärkten gemeldeten tes Tourismus- und Marketinginforma- seinem Team an der Wirtschaftsuniver- Zahlen verglichen, wobei jeder Nutzer tionssystem in Europa und hat sich Fotos: Tsyhun/Dreamstime, ÖW/Christandl sität Wien als Forschungsprojekt ge- die von ihm gewünschten Vergleichs- einen Namen als Best-Practice-Bei- gründet wurde. Die Initiatoren setzten destinationen individuell wählen kann. spiel für internationale Zusammen- sich zum Ziel, wissenschaftliche Ent- Die Nutzung der Daten ist nach einer arbeit gemacht. So wurde das Tool mit wicklungen wie Planungsinstrumente Registrierung kostenlos. dem „Special Jury Award for Innova- und Modelle für die Tourismuswirt- tion in Enterprises“ des Welttourismus schaft nutzbar zu machen. Seit 2007 BEWÄHRTE ARBEITSWEISE Die Daten- verbandes der Vereinten Nationen wird TourMIS an der Modul University gewinnung erfolgt auf eine einfache, ausgezeichnet. Vienna weiterentwickelt und betreut. aber zuverlässige Weise. Ankunfts- und www.tourmis.info bu//etin 10//17-11//17
Österreichische Tourismustage 2017 11 Im Zeichen des Wandels „Digitale Transformation“ – unter diesem Motto gingen die ersten Österreichischen Tourismustage im September in Linz über die Bühne. pannende Impulse, hochkarätige von Impulsführungen durch die Ausstellungen Speaker und eine interaktive Ausei des Festivals konnten die Teilnehmer ihre ganz nandersetzung mit den Herausforde- persönlichen Zugänge zu den neuen Techno- rungen der Digitalisierung für Gesell- logien erfahren. In der „voestalpine Stahlwelt“ schaft und Tourismus waren der rote Faden präsentierte Wirtschafts- und Tourismusminister durch die Österreichischen Tourismustage, die Harald Mahrer am Montagabend die Eckpunkte am 11. und 12. September in Linz stattfanden. der neuen Digitalisierungsstrategie und zeich- Mehr als 400 Touristiker, Unternehmer und Inte- nete innovative Projekte im Rahmen der „Inno- ressensvertreter sowie Stakeholder aus unter- vationsmillion Digitalisierung“ aus. schiedlichsten Wirtschaftsbereichen, Politik, Der zweite Tag, der im Ars Electronica Center Kultur und Medien nutzten die Gelegenheit, stattfand, gab konkrete Anknüpfungspunkte an sich über die aktuellen Herausforderungen im die touristische Praxis und griff Themen wie Vir- Tourismus zu informieren und mit Branchenkol- tual und Augmented Reality, moderne Kommu- legen auszutauschen. nikationstechnologien und Cybersecurity auf. Das Programm des ersten Tages gliederte Auf der Bühne und in persönlichen Gesprächen sich als Themensymposium in das „Ars Elec- erläuterten Experten der weltweiten ÖW-Ver- tronica Festival“ im ehemaligen Post Verteiler- tretungen und aus Wien, auf welche digitalen zentrum ein. Internationale Experten referier- Möglichkeiten die Österreich Werbung in der Die Nachlese mit Fotos und Videos ten über Themen wie Artificial Intelligence (AI), internationalen Marktbearbeitung setzt und wie der Vorträge finden Sie unter Internet of Things (IoT) und Blockchain. In Form Touristiker davon profitieren können. https://www.tourismustage.at. 10//17-11//17 bu//etin
12 Lehrlingsausbildung Den Nachwuchs umwerben Die duale Ausbildung gilt als Erfolgsrezept, sie ist praxisorientiert und erleichtert den Jobeinstieg. Dennoch entscheiden sich immer weniger junge Menschen für einen Lehrberuf. Dem Lehrlingsschwund wird in der Tourismusbranche kräftig gegengesteuert. Problematik bei, ist Martin Stanits, Pressesprecher der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), überzeugt. Während der Bedarf an Arbeitskräften im Tourismus laufend steigt, sinkt die Zahl der Jugendlichen. 1980 lebten in Österreich laut der bildungspolitischen Abteilung der WKO 130.000 15-Jähri- ge, davon waren 61.000 Lehrlinge im ersten Lehrjahr (Anteil: 47 Prozent). 2013 waren es 89.000 Jugendliche und nur mehr 35.000 Lehrlinge (40 Prozent). Zum anderen gelte die Lehrausbil- dung in der Gesellschaft nicht mehr als zeitgemäß, weiß Siegfried Egger, Obmann des Fachverbands Hotellerie in der Wirtschaftskammer Österreich. Über Jahre wurde in öffentliche Kam- pagnen für akademische Bildungs wege geworben, was Kindern und Eltern das Bild vermittelte, ein aka- er Tourismus ist eine der WERTVOLLES BILDUNGSMODELL Das demischer Titel wäre ein Jobgarant. wichtigsten Arbeitgeberbran- duale Bildungssystem bietet viele Das „verstaubte“ Image haben viele chen Österreichs: Derzeit Vorzüge: Durch die Kombination aus Lehrberufe aber zu Unrecht: Ein Hotel- sind rund 270.000 Menschen Arbeit im Betrieb und Lernen in der und Gastgewerbeassistent oder ein in Beherbergungs- und Gastronomie- Berufsschule können sich junge Men- Hotelkaufmann beispielsweise erlernt betrieben beschäftigt. Die dynamische schen rasch ein Bild von ihrem künfti- für seine Tätigkeit im Rezeptionsma- Nachfrageentwicklung im Tourismus gen Job machen und ihre persönliche nagement umfassendes EDV-Wissen bietet eine Vielzahl sicherer Arbeits- Eignung für die Tätigkeit erproben. und setzt Marketingmaßnahmen um. plätze. Dennoch geht der Branche zu- Bewährt sich eine Zusammenarbeit, Dennoch sieht Egger bei der Ausbil- nehmend der Nachwuchs aus – be- hat der Lehrling gute Chancen, vom dung Innovationsbedarf, insbesondere sonders die Lehrberufe verlieren an Betrieb übernommen zu werden, was auf nationaler Ebene. Zuspruch: Laut Lehrlingsstatistik der sich positiv auf die Jugendarbeits Wirtschaftskammer Österreich (WKO) losigkeit auswirkt. Während das Mo- MODELL REFORMIEREN Wie eine mo- waren 2016 österreichweit knapp dell der dualen Ausbildung internatio- derne Lehrlingsausbildung aussehen Foto: Österreich Werbung/Peter Burgstaller 8.800 Lehrlinge beschäftigt, 1980 wa- nale Anerkennung findet und etwa von kann, zeigt Vorarlberg, wo heuer erst- ren es noch 16.230. der Organisation für wirtschaftliche mals ein reformiertes System umge- Die Unternehmer bekommen die- Zusammenarbeit und Entwicklung setzt wird. Wahl- und Pflichtmodule sen Schwund unmittelbar zu spüren. (OECD) gelobt wird, ist das Ansehen schaffen Flexibilität, dazu kommen Ko Zwei Drittel der Unternehmen haben von Lehrberufen in Österreich in den operationen mit internationalen Touris Schwierigkeiten bei der Lehrlings letzten Jahren gesunken. musschulen und ergänzende Bildungs- suche, wie das Meinungsforschungs- standorte. So absolvieren die Schüler institut market im Rahmen einer Befra- INNOVATIONEN GEFRAGT Zum einen Praktika bei Betrieben wie Metzge- gung ermittelte. trage der demografische Wandel zur reien, Weingütern und Sennereien. bu//etin 10//17-11//17
13 Im Montafon und Brandnertal starten VORZÜGE HERVORHEBEN Zu den wich- heuer bereits Pilotprojekte, bei denen tigsten Aufgaben zählt laut Egger, die Lehrberufe mit Zukunft Kenntnisse über die Region und de- positiven Aspekte von Tourismusjobs »» Restaurantfachmann/-frau ren Besonderheiten vermittelt werden. hervorzuheben. Denn der Tourismus »» Gastronomiefachmann/-frau Das Interesse an der neuen Aus habe mit einem Imageproblem zu »» Systemgastronomiefachmann/-frau bildung ist groß: Von den 150 Ausbil- kämpfen. Die Arbeit sei stressig, die »» Koch/Köchin dungsbetrieben in der Hotellerie und Entlohnung schlecht und die Freizeit »» Hotel- und Gastgewerbeassistent/-in Gastronomie waren 40 Betriebe von leide unter den ungünstigen Arbeitszei- »» Hotelkaufmann/-frau »» Reisebüroassistent/-in Anfang an Teil des Projekts. ten an Abenden und Wochenenden, so »» Fitnessbetreuer/-in die weitverbreitete Meinung. Dabei hat »» Sportadministrator/-in ERHOLUNG IN SICHT Die Zeichen deu- etwa ein freier Tag zu Geschäftszeiten »» Veranstaltungstechniker/-in teten auf eine Trendwende hin, meint durchaus seine Vorzüge, ebenso wie Stanits. So hätten etwa die Finanz- die Arbeit mit Menschen aus aller Welt branche und die Industrie, die dem und die Möglichkeit, viele Sprachen zum Ausprobieren neuer Arbeits- Tourismus in den letzten Jahrzehnten und kommunikative Kompetenzen zu schritte auf. Weniger als die Hälfte der Konkurrenz machten, an Attraktivität erwerben. befragten Lehrlinge geben an, dass in verloren. Die Lehrlingsentschädigung der Arbeit gut oder zumindest ausrei- wurde aufgestockt und die Betrie- WÜNSCHE ERNST NEHMEN Wie Lehrlin- chend auf die eigenen Interessen und be setzen große Bemühungen in die ge ihre Ausbildungssituation bewerten Neigungen eingegangen wird. Positi- Schaffung hochwertiger Mitarbeiter- und wo sie Verbesserungspotenzial ve Noten gibt es für das soziale Klima unterkünfte. Veranstaltungen wie der sehen, darüber gibt der Lehrlingsmo- in den Ausbildungsbetrieben, ebenso Tag der offenen Hoteltür, bei dem sich nitor der Arbeiterkammer (AK) und wie für den konstruktiven Umgang mit junge Menschen in mehr als 180 Be- des Österreichischen Gewerkschafts- Fehlern. Wer sich mit den Bedürfnisse trieben ein Bild vom Arbeitsplatz Hotel bunds (ÖGB) Auskunft. Die Ergebnis- des Nachwuchses auseinandersetzt machen können, tragen dazu bei, die se einer Lehrlingsbefragung zeigten und sie ernst nimmt, kann zuverlässi- Chancen in Tourismusberufen sicht- Verbesserungsbedarf bei der Feed- ge Fachkräfte für die Zukunft gewin- bar zu machen. backkultur und den Zeitressourcen nen. Das Austria Gütezeichen Gesundheitstourismus – Best Health Austria ist Ihr Garant für ausgezeichnete Qualität. Das einzige staatlich anerkannte Zertifikat im Wellness- und Gesund- heitstourismus. Die Zufriedenheit der Gäste, sowie die Servicequalität im Allgemeinen, werden regelmäßig von unabhängigen Fachexperten über- prüft. Privatklink Döbling, Wien ■ Privatklinik Confraternität, Wien ■ Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof, Baden ■ Klinikum Malcherhof Baden, Baden ■ Gesundheitsresort Königsberg, Bad Schönau ■ Kurhotel Bad Pirawarth, Bad Pirawarth ■ Gesundheitshotel Klosterberg, Langschlag ■ EMCO Privatklinik, Bad Dürrnberg ■ Privatklinik Wehrle Diakonissen, Standorte Andräviertel und Aigen, Salzburg ■ Kurzentrum der Parktherme Bad Radkersburg, Bad Rad- kersburg ■ Parktherme Bad Radkersburg, Bad Radkersburg ■ Spa Therme Blumau, Bad Blumau ■ Vitalhotel der Parktherme, Bad Radkersburg ■ Privatklinik Graz-Ragnitz, Graz-Ragnitz www.austriaguetezeichen.at www.besthealthaustria.com OeQA_bulletin_2017-5_Inserat_190x115.indd 1 20.09.17 08:30 10//17-11//17 bu//etin ust 2017
14 Gesundheitstourismus Wirksame Auszeit Gesundheitstouristische Angebote geben nicht nur die Antwort auf die Bedürfnisse der gestressten und alternden Gesellschaft. Körper- lich fit und seelisch ausgeglichen zu bleiben ist auch Teil eines neuen Lebensstils, bei dem der Urlaub eine wesentliche Rolle spielt. TE X T// SA B I N A KÖ N I G eganes Fast Food, Apps als Personal Gesundheitstourismus weltweit zu den am Trainer, Meditationsseminare in der schnellsten wachsenden Tourismussegmen- Mittagspause: Sich gesund und fit zu ten. Dass das Thema Gesundheit noch un- halten liegt im Trend und durchdringt genutztes touristisches Potenzial birgt, zeigen alle Lebens- und Konsumbereiche. Gesundheit die Ergebnisse der deutschen Reiseanalyse ist zu einem neuen Statussymbol geworden. (RA) und der Gästebefragung T-MONA: Das Dabei bedeutet der Begriff nicht nur das Gegen- Interesse an Kur-, Wellness- und Gesundheits- teil von Krankheit, sondern die langfristige Aus- urlauben ist drei- bis viermal so groß wie die geglichenheit von Körper und Geist. Das Zu- tatsächliche Reiseerfahrung. 30 Prozent der kunftsinstitut ortet im Gesundheitstrend einen deutschen Gäste gaben an, dass „etwas für der Megatrends, die die Gesellschaft auch in die Gesundheit tun“ für sie ein wichtiges Rei- den nächsten Jahrzehnten prägen werden. semotiv darstellt. Dies entspricht rund 21 Mio. Menschen allein in Deutschland. WURZELN IN DER ANTIKE Die Verbindung zwi- Dabei bezeichnet der Begriff „Gesundheits- schen Gesundheit und Reisen ist nicht neu: tourismus“ eine Vielzahl unterschiedlicher An- Die ersten Gesundheitstouristen gingen bereits gebote – von Wellness in der Therme bis hin zu in der Antike auf Reisen. Die Griechen pilger- medizinisch orientierten Reisen, die Linderung ten in den antiken Heilort Epidauros, um sich bei körperlichen und psychischen Beschwer- rituell zu reinigen und behandeln zu lassen. den versprechen. „Die klassischen Wellness- Und die Römer begründeten die Badekultur, angebote haben ihre Wachstumsphase bereits hinter sich“, ist Franz Linser, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Linser Hospitality, Die ersten Gesundheitstouristen gingen überzeugt. Der Experte spricht von einem Para- bereits in der Antike auf Reisen. digmenwechsel: „Standen noch vor wenigen Jahren das Verwöhnen und die Auszeit vom All- tag im Fokus eines Gesundheitsurlaubs, sind um die entspannende und heilsame Wirkung die Gäste heute auf der Suche nach einer lang- des Thermalwassers zu nutzen. Heute tragen fristigen Veränderung – ob beim Entgiften, beim neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen Abnehmen oder bei Maßnahmen zur Stress- dazu bei, dass der Gesundheitstourismus neu- bewältigung.“ Nicht mehr Ablenkung, sondern en Aufwind erfährt: Die wachsende Urbanisie- Effekte mit nachhaltiger Wirkung seien gefragt. rung, der zunehmende Stress im Arbeitsleben International betrachtet seien die Wachstums- Foto: Kärnten Werbung | Franz Gerdl und die Überalterung der Gesellschaft bereiten raten bei diesen Angeboten doppelt so hoch den Boden für neue Facetten dieses Touris- wie im Branchendurchschnitt, meint Linser. mussegments. MENTAL GESUND Großes Potenzial bietet der POTENZIAL NICHT AUSGESCHÖPFT Laut der Bereich der psychomentalen Gesundheit: Welttourismusorganisation (UNWTO) und der Immer mehr Menschen sind dem Druck im European Travel Commission (ETC) zählt der Arbeitsleben nicht mehr gewachsen und leiden bu//etin 10//17-11//17
15 an Burn-out oder Depressionen. In den letzten profitabler wirtschaften. Im Vergleich zu einem 15 Jahren habe sich der Verbrauch an Psycho- Wellnessbetrieb werden doppelt so viele An- pharmaka vervierfacht, sagt Linser. Auch Kai wendungen gebucht, die zusätzliche Ein- Illing, Forscher an der FH Joanneum Graz/Bad nahmen generieren“, so Illing. Anders als Gleichenberg, sieht im Bereich der mentalen Kurbetriebe, die an die Vorgaben von Kran- Gesundheit noch große Chancen. „Studien kenkassen und Pensionsversicherungen ge- zeigen, dass eine von vier Personen eine psy- bunden sind, könne eine private Gesund- chologische Behandlung bräuchte“, so Illing. heitseinrichtung auf weitere Instrumentarien Betriebe, die sich auf diesen Bereich speziali- zurückgreifen, die neue Zielgruppen ansprä- siert haben, erfreuen sich regen Zulaufs. chen. So setzen etwa immer mehr Betriebe auf alternative Heilmethoden wie Traditionelle Chi- SPEZIALISIERUNG GEFRAGT Das Erfolgsrezept nesische und Europäische Medizin oder Ayur- für die Zukunft lautet Spezialisierung: „Betrie- veda. Anstelle industrieller Arzneimitteln sollen be mit einem medizinischen Fokus können diese eine natürliche Heilung oder eine auf der 10//17-11//17 bu//etin
16 Gesundheitstourismus Natur basierende Prävention ermög- Betrieb verzeichne eine steigende WIRKSAMER WINTERSPORT Den Winter lichen. International sei Asien in die- Nachfrage in der privaten Gesund- mit gesundheitstouristischen Ange- sem Bereich Vorreiter, erläutert Linser. heitsvorsorge in Kombination mit den boten zu beleben, darauf zielt das Denn die asiatische Medizin betrachte natürlichen Ressourcen wie regene- Projekt „WinHealth“ (Abkürzung für Gesundheit ganzheitlich, sei naturnah rativem Thermalwasser, Kohlensäure „Winter Health“) ab. WinHealth wird im und bringe spirituelle Elemente mit. bädern und Anwendungen mit dem Zeitraum von November 2016 bis April „Klöcher Vulcano-Fango“. Auch Ernäh- 2019 von acht Partnern in den Regio- DIE NATUR ALS BASIS Der Traditionel- rung und Aktivität seien wesentliche nen Salzburg, Tirol, Südtirol und Friaul- len Europäischen Medizin (TEM) ha- Pfeiler des Angebots, erklärt Schmid. Julisch Venetien umgesetzt. Im Rah- ben sich die Kneipp Traditionshäuser Immer häufiger reisen auch Gäste aus men einer wissenschaftlichen Studie der Marienschwestern in Aspach, Bad dem Westen Österreichs an – zum werden die Auswirkungen des Skitou- Kreuzen und Bad Mühllacken ver- Vorteil für die Region, da die Aufent- rengehens auf die Muskulatur und das schrieben. Ausgewogene Ernährung, haltsdauer bei dieser Gästegruppe allgemeine Wohlbefinden untersucht. moderate Bewegungsangebote – länger ist als beim Durchschnittsgast. „Da Wintertourismus schneeabhän- wenn immer möglich an der frischen Gesundheitsurlaub findet in Bad Rad- gig ist, muss die Tourismuswirtschaft Luft –, Achtsamkeitsübungen und Me- kersburg nicht nur in klassischen Ge- aufgrund des Klimawandels neue ditationen machen das Angebot aus. sundheitshotels statt, sondern auch in Strategien zur Angebotsdiversifikation Das Kurhaus begrüße hauptsächlich Kombination mit der Nächtigung auf entwickeln und neue Einnahmequel- dem Campingplatz der Parktherme len erschließen. Der evidenzbasierte oder bei Privatzimmervermietern, die Gesundheitstourismus bietet hier vie- Dass immer mehr Gäste die ein persönliches Umfeld bieten. le Möglichkeiten“, so Hartl. Denn Ski- Quelle der Gesundheit und tourengehen und Winterbergsteigen Entspannung in der Natur finden, FOKUS AUF BEST AGERS Dass immer gelten als Trendsportarten und sind eröffnet dem Alpenraum mit mehr Gäste die Quelle der Gesund- nicht auf künstliche Beschneiung an- heit und Entspannung in der Natur gewiesen. Ziel des Projekts ist es, seinen Ressourcen große finden, eröffnet dem Alpenraum mit neue Geschäftsfelder zu erschließen Profilierungschancen, die noch seinen Ressourcen große Profilie- und Regionen so eine glaubwürdige zu wenig genutzt werden. rungschancen, die noch zu wenig ge- gesundheitstouristische Positionie- nutzt werden. Die wissenschaftliche rung zu ermöglichen. Erforschung der positiven Effekte von private Gäste, in den letzten Jahren naturbezogenen Gesundheitsangebo- KREATIVE ANGEBOTE Wie sich die Na- übernähmen aber auch die Kranken- ten soll etwa im Land Salzburg die Ba- tur als Quelle der Gesundheit erlebbar kassen immer häufiger die Kosten für sis für die Gestaltung neuer Tourismus- machen lässt, machen auch einige einen Aufenthalt, berichtet die Mar- angebote schaffen: Auf die Zielgruppe internationale Destinationen vor. Die ketingleiterin des Kneipphauses in der Best Agers, also auf Menschen zunehmende Urbanisierung und die Aspach, Sandra Nöbauer. Besonders über 50 Jahren, ist das Projekt „Trail Technisierung des Lebensumfelds die Fastenwochen und Detox-Angebo- for Health Nord“ ausgerichtet. Eine tragen dazu bei, dass die Menschen te, die noch weiter ausgebaut werden kürzlich fertiggestellte klinische Unter- verstärkt die Nähe zur Natur suchen. sollen, stünden bei den Gästen hoch suchung von 140 Wanderurlaubern In den USA wird das Phänomen der im Kurs. Dabei habe sich das Publi- über 65 Jahren zeigte, dass der An- Entfremdung von der Natur, bezeich- kum verändert: Die Stammgäste, die teil von für die Immunabwehr und die net als „Nature Deficit Disorder“, sogar tendenziell älter seien, fielen zuneh- Krebsabwehr notwendigen T-Zellen als Krankheit gehandelt. Als Antwort mend weg und wichen einem jüngeren schon nach einem einwöchigen auf diese Bedürfnisse hat Visit Fin- Publikum, das sich nach einer sinnstif- Alpenaufenthalt steigt. Derzeit ent- land „Silence-Programme“ geschnürt: tenden Auszeit in einer ruhigen Umge- wickeln Forschungseinrichtungen, Bei viertägigen „Wildnis- Retreats“ bung sehne. touristische Regionen und das Innova- beispielsweise entdecken Besucher Auch in der Parktherme Bad Rad- tionszentrum für Salzburg gemeinsam die unberührte, weite Wildnis des kersburg, wo im August das „Vita med neue grenzüberschreitende Konzepte. Paistunturi-Gebiets. Bei „stillen Wan- Gesundheitszentrum“ eröffnet wurde, Gemeinsam mit den Partnerbetrieben derungen“ machen sich Besucher hat sich die Gästestruktur deutlich würden Workshops durchgeführt, um unter Anleitung mit den Prinzipien verjüngt. „Bei der Nachfrage nach Ge- 2018 mit den neuen Produkten durch- der Ecotherapie vertraut, die auf eine sundheitsleistungen überwiegt bereits starten zu können, erzählt Arnulf Josef bessere Wahrnehmung der Umge- die Zielgruppe der 40- bis 45-Jäh- Hartl, Leiter des Universitätsinstituts bung abzielt. Und auf Usedom lädt rigen“, so Stefanie Schmid, Presse- für Ecomedicine an der Paracelsus Deutschlands erster anerkannter Heil- verantwortliche der Parktherme. Der Medizinischen Privatuniversität. wald zum Besuch ein: Menschen mit bu//etin 10//17-11//17
Die Gäste sind heute besser informiert und gehen kritischer mit den Angeboten um als in der Vergangenheit. Lungenerkrankungen sowie stressbedingten Krankheiten wie Bluthochdruck sollen hier eine Linderung ihrer Be- schwerden erfahren. Spaziergänge durch den Wald, Atem- übungen und Meditation und Meditation sind die wichtigs- ten Faktoren des Angebots. URLAUB IM OP Zum Gesundheitstourismus zählen aber auch Reisen mit medizinischem Schwerpunkt. Fahren die Österreicher zum Teil für ihren Zahnersatz nach Tsche- chien oder Ungarn, kommen viele Araber und russische Oligarchen für ihre Behandlungen nach Österreich. Obwohl diese Gäste nur einen kleinen Teil der Gesundheitsreisen Bachelor-Studium / Vollzeit darstellen, machen das angenehme Klima hierzulande GESUNDHEITSMANAGEMENT und Ärzte mit ausgezeichnetem Ruf Österreich zum inte- ressanten Gesundheitspflaster. In den Wiener Privatklini- IM TOURISMUS ken etwa lassen sich Araber, Russen, Rumänen, Bulgaren und Aserbaidschaner behandeln, schwerpunktmäßig in der Orthopädie, Urologie und Chirurgie. Aber es gibt auch NEU ab Herbst 2018 Möglichkeiten, sein Äußeres im Urlaub zu „tunen“, indem ein Schönheitseingriff mit einem Aufenthalt in luxuriösem Master-Studium/ berufsermöglichend Wohlfühlambiente kombiniert wird. Unter dem Namen GESUNDHEITSTOURISMUS „Beauty Beyond“ bietet etwa das Kuzbari-Zentrum in Wien die Möglichkeit, nach einem plastischen chirurgischen Ein- UND FREIZEITMANAGEMENT griff eine Betreuung auf 5-Sterne-Niveau im Hotel Bristol gegenüber zu genießen. Dort unterstützen Mitarbeiter die Master-Studium/ berufsermöglichend Heilung etwa mit speziellen protein- und vitaminreichen GESUNDHEITSMANAGEMENT Menüs. UND PUBLIC HEALTH MIT QUALITÄT HERVORHEBEN Die Gäste sind heute besser Master-Studium/ berufsermöglichend informiert und gehen kritischer mit den Angeboten um als in der Vergangenheit. Und gerade wenn es um die eige- SPORT- UND EVENTMANAGEMENT ne Gesundheit geht, möchte der Gast keine Abstriche bei der Qualität machen. Nur über Qualität könne es in Zukunft Studienrichtungen im Master-Studium gelingen, sich von der Konkurrenz abzuheben, ist Fritz „Gesundheits- Tourismus- und Michelitsch, Auditor bei „Best Health Austria“, überzeugt. Sportmanagement“ Das Gütezeichen „Best Health Austria“, zeichnet Hotels, Kliniken und Thermen aus, die bei einem jährlichen Audit ihre Qualität unter Beweis stellen. Die Betriebe müssen an- hand von Gäste- und Mitarbeiterbefragungen ein Qualitäts- MBA-Lehrgang / berufsbegleitend managementsystem aufbauen und Kriterien festlegen, um Verbesserungen messbar zu machen. Die Unternehmer INTERNATIONAL HOSPITALITY AND sollten diese Ziele in einem Handbuch festhalten, um den SPA MANAGEMENT Mitarbeitern ein Instrument zu geben, das sie selbststän- dig arbeiten lässt. Professionelles Qualitätsmanagement ist aufwendig, macht sich aber bezahlt: Die Partnerbetrie- be können nicht nur ihre Kosten senken, sondern auch MANAGEMENT ihre Mitarbeiter motivieren. Denn nur, wenn alle an einem www.fh-joanneum.at/igm Strang ziehen, kann das Qualitätsversprechen gegenüber dem Gast eingehalten werden. Bad Gleichenberg | Styria | Austria
18 Pro & Contra Importieren fremder Bräuche Halloween, Oktoberfest, St. Patrick’s Day – immer mehr Bräuche und Feste anderer Länder finden in Österreich Einzug. Bereichernd oder entbehrlich? Ich breche zugegebenermaßen nicht in Begeisterungsstürme Bräuche sind wichtig und stiften vielen Menschen Identität. aus, weil nun auch bei uns Halloween gefeiert wird und ich Sie teilen das Jahr ein, sie erinnern uns an unsere Kultur. Die mit Freunden im Irish Pub grünes Bier trinke. Aber ich finde Abläufe und Riten dabei sind bekannt und vielerorts beliebt. es auch nicht tragisch. Man muss die Kirche im Dorf lassen. Fast jede Familie gibt dem Brauch einen kleinen persönlichen Ein Problem hätte ich, wenn die fremden Bräuche mit einer Drall, sodass er auch in den Familien fest verankert und schon kommerziellen Absicht (ganz bewusst) importiert würden: Die fast wieder etwas Individuelles ist. Blumenbranche importiert den Valentinstag, die Ottakringer Und dann gibt es die Bräuche anderer Länder und ande- Brauerei importiert das Oktoberfest, die Kostümgeschäfte rer Kulturkreise. Es ist wirklich spannend und interessant, importieren Halloween. Aber so ist es ja nicht. diese kennenzulernen. Die dahinterliegenden Geschichten Ohne es wissenschaftlich erforscht zu haben, scheint es mir und U rsprünge lassen einen Einblick in die andere Kultur zu. doch eher um die Formel „Globalisierung + Medien + Freude“ Nichts ist schöner, als einmal Teil eines Festes sein zu dürfen, zu gehen. In unserer globalisierten Welt bekommen wir durch das in der eigenen Heimat nicht verankert ist. Aber das alles die Medien immer näher an die Feste anderer Länder heran. geht nur, wenn es auch ehrlich gemeint ist. Denn nichts finde Häufig haben wir diese Feste selbst beim Reisen in andere ich schlimmer als diese Pseudonostalgietanzaufführungen, Länder erlebt. Und diese Bräuche versprechen Freude. Das die eigentlich nicht mehr von der Bevölkerung getanzt werden, Oktoberfest macht Spaß. Wir waren immer schon kreativ, mit Speisen, die schon längst niemand mehr isst, und Ritualen, wenn es darum ging, neue Anlässe zum gemeinsamen Trin- die ihren Sinn verloren haben. ken zu finden. Den Kindern taugt Halloween: andere erschre- Und genauso empfinde ich die importierten Bräuche. Hallo- cken und dann auch noch Süßigkeiten dafür bekommen. Und ween hat sich beispielsweise zu einer Qual entwickelt. Kinder, die Iren mit ihrem St. Patrick’s Day sind uns doch auch irgend- die keine Ahnung haben, worum es geht, rennen als Gespens- wie sympathisch. Im Grunde ist es also wenig überraschend, ter verkleidet kreischend durch die Gegend und erschrecken dass diese Feste unseren Jahreskalender bereichern. ältere Semester, indem sie ihnen „Süßes oder Saures“ ent- Fotos: Famveldman | Dreamstime, Sdecoret I Dreamstime Lasst uns nicht raunzen über den Import von Bräuchen, gegenschreien, und ziehen dann enttäuscht ab. Die Eltern sondern über den Export nachdenken: Sauschädelstehlen in mussten davor in ein Kostüm investieren und völlig sinnent- Peking, Kufenstechen in Köln, Kranzlsingen in New York. H S leerte Goodies wie fluoreszierende Skelette oder künstliche Spinnweben kaufen. Wenigstens profitiert der Handel davon. Vielleicht ist das ja der eigentliche Grund für den Import zu- sätzlicher Bräuche – sie kurbeln den Umsatz an. Allein das macht sie mir unsympathisch. R R Die Österreich Werbung stellt einmal im Monat unter www.austriatourism.com kontroverse Themen aus dem Tourismus zur Diskussion. Das bu//etin greift in der Rubrik „Pro & Contra“ diese Themen auf und lädt auch seine Leserinnen und Leser ein, mitzudiskutieren. Welche Meinung haben Sie zum Thema? Abstimmungs- und Kommentarmöglichkeit unter www.austriatourism.com/puc bu//etin 10//17-11//17
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