Deutscher Zahnärztetag 2016 FDI-Jahresweltkongress 2016 - Zahnärzte-Zeitung Österreichische - Österreichische Zahnärztekammer
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Ausgabe 12/2016 P.b.b.Erscheinungsort und Verlags- postamt 1010 Wien • 02Z032843 Österreichische Zahnärzte-Zeitung Berichte über Deutscher Zahnärztetag 2016 FDI-Jahresweltkongress 2016 © Aycatcher - Fotolia.com www.zahnaerztekammer.at
Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege! A m 14. Dezember 2016 wurden im Nationalrat die Artikel 15 a-Ver- einbarung und das entsprechende jahrespläne - streng zentralistisch und erfolglos. größtenteils ausgehebelt. Die primä- ren Versorgungszentren erhalten Vor- rang gegenüber den niedergelassenen Umsetzungsgesetz, das sogenannte Aber wieder zurück nach Österreich: Ärzten. Die privaten Ambulatorien Bundesgesetz zur partnerschaftli- Zur zentralistischen Planung sollen erhalten jeweils einen Einzelvertrag chen Zielsteuerung - Gesundheit, der österreichische Strukturplan Ge- ohne Schutz durch einen Gesamt- beschlossen. sundheit (ÖSG) und die regionalen vertrag. Diese Einzelverträge werden Strukturpläne Gesundheit (RSG) für außerdem zeitlich befristet sein. Es Viel ist darin die Rede von Steuerung, die Landesebene dienen. Diese Struk- fehlt somit eine Rechtssicherheit für Zielerreichung, Messung, Kontrolle, turpläne werden ausschließlich von eine längerfristige Planung. Das oben Finanzzielen und -steuerung. Auch Bund, Ländern und Krankenkassen genannte Bundesgesetz wurde übri- nach mehrfacher Lektüre bleibt aller- erstellt. Die Ärzte dürfen dazu lediglich gens im Parlament von SPÖ, ÖVP und dings der partnerschaftliche Ansatz im eine Stellungnahme abgeben, d. h. Grünen beschlossen. Verborgenen. Es handelt sich eher um sie werden gehört, dürfen aber nicht ein Diktat und um ein groß angelegtes PLWEHVWLPPHQ(LQHQHXJHVFKDϑHQH Was bedeutet das für die österreichi- Sparpaket. GesundheitsplanungsGmbH kann Teile schen Zahnärzte? Für alle Zahnärz- des ÖSG und der RSG für verbindlich tinnen und Zahnärzte, die derzeit Was ist nun neu? Die zukünftige me- erklären, insbesondere werden die einen Kassenvertrag haben, ergibt dizinische Versorgung der österreichi- Anzahl und Standorte der primären sich jedenfalls keine Änderung. schen Bevölkerung soll auf Bundes- Versorgungszentren (staatliche oder und Landesebene streng zentralistisch private Ambulatorien) in dieser Ge- Generell ist zu sagen, dass der Fokus geplant werden. sundheitsplanungsGmbH festgelegt. der Politik auf der allgemeinmedi- Das bedeutet, die jetzigen Stellen- zinischen und der interdisziplinären So ganz neu ist das zwar auch wieder pläne für Kassenverträge, die bisher Versorgung der österreichischen nicht. Bei unseren östlichen Nachbarn von Krankenkasse und Ärztekammer %HY|ONHUXQJ PLW 3ÀHJHNUlIWHQ 3K\- gab es ebenfalls die legendären Fünf- festgelegt wurden, werden damit siotherapeuten etc. liegt. MR Dr. T. Horejs Präsident der Österreichischen Zahnärztekammer Impressum • Medieninhaber (Verleger), Herausgeber und Redaktion: gVWHUUHLFKLVFKH=DKQlU]WHNDPPHU.|USHUVFKDIW|ϑHQWOLFKHQ5HFKWV:LHQ.RKOPDUNW7HO )D[(0DLORϒFH#]DKQDHU]WHNDPPHUDW,QWHUQHWZZZ]DKQDHU]WHNDPPHUDWRedakteur: Präsident MR Dr. T. Horejs Pressereferent: MR DDr. C. Ratschew Anzeigenleitung:8.|QLJ(0DLORH]]#]DKQDHU]WHNDPPHUDWHerstellung, Druck und Vertrieb: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, 3580 Horn Anmerkung der Re- daktion: Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen die persönliche Meinung des Autors dar. Der Nachdruck, auch auszugsweise, von Beiträgen jedweder Art ist nur mit ausdrücklicher Bewilligung des Herausgebers gestattet. Haftungsausschluss: Sämtliche Angaben in dieser Zeitschrift erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung der Autoren oder der Herausgeber ist ausgeschlossen. ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 1
ÖZZ Inhalt 16 © FDI © kernel - Fotolia.com Übertragung Patientenkartei LVWXPVDW]VWHXHUSLFKWLJ Landleben © Maria Lassnig Stiftung 10 Oral wird global - 22 Bericht über FDI-Jahresweltkongress 2016 in Poznan Kunst - Ausstellungen Aktuelles Steuer 40 Wien Bargeldverbot oder Bargeld 04 Ausreichend, 16 Entgeltliche Übertragung ist wie Aladins Wunderlampe. zweckmäßig, ... der Patientenkartei stellt sonstige Leistung und 08 Auslandsreferat: keine Lieferung dar und ist Diverses - Deutscher Zahnärztetag GDKHUXPVDW]VWHXHUSÀLFKWLJ 2016 in Berlin 03 Ausschreibung - FDI-Jahresweltkongress ODV-Wissenschaftspreis des 2016 in Poznan Versicherung =,9IUGDV-DKU 18 Private 20 Standesveränderungen Amtliche Krankenversicherung III und Mitgliederstand Mitteilungen 22 Kunst - Ausstellungen 14 Jahresvoranschlag 2017 Landesinfos 44 45. Apollonia-Messe der Österreichischen am 25. Februar 2017 in der Zahnärztekammer und der 28 Kärnten Peterskirche in Wien. Abrechnungsstelle der Rundschreiben von Ende Österreichischen Dezember 2016. 54 Kleinanzeigen Zahnärztekammer. 34 Niederösterreich Bericht über Gesetz & Recht +HUEVWV\PSRVLXP Fortbildung 17 Urteil 36 Oberösterreich 45 Fortbildungskalender - Lückenlose zahnärztliche ,QXQG$XVODQG Versorgung gesichert? - Ausschreibung Vertragszahnarztstelle. - Einfach zum Nachdenken. Rubriken: ++ 04 Aktuelles ++ 14 Amtliche Mitteilungen ++ 16 Steuer ++ 18 Versicherung ++ 20 Diverses ++ 22 Kunst & Ausstellungen ++ 28 Landesinfos ++ 45 Fortbildung ++ 2 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
KsͲtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌƐƉƌĞŝƐĚĞƐ/sϮϬϭϳ Statuten 1. Der Zahnärztliche Interessenverband Österreichs (ZIV) schreibt seinen vom Österreichischen Dentalver- ďĂŶĚ;KsͿŝŶ,ƂŚĞǀŽŶΦϱ͘ϬϬϬ͕ͲĚŽƟĞƌƚĞŶtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌƐƉƌĞŝƐĂƵƐ͘ 2. DŝƚĚŝĞƐĞŵtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌƐƉƌĞŝƐƐŽůůĞŶƌďĞŝƚĞŶƵŶĚWƌŽũĞŬƚĞĂƵƐŐĞnjĞŝĐŚŶĞƚǁĞƌĚĞŶ͕ĚŝĞǀŽŶŚĞƌĂƵƐƌĂŐĞŶ- ĚĞƌĞĚĞƵƚƵŶŐĨƺƌĚŝĞƉƌĂŬƟƐĐŚĞĞƌƵĨƐĂƵƐƺďƵŶŐĂƵĨĚĞŵ'ĞďŝĞƚĚĞƌĂŚŶͲ͕DƵŶĚͲƵŶĚŽƌĞŶnjŽŶŝ;hŶŝǀĞƌƐŝƚćƚ'ƌĂnjͿ͕ƌ͘'ŽƪƌŝĞĚ &ƵŚƌŵĂŶŶ;Ks͕tŝĞŶͿƵŶĚƌ͘DĂƩŚŝĂƐ,ŽůůLJ;ŶŝĞĚĞƌŐĞůĂƐƐĞŶĞƌĂŚŶĂƌnjƚ͕tŝĞŶͿ͘ 6. ĞƌWƌĞŝƐŬĂŶŶĂƵĨŵĞŚƌĞƌĞĞǁĞƌďĞƌĂƵĨŐĞƚĞŝůƚǁĞƌĚĞŶ͘ŝĞ:ƵƌLJŬĂŶŶǀŽŶĞŝŶĞƌsĞƌůĞŝŚƵŶŐĚĞƐ&Ƃƌ- ĚĞƌƵŶŐƐƉƌĞŝƐĞƐ ĂďƐĞŚĞŶ͕ ǁĞŶŶ ŬĞŝŶĞ ĚĞƌ ĞŝŶŐĞƌĞŝĐŚƚĞŶ ƌďĞŝƚĞŶͬWƌŽũĞŬƚĞ ĚŝĞ ŝŶ WƵŶŬƚ Ϯ͘ ŐĞŶĂŶŶƚĞŶ ŶĨŽƌĚĞƌƵŶŐĞŶĞƌĨƺůůƚ͘ ϳ͘ ŝĞƌďĞŝƚĞŶͬWƌŽũĞŬƚĞŵƺƐƐĞŶŝŶĚĞƵƚƐĐŚĞƌ^ƉƌĂĐŚĞĂďŐĞĨĂƐƐƚŽĚĞƌŵŝƚĚĞƵƚƐĐŚĞƌmďĞƌƐĞƚnjƵŶŐĞŝŶŐĞ- ƌĞŝĐŚƚǁĞƌĚĞŶ͘ ϴ͘ ŝĞ sĞƌůĞŝŚƵŶŐ ĚĞƐ KsͲtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌƐƉƌĞŝƐĞƐ ĚĞƐ /s ĂŶ ĚĞŶͬĚŝĞ 'ĞǁŝŶŶĞƌ ĮŶĚĞƚ ŝŵ ZĂŚŵĞŶ ĞŝŶĞƐ &ĞƐƚĂŬƚĞƐĂŵŝĞŶƐƚĂŐ͕ĚĞŵϭϬ͘DĂŝϮϬϭϳ͕ƐƚĂƩ͘ 9. ƐďĞƐƚĞŚƚŬĞŝŶZĞĐŚƚƐĂŶƐƉƌƵĐŚĂƵĨsĞƌůĞŝŚƵŶŐƵŶĚƵƐnjĂŚůƵŶŐĚĞƐKsͲtŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌƐƉƌĞŝƐĞƐĚĞƐ/s͘ Ğ͘Ś͘ƌ͘'ŽƪƌŝĞĚ&ƵŚƌŵĂŶŶ Ğ͘Ś͘ƌ͘tŽůĨŐĂŶŐDĂŶƐĐŚŝĞďĞů Ğ͘Ś͘DZƌ͘ůĂƵĚŝƵƐZĂƚƐĐŚĞǁ WƌćƐŝĚĞŶƚĚĞƐKs ZIV WƌćƐŝĚĞŶƚĚĞƐ/s ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 3
Aktuelles Standespolitik Ausreichend, zweckmäßig, ... ... das Maß des Notwendigen nicht überschreitend. So und nicht anders A usreichend war er in jedem Fall, der fast einjährige Bundespräsidentschaftswahlkampf, den wir alle no- lens volens über uns ergehen lassen mussten. Zweckmäßig muss laut § 133 (2) des Allgemeinen war er aber sicher nicht. Das Maß des Notwendigen hat Sozialversicherungsgesetzes (ASVG) jene er jedenfalls, und das bei weitem, überschritten. Wie auch sogenannte Krankenbehandlung ausge- immer, in den nächsten Tagen wird er endlich angelobt, unser richtet sein, die wir Ärzte unseren Patien- neu gewählter Bundespräsident. Mit Unterstützung durch ten als Kassenleistung angedeihen lassen die SPÖ, die ÖVP, die Grünen und die NEOS, die ehemalige sollen. Trotz dieses klaren „Billigheimer- 3UlVLGHQWVFKDIWVNDQGLGDWLQ,UPJDUG*ULVVVRZLH]DKOUHLFKH Paragraphen“ als Präambel in der Medizin andere Prominenz aus Wirtschaft, Schickeria und Kultur und jammern Politik und Krankenkassen aber natürlich ganz besonders durch den ORF gelang es dem permanent darüber, dass die Strukturen parteilos grünen Alexander van der Bellen letztlich doch, im Gesundheitswesen immer noch zu die Stichwahl mit knapp 54 % der gültigen Wählerstimmen teuer seien und somit dringender Reform- für sich zu entscheiden. Sein Gegenkandidat Norbert Hofer bedarf bestehe, wären sie doch angeblich von der FPÖ, den man ja im Wahlkampf eigentlich nur noch vor manchen seiner eigenen Aussagen und solchen seiner so unmodern. Angesichts rezenter Ent- Parteifreunde schützen hätte müssen, vermochte ohne nen- wicklungen in Gesellschaft, Wirtschaft und nenswerte Unterstützung und in Wahrheit nach dem Motto Politik stellt sich aber schon die Frage, ob „alle gegen einen“ in etwa 46 % der Wählerschaft von sich es hier nicht viel mehr um gezieltes Ablen- zu überzeugen. Beide Kandidaten in Ehren, liebe Kolleginnen ken von den wahren Problemen unseres und Kollegen, aber irgendwie sehen strahlende Sieger anders Landes geht, wo ja wahrlich und unüber- aus, gescheiterte Verlierer aber auch. Wie dem auch sei, das hörbar so manche Zeitbombe tickt. Ausland hat uns Österreicher nunmehr wieder lieb, hat ja © Ärztekammer für Wien/Michaela Obermair 4 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Aktuelles Standespolitik doch kein böser Rechter, sondern eben ein guter Linker diese Wahl gewonnen. Denn links gilt heute ja als automatisch gut und rechts als automatisch böse, wie wir alle wissen, zumal eine politische Mitte praktisch nicht mehr existiert. Die eigentlichen Wahlverlierer sind somit in Wahrheit SPÖ und ÖVP, die nicht nur im ersten Wahlgang jämmerlich ge- scheitert sind, sondern derzeit auch intern schon kurz vor ihrer Spaltung stehen. Die nächste Nationalratswahl wird also spannend. Doch bis dahin hat unser neuer Bundespräsident noch einiges zu tun. Schließlich muss er, wie wir hörten, nun- mehr all die Gräben der Gesellschaft wieder zuschütten, die er und sein Widerpart zuvor im Wahlkampf völlig sinn- und QXW]ORVDXIJHULVVHQKDEHQ:HQQ,KQHQDOVRGHPQlFKVWLP Bereich der Wiener Hofburg ein glänzend schwarz lackierter Schaufelbagger mit Standarten und Bundeswappen am Kenn- zeichen begegnen sollte, der von einem unrasierten Herrn im Trachtenanzug gesteuert wird, dann wissen Sie also gleich, wer da jetzt in welcher Mission unterwegs zu sein scheint. Wie ausreichend und zweckmäßig heute noch das Schul- system in unserem Land ist, das haben uns die diesbezüg- lichen Pressemeldungen der letzten Wochen schonungslos vor Augen geführt. So wussten Bildungsexperten darüber zu berichten, dass mittlerweile sage und schreibe dreißig 3UR]HQWGHUMlKULJHQ3ÀLFKWVFKXODEJlQJHULQgVWHUUHLFK weder sinnerfassend lesen noch schreiben, geschweige denn UHFKQHQ N|QQHQ 7HQGHQ] VWHLJHQG GLH 3,6$6WXGLH OlVVW grüßen. Eine der Hauptursachen dafür soll nach wie vor die Sprachbarriere sein, zumal laut Datenlage der Statistik das bundesweit nicht weniger als 28,5 %, in Wien sogar $XVWULD EHWUHϑHQG GDV 6FKXOMDKU EHDFKWOLFKH fast unfassbare 70 %. Die Reaktion der Bildungspolitik auf 22,2 % der Schüler in unserem Land im Alltag in einer an- diese mehr als alarmierenden Fakten für die Zukunft Ös- deren Umgangssprache als deutsch kommunizieren, in Wien terreichs war aber nicht etwa eine sofortige und adäquate, gar 47,5 %. Umgerechnet auf JUXQGOHJHQGH5HIRUPGHV6FKXOV\VWHPVVRQGHUQYLHOPHKU GLH 3ÀLFKWVFKOHU GLH HLQH GLHJHSODQWH$EVFKDϑXQJGHU1RWHQXQGGHV6LW]HQEOHLEHQV neue Mittelschule, vormals in der Schule, was ja fraglos viel bequemer ist. Nur noch Hauptschule, besuchen, sind verbale „Leistungsinformationen“ soll es künftig geben und damit kommen dann auch alle durch. Da wird das Maß des Notwendigen also bei weitem nicht erreicht, denn welchen Beitrag soll nun diese neue „Generation AMS“, wie wir sie wohl jetzt schon nennen dürfen, in Zukunft für den Staat und die Gesellschaft leisten können? Von der Mindestsicherung direkt in die Frühpension, ist das der Lebensplan von mor- gen? Lohnen würde sich in diesem Fall vielleicht ein Blick nach Großbritannien, das als ebenfalls migrantenreiches Land VFKRQYRU-DKU]HKQWHQPLWGHPJOHLFKHQ3UREOHPNRQIURQWLHUW ZDUDEHUGXUFKHLQHNOXJVWUXNWXULHUWHXQGHϒ]LHQWH6FKXO- UHIRUPVRZRKOGDV%LOGXQJVGH¿]LWDOVDXFKGLHVR]LDOH.OXIW darin erfolgreich beseitigen konnte. Das Rad müsste also keineswegs ganz neu erfunden, sondern nur gewechselt werden, weil es nämlich hierzu- lande sichtlich einen Patschen hat. ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 5
Aktuelles Standespolitik Die Steuerreform, Modell großer Wurf, ist nun ein ganzes geladen, wie üblich aber nur die Ärzte nicht. Gratis-Zahn- -DKULQ.UDIW=HLWDOVRIUHLQHHUVWH%LODQ]XQG0DQ|YHU- spangengesetz, schau oba. Natürlich stößt das alles auf kritik. Sollten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, 2016 energischen Widerstand der Ärzteschaft, die wohl nicht ganz YLHOOHLFKW LQ NHLQHU :HLVH HLQH ¿QDQ]LHOOH (QWODVWXQJ YHU- XQEHUHFKWLJW HLQH VXN]HVVLYH $EVFKDϑXQJ GHU ÀlFKHQGH- spürt haben, dann sind Sie damit nicht allein auf weiter ckenden Versorgung unseres Landes mit Allgemeinmedizi- Flur. Ausreichend war die Steuerreform also schon einmal nern und Fachärzten und damit sicher nicht. Sollten Sie sich über die neue Registrierkas- eine deutliche Verschlechterung VHQSÀLFKWELVGDWRQXUJHlUJHUWKDEHQGDQQJHK|UHQ6LH der Betreuungssituation für die aber bereits zu den Glücklichen in diesem Land. Andere Bevölkerung befürchtet. „Pri- Kleinunternehmer und Gewerbetreibende, darunter viele PDU\ KHDOWK FDUH =HQWUXP³ Gastronomen, mussten nämlich deshalb schon das Hand- heißt der Stein des Anstoßes WXFK ZHUIHQ ZHLO GLH QHXH $XÀDJH DXIJUXQG GHU RIWPDOV auf Denglisch, kurz auch PHC YLHO]XKRKHQ.RVWHQHLQIDFKQLFKWPHKU¿QDQ]LHUEDUZDU genannt. Wenn es nach dem Zweckmäßig ZDU GLH 9HUSÀLFKWXQJ ]XU 5HJLVWULHUNDVVH Willen der Gesundheitspolitik also auch nicht. Und wer früher Steuern hinterziehen und der Sozialversicherungen wollte, der kann das selbstverständlich nach wie vor, ge- geht, dann sind dies nämlich ändert hat sich diesbezüglich nämlich gar QHX]XVFKDϑHQGHDPEXODQWH nichts. Dementsprechend hat auch die Versorgungsstrukturen in den JHSODQWH*HJHQ¿QDQ]LHUXQJGHVÄJURHQ Ballungsräumen, in denen Ärz- :XUIHV³GXUFKGLH5HJLVWULHUNDVVHQSÀLFKW te verschiedener Fachrichtungen gemeinsam mit anderen erwartungsgemäß nicht funktioniert, Gesundheitsberufen, wie etwa Krankenschwestern, Diäto- aber „außer dem Finanzminister hat das ORJHQ RGHU 3V\FKRWKHUDSHXWHQ ]XVDPPHQDUEHLWHQ VROOHQ eh niemand geglaubt“, wie es Prof. Dr. -HGHV GLHVHU =HQWUHQ VROO GDQQ PLW GHQ .UDQNHQNDVVHQ Bernhard Felderer, Chef des Fiskalrates, einen individuellen Verrechnungsvertrag aushandeln, womit NU]OLFKQXUDOO]XWUHϑHQGIHVWKLHOW$OOHVLQDOOHPKDWGLH natürlich letztlich Kostendruck und Deckelung Tür und Tor Steuerreform, Marke Schelling, somit auch das Maß des JH|ϑQHWZHUGHQDEHUGDUXPJHKWHVMDLQ:DKUKHLW:LH Notwendigen keinesfalls erreicht, sondern nur tausende ausreichend, zweckmäßig und das Maß des Notwen- Arbeitslose und neue Pensionisten hervorgebracht, die alle- digen nicht überschreitend dieses Modell dann funkti- samt viel lieber weitergearbeitet hätten, wenn man sie nur onieren wird, zeigt das erste diesbezügliche Pilotprojekt gelassen hätte, wie ich aus vielen persönlichen Gesprächen auf der Wiener Mariahilfer Straße, das bereits seit 2014 PLWEHWURϑHQHQ3DWLHQWHQZHL$EHUGDVDOOHVZlUHMDPLW seinen Dienst versieht. Sage und schreibe € 210.000,- ein bisschen wirtschaftlichem Hausverstand schon vor ei- müssen Gemeinde Wien und Wiener Gebietskrankenkasse QHP-DKUJDQ]NODUYRUDXV]XVHKHQJHZHVHQZHQQPDQLQ mittlerweile als jährliche Subvention in dieses Kunstgebilde der Politik denn einen solchen hätte. VWHFNHQGDPLWHVEHUKDXSWQRFK¿QDQ]LHUEDULVW8QVHUH Ordinationen hingegen kommen bekanntlich bis dato ohne Reformiert wird aber selbstverständlich unaufhörlich dort, Subventionen aus und werfen dank unseres unermüdlichen wo ohnedies das meiste bestens funktioniert, nämlich im Fleißes, unserer wirtschaftlichen Umsicht und unseres Bereich der Medizin. So schlägt die geplante Gesundheits- IUHLEHUXÀLFKXQWHUQHKPHULVFKHQ'HQNHQVVRJDUDXFKQRFK reform der Bundesregierung, nach deren Meinung unser Gewinne ab. Es erübrigt sich daher wohl jeder Kommentar, MHW]LJHV6\VWHPDQJHEOLFK]XWHXHUQLFKWPHKU]HLWJHPl welchem der beiden Versorgungsmodelle die ökonomische XQG LQHϒ]LHQW VHL LQ 0HGL]LQHUNUHLVHQ KRKH :HOOHQ GHU =XNXQIWLP*HVXQGKHLWVV\VWHPJHK|UWXQGGDVGDKHUHLQ]LJ Empörung, sind doch Hinz und Kunz zur Mitarbeit daran und allein ausreichend und zweckmäßig ist sowie das Maß des Notwendigen nicht überschreitet. Keine gute Nachricht für die Krankenkassen kommt derzeit aber auch aus Brüssel. Die Europäische Parlament beab- VLFKWLJWQlPOLFKLQGHQQlFKVWHQ-DKUHQGLHVerwendung von Amalgam, das ja hierzulande auch nach über hundert -DKUHQLPPHUQRFKDOVausreichendes, zweckmäßiges, und das Maß des Notwendigen nicht überschreiten- des Material für Zahnfüllungen gilt, gänzlich zu verbieten. +LHUIU ZXUGH YRUHUVW HLQ =HLWUDKPHQ ELV ]XP -DKU DQJHVHW]W*HQDXHUHVLVWQRFKRϑHQ$QJHVLFKWVGLHVHU,QLWL- ative der Europapolitik rächt es sich nun bitter böse, dass die 6 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Aktuelles Standespolitik Sozialversicherung in ihrem Leistungsspektrum jahrzehn- richtlinien der Österreichischen Zahnärztekammer. Der alte telang so gut wie alle modernen Entwicklungen im Bereich Steinzement wird jedenfalls, und das steht jetzt schon fest, der konservierenden Zahnheilkunde schlichtweg ignoriert ganz sicher nicht der Amalgamersatz von morgen sein, weil hat, was ja sowohl für die Endodontie, als auch für die den verwendete bereits der Zahnarzt von Fred Feuerstein. Zahnrekonstruktion gilt. Wir Zahnärzte können diese Ent- wicklung aber durchaus entspannt verfolgen, zumal wir ja Denn schließlich soll ja das Gesundheitswesen jetzt moder- dank unserer Kenntnis der modernen Therapiemöglichkeiten ner werden, wie man hört. jederzeit sofort auf Amalgam verzichten könnten. Für den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs- träger besteht hingegen rascher Handlungsbedarf, denn es wird ja wohl politisch nicht zu überleben sein, dem Wähler ab 2022 zu erklären, dass es keine Kariesbehandlung mehr auf Kassenkosten gibt. Die Zahnärztekammer ist natürlich diesbezüglich gerne jederzeit gesprächsbereit und mit der MR DDr. Claudius Ratschew &RPSRVLWHIOOXQJKDEHQZLUMDDXFKVFKRQVHLW-DKU]HKQWHQ Pressereferent der eine praktikable und moderne Amalgamalternative. Die da- Österreichischen Zahnärztekammer mit verbundenen Behandlungskosten sind ebenfalls schon ODQJH GH¿QLHUW QDFK]XOHVHQ LQ GHQ $XWRQRPHQ +RQRUDU- vom 15. Dezember 2016 Bei diesem Ärztestreik geht es um mehr Die Mediziner legen die Ärzte sind eine mächtige Berufsgruppe. Das wissen kassen und Politik bestimmte Staatsmedizin geben, Arbeit nieder. Es geht auf sie. Wer krank ist, der will rasch wieder gesund wer- in der Patienten genau vorgeschrieben wird, von den und ohne die Hilfe von Medizinern kann das et- wem sie sich behandeln lassen müssen und vor al- den ersten Blick um Macht was schwierig werden. Gesundheit ist nicht alles, lem auch wie? Wie weit diese Gedanken bereits ge- und Geld. Allerdings nur aber ohne Gesundheit ist alles nichts, heißt es so hen, wurde erst vor Kurzem deutlich, als der SPÖ- auf den ersten Blick. schön. Dementsprechend selbstbewusst treten die Gesundheitssprecher vorschlug, die gesetzlichen Ärzte bzw. ihre Standesvertretung auf, wenn es um Krankenkassen sollten keine Zuschüsse mehr für die Durchsetzung ihrer Interessen geht. Zuletzt zeigte Wahlärzte leisten. Für die Patienten hätte dies eine sich das, als die Arbeitszeiten in den Spitälern ver- massive Einschränkung der freien Arztwahl bedeutet. kürzt werden mussten. Obwohl die Mediziner nun Allerdings nur für jene, die finanziell nicht so gut ge- LEITARTIKEL weniger arbeiten, bekommen sie dasselbe oder sogar stellt sind. Denn bei all den Überlegungen ist klar: Alfred Pfeiffenberger ein besseres Gehalt. Sehr zum Missfallen von Politik Wer genug Geld hat, der wird sich, wie auch immer und Sozialversicherungen, die das zahlen müssen. das Gesundheitssystem aussieht, die gewünschten Aber das ist überhaupt eine Konstante in der ös- Leistungen kaufen können. terreichischen Gesundheitspolitik. Die Ärzteschaft Hinter dieser Diskussion steckt aber mehr. Es muckt immer wieder gegen die Pläne von Sozialversi- steckt die Frage dahinter, ob die Bürger für ihr Han- cherungen und Gesundheitspolitik auf, etwa bei der deln verantwortlich sind und damit auch Entschei- Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) oder wie dungen über ihre Gesundheit selbst treffen können. jetzt bei der geplanten Gesundheitsreform. Oder ob sie vom Staat an der Hand genommen und Die Ärzte haben damit recht. Nicht weil die Ge- durch das Leben geleitet werden müssen. sundheitsreform per se schlecht ist, sondern weil in Wie diese Frage entschieden wird, den Ärzten Österreich endlich einmal offen darüber geredet wer- kann es (fast) egal sein. Sie werden in jedem System den muss, wie das Gesundheitssystem der Zukunft unbedingt benötigt und damit auch eine mächtige aussehen soll. Soll es weiterhin den niedergelassenen Berufsgruppe bleiben. Arzt als freien Beruf geben, den sich die Patienten 9 015620 031649 50 aussuchen können? Oder soll es eine von Kranken- ALFRED.PFEIFFENBERGER@SALZBURG.COM ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 7
Aktuelles Ausland 17. bis 19. November 2016 in Berlin Deutscher Zahnärztetag 2016 Der Standespolitische Teil des licher Bundesvereinigung Deutschen Zahnärztetags 2016 fand (KZBV) und Deutscher vom 17. bis 19. November in den Gesellschaft für Zahn-, Bolle Festsälen in Berlin statt, Mund- und Kieferheilkun- der Wissenschaftliche Kongress vom de (DGZMK) begangen. BZÄK-Präsident Dr. Pe- 10. bis 12. November in ter Engel forderte die Frankfurt am Main. Politik auf, die Vorteile HLQHU IUHLEHUXÀLFKHQ XQ- Der Deutsche Zahnärztetag verbindet abhängigen, dem Patien- Standespolitik, Praxis und Wissenschaft ten dienenden Tätigkeit und wurde auch 2016 auf Grund der Fülle - wie sie die Zahnärzte an Veranstaltungen zweigeteilt. tagtäglich ausüben - mehr zu schätzen. Die Erfolge in der Mundgesundheit in , n Berlin wurde der Festakt am 17. November gemeinsam von Bundeszahnärztekammer (BZÄK), Kassenzahnärzt- Deutschland wären ein guter Beleg, dass die derzeitige Aufstellung richtig sei. Festredner Peter Müller, Richter am Bundesverfassungsgericht, am 17. November 2016 beim Festakt zum Deutschen Zahnärztetag in Berlin © axentis.de/G. J. Lopata 8 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Aktuelles Ausland v. l. n. r.: Dr. Frank Dreihaupt, Michael Schwarz und OMR Dr. Wolfgang Doneus erhalten von Dr. Peter Engel im Rahmen des Festaktes zum Deutschen Zahnärztetag am 17. November 2016 in Berlin die Ehrennadel der Deutschen Zahnärzteschaft in Gold © axentis.de/G. J. Lopata $QOlVVOLFK GHU IHLHUOLFKHQ (U|ϑQXQJVYHUDQVWDOWXQJ GHV Der Bundesminister für Gesundheit, Hermann Gröhe, MdB, Deutschen Zahnärztetags wurden Michael Schwarz, verwies in seinem Grußwort auf der BZÄK-Bundesversamm- HKHP3UlVLGHQWGHU%D\HULVFKHQ/DQGHV]DKQlU]WHNDPPHU lung auf die neue Approbationsordnung Zahnmedizin, deren Dr. med. Frank Dreihaupt, ehem. Präsident der Zahn- Referentenentwurf nun vorliege. Der Minister bat um Unter- ärztekammer Sachsen-Anhalt sowie OMR Dr. Wolfgang stützung der Zahnärzte auf Länderebene in der Umsetzung. Doneus, Österreich, u. a. ehem. Präsident des Council of Zudem dankte Gröhe für die kontinuierlichen Präventionsbe- European Dentists, von BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel mühungen der Zahnmediziner, die uneingeschränkt positiv mit der Ehrennadel der deutschen Zahnärzteschaft in Gold wahrgenommen würden. für ihre Verdienste um den zahnärztlichen Berufsstand ausgezeichnet. ,P5DKPHQGHU%=b.%XQGHVYHUVDPPOXQJZXUGHQ$QWUl- ge zur Stärkung der Selbstverwaltung, zur Digitalisierung, Die Delegierten der BZÄK wählten auf ihrer Bundesversamm- Aus- und Fortbildung der ZFA, Delegation, gegen Substi- lung den Geschäftsführenden Vorstand der Bundeszahn- tution und gegen einen ‚Zahnarzt light‘ gestellt. Weitere ärztekammer. Für die neue, vierjährige Legislaturperiode Diskussionspunkte waren u. a. die GOZ-Novellierung sowie wurden Dr. Peter Engel sowie die beiden Vizepräsidenten die GOÄ-Novelle. Prof. Dr. Dietmar Oesterreich und Prof. Dr. Christoph Benz im Amt bestätigt. Anlässlich der gemeinsamen politischen Pressekonferenz zum Deutschen Zahnärztetag 2016 sprachen sich BZÄK, KZBV und DGZMK für praxistaugliche politische Rahmen- bedingen für die Zahnmedizin aus. Das Expertenwissen der zahnmedizinischen Selbstverwaltung und Fachgesellschaften sei nicht zu ersetzen und nutze Zahnme- dizinern und Patienten gleichermaßen. Der wiedergewählte Geschäftsführende Vorstand der Bundeszahnärztekammer am 18. November 2016 in Berlin: Vizepräsident Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Präsident Dr. Peter Engel und Vizepräsident Prof. Dr. Christoph Benz (v. l. n. r.) © axentis.de/G. J. Lopata ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 9
Aktuelles Ausland Kongressnachlese Oral wird global FDI-Jahresweltkongress 2016 in Poznan Die Fédération Dentaire Internationale • :DVVHUIKUHQGH 'HQWDOV\VWHPH XQG PLNURELHOOH .RQWD- (FDI) hat auf ihrer Tagung vom 7. bis mination 10. September 2016 in Poznan ihre • 0LQLPDOLQYDVLYH=DKQKHLONXQGH 0,' EHL=DKQNDULHV gesundheitspolitischen Stellungnahmen • 3DUWQHUVFKDIW IU HLQH EHVVHUH *HVXQGKHLW =DKQDU]W erarbeitet. Wer denkt, Polen ist nicht Patienten-Beziehung • Prävention oraler Erkrankungen Österreich, hat zwar recht, liegt • Evidenzbasierte Zahnmedizin (EbZ) aber trotzdem falsch. Denn auch die • Graumarktprodukte und nicht konforme Dentalprodukte Zahnmedizin wird global. • Mundgesundheit und Zahnversorgung für Menschen mit Ganz nach dem Motto: Behinderung eine orale Welt, eine orale Gesundheit. • Sport-Zahnmedizin Und diese Welt macht vor der Praxis nicht Halt. 1. Wasserführende Dentalsysteme und mikrobielle Kontamination U PGHU,QWHUQDWLRQDOLVLHUXQJGHU]DKQPHGL]LQLVFKHQ%H- rufsausübung Rechnung zu tragen, verabschiedeten die Delegierten des Weltzahnärzteverbandes zahlreiche Stellung- ,Q=DKQDU]WSUD[HQNDQQHVEHL:DVVHU]XXQGDEOlXIHQ]X %LR¿OPHQDQGHQ,QQHQÀlFKHQGHU=XOHLWXQJHQXQGGHUDQJH- nahmen - diese acht wurden von den Delegierten (Österreich schlossenen Behälter kommen. Die darin lebenden Mikroben war durch den Auslandsreferenten der Österreichischen wachsen bei normaler Umgebungstemperatur und sind relativ Zahnärztekammer, Vizepräs. OMR Dr. Hans Schrangl, und KDUPORV'HQQRFKUlWGLH)',EHL3DWLHQWHQPLWKRKHP,QIHN- seinem Vorgänger, Vizepräs. OMR Dr. Wolfgang Doneus WLRQVULVLNRHWZDEHL0XNRYLV]LGRVHRGHU*UDQXOR]\WRSHQLH sowie dem Kammeramtsdirektor, HR Dr. Jörg Krainhöfner XQGEHL(LQJULϑHQPLWSULPlUHP:XQGYHUVFKOXVVGD]XQXU vertreten) besonders intensiv diskutiert: VWHULOH/|VXQJHQ]XYHUZHQGHQ$XV+\JLHQHJUQGHQVROOWHQ Veranstaltungsort des FDI-Jahresweltkongresses 2016: Poznan, im westlichen Teil Polens am Fluss Warthe gelegen, ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Großpolen und als fünftgrößte Stadt des Landes auch ein Zentrum von Industrie, Handel und Forschung © www.ewallpapers.eu/69843-poznan.html 10 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Aktuelles Ausland darüber hinaus jeden Morgen und nach jedem Patienten alle 'LH 5HSDUDWXU LVW IU GLH )', HLQ DQJHPHVVHQHU PLQLPDO Wasserleitungen durchgespült werden. LQYDVLYHU(LQJULϑÄ=LHOGHUPLQLPDOLQYDVLYHQ=DKQKHLONXQGH ist es, die Zahnstruktur so gesund wie möglich und die Zähne Die Hersteller zahnmedizinischer Produkte werden aufgefor- lebenslang funktionsfähig zu halten“. dert, Geräte aus Materialien herzustellen, die zur Desinfek- WLRQJHHLJQHWVLQG=XGHPVROOWHQVLHYHUSÀLFKWHWZHUGHQ für Schläuche nur solche Materialien zu verwenden, die 3. Partnerschaft für eine bessere Gesund- GDV :DFKVWXP YRQ %LR¿OPHQ YHUKLQGHUQ RGHU ]XPLQGHVW heit / Zahnarzt-Patienten-Beziehung reduzieren. Um die (Mund-)Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern, sollten Zahnärzte ihre Kompetenzen in Forschung, Prävention 2. Minimal-invasive Zahnheilkunde (MID) und Behandlungstechniken vertiefen sowie ihre Fähigkeiten bei Zahnkaries in der Kommunikation mit dem Patienten verbessern. Eine funktionierende Zahnarzt-Patient-Beziehung setze voraus, =XU%HNlPSIXQJYRQ.DULHVSURSDJLHUWGLH)',GLHPLQLPDO dass beide Seiten eine Vertrauensbeziehung eingehen – je- invasive Zahnheilkunde, da so nur brüchiger Zahnschmelz GHUDXVJHVWDWWHWPLW5HFKWHQXQG3ÀLFKWHQ'HU$U]WPVVH und weiches Dentin entfernt wird, was die Größe der Kavität etwa sicherstellen, dass das die freie Zahnarztwahl als verringert. Eine zusätzliche Versiegelung verlängert das Le- Grundrecht des Patienten gewahrt wird. Außerdem dürfe es EHQGHV=DKQV'LH)',YHUZHLVWKLHUDXIZLVVHQVFKDIWOLFKH keine Restriktionen beim Versorgungszugang oder bei den Studien, die belegen, dass erhaltene reparierte Restaurati- notwendigen Behandlungen geben: „Der Berufsstand darf onen genauso gut sind wie ersetzte defekte Restaurationen. nicht zulassen, dass (wirtschaftliche oder sonstige) externe www.ids-cologne.de ckets Jetzt Ti kaufen: ne.de / w w.i d s-colog w tickets 37. Internationale Dental-Schau Köln, 21. - 25. März 2017 Fachhändlertag: 21. März 2017 Erleben Sie die Zukunft der Dentalmedizin! Die Zukunft findet in Köln statt: Mehr als 2.400 Aussteller aus rund 60 Ländern präsentieren im März auf der Weltleitmesse IDS die wichtigsten Produkte und Themen für Ihre Praxis. Gesell GmbH & Co. KG Sieveringer Straße 153 1190 Wien Tel. +43 1 3205037 Fax +43 1 3206344 office@gesell.com ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 11
Aktuelles Ausland (LQÀVVHDQGLH6WHOOHGHUEHUXÀLFKHQ3ÀLFKWHQXQGGHUIUHLHQ 6. Graumarktprodukte und %HUXIVDXVEXQJWUHWHQ³IRUGHUWGLH)',Z|UWOLFK nicht konforme Dentalprodukte Zu den Rechten der Ärzte und Zahnärzte gehöre indes auch, 'LH)',ZLOOVLFKHUVWHOOHQÄGDVV]DKQPHGL]LQLVFKH3URGXNWH „die Behandlung eines Patienten ablehnen zu dürfen, dessen IUGLH3DWLHQWHQYHUVRUJXQJVLFKHUVLQGXQGGHQ6SH]L¿NDWL- $QIRUGHUXQJHQHYHQWXHOOJHJHQJXWHPHGL]LQLVFKHXQGRGHU onen der Hersteller, internationalen Normen und staatlichen zahnmedizinische Praxis verstoßen“. Damit der Zahnarzt Vorschriften entsprechen“. Sie ist daher dagegen, dass „nicht in einer sicheren Umgebung praktizieren kann, muss auf konforme Dentalprodukte“ - gemeint sind Fälschungen des der anderen Seite der Patient Realitäten und Grenzen der *UDXXQG6FKZDU]PDUNWV]XP(LQVDW]NRPPHQ/DXW)', heutigen Zahnmedizin verstehen und akzeptieren. Ebenso sollten die entsprechenden Zulassungsstellen und -behörden trägt er die Verantwortung für seine Mund- gesundheit, zum gewährleisten, dass die Artikel auch den gesetzlichen Vor- Beispiel indem er Ratschläge, Präventivmaßnahmen und schriften entsprechen. Zugleich appelliert sie an die Zahnärzte, Empfehlungen des Zahnarztes befolgt. nur zugelassene und konforme zahnmedizinische Produkte zu verwenden - statt nicht konforme Produkte zu kaufen. 4. Die Prävention oraler Erkrankungen 7. Mundgesundheit und Zahnversorgung 2UDOH (UNUDQNXQJHQ EHHLQWUlFKWLJHQ ZHOWZHLW VLJQL¿NDQW für Menschen mit Behinderung GLH $OOJHPHLQJHVXQGKHLW ZLH GLH )', KHUYRUKHEW EHVRQ- ders seien hier benachteiligte, einkommensschwache und Über 1 Milliarde Menschen, das entspricht 15 Prozent der DOWHUQGH %HY|ONHUXQJVJUXSSHQ VLQG EHWURϑHQ &KURQLVFKH :HOWEHY|ONHUXQJKDEHQHLQH%HKLQGHUXQJKlOWGLH)',IHVW orale Beschwerden werden überdies mit Um hier eine Patientenorientierung zu gewährleisten, sollten Allgemein-Erkrankungen wie Herz-Kreis- gerade sie in die Gestaltung und Bewertung von Gesundheits- lauf-Krankheiten oder Diabetes assoziiert. diensten und Gesundheitsinformationen eingebunden werden. Dies könnten bereits einfache und relativ :LFKWLJVHLDXFKGDVV)DPLOLHQ3ÀHJHUXQG$QJHK|ULJHDQ- kostengünstige Maßnahmen wie die Be- derer Gesundheitsberufe dafür sensibilisiert werden, dass die Die FDI IROJXQJGHU0XQGK\JLHQHGLH$QZHQGXQJ Mundgesundheit für Menschen mit Behinderung ein bedeuten- Drei Buchstaben, die die von Fluoriden sowie ein frühes Screening des Element der Allgemeingesundheit und der Lebensqualität Zahnarztwelt bedeuten verhindern oder reduzieren. darstellt. Zahnmedizin für Menschen mit Behinderung sollte in Die FDI wurde 1900 in Paris die Aus- und Fortbildung stärker integriert werden. gegründet und besteht aus 3UlYHQWLRQLVWGDKHUIUGLH)',GHUHLQ]LJH etwa 200 nationalen Weg, um das Risiko oraler Erkrankungen 8. Sport-Zahnmedizin zahnärztlichen Verbänden zu senken und ihre Auswirkungen auf die und Fachgruppen aus über 130 Ländern. Insgesamt $OOJHPHLQJHVXQGKHLW]XPLQGHUQ'LH)', Die Sport-Zahnmedizin beschäftigt sich mit der Prävention vertritt der Weltverband der setzt darauf, die Bevölkerung respektive und Behandlung von Zahnverletzungen und Mundkrankheiten Zahnärzte über eine Million Angehörige der Gesundheitsberufe und im Sport und im Training. Verletzungen und Knochenbrüche Zahnmediziner. Politiker besser über die „Mundgesundheit im Gesicht sowie Gehirnerschütterungen sollten besondere als integrierten Bestandteil der Allgemein- Aufmerksamkeit erhalten, da Schlagverletzungen im Sport oft gesundheit“ aufzuklären. Wichtig sei, dass die nationale mit großer Kraft erfolgen. So verändern etwa Kopfballduelle mit Gesundheitspolitik auf die Prävention oraler Erkrankungen QDFKIROJHQGHP.RSIXQGRGHU(OOERJHQNRQWDNWGLH6WUXNWXU abgestimmt und auf die Förderung und Erhaltung der Mund- des Gesichtsknochens. Ein Gesichtsschutz und auch maßge- gesundheit ausgerichtet ist. VFKQHLGHUWH0DVNHQN|QQHQGHU)',]XIROJHGLH*HQHVXQJV- zeit der Sportler nach einer solchen Verletzung entscheidend 5. Evidenzbasierte Zahnmedizin (EbZ) verkürzen. Weil maßgefertigter Mund- und Gesichtsschutz den vorgefertigten Schutzartikeln aus dem Handel überlegen ist, 'LH)',XQWHUVWW]WHLQHHYLGHQ]EDVLHUWH=DKQPHGL]LQ (E= IRUGHUWGLH)',GLH,QGLNDWLRQPDJHIHUWLJWHU*HVLFKWVPDVNHQ und ermutigt Zahnärzte, diese Ansätze weiter zu verfolgen. und Gesichtsschutzschilder einzuführen, die von Zahnärzten (E= EHGHXWHW ODXW )', GDVV GHU =DKQDU]W GLH %HXUWHLOXQJ oder unter Aufsicht eines Angehörigen der zahnärztlichen klinisch relevanter, wissenschaftlicher Erkenntnisse in Bezug Berufe hergestellt wurden. auf den zahnmedizinischen Zustand in die Behandlung mit einbezieht, genauso wie seine klinische Erfahrung und die (Aus ZM - Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 19/2016) Behandlungswünsche des Patienten. Die Umsetzung in der täglichen Praxis unterliegt allerdings auch Einschränkungen, Die Österreichische Zahnärzte-Zeitung wird in den nächsten GD=DKQlU]WHLQGHQ3UD[HQRIWQXUEHJUHQ]WDQ,QIRUPDWLR- Ausgaben die hier kurz zusammengefassten Stellungnahmen nen zur Evidenz der Behandlungen gelangen. LQYROOHP:RUWODXWYHU|ϑHQWOLFKHQ 12 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Madrid, Spain 29 August - 1 September 2017 Bringing the World together to improve oral health THE BIGGEST INTERNATIONAL DENTAL CONGRESS Abstract submission deadline: 3 April 2017 Early-bird registration deadline: 31 May 2017 www.world-dental-congress.org ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 13
Amtliche Mitteilungen Jahresvoranschlag 2017 *HP $EV=DKQU]WHNDPPHUJHVHW]LVWGLH½VWHUUHLFKLVFKH=DKQU]WHNDPPHUYHUSLFKWHWGHQYRP Bundesministerium für Gesundheit und Frauen genehmigten Jahresvoranschlag 2017 der Österreichischen Zahnärztekammer sowie der Abrechnungsstelle der Österreichischen Zahnärztekammer zu veröffentlichen. Abrechnungsstelle Jahresvoranschlag 2017 VORAUSSICHTLICHE ERTRÄGE 1. Zinsen und Kapitalerträge € 12.000,00 2. Spezielle Erträge € 835.000,00 Summe € 847.000,00 VORAUSSICHTLICHE AUFWENDUNGEN 1. Aufwandsentschädigungen Funktionäre € 0,00 2. Diäten und Reisegebühren Funktionäre € 0,00 3. Personalkosten: a) Löhne und Gehälter € 556.500,00 E $EIHUWLJXQJ09.3HQVLRQVNDVVH ¼ c) Soziale Abgaben, Dienstgeberbeitrag € 125.390,00 d) freiwilliger Sozialaufwand € 8.000,00 e) Diäten und Reisegebühren € 0,00 f) Fortbildung € 0,00 4. Beratungsaufwand: a) Rechtsberatung € 500,00 b) Steuerberatung € 6.000,00 5. EDV € 119.000,00 6. Büromiete € 38.800,00 7. Büroaufwand € 5.000,00 8. Energieaufwand € 2.500,00 9. Porto und Versandspesen € 28.000,00 10. Telefon € 9.200,00 ,QVWDQGKDOWXQJ ¼ 12. Aufwendungen für Büroausstattung € 0,00 13. Abschreibungen vom Anlagevermögen € 5.500,00 14. Geringwertige Wirtschaftsgüter € 500,00 15. Kapitalertragsteuer € 3.000,00 16. Geldverkehrsaufwand € 7.400,00 .XUVGLϑHUHQ] ¼ 18. Versicherungen: a) Sachversicherungen € 450,00 b) Personenversicherungen € 450,00 19. Garagenmiete, Fahrtspesen € 0,00 20. Mitgliedsbeiträge € 0,00 21. Fortbildung für Zahnärzte € 0,00 22. Ausbildung für Zahnarztassistentinnen € 0,00 23. Fortbildung für Zahnarztassistentinnen € 0,00 24. Weiterbildung für PAss € 0,00 25. PR € 0,00 26. Repräsentation € 0,00 27. Spezieller Aufwand: a) Notdienst € 0,00 b) Abrechnungsstelle € 0,00 c) Publikationsorgan € 0,00 28. Sonstiger Aufwand € 800,00 29. Sonstiger Aufwand (Durchläufer): a) Kammerbeiträge ÖZÄK € 0,00 b) Gebühren Zahnärzteausweise € 0,00 30. Schlichtungsstelle € 0,00 31. Rückstellung Büroräumlichkeiten € 0,00 32. Rückstellung Beratungsaufwand € 0,00 33. Rückstellung Buchprüfung € 0,00 34. Rückstellung Personal € 0,00 35. Rückstellung Kammerbeiträge € 0,00 36. Rückstellung Schlichtungsstelle € 0,00 37. Rückstellung Verwaltung € 0,00 5FNVWHOOXQJ,PPRELOLHQVDQLHUXQJ ¼ 39. Dotierung Fonds für besondere Aufgaben € 0,00 40. Nicht vorhersehbare Ausgaben € 0,00 Summe € 926.930,00 SUMME DER VORAUSSICHTLICHEN ERTRÄGE € 847.000,00 SUMME DER VORAUSSICHTLICHEN AUFWENDUNGEN € 926.930,00 ÜBERSCHUSS/ABGANG € - 79.930,00 14 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Amtliche Mitteilungen Jahresvoranschlag 2017 Körperschaft öffentlichen Rechts Jahresvoranschlag 2017 VORAUSSICHTLICHE ERTRÄGE 1. Beiträge der Landeszahnärztekammern € 1.983.780,00 2. Zinsen und Kapitalerträge € 25.000,00 3. ÖZZ € 0,00 4. Sonstige Erträge € 10.000,00 7HLODXÀ|VXQJ35)RQGV ¼ Summe € 2.268.780,00 VORAUSSICHTLICHE AUFWENDUNGEN 1. Aufwandsentschädigungen Funktionäre € 315.665,00 2. Diäten und Reisegebühren Funktionäre € 150.000,00 3. Personalkosten: a) Löhne und Gehälter € 850.000,00 E $EIHUWLJXQJ09. ¼ c) Soziale Abgaben, DG € 170.000,00 d) freiwilliger Sozialaufwand € 15.300,00 e) Diäten und Reisegebühren € 18.000,00 f) Fortbildung € 0,00 g) Sonstiges € 2.500,00 4. Beratungsaufwand: a) Rechtsberatung € 100.000,00 b) Steuerberatung € 6.500,00 c) Disziplinarangelegenheiten € 4.000,00 G /6.%6. ¼ 5. EDV € 54.000,00 6. Büromiete € 41.000,00 7. Büroaufwand € 20.000,00 8. Energieaufwand € 7.500,00 9. Porto und Versandspesen € 8.400,00 10. Telefon € 23.000,00 ,QVWDQGKDOWXQJ ¼ 12. Aufwendungen für Büroausstattung € 10.000,00 13. Abschreibungen vom Anlagevermögen € 65.000,00 14. Geringwertige Wirtschaftsgüter € 2.000,00 15. Kapitalertragsteuer € 6.875,00 16. Geldverkehrsaufwand € 1.500,00 .XUVGLϑHUHQ] ¼ 18. Versicherungen: a) Sachversicherungen € 1.500,00 b) Personenversicherungen € 9.500,00 19. Fahrtspesen, Parkgebühren € 1.000,00 20. Mitgliedsbeiträge € 35.000,00 21. Fortbildung für Zahnärzte € 0,00 22. Ausbildung für ZAss € 0,00 23. Fortbildung für ZAss € 0,00 24. PR € 235.000,00 25. Repräsentation € 3.500,00 26. Spezieller Aufwand: a) Notdienst € 0,00 b) Abrechnungsstelle € 0,00 c) Apollonia 2020 € 0,00 d) Publikationsorgan € 8.000,00 e) Qualitätssicherung € 75.000,00 f) Ehrenzeichen € 0,00 27. Sonstiger Aufwand € 7.040,00 28. Sonstiger Aufwand (Durchläufer): a) Kammerbeiträge ÖZÄK € 0,00 b) Gebühren Zahnärzteausweise € 0,00 29. Schlichtungsstelle € 0,00 30. Rückstellung Büroräumlichkeiten € 0,00 31. Rückstellung Beratungsaufwand € 0,00 32. Rückstellung Buchprüfung € 0,00 33. Rückstellung Personal € 0,00 34. Dotierung Fonds für besondere Aufgaben € 0,00 35. Nicht vorhersehbare Ausgaben € 0,00 Summe € 2.268.780,00 SUMME DER VORAUSSICHTLICHEN ERTRÄGE € 2.268.780,00 SUMME DER VORAUSSICHTLICHEN AUFWENDUNGEN € 2.268.780,00 ÜBERSCHUSS/ABGANG € 0,00 ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 15
Steuer Übertragung Patientenkartei Entgeltliche Übertragung der Patientenkartei Sonstige Leistung und keine Lieferung XQGGDKHUXPVDW]VWHXHUSLFKWLJ W LUKDEHQ6LHEHUHLWVYRU]ZHL-DKUHQEHUGLHXPVDW]- steuerliche Behandlung einer entgeltlichen Überlas- sung einer Patientenkartei informiert. Bereits damals hat /LHIHUXQJVRQGHUQLQHXURSDUHFKWVNRQIRUPHU,QWHUSUHWDWLRQ von einer sonstigen Leistung auszugehen. Da nach Ansicht des BFG eine sonstige Leistung vorliegt, ist auch die oben GDV %XQGHV¿QDQ]JHULFKW %)* JHXUWHLOW GDVV GLH Über- erwähnte Umsatzsteuerbefreiung nicht anwendbar. tragung einer Patientenkartei eine sonstige Leistung Das BFG hält also in einem weiteren Fall fest, dass die und keine Lieferung GDUVWHOOW ,Q HLQHP )DOO GHQ GDV hEHUWUDJXQJHLQHU3DWLHQWHQNDUWHLGLHHLQHP.XQGHQVWRFN %)*XQOlQJVW *=59YRP ]X Firmenwert grundsätzlich ähnelt, umsatzsteuerlich eine beurteilen hatte, stand erneut die Frage im Raum, ob die sonstige Leistung darstellt und keine Lieferung. Die frühe- entgeltliche Überlassung einer Patientenkartei eines Lun- re Rechtsprechung des VwGH *=YRP genfacharztes eine Lieferung oder eine sonstige Leistung 1. 1992) in diesem Bereich ist damit überholt. Da diese darstellt. Nach Ansicht des Beschwerdeführers handle es Rechtsfrage bereits durch ein Urteil des EuGH geklärt wurde, sich bei der Übertragung der Patientenkartei um eine Liefe- war auch keine Revision beim VwGH zuzulassen. rung, die nach § 6 Abs. 1 Z 26 UStG von der Umsatzsteuer befreit sei, da der Arzt keinen Vorsteuerabzug vornehmen konnte und den Gegenstand ausschließlich für seine Tätig- keit als Arzt verwendet hat. Dr . Michael A. Klinger Das Finanzamt und schließlich auch das BFG hielten dazu fest, dass es sich bei der Übertragung einer Patientenkar- SFÄ Steuerberatung für Ärzte, Steuerberater 5020 Salzburg, Alpenstraße 107 tei um eine sonstige Leistung handle. Abweichend zu den SCA Shopping Center Umsatzsteuerrichtlinien (Rechtsmeinung des Bundesminis- www.klinger-rieger.at teriums für Finanzen) ist also in diesem Fall nicht von einer © kernel - Fotolia.com 16 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
38 &JG Im Namen der Republik Das Landesgericht Linz erkennt durch die Richterin Dr. Karin Gusenleit- ner-Helm, in der Rechtssache der klagenden Partei Österreichische Zahnärztekammer :LHQ .RKOPDUNW YHUWUHWHQ GXUFK Dr. Friedrich Schulz, Rechtsanwalt in 1010 Wien, gegen die beklagte Partei Schloss Mühldorf Hotel GmbH & Co KG, Mühldorf 1, 4101 Feldkirchen an der Donau, vertreten durch die Greiml & Horwarth Rechtsanwaltspartnerschaft in Graz, wegen Unterlassung (Streitwert ]XOHW]W¼ XQG8UWHLOVYHU|ϑHQWOLFKXQJ 6WUHLWZHUW¼ zu Recht: 1. Die beklagte Partei ist schuldig, es zu unterlassen, a) für zahnärztliche Leistungen Anzeigen, die ein Viertel einer Seite des jeweiligen Printmediums überschreiten, insbesondere ganzseitige $Q]HLJHQ]XYHU|ϑHQWOLFKHQXQGRGHUYHU|ϑHQWOLFKHQ]XODVVHQ E ,QWHUQHWZHUEXQJIU=DKQlU]WHXQGRGHUGHUHQ/HLVWXQJHQGXUFK eine Präsentation der Zahnarztpraxis oder ihrer zahnärztlichen Leis- )1)%(5=(8*(1'( tungen auf der Homepage www.schlossmuehldorf.at zu betreiben XQGRGHUEHWUHLEHQ]XODVVHQ $5*80(17( c) zahnärztliche Leistungen durch Plakatwerbung dadurch zu bewer- ben, dass im Eingangsbereich des Hotels Schloss Mühldorf Plakate, in denen zahnärztliche Leistungen angekündigt werden, aufgestellt ZHUGHQ d) an Vorträgen als Vortragende teilzunehmen oder sonst mitzuwirken, LQGHQHQDXFKHLQH=DKQDU]WSUD[LVEHZRUEHQZLUG H 3UHLVH IU SULYDWlU]WOLFKH /HLVWXQJHQ LQ GHU gϑHQWOLFKNHLW ] % EHL |ϑHQWOLFKHQ 9RUWUlJHQ LQ 5lXPOLFKNHLWHQ GHV +RWHOV 6FKORVV 0KOGRUI]XQHQQHQXQGRGHUQHQQHQ]XODVVHQ f) Flugblätter, in denen zahnmedizinische Leistungen angekündigt ZHUGHQGDGXUFK]XYHUWHLOHQXQGRGHUYHUWHLOHQ]XODVVHQGDVV solche Flugblätter im Hotel Schloss Mühldorf aufgelegt werden. -DKUH)RUVFKXQJXQG(QWZLFNOXQJ 2. Die beklagte Partei ist schuldig, Punkt 1. bis 3. dieses Urteilsspruchs binnen 6 Monaten nach Rechtskraft für die Dauer von 2 Monaten auf /DQJ]HLWHUIROJVUDWHYRQ¾EHU GHU:HEVHLWHPLWGHU,QWHUQHWDGUHVVHwww.schlossmuehldorf.at oder, VROOWHGLHVH,QWHUQHWDGUHVVHJHlQGHUWZHUGHQDXIGHU:HEVLWHGHUDQ GLH6WHOOHGHU,QWHUQHWDGUHVVHwww.schlossmuehldorf.at verwendeten (LQIDFKH,PSODQWRORJLH/¸VXQJHQ ,QWHUQHWDGUHVVH LP REHUHQ 'ULWWHO PLW 6FKULIWELOG 6FKULIWJU|H XQG Zeilenabständen wie auf dieser Website üblich, mit den üblichen gra- phischen Hervorhebungen, fettgedruckten Namen der Prozessparteien %HVWHV3UHLV/HLVWXQJV9HUK¦OWQLV XQG)HWWGUXFNXPUDQGXQJ]XYHU|ϑHQWOLFKHQ 3. Die klagende Partei wird ermächtigt, den Punkt 1. bis 3. diese Urteils- /HEHQVODQJH*DUDQWLH spruchs binnen 9 Monaten nach Rechtskraft auf Kosten der beklagten Partei in je einer Ausgabe der Tageszeitung „Neue Kronen Zeitung“, der Zeitung „Oberösterreicherin“ und der „Österreichischen Zahnärzte- G. Schneider, Y. Bruckmayer: Zeitung“ (ÖZZ), jeweils im Textteil mit Überschrift im Fettdruck, die Langzeitüberlebensrate von dentalen Implantaten bei vollständig unbezahnten Patienten: Namen der Parteien und deren Vertreter im gesperrten Druck sowie Follow-up über 30 bis 66 Monate PLW7H[WXPUDQGXQJYHU|ϑHQWOLFKHQ]XODVVHQ Landesgericht Linz, Abt. 38 /LQ]-lQQHU Dr. Karin Gusenleitner-Helm, Richterin GENERALVERTRIEB FÜR ÖSTERREICH Alpha Implant GmbH | Mariahilfer Straße 123/3, 1060 Wien | +43 1 59999 11 22 RIĆFH#DOSKDLPSODQWDW|DOSKDLPSODQWDW ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 17
Versicherung Private Krankenversicherung Die „geheimen Tricks“ im Umgang mit Versicherungen Was sind die Tricks erfahrener mit der privaten Krankenversicherung Ihrer Patienten be- Versicherungsberater im immer leuchtet werden. schwierigeren Umgang mit den Versicherungsgesellschaften? Patienten mit Sonderklasse Die werden natürlich von niemandem verraten - außer eben hier, Die private Zusatzkrankenversicherung für den stationä- ren Bereich wird gemeinhin „Sonderklasse“ genannt. Sie für alle für Zahnärztinnen und Zahnärzte spielt für Humanärzte sowohl als Spitals- als auch als Beleg- relevanten Versicherungsbereiche. lU]WHKlX¿JHLQHXQJOHLFKJU|HUH5ROOHDOVIU=DKQlU]WH Das liegt einerseits daran, dass normale Zahnchirurgie in aller Regel nicht stationär durchgeführt wird. Andererseits schließt die private Krankenversicherung die Zahnchirurgie - im Unterschied zur Gesichts- und Kieferchirurgie - aus Teil 13: Private Krankenversicherung III dem üblichen Deckungsbereich aus. Die meisten Zahnärzte wickeln daher in ihrer gesamten Berufslaufbahn nie einen Abrechnungsfall über die Sonderklasseversicherung eines ,QGHQHUVWHQEHLGHQ7HLOHQKDEHQZLUGLHEHVRQGHUHQ=X- 3DWLHQWHQDE:DVQLFKWKHLWGDVV,KU3DWLHQW6LHQLFKWDXI gänge zur Krankenversicherung von Zahnärzten und ihren das Vorhandensein seiner Krankenversicherung hinweist Familien als Versicherte EHVSURFKHQ,PGULWWHQXQGDEVFKOLH- und Sie fragen wird, ob nicht eine Abrechnung über den ßenden Krankenversicherungs-Beitrag sollen Abwicklungen Versicherer möglich wäre. © StudioLaMagica - Fotolia.com 18 www.zahnaerztekammer.at I ÖZZ 12/2016
Versicherung Private Krankenversicherung Stationäre Behandlungen durch Zahnärzte ¼ SUR -DKU YHUVLFKHUW ZHUGHQ ,Q GLHVHP $XVPD NDQQGHU9HUVLFKHUWHGDQQ+RQRUDUQRWHQZLHMHQHYRQ,K- Eine Ausnahme stellen Zahnärzte dar, die auch Kiefer- und QHQHLQUHLFKHQ)U)UHLEHUXÀHUXQWHU,KUHQ3DWLHQWHQPLW Gesichtschirurgen sind. Für diese Gruppe sind Sonderklas- rein privater Selbstversicherung, steht vereinzelt ein etwas sefälle als Belegärzte ein Normalfall. Aber auch hier gilt K|KHUHV%XGJHWSUR-DKU]XU9HUIJXQJ hinsichtlich einer präzisen Diagnose zu bedenken, dass die Versicherer nur für gesichts-kieferchirurgische Behandlun- Kieferorthopädische Leistungen und Nebenleistungen wie gen, nicht für zahnärztliche zahlen werden. Für die gedeckten =DKQK\JLHQHVLQGPLWXQWHULQNOXGLHUWDEHUIUXPIDQJUHLFKH OPs existieren Operationsgruppen und -bezeichnungen, die Behandlungen sind die am Markt verfügbaren Höchstsummen der Abrechnungsstelle des Belegspitals bekannt sein sollten. oft nicht ausreichend. Der Patient wird bei größeren Behand- Die normale Zahnmedizin hingegen stellt einen expliziten lungen daher immer auch Teile selbst bezahlen müssen, und Ausschluss in sämtlichen Bedingungen für die stationäre GDVEHUGLHW\SLVFKHQLJHQ(LJHQEHKDOWHKLQDXV Krankenversicherung in Österreich dar. Damit die Abrechnungsstelle des Belegspitals eine OP kor- UHNWDEUHFKQHQNDQQZLUGGHU%HKDQGOHUVLFKKlX¿JDNWLY involvieren müssen. Die Vorlage von Arztbrief und Heil- und « Der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung seitens des Kostenplan ist praktisch ausnahmslos erforderlich, inklusive Patienten nur für den Anlass einer aktuellen Zahnbehand- Begründung warum eine stationäre Behandlung erforderlich lung ist nicht empfehlenswert bzw. sinnvoll. ist. « Dieser Strategie stehen nämlich Wartezeiten entgegen, die bei den verschiedenen Marktanbietern aktuell zwi- schen 3 und 8 Monate betragen. Bei akut startenden Behandlungen ist das Abwarten von solchen Wartezeiten ohnehin keine Option. « Bereits festgesetzte OPs sind grundsätzlich bei keiner « ,PDPEXODQWHQ=DKQ]XVDW]EDXVWHLQHUIROJWGLH%H]DKOXQJ Krankenversicherung versicherbar. Wenn ein Patient da- vorab durch den Patienten, der die Rechnung dann eigen- her angibt, dass ihm die Abrechnung einer angedachten ständig beim Krankenversicherer einreicht, um Ersatz zu OP über die Sonderklasseversicherung ein Anliegen ist, erhalten. darf die OP keinesfalls bereits vereinbart sein. « Der Patient sollte vorab beim Krankenversicherer anfra- gen, ob der Kostentragung zugestimmt wird. Genaue Fazit Angaben zur geplanten Behandlung durch Sie sind dabei W\SLVFKHUZHLVHXQYHU]LFKWEDU (VORKQWVLFKGDV6\VWHP]XNHQQHQHLQIDFKZHLO3DWLHQ- « ,QGHU6RQGHUNODVVHHUIROJWHLQH'LUHNWYHUUHFKQXQJGHV ten Sie danach fragen werden. Dabei ist den Patienten der Belegspitals mit dem Krankenversicherer des Patienten. 'HFNXQJVXPIDQJLKUHU9HUVLFKHUXQJVYHUWUlJHKlX¿JVHOEVW ,KU+RQRUDUZLUGYRP.UDQNHQKDXVDQ6LHZHLWHUJHJH- QLFKWEHZXVVW'LH+RϑQXQJGDVVGLHWHXUH.UDQNHQYHUVL- ben. Die Krankenhausrechnung wird vom Versicherer, cherung einen Teil der ebenfalls teuren Behandlung tragen unabhängig von einem Selbstbehalt des Patienten, über- würde, kommt hinzu. Aus diesen Gründen sollten enttäuschte nommen. Ein allenfalls vereinbarter Selbstbehalt wird in Erwartungshaltungen von Patienten auf Leistungen aus ihrer der Folge zwischen Patient und Versicherer abgerechnet. Krankenversicherung vermieden werden. Denn auch wenn solche Enttäuschungen überhaupt nicht durch Sie verursacht werden, führen sie dennoch leicht zu Unzufriedenheit und Privatarzt/Zahnzusatzbaustein unerfreulichen Auseinandersetzungen. :HQLJHUYHUEUHLWHWDEHUHEHQIDOOV]XQHKPHQGEHL,KUHQ3D- tienten nachgefragt ist die private Krankenversicherung für den ambulanten Bereich. Darunter würden grundsätzlich auch die meisten Zahnarztbehandlungen fallen - allein, auch hier sind Zahnbehandlungen wieder in allen üblichen 0DUNWDQJHERWHQ H[SOL]LW DXVJHVFKORVVHQ -HGRFK H[LVWLHUW Mag. Marcel Mittendorfer hier ein weiterer Ergänzungsbaustein speziell für Zahn- VERAG Versicherungsmakler GmbH behandlungen. Bei den verschiedenen Anbietern können 1190 Wien, Eroicagasse 9 YRQ ,KUHQ 3DWLHQWHQ GDULQ ]DKQPHGL]LQLVFKH /HLVWXQJHQ www.verag.at LQHLQHU%DQGEUHLWHYRQXQWHU¼SUR-DKUELVEHU ÖZZ 12/2016 I www.zahnaerztekammer.at 19
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