ABU-TV-Tipps im August 2016 - PH Zürich

 
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ABU-TV-Tipps im August 2016 - PH Zürich
ABU-TV-Tipps im August 2016
Eine Dienstleistung der PH Zürich, zusammengestellt von Manfred Pfiffner (Angaben ohne Gewähr)

 Anne Bäbi Jowäger                                                    3sat
 Anne Bäbi Jowäger: Margrit Winter                                    Montag, 01.08.2016
 Hansli Jowäger: Ruedi Walter                                         05.40–07.35 Uhr
 Jakobli Jowäger: Peter Brogle                                        (Fernsehfilm, Schweiz, 1960)
 Mädi: Margrit Rainer
 Sami: Fred Tanner
 Meyeli: Kathrin Schmid
 Pfarrer: Erwin Kohlund
 Sophie: Annemarie Düringer
 Dr. Ruedi: Peter Arens
 Vehhansli: Max Haufler
 Vikar: Franz Matter
 Hebamme: Hedda Koppe
 Gerichtspräsident: Sigfrit Steiner
 Hächler: Hans Gaugler
 Schmied: Armin Schweizer
 Literarische Vorlage: Jeremias Gotthelf
 Buch: Richard Schweizer, Franz Schnyder
 Regie: Franz Schnyder

 Die missbrauchten                                                    3sat
 Liebesbriefe                                                         Montag, 01.08.2016
                                                                      07.35–09.05 Uhr
 Viggi Störteler: Alfred Rasser                                       (Spielfilm, Schweiz, 1940)
 Gritli Störteler: Anne-Marie Blanc
 Wilhelm: Paul Hubschmid
 Anneli: Elsie Attenhofer
 Kätter Ambach: Mathilde Danegger
 Schulpfleger: Heinrich Gretler
 Literarische Vorlage: Gottfried Keller
 Regie: Leopold Lindtberg
 Viggi Störteler muss eine Zeitlang nach Berlin. Das nutzt er,
 um Liebesbriefe an seine Frau zu schicken, die er als
 «Briefwechsel zweier Zeitgenossen: Kurt – Alwina» publizieren
 möchte.
 Der Spielfilm basiert auf einer Geschichte aus Gottfried Kellers
 Novellensammlung «Die Leute von Seldwyla». Regisseur
 Leopold Lindtberg gelang eine stimmige filmische Umsetzung
 der charmant-witzigen literarischen Vorlage. 3sat zeigt eine
 restaurierte Fassung.
 Viggi Störteler veröffentlicht unter dem Pseudonym Kurt von
 Walde literarische Produkte und sieht in einem romantischen

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Briefwechsel mit seiner Frau Gritli eine Chance auf Erfolg.
 Während eines viermonatigen Aufenthalts in Berlin schreibt er
 ihr geschwollene Liebesbriefe, die sie geistreich beantworten
 soll. Gritli jedoch fühlt sich überfordert, angemessene Wort zu
 finden und weiß sich nicht anders zu helfen als durch eine
 kleine List: Sie schreibt Viggis Brief ab, unterzeichnet
 mit ihrem Namen und steckt ihn kommentarlos dem jungen
 Dorflehrer Wilhelm zu.
 Der glaubt an eine Romanze und antwortet prompt. Sein
 Antwortbrief geht mit Gritlis Handschrift nach Berlin. Weitere
 Liebespostillen folgen. Viggi Störteler ist entzückt über die
 Begabung seiner Frau – bis er nach der Rückkehr dem wahren
 Verfasser auf die Schliche kommt.

 Uli, der Knecht                                                   3sat
 Uli: Hannes Schmidhauser                                          Montag, 01.08.2016
 Vreneli: Liselotte Pulver                                         09.05–10.45 Uhr
 Johannes, Bodenbauer: Heinrich Gretler                            (Spielfilm, Schweiz 1954)
 Bodenbäuerin: Gertrud Jauch
 Joggeli, Glunggenbauer: Emil Hegetschweiler
 Glunggenbäuerin: Hedda Koppé
 Regie: Franz Schnyder
 Uli ist ein Waisenkind. Nach anfänglichen Irrwegen wird er
 Meisterknecht und schließlich Pächter des Glungge-Hofes. Auf
 seinem Weg helfen ihm sein Meister und Vreneli, seine
 spätere Frau.
 Zum 100. Todestag des Schweizer Bauerndichters Jeremias
 Gotthelf verfilmte Franz Schnyder 1954 das Epos. Hannes
 Schmidhauser verkörpert darin den Uli, Liselotte Pulver
 Vreneli. Der Film wurde zum Kinorenner und machte die
 beiden Hauptdarsteller zu Stars.
 In der Folge adaptierte Franz Schnyder – ab 1957 als eigener
 Produzent – vier weitere Gotthelf-Romane für die Leinwand
 und wurde dadurch einer der erfolgreichsten Schweizer
 Kinoregisseure.

 Uli, der Pächter                                                  3sat
 Uli: Hannes Schmidhauser                                          Montag, 01.08.2016
 Vreneli: Liselotte Pulver                                         10.45–12.25 Uhr
 Joggeli, Glunggenbauer: Emil Hegetschweiler                       (Spielfilm, Schweiz 1955)
 Glunggenbäuerin: Hedda Koppé
 Johannes: Erwin Kohlund
 Hagelhannes: Leopold Biberti
 Regie: Franz Schnyder
 Uli, der Knecht vom Bodenhof, ist eigenständiger Bauer auf
 dem Glungge-Hof geworden, begleitet und immer wieder auch
 beraten von Vreneli, seiner liebenswerten Frau.
 Es ist der zweite Teil der großen, bildkräftigen Gotthelf-
 Geschichte, gedreht von Franz Schnyder 1955. In den
 Hauptrollen sieht man wieder das Traumpaar Hannes
 Schmidhauser und Liselotte Pulver.

 Wachtmeister Studer                                               3sat
 Jakob Studer: Heinrich Gretler                                    Montag, 01.08.2016
 Dr. Steffen: Sigfrit Steiner                                      12.25–14.10 Uhr
 Polizist Wurmann: Hans Kaes                                       (Kriminalfilm, Schweiz 1939)

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Lehrer Schwomm: Rudolf Bernhard
 Bürgermeister Aeschbacher: Adolf Manz
 Gottlieb Ellenberger: Armin Schweizer
 Sonja Witschi: Anne-Marie Blanc
 Erwin Schlumpf: Robert Birchler
 Literarische Vorlage: Friedrich Glauser
 Drehbuch: Richard Schweizer, Horst Budjuhn
 Regie: Leopold Lindtberg
 Im Dorf Gerzenstein will sich der Untersuchungshäftling Erwin
 Schlumpf das Leben nehmen. Er wird beschuldigt, den
 Kaufmann Wendolin Witschi ermordet zu haben. Ein Fall für
 Jakob Studer.
 Der Wachtmeister bei der Kantonspolizei rettet ihn im letzten
 Augenblick. Für Untersuchungsrichter Doktor Steffen ist der
 Selbstmordversuch eine Art Geständnis. Studer dagegen hat
 ernste Zweifel. Zusammen mit dem Polizisten Wurmann
 beginnt er eine exakte Untersuchung.
 Dabei hat er den Lehrer und Zeitungsschreiber Schwomm
 genauso gegen sich wie den Bürgermeister Aeschbacher –
 und im Grunde die ganze Einwohnerschaft. Unbeliebt ist im
 Dorf auch Gottlieb Ellenberger, der Leiter der Baumschule, der
 Vorbestrafte beschäftigt und bei dem Schlumpf zuletzt tätig
 war. Sonja Witschi, Tochter des Ermordeten Wendolin Witschi
 und Verlobte von Erwin Schlumpf, benimmt sich bald schon
 verdächtig. Dann erweist sich, dass Witschi einst wegen
 Unterschlagung im Gefängnis saß. Und immer mehr wird
 deutlich, dass in Gerzenstein längst nicht alles so rechtmäßig
 und sauber ist, wie es den Anschein macht.
 Friedrich Glauser schilderte in seinem ersten Kriminalroman
 «Wachtmeister Studer» plastisch und stimmig die Verhältnisse
 im Dorf Gerzenstein, welches in der Realität nicht existiert.
 «Wachtmeister Studer» wurde zum Prototyp des grüblerischen
 Schweizer Fahnders.
 Leopold Lindtberg hat die Geschichte – nach einem Drehbuch
 von Richard Schweizer und Horst Budjuhn – filmisch
 umgesetzt. Die bedrohliche Stimmung des Films entsprach
 durchaus der weltpolitischen Lage: Europa stand unmittelbar
 vor dem Zweiten Weltkrieg. Entsprechend dankbar nahm das
 Schweizer Kinopublikum die Eigenproduktion auf, die
 spannend war und zudem große Vergleiche nicht zu scheuen
 brauchte. 14 Wochen lang lief die Verfilmung nach seiner
 Erstaufführung am 13. Oktober 1939 allein in Zürich. Und
 einer seiner «Studer-Sätze» wurde in der Folge oft zitiert:
 «Gerzenstein ist ein kleines Dorf. Aber wenn die kleinen Dinge
 nicht in Ordnung sind, sind es die großen erst recht nicht …
 Man muss auf der Hut sein.»

 Matto regiert                                                    3sat
 Jakob Studer: Heinrich Gretler                                   Montag, 01.08.2016
 Doktor Borstli: Johannes Steier                                  14.10–15.45 Uhr
 Doktor Laduner: Heinz Woester                                    (Kriminalfilm, Schweiz 1946)
 Herbert Kaplaun: Olaf Kübler
 Literarische Vorlage: Friedrich Glauser
 Drehbuch: Alfred Neumann, Leopold Lindtberg
 Regie: Leopold Lindtberg
 Festabend in der Nervenklinik Randlingen: Doktor Borstli kehrt
 nach längerer Abwesenheit auf den Direktorensessel zurück.
 Doch es liegen Spannungen in der Luft, die sich bald
 entladen.
 Tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten trennen den
 Direktor und seinen Stellvertreter Doktor Laduner, der die

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modernen Therapiemethoden gegen Borstlis
 Kasernenmethoden verteidigt. Die Heilung von Herbert
 Kaplaun betrachtet Borstli deshalb als Scharlatanerie.
 Er besteht auf der weiteren Internierung des jungen Mannes.
 Am Tag nach der Feier findet man Herbert Kaplaun
 bewusstlos auf. Direktor Borstli ist spurlos verschwunden, wird
 aber später tot im Liftschacht entdeckt. Was ist geschehen?
 Ein Unfall oder Mord? Wachtmeister Jakob Studer, ein
 bodenständiger Pragmatiker, hat die Aufklärung des Falles
 übernommen. Er zeigt sich unbeeindruckt von der
 Schilderung, die ihm Doktor Laduner gibt, und lässt sich nicht
 beirren von der Welt Mattos, der Welt des Wahns. Starrköpfig
 klärt er die Fakten und findet bald heraus, dass die
 Türsicherung am Lift in verbrecherischer Absicht manipuliert
 wurde.
 Autor Friedrich Glauser, der sich stets als Außenseiter fühlte,
 beschrieb eine Welt, die er aus eigener Anschauung kannte.
 Er wusste um das Leid der Depressiven, auch um die
 Unbarmherzigkeit mancher Ärzte und Betreuer.
 Gemütskrankheit und Morphiumsucht brachten ihn selbst für
 längere Zeit in Nervenkliniken. Im Film wird seine Erzählung
 aus der Welt zwischen Wahn und Realität zum spannenden
 Krimi, aber auch zur Geschichte eines modernen Arztes, der
 veraltete Pflege- und Heilmethoden bekämpft.
 Bereits 1942, drei Jahre nach dem großen Erfolg von
 «Wachtmeister Studer», begann die Schweizer
 Produktionsgesellschaft Praesens-Film mit der Verfilmung von
 «Matto regiert». Auf Druck der Fremdenpolizei des Bundes
 wurde die Regie aber nicht dem Immigranten Lindtberg,
 sondern dem Schweizer Hermann Haller übertragen. Doch
 dieser war der Aufgabe nicht gewachsen. Erst nach dem
 Krieg, als man wieder einen einheimischen Stoff suchte, kam
 man auf Lindtberg zurück. Der Deutsche Alfred Neumann
 schrieb – zusammen mit Lindtberg – eine neue
 Drehbuchfassung. Für die Hauptfigur konnte man erneut
 Heinrich Gretler gewinnen.

 Der letzte Weynfeldt                                              3sat
 Adrian Weynfeldt: Stefan Kurt                                     Montag, 01.08.2016
 Lorena: Marie Bäumer                                              20.15–21.45 Uhr
 Pedroni: Nicholas Ofczarek                                        (Fernsehfilm, Deutschland
 Rolf Strasser: Roeland Wiesnekker                                 2010)
 Frau Hauser: Annemarie Düringer
 Herr Dr. Baier: Vadim Glowna
 nach dem Roman von Martin Suter
 Drehbuch: Alexander Buresch
 Regie: Alain Gsponer
 Der Schweizer Martin Suter gehört zu den renommiertesten
 und meistgelesenen Krimiautoren der Gegenwart. Drei
 Millionen verkaufte Buchexemplare belegen sein Gespür für
 Worte eindrucksvoll.
 3sat zeigt zwei Verfilmungen seiner Romane: «Der Teufel von
 Mailand» und «Der letzte Weynfeldt». Gedreht wurde an
 Originalschauplätzen: in der sagenumwobenen Bergwelt des
 Engadins beziehungsweise im Herzen der finanzkräftigen und
 kunstbeflissenen Metropole Zürich.
 Adrian Weynfeldt stammt aus einer reichen Familie. Sein
 Leben besteht aus wenigen kontrollierbaren Beziehungen und
 immer gleichen Tagesabläufen. Doch dann gerät seine Welt
 aus den Fugen. Denn eines Abends treibt ihn das Fehlen einer
 Olive für seinen Dry Martini aus der Wohnung in eine

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nahegelegene Bar. Dort begegnet er einer schönen Frau,
 deren direkter Art und ungeschliffenem Charme er sich nicht
 entziehen kann. Er nimmt Lorena mit nach Hause.
 Am nächsten Morgen steht Lorena außerhalb der
 Balkonbrüstung und will hinunterspringen. Dem ungelenken
 Weynfeldt gelingt es, sie von ihrem Vorhaben abzubringen.
 Von nun an macht Lorena ihn für ihr Leben verantwortlich und
 verleitet ihn dazu, ihr mehrfach aus finanziellen Engpässen zu
 helfen. So beginnt er, ihre Schulden bei einem Mann namens
 Pedroni zu begleichen, von dem Lorena angibt, er sei ein
 Geldeintreiber. Dann bittet sein alter Freund Doktor Baier ihn
 um einen unmöglichen Gefallen: Weynfeldt soll eine
 Fälschung des Gemäldes «Le Salamandre» von Felix
 Vallotton zur Auktion freigeben. Doch was hat Lorena damit zu
 tun? Und wird Weynfeldt, der bisher mit dem Fälscher- und
 Erpressermilieu nichts am Hut hatte, der Versuchung
 widerstehen?

 Homo Faber                                                       3sat
 Walter Faber: Sam Shepard                                        Montag, 01.08.2016
 Sabeth: Julie Delpy                                              21.45–23.35 Uhr
 Hanna: Barbara Sukowa                                            (Spielfilm, Schweiz, 1991)
 Herbert Hencke: Dieter Kirchlechner
 Charlene: Traci Lind
 Ivy: Deborra-Lee Furness
 Literarische Vorlage: Max Frisch
 Regie: Volker Schlöndorff
 Ingenieur Walter Faber ist ein äußerst rationaler Mensch, der
 nicht an Zufälle oder Vorhersehung glaubt. Ein Flug von
 Amerika nach Athen bringt seine Sicht auf das Leben
 allerdings ins Wanken.
 Die Maschine muss in Südamerika notlanden, und an eine
 Weiterreise ist zunächst nicht zu denken. Faber kommt mit
 seinem Sitznachbarn Herbert Hencke ins Gespräch. Dieser ist
 gerade auf dem Weg zu seinem Bruder Joachim, einem
 ehemaligen Studienfreund Fabers. Zufall?
 Joachim ist inzwischen mit Hanna verheiratet. Sie ist die
 Exfreundin Fabers und seine große Liebe, die er nie ganz
 vergessen konnte. Faber wird die Erinnerung an Hanna und
 die Zeit mit ihr wieder ganz gegenwärtig. Als er seine Reise
 nach Griechenland per Schiff fortsetzen muss, fällt ihm dort
 eine junge Frau auf, die ihn an Hanna erinnert. Die viel
 jüngere Sabeth erwidert sein Interesse, und die beiden
 kommen sich näher.
 Volker Schlöndorff stellt in seiner Kinoadaption von Max
 Frischs (1911–1991) gleichnamigem Roman «Homo Faber»
 nicht nur die an Sophokles' Tragödie «König Ödipus»
 erinnernde Liebesgeschichte ins Zentrum, sondern reichert
 diese auch mit den philosophischen und gesellschaftlichen
 Fragen an, die im Roman zu finden sind: Die Begegnung von
 Amerika und Europa, Technik und Kunst sowie die
 existenzielle Frage nach Schicksal oder Zufall. Frisch hatte
 anfangs am Drehbuch mitgearbeitet, wurde dann krank,
 konnte sich das Werk aber kurz vor seinem Tod noch
 anschauen und war sehr angetan, vor allem auch von den drei
 Hauptdarstellern, dem US-Amerikaner Sam Shepard, der
 Französin Julie Delpy und der Deutschen Barbara Sukowa.

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Das Geschäft mit den Sternen                                       3sat
 Film von Sebastian Schütz und Gudrun Thoma                         Freitag, 05.08.2016
 Haben die Sterne Einfluss auf unser Leben? Könnten wir reich       04.10–04.55 Uhr
 und glücklich werden, wenn wir auf sie hören würden? Eine          (Erstsendung 17.07.2006)
 Dokumentation zwischen Magie, Wahrheit und
 Geschäftemacherei.
 Die Filmemacher Gudrun Thoma und Sebastian Schütz haben
 Astrologen und Wissenschaftler, Anhänger und Gegner
 aufgesucht, um herauszufinden, was dran ist am Mythos
 Astrologie. Und sie erlebten dabei durchaus Überraschungen.
 Viele Astrologen bieten ihre Dienste an und versprechen, uns
 Neuigkeiten über uns und unser Leben zu verraten.
 Deutschlands Star-Astrologe Winfried Noè hat sogar einen
 eigenen Fernsehsender gegründet, «Astro TV», um den
 Zuschauern Lebenshilfe per Telefonberatung anzubieten.
 Andere «Sternenkundige» versprechen Lotto- oder
 Börsengewinne durch ihre Horoskope. Wissenschaftler
 erklären die Astrologie seit Jahrzehnten für unnützen
 Hokuspokus, und dennoch fühlen sich viele Menschen nach
 wie vor von den Weissagungen der Astrologen magisch
 angezogen.

 Die Sportfalle                                                     3sat
 Wie Olympia und Co. die Gastgeber knebeln                          Freitag, 05.08.2016
 Film von Ute Brucker, Matthias Ebert, Ulli Neuhoff und             20.15–21.00 Uhr
 Michael Stocks
 Olympische Spiele in Rio: Bei den Bürgern herrscht keine
 große Feierlaune. Die Brasilianer leiden unter einer Staats-
 und Wirtschaftskrise, und auch die Wunden der WM 2014 sind
 noch offen.
 Der Film zeigt, wie Olympia und WM bisher der Demokratie
 schaden, die Steuerzahler betrügen, den lokalen Sport
 ausbremsen und die Volkswirtschaft beschädigen. Und welche
 Visionen diejenigen haben, die das ändern wollen.
 Leer stehende, vergammelnde Stadien, wohin man schaut, für
 deren Kosten die Steuerzahler aufkommen müssen. Zig
 Prozesse wegen Korruption und überhöhter Rechnungen.
 Hohe Summen an Schmiergeld sind für die Bauaufträge
 zwischen Firmen und Politikern verschoben worden.
 Demosthenes Albuquerque, Staatsanwalt beim Rechnungshof
 in Brasilia, ist frustriert von seinen eigenen Ermittlungen: «Es
 gab keine ernsthaften Kontrollen oder Studien im Vorfeld. All
 unsere Bemühungen gingen in der allgemeinen Euphorie
 unter.»
 Auch für den Olympiapark werden wieder Menschen aus ihren
 Wohnvierteln vertrieben. Maria da Penha aus der Favela Vila
 Autodromo findet das unfair und fragt sich, warum ein
 Sportereignis Teile der Stadt besetzen darf, die doch allen
 gehören soll. «Was in Wahrheit ein Platz für sozialen
 Wohnraum sein sollte, wird für Unternehmer bestimmt sein,
 die dieses Land eigentlich nicht brauchen, die nur Gewinne
 damit machen wollen.»
 Allerdings haben vor allem die Proteste vor der Fußball-WM in
 Brasilien das Bewusstsein weltweit verändert, sagt Dawid
 Danilo Bartelt von der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio. «Brasilien
 ist das erste Volk, das auf die Straße gegangen ist, um auf die
 Demokratieprobleme von Sportgroßereignissen hinzuweisen.»
 Die Skandale in der Sportwelt haben dieses Bewusstsein
 weiter verschärft.

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Das Muster ist immer gleich: Die Versprechungen erzeugen
 wenige Gewinner und viele Verlierer, besonders in Ländern
 mit instabilen demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen
 und hohem Korruptionsfaktor. Wer sich wehrt und
 Verantwortliche benennt, lebt mancherorts gefährlich wie in
 Nelspruit, Südafrika. Dort wurden Millionen für ein unnötiges
 Stadion der WM 2010 ausgegeben, an dem ein paar wenige
 Politiker und Funktionäre verdienten. Jimmy Mohlala, Sammy
 Mphatlanyane und January Masilela wollten dazu nicht mehr
 schweigen und wurden von Auftragskillern umgebracht. Ein
 Journalist, der die Sache seit Jahren verfolgt, will das
 endgültig beweisen.
 Die «Sports and Rights Alliance», in der unter anderem NGOs
 wie Transparency International, Human Rights Watch,
 Amnesty International und Gewerkschaftsverbände vertreten
 sind, will den Bürgern zu mehr Offenheit und Gerechtigkeit im
 Umfeld von Sportereignissen verhelfen. «Solche Mega-Events
 kollidieren mit allen Rechten: den Rechten von Frauen, den
 Rechten von Arbeitern, allen Menschenrechten», sagt Minky
 Worden von Human Rights Watch. «Es ist auch nicht
 schwierig, mit dem IOC darüber zu reden, es ist schwierig, die
 Verantwortlichen zum Handeln zu bewegen.» Mark Pieth,
 Professor für Strafrecht und Kriminologie in Basel und
 Korruptionsexperte, sagt zur Verantwortung von IOC und
 FIFA: «Wenn ich vorschreiben kann, welches Bier im Umfeld
 des Stadions getrunken wird, dann kann ich im Vorfeld der
 Ausschreibung auch verlangen, welche Menschenrechte
 beachtet werden sollen.» Doch die gastgebenden Staaten
 haben oft selbst kein Interesse daran.
 Noch nicht mal daran, Umweltschäden von vorneherein
 auszuschließen. Besonders Winterspiele setzen der Natur zu,
 ob in der Vergangenheit Sotchi 2014, ob 2022 in Peking. In
 Südkorea wurde bereits ein heiliger Wald mit uralten Bäumen
 für den Damen-Slalom der Winterspiele 2018 gerodet.
 Wie kann man den Wahnsinn stoppen? Kleiner, sanfter,
 günstiger – dahin muss sich nach Meinung vieler Experten die
 Zukunft der Sportereignisse entwickeln.

 makro: Brasilien in Not                                          3sat
 Film von Antonio Cascais                                         Freitag, 05.08.2016
 Brasilien leidet an der schlimmsten Wasserkrise seiner           21.00–21.30 Uhr
 Geschichte. Dem Land geht das Wasser aus – und das kurz          (Erstsendung 04.03.2016)
 vor den Olympischen Spielen im Sommer. Wo liegen die
 Ursachen?
 Betroffen sind 100 Millionen Menschen, nicht nur in den
 Dürregebieten im Nordosten sondern auch in den
 Megastädten Rio de Janeiro und São Paulo. Die
 Trinkwasserspeicher in den Bundesstaaten sind so gut wie
 leer, ganze Regionen im Nordosten verwüsten.
 Wie kann es sein, dass einem der wasserreichsten Länder der
 Welt das Wasser ausgeht? Globaler Klimawandel?
 Umweltzerstörung? Versagen der Politik? Oder
 Profitinteressen?
 «makro» begibt sich auf Spurensuche und reist von São Paulo
 in die Wüstenregion im Nordosten des riesigen Landes, in die
 Hauptstadt Brasilia und in die zerstörten Ökosysteme am
 Amazonas. Zu Wort kommen Umweltschützer,
 Agrarindustrielle, Politiker und betroffene Menschen.
 Die ernüchternde Erkenntnis: Brasiliens Wasser wird trotz
 Krise weiterhin verschwendet. Auch für uns! Denn über 70
 Prozent des Wassers verbraucht Brasiliens Landwirtschaft vor

ABU-TV-Tipps im August 2016
allem für den Export von Soja, Fleisch und Früchten nach
 Europa.

 Tele-Akademie                                                    3sat
 Dr. Werner Bartens: Schluss mit den falschen Vorschriften        Sonntag, 07.08.2016
 – Wichtig ist, was uns berührt                                   06.45–07.30 Uhr
 Lebe ich gesund? Trinke ich zu viel Bier? Esse ich genug         (Erstsendung 17.01.2016)
 Obst? Ständig kommen «Experten» mit guten Ratschlägen
 und Vorschriften, wie wir unser Leben führen sollten – Schluss
 damit!
 Dr. Werner Bartens ist Leitender Redakteur im
 Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung. Er ist Arzt
 und Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Sachbücher
 im Bereich Medizin.
 Er sagt «Es reicht!» und empfiehlt uns, uns endlich wieder auf
 die eigenen Instinkte und Gefühle zu verlassen und das zu
 tun, was unser Inneres und unsere Erfahrung uns sagen.

 100(0) Meisterwerke                                              3sat
 Akseli Gallen-Kallela: Lemminkäinens Mutter                      Sonntag, 07.08.2016
 Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei.               09.05–09.15 Uhr
 In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn
 Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von
 Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

 Gelebte Tradition – Schweizer                                    3sat
 Volksbräuche                                                     Sonntag, 07.08.2016
                                                                  19.10–19.40 Uhr
 Film von Annette Frei Berthoud                                   (Erstsendung 30.01.2014)
 Wilde Kerle mit hölzernen Masken, die Tschäggättä, treiben im
 Lötschental an der Fastnacht ihr Unwesen. Der Film stellt die
 schönsten Schweizer Volksbräuche im Winter und Frühling
 vor.
 Der Chalanda Marz im Engadin wurde berühmt durch die
 Geschichte vom Schellen-Ursli. Wenn nach Ostern der Böögg
 brennt, ist es Zeit für den Frühling – das Sechseläuten ist
 Zürichs beliebtestes Volksfest.

 Schätze der Welt – Erbe der                                      3sat
 Menschheit                                                       Sonntag, 07.08.2016
                                                                  19.40–20.00 Uhr
 Die Freitagsmoschee in Isfahan, Iran                             (Erstsendung 13.12.2015)
 Tausend Jahre islamische Kunst
 Film von Rüdiger Lorenz und Faranak Djalali
 Die Freitagsmoschee ist eines der größten und ältesten
 Gotteshäuser des Iran. Bereits 100 Jahre nach Mohammeds
 Tod gab es in der Oasenstadt Isfahan an diesem Platz eine
 Gebetsstätte.
 Die gegenwärtige Anlage entstand im zehnten und zwölften
 Jahrhundert. Von den Seldschucken über die Timuriden zu
 den Safawiden bis heute, immer waren es die besten Künstler
 und Handwerker ihrer Zeit, die die Bauten weiter
 ausschmückten oder restaurierten.
 Der Film nähert sich dem Welterbe um vier Uhr früh. Zum
 Morgengebet sind nur einige Dutzend Männer und Frauen in

ABU-TV-Tipps im August 2016
den riesigen Innenhof gekommen. Letztere verfolgen die
 Predigt hinter einem Vorhang, doch den hat der Wind beiseite
 geblasen. Noch lässt sich, im schwachen Licht, die Pracht der
 mit Kachelfayence und Stuckornamentik verschwenderisch
 geschmückten Fassaden nur erahnen. Dann geht über dem
 weitläufigen Lehmdach mit seinen Kuppeln und Minaretten die
 Sonne auf.
 Für die Gläubigen beginnt ein harter Tag. Es ist Ramadan,
 jetzt mitten im Sommer dürfen sie sechzehn Stunden nichts
 essen und bei 40 Grad Hitze nichts trinken. Alles läuft
 langsamer. Dort wo sonst überwiegend Touristen das Bild
 bestimmen, findet religiöses Leben statt. Die ganze Moschee,
 auch der Hof, wird mit Teppichen ausgelegt. Überall liegen
 Koranausgaben, in die sich Menschen jeden Alters vertiefen.
 Der Muezzin ruft zum Mittagsgebet. In der beinahe 1000 Jahre
 alten Kuppelhalle Nizam al-Molk versammeln sich einige
 hundert Menschen und während sie sich vor einem kunstvoll
 mit Kacheln verzierten Mihrab gen Mekka niederwerfen,
 passiert nur wenige 100 Meter entfernt Unerwartetes: in einer
 Synagoge – in Isfahan gibt es vier – lesen Juden aus der
 Thora. Und über dem Fluss, im armenischen Viertel, feiern
 Christen das 20-jährige Jubiläum ihres Bischofs. Mit dreizehn
 Kirchen ist Isfahan seit Jahrhunderten so etwas wie eine
 multireligiöse Stadt.
 Der Stuckateur Ostad Bahram Assadi beherrscht sein
 Handwerk noch wie die Meister früherer Jahrhunderte. Gerade
 hat er in 30 Metern Höhe die Ostkuppel restauriert. Jetzt
 begleitet ihn der Film bei einer Arbeit an einem 650 Jahre
 alten Stalaktitengewölbe. Zusammen mit seinem Gesellen
 fertigt er nach altem Muster Gipsteile, die er sorgfältig in das
 beschädigte Gewölbe einsetzt. Gleich nebenan arbeitet ein
 Kachelfayencemacher. Wer ihm über die Schulter schaut,
 versteht wie das «Puzzle» aus Millionen einzelner Kachelteile
 entstanden ist, aus dem die kunstvoll geschmückten Fassaden
 und Minarette bestehen.
 Es ist der 19. Tag des Ramadan, der Tag, an dem Ali, der
 umstrittene Nachfolger des Propheten, ermordet wurde und
 der Tag, an dem der Koran offenbart wurde. Trauer und
 Freude treffen sich. Tausende strömen in die Moschee. Nach
 Gesang und Gebet werden zum «Fastenbrechen» Tee und
 Datteln gereicht. In der Kühle des Abends wird die Moschee
 zum Treffpunkt der halben Stadt. Bis zum Morgen dauert die
 Feier.

 ZDF-History                                                        3sat
 Olympia 1936 – der verratene Traum                                 Montag, 08.08.2016
 Olympische Bewegung und Nationalsozialismus, zwei                  17.45–18.30 Uhr
 unvereinbare Gegensätze? Keineswegs, wie die Olympischen           (Erstsendung 31.07.2016)
 Spiele von 1936 zeigten, die für Hitler und das IOC ein
 Riesenerfolg wurden.
 Minutiös enthüllt die Dokumentation, wie das «International
 Olympic Committee» (IOC) und die Nationalsozialisten
 gemeinsame Sache machten, um die Spiele zu dem zu
 machen, was sie heute sind: ein spektakuläres Weltereignis,
 das die Massen begeistert.
 Der Film widerlegt die Legende, dass das IOC von Hitler
 getäuscht wurde und nicht wusste, was die Nationalsozialisten
 vorhatten. Wie sie die Spiele kultisch inszenierten und zu
 einem Ersatzkrieg der Nationen um Medaillen machten – das
 war dem IOC ebenso bewusst wie die eklatanten Verstöße
 gegen die Amateurregeln und die Diskriminierung von

ABU-TV-Tipps im August 2016
jüdischen Sportlern in der NS-Diktatur. Das IOC nahm all dies
 in Kauf, weil es von den größten Spielen aller Zeiten träumte.
 Und genau die lieferte Hitler.
 Neben dem «teuflischen Deal», auf den sich das IOC mit den
 Nationalsozialisten einließ, bildet die Geschichte der jüdischen
 Schwimmerin Judith Deutsch aus Österreich einen zweiten
 Erzählstrang der Dokumentation. Die junge Athletin lehnte die
 Teilnahme an den Olympischen Spielen von Berlin ab – aus
 Protest gegen Hitlers Rassenhass und die Ausgrenzung der
 Juden in Deutschland. Doch dafür musste Judith Deutsch
 einen hohen Preis zahlen. Sie wurde lebenslang gesperrt, und
 der Österreichische Schwimmverband annullierte alle ihre
 Rekorde.
 Brisante Dokumente, hochwertige Spielszenen und die
 Aussagen weltweit führender Experten machen «Olympia
 1936 – der verratene Traum» zu einem Film, der nicht nur die
 dunkle Geschichte des IOC enthüllt, sondern auch zeigt, wie
 die Spiele von Berlin in ihrer Gigantomanie zu einer Blaupause
 für alle folgenden Olympischen Spiele wurden.

 Rettung auf der Todesroute                                         3sat
 Film von Nadia Kailouli und Haris Krek                             Dienstag, 09.08.2016
 Ich bin Nadia Kailouli, Reporterin. Für drei Wochen gehe ich       11.00–11.40 Uhr
 an Board der Aquarius. Ein Schiff, das Flüchtlinge in Seenot       (Erstsendung 23.05.2016)
 rettet. Denn die Flüchtlingskrise beschäftigt mich schon lange.
 Die Menschen bei SOS MEDITERRANEE zeigen vollen
 Einsatz mit einem Ziel: Menschen vor dem Ertrinken zu retten.
 Unterwegs im Mittelmeer zwischen Italien und Libyen. Ich will
 wissen, was das für Menschen sind, die sich so sehr
 humanitär engagieren.
 Und ich will selbst erfahren, was es mit mir macht, wenn man
 dem Schicksal, Menschenleben zu retten, näher kommt als
 über Nachrichten. Ich möchte die Geschichten der Flüchtlinge
 erfahren, die ihr Leben riskieren, um die Chance auf ein neues
 besseres Leben zu bekommen. Menschen, die sich in
 Plastikboote zwängen und sich auf eine lebensgefährliche
 Überfahrt auf eine ungewisse Reise begeben – dort, wo schon
 tausende von ihnen gestorben sind.

 Warten auf die Toten                                               3sat
 Der jüngste Bestatter der Schweiz                                  Mittwoch, 10.08.2016
 Reportage von Samuel Bürgler                                       02.50–03.15 Uhr
 Eine ungewöhnliche Geschichte: Der 16-jährige Kevin                (Erstsendung 03.01.2016)
 Huguenin führt bereits sein eigenes Bestattungsunternehmen.
 Das Handwerk hat er sich selbst beigebracht.
 Reporter Samuel Bürgler begleitet Kevin Huguenin, der mit
 stoischer Ruhe seinen Weg geht – scheinbar gegen alle
 Widrigkeiten. Während andere in seinem Alter noch auf das
 richtige Leben warten, ist er schon mitten drin – und wartet auf
 die Toten.
 Nur: Ist ein Teenager überhaupt in der Lage, diesen Beruf
 auszuüben? Braucht es für diesen speziellen Beruf nicht mehr
 Lebenserfahrung? Kevin Huguenin muss gegen Widerstände
 und um Anerkennung kämpfen. Aber vor allem muss er
 geduldig sein. Kevin Huguenin hat dieses Jahr elf Verstorbene
 ins Krematorium Bern überführt. Zurzeit kämpft er gegen die
 Auftragsflaute.

ABU-TV-Tipps im August 2016
Der dufte Sinn                                                    3sat
 Film von Max Mönch und Alexander Lahl                             Donnerstag, 11.08.2016
 Die größte Genomgruppe des Menschen, etwa 1 Prozent der           20.15–21.00 Uhr
 Gene, dient dem Geruchssinn. Über eine Billion Gerüche kann       (Erstsendung 24.09.2015)
 der Mensch theoretisch unterscheiden. Wozu dieser gewaltige
 Aufwand?
 Forscher nennen den Geruchssinn unseren Ur-Sinn. Das
 Riechhirn, wo die Geruchsmoleküle entschlüsselt werden, ist
 direkt mit dem limbischen System verbunden. Hier entstehen
 Erinnerungen und Emotionen. Deshalb ist die unmittelbare
 Reaktion auf einen Geruch ein Gefühl.
 Lange galt das Riechen als niederer Sinn, den der Mensch
 heute kaum noch brauchen würde. Doch nun stellt sich
 heraus, wir wussten einfach zu wenig über unseren
 Geruchssinn. 350 Riechrezeptoren gibt es, und noch immer ist
 umstritten, wie genau sie funktionieren. Die menschlichen
 Riechrezeptoren finden sich nicht nur im olfaktorischen
 Zentrum unserer Nase sondern überall: in der Leber, in den
 Nieren, im Hoden. Einer der profiliertesten Vertreter der
 Geruchsforschung, Professor Dr. Hanns Hatt von der Ruhr-
 Universität Bochum, hat nicht nur herausgefunden, dass
 Samenzellen dem Maiglöckchenduft von Eizellen hoffnungslos
 ausgeliefert sind – er zieht sie unwiderstehlich an. Hatt fand
 außerdem Riechrezeptoren in Krebszellen – und zwar etwa
 1000 Mal so viel wie in einer gesunden Zelle. Eine
 Entdeckung, die die Krebsforschung interessieren dürfte.
 Krebszellen in der Leber reagieren auf Zitronenduft: Sie hören
 auf, sich zu teilen.
 Das Geruchsempfinden des Menschen ist individuell, es gibt
 keine identischen «Nasen». Und dennoch empfinden wir alle
 bei unangenehmen Gerüchen Ekel. Diese Funktion hat für den
 Menschen eine evolutionäre Bedeutung, nur der Homo
 sapiens kennt eine solche Empfindung. Der Ekel ist zwar
 genetisch in uns angelegt, die Auslöser werden aber nicht von
 unserer DNA programmiert, sondern sind kulturell codiert.
 Jede Kultur hat ihr eigenes Ekelempfinden, behauptet Rachel
 Herz, Psychologin und Evolutionsbiologin von der Brown
 University.
 Dennoch gibt es Gerüche, die allen Menschen identische
 Botschaften vermitteln. Jeffrey Mogil von der McGill University
 in Montreal hat durch einen Zufall die Wirkung eines
 universellen Duftes entdeckt, auf den Mäuse, Katzen,
 Schweine und Menschen identisch reagieren: den Duft von
 Männlichkeit. Männliche Artgenossen reagieren auf
 männlichen Duft mit Stress.
 Noch weiter gehen die Forschungen von Bettina Pause,
 Psychologin an der Universität Düsseldorf, die ein ganzes
 System von Geruchsbotschaften untersucht, über das
 Menschen miteinander kommunizieren können. Sie hat
 herausgefunden, dass beispielsweise unser
 Empathievermögen über Geruchsmoleküle ausgelöst werden
 kann. Große Unternehmen versuchen, sich das zunutze zu
 machen. Die Industrie beginnt die Wirkung von
 Geruchsmolekülen im menschlichen Gehirn gerade für sich zu
 entdecken.

ABU-TV-Tipps im August 2016
scobel – Liebe geht durch die                                    3sat
 Nase                                                             Donnerstag, 11.08.2016
                                                                  21.00–22.00 Uhr
 Wie wählen wir unseren Partner fürs Leben aus? Die Antwort       (Erstsendung 24.09.2015)
 ist einfach: Mit dem richtigen «Riecher». Sie oder er muss
 schlicht über das passende Immunsystem verfügen.
 Zusammen mit seinen Gästen diskutiert Gert Scobel Fragen,
 die mit dem Thema Geruch, Geruchskultur, Partnerwahl und
 Evolution zu tun haben. Warum zieht uns der Geruch von
 Menschen im einen Fall besonders an, und warum stößt er
 uns im anderen möglicherweise ab?
 Um diese Frage zu klären, machte Claus Wedekind aus dem
 Team des Evolutionsökologen Professor Dr. Manfred Milinski
 an der Universität Bern 1995 ein interessantes Experiment: Er
 ließ weibliche Versuchspersonen an den getragenen T-Shirts
 männlicher Testpersonen schnuppern und bat sie, ihren
 Duftfavoriten auszuwählen. Eine Vorliebe für einen
 bestimmten Körperduft sollte – so die Arbeitshypothese des
 Wissenschaftlers – mit dem Vorhandensein bestimmter Gene
 zusammenhängen, denn die sexuelle Fortpflanzung und die
 damit verbundene Partnerwahl könnten einen Weg darstellen,
 um den Nachkommen möglichst unterschiedliche Immungene
 mitzugeben und damit ihre Widerstandskraft gegen
 Krankheiten zu steigern.
 Tatsächlich werden die Körperdüfte bevorzugt, die einem
 Immunsystem entsprechen, das sich vom jeweils eigenen
 eines Mannes oder einer Frau unterscheidet. Offenbar bringt
 das jeweils passende «immungenetische
 Ergänzungsprogramm» Vorteile für den potenziellen
 Nachwuchs mit sich. «Wir erfassen unbewusst, wie die eigene
 Immunabwehr beschaffen ist und können die eines
 potenziellen Partners am Geruch erkennen», erklärt Manfred
 Milinski.
 Der Bochumer Biologe und Mediziner Hans Hatt entdeckte
 darüber hinaus, dass auch Zellen außerhalb des Riechorgans,
 der Nase, Rezeptoren für Geruch haben. Ihm gelang es
 nachzuweisen, dass nahezu in allen menschlichen Geweben
 Zellen mit Riechrezeptoren zu finden sind. Der Mensch riecht
 also nicht nur mit der Nase allein. Eine wichtige Frage, die
 sich aus diesen Befunden stellt, ist die nach der Bedeutung
 des Riechens, das offensichtlich nicht nur für die Partnerwahl
 große Bedeutung hat, sondern insgesamt für die Kultur, aber
 auch bereits für einfachste Zellen.

 Newton                                                           3sat
 Neues aus der Welt der Wissenschaft                              Freitag, 12.08.2016
 Das Bier – Wissenschaft im Glas                                  05.45–06.10 Uhr
                                                                  (Erstsendung 14.05.2016)
 Film von Hadmar «Charley» Mayer
 Moderation: Matthias Euba
 Bier: Seit Jahrtausenden ist es Nahrungsmittel und
 zunehmend Kultgetränk. Doch wie entsteht der Gerstensaft
 wirklich? Und warum war Bier einst hauptsächlich
 Frauensache?
 «Newton» blickt hinter die Kulissen der bekannten
 «Brauromantik» – entdeckt die Arbeit von Enzymen, Pilzen
 und Temperaturen, die den Weg von «Hopfen, Wasser und
 Malz» zum kühlen Blonden prägen. Ein Streifzug durch die
 spannende Welt des Brauens und der Bier-Typen.
 Auf der Reise durch die Welt des Brauens bringt die

ABU-TV-Tipps im August 2016
Dokumentation den Zusehern die unglaubliche Vielfalt der
 Zutaten näher, deren die Braumeister sich bedienen können.
 Und geben damit eine Idee dessen, was an Farben, Aromen
 und Geschmacksrichtungen dank modernster Technik möglich
 ist.
 In großen und kleinen Brauereien werden einige der zahllosen
 Brauverfahren näher betrachtet – und der Trend zu modernen,
 sogenannten «Craft-Bieren» unter die Lupe genommen. Denn
 eines steht fest: Die Gläser werden kleiner. Die Vielfalt wird
 größer. Und das Bier macht sich mit neuen Sorten und
 Braumethoden wieder «salonfähig».

 makro: Indonesien –                                               3sat
 Reifeprüfung für ein                                              Freitag, 12.08.2016
                                                                   21.00–21.30 Uhr
 Riesenland                                                        (Erstsendung 16.10.2015)
 Film von Peter Kunz
 Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen
 vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das
 Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde
 steht auf der Kippe.
 Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als
 top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Wohin steuert
 das Riesenland mit den reichen Rohstoffvorkommen?
 «makro» blickt auf die wirtschaftliche und politische
 Entwicklung Indonesiens. Die Liste der Hausaufgaben für den
 240-Millionen-Einwohner-Staat ist gigantisch: Die Infrastruktur
 ist weitgehend verrottet, in fast allen Gesellschaftsbereichen
 grassiert die Korruption. Doch Indonesiens Trumpf für die
 Zukunft bleiben seine Rohstoffe: Mit 30 Millionen Tonnen ist
 das asiatische Inselreich weltgrößter Produzent von Palmöl.
 Hinzu kommen Gewürze, Kautschuk, Kohle und Zinn. Auf der
 alten Zinn-Insel Belitung trifft Korrespondent Peter Kunz
 Indonesiens bedeutendsten Buchautor Andrea Hirata, dessen
 Roman «Die Regenbogentruppe» auch in Deutschland
 erschienen ist. Hirata finanziert aus den Erlösen seiner Arbeit
 eine Schule für die Kinder der Minenarbeiter. «Unsere Nation
 braucht Inspiration», sagt Hirata. «Denn wir haben eine
 Vorbildkrise. Viele wichtige Leute in Indonesien haben bisher
 ihren Job nicht ordentlich gemacht. Das muss sich ändern.»

 makro: Indonesien –                                               3sat
 Reifeprüfung für ein                                              Sonntag, 14.08.2016
                                                                   06.15–06.45 Uhr
 Riesenland                                                        (Erstsendung 16.10.2015)
 Film von Peter Kunz
 Fast unbemerkt hat sich Indonesien mit seinen Rohstoffen
 vom Entwicklungs- zum Schwellenland gemausert. Doch das
 Wirtschaftswunder im größten muslimischen Staat der Erde
 steht auf der Kippe.
 Indonesiens Textil- und Schuhindustrie gilt international als
 top, der erhoffte Exportboom bleibt aber aus. Außerdem
 investierte das einstige OPEC-Land zu wenig in die
 Modernisierung seiner Ölindustrie und muss nun selbst Rohöl
 importieren.
 Wohin steuert das Riesenland mit den reichen
 Rohstoffvorkommen? «makro» blickt auf die wirtschaftliche
 und politische Entwicklung Indonesiens, das in diesem Herbst
 Partnerland der «Frankfurter Buchmesse» ist. Allein im ersten

ABU-TV-Tipps im August 2016
Halbjahr 2015 sanken die Öl- und Gasausfuhren um 36
 Prozent. Die Landeswährung Rupiah steht seit zwei Jahren
 unter Druck, ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht.
 Und ausländische Investoren ziehen Geld ab. Sie werden
 auch verschreckt von Gesetzen, mit denen die Zahl externer
 Fachkräfte reduziert werden soll. Die Regierung verspricht
 Reformen, doch die Liste der Hausaufgaben für den 240-
 Millionen-Einwohner-Staat ist gigantisch: Die Infrastruktur ist
 weitgehend verrottet, in fast allen Gesellschaftsbereichen
 grassiert die Korruption. Doch Indonesiens Trumpf für die
 Zukunft bleiben seine Rohstoffe: Mit 30 Millionen Tonnen ist
 das asiatische Inselreich weltgrößter Produzent von Palmöl.
 Hinzu kommen Gewürze, Kautschuk, Kohle und Zinn.
 Auf der alten Zinn-Insel Belitung trifft Korrespondent Peter
 Kunz Indonesiens bedeutendsten Buchautor Andrea Hirata,
 dessen Roman «Die Regenbogentruppe» auch in Deutschland
 erschienen ist und zu Hause über fünf Millionen Mal verkauft
 wurde. Andrea Hirata finanziert auf Belitung aus den Erlösen
 seiner Arbeit eine Schule für die Kinder der Minenarbeiter.
 «Unsere Nation braucht Inspiration», sagt Hirata. «Denn wir
 haben eine Vorbildkrise. Viele wichtige Leute in Indonesien
 haben bisher ihren Job nicht ordentlich gemacht. Das muss
 sich ändern. Wir brauchen ein Narrativ, eine positive Story.
 Inspirieren – das sehe ich als meine Aufgabe!»

 Tele-Akademie                                                       3sat
 Ariadne von Schirach: Du sollst nicht funktionieren – Für           Sonntag, 14.08.2016
 eine neue Lebenskunst                                               06.45–07.30 Uhr
 Wir wollen attraktiv und jugendlich, gesund, beliebt, erfolgreich   (Erstsendung 10.01.2016)
 und selbstverständlich glücklich sein. So sind wir in einer
 dauerhaften Selbstoptimierung gefangen.
 Ariadne von Schirach lehrt als Philosophin an der Berliner
 Universität der Künste und arbeitet als freie Journalistin und
 Kritikerin für Deutschlandradio Kultur und das Philosophie
 Magazin. Sie schrieb zwei Bücher, ihr neustes ist Thema und
 Titel dieser Sendung.
 Bei dem Selbstoptimierungsprozess unterwerfen wir uns auch
 in unserer persönlichen Lebensgestaltung den Werten des
 Marktes, der alles auf seine Verwertbarkeit hin untersucht und
 alles, womit er in Berührung kommt, in ein Geschäft
 verwandelt. Wir sind Unternehmen und Produkt zugleich,
 immer bemüht um Selbstoptimierung. Aber: Die Welt ist wie
 sie ist und hat doch den Wert, den wir ihr geben. Es ist Zeit,
 meint Ariadne von Schirach, für neue Perspektiven und
 Geschichten, die uns ermuntern, das Leben zu gestalten,
 anstatt es immer weiter auszubeuten.

 100(0) Meisterwerke                                                 3sat
 Helene Schjerfbeck: Der kleine Kranke                               Sonntag, 14.08.2016
 Dokumentarserie über berühmte Gemälde der Malerei.                  09.05–09.15 Uhr
 In der Reihe «100(0) Meisterwerke» wird in jeweils zehn
 Minuten ein Gemälde aus den großen Museen der Welt von
 Kunsthistorikern vorgestellt und analysiert.

ABU-TV-Tipps im August 2016
Jenseits von Afrika                                                 3sat
 Regie: Sydney Pollack                                               Sonntag, 14.08.2016
 Die dänische Baronin Blixen betreibt in Kenia eine                  20.15–22.50 Uhr
 Kaffeeplantage, als ihr untreuer Mann sie mit Syphilis infiziert.   (USA 1985)
 Dann lernt sie die Liebe ihres Lebens kennen, einen
 englischen Abenteurer.
 Berühmtes Melodram, basierend auf der wahren Geschichte
 der Schriftstellerin Tania Blixen (alias Isak Dinesen),
 veröffentlicht in ihrem Roman «Afrika – dunkel lockende
 Welt».
 Eine Molkerei und Kühe hatte sie erwartet, doch vor ihr liegt
 das Land für eine Kaffeeplantage: Tania Blixen ist kurz vor
 Beginn des Ersten Weltkriegs ihrem Mann, dem dänischen
 Baron Bror Blixen, nach Afrika gefolgt. Die Eheschließung der
 beiden erfolgte unter rationalen Gesichtspunkten – im
 verschneiten Dänemark hatten sie pragmatisch die Eckpunkte
 ihrer Ehe verhandelt.
 Trotz aller Anfangsschwierigkeiten lebt Tania sich gut ein. Bror
 ist kein Kind von Traurigkeit. Dennoch ist Tania schockiert, als
 bei ihr eine schwere Syphilis diagnostiziert wird – ihr Mann hat
 sie angesteckt. Tania muss Afrika verlassen und sich im
 fernen Dänemark einer Behandlung unterziehen.
 Nach Kenia zurückgekehrt, nimmt sie den Kontakt zu dem
 englischen Großwildjäger Denys Finch Hatton wieder auf. Was
 als flüchtige Begegnung in der Steppe begann, wird für die
 unabhängige Frau zur Liebe ihres Lebens. Silvester 1918/19
 tanzt Tania mit Denys in das neue Jahr, und aus der Luft zeigt
 ihr der begeisterte Flieger die Schönheit des afrikanischen
 Kontinents.
 Aber Denys ist ein Abenteurer. Nach dem Ende des Ersten
 Weltkriegs und dem Verbot des Elfenbeinhandels organisiert
 er Safaris für Touristen. Oft ist er wochenlang unterwegs. Aber
 auch, wenn er bei Tania ist, sucht er keine konventionelle
 Bindung. Immer wieder muss sie von ihm Abschied nehmen,
 doch er kehrt auch immer wieder zurück – bis er eines Tages
 mit dem Flugzeug abstürzt. Nun sind auch Tanias Tage in
 Afrika gezählt.
 Tania Blixen veröffentlichte ihr literarisches Schaffen unter
 dem Pseudonym Isak Dinesen. Drehbuchautor Kurt Luedtke
 ließ sich gleich von mehreren Büchern der Autorin, aber auch
 einer Biografie inspirieren. Wesentlich zum Erfolg des Films
 mit sieben Oscars trugen die von Kameramann David Watkin
 aufgenommenen Bilder sowie der großartige Soundtrack von
 John Barry bei.

 nano spezial: «... wollt ihr ewig                                   3sat
 leben?»                                                             Montag, 15.08.2016
                                                                     18.30–19.00 Uhr
 Moderation: Ingolf Baur                                             (Erstsendung 01.12.2014)
 Die Entschlüsselung des Genoms bescherte der
 Stammzellforschung Aufsehen erregende Fortschritte. Die
 Hoffnung auf ein Leben ohne Krankheit schien in greifbare
 Nähe gerückt zu sein.
 Inzwischen ist man zwar etwas ernüchtert, aber die
 Sehnsucht, das Leben möglichst lange auszudehnen, ist
 geblieben. Manche hoffen sogar, den Tod eines Tages ganz
 zu überwinden.
 Moderator Ingolf Baur besucht Menschen, die ihrer Zeit weit
 voraus sind: Vordenker, die das Altern als eine Krankheit

ABU-TV-Tipps im August 2016
betrachten, die wir irgendwann heilen können. Kryoniker, die
 auf die Medizin einer fernen Zukunft setzen und ihre Körper
 für die Wiedererweckung einfrieren lassen. Und solche, die auf
 die Explosion der Computerpower setzen und hoffen, das
 Bewusstsein ließe sich auf einen Computer überspielen. Dann
 hätte der Mensch das virtuelle ewige Leben erreicht.

 Panorama                                                         3sat
 Pubertät: Tanz der Hormone                                       Dienstag, 16.08.2016
 Sendung von und mit Johannes Hoppe                               01.40–02.05 Uhr
 Eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit: «Panorama –       (Erstsendung 28.06.2015)
 Klassiker der Reportage» zeigt, wie Themen, die uns heute
 beschäftigen, einst im Fernsehen behandelt worden sind.
 Diesmal geht es um die Pubertät. Um jene turbulente Zeit des
 Erwachsenwerdens, in der die Hormone den Ton angeben und
 das Interesse an Liebe und Sexualität ungeahnte Dimensionen
 annimmt und starke Stimmungsschwankungen den Alltag
 bestimmen.
 Weil die Pubertierenden aus der Kindheit herausgewachsen
 sind, ihren Platz in der Erwachsenenwelt aber noch nicht
 gefunden haben.
 «Horizonte» hat 1966 Lehrlinge befragt, ob sie sich ein
 glückliches Leben erwarten, und was für sie zum Glücklich
 sein überhaupt dazu gehört: Manche wünschten sich einen
 liebevollen Partner, andere Jugendliche hielten ein eigenes,
 schnittiges Auto notwendig für ihr Lebensglück. Die Sendung
 «Der Standpunkt» – mit dem passenden Untertitel «Wenn das
 die Eltern wüssten» – hat sich 1967 mit den sexuellen
 Vorstellungen und Aktivitäten von Jugendlichen beschäftigt.
 Vor allem ging es um die – damals noch brisante – Frage, ob
 Sex vor der Ehe unmoralisch wäre. Fast 20 Jahre später hat
 sich auch «Ohne Maulkorb» mit dem heiklen Zeitabschnitt
 auseinander gesetzt und festgestellt, dass die Unsicherheiten
 und Wünsche der Jugendlichen sich auch im Laufe der
 Jahrzehnte kaum verändert haben. Auch Chris Lohner war als
 Jugendliche mit ihrem Körper unzufrieden, und versuchte die
 mangelnde Oberweite mit Schaumgummi aufzubessern.

 nano spezial: Züchters Traum                                     3sat
 Reportage von Ingolf Baur                                        Dienstag, 16.08.2016
 Noch sind Deutschlands Äcker praktisch gentechnikfrei, selbst    18.30–19.00 Uhr
 die Forschung an genverändertem Saatgut ist auf dem              (Erstsendung 07.04.2016)
 Rückzug, aber das könnte sich bald ändern.
 In den letzten beiden Jahren wurde eine Technologie
 entwickelt, die alles bisher Dagewesene auf den Kopf stellt:
 CRISPR/Cas 9. Genetische Manipulationen lassen sich mit
 diesem «Genome Editing» zielgerichtet und sehr einfach
 durchführen.
 Während es mit klassischer Gentechnik sehr aufwendig ist,
 zum Beispiel eine Herbizid-Resistenz zu erzeugen, lassen sich
 mit CRISPR neue Sequenzen am Computer designen. Die
 Wunschliste der Pflanzenzüchter nach neuen Eigenschaften
 dürfte damit schnell wachsen. Außerdem lassen sich die
 Ergebnisse nicht von klassischer Züchtung unterscheiden.
 Die neue Technologie kann großartige Chancen bringen,
 gleichzeitig wird sie die Auseinandersetzungen um
 gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere verschärfen: Wie
 kann garantiert werden, dass sich die Veränderungen nicht in
 den Wildbestand auskreuzen? Wie transparent bleiben die

ABU-TV-Tipps im August 2016
Verfahren? Welche Eingriffe sollen überhaupt erlaubt sein?
 Wie kann das Risiko unerwünschter Veränderungen
 kontrolliert werden? Alles deutet darauf hin, dass das
 Designen von Pflanzen und Tieren bald einen ganz neuen
 Status erreichen wird.
 In «nano spezial: Züchters Traum» begegnet Ingolf Baur
 Befürwortern und Gegnern des «Genome Editing». Er besucht
 die Labore der entscheidenden Player beim Design von
 Nahrungspflanzen und Zuchttieren.

 Geisterstädte (1/4)                                             3sat
 USA: Detroit – Wiederbelebung einer toten Stadt                 Dienstag, 16.08.2016
 Film von Peter Weinert                                          22.25–23.05 Uhr
 Detroit, früher legendäre Motor City, ist inzwischen für ihre   (Erstsendung 09.05.2014)
 Kriminalitätsrate bekannt – und für Ruinen, die vielen
 leerstehenden Häuser.
 Doch Detroit ist nur eine von vielen Städten, die massenhafte
 Abwanderungen registrieren und immer mehr aussterben. Die
 vierteilige Dokumentationsreihe besucht ein paar von ihnen.
 Nach dem Besuch in den USA geht es weiter nach China,
 Japan und Italien.
 Der Exodus aus Detroit ist noch nicht gestoppt und die
 Tatsache, dass Detroit im Juli 2013 Bankrott anmelden
 musste, verschärft die Situation noch. Wer es sich leisten
 kann, zieht ins Umland. Dort ist es sicher, die Schulen sind
 besser und man zahlt weniger Steuern. Wie geht es denen,
 die fortgezogen sind, denen die ausharren und denen, die
 versuchen, den Trend umzukehren und Detroit wieder zu
 beleben?

 Geisterstädte (2/4)                                             3sat
 China: Die Dörfer der verlassenen Kinder                        Dienstag, 16.08.2016
 Film von Ulrike Bremer                                          23.05–23.50 Uhr
 Geisterstadt durch Landflucht – in China ist das ein            (Erstsendung 07.05.2014)
 Massenphänomen. Denn Boomtowns wie Shanghai saugen
 Millionen von Wanderarbeitern an, die Geld verdienen und ins
 Heimatdorf schicken.
 Ihr Traum, am wirtschaftlichen Aufschwung teilzuhaben, bleibt
 oft unerfüllt und der Preis ist hoch: Ihre Kinder wachsen im
 Dorf bei den Großeltern auf, nur dort haben sie ein Anrecht
 auf einen Platz in der staatlichen Schule. In den Dörfern
 fehlen die Väter.

 Geisterstädte (3/4)                                             3sat
 Japan: Die Todeszone rund um Fukushima                          Dienstag, 16.08.2016
 Film von Tilman Jens                                            23.50–00.35 Uhr
 Seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima gibt es um den        (Erstsendung 08.05.2014)
 havarierten Reaktor eine Sperrzone – über Jahrzehnte
 unbewohnbar, und ein Gebiet, das man durch
 Dekontaminierung zurückerobern will.
 Was bedeutet das für die Bewohner, die evakuiert wurden und
 in Containersiedlungen ausharren, die mit Angst vor Krebs
 und dem Verlust von Heimat, Existenz und Perspektiven zu
 kämpfen haben?

ABU-TV-Tipps im August 2016
Geisterstädte (4/4)                                               3sat
 Italien: Riesi, Stadt der leeren Häuser                           Mittwoch, 17.08.2016
 Film von Stefanie Appel                                           00.35–01.20 Uhr
 Die sizilianische Kleinstadt Riesi hält einen traurigen Rekord:   (Erstsendung 05.05.2014)
 Sie gilt als Hauptstadt der Auswanderung in Süditalien, das
 von einer neuen Auswanderungswelle erfasst wird.
 In wenigen Generationen wird sie eine Geisterstadt sein. Was
 heißt das für Bewohner und Auswanderer? Und: Gibt es ein
 Zurück?

 Dem Himmel entgegen –                                             3sat
 Hochhäuser der Welt                                               Mittwoch, 17.08.2016
                                                                   12.45–13.00 Uhr
 Taipeh 101 & Bay View Garden                                      (Erstsendung 23.12.2013)
 Die Reihe «Dem Himmel entgegen – Hochhäuser der Welt»
 erzählt Geschichten von Hochhäusern rund um den Globus.
 Diese Folge stellt Taipei 101 und Bay View Garden in China
 vor.
 Das zweithöchste Gebäude der Welt steht in Taipeh. 508
 Meter hoch und mit 101 Stockwerken ist der Taipei 101 in
 seiner Konstruktion einem Bambus nachempfunden. Diese der
 Natur abgeschaute Bauweise soll den Turm resistent gegen
 Taifune und sogar Erdbeben machen.
 Dies ist auch nötig, verläuft doch eine tektonisch aktive
 Bruchlinie nur 200 Meter entfernt vom Hochhaus.
 In keiner anderen Metropole der Welt stehen die
 Wolkenkratzer dichter beieinander als in Hongkong. Aber nicht
 nur zwischen den Hochhäusern ist es eng, sondern auch
 innerhalb der Türme. Die vielen Zuwanderer vom chinesischen
 Festland lassen die Wohnungsbesitzer erfinderisch werden.
 So werden kleine Wohnungen weiter unterteilt und teuer
 vermietet. Ein Blick in die städtische Zukunft der Menschheit?

 nano spezial: Mann, Frau –                                        3sat
 egal                                                              Mittwoch, 17.08.2016
                                                                   18.30–19.00 Uhr
 Reportage von Ingolf Baur                                         (Erstsendung 29.10.2015)
 Junge oder Mädchen? Mann oder Frau? Auf diese Fragen
 erwartet man eine eindeutige Antwort. Ein «dazwischen» gibt
 es nicht oder besser – darf es nicht geben.
 Ein Kind mit einem intersexuellen Genital großzuziehen, ist in
 unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu. Darum werden oft
 noch viele Neugeborene mit unklaren äußeren
 Geschlechtsmerkmalen operiert. Doch sind Abweichungen
 tatsächlich Störungen?
 Oder ist es nicht an der Zeit, die starren Kategorien
 aufzulösen? Würde unsere Welt nicht viel reicher und bunter,
 wenn man sich nicht mehr als Mann oder Frau definieren
 müssten, sondern ein Kontinuum der Geschlechter zuließe?
 In der «nano spezial»-Reportage «Mann, Frau – egal» geht
 Moderator Ingolf Baur der Frage nach, was
 Geschlechtsidentität ausmacht. Neben Wissenschaftlern trifft
 er Transpersonen wie Lucia Lucas, die wohl als einzige
 Opernsängerin weltweit mit tiefer Männerstimme singt, und
 Lucie Veith, die als Mädchen aufgewachsen ist und erst später
 erfahren hat, dass sie genetisch ein Mann ist.
 Außerdem wagt Ingolf Baur ein Experiment an sich selbst: Er

ABU-TV-Tipps im August 2016
lässt sich in einem Studio für Transvestiten zur Frau umstylen,
 um die weibliche Seite in sich aufzuspüren.

 Wenn der Schlaf ausbleibt                                         3sat
 Szenen einer unruhigen Gesellschaft                               Mittwoch, 17.08.2016
 Film von Hanspeter Bäni                                           20.15–21.05 Uhr
 Jede vierte Person in der Schweiz klagt über Schlafstörungen.     (Erstsendung 08.10.2015)
 Auch die Schlafdauer nahm in den letzten Jahren laufend ab.
 Die Zwänge der elektronischen Kommunikation und das
 beschleunigte Leben sind tragende Faktoren für diese
 Entwicklung. Die schlaflose Gesellschaft wird zum kollektiven
 Gesundheitsproblem.
 Urs Z'graggen fühlt sich erschöpft und übermüdet. Seine
 Freizeit verbringt er fast ausschließlich in der kleinen
 Wohnung mit seiner Katze, die ihm Wärme und Halt gibt. Der
 Flugbegleiter musste seinen Job an den Nagel hängen, weil er
 wegen der unregelmäßigen Arbeitszeit Schlafprobleme bekam.
 Dass er nachts noch immer keine Ruhe findet, hat auch mit
 seinem Zwang zu tun, mehrmals aufzustehen, um seine Mails
 oder Daten zu checken.
 Aber nicht nur beim 52-Jährigen ist gesunder Schlaf zum
 knappen Gut geworden: Im Rahmen einer Studie des Gottlieb
 Duttweiler Institutes gaben 35 Prozent der Befragten an,
 schlechter zu schlafen als noch vor zehn Jahren. Das
 Bundesamt für Gesundheit zeigt zudem in einer
 repräsentativen Umfrage, dass die Menschen in der Schweiz
 heute rund vierzig Minuten weniger schlafen als noch vor 30
 Jahren. Als einer der wichtigsten Gründe dafür vermuten
 Experten die neuen Informations- und
 Kommunikationstechnologien. Sie locken rund um die Uhr mit
 einem endlosen Angebot an verfügbaren Reizen und
 Attraktionen.
 Der westliche Mensch lebt aber nicht nur in einem Zeitalter der
 ständigen Ablenkung und Unruhe, sondern auch in einer
 Epoche der Dauererreichbarkeit. Das hat zur Folge, dass sich
 die Grenzen zwischen privater- und berufstätiger Zeit immer
 mehr auflösen.
 Davon betroffen ist auch Jürgen Sahli. Noch so gerne würde
 er sein Handy nachts ausschalten, doch als Chefredakteur
 eines der größten Privatradios der Schweiz muss er ständig
 auf Pikett sein, um auf aktuelle Ereignisse umgehend
 reagieren zu können. Aber nicht nur deswegen schläft der 61-
 Jährige schlecht: Sahli übernahm in den letzten Jahren immer
 mehr berufliche Funktionen, die sich zuvor zwei Angestellte
 geteilt hatten. Auch bahnen sich im Betrieb einschneidende
 Rationalisierungsmaßnahmen an, die den ganzen
 Radiobetrieb auf den Kopf stellen werden. Diese Situation löst
 beim Chefredakteur zusätzlich schlaflose Nächte aus.
 Filmautor Hanspeter Bäni erzählt die Geschichten von vier
 schlaflos geplagten Menschen. Nicht nur Druck am
 Arbeitsplatz und im Privatleben rauben ihnen den Schlaf,
 sondern auch die rund um die Uhr verfügbaren Reize der
 digitalen Welt.

ABU-TV-Tipps im August 2016
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