AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SENEGAL

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SENEGAL
AUSSEN
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
SENEGAL

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER CASABLANCA
OKTOBER 2021
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SENEGAL
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                                       Eine Information des
                                AußenwirtschaftsCenters Casablanca

                                       Wirtschaftsdelegierte
                                        Mag. Eva Maria Frei
                                  AußenwirtschaftsCenter Casablanca
                                          T +212 522 223282
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WIRTSCHAFTSBERICHT SENEGAL 1. HALBJAHR 2021

•       Wirtschaft seit 2014 insgesamt im Aufschwung, Einbußen durch COVID-19, starker Wachs-
        tumsschub ab 2023 erwartet
•       Umfangreiche Infrastrukturprojekte, Sonderwirtschaftszonen und Fortschritte im Industri-
        alisierungsprozess sorgen für wirtschaftliche Dynamik und ein positives Investitionsklima
•       Private Investoren erkennen das Marktpotential und setzen auf weiteres Wachstum
•       Öl- und Gasförderung ab 2023 bahnt den Weg in eine aussichtsreiche Zukunft
•       Branchenübergreifende Chancen und Soft Loans kurbeln internationalen Wettbewerb an
•       Die für Juli 2020 geplante neue Währung ECO soll erst ab 2027 den Franc CFA ablösen
•       Senegal entwickelt sich als Tor zum frankophonen Westafrika
•       Außenhandel: Österreichische Exporte im Aufwind

Wirtschaftskennzahlen
                                                                             2018         2019          2020           2021
                                                                                                                    (Prognose)
    Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. US-Dollar1                         23,2         23,2          24,2           26,3
    Bruttoinlandsprodukt/Kopf zu Kaufkraftparität in US-Dollar1              3.395        3.538         3.443          3.526
    Bevölkerung in Mio.1                                                      15,9         16,3          16,7           17,1
    Reales Wirtschaftswachstum in %2                                          +6,4         +5,3          -0,4           3,0
    Inflationsrate in %1                                                       0,5         1,0            2,6           2,0
    Arbeitslosenrate in %3                                                   6,5%         6,5%          7,1%            k.A.
    Wechselkurs der Landeswährung CFA zu EUR4; 1 EUR = in CFA                         655,957 (an Euro gekoppelt)
    Warenexporte des Landes in Mrd. US-Dollar1                                3,9          4,1            4,0          4,3
    Warenimporte des Landes in Mrd. US-Dollar1                                7,2          7,4            6,9          7,4

    Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung2:                 Rang 110

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
                                                                  2018             2019             2020        1.Hj. 2021
    Österreichische Warenexporte in Mio. Euro5                39,1 (+9,2%)    40,1 (+2,4%)     44,8 (+11,7%)   27,4 (+16,5%)
    Österreichische Warenimporte in Mio. Euro5                1,38 (+43%)     0,83 (-39,7%)     0,85 (+0,4)    0,24 (-57,5%)
    Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro5        3 (-25%)       5 (+66,7%)        8 (+60%)           k.A.
    Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro5        2 (-50%)        4 (+100%)          4 (0%)           k.A.

    Österreichische Direktinvestitionen6, Stand 2021:                                   k.A.
    Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen6, Stand 2021:                          k.A.
    Direktinvestitionen aus Senegal in Ö6, Stand 2021:                                  k.A.
    Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus Senegal6, Stand 2021:         k.A.

    Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich5:                 Rang 85

Die Kennzahlen im Bericht können von denen in der obigen Tabelle leicht abweichen.

1
  Quelle: Economist Intelligence Unit
2 Quelle: Weltbank
3 Quelle: Schätzung ILO

4 Quelle: Westafrikanische Zentralbank

5 Quelle: Außenhandelsstatistik der Außenwirtschaft Austria

6
  Quelle: Österreichische Nationalbank

                                        Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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1. Wirtschaftslage

Gute Konjunkturaus-      Nach der anhaltenden Wirtschaftskrise zwischen 2008 und 2013 erholte sich die
sichten trotz Einbußen   senegalesische Wirtschaft 2014 wieder und erfreute sich eines zunehmend be-
durch COVID-19           schleunigten Wirtschaftswachstums. 2017 erreichte das Wachstum ein Rekord-
                         niveau von 7,2%, in den Folgejahren war es wieder leicht rückläufig mit +6,4%
                         (2018) und +5,3% (2019). Im COVID-Jahr 2020 hat auch Senegal eine wirtschaftli-
                         che Regression von -0,4% hinnehmen müssen. Insbesondere der Dienstleis-
                         tungssektor (Tourismus und Verkehr) erlitt starke Einbrüche und die sozialen
                         Spannungen verschärften sich. Im März 2021 kam es zu gewaltsamen Unruhen
                         nach der vorübergehenden Festnahme eines Oppositionsführers.
                         Nichtsdestotrotz gehört Senegal heute zu den aussichtsreichsten und dyna-
                         mischsten Märkten Westafrikas. Zudem zählt das Land dank seiner langen de-
                         mokratischen Tradition zu den politisch stabilsten Staaten in der Region.
                         Möglich gemacht wurde das solide wirtschaftliche Fundament durch umfangrei-
                         che strukturelle Reformen des seit 2012 amtierenden und 2019 wiedergewähl-
                         ten Staatspräsidenten Macky Sall, öffentliche Investitionen in Landwirtschaft
                         und Infrastruktur, die Förderung von Privatisierungen, die Stärkung des Dienst-
                         leistungssektors, die Diversifizierung der Exporte und nicht zuletzt durch die
                         steigende Nachfrage aus dem Ausland.
                         Ungeachtet der negativen Auswirkungen, die die Pandemie mit sich bringt,
                         prognostizieren Experten eine Wiederbelebung der guten Konjunktur und be-
                         werten die mittelfristigen Wachstumsaussichten als äußerst positiv. Economist
                         Intelligence Unit (EIU) geht für 2021 von einem Wachstumskurs von +3% aus,
                         der internationale Währungsfonds erwartet sogar +5,2%. Vor allem die ur-
                         sprünglich ab 2021 geplante Öl- und Gasförderung soll der Wirtschaft in Zukunft
                         einen erheblichen Wachstumsschub verleihen und den Staatshaushalt stabili-
                         sieren. Diese verzögert sich jedoch aufgrund der Pandemie und wird voraus-
                         sichtlich erst ab 2023 zu den Einnahmen und Ausfuhren des Landes beitragen.

Erste Erfolge des Plan   Außerdem soll der Positivtrend durch die Fortführung des Plan Sénégal
Sénégal Emergent         Emergent (PSE) aufrechterhalten werden. Ziel dieses 2014 lancierten staatli-
                         chen Entwicklungsplans ist es, Senegal bis 2035 zu einem Schwellenland zu
                         machen. Dazu sind u.a. wirtschaftliche Strukturreformen, umfangreiche Investi-
                         tionen in Infrastruktur und Humankapital sowie Verbesserungen für das Ge-
                         schäftsumfeld und das Investitionsklima vorgesehen – Projekte, für die seit 2014
                         bereits wichtige Schritte unternommen wurden. Der PSE ging 2019 in die zweite
                         Phase und konnte sich bei der Geberkonferenz im Dezember 2018 eine interna-
                         tionale Unterstützung von über USD 14 Mrd. sichern. Infolge der Pandemie wur-
                         den die Prioritäten neu definiert, seither stehen folgende Ziele im Fokus: Souve-
                         ränität in der Lebensmittel-, Medikamenten- und Gesundheitsversorgung, In-
                         dustrialisierung vor allem der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, digitale
                         Transformation der Wirtschaft, Stärkung des Privatsektors (PPP-Projekte, Steu-
                         erreformen, Formalisierung), Förderung des Tourismus.

Vielversprechende        Nach seiner Wiederwahl verkündete Macky Sall weitere Prioritäten, die seine
Prioritäten Macky        Amtszeit bis 2024 prägen sollen. Dazu gehören die Steigerung der Beschäfti-
Salls                    gungsrate durch Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, die Reduzie-
                         rung sozialer Ungleichheiten, die Verbesserung der Lebensbedingungen der Be-
                         völkerung, ein besserer Umweltschutz und die Effizienzsteigerung des Verwal-
                         tungsapparats. Diese Politik wird zu einer weiteren Steigerung der Attraktivität
                         Senegals als Wirtschaftsstandort sowie zu einem wachsenden Vertrauen inter-
                         nationaler Investoren beitragen.

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5

    Industrie auf Moderni-      Ein wirtschaftspolitischer Schwerpunkt Senegals liegt im Ausbau des Industria-
    sierungskurs                lisierungsprozesses des Landes. Die Regierung setzt dabei gezielt auf Unter-
                                stützung aus dem Ausland. In diesem Zusammenhang besuchte der Industrie-
                                entwicklungsminister Moustapha Diop im Jänner 2020 im Rahmen seiner Fact
                                Finding Mission auch Österreich. Im Fokus steht dabei die Förderung von Kern-
                                sektoren, um ausländische Investoren zu gewinnen, u.a. Landwirtschaft/Agro-
                                Processing/Nahrungsmittelverarbeitung, Textilindustrie, Müllverwertung/Re-
                                cycling sowie Innovationen im Bereich Bau & Infrastruktur.
    Haushaltslage bleibt        Entgegen dieser positiven Entwicklung bleibt die Lage der öffentlichen Finanzen
    angespannt                  angespannt, denn der Anstieg der internationalen Rohstoffpreise und die gleich-
                                zeitige Erhöhung der Energiesubventionen sowie große Infrastrukturprojekte
                                und höhere Staatsausgaben haben zu einem Rückgang der Einnahmen und zu
                                einer Belastung des öffentlichen Haushalts geführt. Infolgedessen weitete sich
                                das Haushaltsdefizit bereits 2019 auf 3,8% des BIP aus (2018: 3,5%, 2017: 3%)
                                und es kam zu Zahlungsverzögerungen der Regierung an Lieferanten. Die Pan-
                                demie verschärfte die Lage 2020 noch weiter mit einem Haushaltsdefizit von
                                6,5% des BIP. EIU geht allerdings davon aus, dass sich das Haushaltsdefizit all-
                                mählich verringern wird, auf 5,4 % des BIP im Jahr 2022 und auf 2,4 % im Jahr
                                2025. Ein Großteil des Defizits soll durch die Aufnahme von Auslandskrediten
                                gedeckt werden7. Senegals übergeordnetes Ziel für die kommenden Jahre ist
                                es, sein Defizit gemäß Konvergenzkriterium der Westafrikanischen Wirtschafts-
                                und Währungsunion (UEMOA) auf maximal 3% des BIP zu begrenzen.
                                Ebenso stieg die Staatverschuldung in den letzten Jahren von 61,4% des BIP im
                                Jahr 2017 über 63,3% im Jahr 2019 auf 71,4% im Jahr 2020. EIU prognostiziert
                                einen weiteren Anstieg auf 83,8% im Jahr 2022, was auf den hohen coronabe-
                                dingten Finanzierungsbedarf zurückzuführen ist. Mit dem Beginn der Ölförde-
                                rung 2023 wird aber auch die Staatsverschuldung sinken.
    Hohes Handels- und          Auch das Leistungsbilanzdefizit ist von 7,3% des BIP (2018) über 9,4% (2019) auf
    Leistungsbilanzdefizit      11,0% (2020) gestiegen. Das Handelsbilanzdefizit alleine, d.h. ohne Berücksich-
                                tigung der Finanztransfers, lag 2020 bei 15,7% des BIP (2019: 15,6%, 2018:
                                14,2%). Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch die hohen Energieimport-
                                preise sowie die gestiegenen Importe von Investitionsgütern und Nahrungsmit-
                                teln erklärt. Es wird erwartet, dass sich die Leistungsbilanz in den kommenden
                                Jahren weiter verschlechtern wird: Massive Investitionen in Infrastrukturpro-
                                jekte und in die Gas- und Ölindustrie werden die Importe ankurbeln und trotz
                                der guten Entwicklung der Exporte ein hohes Handelsdefizit aufrechterhalten.
                                Auch hier gilt, dass sich die Situation erst 2023 mit dem Beginn der Öl- und
                                Gasexporte verbessern dürfte; diese werden laut Schätzungen über die nächs-
                                ten 30 Jahre bis zu insgesamt USD 150 Mrd. generieren.
    Rücküberweisungen           Zur Deckung der Leistungsbilanz tragen die im Ausland lebenden emigrierten
    der Diaspora tragen         Senegalesen einen nicht unerheblichen Teil bei, denn die Devisen, die aus der
    zur Stabilität bei          Diaspora jährlich in die Heimat überwiesen werden, werden auf mehr als FCFA
                                1000 Mrd. (ca. EUR 1,5 Mrd.) geschätzt, was etwas mehr als 10% des nationalen
                                BIP entspricht. Ausgangssperren, Einkommenseinbußen, Arbeitslosigkeit und
                                Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit im Corona-Jahr 2020 haben das Volu-
                                men der Geldzuflüsse von außen jedoch stark eingeschränkt.
    Anstieg ausländischer       Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung und des positiven Investitionsklimas
    Direktinvestitionen         interessieren sich internationale Geber und private Investoren zunehmend für
                                Senegal, was zu einem kontinuierlichen Anstieg ausländischer Direktinvestitio-
                                nen (ADI) führt8. Der Gesamtbestand an ADI stieg von USD 3.772 Mio. (2016) über

7 2018 emittierte Senegal Eurobonds in Höhe von USD 2,2 Mrd.
8 In erster Linie wird in folgende Sektoren stark investiert: Nahrungsmittel- und Fischverarbeitung, Pharmazeutika und Gesundheit,
Energie, Ölraffinerien, Chemikalien, Zementherstellung, Banken und Versicherungen, Wasserversorgung, Transport, Telekommunika-
tion und Hotels/Restaurants.

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                                USD 4.858 Mio. (2017), USD 5.304 Mio. (2018) auf USD 6.398 Mio. (2020). Der ADI-
                                Bestand im Verhältnis zum BIP, der 2010 bei 13% lag, erreichte 2018 23% und
                                2020 bereits 31% (Prognose 2021: 30,3%, 2022: 32,5%). Der befürchtet Rück-
                                gang der ADI infolge der Pandemie ist also ausgeblieben. Die ADI-Nettotrans-
                                fers nach Senegal stiegen von USD 848 Mio. im Jahr 2018 auf USD 983 Mio. im
                                Jahr 2019 und machen 7% der gesamten Zuflüsse in Westafrika aus. Senegal
                                steht damit an zehnter Stelle der afrikanischen Länder, die die meisten ADI an-
                                ziehen. Zu den Hauptinvestoren des Landes gehören Frankreich, Marokko, Indo-
                                nesien und die Vereinigten Staaten. Im Doing-Business-Ranking der Weltbank
                                ist Senegal mittlerweile von Platz 141/190 (2018) auf Platz 123/190 (2019) ge-
                                klettert.
    Verbesserung des Ge-        Da Senegal privaten Investoren keine großen finanziellen Investitionsanreize ge-
    schäftsklimas               währen kann, setzt die Regierung vor allem auf die Verbesserung des Ge-
                                schäftsumfelds und der Wettbewerbsfähigkeit. Zu den ergriffenen Maßnahmen
                                gehören beispielsweise die Erhöhung des Investitionsschutzes und die Vereinfa-
                                chung von Unternehmensgründungen9. Mit der Investitionsförderagentur
                                APIX wurde eine zentrale Anlaufstelle für ausländische Investoren geschaffen.
    Regierung setzt auf         Außerdem verabschiedete die Nationalversammlung im Februar 2021 ein neues
    PPP                         Gesetz über öffentlich-private Partnerschaften (PPP). Dies ist ein wichtiger
                                Schritt zur Schaffung eines rechtlichen und institutionellen Rahmens, der Inves-
                                toren Sicherheit bieten und die rasche Umsetzung hochwertiger PPP-Projekte
                                fördern soll.
    Sonderwirtschaftszo-        Darüber hinaus gewährt der Staat ausländischen Unternehmen, die sich in einer
    nen bieten Investoren       der neu geschaffenen Sonderwirtschaftszonen niederlassen, besondere Investi-
    spezielle Anreize           tionsanreize, z.B. Zollermäßigungen und Steuererleichterungen. Ziel der Regie-
                                rung ist es, so die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität senegalesischer Pro-
                                dukte zu steigern und Exporte anzukurbeln. Insgesamt sollen zehn solcher Son-
                                derwirtschaftszonen entstehen. Zwei befinden sich bereits in der Nähe des
                                neuen Flughafens sowie in der außerhalb von Dakar gelegenen Vorstadt Diam-
                                niadio. Weitere Zonen werden bestimmten Schwerpunkten gewidmet, wie etwa
                                dem Bergbau oder der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Für Letz-
                                tere entstehen derzeit drei sogenannte „Agropole“, für die explizit österreichi-
                                sche Beteiligung gewünscht wird.
    Soft Loan-Finanzie-         Seit einigen Jahren gewinnen auch die Förderinstrumente ausländischer Ent-
    rung durch OeKB             wicklungsbanken mit dem Auftrag, private Investitionen zu fördern und den
    möglich                     Marktzugang zu erleichtern, an Einfluss. Auf österreichischer Seite bietet die
                                Österreichische Kontrollbank (OeKB) für ausgewählte Projekte die Refinanzie-
                                rung zu Soft Loan-Konditionen an. Die OeKB reiht Senegal dabei in die OECD-
                                Länderkategorie 5 (von 7) und damit im Mittelfeld der Risikobewertung ein. Die
                                Deckungsquote für politische Risiken beträgt 100 %, die Deckung erfolgt jedoch
                                mit Einschränkungen. Die Deckungsrichtlinien gelten für Projektgeschäfte, In-
                                vestitionsgüterlieferungen und Beteiligungen.
    Schlechte Einstufung        Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs und der positiven Aussichten zählt Se-
    im Human Develop-           negal zu den 30 ärmsten Ländern der Welt, über 38% der Bevölkerung lebt in
    ment Report                 absoluter Armut, vor allem im ländlichen Raum. Senegal befindet sich im Hu-
                                man Development Index 2019 (HDI) nur auf Rang 168 unter 189 bewerteten Län-
                                dern und zählt damit zu den Ländern mit „Low Human Development“. Vor allem
                                die niedrige Lebenserwartung (67,7 Jahre) und der durchschnittliche Schulbe-
                                such von lediglich 3,1 Jahren führen zu diesen schlechten Werten. Die Alphabe-
                                tisierungsrate liegt bei 39%. Das tiefe Humankapital und die unzureichenden
                                beruflichen Qualifikationen erklären auch den Mangel an Know-How, den das

9u. a. Abschaffung der Mindestkapitaleinlage, Senkung der Notariatskosten, Abbau administrativer Hürden, Beschleunigung des Fir-
mengründungsprozesses, Erleichterungen beim Grundstückserwerb

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                          Land etwa in der Landwirtschaft, im Infrastruktursektor und im Bergbau auf-
                          weist.
Defizite in der Korrup-   Im Corruption Perceptions Index (CPI) von Transparency International rangiert
tionsbekämpfung           Senegal 2020 auf Rang 67/180 mit einer erreichten Punktezahl von 45/100. Zwar
                          deutet dies noch große Defizite in der Korruptionsbekämpfung an, allerdings
                          liegt das Land weit vor anderen Ländern Westafrikas (Beispiel Côte d’Ivoire:
                          Rang 104 mit 36 Punkten). Auch der schwerfällige Staatsapparat sowie die man-
                          gelhafte Zahlungsmoral von privaten und staatlichen Akteuren können derzeit
                          noch die Geschäftstätigkeit behindern.
Wirtschaftliche Viel-     Die Wirtschaft Senegals steht auf einem für afrikanische Verhältnisse breitem
falt prägt das Land       Fundament. Denn obwohl Senegal mit nur 16 Millionen Einwohnern einen klei-
                          nen Binnenmarkt hat, weist es eine recht große Anzahl an Sektoren auf. Land-
                          wirtschaft, Leichtindustrie, Bau, Bergbau und bald auch Öl und Gas expandie-
                          ren. Der Landwirtschaftssektor beschäftigt ca. 50% der aktiven Bevölkerung, er-
                          wirtschaftet aber nur 16% des BIP. Der Anteil des Sekundärsektors liegt bei
                          23% und der des Dienstleistungssektors bei 61%.
Neue Dynamik in der       Die Hauptursachen für die geringe Produktivität des Agrarsektors sind die
Landwirtschaft und        schlechte Qualität der Böden, die unregelmäßigen Regenfälle sowie Überwei-
der Nahrungsmittel-       dung und Abholzung – mit einer fortschreitenden Verödung der Böden als Folge.
produktion                Der Klimawandel verschärft die ohnehin schwierige Situation in der Landwirt-
                          schaft. Eine zunehmende Zahl von Dürren und Überschwemmungen zerstört
                          Ernten und bedroht die Nutztierhaltung. Entgegen dieser Problematik konnte im
                          Pandemiejahr 2020/21 die Getreideernte allerdings um ein Viertel auf 3,4 Mio. t
                          gesteigert werden (2019: 2,7 Mio. t). Dies liegt u. a. an einer verbesserten Ver-
                          sorgung der Landwirte mit Saatgut und Dünger. Die Dynamisierung des Agrar-
                          sektors ist für das Wirtschaftswachstum von zentraler Bedeutung. Es wird ins-
                          besondere in den Anbau von Hortikulturen (z.B. Zwiebeln, Kartoffeln, Karotten)
                          und Reis für den lokalen Markt investiert. Im Norden Senegals werden hierfür
                          die bewässerten Agrarflächen weiter ausgedehnt. Dort wird auch vermehrt
                          Agro-Processing durchgeführt. Im Süden werden u.a. Tropenfrüchte wie Man-
                          gos für den Export angebaut. Zahlreiche Geflügelfarmen sind in den letzten zehn
                          Jahren entstanden - ein Trend der anhalten dürfte, wenn die 2005 eingeführten
                          Importbarrieren für Geflügelfleisch weiter Bestand haben.
                          Ebenso ist die Lebensmittelverarbeitung von zahlreichen Investitionen geprägt
                          und soll in den nächsten Jahren weiter expandieren. Dakar ist neben Lagos, Ac-
                          cra und Abidjan eines der größten Nahrungsmittelindustriezentren Westafrikas.
                          Dort werden vor allem einfache Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Backwaren,
                          Getränke oder Bouillonwürfel produziert. Senegal hat es in den vergangenen
                          Jahren geschafft, seine Nahrungsmittelimporte zu verringern. Das Land macht
                          eindeutige Fortschritte in der Nahrungsmittelproduktion und sucht gezielt nach
                          Know-How, Investitionen und Zulieferungen aus dem Ausland, vor allem für Ma-
                          schinen und Anlagen zur Weiterverarbeitung von Lebensmitteln.
Fischerei in der Krise    Die Fischerei ist ein traditionell bedeutender Wirtschaftsfaktor, jeder fünfte Ar-
                          beitsplatz des Landes hängt direkt oder indirekt am Fischfang. Der Sektor er-
                          wirtschaftet ca. 25% der Gesamtexporte, womit der früher dominierende Erd-
                          nussanbau abgelöst wird. Es wird noch überwiegend auf traditionelle Art ge-
                          fischt. Die Überfischung der westafrikanischen Küste durch europäische Kutter
                          sowie die mangelhafte Reglementierung der lokalen Fischerei haben seit 2016
                          zu einem Rückgang des Fangs um 81% geführt. Es gibt erste Projekte, die Erho-
                          lung der Bestände zu erwirken sowie eine Fischzuchtindustrie zu etablieren.
Bausektor verzeichnet     Der Bausektor gilt als dynamische Säule der senegalesischen Wirtschaft. Da
Hochkonjunktur            der Bauboom den Baufirmen umfangreiche Aufträge beschert, kommen immer
                          neue Akteure ins Land, um an den Projekten partizipieren zu können. Zurzeit

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                          gibt es zahlreiche Bauprojekte im Immobiliensektor, aber auch in der Hotellerie.
                          Besonders rasant entwickeln dich die Großinvestitionen im Infrastrukturbereich.
                          Die Bereitschaft ausländischer Privatinvestoren, Kapital bereitzustellen, ist auf-
                          grund der politischen Stabilität hoch. Auch der Staat hat zuletzt in die Infra-
                          struktur investiert. Dadurch ist die öffentliche Verschuldung derart gestiegen,
                          dass dies ein vorübergehender Trend sein dürfte. Hinter jedem öffentlich ausge-
                          schriebenen Vorhaben steckt meistens mindestens ein internationaler Investor.
Dakar wächst aus sich     Der Großteil der Investitionen konzentriert sich auf den Großraum Dakar. Da die
heraus                    auf einer Halbinsel gelegene Hauptstadt aus allen Nähten platzt und in letzter
                          Zeit die Mieten extrem gestiegen sind, verfolgt die Regierung mit dem Bau der
                          neuen Stadt Diamniadio etwa 36 km außerhalb der Metropole eines der ambitio-
                          niertesten Stadtentwicklungsprojekte Afrikas. Um Dakar zu entlasten, entste-
                          hen hier Industriegebiete mit moderner Infrastruktur, ein Großmarkt, eine
                          Hochschule, eine Mehrzweckarena, ein Konferenz- und Messezentrum, ein Lu-
                          xushotel sowie viele Sozialwohnungen. Da die Retortenstadt zweiter Regie-
                          rungssitz werden soll, haben die meisten Ministerien ihren Sitz bereits dorthin
                          verlegt und auch die Organisationen der Vereinten Nationen mit über 10.000
                          Mitarbeitern werden in absehbarer Zeit übersiedeln.
Neuer Flughafen AIBD      Direkt daneben ca. 45 km südöstlich von Dakar liegt der neue im Dezember
in Betrieb                2017 eröffnete internationale Flughafen Aéroport International Blaise Diagne
                          (AIBD), der den innerstädtischen Flughafen Léopold Sédar Senghor (DKR) abge-
                          löst hat, da dieser den Ansprüchen steigender Passagierzahlen und Frachtraten
                          nicht mehr genügte. Dort werden bis zu 3 Mio. Fluggäste pro Jahr abgefertigt,
                          wobei eine Erweiterungsmöglichkeit auf 5 Mio. besteht.
Bahn- und Straßen-        Für eine Investitionssumme von EUR 1 Mrd. soll der Train Express Régional
netz profitiert von am-   (TER) in nur 45 Minuten die Innenstadt Dakars über einige Zwischenbahnhöfe an
bitionierten Ausbau-      den neuen Flughafen anbinden. Die erste Phase des Bauprojekts ist seit Ende
plänen                    2019 abgeschlossen und besteht aus einem 36 km langen Abschnitt zwischen
                          Dakar und Diamniadio. Seitdem wartet man allerdings vergebens auf die end-
                          gültige Inbetriebnahme, da der Termin von den senegalesischen Behörden im-
                          mer wieder verschoben wird. Der zweite Abschnitt soll 18 km umfassen und Di-
                          amniadio mit dem Flughafen verbinden. Mit der Fertigstellung ist allerdings
                          nicht vor den Olympischen Jugendspielen im Jahr 2022 zu rechnen.
                          Doch damit nicht genug: Der Verkehrsminister hat im Jänner 2020 angekündigt,
                          dass das Schienennetz mit mehr als 2.065 km auf das gesamte Staatsgebiet
                          ausgebaut werden soll. Die geplante Gesamtinvestition beläuft sich auf USD 3,5
                          Mrd. So sollen bis 2035 75% der Bevölkerung an das Schienennetz angebunden
                          sein und 180.000 Arbeitsplätze im Rahmen der Bauarbeiten geschaffen werden.
                          Der jährliche Gewinn wird auf FCFA 200 Mrd. geschätzt. Auf überregionaler
                          Ebene läuft derzeit eine Studie, den Investitionsbedarf für die Sanierung der Ei-
                          senbahnlinie zwischen Dakar und der malischen Hauptstadt Bamako zu ermit-
                          teln, auf der seit 2018 keine Züge mehr verkehren. Um den senegalesischen Ei-
                          senbahnsektor auf solide Beine zu stellen, wurde im Mai 2020 die nationale Ei-
                          senbahngesellschaft Société Nationale des Chemins de Fer du Sénégal (SN-
                          CFS) gegründet, die die Agence Nationale des Chemins de Fer (ANCF) und die
                          Dakar Bamako Ferroviaire (DBF) ersetzt.
                          Ebenso soll das Straßennetz engmaschiger und im ganzen Land erweitert wer-
                          den. Das moderne senegalesische Autobahnnetz ist 221 km lang und damit ei-
                          nes der längsten gebührenpflichtigen Autobahnnetze in Westafrika. Dieses soll
                          bis 2030 auf 800 km ausgebaut werden – so das Ziel der Regierung.
Umfangreiche Infra-       Mit dem Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum ging in den letzten 30 Jahren
strukturprojekte in       eine zunehmende Wasserknappheit einher, vor allem im Ballungsraum Dakar,
der Wasserwirtschaft      Thiès und Mbour. Im Jahr 2025 soll dort der tägliche Wasserbedarf bei 550.000

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                        m³ liegen, gegenüber einer derzeitigen Verfügbarkeit von 410.000 m³ pro Tag.
                        Vor diesem Hintergrund finanzieren internationale Geberorganisationen seit den
                        1980er Jahren investitionsintensive Infrastrukturprojekte zur Verbesserung der
                        Wasserversorgung in der Metropole und für die Landwirtschaft. Das umfang-
                        reichste seiner Art (EUR 500 Mio.) ist das Projekt Keur Momar Sarr 3 (KMS3),
                        das eine Trinkwasseraufbereitungsanlage mit einer Tageskapazität von 200.000
                        m³ sowie eine Erweiterung des Leistungsnetzes um fast 800 km vorsieht. Hinzu
                        kommen Großprojekte im Bereich Meerwasserentsalzung und Abwasserentsor-
                        gung, wobei hier die Aktivitäten trotz steigender Umweltprobleme noch gering
                        sind.
Fortschritte in der     Bei einem jährlichen Anstieg des Energiebedarfs um 6% bleibt die Bekämpfung
Energieversorgung       der Stromarmut eine der Hauptprioritäten Senegals. Denn Stromknappheit
                        stellt eine bedeutende Hürde für die wirtschaftliche Entwicklung und die Wett-
                        bewerbsfähigkeit des Landes dar. Senegal hat zwar für westafrikanische Ver-
                        hältnisse eine Vergleichsweise hohe Elektrifizierungsrate von 61%, Ziel ist es je-
                        doch, dass bis 2025 jeder Haushalt über einen Stromanschluss verfügt. Um die
                        Energieversorgung zu sichern, werden seit 2012 private Stromproduzenten zu-
                        gelassen. Allerdings sollte der staatliche Energieversorger SENELEC dringend
                        neu strukturiert werden, was schon seit längerem Teil der Regierungspläne ist.
                        Die hierbei erzielten Erfolge werden für die Gewinnung weiterer Investoren ent-
                        scheidend sein.
Erdgas und Erneuer-     Neben den Investitionsprojekten in Kraftwerke möchte die Regierung vor allem
bare Energien auf dem   den Ausbau von Erneuerbaren Energien und Erdgas vorantreiben. Diesel und
Vormarsch               Schweröl sollen mittelfristig durch Erdgas aus senegaleischer Förderung abge-
                        löst werden. Mit der Inbetriebnahme mehrerer Solarparks konnte die Nutzung
                        von Photovoltaik bereits deutlich ausgebaut werden. Auch Windenergie soll zu-
                        künftig zum Energiemix Senegals beitragen. Im Norden ist ein Windpark mit
                        knapp 160 MW geplant.
Großes Potenzial im     Der Bergbau existiert in Senegal erst seit ein paar Jahren in größerem Umfang.
Bergbau                 Der wichtigste verfügbare Rohstoff ist Phosphat, dessen Reserven auf 100 Mio.
                        Tonnen geschätzt werden. In mehreren Goldminen im Osten des Landes haben
                        einige ausländische Gesellschaften – darunter Sabodala Gold Operations, Toro
                        Gold und Rangold – seit 2011 mit dem Abbau begonnen. Seit 2014 werden nahe
                        der Atlantikküste auch Titan und Zirkon abgebaut. Da die Vorkommen noch
                        längst nicht erforscht sind, besteht großes Potenzial für weitere Aktivitäten.
Öl- und Gasfunde sor-   Ein Durchbruch bahnt sich bei der Förderung von Öl und Gas an. Nach den er-
gen für Optimismus      folgsversprechenden Funden vor der Atlantikküste Senegals im Jahr 2014 hat
                        das Land von verstärkten ausländischen Investitionen und dem Eintritt internati-
                        onaler Global Players profitiert und hofft in den nächsten Jahren auf weitere
                        Großinvestitionen im Rohstoffsektor. Experten rechnen ab 2023 mit dem Beginn
                        der Förderung, was der senegalesischen Ökonomie noch einmal einen weiteren
                        bedeutsamen Wachstumsschub verleihen wird.
Schwer getroffener      Der Tourismus ist der zweitwichtigste Devisenbringer des Landes, trägt 7% zum
Tourismus soll wieder   BIP bei und beschäftigt ca. 75.000 Arbeitskräfte. Vor der Coronakrise zählte Se-
angekurbelt werden      negal 1,6 Millionen Besucher pro Jahr, vor allem aus europäischen Ländern. Die
                        Pandemie hat der Branche empfindliche Einbußen beschert und es bleibt abzu-
                        warten, wann mit einem Aufwärtstrend zu rechnen ist. Um Senegal als touristi-
                        sche Destination mittel- bis langfristig attraktiver zu machen, wird der Schwer-
                        punkt insbesondere auf Kultur- und Sporttourismus gelegt. Dabei wird eine
                        durchschnittliche Steigerung von 4% pro Jahr angestrebt.

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2. Besondere Entwicklungen

     Einreise nur mit Son-       Die Ausbreitung von COVID-19 ist im Senegal im internationalen Vergleich zwar
     dergenehmigung              verhältnismäßig moderat - dennoch hat das Land nach Südafrika, Côte d’Ivoire
     möglich                     und Burkina Faso die höchsten Infektionszahlen in ganz Subsahara-Afrika. Seit
                                 März 2020 gibt es Einschränkungen im Flug- und Reiseverkehr und weitgehend
                                 auch im öffentlichen Leben. Die Einreise ist für EU-Bürger bis auf wenige Aus-
                                 nahmen derzeit nicht gestattet. Geschäftsreisende benötigen eine Sondereinrei-
                                 segenehmigung des senegalesischen Staates. Das AC Casablanca ist bei der
                                 Beschaffung dieser Genehmigung behilflich.
     Wirtschaftliche Her-        Um die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft abzufedern, hat der
     ausforderungen trotz        Staat mit einer Reihe von Eindämmungsmaßnahmen reagiert und ein Pro-
     Konjunkturpaket             gramm für wirtschaftliche und soziale Widerstandsfähigkeit (Programme de
                                 Résilience Économique et Sociale, PRES) umgesetzt mit dem Ziel, das Gesund-
                                 heitssystem zu stärken und Haushalte, die Diaspora, Unternehmen und ihre Be-
                                 schäftigten zu unterstützen. Es bleibt abzuwarten, ob das wirtschaftliche Funda-
                                 ment Senegals ausreicht, um sich von der Krise schnell zu erholen und inwie-
                                 weit die Konjunkturpakete die Verluste auffangen können. Denn die starke Im-
                                 portabhängigkeit, der kleine Binnenmarkt, die geringe Exportbreite, begrenzte
                                 fiskalische Puffer und Sicherheitsnetze, ein anfälliges Gesundheitssystem und
                                 ein großer informeller Sektor stellen Herausforderungen dar, die die die wirt-
                                 schaftliche Erholung zusätzlich erschweren werden.
     Senegal als Gateaway        Unternehmen, die sich im frankophonen Westafrika niederlassen möchten, ent-
     ins frankophone West-       scheiden sich in der Regel zwischen den Standorten Dakar oder Abidjan (Côte
     afrika                      d’Ivoire), denn die beiden Städte sind die großen Wirtschaftszentren der Region.
                                 Obschon sich die wirtschaftlichen Strukturen beider Länder ähneln, hat Senegal
                                 bei der wirtschaftlichen Dynamik zuletzt stark aufgeholt. Senegal weist viele
                                 Vorteile im Vergleich zu seinen westafrikanischen Nachbarländern auf. Dazu
                                 zählt neben der politischen Stabilität, dem hohen Wirtschaftswachstum sowie
                                 dem Reformwillen der Regierung auch die Hubfunktion der Hauptstadt Dakar.
                                 Denn von hier aus können weitere westafrikanische Binnenmärkte wie Mali,
                                 Burkina Faso, Niger, Benin oder Togo bedient werden; von Senegal aus erreicht
                                 man einen Markt mit über 160 Millionen Menschen. Der Hafen von Dakar dient
                                 als regionale Drehscheibe und auch die in der Stadt angesiedelte Industrie ist
                                 von regionaler Bedeutung. Faktoren wie Währungsstabilität, wettbewerbsfähige
                                 Produktionskosten und niedriges Lohnniveau bieten weitere Standortvorteile.
                                 Zudem vereinfacht die relativ hohe Lebensqualität die Entsendung qualifizierter
                                 Mitarbeiter.
     Bündnisse stärken Se-       Wichtigstes afrikapolitisches Anliegen Senegals bleibt die regionale Integration.
     negal                       Senegal ist Mitglied der CEDEAO (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft),
                                 der UEMOA (Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion), der UMOA
                                 (Westafrikanischen Währungsunion), der AU (Afrikanische Union) sowie zahlrei-
                                 cher regionaler und internationaler Organisationen. Der Hauptsitz der BCEAO,
                                 der Währungsbehörde der UMOA, befindet sich aufgrund der französischen Ko-
                                 lonialgeschichte in Dakar10. Daneben hat Senegal 29 bilaterale Investitionsab-
                                 kommen unterzeichnet, von denen bereits 17 in Kraft sind.
     Kontinentale Freihan-       Senegal unterzeichnete Ende März 2018 in Kigali (Ruanda) gemeinsam mit 44
     delszone                    anderen Ländern der 55 Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union das Abkom-
                                 men zur Gründung der AfCFTA, der Afrikanischen Kontinentalen Freihandels-
                                 zone. Mittlerweile haben 54 Länder Afrikas das Abkommen unterzeichnet. Die-
                                 ses stellt das größte Freihandelsabkommen seit Gründung der WTO dar. Es

10Oberstes Ziel der BCEAO ist die Kontrolle der Inflation und des fixen Wechselkurses (EUR 1 = CFA 655,957) mit dem Euro. Entspre-
chend groß ist der Einfluss der EZB auf die BCEAO.

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                        sieht unter anderem vor, dass innerhalb der nächsten 10 Jahre 90% aller Waren
                        von Zöllen befreit werden. Die UNO schätzt, dass somit der innerafrikanische
                        Handel in dieser Zeit um die Hälfte zunehmen könnte. Senegal ratifizierte das
                        Abkommen im April 2019. Am 30. Mai 2019 trat das Abkommen in Kraft. Für den
                        Startschuss notwendig war die Ratifizierung durch 22 Mitgliedsstaaten.
Bislang kein Freihan-   Die ECOWAS hat 2014 mit der EU ein Wirtschaftspartnerschaftsabkommen
del mit der EU          (WPA) unterzeichnet. Dieses soll einen weitgehenden Freihandel zwischen der
                        EU und Westafrika ermöglichen und somit weitere Anreize für Investoren schaf-
                        fen. Bis dieses in Kraft tritt, wendet Senegal gegenüber Drittländern den ge-
                        meinsamen Außenzolltarif der ECOWAS an (Zölle zwischen 0% und 35%).
Neue Währung ECO ab     Im Dezember 2019 beschlossen Frankreich und die UEMOA-Staaten das Ende
2027                    des Franc CFA und die Einführung einer neuen Währung, den ECO. Obwohl die-
                        ser vorerst weiterhin an den Euro gebunden bleiben soll, will man damit einen
                        wichtigen Schritt setzen, seine koloniale Vergangenheit abzuschütteln. Bis zu
                        seiner Einführung sind jedoch noch einige Hürden zu nehmen, da nicht alle Län-
                        der an einem Strang ziehen. Eigentliche sollte der ECO ab 1. Juli 2020 Zahlungs-
                        mittel innerhalb der UEMOA werden. Aufgrund der Corona-Pandemie einigten
                        sich die westafrikanischen Staats- und Regierungschefs im Juni 2021 jedoch da-
                        rauf, die Währungsreform auf das Jahr 2027 zu verschieben.
Zunehmender Wettbe-     Innerhalb der EU (mit 46% Haupthandelspartner) nimmt das historisch bedingte
werb trotz starker      Naheverhältnis zu Frankreich mit einer starken Präsenz französischer Unter-
Präsenz Frankreichs     nehmen eine besondere Stellung ein. Treffen auf Präsidentenebene finden re-
                        gelmäßig statt. In den letzten 10 Jahren hat Frankreich jedoch an Dominanz ver-
                        loren – nicht zuletzt aufgrund der positiven wirtschaftlichen Dynamik, die nun
                        auch das Interesse anderer internationaler Investoren weckt. Staaten wie China,
                        Indien, die Türkei, Marokko, Tunesien, Ägypten oder Brasilien kommen über
                        Projekte oder öffentliche Ausschreibungen nach Senegal und versuchen sich auf
                        Dauer im Markt zu etablieren. Dadurch hat auch der Wettbewerb in vielen Bran-
                        chen zugenommen.
Exporte weltweit        USD 3,9 Mrd. (-6,0% ggü. Vorjahr), davon 23,7% Nahrungsmittel; 18,7% Gold;
(2020)                  15,6% Petrochemie; 12,9% Rohstoffe (außer Brennstoffe); 11,6% Chemische Er-
                        zeugnisse; 3,8% Nichtmetallische Mineralien; 3,1% Eisen und Stahl; 2,1% Ge-
                        tränke/Tabak; 1,2% Sonstige Fahrzeuge; 1,1% Maschinen, 6,3% Sonstige
                        Hauptabnehmerländer: 21,0% Mali; 12,4% Schweiz; 7,6% Indien; 6,7% China;
                        5,4% Australien; 4,9% Côte d’Ivoire; 3,8% Guinea; 38,2% Sonstige
Importe weltweit        USD 7,8 Mrd. (-4,1% ggü. Vorjahr), davon 19,7% Nahrungsmittel; 14,8% Petro-
(2020                   chemie; 10,7% Chemische Erzeugnisse; 8,3% Maschinen; 5,6% Erdöl; 5,1% Kfz
                        und –teile; 4,2% Eisen und Stahl; 3,8% Elektronik; 3,4% Elektrotechnik; 3,0% na-
                        türliche Öle, Fette, Wachse; 21,4% Sonstige
                        Hauptlieferländer: 15,7% Frankreich; 9,2% China; 6,2% Niederlande; 6,0% Bel-
                        gien; 5,7% Nigeria; 5,1% Spanien; 4,5% Russland; 47,6% Sonstige

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3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

 Gute bilaterale Bezie-    Die Beziehungen zwischen Österreich und Senegal sind seit der Aufnahme der
 hungen                    bilateralen Beziehungen 1964 grundsätzlich sehr gut, jedoch waren die Wirt-
                           schaftsbeziehungen jahrelang relativ schwach ausgeprägt. Erst seit Kurzem fin-
                           det Senegal wieder mehr Beachtung bei österreichischen Unternehmen. Das
                           positive wirtschaftliche Klima sorgt für steigende Geschäftschancen und führt
                           zu mehr Lieferungen aus Österreich. Jedoch hält sich die Präsenz österreichi-
                           scher Unternehmen noch in Grenzen. Keine Firma betreibt bislang eine eigene
                           Niederlassung, die meisten wählen den Markteintritt über lokale Handelsver-
                           treter. Das könnte sich in Zukunft dank der zahlreichen Investitionsanreize än-
                           dern.
 Österreichs Exporte       Die Außenhandelsstatistik zeigt, dass sich die österreichischen Exporte nach
 im Aufwind                Senegal in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert haben – ein Auf-
                           wärtstrend, der die Ausfuhren nach ganz Westafrika betrifft. Auch im Corona-
                           Jahr 2020 blieb das Land ein attraktiver Wirtschaftsraum für österreichische
                           Unternehmen, was sich u.a. im Exportrekord widerspiegelt: Österreich lieferte
                           2020 Waren im Wert von EUR 44,8 Mio. nach Senegal, was einem Anstieg von
                           11,7% ggü. dem Vorjahr entspricht. 2019 legten die Exporte um 2,4% zu, 2018
                           um 9,2%, 2016 sogar um 88,4%. Im ersten Halbjahr 2021 setzt sich dieser Trend
                           fort mit einem Exportzuwachs von 16,5% ggü. dem gleichen Vorjahreszeitraum.
 Baumwolle und Texti-      Dieser Anstieg österreichischer Lieferungen ist vor allem dem Export von
 lien führen die Export-   Baumwolle und Textilien geschuldet (1. Hj. 2021: EUR 23,3 Mio., +11,3%; 2020:
 statistiken an            EUR 38,1 Mio., +19,9%; 2019: EUR 31,8 Mio., +7,9%, 2018: +52,5%). Diese ma-
                           chen ca. 85% der Lieferungen nach Senegal aus. Viele der bunten Stoffe und
                           Kleider aus hochwertigem Damast stammen aus Vorarlberg und erfreuen sich
                           in ganz Westafrika großer Beliebtheit.
                           Weitere beliebte Exportprodukte mit zuletzt steigender Nachfrage sind Kunst-
                           stoffe (1.Hj. 2021: EUR 0,34 Mio., +81,1%; 2020: EUR 0,64 Mio., +4,1%), Mess-
                           und Prüfinstrumente (1.Hj. 2021: EUR 0,27 Mio., +226,9%; 2020: EUR 0,31 Mio.,
                           +77,7%), Holz (1.Hj. 2021: EUR 0,21 Mio., +64,7%; 2020: EUR 0,25 Mio., +56,2%)
                           und Ölsaaten/Körner/Samen (1.Hj. 2021: EUR 0,09 Mio., +7,7%; 2020: EUR 0,21
                           Mio., +21,1%). Auffällig ist der während des Corona-Jahrs rasante Exportan-
                           stieg von mechanischen Maschinen und Geräten (2020: EUR 1,86 Mio., +56,4%)
                           und Futtermitteln (2020: EUR 0,16 Mio., +217,6%). Andere Warengruppen erlit-
                           ten hingegen 2020 einen Exporteinbruch, sind aber im ersten Halbjahr 2021 wie-
                           der im Aufwärtstrend, v.a. nichtalkoholische Getränke inkl. Energydrinks (1.Hj.
                           2021: EUR 0,38 Mio., +108,1%; 2020: EUR 0,55 Mio., -34,3%), chemische Erzeug-
                           nisse (1.Hj. 2021: EUR 0,20 Mio., +139,8%; 2020: EUR 0,12 Mio., -43,5%), Waren
                           aus Eisen und Stahl (1.Hj. 2021: EUR 0,18 Mio., + 105,7%; 2020: EUR 0,09 Mio., -
                           73,8%) und keramische Erzeugnisse (2021: +100%; 2020: -100%). Die Exportein-
                           brüche von Papier und Pappe (1.Hj. 2021: EUR 0,27 Mio., -20,1%; 2020: EUR 0,50
                           Mio., -36,6%), elektrischen Maschinen (1.Hj. 2021: EUR 0,05 Mio., -6,3%; 2020:
                           EUR 0,14 Mio., -38,1%) und Schienenfahrzeugen/Gleismaterial (1.Hj. 2021: -
                           100%; 2020: -99,7%) setzen sich weiterhin fort.
 Weiterhin starke Im-      Dem generellen Exporthoch von österreichischer Seite stand 2019 ein starker
 portabhängigkeit          Rückgang der Importe von Senegal nach Österreich gegenüber: Es wurden Wa-
                           ren im Wert von EUR 0,84 Mio. nach Österreich geliefert - ein Importeinbruch
                           von -39,7% ggü. 2018. Dies war überraschend, lag doch der Importzuwachs im
                           Vorjahr bei +43%! Diese Entwicklung scheint hauptsächlich darauf zurückzufüh-
                           ren sein, dass Senegal weniger Früchte (-35,8%), Fisch (-41,6%) und Fette/Öle (-
                           56,9%) als gewöhnlich liefern konnte. 2020 scheint sich die Lage stabilisiert zu
                           haben, denn der Warenwert der Importgüter nach Österreich lag unverändert

                                Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                        bei EUR 0,84 Mio. trotz coronabedingter Unterbrechung der globalen Lieferket-
                        ten. Im ersten Halbjahr 2021 sank die Importquote allerdings wieder um -57,5%
                        ggü. dem gleichen Vorjahreszeitraum. Experten gehen aber davon aus, dass
                        mittelfristig die Exportquote des Landes wieder deutlich anziehen dürfte, auch
                        nach Österreich, und die Abhängigkeit von Importen sinken wird.
Soft Loan-finanzierte   Das zunehmende Interesse österreichischer Firmen an Senegal zeigt sich auch
Projekte in der Pipe-   an einer Reihe Soft Loan-finanzierter Projekte, die von österreichischer Seite
line                    und den senegalesischen Fachministerien bereits unterzeichnet wurden, aller-
                        dings seit geraumer Zeit auf die endgültige Bewilligung des senegalesischen Fi-
                        nanzministeriums warten. Betroffen sind diverse Sektoren wie Gesundheit, Bil-
                        dung, Wasseraufbereitung und Elektrifizierung.
Geschäftschancen in     Senegal verfügt über fast keine Industrie, somit bestehen in zahlreichen Berei-
vielen Bereichen        chen Geschäftschancen – sowohl in der maschinellen Ausstattung als auch im
                        Zuliefersektor und bei Konsumgütern. Aussichtsreich ist der Export von Stoffen
                        und Stickereien, Lebensmitteln, Getränken und Kosmetikartikeln. Im Agro-Pro-
                        cessing werden Maschinen für die Lebensmittelverarbeitung sowie Lager- und
                        Verpackungssysteme für Lebensmittel nachgefragt. Die Landwirtschaft benötigt
                        Pumpen, Rohre und Ventile für die Bewässerungsanlagen der Agrarflächen so-
                        wie Ausrüstung für die Vieh- und Geflügelzucht. Im Bausektor werden neben Ar-
                        maturen und Baustoffen oft hochwertige Baumaschinen und Werkzeuge bezo-
                        gen. Im Bergbau fehlen technische Ausrüstungen, Maschinen und Chemikalien.
                        Nachfrage besteht auch in den Sektoren Transport, Recycling & Müllverwer-
                        tung, Energie, Wasser, Sicherheitstechnik und Telekommunikation. Auf Dienst-
                        leistungsebene gibt es in vielen Branchen Bedarf an Know-How, z.B. im Ge-
                        sundheitswesen und bei Ingenieursleistungen.
Vergangene Aktivitä-    ▪   Wirtschaftsmission Senegal (Dakar), gekoppelt mit Austria Showcase Afri-
ten des AC Casablanca       callia (Ouagadougou), Februar 2018
                        ▪   Wirtschaftsmission Westafrika, Dezember 2018 (Accra, Conakry, Dakar)
                        ▪   Katalogausstellung Sicherheitsmesse Préventica (Dakar), November 2019
                        ▪   Wirtschaftsmission Westafrika, Dezember 2019 (Conakry, Dakar)
                        ▪   Austrian Business Circle, Dezember 2019 (Botschafterresidenz Dakar)
                        ▪   Business Leads Westafrika, 1. Jänner – 31. Dezember 2020 (Burkina Faso,
                            Côte d‘Ivoire, Guinea, Senegal)
                        ▪   Fact Finding Mission des senegalesischen Industrieministers in Österreich,
                            Jänner 2020
                        ▪   Webinar Bau & Infrastruktur Côte d’Ivoire, Februar 2021
                        ▪   Wirtschaftsmission Senegal (Dakar), gekoppelt mit Wirtschaftsmission Bau
                            & Infrastruktur Côte d’Ivoire (Abidjan) Juni 2021
                        ▪   Austrian Business Circle, Juni 2021 (Botschafterresidenz Dakar)
                        Weitere Branchenforen, Sprechtage, Dienstreisen und Beteiligungen an Fach-
                        messen runden das Veranstaltungsangebot des AC Casablanca ab.
Unterstützung beim      Westafrika ist für viele heimische Unternehmen noch ein unbeschriebenes Blatt.
Markteintritt           Dabei findet dort beachtliches Wirtschaftswachstum statt. Wer in der Region Fuß
                        fassen möchte, braucht vor allem eines: Kontakte. Um diese zu bekommen und
                        zu pflegen, bieten die Wirtschaftsmissionen Westafrika einen guten Rahmen.
                        Alle Veranstaltungen und Informationen zu Wirtschaftsmissionen finden Sie hier.
                        Für diejenigen, die nicht die notwendigen Ressourcen haben, bietet das Pro-
                        gramm Business Leads Westafrika einen interessanten und kostengünstigen
                        Markteinstieg in Westafrika.
                        Das AC Casablanca betreut neben Senegal und Marokko folgende 7 westafrika-
                        nische Märkte: Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau,
                        Mali, Mauretanien.

                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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