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Bankenbrief Bankenbrief – Ausgabe 2019-204 Das Thema Deutsche Bank wegen Konzernumbaus nahezu mit Milliardenverlust Wegen ihres Konzernumbaus hat die Deutsche Bank auch im dritten Quartal 2019 rote Zahlen geschrieben. Nach Steuern verbuchte sie einen Verlust von 832 Millionen Euro. Unterm Strich, nach Abzug von Zinszahlungen auf Nachranganleihen, fiel ein Minus von 942 Millionen Euro an, wie das Geldhaus heute in Frankfurt mitteilte. "Die Transformation ist in vollem Gang, mit spürbaren Fortschritten auf der Kostenseite und beim Risikoabbau", erklärte der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing, der die Verluste vor allem auf die Kosten für den Umbau zurückführte. Die Kernbank, die alle Bereiche außer der Abbaueinheit umfasst, wies vor Steuern einen Gewinn von 353 Millionen Euro aus. Allerdings lagen die Gewinne in allen Sparten unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Wegen der Einstellung ihres Aktienhandels sanken die Erträge der Bank konzernweit um 15 Prozent auf knapp 5,3 Milliarden Euro. Die Kosten legten um 4 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zu. Die Aktien der Deutschen Bank verloren heute zeitweise fast 7 Prozent. "Wir erwarten für das kommende Jahr nach wie vor ein ausgeglichenes Ergebnis oder sogar etwas darüber", kündigte Finanzvorstand James von Moltke an. Über die bekannten Planungen hinausgehende Einschnitte schloss er kategorisch aus. In einem Fernsehinterview erklärte von Moltke heute zudem, dass die Deutsche Bank die Weitergabe der negativen Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) an ihre Kunden prüfe. "Wir erwägen über alle unsere Geschäftsbereiche hinweg, negative Zinsen an die Kunden weiterzugeben, wo es klug und vernünftig und auch legal ist", sagte er. Die Bank befinde sich dazu in Kundengesprächen. [handelsblatt.com] [zdf.de] [tagesschau.de] [spiegel.de] [faz.net] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen Private Banken: Wirtschaft hat Bedarf für digitalen Euro Europa sollte die globale Geld- und Währungsordnung im digitalen Zeitalter nach Ansicht des Bundesverbandes der deutschen Banken (BdB) aktiv mitge‐ stalten. "Europa darf hier nicht in einer Zuschauerrolle verharren", betonte BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid heute anlässlich der Veröf‐ fentlichung eines Positionspapiers des Verbandes. Die europäische Politik und insbesondere die Zentralbanken trügen dabei eine große Verantwortung, damit Europa nicht den Anschluss an die USA oder China verliere. Es gebe in Wirtschaft und Gesellschaft einen Bedarf nach kryptobasiertem Digitalgeld. Von besonderem Interesse sei dabei programmierbares digitales Geld, das mit sogenannten Smart Contracts verbunden werden kann. "Ein digital program‐ mierbarer Euro hat das Potenzial, unsere Wirtschaftsabläufe, aber auch die Art, wie wir zahlen und wie wir Werte aufbewahren, noch einmal grundlegend zu verändern", erläuterte Krautscheid. Es sei daher wichtig, einen gesell‐ schaftlichen Konsens darüber zu erzielen, wie ein programmierbares Digitalgeld in die bestehenden Finanzsysteme integriert werden könne. [de.reuters.com] [bankenverband.de] (Positionspapier) Commerzbank legt Übernahmeangebot für Comdirect- Bank vor Die Commerzbank treibt die geplante Komplettübernahme ihrer Online- Tochter Comdirect voran. Das Frankfurter Geldhaus bietet den übrigen Comdirect-Aktionären für jeden ihrer Anteilsscheine 11,44 Euro, wie es heute bei der Vorlage des förmlichen Übernahmeangebots mitteilte. Der Preis liegt 25 Prozent über dem Schlusskurs der Comdirect-Aktie vom 19. September, kurz bevor die Übernahmepläne bekannt gegeben wurden. Allerdings hat der Comdirect-Kurs inzwischen die Marke von 13,50 Euro überschritten. Mit dem Übernahmeangebot will die Commerzbank ihren Anteil an Comdirect von bisher rund 82 Prozent auf mindestens 90 Prozent aufstocken und die übrigen Anteilseigner aus der Online-Bank hinausdrängen. Scheitert die Übernahme‐ offerte, sollen die Comdirect-Aktionäre nach Zustimmung der Hauptversamm‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief lungen beider Unternehmen für ihre Anteile Commerzbank-Aktien erhalten. Das Tauschverhältnis würde dann auf Basis von Gutachten bestimmt. [boerse.ard.de] DWS mit Gewinnrückgang im dritten Quartal Die Deutsche-Bank-Tochter DWS hat im dritten Quartal 2019 einen Rückgang ihres bereinigten Vorsteuergewinns auf 170 Millionen Euro von 185 Millionen im zweiten Quartal verbucht. Wie die Fondsgesellschaft heute mitteilte, beliefen sich die Nettomittelzuflüsse im Berichtszeitraum auf 6,2 Milliarden Euro. "Mit fortgesetzten Nettomittelzuflüssen in drei Quartalen in Folge haben wir die Trendwende geschafft", erklärte DWS-Chef Asoka Wöhrmann. Auch dank der Kursgewinne an den Börsen stieg das verwaltete Vermögen per Ende September gegenüber Ende Juni um 33 Milliarden auf 752 Milliarden Euro. [businessinsider.de] Credit Suisse verdoppelt Gewinn Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Profitiert haben die Schweizer dabei von guten Geschäften in der Vermögensverwaltung und dem Verkauf einer Randsparte. Der Reingewinn stieg auf 881 Millionen Franken (798 Millionen Euro) nach 424 Millionen Franken im Vorjahr. Dabei zog der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent auf 1,14 Milliarden Schweizer Franken (1,03 Milli‐ arden Euro) an, wie die Bank heute in Zürich mitteilte. Ohne den Sondereffekt wäre der Vorsteuergewinn um 21 Prozent auf 815 Millionen Franken gestiegen. Die Erträge legten um 9 Prozent auf 5,33 Milliarden Franken zu. [fuw.ch] Sonderbelastungen drücken Ergebnis von Santender Eine Abschreibung in Großbritannien hat der spanischen Großbank Santander einen Rückgang des Nettogewinns beschert. Dieser brach im dritten Quartal um 75 Prozent auf 501 Millionen Euro ein, wie Santander heute mitteilte. Die Bank verbuchte eine Belastung von 1,5 Milliarden Euro, weil sie den Firmenwert ihrer britischen Tochter wegen des harten Wettbewerbs und der Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Unsicherheit um den Brexit niedriger ansetzte. Zudem stellte Santander 103 Millionen Euro zur Entschädigung britischer Kunden für den Verkauf unnötiger PPI-Restschuldversicherungen zurück. Bereinigt um die Sonderbelastungen legte der Gewinn im dritten Quartal um 7 Prozent zu. [uk.reuters.com] Starkes Europa-Geschäft sorgt für Gewinnanstieg bei Standard Chartered Die britische Großbank Standard Chartered hat im dritten Quartal 2019 infolge deutlicher Ertragssteigerungen in Europa und Amerika mehr verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sei um 16 Prozent auf 1,24 Milliarden Dollar (1,12 Milliarden Euro) gestiegen, teilte die Bank heute in London mit. Die Großbank, die vor allem in Asien aktiv ist, bestätigte zudem ihre Renditeprognose für 2021. [boerse-online.de] DIW sieht baldiges Ende der Konjunktur-Talfahrt Die deutsche Wirtschaft könnte nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ihre Talfahrt im vierten Quartal beenden. "Die Wirtschaftsleistung dürfte dann in etwa stagnieren", heißt es in dem heute veröffentlichten DIW-Konjunkturbarometer. Im zurückliegenden dritten Quartal hingegen sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit 0,2 Prozent das zweite Mal in Folge gesunken, womit Europas größte Volkswirtschaft in der Rezession stecken würde. Zwar sei ein Abrutschen in eine tiefere Rezession derzeit weniger wahrscheinlich geworden, die Lage bleibe aber fragil, da der Handelskonflikt zwischen den USA und China noch nicht nachhaltig gelöst sei. [de.reuters.com] Die Köpfe Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Künftiger Erste-Group-Chef Spalt signalisiert Interesse an mBank Der künftige Chef der österreichischen Bank Erste Group, Bernhard Spalt, erwägt eine Übernahme der polnischen Commerzbank-Tochter mBank. "Polen ist ein wichtiger und wachsender Markt, alles in allem ist es eine interessante Möglichkeit", sagte Spalt heute. Der Verkauf der mBank dürfte ohne das Schweizer-Franken-Kredit-Portfolio des Instituts abgewickelt werden. Die Commerzbank hält knapp 70 Prozent an der mBank. [wienerzeitung.at] Staatsfonds-Chef Slyngstad kündigt Rücktritt an Der Chef des norwegischen Ölfonds, Yngve Slyngstad, will nach knapp zwölf Jahren seinen Posten abgeben. Das habe er der Führung der norwegischen Zentralbank mitgeteilt, teilte die Norges Bank heute mit. Der größte Staats‐ fonds der Welt verwaltet aktuell ein Vermögen von fast 1 Billion Euro. Slyngstad will den Angaben zufolge solange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist. [bloomberg.com] Lagarde: Deutschland sollte mehr in die Infrastruktur investieren Deutschland sollte nach Ansicht der neuen Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, im Kampf gegen die Konjunktur‐ schwäche mehr investieren. "Länder, vor allem solche mit Haushaltss‐ pielraum, haben nicht wirklich die nötigen Anstrengungen unternommen", sagte Lagarde heute in einem Interview. Diejenigen, die wie Deutschland und die Niederlande einen Haushaltsüberschuss aufweisen, sollten diesen nutzen und beispielsweise in die Infrastruktur investieren. [de.reuters.com] Der Tweet des Tages Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief "Unsere Wirtschaft braucht den digital programmierbaren Euro", betonte BdB- Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid. Wir haben heute unser Positions‐ papier zur Schaffung eines digitalen Euros vorgestellt. Andreas Krautscheid beschreibt in seinem Blog, worum es geht und warum Europa nicht länger warten darf. #bdbdigital #Libra go.bdb.de/E2FfY [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Tweet des Tages Wie wäre unser Alltag ohne Banken? Geht das überhaupt? Wir haben das mit Azubis aus Banken mal durchgespielt – Teil 11 unserer Serie #ohneBanken mit Lukas Hertrampf und Victoria Liga von @DeutscheBank. Mehr dazu: go.bdb.de/jMfRj [twitter.com] Was morgen wichtig wird In Karlsruhe verkündet der Bundesgerichtshof (BGH) sein Urteil zu den Freisprüchen vom Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs im Kirch-Verfahren gegen ehemalige Vorstandsmitglieder der Deutschen Bank. – In Frankfurt lädt die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) das Institute for Monetary and Financial Stability der Frankfurter Universität zu einer Konferenz zum Thema "Die zukünftige Geldpolitik im Euroraum: Neubeginn oder weiter wie gehabt?". – Die Großbanken BNP Paribas, Lloyds Banking Group, ING Groep und Caixabank legen ihre Geschäftszahlen zum dritten Quartal 2019 vor. – In Luxemburg veröffentlicht Eurostat eine vorläufige Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) für die Euroländer und die Europäische Union (EU) im dritten Quartal. – In Tokio gibt die Bank of Japan (BoJ) ihren Beschluss zur Geldpolitik bekannt. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Der Nachschlag Japanisches Ikigai-Prinzip sorgt für Motivationsschub Hochmotivierte Mitarbeiter und Zufriedenheit im Job sind ein Traum für jeden Chef. Läuft es nicht ganz so rund, hilft das japanische Ikigai-Prinzip. Bei der traditionsreichen Methode geht es darum, das zu finden, wofür man wirklich brennt – und diese Leidenschaft mit dem eigenen Beruf zu verbinden. Laut Führungscoach Joachim Wolbersen kennen viele bereits ihr Ikigai. Sie nehmen sich nur zu wenig Zeit, darüber nachzudenken. Lesen Sie hier, wie Chefs das Ikigai-Prinzip für die Mitarbeiterführung nutzen können und wie Sie Ihr eigenes Ikigai finden: [impulse.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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