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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-146 Das Thema Commerzbank erwartet für 2020 Verlust Die Commerzbank rechnet wegen der Corona-Pandemie und der Kosten für den Konzernumbau mit einem Verlust in diesem Jahr. Grund hierfür ist zum einen eine erhöhte Prognose für die Risikovorsorge und zum anderen der stärkere coronabedingte Druck auf die Erträge im Firmenkundengeschäft, wie die Bank heute mitteilte. Das Geldhaus rechnet nun für 2020 mit einer Risiko‐ vorsorge von 1,3 Milliarden bis 1,5 Milliarden Euro. Bislang waren 1 bis 1,4 Milliarden Euro erwartet worden. Die Bank hatte zuletzt für das laufende Jahr noch einen Gewinn angepeilt, dieses Ziel aber angesichts des Umfelds und der Kosten für die Neuausrichtung als "sehr ambitioniert" eingestuft. Im zweiten Quartal 2020 sank der operative Gewinn um rund ein Drittel auf 205 Millionen Euro, das Konzernergebnis fiel auf 220 (Vorjahr: 279) Millionen Euro. Die Risikovorsorge wurde auf 469 (Vorjahr: 178) Millionen Euro erhöht. Den Angaben zufolge wirkte sich hier "ein großer Einzelfall" von 175 Millionen Euro aus. Dabei dürfte es sich um Kredite an Wirecard handeln. Die Commerzbank gilt als einer der größten Gläubiger des seit Juni insolventen Zahlungsdienstleisters. Die Erträge stiegen unter anderem dank eines regen Wertpapierhandels um 7 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die harte Kernkapita‐ lquote erhöhte sich per Ende Juni auf 13,4 (Ende März: 12,9) Prozent. "Wir haben unsere Erträge und unsere Kapitalquote im zweiten Quartal gesteigert. Das operative Ergebnis ist allerdings durch das Risikoergebnis belastet worden. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Kosten senken, um künftige Belastungen abfedern zu können", sagte Finanzchefin Bettina Orlopp. Die operativen Kosten wurden trotz IT-Investitionen um 53 Millionen Euro auf 1,53 Milliarden Euro reduziert. Ursprünglich wollte die Bank heute neben verschärften Sparzielen auch eine neue Strategie vorstellen. Orlopp zufolge gab es dabei bereits Fortschritte. Ergebnisse könnten aber erst vorgestellt werden, wenn ein neuer Chef berufen worden sei. Ein Zeitplan dafür wurde nicht genannt. [boerse.ard.de] [boersen-zeitung.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [bloomberg.com] [faz.net] [de.reuters.com] Meldungen Ende August weitere Sondersitzung wegen Wirecard Im Betrugsskandal um den Dax-Konzern Wirecard ist eine zweitägige Sonder‐ sitzung des Finanzausschusses im Bundestag geplant. Am 31. August und am 1. September sollen unter anderen Vertreter des Kanzleramts, der Bundesan‐ stalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und der Bundesbank befragt werden, wie Medien gestern Abend berichteten. In der vergangenen Woche hatte es bereits eine Sondersitzung gegeben, in der Finanzminister Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Peter Altmaier ausgesagt hatten. Nun sollen auch die Deutsche Börse und die Bayerische Staatsregierung befragt werden. [cash-online.de] Abrupter Absturz – Wie sich die Corona-Krise von der Finanzkrise unterscheidet Die deutsche Wirtschaft ist in der Corona-Krise – anders als in der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise – steil und abrupt abgestürzt. "Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 2008/2009 setzte eher schleichend ein und wirkte sich zunächst nicht erkennbar auf den Arbeitsmarkt aus", erklärte das Statistische Bundesamt heute. Europas größte Volkswirtschaft Deutschland hatte im zweiten Quartal 2020 einen noch nie da gewesenen Einbruch verzeichnet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte nach einer ersten Schätzung um 10,1 Prozent verglichen mit dem Vorquartal. Zugleich sei die Zahl der Erwerbstätigen saisonbereinigt ungewöhnlich stark um 1,4 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2020 zurückgegangen. [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief DIW-Studie: Edis könnte Insolvenzwelle besser abfedern Eine Welle an Firmenpleiten infolge der Corona-Krise könnte einer Studie zufolge die deutschen Banken hart treffen und die nationale Einlagensi‐ cherung womöglich überfordern. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsfor‐ schung (DIW) plädiert daher in einer heute veröffentlichten Studie für eine europäische Einlagensicherung: "Selbst wenn der Fiskus einspringt und alle Einlagen sichert, wäre eine Europäische Einlagensicherung (Edis) im Vergleich die bessere Variante", betonten die Autoren der Untersuchung. Eine effiziente europäische Einlagensicherung könne die Folgen von Banken- und Finanz‐ krisen abmildern. [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig) [finanznachrichten.de] Eurozone: Einkaufsmanager-Stimmung erholt sich weiter Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich auch im Juli kräftig vom Einbruch in der Corona-Krise erholt. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit heute in London mitteilte, stieg der von ihm erhobene Einkaufsmana‐ gerindex für die Gesamtwirtschaft auf 54,9 Punkte, nach 48,5 Zählern im Juni. Im April war der Indexwert noch auf ein Rekordtief von 13,6 Punkten gefallen und konnte seitdem drei Monate in Folge kräftig zulegen. [finanzen.net] Goldpreis bleibt auf Höhenflug Die Rekordjagd beim Goldpreis geht auch oberhalb der Marke von 2.000 US- Dollar (1.690 Euro) ungebremst weiter. Der Preis für eine Feinunze an der Börse in London erreichte zwischenzeitlich einen neuen Höchstkurs bei 2.031,14 Dollar. Am Dienstag war die Marke von 2.000 Dollar geknackt worden. Seit Beginn des Jahres hat Gold damit etwa 33 Prozent an Wert gewonnen. [boerse.ard.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Umfrage: Sparen bleibt auch im Alter wichtig Mehr als die Hälfte der Senioren (56 Prozent) in Deutschland spart regelmäßig, von den Erwerbsfähigen zwischen 18- und 59 Jahren tun dies zwei Drittel (68 Prozent). Die Corona-Krise führte außerdem dazu, dass 14 Prozent der Senioren und 24 Prozent der Erwerbsfähigen mehr sparen, wie eine heute veröffentlichte Umfrage des Bankenverbands zum Spar- und Anlageverhalten der Generation 60+ ergab. Bei der Geldanlage steht für beide Altersgruppen die Sicherheit im Vordergrund. 12 Prozent der befragten Senioren achten bei ihren Anlagen zudem auf eine hohe Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit, für 9 Prozent stehen ein hoher Ertrag bzw. Rendite im Vordergrund. Bei den unter 60-jährigen Erwerbsfähigen spielen die Kriterien Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit (15 Prozent) eine größere Rolle als die Rendite (12 Prozent). Weitere Ergebnisse der Seniorenstudie 2020 des Bankenverbands lesen Sie hier: [bankenverband.de] Die Köpfe Mnuchin: Kongress kommt bei Corona-Hilfspaket voran Der US-Kongress hat nach Angaben von Finanzminister Steven Mnuchin bei den Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket Fortschritte erzielt. Die Verhandlungsführer würden jetzt "rund um die Uhr arbeiten" und hätten einen Zeitplan festgelegt, um bis Ende der Woche einen vorläufigen Deal zu erzielen, "damit die Gesetzgebung dann nächste Woche verabschiedet werden kann", erklärte Mnuchin. Allerdings werde der Kongress "nicht annähernd" an die 3,4 Billionen US-Dollar (2,87 Billionen Euro) heran‐ kommen, die die Demokraten gefordert hätten. Details nannte er nicht. [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Frumkin: Metro Bank stellt Dutzende Schuldenberater ein Die britische Metro Bank will sich nach Angaben ihres Vorstandsvorsitzenden Daniel Frumkin für einen möglichen Anstieg von Zahlungsausfällen bei ihren Kunden wappnen. Dafür würden Dutzende neuer Mitarbeiter für die Schulden‐ regulierung eingestellt, erklärte Frumkin heute. Die Pandemie brockte der Bank in den ersten sechs Monaten 2020 einen Verlust von 241 Millionen Pfund (266 Millionen Euro) ein, die Risikovorsorge belief sich auf 112 Millionen Pfund (123 Millionen Euro). Im Vorjahreszeitraum hatte die Metro Bank einen Gewinn von 3,4 Millionen Pfund (3,7 Millionen Euro) erzielt. [theguardian.com] Die Tweets des Tages Nach wie vor parken viele Menschen in Deutschland ihr #Geld auf dem Girokonto, berichtet @FAZ_Wirtschaft: go.bdb.de/ucZFY. Das Problem: Dort wirft es zumeist keine Zinsen ab. Eine mögliche Alternative: ETF- und Fondssparpläne. [twitter.com] Gesundheitlich trifft #Corona stärker die Älteren, wirtschaftlich ist es umgekehrt: Gut ein Fünftel der Senioren, mit 40 Prozent aber doppelt so viele der 18- bis 59-Jährigen, haben finanzielle Einbußen durch die Krise zu verkraften. Weitere Zahlen: go.bdb.de/o6bwB [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Welche Formulierung gehört nicht ins Arbeitszeugnis? Ein Jobwechsel steht bevor, und das Arbeitszeugnis soll beim nächsten Arbeit‐ geber vorgelegt werden. Doch welche Formulierungen darf es enthalten und welche sind besser nicht aufgeführt? "Das Zeugnis muss objektiv richtig sein. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Dieser Grundsatz gilt natürlich nicht ohne Kompromisse", stellt Arbeitsrechtler Sebastian Schröder aus Viersen klar. "Auf Wunsch des Arbeitnehmers muss der Grund für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses im Zeugnis genannt werden", wird der Rechtsanwalt zitiert. Worauf bei der Wortwahl in dem Schriftstück zu achten ist, lesen Sie hier: [karriere.de] Was morgen wichtig wird In Mailand veröffentlicht die italienische Großbank UniCredit ihre Geschäfts‐ zahlen zum zweiten Quartal 2020. – In Amsterdam legt der niederländische Allfinanzkonzern ING Groep seine Ergebnisse für das zweite Vierteljahr vor. – In Paris zieht die französische Großbank Crédit Agricole Bilanz zum abgelau‐ fenen Quartal. – In London gibt die Bank of England (BoE) ihren Zinsentscheid bekannt. Der Nachschlag Darf der Chef einen Corona-Test verlangen? Die Behörden verlangen seit Ende Juli einen Corona-Test, wenn Urlauber aus Risikogebieten zurückkehren. Darf ein Chef das auch? Ein Corona-Test sei eine freiwillige Sache, generell habe ein Arbeitgeber keinen Anspruch darauf, erläutert Achim Schunder, Honorarprofessor für Arbeitsrecht an der Univer‐ sität Mannheim. Dennoch stelle sich die Frage der gegenseitigen Schutz-, Rücksichts- und Fürsorgepflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Chefs sollten daher frühzeitig mitteilen, wie sie mit Urlaubsrückkehrern aus Risiko‐ gebieten verfahren wollen und entsprechende Maßnahmen mit den Mitar‐ beitern vereinbaren. Welche dies sein können, lesen Sie hier: [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/6 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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