Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-42 - Das Thema Virus-Krise: Notenbanken wollen "kraftvolle und rechtzeitige" Antwort geben - Bundesverband ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-42

 Das Thema

 Virus-Krise: Notenbanken wollen "kraftvolle und
 rechtzeitige" Antwort geben
 Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben angekündigt, die Weltwirt‐
 schaft vor negativen Folgen der Coronavirus-Epidemie schützen zu wollen.
 Dies könne Maßnahmen in der Geld- und Fiskalpolitik beinhalten, zitierte der
 japanische Finanzminister Tarō Asō aus der Erklärung der Finanzminister und
 Notenbankchefs der G7. Die Antwort auf das Virus werde je nach Land unter‐
 schiedlich ausfallen. Konkrete Maßnahmen wurden nicht
 beschlossen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz erklärte per Twitter: "Wenn es
 nötig werden sollte, stehen uns alle Mittel zur Verfügung, um einem
 weltweiten Abschwung entgegenzuwirken." Dem scheidenden Gouverneur
 der Bank of England (BoE), Mark Carney, zufolge würden die Währungshüter
 weltweit eine "kraftvolle und rechtzeitige" Antwort auf die Coronavirus-
 Epidemie geben. Zudem stellte der Chef der britischen Notenbank geldpoli‐
 tische Hilfen für das Vereinigte Königreich in Aussicht. Christine Lagarde,
 Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), hatte gestern am späten
 Abend erklärt, die Notenbank werde nötigenfalls mit gezielten geldpolitischen
 Schritten reagieren. Die EZB stehe bereit, entsprechend der Notwendigkeit
 und der zugrundeliegenden Risiken angemessene und gezielte Maßnahmen
 zu ergreifen. Die Situation rund um den Virus-Ausbruch entwickle sich rasch.
 Sie erzeuge Gefahren für die Wirtschaftsaussichten und das Funktionieren der
 Finanzmärkte. Die EZB beobachte die Entwicklungen und ihre Auswirkungen
 für die Wirtschaft, die mittelfristige Inflation und die Übertragung ihrer
 Geldpolitik genau.

 [de.reuters.com]
 [bloomberg.com]
 [twitter.com] Scholz-Tweet
 [handelsblatt.com]
 [home.treasury.gov] Download G7-Erklärung

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 Meldungen

 EZB: Widerstand gegen Enria-Pläne für Fusionen
 Andrea Enria, Chef der EZB-Bankenaufsicht, ist auf Widerstand gegen seine
 Vorschläge zur Erleichterung von Fusionen und Übernahmen im europäischen
 Bankensektor gestoßen. Wie heute berichtet wurde, lehnte
 vergangene Woche eine Mehrheit des Supervisory Board der Bankenaufsicht
 Pläne ab, Banken zu erlauben, liquide Mittel von einem Land in ein anderes zu
 transferieren. Das gilt als Kernelement von Enrias Vorschlägen. Experten
 halten grenzüberschreitende Zusammenschlüsse von Instituten für
 einen Schlüssel, Europas Banken wettbewerbsfähiger zu machen. Ein
 Sprecher der Notenbank wollte sich zu dem Streit innerhalb der EZB nicht
 äußern.

 [bloomberg.com]

 Geldhäuser bereiten sich auf Virus-Epidemie vor
 Die deutschen Finanzinstitute sind im Krisenmodus, um auch bei starken
 Krankheitsausfällen wegen des Coronavirus Bankgeschäfte aufrecht erhalten
 zu können. Das wurde heute berichtet. Krisenstäbe in Geldhäusern treten
 demnach inzwischen täglich zusammen, um die aktuelle Lage einzuschätzen.
 Einem Insider zufolge werden Teams der Deutschen Bank in Singapur, China,
 Hongkong und Italien aufgeteilt. Einige Angestellte arbeiten von zu Hause
 aus, andere im Büro. Ähnlich verfährt die Credit Suisse in der Schweiz. Durch
 die sogenannte Split Operation soll verhindert werden, dass ganze Bereiche
 eines Geldhauses ausfallen könnten.

 [de.reuters.com]
 [finews.ch]

 Job-Boom in der Fintech-Branche
 Die rund 100 größten Fintech-Unternehmen haben zurzeit fast 1.700 offene
 Stellen. Zu diesem Ergebnis kommt eine heute veröffentlichte Studie von
 "finanz-szene.de". Der Zahlungsdienstleister SumUp sucht mit 170 die
 meisten neuen Mitarbeiter, gefolgt von N26 mit 117. Mehr als 40 Prozent der

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 zu besetzenden Arbeitsplätze haben tatsächlich einen Technologiebezug.
 Herz der Fintech-Branche ist Berlin. Dort gibt es 784 offene Stellen, Frankfurt
 als Deutschlands Finanzplatz Nummer eins landet abgeschlagen auf Platz vier
 mit 87 Stellengesuchen. Für die Untersuchung wurden nur Firmen betrachtet,
 die nach 2010 gegründet wurden. Deshalb wurde der Mitarbeiterbedarf von
 Unternehmen wie Wirecard, Check24, Interhyp oder Hypoport nicht erfasst.

 [finanz-szene.de]
 [finanz-szene.de] Download Studie

 Verivox: Mehr als 60 Banken nehmen Negativzinsen
 Seit der jüngsten Zinssenkung der EZB im September 2019 verlangen inzwi‐
 schen mehr als 60 Geldhäuser Negativzinsen von einigen Kunden. Das ergab
 eine heute veröffentlichte Untersuchung des Vergleichsportals Verivox. Allein
 in diesem Jahr hätten 35 Geldhäuser Minuszinsen für Guthaben vor allem auf
 Tagesgeldkonten eingeführt, hieß es. Insgesamt wurden die im Internet
 zugänglichen Preisaushänge von rund 800 Banken und Sparkassen ausge‐
 wertet.

 [welt.de]

 Insider: ING prüft Rückzug aus der Türkei
 Die niederländische Großbank ING Groep könnte ihr Geschäft in der Türkei
 aufgeben. Das wurde heute unter Berufung auf Insider berichtet. Demnach
 hat das Geldhaus Vorgespräche mit potentiellen Beratern geführt. Es seien
 aber noch keine Entscheidungen gefallen, hieß es. Ein Sprecher des
 Geldhauses lehnte eine Stellungnahme ab.

 [bloomberg.com]

 EuGH stärkt spanische Banken
 In Spanien muss im Einzelfall geprüft werden, ob Klauseln beim spanischen
 Hypothekenpreisindex (IRPH) missbräuchlich sind. Das geht aus einem
 heutigen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu Hypothekenklauseln
 in dem Land hervor. Dadurch entfallen wohl flächendeckende Entschädi‐
 gungszahlungen durch spanische Geldhäuser.

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 [de.reuters.com]

 Raiffeisen-Gruppe nutzt Scalable-Robo-Advisor
 Die österreichische Raiffeisen-Gruppe hat heute den Start ihrer digitalen
 Vermögensverwaltung mit Namen "Will" bekanntgegeben. Die Whitelabel-
 Plattform dazu stammt vom Münchner Robo-Advisor Scalable Capital. Bislang
 nutzen hierzulande unter anderem die Targobank und finanzen.net die
 Technik von Scalable. Zudem gibt es unter eigenem Namen eine Vertriebsko‐
 operation mit der ING Deutschland.

 [finanz-szene.de]

 Inflation in der Eurozone gesunken
 Nach 1,4 Prozent im Januar lag die Teuerungsrate des Euroraums im Februar
 im Jahresvergleich bei 1,2 Prozent. Das teilte das Statistikamt Eurostat heute
 in Luxemburg mit. Analysten hatten den jetzigen Rückgang erwartet.

 [de.reuters.com]
 [boersen-zeitung.de]

 Die Köpfe

 Ermotti wird Verwaltungsratspräsident der Swiss Re
 Sergio Ermotti, scheidender Chef der Schweizer Großbank UBS, soll Präsident
 der Swiss Re werden. Er werde an der nächsten Generalversammlung für den
 Verwaltungsrat von Swiss Re vorgeschlagen und soll 2021 dann Walter
 Kielholz als Präsident ablösen, teilte der Rückversicherer heute mit. Der
 Bankchef wird Ende Oktober sein Amt bei der UBS an den Vorstandsvorsit‐
 zenden der ING Groep, Ralph Hamers, abgeben.

 [cash.ch]

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 Julius Bär will Meissner und Shih in den Verwaltungsrat
 berufen
 Der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär holt zwei Finanzexperten in
 seinen Verwaltungsrat. Laut einer Mitteilung von heute sollen Christian
 Meissner und Kathryn Shih das Gremium verstärken. Beide stellen sich auf der
 Generalversammlung am 16. April dieses Jahres zur Wahl. Meissner leitete bei
 der Bank of America Merrill Lynch den Bereich Global Corporate and
 Investment Banking, Shih war bei der UBS zuletzt für die Region Asien-Pazifik
 verantwortlich.

 [finews.ch]

 Die Tweets des Tages

 "Es gibt eine Insel, deren Bewohner buchstäblich steinreich sind." Auf dem
 mikronesischen Atoll Ulithi gelten riesige Steinscheiben als
 #Zahlungsmittel. Wenn sie den Besitzer wechseln, lässt der neue Eigen‐
 tümer den Stein zumeist stehen. Wem welcher Stein gehört, wird im
 Gedächtnis festgehalten. #Geld

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Virus-Epidemie: Welche Rechte Arbeitnehmer haben
 Auf Dienstreise nach China? Dorthin wird zurzeit wohl kein Chef einen Mitar‐
 beiter schicken. Aber was passiert, wenn ein Unternehmen wegen des Virus
 vorübergehend behördlich geschlossen wird? Laut Bundesarbeitsministerium
 besteht dann Anspruch auf Lohnfortzahlung. Ob Arbeitnehmer aus Angst vor
 Ansteckung zu Hause bleiben dürfen, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

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 Was morgen wichtig wird

 In Frankfurt beginnt der "Finanzplatztag" der Börsen-Zeitung (bis Donnerstag).
 – Die pbb Deutsche Pfandbriefbank veröffentlicht ihre Geschäftszahlen für das
 vergangene Jahr. – Die Deutsche Börse überprüft turnusgemäß die Zusam‐
 mensetzung ihrer Aktienindizes und gibt mögliche Änderungen nach Börsen‐
 schluss bekannt. – Die EU-Kommission stellt ihr Klimaschutzgesetz vor.

 Der Nachschlag

 Minipausen sinnvoll nutzen
 Der Bus fährt vor der Nase weg, die Telekonferenz wird um eine Viertelstunde
 verschoben. Ärgerlich, aber selbst wenige Minuten können sinnvoll genutzt
 werden. Sei es zum Sport oder zum Netzwerken. Fünf Kniebeugen genügen
 schon, um den Kreislauf in Gang zu bekommen. Und die längst versprochene
 Mail an den Kunden mit der Adresse des besten Italieners der Stadt ist in 45
 Sekunden verschickt. Wer sich darauf einlässt, kann entdecken, wie man
 wenig Zeit für Sinnvolles nutzen kann. Viele weitere Beispiele finden Sie hier:

 [impulse.de]

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