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Bankenbrief
Bankenbrief - Ausgabe 2021-239
Das Thema
UniCredit will Gewinn deutlich steigern
Die italienische HypoVereinsbank-Mutter UniCredit will das Nettoergebnis bis
2024 im Schnitt um 10 Prozent jährlich auf mehr als 4,5 Milliarden Euro
erhöhen. Das teilte das Institut heute bei einer Investorenkonferenz zur neuen
Strategie von Vorstandschef Andrea Orcel mit. Für dieses Jahr rechnet die
Konzernleitung mit etwas mehr als 3,3 Milliarden Euro Gewinn. Um dieses Ziel
zu erreichen, sollen die Erträge um rund eine Milliarde auf mehr als 17 Milli‐
arden Euro zulegen. Zugleich sollen die Kosten um rund eine halbe Milliarde
auf 8,5 Milliarden Euro sinken. In den kommenden Jahren will das Geldhaus
mindestens 16 Milliarden Euro für Aktienrückkäufe und Dividenden
verwenden. Für 2021 sollen die Anteilseigner 3,7 Milliarden Euro erhalten. Als
Reaktion auf die Wachstumsvorgaben sprang der Aktienkurs heute zeitweilig
um mehr als 8 Prozent auf 12,52 Euro nach oben. Wegen des starken Kursan‐
stiegs wurde der Handel mit den Titeln in Mailand zeitweise sogar gestoppt.
Um die Kosten des Bankenkonzerns zu senken, ist auch ein Abbau von
Arbeitsplätzen vorgesehen. Laut Orcel spricht das Institut derzeit mit den
Gewerkschaften über einen Stellenabbau. Um wie viele Jobs es dabei geht,
wollte er vor Journalisten nicht sagen. Die Bank versetze Mitarbeiter aus der
Zentrale verstärkt auf Arbeitsplätze mit Kundenkontakt, hieß es. Anfang
Dezember hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass bei der
UniCredit rund 3.000 weitere Stellen auf der Kippe stehen. Rund die Hälfte des
Abbaus soll demnach bei der HypoVereinsbank erfolgen. Heute teilte das
Geldhaus mit, dass in Deutschland unter dem Strich 200 neue Mitarbeiter
eingestellt werden sollen. Insgesamt wolle der Konzern im europäischen
Bankengeschäft in den Jahren 2022 bis 2024 rund 1.500 neue Stellen
besetzen. Hinzu komme ein Ausbau der Belegschaft im Bereich Digitales und
Daten um 2.100 Mitarbeiter.
[stern.de]
[boerse-online.de]
[finanzen.net]
[wiwo.de]
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[finanzbusiness.de]
Meldungen
Für Privatbank OLB wird Börsengang vorbereitet
Der US-Finanzinvestor Apollo will die Oldenburgische Landesbank (OLB) nach
Medieninformationen für einen Börsengang vorbereiten, der die Privatbank
mit deutlich mehr als einer Milliarde Euro bewerten könnte. "Die Bank bereitet
sich auf die Kapitalmarktfähigkeit vor und plant, voraussichtlich ab Juni 2022
wieder in IFRS zu bilanzieren", sagte Finanzvorstand Rainer Polster dem
"Handelsblatt". Die weiteren Schritte würden mit den Eigentümern
abgestimmt und hingen von der Marktsituation zum jeweiligen Zeitpunkt ab.
Insidern zufolge hat das Institut das Projekt namens "IPO Readiness" in Angriff
genommen. Nach der Umstellung der Bilanzierung vom deutschen Handels‐
gesetzbuch (HGB) auf den internationalen Rechnungslegungsstandard IFRS ist
demnach für den Herbst 2022 die Mandatierung von Investmentbanken für
die Neuemission geplant. Der eigentliche Börsengang werde für das
erste oder zweite Quartal 2023 anvisiert.
[handelsblatt.com]
Insider erwarten weniger Anleihekäufe der EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) visiert nach dem Ende der akuten Pande‐
miekrise Insidern zufolge eine Neuausrichtung der Geldpolitik an, die mit
deutlich weniger Anleihekäufen einhergehen soll. Vor der Zinssitzung am 16.
Dezember würde die Mehrheit der Ratsmitglieder dahin tendieren. Den Infor‐
mationen zufolge dürfte der Rat das Ende der Zukäufe im Rahmen des
Pandemie-Notprogramms PEPP ab April 2022 festlegen. Auch für das kleinere
Kaufprogramm APP mit einem Volumen von derzeit monatlich 20 Milliarden
Euro seien Änderungen geplant. Sowohl beim Umfang als auch beim
Zeitraum der APP-Käufe würden strikte Grenzen überlegt. Voraussichtlich
werde dann keine Festlegung mehr über das Jahresende 2022 hinaus vorge‐
nommen.
[boerse-online.de]
[manager-magazin.de]
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Verbraucherzentrale will im Entgeltstreit klagen
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) will mit Musterfeststellungs‐
klagen klären, ob die Sparkasse Köln-Bonn und die Berliner Sparkasse
Entgelte an Kunden zurückzahlen müssen. Beide Sparkassen weigerten sich,
"zu Unrecht erhobene Gebühren zurückzuzahlen", erklärte der Verband heute.
Das mache es erforderlich, weitere gerichtliche Schritte einzuleiten", sagte
vzbv-Vorstand Klaus Müller in einem Interview. "Die Sparkassen lehnen die
Rückzahlung mit der Begründung ab, die letzten Preiserhöhungen vor über
drei Jahren vorgenommen zu haben." Diese Argumentation ist nach
Auffassung des vzbv verfehlt.
[wiwo.de]
[vzbv.de](Mitteilung des Verbandes)
Berliner Start-up Mambu hoch bewertet
Das Finanztechnologie-Start-up Mambu wird nach einer Finanzierungsrunde
nunmehr von Investoren mit 4,9 Milliarden Euro bewertet. Insgesamt flossen
dem Berliner Unternehmen in der vom Wachstumsfonds der Beteiligungs‐
firma EQT angeführten Runde 235 Millionen Euro zu. Das Geld ist für Innova‐
tionen in die Bankplattform und für den Ausbau der globalen Präsenz vorge‐
sehen, wie Mambu heute mitteilte. Das Unternehmen bietet eine spezielle
Banken-Software an, mit denen u.a. die Neobank N26 und Solarisbank
arbeiten, aber auch große etablierte Geldhäuser wie Santander.
[handelsblatt.com]
Chinesische Zentralbank will Evergrande nicht stützen
Der hochverschuldete chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat keine
Aussicht auf Hilfe der Notenbank. Nach deren Angaben hat Zentralbankchef Yi
Gang erklärt, die Risiken von Evergrande seien ein "Marktvorgang", mit dem
"nach den Grundsätzen des Marktes und der Rechtsstaatlichkeit" angemessen
umgegangen werde. Der Finanzmarkt Hongkong, wo die Evergrande-Aktien
notiert sind, werde durch die kurzfristigen Risiken einzelner Immobilienunter‐
nehmen nicht beeinträchtigt. Unterdessen hat die Ratingagentur Fitch die
Kreditwürdigkeit des Baukonzerns weiter auf "Restricted Default" (RD), eine
Stufe vor dem Totalausfall, herabgestuft, wie sie heute mitteilte. Der mit 300
Milliarden Dollar (265 Milliarden Euro) verschuldete Konzern ist in Zahlungs‐
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verzug geraten. Der kleinere Konkurrent Kaisa, der ebenfalls mit Zinszah‐
lungen in Rückstand ist und von Fitch auf "RD" heruntergestuft wurde, steht
vor einer Umschuldung. Kaisa hat laut Medienberichten ausländische
Anleihen im Volumen von zwölf Milliarden Dollar ausstehen, bei Evergrande
sind es 19 Milliarden Dollar.
[n-tv.de]
[finanzen.net]
Geld zu Weihnachten: Regeln und Grenzen für
Geschenke
Zu Weihnachten sind die Deutschen spendabel: 281 Euro geben sie im
Schnitt pro Kopf für ihre Lieben aus. Neben Gutscheinen liegt auch gerne mal
Bares unterm Weihnachtsbaum. Doch wie ist das eigentlich mit dem
Verschenken von Geld? Dürfen Sie das ohne weiteres? Ab wann müssen Sie
Schenkungen dem Finanzamt melden? Mit diesen Fragen befasst sich der
jüngste Blog-Beitrag des Bankenverbandes. Die Antworten lesen Sie hier:
[bankenverband.de]
Die Köpfe
Reimann-Familie plant Aufspaltung der Deutschen
Handelsbank
Die Milliardärsfamilie Reimann reagiert nach Medieninformationen auf die
Krise ihrer Deutschen Handelsbank. Geplant seien eine Aufspaltung und ein
Teilverkauf, berichtete das "Handelsblatt" heute. Auch eine Abwicklung sei
nicht ausgeschlossen. Für Mitarbeiter solle es aber eine Perspektive geben.
Günter Reimann-Dubbers habe mit seinem Zweig der Familie in den vergan‐
genen Jahren erhebliche Mittel in die eigene Privatbank gesteckt. Allein seit
Dezember 2020 seien etwa 15 Millionen Euro an frischem Kapital geflossen,
vor allem um Probleme der Vergangenheit zu bewältigen. Der Zeitung zufolge
handelte es sich dabei u.a. um Geldwäschevorwürfe, Verfahren bei der Finanz‐
aufsicht und der Staatsanwaltschaft sowie zivilrechtliche Streitigkeiten.
Ständigen Streit habe es zudem um die Strategie des Instituts gegeben.
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[handelsblatt.com](bezahlpflichtig)
Lindners erste Reise als Finanzminister führt nach Paris
Die erste Reise des neuen Bundesfinanzministers Christian Lindner wird am
kommenden Montag nach Paris gehen. Das kündigte er heute bei der offizi‐
ellen Amtsübernahme in Berlin an. Lindner will in der französischen Haupt‐
stadt mit seinem Amtskollegen Bruno Le Maire zusammenkommen. Der FDP-
Politiker bekräftigte, er verstehe das Haus als "Ermöglichungsministerium" –
also als Ministerium, das die Vorhaben der neuen Regierung ermögliche und
dabei zugleich die Verfassung achte und sparsam mit den Mitteln der Steuer‐
zahler umgehe. Zu seinen ersten Aufgaben zähle ein Nachtragshaushalt.
[finanztreff.de]
Aareal-Bank-Aktionäre wählen drei Aufsichtsräte ab
Die Aktionäre der Aareal Bank haben auf einer außerordentlichen Hauptver‐
sammlung drei Aufsichtsräte abberufen. Auf Antrag des Großaktionärs Petrus
Advisers müssen die frühere Aufsichtsratschefin Marija Korsch sowie die
Aufsichtsratsmitglieder Christof von Dryander und Dietrich Voigtländer das
Gremium verlassen, wie das Institut heute mitteilte. Eine Stimmenmehrheit
von rund 55 Prozent habe dafür gestimmt. Die drei von Petrus vorgeschla‐
genen Ersatzkandidaten fanden allerdings auch keine mehrheitliche
Zustimmung. Daher muss sich das Finanzunternehmen jetzt um eine gericht‐
liche Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern bemühen. Die Aareal Bank steht
Medienberichten zufolge vor der Übernahme durch die Finanzinvestoren
Advent und Centerbridge.
[handelsblatt.com]
Citigroup-Finanzchef Mason: Vorerst keine
Aktienrückkäufe
Die US-Großbank Citigroup setzt wegen einer neuen US-Kapitalregel Aktienrü‐
ckkäufe in diesem Quartal aus. Die neue Vorgabe erhöhe die nach Risiko
gewichteten Aktiva um 60 bis 65 Milliarden Dollar (53 bis 57 Milliarden Euro)
und verändere die harte Kernkapitalquote um 50 bis 60 Basispunkte, sagte
Finanzchef Mark Mason in New York. Das Geldhaus will die Rückkäufe im
ersten Quartal 2022 wieder aufnehmen.
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[financialpost.com]
Credit-Suisse-Verwaltungsratschef verstößt gegen
Quarantäneregeln
Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank Credit Suisse, António
Horta-Osório, hat sich dafür entschuldigt, dass er kürzlich bei einem
Aufenthalt in der Schweiz die Corona-Quarantäneregeln gebrochen hat. "Ich
habe unbeabsichtigt gegen die Schweizer Quarantänebestimmungen
verstoßen, indem ich das Land am 1. Dezember vorzeitig verlassen habe",
erklärte der Portugiese. "Ich bedaure diesen Fehler aufrichtig. Ich
entschuldige mich und werde dafür sorgen, dass dies nicht wieder
vorkommt."
[faz.net]
Der Tweet des Tages
Spielzeug, Bücher, Parfum und mehr liegt bald wieder unter den Weihnachts‐
bäumen. Auch Bares wird gerne verschenkt, aber gibt es eigentlich eine
Obergrenze oder Regeln, die bei Geldgeschenken beachtet werden muss?
Alle Infos gibt es hier: bankenverband.de/blog/geld-zu-weihnachten/
[twitter.com]
Am Vortag meistgeklickt
So gelingt die Beurteilung von Beschäftigten im
Homeoffice
Führungskräfte stehen bei der Arbeit von zu Hause vor zahlreichen Herausfor‐
derungen. Nicht nur die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
Homeoffice gilt es hochzuhalten, sondern es lässt sich auch ihre Leistung
schwerer einschätzen. Um zu einer fairen Beurteilung von Beschäftigten im
Homeoffice zu gelangen, raten die Karriereberaterinnen Dorothea Assig und
Dorothee Echter zu einem möglichst wertschätzenden Umgang. Als Führungs‐
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kraft sollten Sie neugierig bleiben und konkrete Fragen stellen, die Ihren
Mitarbeitenden die Gelegenheit geben, über sich selbst und die eigene
Entwicklung positiv zu sprechen. Welche Fragen das sein könnten, lesen Sie
hier:
[spiegel.de]
Was morgen wichtig wird
Als neuer Bundeskanzler tritt Olaf Scholz seine ersten Auslandsreisen nach
Paris und Brüssel an. – Außenministerin Annalena Baerbock fliegt nach
Warschau, um ihren polnischen Amtskollegen Zbigniew Rau zu treffen. – Die
Deutsche Pfandbriefbank hält eine außerordentliche Hauptversammlung ab.
Sie soll über eine weitere Ausschüttung in Höhe von 32 Cent je Aktie
abstimmen. – Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die endgültige
Berechnung der Inflationsrate für November. – In den USA wird die
Entwicklung der Verbraucherpreise für November bekanntgegeben. – Die
Universität von Michigan präsentiert ihren Indikator für das US-Verbraucher‐
vertrauen im Dezember.
Der Nachschlag
Wie Sie mit einem schriftlichen Danke punkten
Ob für einen Workshop, für ein Feedback oder für eine gute Zusammen‐
arbei: Wenn Sie schriftlich Danke sagen, dann ist es ein wirkungsvolles
Instrument, um die Beziehung zu Kollegen, Mitarbeitern oder Kunden zu
stärken. Wie eine wissenschaftliche Studie herausfand, wird dieses Mittel
meist unterschätzt. Besonders kraftvoll werde es dann, wenn es sich nicht –
wie es heute üblich ist – um eine E-Mail handelt. Auffälliger sei ein per Post
verschicktes Dankesschreiben. Es sollte dann allerdings nur in besonderen
Situationen angewandt werden und in einem persönlichen Stil formuliert sein.
Über die verschiedenen Möglichkeiten erfahren Sie hier mehr:
[impulse.de]
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