Bankenbrief - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2018-151
 Das Thema

Türkei reagiert mit Zensur und Notfallmaßnahmen auf
Kursverlust der Lira
Nach einem weiteren Absacken der türkischen Landeswährung Lira an den Devisen‐
märkten hat der türkische Finanzminister Berat Albayrak heute schnelle
Gegenmaßnahmen in Aussicht gestellt. In einer Serie von Tweets versprach er einen
"Aktionsplan". Außerdem kündigte Albayrak der staatlichen Nachrichtenagentur
Anadolu zufolge an, dass entgegen verschiedener Gerüchte Einlagen nicht beschlag‐
nahmt und Devisen auf Bankkonten nicht in Lira umgewandelt würden.
Zudem ergriff die Notenbank ein ganzes Bündel an Maßnahmen. So wurden die
Reserve-Anforderungen an bestimmte Währungsgeschäfte verringert und den heimi‐
schen Banken zusätzliche Refinanzierungsgeschäfte angeboten. Seit Anfang des
Jahres hat die Lira rund 40 Prozent ihres Werts verloren. Auch die türkischen Börsen
stehen weiter unter Druck. Ein zentraler Kritikpunkt von Investoren und Analysten ist,
dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan in der Besetzung von Schlüsselpositionen
Loyalität vor Expertise gestellt hat. "Wieder sehen wir uns einer politischen und
heimtückischen Verschwörung gegenüber, aber so Gott will, werden wir auch diese
überwinden", sagte Erdogan zuletzt. Eine Intervention des Internationalen Währungs‐
fonds (IWF), den viele Beobachter anregen, lehnte er ab. Kritik an der wirtschaft‐
lichen Entwicklung des Landes versucht die türkische Regierung indessen auch mit
rechtlichen Maßnahmen zu verhindern und zensiert soziale Medien. Seit dem 7.
August seien 346 Nutzerkonten auf sozialen Netzwerken ausgemacht worden, in
denen der Verfall der Landeswährung Lira auf provozierende Art und Weise kommen‐
tiert wurde, teilte das türkische Innenministerium mit. Niemand habe ein Interesse an
einer wirtschaftlichen Destabilisierung der Türkei, betonte Angela Merkel heute in
Berlin. "Deutschland möchte eine wirtschaftliche prosperierende Türkei."

  bloomberg.com
  nytimes.com
  spiegel.de
  handelsblatt.com (Live-Blog)
  faz.net (Kommentar)

 Die Meldungen

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Deutsche Pfandbriefbank bleibt trotz guter Zahlen
vorsichtig
Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) konnte im ersten Halbjahr 2018 ihren Gewinn vor
Steuern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent auf 122 Millionen Euro
steigern. Dieses Ergebnis liegt um 2 Millionen Euro höher, als es die ersten Eckdaten,
die das Institut im Juli veröffentlicht hat, hätten vermuten lassen. Trotzdem gab sich
Konzernchef Andreas Arndt bei der heutigen Vorstellung der Zahlen verhalten: "Mit
Blick auf die erwartete Entwicklung der gewerblichen Immobilienfinanzierungs‐
märkte bleiben wir vorsichtig."

  welt.de
  finanzen.net

Investitionen in Digitalisierung drücken Bilanz bei
Wüstenrot & Württembergische
Der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische AG (W&W) hat in seiner Bilanz des
ersten Halbjahres etwa 116 Millionen Euro Gewinn nach Steuern ausgewiesen. Das
sind 25 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Grund dafür sind umfang‐
reiche Investitionen in digitale Produkte. So hat der Konzern in der ersten Jahreshälfte
verschiedene Produkte auf den Markt gebracht, beispielsweise eine Webseite, die
hilft, die Finanzierung eines Wohnungskaufs zu planen. W&W will von 2018 bis 2020
rund 820 Millionen Euro in die Digitalisierung investieren.

  boerse.de
  focus.de

Commerzbank prüft Zusammenarbeit mit Apple Pay
Bezahlen per Smartphone wird sich nach Einschätzung der Commerzbank auch in
Deutschland zunehmend durchsetzen. "Grundsätzlich werden mobile Bezahlsysteme
weiter an Bedeutung gewinnen", sagte Michael Mandel, Privatkundenvorstand der
Bank, in einem Interview. "Es wird nicht nur ein Bezahlverfahren für Mobile Payment
geben. Der Kunde wird zwischen verschiedenen Angeboten immer wieder wechseln.
Das bedeutet, dass wir viele Verfahren prüfen und bewerten. Auch die Entwicklung
bei Apple Pay schauen wir uns mit Interesse an", so Mandel weiter. Apple will seinen

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Bezahldienst bis Ende 2018 in Deutschland starten, bisher sind unter anderem
Deutsche Bank und Hypovereinsbank (HVB) als Partner mit dabei.

  fnp.de

Kreise: Barclays verlagert Verantwortung nach Irland
Bei der britischen Bank Barclays haben offenbar die direkten Vorbereitungen auf den
Brexit begonnen, unabhängig vom Ausgang der Verhandlungen. Das Institut habe
damit angefangen, die Leitung seiner europäischen Geschäfte von der Zentrale in
London auf seine irische Dependance Barclays Bank Ireland zu übertragen, hieß es
heute aus informierten Kreisen. Betroffen seien sämtliche Geschäftseinheiten von
Barclays in allen europäischen Ländern. Die Bank folgt damit anderen britischen
Instituten wie HSBC und Lloyds.

  uk.reuters.com

Bericht: Saudischer Staatfonds an Tesla interessiert
Der saudische Staatsfonds PIF wird einem Medienbericht zufolge als potenzieller
Geldgeber für den US-Autobauer Tesla gehandelt. Firmenchef Elon Musk hatte
vergangene Woche angekündigt, dass er prüfen wolle, den Konzern von der Börse zu
nehmen. Der Fonds lote nun alle Wege aus, berichteten Insider.

  bloomberg.com

 Die Köpfe

John Thain investiert hohen Betrag in Aktien der Deutschen
Bank
John Thain, Aufsichtsrat der Deutschen Bank, hat Aktien im Wert von 1,05 Millionen
Euro des deutschen Branchenprimus erworben. Das sei der erste meldepflichtige
Einkauf eines Topmanagers des Konzerns nach sieben Jahren und zugleich der

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höchste jemals getätigte, berichtete das "Handelsblatt". Auch Aufsichtsrätin Mayree
Clark erwarb demnach Aktien des Instituts in Höhe von mehr als 200.000 Euro.

  ariva.de
  handelsblatt.com

Italien: Regierungsvertreter uneins über Druck durch
Märkte
Der Spitzenpolitiker der rechten Partei Lega und Mitarbeiter von Ministerpräsident
Giuseppe Conte, Giancarlo Giorgetti, hat Bedenken geäußert, dass sich Italien noch
im August Spekulationen am Finanzmarkt ausgesetzt sehen könnte. "Die Märkte sind
voller hungriger spekulativer Fonds, die ihre Beute ausspähen und zugreifen. Schaut
auf die Türkei", sagte der Politiker. Vize-Regierungschef Luigi Di Maio widersprach
Giorgetti jedoch heute: "Ich sehe keine konkrete Gefahr", sagte er. "Dabei handelt es
sich mehr um die Hoffnung der Opposition."

  cash.ch
  faz.net

Dimon: "Too big to fail"? Das möchte niemand
Jamie Dimon, Chef der US-Bank JPMorgan Chase, hat in einem ausführlichen
Interview betont, dass niemand ein Interesse an Finanzinstituten hätte, die "too big to
fail" seien. Zumindest wenn ein Zusammenbruch dazu führen würde, dass die
Wirtschaft leidet oder die Steuerzahler das Scheitern mittragen müssten. Um die
Schutzmechanismen für Ausnahmesituationen wie Kriege oder Rezessionen zu
prüfen, führe JPMorgan Chase mehr als 100 Stresstests durch – jede Woche.

  hbr.org

Vorstandschef verlässt Oldenburgische Landesbank
Der bisherige Vorstandchef der Oldenburgischen Landesbank (OLB), Patrick
Tessmann, wird das zur Bremer Kreditbank gehörende Institut zum 31. August 2018
verlassen. Das teilte die Bank heute mit. Nach der Neuausrichtung des Finanzinstituts
sei für ihn nun die Zeit neuer Herausforderungen gekommen, wurde Tessmann

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zitiert. Er war seit 2015 Vorstandsvorsitzender. Die Nachfolge soll in Kürze geregelt
werden.

  welt.de

 Der Tweet des Tages

Die Jugend legt einiges auf die hohe Kante: Bei 14- bis 24-Jährigen war es zuletzt ein
Drittel mehr als noch vor drei Jahren. #Jugendstudie go.bdb.de/lGbAv

  twitter.com

 Am Vortag meistgeklickt

Notizbücher als Mittel zum Erfolg
Warum sollte man im Zeitalter des Computers noch zum Notizbuch greifen? Erfolgs‐
unternehmer Richard Branson schwört darauf. Mit einem Stift Notizenmachen
bezeichnet er als eine seiner Lieblingsbeschäftigungen. Sein Rat: "Egal wie groß,
klein, einfach oder komplex eine Idee ist, schreib sie auf." Sein Notitzbuch nutze er,
um seine Ziele zu erreichen. Psychologin Gail Matthews kam bei einer Studie mit
Probanden zu dem Ergebnis, dass diejenigen, die ihre Ziele aufschrieben und ihre
Fortschritte schriftlich festhielten, eine gravierend höhere Erfolgsquote hatten als
diejenigen, die ihre Ziele nur mündlich formulierten. Wie Notizen auch helfen
können, den Blick auf uns selbst zu schärfen, lesen Sie hier:

  impulse.de

 Was morgen wichtig wird

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden gibt die Daten zum deutschen Bruttoin‐
landsprodukt (BIP) sowie zur Inflationsrate im zweiten Quartal 2018 bekannt. – Für die
Euroländer und die EU veröffentlicht die Europäische Statistikbehörde Eurostat das
Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal. – Die Aareal Bank AG zieht Bilanz zum
zweiten Quartal dieses Jahres.

 Der Nachschlag

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Immer auf dem Sprung – ist es möglich, junge Talente zu
binden?
Schwer zu rekrutieren und schwer zu halten: Fachlich versierter Nachwuchs ist auf
dem Arbeitsmarkt gefragt und steht im Fokus der Personalabteilungen. Auch wenn
junge Fachkräfte für ein Unternehmen gewonnen werden konnten, wird es kompli‐
ziert, sie zu halten und langfristig ins Unternehmen zu integrieren. So sehen es jeden‐
falls 91 Prozent der für die Korn-Ferry-Umfrage befragten Fach- und Führungskräfte
der mittleren Ebene. Weiterhin seien junge Fachkräfte bereits bei geringer Unzufrie‐
denheit oder aus der Lust an Abwechslung bereit, ihr Unternehmen nach verhältnis‐
mäßig kurzer Zeit wieder zu verlassen. Mittel gegen diesen Trend gibt es kaum.
Welche Maßnahmen jedoch helfen können, die jungen Talente längerfristig für ein
Unternehmen zu begeistern, lesen Sie hier:

  wiwo.de

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