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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-14 Das Thema EZB gibt Startschuss für große Strategieüberprüfung Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute den Startschuss für die Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie gegeben. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte in Frankfurt, die Prüfung dürfte voraussichtlich bis Ende 2020 dauern. Der Ausgang sei offen. Sie habe zwar eine Meinung dazu, werde aber keinesfalls eine Richtung vorgeben oder Ergebnisse "vorwegnehmen". Im Zentrum des Vorhabens dürfte das Inflationsziel von knapp unter 2 Prozent stehen, das die Währungshüter schon seit Jahren verfehlen. Im Dezember lag die Teuerung im Euroraum lediglich bei 1,3 Prozent. Die privaten Banken begrüßten die Strategieüberprüfung der Geldpolitik. "Es wurde Zeit, weil Risiken und Nebenwirkungen immer deutlicher werden", sagte der Hauptge‐ schäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig. Der Chefvolkswirt des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirt‐ schaft (GDV), Klaus Wiener, bezeichnete eine Debatte über ein neues Inflati‐ onsziel als "längst überfällig". Die EZB dürfe strukturelle Brüche wie die Globalisierung oder Digitalisierung, die für den moderaten Preisanstieg der vergangenen Jahre mitverantwortlich seien, nicht länger ignorieren. Derweil beließen Europas Währungshüter die Zinsen im Euroraum heute auf Rekordtief. Der Leitzins bleibt bei null Prozent, Banken müssen für geparkte Gelder weiterhin 0,5 Prozent Zinsen an die EZB zahlen. Die Schlüsselzinsen würden noch solange auf dem aktuellen oder einem tieferen Niveau liegen, bis sich die Inflationsaussichten wieder klar dem Inflationsziel annäherten, erklärten die Währungshüter. Zudem bestätigte der EZB-Rat heute die monat‐ lichen Anleihenkäufe in Höhe von 20 Milliarden Euro. Ein Enddatum für die Käufe wurde nicht genannt. Unterdessen mahnt Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing heute in Davos: "Die Kluft zwischen den Menschen, die von dieser Art der Geldpolitik profitieren, und denen, die überhaupt keinen Nutzen haben, weil sie Geld verlieren, wird immer größer." Die EZB habe den Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes verpasst. "Irgendwann muss man diesen Teil der negativen Zinssätze verlassen, und wir sind an einem Punkt, an dem die Geldpolitik an ihre Grenzen stößt". Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [uk.reuters.com] [faz.net] [bloomberg.com] [ft.com] (bezahlpflichtig) [twitter.com] (Zitat Ossig) Meldungen Gericht entscheidet am 24. März über EZB- Anleihenkäufe Das Bundesverfassungsgericht verkündet am 24. März sein Urteil zu den milli‐ ardenschweren Anleihenkäufen der EZB. Das teilte das höchste deutsche Gericht heute in Karlsruhe mit. Im Raum steht der Vorwurf, dass die Notenbank mit den Anleihenkäufen in Wahrheit Staatsfinanzierung und Wirtschaftspolitik betreibt. Beides ist ihr untersagt. Die Währungshüter sehen die Anleihenkäufe als probates Mittel, um Konjunktur und Inflation im Euroraum auf die Sprünge zu helfen. Ende 2018 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Urteil die Käufe für rechtens erklärt und damit der EZB einen weitgehenden Freifahrtschein ausgestellt. Mit Spannung wird nun erwartet, ob die Karlsruher Richter dem EuGH-Urteil folgen werden. [finanzen.net] Cum-Ex-Ermittlungen bei Macquarie weiten sich aus Die australische Bank Macquarie war offenbar stärker in mutmaßlich illegale Cum-Ex-Geschäfte verwickelt als bislang angenommen. Wie die Bank heute in Sydney mitteilte, ergaben Untersuchungen deutscher Behörden, dass rund 60 ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des Instituts vor neun Jahren in die Steuertricks involviert waren. Die meisten der Betroffenen seien inzwischen nicht mehr bei der Bank beschäftigt. Bislang war nur bekannt gewesen, dass mehrere Mitarbeiter von Macquarie beteiligt waren. Im Verdacht stehen Medienberichten zufolge unter anderem Bankchefin Shemara Wikra‐ manayake sowie der frühere Bankchef Nicholas Moore. [boersen-zeitung.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Britisches Parlament ratifiziert Brexit-Gesetz Das britische Unterhaus hat den Gesetzesentwurf zum Brexit gestern Abend in London ratifiziert. "Das Parlament hat das Austrittsabkommen verabschiedet, was bedeutet, dass wir die EU am 31. Januar verlassen und als ein Vereinigtes Königreich nach vorne blicken", sagte Premierminister Boris Johnson. Zuvor hatte das Unterhaus Änderungsanträge des Oberhauses gekippt. Das Europä‐ ische Parlament wird am 29. Januar über den Austrittsvertrag abstimmen. Bei Zustimmung wird Großbritannien am 31. Januar offiziell die Europä‐ ische Union (EU) verlassen. [de.reuters.com] JPMorgan: Coronavirus könnte Chinas Wirtschaft belasten In China könnte die neue durch das Coronavirus hervorgerufene Lungen‐ krankheit nach Einschätzung von JPMorgan im Fall einer Ausbreitung "deutliche Abwärtsrisiken" für die weitere konjunkturelle Entwicklung zu Folge haben. Noch sei es zwar zu früh, um mögliche Auswirkungen auf die zweit‐ größte Volkswirtschaft der Welt zu erkennen, hieß es in einer heute veröffent‐ lichten Studie der US-Investmentbank. Allerdings erkennen die JPMorgan- Experten im bisherigen Verlauf der Krankheit Parallelen zur SARS-Pandemie, die 2003 zu einer ernsten Belastung für Chinas Wirtschaft wurde. [finanzen.net] Die Köpfe Sewing: Bankenunion in frühestens zwei bis drei Jahren Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing rechnet frühestens in zwei bis drei Jahren mit einer Vollendung der europäischen Bankenunion. "Selbst unter einer deutschen EU-Ratspräsidentschaft werden wir in den kommenden zwölf Monaten nicht so weit sein", sagte Sewing heute in Davos. "Ich hoffe, wir können das Projekt in den nächsten zwei bis drei Jahren abschließen." Sewing Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief betonte, er sei "ein großer Fan" einer Bankenunion, "wir brauchen sie definitiv für Europa." [de.reuters.com] SNB-Chef Jordan verteidigt Negativzinsen Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, hat die Geldpolitik der SNB verteidigt. Negativzinsen seien in der Schweiz eine Notwendigkeit, sagte Jordan heute in einem Interview in Davos. Die Zinsdif‐ ferenz zum Euroraum sei wichtig und die Zentralbank könnte die Zinsen bei Bedarf weiter senken. [cash.ch] FCA-Direktorin Delfas: Banken sollten sich weiter auf No-Deal vorbereiten Nausicaa Delfas, Exekutivdirektorin der britischen Finanzaufsicht FCA, hat die Finanzbranche in Großbritannien dazu aufgerufen, sich weiter für ein No-Deal- Szenario zu wappnen. "Die Firmen müssen noch sicherstellen, dass sie auf eine Reihe von Szenarien vorbereitet sind, die Ende 2020 eintreten können", sagte Delfas heute in London. Großbritannien habe bereits alle EU-Finanzvor‐ schriften in britisches Recht umgesetzt, was bedeute, dass es "den gleichwer‐ tigsten Rahmen für die EU von allen Ländern der Welt" haben werde, fügte Delfas hinzu. Großbritanniens Banken, Handelsplattformen und Versicherer hoffen, zum Jahresende im Rahmen des Äquivalenzsystems der EU Zugang zum EU-Binnenmarkt zu erhalten. Die Staatengemeinschaft hat sich verpflichtet, ihre Äquivalenzbewertungen bis Ende Juni abzuschließen. [cityam.com] N26-Gründer Stalf: Kräftige Kundenzuwächse bei Smartphone-Bank Die Berliner Smartphone-Bank N26 zählte nach Angaben ihres Gründers Valentin Stalf fünf Jahre nach ihrem Start mehr als fünf Millionen Kunden. Wie Stalf heute gegenüber Reuters sagte, beschäftigt das Start-up mittlerweile 1.500 Mitarbeiter aus 80 Nationen an fünf Standorten weltweit. 2018 zählte N26 erst 300 Mitarbeiter. Einer der wichtigsten Wachstumsmärkte sei Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Deutschland. Aber auch in Frankreich und Österreich laufe es sehr gut. "In Italien und Spanien haben wir die Chance, ähnlich stark zu wachsen", sagte der Unternehmenschef. Details nannte er nicht. In den USA, wo die Digitalbank seit September tätig ist, sei die Bank gut gestartet. [handelsblatt.com] Merkel: Staaten müssen Beitrag zum Klimaschutz leisten Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einen stärkeren Klimaschutz angemahnt. "Wir müssen handeln", betonte die Kanzlerin heute in Davos. Die Frage, ob die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden, könne eine Frage des Überlebens werden. Jedes Land müsse dazu seinen Beitrag leisten. Europa wolle bis 2050 klimaneutral sein. [sueddeutsche.de] Die Tweets des Tages Gut, dass #EZB-Chefin Lagarde den Start der Überprüfung der Geldpolitik verkündet hat. "Es wurde Zeit, weil Risiken und Nebenwirkungen immer deutlicher werden", sagte Bankenverbands-Chef Christian Ossig. Mehr im Positionspapier: go.bdb.de/86LcQ?v=155 #Negativzinsen [twitter.com] Die Deutsche #Kreditwirtschaft hat eine Stellungnahme zu den Trilogver‐ handlungen über den Entwurf einer EU-Verbandsklagenrichtlinie abgegeben: bit.ly/2vhbCrN @dsgv @bankenverband @voeb_banken @pfandbrief‐ banks @EUCouncil @eucopresident [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Zehn Sätze, die in jeder Kritik fehlen sollten Wenn Fehler im Job passieren, müssen sie angesprochen werden. Vor allem, wenn sie der Firma schaden können. Wichtig: Stellen Sie sicher, dass Ihre Kritik auch wirklich ankommt. Eine Voraussetzung dafür: Verzichten Sie auf destruktive Äußerungen. Sätze wie "Du bist unfähig" oder "Das habe ich Dir schon tausendmal gesagt" wecken nur Widerspruch – oder der Angespro‐ chene schaltet auf Durchzug. Welche Sätze Sie sich noch verkneifen sollten, lesen Sie hier: [impulse.de] Was morgen wichtig wird In Frankfurt veröffentlicht die Deutsche Bundesbank die Falschgeldzahlen für 2019. – Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Istanbul. – Auf der Jahrestagung des Weltwirtschafts‐ forums in Davos sprechen unter anderem Polens Präsident Andrzej Duda und der österreichische Kanzler Sebastian Kurz. – In Frankfurt startet die Konferenz "Perspektiven für den (Finanz)Standort Deutschland". Referenten sind unter anderem der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, und Cornelius Riese, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ Bank Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank. – In New York legt der US- Finanzdienstleister American Express seine Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2019 vor. Der Nachschlag Tipps für eine gesunde Ernährung im Büro Kaffee hilft nicht nur gegen Müdigkeit, sondern kann auch die Informations‐ verarbeitung in unserem Gehirn ankurbeln. Sie mögen keinen Kaffee? Grüner Tee liefert dieselben Ergebnisse. Auch Obst und Gemüse helfen, um im Büro fit zu bleiben und den Arbeitstag erfolgreich und energiegeladen zu überstehen. Bei Früchten stecken die Vitamine in der Schale. Daher sollte Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief diese – sofern möglich – mitgegessen werden. Weitere Tipps, wie Sie sich gut und ausgewogen am Arbeitsplatz ernähren, lesen Sie hier: [karriere.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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