BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst

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BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
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         BLICKPUNKT
          St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift   Januar 2022

       Abschied von den Ordensschwestern
       Erfolgsgeschichte: 10 Jahre Reha-Zentrum

       Zukunft im Blick: St. Magnus-Haus feiert Richtfest

       DEGUM-Zertifikat: Interdisziplinäres Ultraschallzentrum
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
INHALT

                                                                                            3Würdiger               Im Blickpunkt

Inhalt                                                                                       Abschied:
                                                                                             Nach 132 Jah-
                                                                                             ren wurden
                                                                                             die letzten
                                                                                             zwei Ordens-
                                                                                             schwestern des
                                                                                             St. Josef-Stifts
                                                                                             verabschiedet.
                                                                                               Seite 4

                                                                                            3Fortschritt:
                                                                                             Neue Software
                                                                                                                  Verabschiedung der letzten
                                                                                                                  Ordensschwestern . . . . . . . . . . . . S. 4
                                                                                                                  Gesundheitswesen
                                                                                                                  ist Boom-Branche . . . . . . . . . . . . S. 7
                                                                                                                  Neue Software für die ZSVA . . . S. 8
                                                                                                                  Neue Dienstvereinbarung
                                                                                                                  ab 1. Januar 2022 . . . . . . . . . . . . S. 10
                                                                                                                  Neuer Pflegedirektor
                                                                                                                  im St. Josef-Stift . . . . . . . . . . . . . S. 14
                                                                                             in der Zentral-      Sexualisierte Gewalt: Wirksames
                                                                                             sterilisation        institutionelles Schutzkonzept
                                                                                             unterstützt die      für alle Einrichtungen . . . . . . . . S. 18
                                                                                             Arbeitsprozesse.
                                                                                               Seite 8            Pflegekammer NRW . . . . . . . . . S. 20
                                                                                                                  10 Jahre Reha-Zentrum –
                                                                                                                  eine Erfolgsgeschichte . . . . . . . . S. 30
                                                                                                                  Richtfest für die Aufstockung
                                                                                                                  des St. Magnus-Hauses . . . . . . S. 50
                                                                                            3Gewagt und
                                                                                             gewonnen:              Rückblick
                                                                                             Mit Eröffnung
                                                                                                                  Aktuelle Baumaßnahmen . . . . . S. 12
                                                                                             des Reha-
                                                                                             Zentrums vor         AOP: Bestnoten beim
                                                                                             10 Jahren
                                                                                                                  AQS1-Benchmark . . . . . . . . . . . S. 16
                                                                                             begann eine
                                                                                             einzigartige Er-     Boostern gegen Corona . . . . . . S. 17
                                                                                             folgsgeschichte.
                                                                                               Seite 28
                                                                                                                  DEGUM-Zertifizierung
                                                                                                                  als interdisziplinäres
                                                                                                                  Ultraschallzentrum . . . . . . . . . . S. 22
                                                                                            3Besonderer           26. Sendenhorster
                                                                                             Rahmen:              Adventssymposium . . . . . . . . . . S. 23
                                                                                             Die große
                                                                                             Rentner- und         Dankeschönfeier für
                                                                                             Jubilarfeier         alle Ehrenamtlichen . . . . . . . . . . S. 27
                                                                                             fand corona-
                                                                                             bedingt in der       Jubilare und Ruheständler
I M P R E S S U M
                                                                                             Pfarrkirche St.      im St. Josef-Stift . . . . . . . . . . . . . S. 36
Herausgeber:
                                                                                             Martinus statt.
St. Josef-Stift Sendenhorst                                                                                       Würdigung der Jubilare
Orthopädisches Kompetenzzentrum                                                                Seite 36
Rheumatologisches Kompetenzzentrum
                                                                                                                  und Ehrenamtlichen
Nordwestdeutschland                                                                                               im Pflegenetzwerk . . . . . . . . . . . S. 45
Endoprothesenzentrum Münsterland
Westtor 7                                                                                                         Laumann-Stiftung mit
48324 Sendenhorst                                                                           3Für die Zukunft
Telefon 02526 300-0                                                                          gerüstet:            neuem Internet-Auftritt . . . . . . . S. 55
verwaltung@st-josef-stift.de                                                                 Das St. Magnus-
www.st-josef-stift.de                                                                                             13. Sendenhorster
                                                                                             Haus feierte
Redaktion:
                                                                                             Richtfest für        Gesundheitstag . . . . . . . . . . . . . . S. 56
Bettina Goczol
Jana Sobolewski                                                                              die Erweiterung      Schatzkammer Archiv:
Telefon 02526 300 -1116                                                                      um einen neuen
presse@st-josef-stift.de
                                                                                             Wohnbereich.
                                                                                                                  Kindheit im Krankenbett . . . . . . S. 42
Layout:
Löhrke & Korthals, Ascheberg                                                                   Seite 50
Auflage:
                                                                                                                    Einblick
1.850 Exemplare
Erscheinungsweise:
                                                                                                                  Familiengeschichten:
vierteljährlich                                                                                                   Generationenpaare im Stift . . . . S. 28
                                             7 Ende einer 132-jährigen Tradition: Die letzten beiden Mauritzer
Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wird     Franziskanerinnen Schwester M. Emelia (l.) und Schwester M. Her-
an vielen Stellen ausschließlich die männ-     manda verließen am 21. Oktober den Konvent des St. Josef-Stifts.
liche Form verwendet. Wir möchten dar-
auf hinweisen, dass die weibliche Form         Am Tag zuvor war mit einem feierlichen Festakt mit Weihbischof
selbstverständlich mit eingeschlossen ist.     Dr. Stefan Zekorn das Wirken des Ordens gewürdigt worden.

               2 | Blickpunkt 1.2022
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!

         er Advents- und Weihnachts-        zu halten zwischen einer guten Pa-            Diese Orientierung ist auch in Zeiten

D        zeit wohnt ein besonderer
         Zauber inne. Hatten wir im
Sommer noch gehofft, dass wir 2021
                                            tientenversorgung und den zusätz-
                                            lichen Belastungen durch die Pande-
                                            mie, ist die große Herausforderung,
                                                                                        des Wandels wichtig. Eine Verände-
                                                                                        rung wird sich im kommenden Früh-
                                                                                        jahr ergeben, wenn ich die Aufgabe
Weihnachten ohne Corona feiern              die jeden Tag nur gemeinsam mit gu-         als Pflegedirektor in jüngere Hände
können, so hat sich diese Hoffnung          ter Kommunikation, Vertrauen, gegen-        übergebe. Das wird Änderungen mit
leider nicht erfüllt. Auch im zweiten       seitiger Unterstützung und pragmati-        sich bringen, sicherlich auch neue
Jahr der Pandemie verlangt uns das          schen Lösungen gemeistert werden            Ideen, um die Herausforderungen
Virus im Berufs- und im Privatleben         kann.                                       der Gegenwart und Zukunft anzuge-
viel ab.                                      Die Auswirkungen der Pandemie             hen.
  Wenn ich auf unsere Einrichtungen         können wir noch gar nicht erahnen.            Mir persönlich ist ein wichtiges An-
schaue, dann haben alle Berufsgrup-         Sie hinterlassen Spuren in jedem Ein-       liegen, dass es uns gelingt, beieinan-
pen sehr viel geleistet, um in der Pan-     zelnen und haben auch zu Rissen in          der zu bleiben und die stetige Entwick-
demie die Gesundheit aller zu schüt-        der Gesellschaft geführt. Dass wir in al-   lung unserer Einrichtungen weiterhin
zen – der Patienten und Bewohner            len Einrichtungen, in den Arbeitsberei-     im Einklang zu halten mit dem Wohl
und natürlich auch der Mitarbeiterin-       chen und Teams beieinander geblie-          unserer Patienten und Bewohner und
nen und Mitarbeiter. Großes Engage-         ben sind und Lösungen gefunden ha-          der Zufriedenheit unserer Mitarbei-
ment, hohe Verantwortlichkeit war           ben, empfinde ich als etwas Besonde-        terinnen und Mitarbeiter.
spürbar, schnell und pragmatisch            res. Trotz der Pandemie nehmen wir            Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien,
wurden Lösungen gefunden und um-            unsere weitere Entwicklung mit der          Partnern und Freunden eine besinn-
gesetzt. Es wurde angepackt, teilweise      Zielplanung 2030 in den Blick. Und so       liche Advents- und Weihnachtszeit
bis über die Belastungsgrenze. Hier         fanden im Sommer die Mitarbeiter-           und ein gesundes neues Jahr 2022
wären viele zu nennen. Geeint hat al-       versammlungen mit vielen Informatio-        mit hoffentlich weniger Corona und
le der Wille, gut für die uns anvertrau-    nen und der Möglichkeit zum Aus-            dafür wieder etwas mehr Normalität!
ten Menschen zu sorgen – und das in         tausch statt. Der Zusammenhalt in un-
der fachlichen und menschlichen             seren Einrichtungen hat uns bisher gut
Qualität, für die das St. Josef-Stift und   durch die Zeit getragen. Unsere Werte,
seine Einrichtungen, für die die Mitar-     die das Fundament unserer Arbeit und
beiterinnen und Mitarbeiter mit ih-         unseres Miteinanders bilden, sind ge-
rem Einsatz und ihrer Zugewandtheit         rade in diesen herausfordernden Zei-        Detlef Roggenkemper
zum Menschen stehen. Die Balance            ten eine Richtschnur.                       Pflegedirektor

                                                                                                                Blickpunkt 1.2022 | 3
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
IM BLICKPUNKT

„Es war eine gute Zeit“
 Dankbarkeit und Wertschätzung zum Abschied
 der letzten beiden Sendenhorster Ordensschwestern

 Es ist eine Zäsur in der Geschichte des St. Josef-Stifts: Nach 132 Jahren verlassen die letzten beiden Mauritzer Franziskanerin-
 nen den Konvent in Sendenhorst. Am 20. Oktober 2021 beging das Stift im festlichen Rahmen den Abschied von Schwester M.
 Emelia und Schwester M. Hermanda. Mit ihrem altersbedingten Weggang endet die Generationenfolge der Ordensschwestern,
 die auf Wunsch des Stifters Josef Spithöver seit 1889 in Sendenhorst Not linderten: in der Krankenpflege, in Sendenhorster
 Familien, in der Fürsorge für Waisenkinder, kranke und pflegebedürftige Menschen. Die Wertschätzung und Dankbarkeit für
 diesen wertvollen Dienst fand ihren Ausdruck in dem festlichen Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und der
 anschließenden feierlichen Verabschiedung im Beisein zahlreicher Wegbegleiter und Vertreter, nicht nur aus den Einrichtungen
 der Stiftung, sondern auch aus dem Orden, der Kirchengemeinde, aus Stadt und Politik.

          hristen sind beauftragt, im Ewi-

C
„
          gen zu atmen“, zitierte Zekorn
          in seiner Predigt die Mystikerin
  Madeleine Delbrêl. Die Ordens-
  schwestern haben über 132 Jahre mit
  ihrer Lebenshaltung, mit ihrer wahr-
  nehmbaren Hingabe und Zufrieden-
  heit Gott im kranken und notleiden-
  den Menschen gesehen und haben
  in tätiger Nächstenliebe „Kopf, Hände
  und Füße für sie eingesetzt mit der
  Kraft des Ewigen“. Zekorn dankte
  Schwester M. Emelia und Schwester
  M. Hermanda für ihren Dienst am
  Menschen und schloss in den Dank
  auch alle ehemaligen Sendenhorster
  Ordensschwestern mit ein.
   Im Spithöver-Forum des St. Josef-
  Stifts dankte Geschäftsführer Dr. Ans-
  gar Klemann den Ordensschwestern
  in seiner Begrüßung und übermittelte
  die Wertschätzung im Namen aller
  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der
  Patienten und Bewohner im Kranken-
  haus, Reha-Zentrum, in den vier Al-
  tenheimen und der Firma Perfekt.
  „Heilen durch Zuwendung und dabei
  den ganzen Menschen sehen“, hob er
  als besonderes Merkmal ihrer „zupa-
  ckenden Seelsorge“ hervor.
   Kuratoriumsvorsitzender Werner
  Strotmeier warf einen Blick zurück, in
  das Jahr 1889, als das segensreiche

 4 | Blickpunkt 1.2022
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
Wertschätzung, Dank und Anerkennung zum Abschied der letzten beiden Mauritzer Franziskanerinnen Schwester M. Emelia (3.v.l.) und Schwes-
ter M. Hermanda (4.v.l.). Mit im Bild (v.l.n.r.): Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann, Kuratoriumsvorsitzender Werner Strotmeier, Weihbischof Dr.
Stefan Zekorn, Pfarrer Clemens Lübbers sowie stellvertretend für die Ordensleitung Schwester M. Herbertis und Schwester M. Gabriele.

Wirken der Mauritzer Franziskanerin-             füllt, und nun müssen jüngere Frauen              kenhaus – bis heute“, so Strotmeier.
nen im St. Josef-Stift mit Schwester             und Männer ohne Ordenshinter-                       Im Leitbildprozess haben die Mitar-
M. Edeltrudis und Schwester M. Am-               grund diese Arbeiten in der Pflege                beitenden des St. Josef-Stifts formu-
brosia seinen Anfang nahm. Damals                übernehmen“, so Strotmeier.                       liert: „Wir leben eine christliche An-
war das St. Josef-Stift ein Belegkran-                                                             bindung“. Wie lässt sich das ohne die
kenhaus, das heißt Ärzte kamen nur                                                                 Ordensschwestern in die Zukunft tra-
für die medizinische Betreuung ins                    „Die Ordensschwestern                        gen? Strotmeier: „Ich bekenne mich
Haus. Die Sorge und große Verant-                    prägten ganz wesentlich                       ausdrücklich für den Träger zu die-
wortung für die Kranken lag auf den                     das Klima im Haus.                         sem Unternehmensziel. Gemeinsam
Schultern der Ordensschwestern: 24                   Heute würde man sagen:                        mit der Pfarrgemeinde, mit unseren
Stunden am Tag, sieben Tage die                   Sie gehörten zum Markenkern                      Seelsorgern und allen Mitarbeiterin-
Woche und 365 Tage im Jahr. „Die                       unserer Einrichtung.“                       nen und Mitarbeitern möchten wir
Ordensschwestern prägten ganz we-                          Kuratoriumsvorsitzender                 weiter an diesem Unternehmensziel
sentlich das Klima im Haus. Heute                            Werner Strotmeier                     arbeiten, weil der Stifter es in seiner
würde man sagen: Sie gehörten zum                                                                  Satzung so gewollt hat, weil es gut für
Markenkern unserer Einrichtung. Da-                                                                uns ist, weil es uns über 130 Jahre ge-
von profitieren wir noch heute.“                  Aber auch in anderer Hinsicht kön-               tragen hat, weil dann ein Segen auf
 Viele prägende Spuren haben die                 nen die Ordensschwestern noch heu-                unserem Tun liegt und unsere Arbeit
Ordensschwestern hinterlassen, nicht             te Vorbild sein. Sie besetzten damals             und unsere Anstrengung von Erfolg
nur im Krankenhaus, sondern auch                 alle strategischen Positionen, hatten             gekrönt sind und gelingen.“
im Stadtbild und zuletzt in ihren seel-          die Leitung der Stationen, der OP-                  Schwester M. Emelia und Schwester
sorgerischen Aufgaben im St. Elisa-              Pflege, Materialausgabe, Apotheke,                M. Hermanda dankte er: „Es war eine
beth-Stift und im St. Josefs-Haus Al-            Küche, des Nähzimmers und des                     gute Zeit. Wir werden Sie vermissen
bersloh und im Sakristeidienst der               Waschhauses inne. Gleichzeitig liefen             und oft an Sie denken.“ Als Trägerver-
Krankenhauskapelle. Im 19. und zu                in der Klausur alle Informationen                 treter richtete er seinen Dank auch an
Beginn des 20. Jahrhunderts gab es               zusammen: morgens, mittags und                    die Ordensleitung für die vertrauens-
zu der Arbeit der Krankenpflegeorden             abends. „Information und Kommuni-                 volle Zusammenarbeit. „Ich bin froh,
keine Alternative. „Vielleicht kann              kation jeden Tag in der Klausur. Ein              dass unsere Schwestern im St. Josef-
man jetzt sagen: Die Aufgabe ist er-             tolles Führungsmodell für ein Kran-               Haus Ennigerloh und im St. Magnus-

                                                                                                                               Blickpunkt 1.2022 | 5
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
IM BLICKPUNKT

An der Abschiedsfeier nahmen viele Ordensschwestern teil, die früher in Sendenhorst wa-     Schwester M. Herbertis dankte im Namen der
ren oder noch heute eine Verbindung zum Konvent haben. Das Erinnerungsfoto zeigt (v.l.):    Ordensleitung für die gute Zeit im St. Josef-
Kuratoriumsvorsitzender Werner Strotmeier, Schwester M. Manuela, Schwester M. Karolin-      Stift. Bilder oben Mitte: Im Rahmen des Fest-
da, Schwester M. Herbertis, Schwester M. Emelia, Schwester M. Gabriele, Schwester M. Her-   aktes würdigten auch Kuratoriumsvorsitzen-
manda, Schwester M. Veronis, Schwester M. Friedgund, Pfarrer Clemens Lübbers, Schwes-       der Werner Strotmeier und Bürgermeisterin
ter M. Gonzagis, Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann und Pastor Fritz Hesselmann.            Katrin Reuscher das Wirken der Schwestern.

Haus Everswinkel die gute Arbeit fort-        denhorst übernommen haben. Zeit-               tern genutzt. Festlich eingerahmt war
setzen.“                                      weise waren es bis zu 36 Ordensfrau-           die Feier im Spithöver-Forum von ei-
 In Grußworten formulierte Bürger-            en im Stift. „Wir haben es gerne getan         nem Menü, das das Küchenteam zu-
meisterin Katrin Reuscher im Namen            und haben es nur mit Ihnen gemein-             bereitet hatte und an den schön ge-
des Rates und der Bürgerinnen und             sam tun können“, dankte sie den Ver-           deckten Tischen servierte.
Bürger von Sendenhorst ihren Respekt          antwortlichen des Stifts für die gute
und Anerkennung für die Haltung und           Unterstützung. Schwester M. Emelia             u Filmbeitrag:
die Präsenz der Ordensfrauen.                 und Schwester M. Hermanda sagte                https://bit.ly/3
 Zum Abschluss ergriff Schwester M.           sie: „Im St. Franziskus-Haus in Nord-          1SZXA5
Herbertis das Wort, die bis vor kur-          walde werdet ihr liebevoll von der
zem Provinzoberin war und in dieser           Oberin und euren Mitschwestern er-
Funktion den Abschied aus Senden-             wartet.“
horst mit begleitet hat. Sie spannte ei-       Zu Beginn des Festakts hatten alle
nen großen Bogen zu den vielfältigen          Gäste die Gelegenheit für persönliche                    Mehr Bilder in den Foto-
Aufgaben, die die Schwestern in Sen-          Dankesworte an die Ordensschwes-                         galerien im INTRANET

6 | Blickpunkt 1.2022
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
Gesundheitswesen ist Boom-Branche
Regionaler Fachkräftebedarf wächst in Gesundheitsberufen am stärksten

Der Fachkräftemangel ist bereits heute für viele Unternehmen quer durch alle Branchen die größte Wachstums- und Entwick-
lungsbremse. Vor welchen Herausforderungen das Gesundheitswesen in der Region steht, skizzierte Kuratoriumsmitglied Joa-
chim Fahnemann bei den Führungsgesprächen des St. Josef-Stifts im Herbst 2021. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der
Agentur für Arbeit Ahlen-Münster warf einen Blick auf die Rahmenbedingungen und Entwicklungstrends bis zum Jahr 2030.
Das Dilemma der Gesundheitsbranche besteht darin, dass Gesundheit einerseits ein „Megatrend unserer Zeit“ ist und demo-
graphiebedingt eine weiter wachsende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen besteht. Andererseits reicht aber der Pool
an potenziell zur Verfügung stehenden Arbeitskräften nicht aus, um die Lücken der Ruhestandswechsler zu füllen und den zu-
sätzlichen Bedarf nach Fachkräften zu decken.

      ei einer leicht rückläufigen Be-

B     völkerung im Kreis Warendorf
      bis zum Jahr 2030 wird gleich-
zeitig der Anteil der pflegebedürftigen
Menschen um 18 bis 32 % steigen.
Hinter dem Industriesektor fällt der
zweithöchste Beschäftigtenanteil im
Kreis bereits heute auf das Gesund-
heitswesen. Bis zum Jahr 2030 wird
die Gesundheitsbranche in absoluten
Zahlen und relativ den größten
Wachstumsschub erleben. „Keine
Branche wächst so stark“, konstatierte
Fahnemann. Die gegenläufige Ent-
wicklung von einer wachsenden Zahl
pflegebedürftiger Menschen einer-
seits und einem kleiner werdenden
Arbeitskräftereservoir andererseits be-
zeichnete er als „eine der größten        Joachim Fahnemann analysierte den regionalen Arbeitsmarkt in Bezug auf das boomende
                                          Gesundheitswesen: „Keine Branche wächst so stark.“
Herausforderungen unserer Gesell-
schaft in Deutschland“.
 Wie sieht die Lösung aus? Die Lü-        marktexperte große Anziehungskraft.         den Wert der Pflege zwar geschärft“,
cken seien nur bedingt und mit sehr       Aber auch Unternehmen müssten               so Fahnemann. Damit sich aber mehr
hohem Aufwand durch Zuwande-              Strahlkraft entfalten, um Arbeitskräfte     junge Leute für den Pflegeberuf ent-
rung zu füllen, zumal Deutschland als     zu gewinnen und zu halten. Ein Indi-        scheiden, müsse der Beruf auch mit
Gastland auch im Wettbewerb mit           kator sei beispielsweise die Fluktua-       einem positiven Image verknüpft
den europäischen Nachbarn stehe.          tionsquote. Joachim Fahnemann: „Im          sein. „Das Image hat auch etwas mit
„Zuwanderung spielt eine zunehmen-        Kreis Warendorf besteht eine solide         Bezahlung zu tun. Wichtiger als Geld
de Rolle für das Gesundheitswesen,        Grundzufriedenheit, da es im Pflege-        und Karriere sind der jungen Genera-
aber es ist ein kleiner Beitrag. Man      bereich relativ wenig Fluktuation           tion Faktoren wie Work-Life-Balance,
sollte die Erwartungshaltung nicht zu     gibt.“ Das stehe durchaus im Kontrast       Anerkennung und Handlungsspiel-
hoch setzen."                             zur allgemeinen medialen Darstel-           räume.“ Und: „Unternehmen neigen
 Das Gros neuer Fachkräfte für Pfle-      lung.                                       dazu, den Olympioniken zu suchen.
ge, Medizin und Therapie müsse in           „Grundsätzlich muss es mehr gesell-       Es ist aber wichtig, neue Szenarien
der Region gewonnen werden. Dem           schaftliche und politische Wertschät-       mitzudenken und Mitarbeiterinnen
Münsterland mit der starken Stadtre-      zung für den Pflegeberuf geben. Die         und Mitarbeiter durch Förderpro-
gion Münster attestierte der Arbeits-     Coronapandemie hat den Blick für            gramme weiterzuqualifizieren.“

                                                                                                               Blickpunkt 1.2022 | 7
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
IM BLICKPUNKT

                             Kollege
                            Computer
                             hilft mit
                                   Neue Software für die ZSVA
                                   unterstützt Arbeitsprozesse /
                                  Zusätzliche Patientensicherheit

                                ie Reinigung, Desinfektion und Sterilisation der OP-

                        D       Instrumente ist im Zentral-OP ein wesentlicher
                                Baustein der Patientensicherheit. In der Zentralen
                        Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) des St. Josef-Stifts
                        werden täglich 150 Siebe mit den dazugehörigen Contai-
                        nern aufbereitet. Das St. Josef-Stift hat in der Zentralsterili-
                        sation zuletzt 2020 in die Hardware – neue, noch leis-
                        tungsfähigere Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDG)
                        – investiert. In diesem Jahr folgte der Schritt in eine neue
                        Software, die seit Ende September 2021 den gesamten
                        Workflow in der Zentralsterilisation durchdringt und sinn-
                        voll unterstützt. Computer und Barcode-Scanner haben
                        seitdem an jedem Arbeitsplatz in der Zentralsterilisation
                        Einzug gehalten.
                         „Die neue Software ist ein Riesenfortschritt. Sie erleichtert
                        die Arbeitsprozesse und macht sie sicherer. Letztlich
                        kommt das der Patientensicherheit zugute“, erläutert Mile-
                        na Beitlich, Leitung ZSVA. Aber auch für die Mitarbeiten-
                        den im Team der Zentralsterilisation ist die neue Software
                        ein hilfreiches Tool: Die handschriftliche Dokumentation
                        wurde abgelöst, Barcodescanner dokumentieren mit ei-
                        nem Handgriff große Datenmengen und komplexe Abläu-
                        fe, übersichtliche Checklisten sind per Mausklick bedien-
                        und speicherbar. Sämtliche Daten sind auf Knopfdruck ab-
                        rufbar und stehen dort zur Verfügung, wo die Information
                        benötigt wird. „Das erleichtert den Wissenstransfer, erspart
                        viele telefonische Rückfragen und macht die Zusammen-
                        arbeit mit dem Team der OP-Pflege deutlich effektiver“, so
                        Beitlich.
                         Doch bevor das System an den Start kam, musste es mit
                        Stammdaten gefüttert werden. Allein für diese Erfassung
                        der Stammdaten benötigten Milena Beitlich und Birgit
                        Dickjürgens einen Vorlauf von etwa sechs Monaten. Die

8 | Blickpunkt 1.2022
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
An den Packtischen ist nach
                                                                                                    wie vor sehr viel Hand- und
                                                                                                    Feinarbeit erforderlich. Aber
                                                                                                    auch hier hilft Kollege Compu-
                                                                                                    ter mit. Jedes Sieb enthält eine
                                                                                                    definierte Gruppe von Instru-
                                                                                                    menten, die nach jeder Reini-
                                                                                                    gung in einer genau festgeleg-
                                                                                                    ten Ordnung in das Sieb gelegt
                                                                                                    werden. Fotos dokumentieren
                                                                                                    die einzelnen Instrumente, ihre
                                                                                                    Bezeichnung und die Packord-
                                                                                                    nung im Sieb. Diese „Ge-
                                                                                                    brauchsanleitung“ auf dem
                                                                                                    Bildschirm erleichtert auch
                                                                                                    neuen Teammitgliedern, sich in
                                                                                                    das System einzuarbeiten oder
                                                                                                    sich selbst zu vergewissern, ob
                                                                                                    alles korrekt gepackt ist.
                                                                                                      Der Aufbereitungszyklus en-
                                                                                                    det, wenn die Container nach
                                                                                                    der Sterilisation wieder ins La-
                                                                                                    ger einsortiert sind und für die
                                                                                                    nächste OP zur Verfügung ste-
                                                                                                    hen. Die Software hilft, den
                                                                                                    Überblick zu behalten, in wel-
                                                                                                    chem Prozessabschnitt sich je-
                                                                                                    des einzelne Instrument gerade
                                                                                                    befindet. So kann die ZSVA
                                                                                                    auch flexibel reagieren, wenn
                                                                                                    ein Sieb-Set für eine kurzfristig
                                                                                                    terminierte Operation benötigt
                                                                                                    wird. Per Monitor wird den
                                                                                                    Mitarbeitenden angezeigt, wel-
                                                                                                    che Gerätschaften mit Priorität
                                                                                                    wieder aufbereitet werden
Die neue Software in der Zentralsterilisation ermöglicht mit Hilfe von Barcodescannern, große       müssen.
Datenmengen und komplexe Abläufe mit einem Handgriff zu dokumentieren. Bild oben: Milena
Beitlich (r.) und Simone Stegemann zeigen, wie die Siebe nach Fotovorlagen übersichtlich gepackt
                                                                                                      „Mit dem Programm können
werden können.                                                                                      wir viele verschiedene Auswer-
                                                                                                    tungen fahren“, nennt Milena
OP-Instrumente werden den OP-Teams in Sieben zur Ver-                    Beitlich einen weiteren Vorteil. Die Zahlen zeigen auf, wel-
fügung gestellt. Für jede Operationsart gibt es standardi-               che Instrumente in welcher Häufigkeit im Einsatz sind. So-
sierte Sieb-Sets, die in Containern zusammengefasst sind –               mit kann der Gerätebestand auf diejenigen Instrumente
Siebe und Container, die eine Einheit bilden, haben den-                 konzentriert werden, die wirklich benötigt werden. Das
selben Barcode und bleiben in ihrem Lebenszyklus immer                   spart Lagerraum und Aufwand für die Instandhaltung und
zusammen. Wenn sie auf der „unreinen Seite“ ankommen,                    Bereitstellung des Instrumentariums. Selten gebrauchte
werden sie auf Reinigungswagen gepackt, in die RDGs ge-                  Gerätschaften können geliehen werden. Das Programm
schoben – und bei jedem Arbeitsschritt gescannt. Auch                    macht die vollständige Lebensgeschichte der Instrumente
auf der „reinen Seite“ erfolgt per Scan die Dokumentation                sichtbar, inklusive Defekte und Reparaturen, die ebenfalls
der Arbeitsschritte. So ist zu jeder Zeit nachvollziehbar, wo,           über das Programm gemanagt werden können.
wann und wer welchen Arbeitsschritt erledigt hat, in wel-                 Der nächste Schritt ist für 2022 geplant. Dann wird ein
chem RDG das Sieb gereinigt wurde und ob das RDG ein-                    weiteres Tool eingeführt, das die ZSVA noch enger mit
wandfrei funktioniert hat.                                               dem Workflow im Zentral-OP verknüpft.

                                                                                                                     Blickpunkt 1.2022 | 9
BLICKPUNKT - St. Josef-Stift Sendenhorst
IM BLICKPUNKT

Verlässlichkeit und einheitliche Zeit
Neue Dienstvereinbarung regelt ab 1. Januar 2022 Arbeitszeit, Dienst- und Urlaubsplanung

Eine neue Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit tritt ab 1. Januar 2022 für das St. Josef-Stift in Kraft. Das Reha-Zentrum und die Ein-
richtungen des Pflegenetzwerks wollen mit angepassten Vereinbarungen folgen. Das Update der Dienstvereinbarung berücksich-
tigt aktuelle gesetzliche und tarifliche Bestimmungen. Ziel war es, für alle Berufsgruppen einheitliche Regelungen für die Dienst-
und Urlaubsplanung sowie für den Freizeitausgleich festzulegen und für alle Beteiligten mehr Verlässlichkeit zu erreichen. In der
praktischen Umsetzung gilt es, die jeweils unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Patientenversorgung zu berücksichtigen.

        ie     entscheidende

D       Neuerung ist das so
        genannte Ampel-
konto, das im Dienstplan-
programm für jedes Mitar-
beiter-Arbeitszeitkonto far-
big anzeigt, wie viele Über-
bzw. Unterstunden aufge-
baut sind. Im grünen Be-
reich ist ein Konto, wenn
die Stundenzahl zwischen
20 Plus- und 10 Minusstun-
den liegt. In dieser Phase
hat es jeder Mitarbeitende
selbst in der Hand, im Rah-
men der Möglichkeiten,
Stunden auszugleichen. In
der Gelbphase liegt die
Spanne zwischen 20 Minus-
stunden und 40 Überstun-
den. Hier muss zusammen
mit dem Dienstplanverant-         An der neuen Dienstvereinbarung wirkten mit (v.l.): Gregor Fauser und Laura Harms (beide Personal-
                                  abteilung), für die MAV Oliver Paschel, Vorsitzende Annette Saathoff, Walter Rudde (vormals MAV-
wortlichen ein verbindlicher Vorsitzender), Hildegard Budde und Thomas Wildemann sowie Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann.
Plan erstellt werden, wie das
Konto innerhalb von drei
Monaten wieder ausgeglichen wer-               Die Dienstplanung – ein weiterer             lität und Gesetzeskonformität geprüft,
den kann. Ist die Rotphase erreicht,          wichtiger Punkt – muss mit der neuen          beschreibt Personalleiter Gregor Fau-
müssen individuelle Vereinbarungen            Vereinbarung nun etwas langfristiger          ser einen wichtigen Arbeitsschritt. „Es
mit der Geschäftsführung oder einer           erfolgen. Statt in der Mitte des Vor-         fällt schon auf, dass wir sehr flexibel
von ihr beauftragten Person getroffen         monats muss der Plan nun weitere              sind und individuelle Lösungen ha-
werden.                                       zwei Wochen früher stehen, d. h. zum          ben, um Arbeitszeitwünsche und Be-
 Neu ist, dass Freizeitausgleich für          Ende des Vor-Vormonats. Das bringt            treuungszeiten für Kinder und Familie
Plusstunden nun auch in ganzen Ta-            mehr Verlässlichkeit und erlaubt so-          unter einen Hut zu bringen“, so MAV-
gen möglich ist. Freizeitausgleich muss       mit auch langfristigere Planung pri-          Vorsitzende Annette Saathoff.
allerdings immer an die Rahmenbe-             vater Termine. In Vorbereitung der              Ein weiteres Kernstück der Dienst-
dingungen des jeweiligen Arbeitsbe-           Dienstplanungsregeln wurden alle              vereinbarung betrifft die Urlaubspla-
reichs angepasst sein, etwa an Beset-         Dienstzeiten und Arbeitszeitmodelle           nung. Bei der Erarbeitung holten sich
zungsvorgaben durch die Pflegeperso-          der einzelnen Abteilungen in den              MAV-Vertreter und Personalabtei-
naluntergrenzenverordnung (PPUGV).            Blick genommen und auf Funktiona-             lung gemeinsam externen Sachver-

10 | Blickpunkt 1.2022
„Im Grunde sind es immer
regelungen                                          die Verbindungen mit Menschen,
                                                   die dem Leben seinen Wert geben.“
                                                                 Wilhelm von Humboldt

  stand hinzu. Ziel einer strukturierten     Liebe Kolleginnen und Kollegen,
  und vor allem langfristigen Urlaubs-
                                             im neuen Jahr möchten wir am 26.01.22 zur Mitarbeiterversammlung einladen
  planung ist es, auch das Ausfallma-
                                             und freuen uns auf einen regen Austausch mit Euch.
  nagement gleich mitzudenken, damit
  bei kurzfristigen Ausfällen keine gro-     Allen eine schöne Weihnachtszeit und ein tolles neues Jahr,
  ßen Lücken entstehen, so dass zum          gesund und glücklich bleiben,
  Beispiel die Vorgaben der PPUGV            Euer MAV Team
  nicht mehr erfüllt werden können.
  Außerdem ist so eine bessere Abstim-
  mung zwischen den Abteilungen
  möglich, was vor allem bei der be-
  rufsgruppenübergreifenden Patien-               MItARBEItERVERSAMMLUnG 2022
  tenversorgung von hoher Bedeutung
  ist.                                                          Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
    Konkret bedeutet das, dass der                            wir laden Euch zur Mitarbeiterversammlung
  größte Teil des Jahresurlaubs für das                      mit Rechenschaftsbericht für das Jahr 2021 ein.
  Folgejahr bis zum 31. Oktober ver-
  plant sein muss. Er gilt bis 15. No-                              Mittwoch, den 26.01.2022
  vember als genehmigt. Im Konfliktfall
                                                                            9:45 - 10:45 Uhr
  muss vom Dienstgeber bis zum 30.
                                                                           11:15 - 12:15 Uhr
  November eine Entscheidung her-
                                                                           14:00 - 15:00 Uhr
  beigeführt werden. „Damit ist den
                                                                           15:30 - 16:30 Uhr
  Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  eine verlässliche und synchrone Pla-                                 im Spithöver-Forum
  nung auch mit Ehepartnern mög-
  lich“, unterstreicht Thomas Wilde-                     Bitte meldet Euch ab dem 15.12.2021 über Easy-Soft
  mann.                                                                zu einem der 4 Termine an.
    Die Dienstvereinbarung wurde ge-
  meinsam erarbeitet von MAV-Vertre-                Die Teilnehmerzahl ist auf jeweils 50 Mitarbeiter:innen begrenzt.
  tern und der Personalabteilung, ver-
  treten durch Leitung Gregor Fauser                         Die Teilnahme an der Mitarbeiterversammlung
  und Laura Harms. Die Vereinbarung                             ist nach §21, 4 als Arbeitszeit zu werten.
  des St. Josef-Stifts wurde noch von
  Walter Rudde, bis zum Frühjahr Vor-                           Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme
  sitzender der MAV, unterzeichnet, da                          und verbleiben mit kollegialen Grüßen,
  die Erarbeitungsphase bereits vor der
  Coronazeit begonnen hatte, aber die                                  Eure Mitarbeitervertretung
  Fertigstellung durch die Pandemie
  verzögert wurde.
                                                                         Kontakt zur MAV
  u Die neue Dienstvereinbarung wird                   Telefon: 02526 / 300 1188 | Mail: mav@st-josef-stift.de |
  auch am 26. Januar 2022 Thema der                                    Postfach an der Zentrale
  Mitarbeiterversammlung der MAV                           Unser Büro im A-Gebäude 3. OG ist besetzt am
  des St. Josef-Stifts sein. Die Vereinba-           Mittwoch 9:00 - 14:00 Uhr und Donnerstag 10:00 - 15:00 Uhr
  rung ist im Intranet unter MAV St. Jo-
  sef-Stift zu finden.

                                                                                                               Blickpunkt 1.2022 | 11
RÜCKBLICK

Baustellen-Endspurt für den ambulanten OP
Bauen im laufenden Betrieb mit vielen Sondereinsätzen der Handwerker

      chlussspurt für ein Riesenpro-

S     jekt! Der letzte Bauabschnitt für
      den OP- und Aufwachbereich
der Klinik für ambulante Operationen
und Sporttraumatologie ist Anfang
Dezember 2021 vollendet und kurz
nach Redaktionsschluss für den BLICK-
PUNKT vollständig in Betrieb gegan-
gen. Die größte Herausforderung be-
stand darin, alle Arbeiten in den lau-
fenden Betrieb zu integrieren.
  Ende November übernahmen zu-
nächst die Handwerker vollständig
das Kommando. Der ambulante OP-
Bereich wurde an zwei verlängerten
Wochenenden stillgelegt, um den
Anstrich, Böden und den Stützpunkt
zu erneuern. Für diese Arbeiten mus-
sten die empfindlichen Gerätschaften
inklusive OP-Lüftung von den Stifts-
handwerkern teilweise demontiert
oder mit Folien sehr gut gesichert
werden. In diesem Zusammenhang
wurden auch die Böden im gesam-
ten, jetzt erweiterten Aufwachbereich
ersetzt. Direkt im Anschluss begann
der Aufbau der neuen Möbel ein-
schließlich einer neuen Empfangsthe-
ke. Die Gestaltung und Farbwahl trägt
wieder die Handschrift der Innenar-
chitektin Susanne Bachmann.
  Zeitweise tummelten sich 20 externe
und stiftseigene Handwerker ver-
schiedener Gewerke gleichzeitig auf
der Baustelle im 2. OG. „Es ist gold-
wert, dass wir unsere eigenen Hand-
werker haben, die unsere Räumlich-        Großeinsätze der Stiftshandwerker und externen Firmen: Für die Bodenverlegung musste
                                          die Theke demontiert und die OP-Technik geschützt werden. Anschließend räumten Mitar-
keiten mit ihren Besonderheiten sehr      beiterinnen des ambulanten OP alles wieder ein.
gut kennen und in der Lage sind, bei
unvorhersehbaren Ereignissen die
richtigen Entscheidungen zu treffen“,     ter die abschließende Hygienereini-          Bereits seit einigen Monaten ist der
lobt Technischer Leiter Peter Kerk-       gung für den Neustart des OP-Teams          neue Sekretariats- und Arztunter-
mann sein Team, das auch abends           übernahm. Ulla Budde und Susanne            suchungsbereich für die ambulante
und am Wochenende im Einsatz war.         Kuhlmann von der OP-Pflege hatten           Sprechstunde im 3. OG in Betrieb.
  Nach den Handwerkern schlug die         mit MFA Ann-Christin Nienberg zu-           Das war eine notwendige Vorausset-
große Stunde des Perfekt-Reinigungs-      vor alle Materialien wieder einge-          zung für den Umbau der Räume im
teams, das die Baureinigung und spä-      räumt.                                      2. OG.

12 | Blickpunkt 1.2022
Fahrradunterstand ist offiziell eröffnet
        iebstahlsicher und wetterge-

D       schützt können Fahrräder im
        jetzt freigegebenen Fahrrad-
unterstand am Parkplatz abgestellt
werden. Die neue Abstellmöglichkeit
steht allen Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern zur Verfügung. Die Tür lässt
sich mit dem Buchungschip öffnen.
Der Standort in der Nähe der Gara-
gen wurde gewählt, da von hier aus
das St. Josef-Stift, das Reha-Zentrum
und das St. Elisabeth-Stift auf kurzem
Weg erreichbar sind.
  „Wir hätten den Fahrradunterstand
gerne schon im Sommer zur Verfü-
gung gestellt“, sagte Geschäftsführer
Dr. Ansgar Klemann bei der Eröff-
nung im Beisein von MAV-Vertrete-        Dr. Ansgar Klemann (2.v.l.) zeigt, wie sich der neue Fahrradunterstand mit dem Buchungs-
                                         chip öffnen lässt. Bei der Premiere dabei waren Technischer Leiter Peter Kerkmann (r.),
rinnen und -Vertretern. Doch die         Hauswirtschaftsleitung Roswitha Mechelk (3.v.l.) und von der MAV (v.l.) Annette Saathoff,
baurechtlichen Vorgaben für dieses       Sabrina Chwieja (Reha), Thomas Wildemann und Anja Lackmann (Reha).
Bauwerk hätten zu Verzögerungen
geführt.                                 angeschlossen werden können. „Zu-              zu testen, ob sich die Bügel bewäh-
  Im Innern werden demnächst noch        nächst wird aber nur eine Seite des            ren“, erläuterte Technischer Leiter Pe-
Bügel montiert, an denen Fahrräder       Unterstandes damit ausgestattet, um            ter Kerkmann.

Parkplatz: 1. Abschnitt im Januar fertig

         it schwerem Gerät wird seit Wochen an der Park-

M        platzerweiterung gearbeitet. Im Januar wird ein
         Teilbereich freigegeben. Die endgültige Fertig-
stellung aller Erweiterungsflächen inklusive Zufahrt wird
voraussichtlich im Juni 2022 sein. Der Bauablauf ist so ge-
plant, dass in jeder Bauphase ausreichend Stellplätze zur                                               Mehr Bilder in den Foto-
Verfügung stehen.                                                                                       galerien im INTRANET

                                                                                                                  Blickpunkt 1.2022 | 13
IM BLICKPUNKT

neuer Pflegedirektor im St. Jose
Niklas Wiechert tritt seine Aufgabe am 1. April 2022 an

Niklas Wiechert wird zum 1. April 2022 neuer Pflegedirektor im St. Josef-Stift Sendenhorst. Der 31-Jährige ist aktuell als Funktionsdienst-
leitung Anästhesie am Uniklinikum Münster tätig.

         iklas Wiechert (31) wird zum           Familienlebens. Ich weiß, was Schicht-           an der Nordakademie Graduate

N        1. April 2022 neuer Pflegedi-
         rektor im St. Josef-Stift. Er
wechselt vom Universitätsklinikum
                                                dienst auch an Weihnachten und
                                                Neujahr bedeutet.“ Das FOS-Jahr für
                                                sein Fachabitur machte er im Alten-
                                                                                                 School in Hamburg.
                                                                                                  Der Pflegeberuf liegt Niklas Wiechert
                                                                                                 am Herzen. „Wir machen in der Pflege
Münster, wo er seit 2017 als Leitung            heim Clara-Stift in Seppenrade, die              eine wichtige Arbeit. In der Pandemie
des Anästhesiefunktionsdienstes tätig           Krankenpflegeausbildung absolvierte              hat sich der Fokus sehr auf die stark
ist. Er tritt die Nachfolge von Detlef          er am UKM, um eine große Band-                   belasteten Bereiche der Intensivpflege
Roggenkemper an, der sich für die               breite an Fachbereichen kennenzu-                verschoben. Ich würde mir wünschen,
neue und wichtige Aufgabe des Pro-              lernen. Es folgte die Fachweiterbil-             dass darüber hinaus auch gezeigt wird,
jektmanagements gerade im Zu-                   dung für Intensivpflege und Anästhe-             wieviel Spaß dieser Beruf macht und
sammenhang mit den vielfältigen                 sie, 2017 ging es nahtlos ins berufs-            wie wichtig die Pflege auch auf den
und zukunftsweisenden Digitalisie-              begleitende Studium der Pflegewis-               Normalstationen, in der Altenpflege
rungsprojekten zur Verfügung gestellt           senschaft an der Hochschule Osna-                und in der häuslichen Pflege ist.“
hat. Der BLICKPUNKT stellt Niklas               brück. Zeitgleich übernahm er die                 Als Herausforderung sieht er auch
Wiechert vor.                                   Leitungsaufgabe mit Personalpla-                 das Thema Mitarbeiterbindung und
  Aufgewachsen ist er in Lüdinghau-             nung, Personalentwicklung und der                -gewinnung, für die er die eigenen
sen, beide Eltern arbeiten in der Pfle-         strategischen Gestaltung des Anäs-               Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als
ge im örtlichen Krankenhaus. „Der               thesiefunktionsdienstes. Aktuell stu-            wichtigste und authentische Botschaf-
Pflegeberuf und das Krankenhaus wa-             diert er berufsbegleitend im Master-             ter sieht. „Wer in der Pflege arbeitet,
ren ein zentraler Bestandteil unseres           studiengang Healthcare Management                weiß, dass Pflege 24/7 auch nachts

14 | Blickpunkt 1.2022
f-Stift                                       Endlich wieder in Präsenz
                                              Arthrosonografie-Kurs vereint Kinderrheumatologen
                                              aus Deutschland und der Schweiz

  und am Wochenende stattfindet. Als                 u einem Ultraschallpräsenzkurs         gemeinsamen praktischen Übungen.“
  Arbeitgeber gehört es dazu, neben
  spannenden fachlichen Anforderun-
  gen und Weiterbildungsmöglichkei-
                                              Z      für Kinder- und Jugendrheuma-
                                                     tologen hat die Klinik der Kin-
                                              derrheumatologie des St. Josef-Stifts
                                                                                            An drei aufeinanderfolgenden Tagen
                                                                                            hatten die 20 Kursteilnehmer und
                                                                                            -teilnehmerinnen die Möglichkeit so-
  ten, auch für die Bedarfe der Mitarbei-     Sendenhorst eingeladen. Mediziner             wohl in die Theorie als auch in die
  ter durch Familie oder Pflege von An-       aus Deutschland und der Schweiz               Praxis des Schallens einzutauchen.
  gehörigen unkonventionelle Lösungen         folgten der Einladung und ließen sich         Mit der Unterstützung von Patientin-
  zu finden – für langjährige wie für         in die Materie der Arthrosonografie           nen und Patienten des St. Josef-Stifts
  neue Mitarbeiterinnen und Mitarbei-         einweisen.                                    Sendenhorst konnten Ellenbogen,
  ter.“ Den Attraktivitätsvorsprung des St.     Der Arthrosonografie-Aufbaukurs             Schultern, Knie, Hand-, Sprung-, Fuß-,
  Josef-Stifts beschreibt er aus seiner       richtete sich schwerpunktmäßig an             Hüft- und Fingergelenke im Rahmen
  Wahrnehmung so: „Im St. Josef-Stift         Pädiater, Kinderrheumatologen, inter-         von praktischen Übungen untersucht
  spürt man, dass hier ein besonderer         nistische Rheumatologen und koope-            werden.
  Geist ist, sehr große Freundlichkeit,       rierende Fachbereiche. Spezialisierte           Unter den Referenten und Tutoren
  schöne Gebäude mit sehr hohem               Kolleginnen und Kollegen aus der              nahmen einige einen weiten Weg auf
  Standard und kontinuierliche Weiter-        Komission Bildgebung der Gesell-              sich. PD Dr. Daniel Windschall freute
  entwicklung. Die Zielplanung 2030           schaft für Kinder- und Jugendrheu-            sich über die Teilnahme von Dr. Rai-
  bildet dabei einen zweiten wichtigen        matologie (GKJR) und der Kliniken für         ner Berendes, Kinderklinik St. Marien
  Pfeiler und bietet Perspektiven.“           Kinder- und Jugendrheumatologie               Landshut, Dr. Manuela Krumrey-
    Auf seine neue Aufgabe freut er sich.     sowie der Rheumatologie unterstütz-           Langkammerer, Kinderklinik Gar-
  „Mein Verständnis von Führung ist es,       ten den Kurs als Referenten und Tu-           misch-Partenkirchen, Prof. Dr. Johan-
  Menschen für ein gemeinsames Ziel           toren.                                        nes Roth, Department of Pediatrics
  mitzunehmen und zu begeistern. Da-            PD Dr. Daniel Windschall ist zufrie-        University of Ottawa/Children’s Ho-
  bei ist es wichtig, ein gutes Team zu       den, dass der Kurs trotz der pandemi-         spital of Eastern Ontario in Kanada
  haben. Letztlich ist es eine Teamleis-      schen Lage unter einem strengen Hy-           sowie Dr. Ralf Trauzeddel vom Helios-
  tung aller, die am Patienten arbeiten,      gienekonzept stattfinden konnte: „Wir         Klinikum Berlin Buch. Aus dem St. Jo-
  einschließlich Hauswirtschaft, Reini-       freuen uns, den Kurs in Präsenz statt-        sef-Stift unterrichteten außerdem Dr.
  gung, Technik, aber auch Verwaltung         finden lassen zu können. Denn Ultra-          Sven Hardt, Dr. Anna Maier, Dr. Ka-
  und Management.“ Das PDL-Team               schallkurse leben vom persönlichen            tharina Palm-Beden und Sebastian
  und das OP-Management für die Be-           Austausch mit den Kollegen und den            Schua.
  reiche OP, Anästhesiepflege und In-
  tensivobservation sieht er gut aufge-
  stellt.
    Privat ist Niklas Wiechert mit seinem
  Lebenspartner fest in Münster ver-
  wurzelt. Er ist Amateur-Rennradfahrer
  und hat vier Fahrräder, „wie es sich
  für einen Münsteraner gehört“. In sei-
  ner Heimatstadt war er 15 Jahre
  Messdiener, Betreuer und zeitweise
  Leiter der Ferienlager. Als ehrenamt-
  licher Lagerkoch fährt er immer noch
  gerne mit – „solange ich darf“.
  Schmunzelnd fügt er an: „Manchmal
                                              Nach langer pandemiebedingter Pause konnte im St. Josef-Stift Sendenhorst wieder in
  ist eine Woche Ferienlager anstren-         Präsenz ein Arthrosonografie-Kurs mit Tutoren und Referenten aus der Kommission
  gender als eine Woche Arbeit.“              Bildgebung der GKJR stattfinden.

                                                                                                                     Blickpunkt 1.2022 | 15
RÜCKBLICK

team um Dr. Carsten Radas überzeugt
mit 99,65 % Patientenzufriedenheit
Klinik für ambulante Operationen erzielt Bestnoten beim AQS1-Benchmark

        ie Klinik für ambulante Opera-          „Würden Sie sich wieder ambulant          98 bis 100 Prozent erzielt. Wir ver-

D       tionen und Sporttraumatolo-
        gie freut sich über Bestnoten
beim medicaltex AQS1-Benchmark,
                                              operieren lassen?“, lautet eine Frage
                                              in dem Fragebogen. Das Ergebnis
                                              liegt in den einzelnen Quartalen um
                                                                                          wenden unsere Energie darauf, diese
                                                                                          Qualität zu halten.“ Zwar sei die Klinik
                                                                                          immer professioneller geworden und
bei dem insgesamt 11.000 Patienten-           die 98 Prozent. Die Weiterempfeh-           auch der Patientendurchlauf sei an-
rückmeldungen eingeflossen sind.              lung der Klinik für ambulante Opera-        gestiegen, doch das mindere weder
99,65 Prozent Patientenzufriedenheit          tionen sogar teilweise bei 100 Pro-         die Qualität noch die Zufriedenheit,
- ein Ergebnis, das besonders auf             zent. „Da können wir alle sehr stolz        sagt Radas.
den guten Teamgeist zurückzuführen            drauf sein“, sagt Dr. Carsten Radas.
ist. Das Team um Dr. Carsten Radas            Ermittelt wurden die Daten von me-
glänzt erneut mit herausragenden              dicaltex, einem Institut für Qualitätssi-          „Man kann sich hier
Noten in der Bewertung.                       cherungssysteme, das vierteljährlich               auf jeden verlassen.“
                                                                 deutschlandweit in                   Dr. Carsten Radas
                                                                 Praxiskliniken Da-
                                                                 ten zur Qualität der
                                                                 Behandlung und             „Man kann sich hier auf jeden ver-
                                                                 zur       Patienten-     lassen“, ist Dr. Carsten Radas sichtlich
                                                                 zufriedenheit er-        stolz auf sein Team. Seine Mitarbei-
                                                                 mittelt und unter        terinnen und Mitarbeiter seien maß-
                                                                 dem Label AQS1           geblich für den Erfolg verantwortlich,
                                                                 veröffentlicht.          betont er: „Von der vertrauten Stim-
                                                                  Bereits in der Ver-     me für die Patienten am Telefon bis
                                                                 gangenheit erzielte      hin zu jedem einzelnen, der hier ar-
                                                                 die Klinik Bestno-       beitet: Es ist einfach ein frischer, fröh-
                                                                 ten. Der Chefarzt        licher Trupp, der eine positive Stim-
                                                                 hält Kontinuität für     mung verbreitet. Das spüren die Pa-
                                                                 den Schlüssel zum        tienten, und das sieht man in den Er-
                                                                 Erfolg: „In den ver-     gebnissen.“
                                                                 gangenen 20 Jah-           Mit Blick auf die aktuellsten Zahlen
                                                                 ren haben wir stets      wird deutlich, dass die Fachabteilung
                                                                                          ihrem Ruf gerecht wird. Auch im
                                                                                          zweiten Quartal 2021 fährt das Team
                                                                                          wieder Lobeshymnen der Patienten
                                                                                          ein mit einem Wert von 100 Prozent
                                                                                          bezüglich der Weiterempfehlungen.
                                                                                          Also auch mit dem Abschluss für das
                                                                                          Jahr 2021 steht für die Klinik wieder
                                                                                          ein Topergebnis der AQS1-Bewer-
                                                                                          tung an. Zuletzt weniger gut wurden
                                                                                          die räumliche Ausstattung der Abtei-
                                                                                          lung und die lange Wartezeit auf ei-
                                                                                          nen OP-Termin bewertet – darauf
Das Team der Klinik für ambulante Operationen freut                                       wurde mit der Umbaumaßnahme
sich über extrem gute Patientenzufriedenheitswerte.                                       reagiert (s. Bericht Seite 12).

16 | Blickpunkt 1.2022
Boostern gegen Corona
Drei große Aktionen im Pop-up-Impfzentrum im Spithöver-Forum

                                                                                       den, die sich für die Eingangskontrolle
                                                                                       der Dokumente, die ärztlichen Aufklä-
                                                                                       rungsgespräche, das Aufziehen der In-
                                                                                       jektionen, das Impfen und die an-
                                                                                       schließende Dokumentation enga-
                                                                                       gierten. Viele Räder, die sich synchron
                                                                                       drehen mussten, damit die Abläufe für
                                                                                       alle Beteiligten geschmeidig liefen.
                                                                                         „Keine Wartezeit. Alles ist perfekt ge-
                                                                                       laufen. Die Orga-
                                                                                       nisation solcher
                                                                                       großen Aktionen
                                                                                       kriegen wir im
                                                                                       Stift gut hin.“
                                                                                       Physiotherapeutin
                                                                                       Christiane Loh-
                                                                                       mann-Geiselhart
                                                                                       zollte Respekt für
                                                                                       den reibungslo-
                                                                                       sen Ablauf der
                                                                                       Impfung. Und so- Aufbereitung der Impf-
                                                                                       gar die Ausstel- dosen: Konzentrierte
                                                                                       lung des Impfzer- Arbeit in hoher Schlag-
                                                                                                              zahl.
                                                                                       tifikats war für alle
                                                                                       Impflinge noch
                                                                                       am selben Tag im Haus durch die
                                                                                       Apotheke Hake möglich, die seit dem
                                                                                       22. November in den ehemaligen
                                                                                       Räumen von Anne’s Café wieder ein
                                                                                       Testzentrum betreibt.
                                                                                         Auch Prof. Dr. Michael Hammer
Das Angebot einer Booster-Impfung nahmen viele Mitarbeitende gerne wahr. Das Impf-     und Hygienefachkraft Markus Geilen
team arbeitete perfekt zusammen.
                                                                                       waren sehr zufrieden mit den Abläu-
                                                                                       fen und bedankten sich herzlich beim
       ls die vierte Welle rollte, stand    Dezember nahmen weitere circa 200          gesamten Impfteam. Der aufgestellte

A      fest: Wir boostern! Mit drei groß
       angelegten Impfaktionen bot
das St. Josef-Stift den Mitarbeiterinnen
                                            Mitarbeitende und Angehörige das
                                            Impfangebot wahr (Stand zum Re-
                                            daktionsschluss).
                                                                                       Zeitplan passte, und kurzfristige
                                                                                       Terminabsagen konnten umgehend
                                                                                       durch Nachrücker von der Warteliste
und Mitarbeitern aller Einrichtungen          Das Pop-up-Impfzentrum im Spit-          gefüllt werden. Die große Booster-
am 6. und 26. November sowie am 17.         höver-Forum lief auf Hochtouren und        Impfaktion hat auch den einen oder
Dezember 2021 eine Auffrischungs-           ist ein tolles Beispiel, wie die Berufs-   anderen noch nicht geimpften Mitar-
impfung gegen das Corona-Virus an.          gruppen zusammenarbeiten: Ange-            beiter zur Erstimpfung bewogen. Ins-
Allein an den ersten beiden Terminen        fangen von den Handwerkern, die die        gesamt liegt die Impfquote in allen
nutzten insgesamt 630 Mitarbeitende         Impfstraße mit den Impfkabinen auf-        Einrichtungen der Stiftung bei 91 Pro-
das niedrigschwellige Angebot. Am 17.       bauten, über die vielen Mitarbeiten-       zent.

                                                                                                             Blickpunkt 1.2022 | 17
IM BLICKPUNKT

(K)ein tabuthema: Wirksamer S
Institutionelles Schutzkonzept für alle Einrichtungen regelt Prävention und Intervention

     ür den Schutz vor sexualisierter

F    Gewalt und grenzverletzendem
     Verhalten haben zwei Arbeits-
gruppen je ein Institutionelles Schutz-
konzept für das St. Josef-Stift und Re-
ha-Zentrum sowie für die vier Alten-
hilfeeinrichtungen im Pflege- und Be-

   „Das Konzept ist Teil des ge-
lebten Arbeitsschutzes, weil wir
  junge Leute oder neue Mitar-
  beitende gut vorbereiten wol-
 len. Mitarbeiter, die Übergriffe
    erleben, müssen wissen, an
 wen sie sich wenden können.“
         Personalleiter Gregor Fauser
                                          Aus vielen Berufsgruppen setzte sich die Arbeitsgruppe für das Institutionelle Schutz-
                                          konzept im Krankenhaus und Reha-Zentrum zusammen.

treuungsnetzwerk erarbeitet. Die ak-
tuellen Entwürfe liegen nun beim                                                          gesprochen werden können und die-
Diözesancaritasverband zur Prüfung.         „In den Altenheimen spielt                    se auch ernst genommen werden.
Die beiden Konzepte zielen darauf,           sexualisierte Gewalt eine                    „Jeder darf nach einer Gewalterfah-
Kinder, Jugendliche sowie schutz-           untergeordnete Rolle, aber                    rung auf schnelle und kompetente
und hilfsbedürftige Erwachsene vor         der Blick auf andere Formen                    Hilfe vertrauen“, so Krankenhausseel-
Gewalterfahrung in den Einrichtun-                                                        sorger Gerold Gesing. In den Leitge-
                                            der Gewalt war in diesem
gen der Stiftung zu schützen. Dabei                                                       danken des Konzepts heißt es: „Das
                                            Zusammenhang wertvoll.“
liegt der Fokus nicht nur auf dem                                                         Institutionelle Schutzkonzept gibt
Schutz von Patienten und Bewoh-                        Markus Giesbers                    Orientierung und Sicherheit für alle
nern, sondern auch von Mitarbeiten-                                                       Beteiligten in unserem Haus und be-
den. Außerdem werden auch Über-                                                           fähigt dazu, Verantwortung (…) zu
griffe innerhalb der genannten Grup-      den Arbeitsgruppen anfangs kritisch             übernehmen.“ Voraussetzung sei
pen in den Blick genommen.                diskutiert. „Im Rückblick muss man              aber, dass das Miteinander von einer
  Anlass für die Erarbeitung des Kon-     aber sagen, dass die Auseinanderset-            Grundhaltung der Achtsamkeit, des
zepts waren die Missbrauchsvorfälle       zung mit der Thematik sehr wertvoll             Respektes und der Wertschätzung ge-
in der katholischen Kirche, die ihren     war und den Blick und die Wahrneh-              tragen werde.
Institutionen und Pfarrgemeinden so-      mung für potenziell kritische Situatio-           Ausgangspunkt war eine Risikoana-
wie allen kirchlich angebundenen          nen geschärft hat“, so Personalleiter           lyse, mit der Gefahrenpotenziale und
Krankenhäusern, Altenheimen und           Gregor Fauser.                                  Strukturen möglicher Gelegenheiten
Einrichtungen der Behindertenhilfe          Ziel des Konzeptes ist eine Kultur            identifiziert wurden. Dabei nimmt die
die Erarbeitung von Schutzkonzepten       des Hinschauens und der Verbind-                Kinder- und Jugendrheumatologie
auferlegt hat. Das Gefühl, mit dem        lichkeit, um kritische Situationen zu           mit ihren jungen Patientinnen und
Konzept ein fremdverursachtes Pro-        verhindern. Dazu gehört auch die                Patienten eine besondere Rolle ein.
blem ausbaden zu müssen, wurde in         Gewissheit, dass Probleme offen an-             „Dagegen spielt in den Altenheimen

18 | Blickpunkt 1.2022
chutz vor sexualisierter Gewalt

                                                                                       • Aus- und Fortbildung von Mitar-
                                                                                          beitenden, damit das Schutzkon-
                                                                                          zept in allen Bereichen mit Leben
                                                                                          gefüllt wird
                                                                                         „Vieles wird bereits gelebt. Im Insti-
                                                                                       tutionellen Schutzkonzept sind die
                                                                                       wichtigen Kernpunkte nun struktu-
                                                                                       riert verschriftlicht. Es hilft, ein Be-
                                                                                       wusstsein für das Thema zu schaffen
                                                                                       und dafür zu sensibilisieren“, würdigt
                                                                                       Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann
                                                                                       die Leistung der Arbeitsgruppen, „die
                                                                                       gute Lösungen gefunden haben“. Um
                                                                                       Vorbeugung und Schutz vor Gewalt
                                                                                       auf eine breite Basis zu stellen, wird
                                                                                       es ein Schulungskonzept für Mitar-
                                                                                       beitende geben.

  In der Arbeitsgruppe für das Pflegenetzwerk kamen noch einmal andere Formen von
  Gewalt in den Blick.                                                                  AGs, Lenkungsausschuss &
                                                                                        Präventionsfachkräfte
                                                Mitarbeitende, die im Bereich der       Im April 2021 ist die Projektarbeit ge-
       „Das Konzept ist eine                    Kinder- und Jugendrheumatologie         startet: Eine Arbeitsgruppe für Kran-
     tolle Leistung der Arbeits-                tätig sind                              kenhaus und Reha-Zentrum und eine
    gruppen, die gute Lösungen                • Verhaltenskodex mit zehn Grund-         für das Pflegenetzwerk erstellten je-
          gefunden haben.“                      regeln für eine Kultur der Achtsam-     weils ein Schutzkonzept. In beiden
                                                keit mit wachsamem Hinschauen,          Gruppen wirkten Krankenhausseel-
            Dr. Ansgar Klemann
                                                offenem Ansprechen und transpa-         sorger Gerold Gesing und Personal-
                                                rentem und einfühlsamem Han-            leiter Gregor Fauser mit, die zusam-
                                                deln                                    men mit netzwerkkoordinator Mar-
  sexualisierte Gewalt eine untergeord-       • Klar definierte Beschwerdewege          kus Giesbers die AG-Ergebnisse dem
  nete Rolle, aber der Blick auf andere         und Intervention, die sicherstellen,    Lenkungsausschuss vorstellten. Mit-
  Formen der Gewalt war in diesem               dass Rückmeldungen ernst genom-         glieder des Lenkungsausschusses sind
  Zusammenhang wertvoll“, formuliert            men werden und im Notfall wirk-         Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann,
  Netzwerkkoordinator Markus Gies-              lich jemand erreichbar ist und han-     Pflegedirektor Detlef Roggenkemper
  bers.                                         delt. Hierzu werden Ansprechpart-       und stellvertretender Ärztlicher Di-
   Aus der Risikoanalyse leiteten die           ner (Präventionsfachkräfte) im Haus     rektor Dr. Matthias Boschin. Ende
  Arbeitsgruppen jeweils Bausteine des          sowie (über-)regionale Beratungs-       november wurden die Entwürfe der
  Schutzkonzepts ab, die für die Berei-         angebote benannt und strukturierte      Schutzkonzepte zur Prüfung an den
  che Krankenhaus/Reha sowie Alten-             Formulare als Handlungsleitfäden        Diözesancaritasverband übermittelt.
  hilfe individuell formuliert wurden.          zur Verfügung gestellt.                 Die Aufgabe als Präventionsfachkraft
  Im Kern geht es um diese Punkte:            • Einbindung ins Qualitätsmanage-         übernehmen Gertrud Schoppengerd
  • Überprüfung der persönlichen Eig-           ment zur kontinuierlichen Über-         (netzwerk), Judith Seebröker (St. Jo-
    nung bei der Personalauswahl                prüfung und Weiterentwicklung           sef-Stift) und eine weitere Person.
  • Erweitertes Führungszeugnis für             des Konzepts

                                                                                                               Blickpunkt 1.2022 | 19
IM BLICKPUNKT

                                                                                              Pflegedienstleitung
                                                                                              Christiane Schwering
                                                                                              begrüßte Ludger Risse,
                                                                                              der über die Errichtung
                                                                                              der Pflegekammer
                                                                                              NRW informierte.

„Mit“ statt „über“ die Pflege entscheiden
Ludger Risse beantwortet Fragen zur Pflegekammer NRW

        ie Gründung der Pflegekam-         ren wenig erfreut über die Post, die sie   Denn die Befragung bilde einen

D       mer NRW ist ein hitzig disku-
        tiertes Thema unter Pflegen-
den. Von „Zwangsmitgliedschaft“
                                           von der Pflegekammer wenige Wo-
                                           chen zuvor erhielten. Pflichtmitglied-
                                           schaft und ein damit verbundener
                                                                                      Querschnitt der Pflege ab, weshalb ei-
                                                                                      ne Vollbefragung kein anderes Ergeb-
                                                                                      nis erbracht hätte.
oder gar Aberkennung von Examen            Beitrag trübten die Stimmung gegen-          „Es ist wichtig, dass künftig mit der
ist die Rede. Um Licht ins Dunkel zu       über der neu zu bildenden Kammer.          Pflege und nicht über die Pflege ent-
bringen, hat Ludger Risse den Pfle-          „Es ist eine Mammutaufgabe“, be-         schieden wird! Wir kommen aber nur
genden im St. Josef-Stift, Reha-Zen-       schrieb Risse selbst die Errichtung der    mit einer Pflichtmitgliedschaft weiter“,
trum und Pflegenetzwerk rund um            Pflegekammer bis zum 1. April 2022.        betonte der Referent. „Aktuell ist es für
die Gründung der Pflegekammer              Diese Einschätzung kommt nicht von         Pflegende bei großen Entscheidungen
NRW Rede und Antwort gestanden.            ungefähr. Schließlich bildet die Kam-      wie David gegen Goliath. Dabei sind
Für den ehemaligen Pflegedirektor          mer in Nordrhein-Westfalen künftig         die Pflegenden die größere Gruppe,
des St. Josef-Stifts war der Besuch „ein   die mit rund 200.000 Mitgliedern           sie müssten Goliath sein“, verglich er
Gefühl wie ein Heimspiel“.                 größte Heilberufskammer der Bundes-        den bisherigen Stand. Aktuell haben
  Seit über 20 Jahren steht Risse als      republik Deutschland. 1500 Pflege-         Interessensvertretungen wie die Kran-
zweiter Vorsitzende im Errichtungs-        kräfte wurden befragt, ob sie für oder     kenhausgesellschaft und die Ärzte-
ausschuss der Pflegekammer für des-        gegen die Gründung einer Pflegekam-        kammer bei Verhandlungen wesent-
sen Gründung ein. Die Pflegekammer         mer sind. Das Ergebnis: 79 Prozent         lich größere Wirkungsmöglichkeiten
selbst wirbt für sich mit vier konkreten   Befürwortung. Viele der Nichtbefrag-       als der bereits bestehende Pflegerat.
Zielen: Den Beruf stärken, Mitbestim-      ten beschäftigt, ob diese Umfrage mit        Auch die Selbstverwaltung der pro-
mung durchsetzen, der Pflege eine          Blick auf 200.000 Pflegende in NRW         fessionellen Pflege befürwortete er:
Stimme geben und in den Dialog ge-         überhaupt repräsentativ sei? „Ja“, posi-   „Niemand außer uns wird künftig sa-
hen. Doch viele der Anwesenden wa-         tionierte sich Ludger Risse deutlich.      gen, welche Weiterbildungsqualifika-

20 | Blickpunkt 1.2022
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